Hürden gesenkt: Bundesland will Seiteneinsteiger schon mit Bachelor-Abschluss verbeamten

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POTSDAM. Wie andere Bundesländer sucht auch das Brandenburger Bildungsministerium händeringend nach Lehrkräften. Weil es zu wenig voll ausgebildete Nachwuchs-Pädagogen gibt, senkt Brandenburg nun selbst die Hürden für die Verbeamtung von Seiteneinsteigern.

„Wichtige Verstärkung“: Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Foto: Axel Schön / Bildungsminsterium Brandenburg

Zur Gewinnung von mehr Lehrkräften will Brandenburg künftig auch Seiteneinsteiger im Schuldienst mit einem Bachelorabschluss als Beamte übernehmen. Das Kabinett habe dafür bei seiner auswärtigen Tagung in Altlandsberg (Märkisch-Oderland) einem entsprechenden Gesetzentwurf zugestimmt, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Bislang war die Verbeamtung nur für Seiteneinsteiger mit einem Hochschuldiplom oder Masterabschluss möglich.

Seiteneinsteiger sind Lehrkräfte ohne eine Pädagogik-Studium, die eine Zusatzqualifikation durchlaufen. Anschließend sollen die Lehrkräfte mit Bachelor-Abschluss bei Unterricht in zwei Fächern als Bildungsamtsrat/-rätin in der Besoldungsgruppe A12 und bei Unterricht in nur einem Fach als Bildungsamtmann/-frau in der Besoldungsgruppe A11 verbeamtet werden können.

«Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sind eine wichtige Verstärkung der Lehrkräftekollegien an den Schulen», sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). «Wir wollen vor allem den Beschäftigten, die an den Schulen tätig sind und für die eine Qualifizierung als vollwertige Lehrkräfte nicht mehr möglich ist, eine dauerhafte und gute Perspektive bieten.»

Die Landesregierung hatte sich im vergangenen Mai mit der Lehrergewerkschaft GEW auf Eckwerte des Dienst- und Arbeitsrechts für Seiteneinsteiger geeinigt. Ziel sei es, dem hohen Einstellungsbedarf in den kommenden Jahren gerecht zu werden. So bestehe für das kommende Schuljahr 2023/24 ein voraussichtlicher Einstellungsbedarf von 1600 Lehrkräften. News4teachers / mit Material der dpa

Künftig lockerer in den Lehrerberuf? Verbände warnen: „Kein Wettbewerb nach unten!“

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106 Kommentare
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Andre Hog
1 Jahr zuvor

Anforderungslimbo vom Feinsten…wenn das so weitergeht, dann müssen wir demnächst tiefe Löcher graben, durch die die Quereinsteiger unter der Stange kriechen müssen.

Bin gespannt, wie weit sich das Ganze noch absenken lässt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Wird in Brandenburg nicht gerade wie blöde gebaggert und gegraben?

Wir sollten hoffen, dass die Leitern lang genug sind, niemand aus Übereifer verschüttet wird und sich keiner beim Erklimmen der zwei Sprossen zum ersehnten Quereinstieg die Nase bricht. 😉

Aber hej – Kinder sind die Zukunft!

ChatGPT aber auch! Und DER hat eine Lobby!

Marc
1 Jahr zuvor

Cool. Dann bin ich jetzt mit meinem Masterstudium und Staatsexamen für Lehramt genauso besoldet wie irgendwelche Seiteneinsteiger mit Bachelorabschluss. Läuft

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Sage ich hier schon seit fast zwei Jahren. Wer heutzutage noch auf Lehramt studiert hat nicht mehr alle Tassen im Schrank… warum einen Master machen und dann ein Referendariat unter Mindestlohn, durch das man auch durchfallen kann, wenn man das gleiche Ergebnis mit weniger Aufwand und ohne Gefahr, sieben Jahre in den Sand zu setzen, erreichen kann? Da muss man schon zu einer ganz speziellen Sorte Mensch gehören…

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Stimmt. Die Quereinsteiger hier haben ihre Stelle schon sicher,Note im berufsbegleitenden Ref ist dann egal und Bezahlung währenddessen auch viel besser

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Durch das man auch [durch zwei Stichproben] [nicht nachvollziehbar] durchfallen kann.

Bisschen Glücksspiel … Darauf stehen doch viele Leute. Reicht das als Grund? Viel mehr fällt mir gerade nicht ein … Um das zu beschönigen … Sorry ):

Auch das 1. StEx ist schon fragwürdig genug in einigen Fachbereichen. Durchaus Glückssache (beim Thema) in Bayern. Sagte sogar meine Prüfungsdozentin … Muss man halt notfalls zwei Mal antreten, auch wenn man fachlich sehr kompetent ist.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Spannend ist ja auch, dass ich als Lehramtsstudent nach durchgefallenem Ref oder nicht bestandenem Master einfach als Quereinsteiger mit Fachbezug trotzdem an Schule mit A12 anheuern kann. Ist alles nicht logisch.

Manfred
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Fällt doch eh niemand durch

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Spannend ist ja auch, dass ich als Lehramtsstudent nach durchgefallenem Ref oder nicht bestandenem Master einfach als Quereinsteiger mit Fachbezug trotzdem an Schule mit A12 anheuern kann“

Tja. Dann hätte man sich das Masterstudium (2 Jahre) und das Referendariat (1,5 Jahre) und den damit verbundenen Einkommensverlust von weit über 200.000€ (wie man leicht anhand der Besoldungstabellen nachrechnen kann) im Vergleich zu demjenigen, der direkt mit Bachelor und A12 einsteigt, sparen können. Dazu kommen noch 3,5 Jahre weniger Dienstzeit, die auf die Pensionshöhe Einfluss haben.

Welcher intelligente Studienanfänger bitte ist dann noch so dumm, den „klassischen“ Weg des Lehramts zu beschreiten?

Da ich unsere Politiker, obwohl sie sich oft blöd anstellen, mehrheitlich nicht für blöd halte, muss das alles so gewollt sein: Der Lehrerberuf wird sich zur akademischen „Resteverwertung“ entwickeln, was ja auch zum Credo der Glorreichen 16 passt: „Keiner darf verloren gehen!“

Schlauer Studienanfänger: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Diese Seiteneinsteiger verdienen bei gleicher Besoldungsstufe in der Lebenszeitbetrachtung sogar noch mehr als Sie. Der Verdienstausfall während des Masterstudiums entfällt und stattdessen bekommt man 24 Monate lang A12. Das Referendariat entfällt ebenfalls, so dass diese Seiteneinsteiger vermutlich ab dem 1. Tag ihrer Beschäftigung A12 erhalten.

Ich würde gerne von Frau Ernst wissen, weshalb noch irgendjemand den Aufwand und die Kosten für eine vollständige Lehramtsausbildung auf sich nehmen soll. Außerdem würde ich gerne wissen, weshalb jemand z. B. Mathematik oder Englisch (Kosten für Auslandsaufenthalt) studieren soll, wenn ein 08/15 Bachelor in irgendeinem Orchideenfach letztlich sogar zu einem höheren Lebenseinkommmen führt.

Mariella
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Wir starten hier jetzt aber keine Neiddebbatte, oder?

