Lehrermangel: Warum Gymnasiasten Lehrer werden wollen (oder eben nicht) – aufschlussreiche Ergebnisse einer Umfrage

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BERLIN. Werbung? Bessere Bezahlung? Vereinfachter Quereinstieg? Nichts hat im Kampf gegen den Lehrermangel bisher durchschlagenden Erfolg gehabt. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich stärker mit den Entscheidungsgrundlagen junger Leute zu beschäftigen, also nach den motivatorischen Ursachen der Lehramtswahl zu fragen. Das könnte ein weiterer Baustein zur Klärung des Mangels sein – meint unser Gastautor, der Psychologe und Bildungsforscher Prof. Dr. Rainer Dollase. Er berichtet von den Ergebnissen einer Umfrage unter Gymnasiasten, die er selbst mit durchgeführt hat.

Obl ein Gymnasiast Lehrer werden möchte – oder nicht -, hängt stark von den eigenen Erfahrungen in der Schule ab. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Warum werden Sie nicht Lehrer oder Lehrerin? Ergebnisse einer Umfrage unter Oberstufenschülern der NRW-Gymnasien

Seit wir wissen, dass Lehrkräfte Mangelware sind, dürfen wir nichts unversucht lassen, mehr junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen. Aktuelle Studien – so eine vom VBE in Auftrag bei Klaus Klemm gegebene – kommen zu dramatischen Defiziten, die einschlägige Berechnungen der Ministerien noch übertreffen – statt 14.000 Lehrkräften sollen bis 2030 rund 80.000 fehlen. Eine kleinere Studie von McKinsey („mehr als 400“ Befragte) sorgt sich, dass man auch die Top Schüler fürs Unterrichten gewinnen kann. Ratlosigkeit überall – wie diese Lücke geschlossen werden kann.

Eine Studie, die sich mit den Ursachen für die Abstinenz der Berufswahl Lehrer oder Lehrerin beschäftigt, also die Frage stellt: „Warum werden sie nicht Lehrer oder Lehrerin?“, wurde kürzlich von der Landeselternschaft der Gymnasien NRW (Im Herbst und Winter 2021) – auch im Blick auf die im Frühjahr 2022 stattfindende Landtagswahl – unterstützt. Wir konnten den entsprechenden link zu einer Onlineumfrage an fast alle Gymnasien des Landes verteilen. Auch für die Umwandlung des Fragebogens in eine Onlineform sei Dank.

Insgesamt 2.499 Schüler und Schülerinnen (durchschnittliches Alter – Median – 17 Jahre) – von denen 1.363 alle Fragen beantworteten, nahmen an der Befragung teil – die Stichprobe kann wegen der potentiellen Teilnahme fast aller Schüler als repräsentativ für NRW gelten.

„Ich hätte keine Lust, mich so mit Schülern und Schülerinnen und Eltern zu streiten, wie das heute oft üblich ist“

Was kommt dabei heraus? „Nur“ 11% wollen das Lehramt studieren – 46% andere Fächer. Und 28% wissen noch nicht, was sie studieren wollen. Mit einer anderen, komplexeren Fragestellung kommt man auf etwas höhere Werte fürs Lehramt (14%), ermittelt zusätzlich rund 26%, für die grundsätzlich auch das Lehramt in Frage kommen könnte, die aber einen anderen Beruf besser finden.

Ob solche Zahlen „gut“ oder „schlecht“ sind – kann man noch nicht abschließend beantworten. Sie sind normal bzw. etwas höher als die früheren Werte. Nach einem praxisfernen Lehramtsstudium (15% brechen den BA ab) und einem stressigen Referendariat (Merke: Stress führt nicht zu guten Lehrkräften) verzichten weitere Prozente und gehen nicht in den Schuldienst. Ansonsten ging man 2017/2018 davon aus (zit. nach Deutsches Schulportal), dass 8% der Abiturienten im Schnitt Lehramt studieren – Riesenunterschiede von Bundesland zu Bundesland sind selbstverständlich. Unsere Zahlen sind normal bzw. etwas höher als die Faustregel 8%. Den Lehrermangel bedingt auch das höhere Kontingent von Teilzeitbeschäftigten – wie in allen anderen Berufen auch.

Interessant ist, was die Studie darüber aussagt, wie sich 17-jährige Gymnasiasten die Zukunft des Lehrerberufs vorstellen bzw. welches Image sie vom Lehrberuf haben – schließlich erleben sie seit Jahren hautnah, was Lehrer erleben und tun.

Die als klassisch kolportierten „Vorteile“ des Lehrberufes – Ferien und Freizeit, Familienfreundlichkeit, Bezahlung höherer Dienst, relative Selbständigkeit, Unkündbarkeit und Umgang mit jungen Menschen – erreichen Noten zwischen „gut“ und „befriedigend“. Längst werden in der freien Wirtschaft gut bezahlte und sichere jobs mit mehr work-life -balance angeboten.

Wer nicht Lehrer werden will, gibt folgendes zu Protokoll:

  • „Ich hätte keine Lust, mich so mit Schülern und Schülerinnen und Eltern zu streiten, wie das heute oft üblich ist“
  • „Aufgrund meiner schulischen Erfahrungen kam der Lehrerberuf für mich nie in Frage“
  • „Die Erfahrung mit dem Lehrerberuf war so schlecht, dass ich nie Lehrer werden wollte.“

Wer hingegen Lehrer werden will sagt:

  • „Die Schulzeit hat mir gezeigt, dass der Lehrerberuf für mich ideal ist.“
  • Oder aber – die „geborenen“ unirritierbaren Lehrer sagen: „Ich habe mir immer schon gewünscht, Lehrer zu werden. Meine eigenen Schulerfahrungen waren weniger wichtig.“ Letztere „hard core“ Aspiranten für den Lehrberuf machen nur 4% der Stichprobe aus.

Was zeigen diese Antworten: Lehrer wird, für wen die eigene Schulzeit positiv verläuft – Lehrer wird nicht, wer das dort Erlebte einfach gräßlich findet.

Soweit so banal.

Nicht banal ist, dass Schüler und Schülerinnen die Zukunft des Lehrerberufs nicht als einhellig rosig, ponyhof-like und gemütlich darstellen – egal, ob sie nun Lehrer werden wollen oder nicht:

  • „In den Schulen der Zukunft werden mehr Schüler:innen mit Zuwanderungshintergrund lernen.“
  • „Die Eltern werden in Zukunft den Lehrern wegen der Notengebung noch mehr Schwierigkeiten machen.“
  • „Die Zahl der „schwierigen“ und den Unterricht störenden Schüler wird zunehmen.“ 

Und – nun keine Wunder mehr – was fänden junge Leute als besonders angenehm?:

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  • „Unterricht halten ohne große Störungen durch Schüler“

Kein Wunder, weil schon ein Bericht des Aktionsrats Bildung („Psychische Belastungen und Burnout beim Bildungspersonal“, 2014) gezeigt hat, dass Stress in den Lehrberufen weitaus höher ist als in allen anderen Berufen. Nur in diesen Berufen wird dem Personal nicht Folge geleistet (durch die Schüler) und mit Ignorieren und rebellieren reagiert. Das gibt es nicht mal bei der Polizei oder in der Intensivpflege. Du kannst nicht tun, was Du geplant hast – Du wirst permanent unterbrochen. Dein Tun ist eine Sysiphos-Tätigkeit – Du rollst den Stein den Berg hinauf und er rollt sofort wieder runter.

Weil es so unangnehm ist, in lauten, lärmenden und störenden Klassen zu unterrichten, gibt es ein Statement, dass insgesamt die miesesten Noten bei den 17-Jährigen eingebracht hat:

  • „In meinem Seminar im Lehrerstudium spielt Praxis keine Rolle“ (Note ausreichend minus 4,7 – also durchgefallen)

Weil die Herstellung von Unterrichtsdisziplin nicht erreicht wird, die Heranwachsenden dieses Chaos selber als unangenehm finden, ist ihnen eine Ausbildung ein Graus, die nicht einübt, wie man Disziplin herstellt. Und Hochschullehrende und Fachleiter, die dieses nicht vormachen können, sind abschreckende Beispiele. Oder?