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariella

Neiddebatte geht am Thema vorbei. Hier geht’s ja nicht um Besoldung zwischen Lehrkräften und Schulformen, sondern ob man ungelernte Kräfte genauso gut bezahlt wie grundständig ausgebildete Lehrkräfte. Da gehts nicht nur um Gerechtigkeit im eigenen Portemonnaie, sondern auch eine verheerende Signalwirkung an alle Lehramtsinteressierte. Die Probleme beschreibt Herr Meier eigentlich gut

Christian
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Sie müssen halt verstehen, dass A12 (weiterhin nur für Leute mit Master, aber ohne Ref) nicht A13 ist (mit Master und Ref). Macht schon alles einen Unterschied – und gerade das Ref und dessen oft realitätsfremde Anforderungen an Alltagsunterricht schreckt viel mehr ab, überhaupt etwas mit Lehramt zu studieren.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Und da die Interessierten großteils nicht wissen, was auf sie zukommt, rödeln die „Bestands“LuL im Ecusaeder, – wie immer halt – und
der Großteil der Kandidaten flüchtet dann ernüchtert wieder.
-> Oton: „Da geh ich lieber wieder ins Großraumbüro.“

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

* Ikosaeder heißt das Ding.
Gut, dass ich nicht quer in Mathe einsteigen will 😉 sry

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariella

Liebe Mariella,

Ihnen ist die eigentliche Problematk wohl nicht bewusst, Sie verstehen sie anscheinend nicht.

Um so profanes wie „Neid“, um so niedere Beweggründe geht es hier schon gar nicht!

Es geht vielmehr um hohes Berufsethos, um Berufs“ehre“ , um Werte und um Qualitätssicherung!

Herabwürdigung von und Beleidigung für hochqualifizierte Lehrkräfte durch angedachte „Gleichmacherei“ und implizierten, eklatanten Niveau- und Qualitätsverlust gilt es klar und deutlich anzusprechen,sehr vehement und unmissverständlich anzuprangern!

Sehr gut ausgebildete, streng geprüfte LehrerInnen, die jahrzehntelang sehr strikten Auswahlkriterien genügen mussten und in einem Ausleseprozess „ausgesiebt“ wurden, melden sich hier mit sehr berechtigtem Unmut, sehr verärgert, wenn nicht gar wütend, zu Wort!

Sie sind wohl nicht vom Fach, oder?

Welches Ansinnen treibt Sie denn, sich hier zu Wort zu melden?

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Sie sagen es!

Jeder hochqualifizierten und engagierten Lehrkraft mit hohem Berufsethos, die mit Leib und Seele und viel Herzblut unterrichtet, dreht sich der Magen um!

Von der Ehefrau unseres Bundeskanzlers braucht’s hier im Bildungsbereich nicht auch noch „Doppel-Wumms“ oder unsägliche, „unheilige“ Profilierungsexperimente!

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Ja und due können nach 6 Semestern starten und haben dann auch noch länger Zeit um Ansprüche für die Pension zu sammeln. Langsam komme ich mir etwas verarscht vor.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Vielleicht kann man Ihnen dann besonders schwierige Klassen im Brennpunkt geben. Sie sind ja dann gut qualifiziert. Super Sache. Ist wie bei bestimmten Zusatzqualifikationen halt. [Ironie – leider evtl. auch bittere Realität (bald?)]

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

So wird es vermutlich kommen.

Dann gibt es während des Unterrichtstages n o c h weniger Erholung.

Es gibt ja doch noch die eine oder oder andere Klasse, wo es ziemlich gut läuft. Das sind Erholungsstunden während des Tages.

Wenn die für richtig ausgebildete Lehrkräfte (auch noch) wegfallen – Prost Mahlzeit!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Und offensichtlich überqualifiziert.

Da muss es doch Möglichkeiten geben ….

Meine ich völlig ernst!

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor

Das ist perfide. Die, die jahrzehntelang den Job gemacht haben, sind nun zu alt für eine Verbeamtung (angeblich) und werden mit Almosen abgespeist. Den Jungschen wirft hingegen man den Beamtenstatus hinterher!

Realist
1 Jahr zuvor

Und was lernen wir daraus? Es geht nicht um „Gerechtigkeit“, sondern nur darum, das sinkende Schiff noch ein paar Jahre weiter über Wasser zu halten…

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Meldung auf der Brücke der Titanic:

“Kaptain Smith, Kaptain Smith, Eisberg bereits weit hinter uns gelassen…!“

„Meldung, Leutnant Lightower…kommt noch Rauch aus einem der Schornsteine?

“Ja, Kaptain….Schornstein drei und vier sind noch über das Wasserlinie….und rauchen noch…!“

“Ach Lightower, dann ist doch alles in Ordnung…bringen Sie mir noch nen Drink und eines dieser leckeren kleinen Häppchen, die es gestern in der Ersten Klasse gab!“

Christian
1 Jahr zuvor

Tja, Ungerechtigkeit allenthalben. Die Boomer-Generation konnte dafür günstiger Eigentum an Immobilien anhäufen als die heutigen Generationen.. außerdem waren die Arbeitsbedingungen ohne Inklusionsdruck und Autoritätsverlust auch noch andere…

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

@Christian

Und früher war die Luft zum Lüften noch luftiger – dafür mussten wir Boomer das aber ganz alleine verantworten und das volle Risiko des Scheiterns bei jedem Lüftungsvorgang tragen, es gab noch keine Handreichung zum ordentlichen und richtigen Lüften! 😉

Die Sommer waren damals sonniger, das Speiseeis lecker für weniger Geld pro Kugel, im Winter oft (mehr) Schnee und früher war sowieso mehr Lametta.

Hab ich was vergessen?
Ok, dann sind Sie wieder dran.

Mit kollegialem Boomer-Gruß 🙂

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Wir sind ohne Kindersitz auf die Rückbank des Käfers gesetzt worden und Papa ist qualmend die Strecke bis an die Reviera durchgefahren, Fahrradhelme waren unbekannt. Die kurze Lederhose musste bis zu Beginn der weiterführenden Schule getragen werden. Erst die in den 60er Jahren Geborenen kamen in den genuss der fünfjährigen Hauptschule, fingen also in der Regel mit 16 ihre Berufsausbildung an.
Von den Studienbedingungen der Boomer mit Auslosung von Laborplätzen etc. will ich gar nicht erst anfangen.

Ja die jüngeren Generationen haben es echt schwer …
Kann denen jetzt vielleicht einmal einer erklären, dass die Boomer (1955 bis 1964) das Spiel „Hase und Igel“ mit der Nachkriegsgeneration führen mussten. Überall, wo man hin wollte in Wirtschaft und Gesellschaft, saßen schon die zwischen 1940 und 1955 Geborenen auf den Chefsesseln.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank

Genau so!

Überall (Ausbildung usw.) ganz hinten anstellen, oft gab es dann Plätze auf Wartelisten und Wartezeit 1 (!) Jahr (z.B. neues Ausbildungsjahr).

Aber klar:
Mööööööönsch!
Watt hatten die ollen Boomer früher easy going!
Und jeden Morgen stand der Geldtransporter voll beladen vorm Lotterbett … aber da waren die Boomer-Feierbiester noch gar nicht wieder Zuhause.

Ja nee is kla. 🙂

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Hä, die Boomer- Generation unterrichtet zur Zeit noch unter den gleichen Bedingungen wie Sie, also mit Inklusionsdruck und Autoritätsverlust und zusätzlich oft noch mit Junglehrer*innen, welche die Arbeitsmoral bei sich und das Anspruchsdenken an die Schülerschaft gerne sehr herunterschrauben !
Um es mal auf den Punkt zu bringen!

Christian
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Hä, die Boomer- Generation unterrichtet zur Zeit noch unter den gleichen Bedingungen wie Sie, also mit Inklusionsdruck und Autoritätsverlust“

Stimmt, nur nicht mehr so lange…

welche die Arbeitsmoral bei sich und das Anspruchsdenken an die Schülerschaft gerne sehr herunterschrauben !“

Das tun die Junglehrer, weil sonst Ärger mit den heute viel klagefreudigeren Eltern droht als noch zu Ihren Schulzeiten – und deren Kinder sind heute nicht „verhaltensauffällig“, sondern „verhaltensoriginell“ (höre ich von Eltern, Bildungspolitikern oder Schulleitungen, die um den Ruf ihrer Schule fürchte.). Wer „Arbeitsmoral“ und „Anspruchsdenken“ da noch großschreibt, ohne dass die Gesellschaft an einem Strang zieht, macht sich unglücklich, befördert sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Burnout und ist daran noch selbst schuld!

Verbeamtung ist heute für jeden, der in der Schule arbeitet, eine Entschädigung dafür, dass die Arbeit des Lehrers so verdichtet und mit Aufgaben überfrachtet wurde.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Und die angestellten Lehrkräfte sind Kollateralschäden oder wie soll ich Ihren letzten Satz verstehen?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Ja, unter “ normalen “ Bedingungen wohl schon.

Da aber momentan die LuL vor nichts mehr sicher sind, könnte man auch sagen, der Nichtbeamte ist endlich auch gut dran.
Er kann bei einer sich bietenden Chance schneller zuschlagen.
Der Beamte wird wohl länger überlegen.
Das Alter spielt nicht mehr die Riesenrolle, Beurteilungen teils;
es gilt mit Veränderungswunsch einfach Ausschau zu halten.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Ist das so? Was die Arbeitsbedingungen angeht, stimmt es. Die Immobilien wurden meist zu deutlich höheren Zinsen finanziert, meist ohne Unterstützung oder Erbe der Elterngeneration- die selbst keine derartigen Vermögen hatten- dafür aber mit Sparen, Verzicht, z. B. auf Urlaubsreisen, und Priorisierung.

Christian
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Die Immobilien wurden meist zu deutlich höheren Zinsen finanziert, meist ohne Unterstützung oder Erbe der Elterngeneration- die selbst keine derartigen Vermögen hatten- dafür aber mit Sparen, Verzicht, z. B. auf Urlaubsreisen, und Priorisierung.“

Dafür waren die Immobilienpreise noch ganz andere, anders wäre es nicht zu erklären, warum heute so viele ältere Herrschaften allein auf über 200 qm leben, nachdem die Kinder ausgezogen sind.

Ich kann Ihnen nur sagen, wie für die Generation Y oder Z der Alltag in der Stadt aussieht – im Bundesdurchschnitt leben die in einer Stadt wie Berlin auf 39 qm, wohingegen die Rentner auf 60 qm leben. Ich selbst kenne allerdings viele, die in meinem Alter (34) zu viert mit ihrer Familie auf 60 qm zur Miete leben, um sich noch die Miete in der Stadt leisten zu können.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Dann lassen Sie sich aufs Land versetzen. Btw.- wenn Sie Ihre Lebensarbeitszeit abgeleistet haben, wie der Rentner, also Ihre Schuldigkeit getan haben, können Sie auch etwas fordern. Die Rentner übrigens haben ihre Kinder ohne Elterngeld, -zeit und anderen Schnickschnack finanziert. Wenn man schon beim Aufrechnen ist. Und die Boomer haben ihr BAföG größtenteils zurückzahlen müssen, oft zu 100%.
Also bitte keine Krokodilstränen!

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Für mich endet hier diese Diskussion.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Dafür, dass Sie angeblich schon 34 Jahre als sind, schreiben Sie einen ganz schönen Unfug.
Und vielleicht liegt es, wenn man zugrunde legen würde, dass das stimmt was Sie sagen und den es den Boomern wirklich so viel besser geht als der Generation Y und Z, daran, dass diese Boomer einfach

  • bereit waren härter zu arbeiten (fingen früher an, waren sparsamer)
  • bereit waren auf andere Dinge zu verzichten (kenne keine Boomer, die als Kinder u. Jugendliche (und sogar Erwachsene) um die Welt reisten)
  • intelligenter und gebildeter waren und keine Schneeflöckchen, die die Gründe für ihr Versagen nur immer bei anderen suchen und daher auch die Motivation hatten sich zu verbessern und logisch kombinieren konnten, dass viele Staatsausgaben eben doch nur von Steuern finanziert werden können, die irgendjemanden (also ihnen) abgenommen werden müssen: Actio -> reactio
So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Was hat das Eigentum von Immobilien mit dem Lehrerberuf zu tun? Habe das als Boomer bis heute nicht, auch kein Sabbatjahr gemacht oder bin in 6 Wochen Sommerferien mit dem eigenen Bulli/ Wohnmobil durch 5 Länder gereist oder auf die andere Seite der Welt geflogen. Das gönnen sich heute viele, die noch keine 5 Jahre „durchgearbeitet“ haben. Die Fehlzeiten junger Kollegen sind auch in anderen Berufen, z.B. bei meinem Zahnarzt, deutlich höher als vor 30 Jahren. Je jünger, desto mehr.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  So!?

Genau so ist es!
Viele junge Lehrkräfte fallen häufiger als die Langgedienten aus!
Sind sie überfordert, nicht so belastbar?
Hören sie mehr auf Warnsignale ihres Körpers und bleiben dann lieber mal vorsorglich der Schule fern?
Die Älteren halten bis zu den Ferien durch ( teils mit Medikamenten) und werden dann richtig krank in den Ferien!
Die Jüngeren verreisen in den Ferien!
Mir wurde oft gesagt, dass ich Raubbau an meiner Gesundheit betreibe aber mir war die Schülerschaft, meine Kolleginnen ( Vertretungen) und vor allem die Projekte ( Weihnachtsprojekt kann nicht im Januar beendet/ durchgeführt werden) zu wichtig!

Christian
1 Jahr zuvor
Antwortet  So!?

Was hat das Eigentum von Immobilien mit dem Lehrerberuf zu tun? Habe das als Boomer bis heute nicht, auch kein Sabbatjahr gemacht oder bin in 6 Wochen Sommerferien mit dem eigenen Bulli/ Wohnmobil durch 5 Länder gereist oder auf die andere Seite der Welt geflogen.“

Es geht darum, was früher objektiv leichter war, nämlich Wohneigentum zu erwerben. Ich sage ja nicht, dass früher alles besser war und alle alles richtig gemacht haben (z.B. Eigentum erworben haben), aber die Anforderungen an viele Berufe sind im Laufe der Zeit gestiegen, was zu mehr Arbeitsbelastung führt. Das wollen die jüngeren Generationen auf Kosten ihrer Gesundheit nicht mehr mittragen, um jetzt Renten für andere zu finanzieren, von denen sie selber später nur träumen können.

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Die Niedrigzinsphase endete erst vor ein paar Monaten und im Speckgürtel gab es genug Platz und Neubauten.
Wer Eigentum erwirbt, macht alles richtig? Echt jetzt? Ziemlich beschränkte Einstellung, die Banken freuts.
Meine Frisörin möchte weder Praktikanten noch Auszubildende nach ihren Erfahrungen mit den Küngeren. Hängen stundenlang am Smartphone oder kommen im Jogger oder fehlen bei gefühlt Kleinigkeiten wie ihrer Menstruation oder fühlen sich bei berechtigter und kostruktiver Kritik gemobbt und verlassen entrüstet das Geschäft. Anschließend steht gerne die Mutter vor der Tür. Der Beruf ist nicht anstrengender als vor 10, 20 oder 30 Jahren. Auch andere nicht, aber die Belastungsfähigkeit geringer und die Anspruchshaltung dafür höher!?
Kunst oder xy unterrichten in der Grundschule? -Habe ich nicht studiert! Als Anfängerin durfe ich mich in alle Fächer selbst einarbeiten und hatte keinerlei Unterstützung durch ein Team, ältere Kolleginnen etc. und musste auch ganz allein zusehen wie ich mit verhaltensauffälligen SuS an einer Brennpunktschule zurechtkam, die gab es immer schon.

Last edited 1 Jahr zuvor by So!?
Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

So viel zur Solidarität mit der Generation, die Sie bisher alimentiert und großgezogen hat.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christian

Es geht darum, was früher objektiv leichter war, nämlich Wohneigentum zu erwerben.“

Unsinn. Fragen Sie mal nach wie leicht es nach der Wende für die Generation X im Osten war überhaupt eine bezahlte Arbeit (die Löhne sind bis heute im Osten niedriger) zu finden; und da es mehr Menschen gab als man brauchte (gilt auch für den Westen),wurde man in den Ausbildungen und auf der Arbeit auch nicht so verwöhnt und verhätschelt -> hire (oder nicht einmal hire) and fire;

Generation Y und Z sind es doch, die so etwas nicht mitmachen mussten, Heute bekommt selbst jeder Dödel einen Ausbildungsplatz mit Kusshand, den frühere Ausbildungsbetriebe nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätten.

„Ich sage ja nicht, dass früher alles besser war und alle alles richtig gemacht haben (z.B. Eigentum erworben haben), aber die Anforderungen an viele Berufe sind im Laufe der Zeit gestiegen, was zu mehr Arbeitsbelastung führt.“

Auch hier gilt wieder, dass Sie sich einmal mit einem Mitglied der Boomergeneration unterhalten sollten, wie Arbeitgeber Angestellte behandeln, wenn diese wissen, dass auf der Straße schon 10 neue Interessenten warten.

„Das wollen die jüngeren Generationen auf Kosten ihrer Gesundheit nicht mehr mittragen, um jetzt Renten für andere zu finanzieren, von denen sie selber später nur träumen können.“

Also sagen Sie ja selbst, dass die junge Generation nicht den gleichen Leistungswillen hat. Worüber beschweren Sie sich dann?

Rente ist ein Umlagesystem und es liegt doch auch in Ihrer eigenen Hand politisch ein Land zu gestalten, das versucht die Sozialkassen nicht zu sprengen, aber da sehe ich gerade bei der jüngeren Generationen, dass eher irgendwelche moralischen Fantastereien priorisiert werden. Gut, aber dann sollte man sich nicht beschweren, dass man in den Konflikt mit der Realität kommt (bestes Beispiel ist #wirhabenplatz zu fordern und gleichzeitig über zu hohe Mieten und wenige Wohnungen zu heulen).

DerDip
1 Jahr zuvor

Das ist schlicht das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Früher gab es genug Arbeitskräfte. Jetzt nicht mehr.

Realist
1 Jahr zuvor

Wer jetzt übrigens denkt: „Betrifft mich nicht, ist irgendwo in Brandenburg, was interessiert mich das?“

Andere Bundesländer werden nachziehen, weil es nicht mehr anders geht. In 10 Jahren wird fast keiner mehr wissen, dass Lehrer „früher“ einmal einen Master und ein Referendariat brauchten. Das wird genauso wie beim Staatsexamen laufen: Da muss man heute auch den Leuten erklären, dass das der Vorgänger vom „M.Ed“. war, weiß auch keiner mehr.

Und es wird sich dann auch keiner mehr daran erinnern, dass Lehramt einmal „höherer Dienst“ war und keiner wird mehr wissen, was ein „Studienrat“ ist. Die Schulen werden dann vorwiegend von „Bildungsamtsmännern und -frauen“ bevölkert werden…

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

„Schlimm ist das. Und schade. Schade auch für Deutschland.“ Um mal jemanden zu zitieren.

Echt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Weitere Alternative ist Taxifahrer mit Masterabschluss, weil der einfachere Einstieg zu einer Lehrerschwemme führen könnte, wie vor ca 40 Jahren. Gab’s alles schon. Dieser Gedanke kursiert zurzeit auch in einigen Lehrerkollegien (wurde mir berichtet), die das Einstellungverhalten der Kultusministerien in den vergangenen Jahrzehnten mal evaluiert haben. Erscheint mir tatsächlich nicht unrealistisch. … Miau…;-)

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Immerhin – aber bis zum Amtmann muss man nach dem Vorbereitungsdienst erst einmal als Inspektor anfangen und sich über den Oberinspektor bis zum Amtmann (A11) befördern lassen.
Die heutige Eingruppierung als Lehrer in A12 entspricht auch nur der eines Amtsrates.
(Inspektoren-Laufbahn A9 bis A12)
Btw die Voraussetzung für die Inspektoren-Laufbahn ist der Bachelor-Degree und der abgeschlossene Vorbereitungsdienst.
Der Amtmann im ÖD entspricht dem Hauptkommissar (drei silberne Sterne) bei der Polizei bzw. dem Hauptmann bei der Bundeswehr.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

„Jenau!,, Krawullke…stehˋn se bequem…um denne Kopf ab zum Jebet! …. Den brauchense hier in disse Anstalt eh nich´ mehr!“

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Nee, der Helm muss ab zum Gebet. Ohne Kopp sind nur Pioniere, damit die 3 Holzstämme tragen können – einen auf der rechten, einen auf der linken Schulter und einen in „die“ Mitte.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Aber als Hauptmann hat man definitiv einen Master, aber als Amtsmann doch nicht(?)

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Das sinken der Anforderungen mag die SEK I nicht so stark betreffen, ist aber für die Studienstufe und die Berufsschulen ein echtes Problem, da es dann doch an vertieften Fachwissen mangeln könnte.

Was ich aber auch nicht verstehe ist, dass Bachelorabschlüsse hier mit A11 oder A12 bewertet werden sollen. Bachelor ist A9 oder maximal A10 im ÖD im Einstiegsamt. Ferner hat der Tagesspiegel heute berichtet, dass Brandenburg darauf hinweisen würde, dass die ein Quaifizierungsprogramm hätten und das deshalb total gerechtfertigt wäre.

Das ist derart lächerlich von Brandenburg, da fehlen einem nur noch die Worte.

Jana
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Warum, es gibt doch Google ;-))))).
Meine E-Praktikantin hat mir erzählt, dass sie alles auf Deutsch lese, ihre Hausarbeiten bei deepl (Übersetzungsseite) eingebe, „der“ die Texte dann komplett übersetze. Easy, say I :).

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jana

Dazu noch nennBachelor (=Grundstudium) Englisch“lehrer“, der das nicht erkennt – läuft, alles 1er-Abitur.

Positiv gesehen: Als richtiger Lehrer hat man dann keinen Aufwand mehr, fälkt im Notenbrei eh nicht (mehr) auf.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jana

Die „Qualität“ derartiger Übersetzungen lässt aber de facto fast immer wirklich sehr zu wünschen! Keine Nuancen, fehlende Differenziertheit, oft grobe Fehler, … .

Ist halt immer auch eine Frage des Anspruchsniveaus, d.h. auch der gewünschten Genauigkeit und der erwarteten Korrektheit!

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Das Perfide ist: jeder würde sich dagegen verwahren, von einem Chirurg operiert zu werden, der ein Bachelorstudium Lebensmitteltechnologie hat, vier Wochen Qualifizierung Chirurgie gemacht hat und den Rest während der OPs lernen soll. Niemand würde sich einem Flugkapitän anvertrauen, der ein Bachelorstudium Erziehungswissenschaften abgeschlossen, 4 Wochen Qualifizierung „ich fliege ein Passagierflugzeug“ hinter sich hat und den Rest im Regelflugbetrieb lernen soll. Aber in der Schule gehts ja nur um Kinder und Jugendliche, da reichen vier Wochen Qualifizierung offensichtlich aus.
In der Schule arbeiten wir mit Menschen! Fehler und schlechte Ausbildung der Lehrkräfte wirken sich gravierend auf die SchülerInnen aus – die Folgen sieht man nur meist erst später.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Im Gegenteil, ich meint, ich hör schon Sätze wie: Hat sich alles ganz prima bewährt, denn das Alles bringt eine ganz vielfältige und frische Dynamik in den Unterrichtsalltag der alten Krustentiere (aka LuL, aka LuLus, aka Lollis, aka Fachleute).

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

@Mika

„die Folgen sieht man nur meist erst später.“

Exakt.

Die Lösung ist einfach, kostenneutral und 16-fach erprobt:
Einfach umdrehen, ein Liedchen pfeifen (Notfalls ein Loblied auf die eigenen Wohltaten.) und dann laufen … erst ganz langsam – nur nicht unnötig auffallen – und dann … 😉
Währenddessen unauffällig Ausschau halten nach neuen „Herausforderungen“, sprich: Das nächste Amt, in dem man – nun ja – etwas 😉 hinterlassen kann.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

…und dann aber auch laut und deutlich rufen „Haltet den Dieb – der hat mein Messer im Rücken!“

Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Das ist ein ziemlich sinnloser Vergleich. Warum?

Als Lehrer reicht bezogen auf das fachliche Wissen definitiv ein Bachelorstudium. Warum? Ein Masterstudium dient der Vertiefung. Das Grundwissen, also das relevante Wissen, wird im Bachelorstudium erlernt. Das gilt auch für jeden Arbeitnehmer, der ein solches Studium aufnimmt. Wie auch in Schule studiert nur jeder weiter auf Master, um bessere Jobmöglichkeiten zu erhalten. Inhaltlich ist das nicht notwendig.

Stand jetzt besteht, zumindest in NRW, das Masterstudium aus 1 Semester Praxissemester, also im Unterricht hinten sitzen und beobachten, 1 Semester Masterarbeit, 1 Semester Didaktik und 1 Semester fachliche Module, die frei gewählt werden dürfen. Wo lernt man etwas, was einen auch erst dann zu einem Lehrer befähigt, so wie sie es darstellen?

Ich finde die obige Aussage völlig dämlich von der Kultusministerin, jedoch habe ich hier schon des öfteren gesagt, dass Lehrer, nur auf das Fachwissen und didaktische Wissen bezogen, definitiv kein Masterstudium benötigen. Es dient lediglich der Legitimation für den höheren Dienst. Prinzipiell ist der Ansatz nur Bachelor und verkürzte Ausbildung in Schule bei voller Bezahlung durchaus wünschenswert. Da entsteht bei mir kein Neid, vor allem wenn dadurch mehr Lehrer gewonnen werden und bessere Arbeitsbedingungen entstehen könnten. Solange eine gute Ausbildung im Schuldienst sichergestellt ist. Das garantiert jedoch auch kein langes und unterbezahltes Referendariat. Negative Erfahrungen gibt es mehr als genug.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Derdiedas

Ich bin nicht Ihrer Ansicht, dass das Bachelorstudium fachlich genügend für zwei Fächer ausreicht: das wären pro Fach ein Jahr plus ein Jahr für Methodik/Didaktik/Pädagogik/Psychologie – bissel wenig. Dessen ungeachtet hat Brandenburg nicht etwa vor, ausschließlich Fach-Bachelors einzustellen: also Mathematiker für Mathe, Germanisten für Deutsch, sondern JEDER Bachelorabschluss (egal welche Fachrichtung – kann auch Sinologie, Oenologie, Cruise Tourism Management oder was auch immer sein) berechtigt nach 4 Wochen Qualifikation zum Unterrichten in Grundschule und Gymnasium. Von daher: inwiefern hinkt mein Vergleich? Und können Sie mir erklären, was einen Kreuzfahrtmanager mit Bachelorabschluss qualifiziert, Grundschulkindern Lesen und Schreiben beizubringen oder an weiterführenden Schulen Fachunterricht zu erteilen? Mir erschließt sich das nicht.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Derdiedas

Der „Master“ ist dazu da, das gröbste Millenial-Kropzeuchs 😉 und reine Gesinnungslehrer aus dem Staatsdienst zu halten.
Eigentlich.
Ich (als Boomer ehrenhalber) bemerke deutlich, wie das Fachwissen sinkt, Refs schlicht massiv weniger wissen, oft in Englisch z.B. schlicht die Zeitformen nicht kennen ohne Freund Google.

Den Master braucht man nicht für den INHALT, sondern dafür, auch spontan und ohne Google, ohne Vorbereitung (!) Z.B. für einen sehr interessierten Kurs einen Spontanvortrag zu Englisch als „Kolonialsprache“ halten zu können…und zwar so, dass die interessierten SuS dann selbst weiterlesen, sich näher informieren können. Das geht nur, wenn man Wissen hat, das den potentiell extrem weit reichenden Fragen GUTER SuS so massiv voraus ist, dass man damit im Hauptstudium, äh, baaatschlohr, ankommt.

Aber da ich ja nicht blöde bin und lernfähig sowie anpassungsfähig bin:
1. Gute SuS sind privilegierte cis-hetero-Kapitalisten, ist ja eh klar
2. Wissen ist eurozententristisch und delegitimiert „andere Wissensformen“ 🙂

Also fährt man das runter, trinkt Mal öfter nen Käffchen in der Stunde und chillaxt: „Könnt ihr ja mal googeln. Wer mehr wissen will kann in der Pause kurz dableiben“ – Förderung und echten Unterricht nur noch für die richtigen SuS!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Ich fliege auch nicht mit einem Binnenschifffahrtskapitän nach Spanien…..

Obwohl beide immerhin Kapitäne sind 😉

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Heißt das, dass Polizeikommissare und Bachelorabsolventen in Landesbehörden dann zukünftig in Brandenburg auch in A12 eingruppiert werden müssten? Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine solche Ungerechtigkeit (Bachelor-Polizist (mit „Polizei“-Bachelor) A9 vs. Bachelor-Lehrer (mit Bachelor-Irgendwas) A12) Bestand hätte…

Und welche Auswirkungen hätte das (rechtlich, aber auch auf das Personal) auf andere Bundesländer, wenn dort Masterabsolventen mit abgeschlossenem Referendariat in NRW ebenfalls in A12 eingruppiert werden (nur weil sie an einer Hauptschule unterrichten), aber in Brandenburg dagegen total Unqualifizierte genau gleich eingruppiert werden?

Hier wird doch das Entgeld- und Eingruppierungssystem nach „Eignung und Befähigung“ komplett zerschossen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Streamer01
Makkaroni
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Gleiche Ausbildung, gleiche Eingruppierung. Das ist das Argument, auf das sich alle stützen. Warum sollte ein Bachelorabsolvent bei der Polizei weniger bekommen als ein Lehrer-Bachelor. Es geht offensichtlich doch nicht um den Abschluss, sondern darum, dass Lehrer per se was besseres sind. Wie das „besser“ innerhalb der Lehrerschaft verteilt ist (GS vs GY vs andere Schularten) scheint aber noch nicht ausdiskutiert zu sein.
Deckt sich aber mit dem beobachtbaren Verhalten vieler Lehrer: fühlen sich alle als was besseres (besser als die in der Wirtschaft, besser als die Eltern, besser als die im KM, besser, besser, besser…)

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Makkaroni

Unfug. Ihnen ist scheinbar nicht einmal aufgefallen wie kritisch die Diskussion hier geführt wird. Lesen hilft.

Jana
1 Jahr zuvor

Sehr klimaförderlich!

Und dann werden auch noch die Lehrer*innen, die am Gymnasium keine Stelle bekommen haben und auf Gemeinschaftsschulen gehen, teilweise schon nach drei Jahren befördert, damit sie bleiben. Und auch das fördert das Klima dort ungemein, denn allen anderen wird das nicht angeboten.

Noch etwas:
Und KollegInnen am Gymnasium mit Mitte 50 sind teilweise noch A 13, weil Note 1 nicht reicht für eine Beförderung (zu wenige Stellen).

Ich kann voll und ganz verstehen, wenn viele davon absehen, auf Lehramt zu studieren. Ich liebe meine Arbeit, aber unter diesen Gegebenheiten würde ich das heute nicht mehr angehen.

Mika
1 Jahr zuvor

@Redaktion
Brandenburg bzw. Frau Ernst senkt nicht nur die Anforderungen für die Verbeamtung, sondern, und das finde ich viel gravierender, die Anforderungen an die Ausbildung der Personen, die Kinder und Jugendliche unterrichten sollen. Buchstäblich JEDER, der einen Bachelor-Abschluss gemacht hat, gleich welche Fachrichtung, darf nach vier Wochen Qualifizierung unterrichten. Was kann man in vier Wochen an fachlichen Inhalten und Methoden erlernen? An rechtlichen Inhalten (Notengebung,…)? Und zwei Monate berufsbegleitende Qualifizierung, verteilt auf (hier schwanken die Angaben) 12-18 Monate ersetzen dann die grundständige Ausbildung?
Ich selbst bin nun über 20 Jahre Gymnasiallehrer, mit kleinen Abstechern in andere Schulformen. Ich traue es mir mit meiner doch recht breit aufgestellten Berufserfahrung nicht zu, ad hoc nach vier Wochen Quali andere Fächer zu unterrichten – geschweige denn, Grundschulkindern Lesen, Schreiben Rechnen beibringen zu können (und ich bin methodisch versiert). Fast alle meiner KollegInnen sehen das genauso.
Frau Ernst wirkt leider tatkräftig mit, das Niveau in Schule zu senken: Lehrer kann jeder. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sie, um diese ihre Grundannahme zu bestätigen, mal zwei Monate in einer Grundschule, zwei Monate in einer Oberschule und zwei Monate in einem Gymnasium arbeiten würde: volle Stelle mit allem, was dazugehört. Dann hätte sie wenigstens ein bisschen Ahnung, wie Schule funktioniert, was Schule braucht und was sie mit ihren Entscheidungen auslöst.

Last edited 1 Jahr zuvor by Mika
Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Wahrscheinlich hat Frau Ernst in ihrer Überzeugung bzgl fachlicher Qualifikationen in ihrer eigenen persönlichen Biografie recherchiert und dabei festgestellt, dass sie selber „KuMi kann“ – ohne gesonderte Kenntnisse der Materie – eine Bennnung ins Amt reicht als Qualifikation aus….und morgens am Frühstückstisch hat sie einen Mann sitzen, der als „DoppelwummsSchlumpf offenbar auch ohne weitergehende Fachkompetenzen Bundeskanzler sein kann…und dafür auch noch gut bezahlt wird.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Na, die gute Frau Ernst baut auf die kostenlose Hilfe und Unterstützung aller Kollegys.

Wir haben ja sonst nichts zu tun, als nebenbei in unserer Erholungszeit Mentory zu spielen und die Ausbildung zu übernehmen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich schon.

Ohne Ausgleich oder Bezahlung gilt:“Von mir kann es nichts geben.“

Dies hat mehrere Vorteile für jeden der das so macht, da das Realitätsprinzip wieder eingeführt wird:
1. Es wird ein Anreiz dazu gesetzt, sein Studium richtig durchzuführen, statt sich später woanders durchmogeln zu wollen. Weniger Selbstverwirklichung und Lützi, mehr Lesen und Lernen.
2. Es wird ein Anreiz dazu gesetzt, nicht ständig unbezahlt und ohne echte Anerkennung Aufgaben auf die Leute abzuwälzen, die es richtig gemacht haben.
3. Es wird ein Anreiz dazu gesetzt, selber aktiv zu werden und sich selbst fortzubilden und weiter zu entwickeln, statt sich auch da noch darauf zu verlassen, dass „Team“ bedeutet „toll, ein anderer machts“.

So einfach ist das.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Lieber Mika,
das Ansinnen von KuMi Ernst empfinde ich als höchst problematisch, genau wie Sie!

Kopfgeburt von völlig inkompetenter, ahnungsloser, wenig umsichtiger Seite, überdies sehr kurzsichtig.

Letztendlich verantwortungsloses, auch besonders langfristig, großes Unheil bringendes Unterfangen!

Es bleibt nur zu hoffen, dass ihr Vorstoß bundesweit keine NachahmerInnen findet.

Aber es bleibt zu befürchten, dass in Brandenburg das Parlament, mit der Mehrheit der Landtagsabgeordneten ihrer Regierungsmannschaft, dem Gesetzesvorschlag von KuMi Ernst zustimmt.
In wohlmeinender Ahnungslosigkeit, ganz „zielorientiert“ (sehr rasche Lösung!).

De facto ja nur „Scheinlösung“!
Der Schuss wird sicher nach hinten losgehen. „Nach mir die Sintflut …!“

Die jetzt Verantwortlichen brauchen dann wahrscheinlich keine Verantwortung mehr zu übernehmen – die dann Regierenden schieben die „Schuld“ (wie Usus, und absolut verständlich) auf irgendeine „Vorgänger-Regierung“!

Und wir, die BürgerInnen, hier besonders die BrandenburgerInnen, dürfen die Suppe dann auslöffeln.

Henrike Vogel
1 Jahr zuvor

Wer ebenfalls seinen Unmut darüber äußern möchte, möge hier unterschreiben. Ich bin selbst Lehrerin und habe zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt gestern eine Petition verfasst, weil diese Reform nicht zielführend ist. Weitere Begründung im Petitionstext:

https://chng.it/QQ8brphr

Ines
1 Jahr zuvor
Antwortet  Henrike Vogel

Hab ich gelesen, geteilt und bin voll dabei. Hoffe, du bekommst noch viele Unterstützer. Denn, wenn ein Bundesland beginnt, dauert es nicht lange bis die anderen nachziehen …..

Carsti
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollten einfach ALLE (alle, alle, alle) verbeamtet werden. Abschaffung der abhängigen Beschäftigung!). Dann ist die Verbeamtung kein Aufreger, keine Benachteiligung, kein Privileg,… und dann sehen wir mal.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

10 – 9 – 8 – …

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Klingeling, kling, klingeling, kling kling…

döp döppe di dööp, döpdöp 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Das war ja so was von klar 😉 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Ist eine sinnvolle Ergänzung zum Jodeldiplom. 🙂

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Ebenfalls was Reelles:
„… Wer hat denn – und das sollte man vor diesem hohen Hause einmal unmissverständlich aussprechen – auch die wirtschaftliche Entwicklung hatte sich in jeder Weise, das kann von niemandem bestritten werden, ohne zu verkennen, dass in Brüssel, in London, die Ansicht herrscht, … und meine Damen und Herrn – warum auch nicht?! … Bitte denken Sie auch einmal an die Bildungspolitik! … So geht es doch nun wirklich nicht!!! …“
(Rede des Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Stiegler)https://www.youtube.com/watch?v=ELj0TdKlDX0

Absolut visionär!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

🙂 bereits 1972!

„… und daraus stellen sich die Fragen. Wer wollte das bestreiten?“

KÖSTLICH 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

„bereits 1972!

„… und daraus stellen sich die Fragen. Wer wollte das bestreiten?“

DAS ist gleichzeitig (!) das Epizentrum von
– Humor und
– Irrsinn. 🙂

Gabriele
1 Jahr zuvor

Es bahnen sich grauenerregende Aussichten an! Ich wende mich mit Grausen ab!

Wenn dieses Vorgehen „Schule machen“ würde, gar bundesweit Nachahmer in unserer, ja gegenwärtig doch wahrlich prekären LehrerInnenmangelituation finden würde!

Würde zum Ausverkauf Deutschlands als Wirtschaftsstandort langfristig letztlich beitragen!

Weiteres Absenken der Anforderungen auf breitester Front würde weiteren Niveauverlust vorprogrammieren!

Und es wäre wirklich ein sehr schwerer Schlag ins Gesicht all derjeniger, die gewohntes Anspruchsniveau verteidigen und wahren wollen, sehr hohe Qualitätsanforderungen an sich selbst anlegen, in der Ausbildung des Lehrkräftenachwuchses wie auch im eigenen Unterricht auf der Grundlage von „Fördern und Fordern!“!!!

Tendenz zum Verramschen zeichnet sich auch hier ab, es droht sehr großes Unheil!

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Und es wäre wirklich ein sehr schwerer Schlag ins Gesicht all derjeniger, die gewohntes Anspruchsniveau verteidigen und wahren wollen, sehr hohe Qualitätsanforderungen an sich selbst anlegen,“

Solche Leute sind zukünftig eben einfach falsch im Lehramt…

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

So ist es.

Niveau runterfahren, das spart Zeit und Aufwand – das für Erholung, Freizeit, Partnerschaft „investieren“…Rendite ist Topp.

Die Gesellschaft will es so – wer wäre ich, mich da querzustellen!

Unterrichtsvorbereitung ist sowas von 1987…voll Boomer, ey!

Das gute ist: Wer Boomer kann wuppt „millenial“ und „Generation x“ mit links.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Wer ist denn „die Gesellschaft“? Gehören Sie etwa nicht dazu?

Überaus bequeme, egoistische „Ausreden“ und Handlungsempfehlungen“! Und sehr schlichte, sehr kurzsichtige Argumentation!

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Es geht doch um die Zukunft unseres Landes!!!
Nicht nur um das Lehramt.
Wäre viel zu kurz gegriffen! Ist doch nur ein Mittel zum Zweck!

Um die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft auf dem Weltmarkt, um unseren Lebensstandard, den unserer Kinder und Enkelkinder zu sichern – gerade doch angesichts der Herausforderungen der drohenden Klimakatastrophe – braucht’s sehr kluge Köpfe, die durch sehr kluge, sehr gut ausgebildete Köpfe „gefördert“ und „gefordert“ werden müssen!!!

Dafür braucht’s folglich hervorragend ausgebildete Lehrkräfte!

Doch keine „Schmalspur“- Lehrkräfte, im Schnellstverfahren „ausgebildet“ (ha, ha, ha!) und auf den Bildungsmarkt geworfen, keine „Billigversionen“!

Kein Niedergang, keine Missachtung von Qualität und Standards, kein „Billig-Rammsch-Laden“ Schule!!!

Das wäre eine komplette Bankrotterklärung!
Unverzeihbar, wenn Frau Ernst sehenden Auges, nur auf das kurzfristige „Lehrer-Löcher-Stopfen“ aus wäre.
Nach mir die Sintflut …?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Sie haben vollkommen Recht, nur der (politische) Zug ist in dieser Hinsicht abgefahren. Jahrzehntelange Misswirtschaft in der Bildungspolitik lassen sich beim sich bis in die 30er-Jahre immer weiter verstärkenden, demographisch bedingten, Fachkräftemangel nicht mehr anders kompensieren, als das Niveau bewusst und künstlich abzusenken.

Was wollen Sie dagegen tun? Als einsame Streiterin den Zug der Zeit aufhalten? Damit ruinieren Sie sich Ihrer Gesundheit nur noch weiter im Turbo-Tempo, was sie weiter unter selber ähnlich schreiben.

Die „Bildungsamtsfrau“ / der „Bildungsamtsmann“ wird kommen, man wird die Ausbildung den ohnehin schon überlasteten Schulen überlassen. Das ganze wird schiefgehen, aber wer am Ende bei dieser Sache (wie immer) aus Sicht von Politik und Medien der Sündenbock sein wird, ist doch schon jetzt klar.

Also: Akzeptieren, was sich nicht mehr ändern lässt. Schont die eigene Gesundheit. Märtyrertum war nie Teil des Deals…

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Lieber Realist,

entmutigte Resignation, Aufgeben, „Kopf in den Sand“ und Rückzug ins Privatleben à la „Biedermeier-Zeit“ ( wenn auch damals aus anderen Gründen) bzw. erneutes Kultivieren der „Datscha-Mentalität“ in der DDR (als Rückzug- bzw. Fluchtmechanismus aus der politischen Realität im SED-Staat), all das kann und darf es doch wohl hier auch nicht sein!!!

Mit solch einer Einstellung oder Haltung kann man keinen „Staat machen“, auch keine „Schule machen“.

W i r alle s i n d doch der Staat, es ist doch u n s e r Staat!

Wegschauen, Aussitzen, Sich Ablenken kann also doch niemals in Frage kommen!

IdealistInnen mit Realitätsinn, mit ausgeprägtem Gewissen und großem Verantwortungsgefühl werden gebraucht, überall, jeden Tag, auch im ganz, ganz Kleinen, vor der eigenen „Haustür“, an der eigenen Schule!

Vorleben, das „gute Beispiel“, leidenschaftliches Engagement und Festhalten an den gemeinwohlorientierten und demokratischen Werten bewegen, inspirieren und regen gerade auch unsere Jugend zum Nachahmen an!

Ich bin keine realitätsfremde oder wirklichkeitsferne Traumtänzerin.

Ich bin zutiefst überzeugte Verfechterin von:
aufmerksam den Finger in die Wunde(n) legen, dann unermüdliches Mahnen, konstruktive Kritik und letztlich doch unerschütterlicher Glaube an das Gute, Vertrauen in mögliche Verbesserungen helfen, leisten sehr wertvolle Beiträge.

Jede einzelne, jeder einzelne, wirklich wir alle können und müssen diese lebenswichtigen, unabdingbaren Beiträge leisten!

Wir alle werden gebraucht! Nur so ist Schule, lediglich so ist Staat zu machen!

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Lieber Realist,

höchstwahrscheinlich muss ich Ihnen zähneknirschend am Ende leider doch recht geben.
Dennoch – die Hoffnung stirbt auch hier zuletzt!

Sich für seine Ideale letztlich aufzuopfern, würde hier wirklich nichts bringen.

Ich tauge auch nicht zur Märtyrerin im Falle von verfehlter Schulpolitik.
Der Preis wäre eindeutig viel zu hoch, und auf irgendeinen „Dank“ der Politisch Verantwortlichen kann man ja auch nicht bauen, ist üblicherweise nur Lippenbekenntnis.

(Siehe KollegInnen, auch PolizistInnen, die ihre Corona- Infektion mit Long-Covid nicht als „Dienstunfall“ anerkannt bekommen, da sie nicht ganz eindeutig nachweisen bzw. belegen können, dass sie sich im Dienst angesteckt haben. Obgleich das doch sehr naheliegend ist! Besonders, wenn die betroffenen Personen immer mit äußerster Vorsicht agierten!)

Selbstfürsorge, absoluter Selbstschutz geht in der aktuellen prekären Schulsituation vor.
Ansonsten droht zermürbender, vergeblicher Kampf gegen Windmühlen.

Denn wenn die Lage tatsächlich derart verfahren ist, dass „Hopfen und Malz“ verloren ist und die Politisch Verantwortlichen nur d i e Notlösung in Betracht ziehen, dann ist der Niedergang auch hier halt nicht mehr aufzuhalten.

Neben all den bisherigen Negativtendenzen, beschleunigt und verstärkt durch die Pandemie:
Noteninflation, ein Gymnasium, das inzwischen “ die Hauptschule der Nation“ ist mit Orientierung der geforderten Qualitätsstandards am „kleinsten gemeinsamen Nenner“, stetige, schleichende Erosion des Anspruchsniveaus, etc. etc.
Macht summa summarum doch recht düstere Zukunftsaussichten.

Aber vielleicht hören die Politischen EntscheidungsträgerInnen doch auf die zahlreichen Weckrufe, die vielen mahnenden Worte und agieren doch mit mehr Bedacht, mit größerer Umsicht und mehr Weitsicht.

Hoffen wir also das Beste!

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

“ … falsch im Lehramt“? Also wohl auch „falsch“ als mündige BürgerInnen?

Sind das dann Ihre Erwartungen, soll das unsere Erwartungshaltung sein? An alle politischen EntscheidungsträgerInnen oder sonstwo im Staat für uns Verantwortung Tragende?

Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein! Völlig inakzeptabel! Nicht tolerierbar!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ich bin vollkommen überqualifiziert….

Kann nicht mal in die Politik.

Was nun?

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg
Einfach an sich arbeiten, „life-long“ learning und so …
Material zum Selbststudium habe ich soeben etwas weiter oben gepostet, s. „Rede des Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Stiegler“.

Mit einem aufmunternden „döpdöpdöp“! 🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Holladüdeldudeldei! 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Hmmm, war das nicht das zweite Futur bei Sonnenaufgang…ich bin mir nicht mehr ganz sicher!! 😉

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wie, etwa ein Studium mit Abschluss absolviert? So wird dat aber auch nix.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ganz schön dumm gelaufen….. SEUFZ! 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Damit ist eine Karriere bei den Grünen quasi ausgeschlossen… 🙂

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Überquantifiziert ist gar kein Ausdruck: vier Kilo seit Weihnachten!
Überwampifiziert trifft mein Problem eher.

Gabriele
1 Jahr zuvor

Wahrlich unsägliches Ansinnen von Frau Ernst!

Wirklich „unheiliges“ Unterfangen angedacht!

Gottlob haben wir den Föderalismus! Denn Kultusbereich, d.h. Schulen und Bildung, ist Ländersache!

Gott bewahre, auch uns in Bayern, vor derartigen Experimenten auf dem Rücken unserer Kinder, der nachkommenden Generationen!

Keine unüberlegten, „populistischen“ Schnellschüsse, keinerlei „Wumms“!!!

Vernunft ist gefragt! Überaus wohlüberlegtes Handeln!

Denn es geht letztlich um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder!
Es geht letztlich um unser Land als Technologiestandort in der globalisierten Welt der Zukunft!

Streamer01
1 Jahr zuvor

Ich muss zugeben, dass ich diesen Vorschlag eher aus Berlin erwartet hätte, aber vielleicht gibt es das da ja schon.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Bildungspolitik , Schulpolitik, ist nur Ländersache!!! Der Bund kann höchstens bissle Geld für Digitalisierung, besondere Projekte etc. zuschießen!

GriasDi
1 Jahr zuvor

Sehr gut. Da bist du schneller LehrerIn als ErzieherIn- deren Ausbildung dauert länger.

Gabriele
1 Jahr zuvor

Mir stehen ob des Vorstoßes von Frau KuMi Ernst wahrlich die Haare zu Berge!!
Aber nicht wegen evtl. unterstelltem schnöden Standesdünkel.
Nein, aus blankem Entsetzen!
Die unbedachte Öffnung einer Büchse der Pandora droht uns erneut, mit unvorhersehbaren, unwägbaren Folgen!

Wir LehrerInnen treiben ja sehr oft Selbstausbeutung wegen unseres hohen Berufsethos, wegen unseres ausgeprägten Verantwortungsgefühls, wegen unserer Ideale, wegen unserer gewissenhaften Arbeit für unsere „gute Sache“, d.h. für unsere Fächer, unsere SchülerInnen, unsere KollegInnen, u n s e r e Schule. Denn wir „machen Schule“!

Wir setzen uns mit Leib und Seele, mit viel Herzblut, sehr engagiert für das ein, wofür wir brennen!

Wir zahlen aber irgendwann oft einen sehr hohen gesundheitlichen Preis! Denn der Körper vergisst letztlich die beständige, jahrzehntelange Überlastung nicht!

Dieses Über-Engagement ist systemimmanent wahrscheinlich politisch sogar eingeplant, also gewollt, die Überlastung wird also wohl nicht nur bedauernd hingenommen.

Wir sind sehr viele, die so arbeiten! Aber wir haben nicht den Anspruch, überirdische, zu hehre Ziele zu verfolgen, gar sog. „Gutmenschen“ nachzueifern.

Doch jetzt knirscht es also unübersehbar, unüberhörbar ganz erheblich im Gebälk der Schullandschaft, bundesweit.
KuMi Ernst zieht d i e rasche und ganz einfache Lösung aus dem Hut. Na toll!

Soll sich nun also dilettantische Flickschusterei politisch gewollt Bahn brechen?
Soll der Vorstoß von KuMi Ernst, ihr Kabinettsbeschluss zur Vorlage im Parlament, soll das nun der neue Königsweg aus der Schulmisere sein. Echt???

Mir kommt wirklich das Grausen!

Auch gegen den rasanten Abwärtstrend in ganz Deutschland im IQB-Bildungstrend – bei den Leistungen der ViertklässlerInnen in Deutsch und Mathe – , besonders aber gegen den Absturz der Brandenburger Schulen, soll sich das Vorgehen von Frau Ernst wohl auch als Allheilmittel empfehlen, oder?

Die Berichterstattung und zitierte Kommentierung dazu in einem seriösen Qualitätspresseorgan sprechen Bände.
Kostprobe gefällig?
Einige Wortzitate, wenn auch, jedoch, aus den jeweiligen Kontexten gerissen, spiegeln den Gesamttenor der ernsten Bedenken und großen Sorgen:

SZ vom 19.1.23, Artikel von Paul Munzinger:
„… Ausverkauf des Lehrberufs?“ „… Abstriche bei der Qualität“, „Notlösung“, „Brandenburg … unterläuft bewusst die gemeinsamen Standards (= der KMK)“;

  • <<Niveauabsenkung in der Lehrkräftebildung>> (Hochschulrektorenkonferenz);
  • <<Irrweg>> (Bildungsgewerkschaft VBE);

<<Sündenfall>> ,<<Warnung an uns alle>> (Philologenverband);

Dem ist nichts hinzuzufügen! Gott bewahre!

Ines
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Bitte lesen und teilen der Petition von Henrike Vogel (siehe unten) gemeinsam könnte man vielleicht doch etwas bewirken ….