„Lehrer wird, wer Vorbild für Schüler und aktiver Gestalter von Lernprozessen sein möchte“

Auch in der Unterrichtsgestaltung gibt es – ob man Lehrer werden will oder nicht – ein paar Favoriten:

  • „Wir können selber was experimentieren und ausprobieren.“
  • „Wir diskutieren in der ganzen Klasse, der Lehrer nimmt Schüler dran, die sich gemeldet haben.“
  • „Partnerarbeit – wir müssen mit unserem Sitznachbarn Aufgaben bearbeiten.“

Ganz unangenehm werden die folgenden Corona-typischen Methoden gefunden:

  • „Wir müssen zuhause arbeiten (Hausaufgaben)“
  • „Einzelarbeit mit Arbeitsblatt – wir lösen Aufgaben alleine“
  • „Wir lesen einen Text, der anschließend besprochen wird. Lehrer stellt dazu Fragen.“

Allerdings – entgegen unseren Erwartungen- differenziert die Vorliebe für Unterrichtsmethoden nicht zwischen Lehramtswilligen und Ablehnern.

Entgegen dem Zeitgeist dominieren bei den 17-jährigen Lehramtsinteressenten Sätze wie „Der Lehrer als Vorbild für Schüler“ (Note 1,5) (als Rollenbezeichnung) oder „Der Lehrer als aktiver Gestalter von Lernprozessen“(Note: 1,8) statt als „Moderator selbstgesteuerter Lernprozesse“ (Note: 2,5).

Wir fassen die deutlichen Ergebnisse der Umfrage kurz zusammen:

  • Lehrer wird nicht, wer die eigene Schulzeit negativ erlebt.
  • Wer nicht Lehrer werden möchte, scheut problematische Situationen im Unterricht – will weder schwierige Unterrichtssituationen noch sich als Problemlöser verstehen.
  • Lehrer wird, wer Vorbild für Schüler und aktiver Gestalter von Lernprozessen sein möchte.

Ob LA Nachwuchs oder nicht – von der Zukunft der Schule erwartet der Nachwuchs mehr Schwierigkeiten mit Eltern und mehr schwierige Schüler.

Im Großen und Ganzen wurde kein Unterschied gefunden in der Häufigkeit der Erfahrung und Bewertung von Unterrichtsformen zwischen zukünftigen LA Studenten und anderen.

Schlecht finden beide Gruppen, wenn das Lehrerimage in der Öffentlichkeit schlecht beurteilt wird, wenn die Lehrerausbildung in der Uni praxisfern ist, und das Privatleben der Lehrer in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Gut wird hingegen beurteilt: Klassenfahrten, Unterricht ohne Störungen, Lehrerausflug.

Man könnte die Befunde noch weiter zusammenfassen: Die aktuelle Situation des Tätigkeitsfeldes unserer Lehrkräfte wird von den Schülern und Schülerinnen realistisch wahrgenommen. Dieses Tätigkeitsfeld erscheint nur der ohnehin zum Lehrberuf entschlossenen kleinen Gruppe von Schülern positiv. Für die Unentschlossenen und den eventuellen Lehrernachwuchs ist der Beruf unattraktiv geworden und sie wenden sich von ihm ab.

Der Lehrernachwuchs möchte nur am Gymnasium und/oder Grundschule unterrichten

Der Lehrermangel entsteht also auch (andere Faktoren s.o.) in der aktuellen Situation unserer Schulen. Wer einen zahlenmäßig gesichert großen Lehramtsnachwuchs haben möchte, muss zeigen, dass der Beruf attraktiv ist – also die Jetztsituation der Lehrkräfte in den Klassenzimmern verbessern. Zum Beispiel: durch objektive Benotung, die statt der verfälschbaren Beurteilung der mündlichen Mitarbeit und anderer weicher Notenfindungen über den Zweifel an ihrer Gerechtigkeit erhaben sein könnte, durch Disziplin und durch wirksame praktische und wissenschaftliche Reflektion und Überwindung von Heterogenitätsproblemen im Schatten der hehren Ziele von Inklusion und Integration.

Ein letzter Befund, der für kontroverse Interpretationen sorgen wird: Der Lehrernachwuchs möchte nur am Gymnasium und/oder an der Grundschule unterrichten. Jene, die „unbedingt im Beruf Lehrer arbeiten möchten“ und sich „einen anderen Beruf kaum vorstellen“ können, möchten zu 0% (in Worten: „null Prozent“) an Gesamtschulen, Sekundarschulen, Primusschulen unterrichten, aber zu 58% am Gymnasium, 36% Grundschule, 4% Realschule, 0% Hauptschule und 2% Förderschule. Weil sie Gesamtschule und Sekundarschule nicht kennen? Die Erklärung scheidet aus, weil es früher genug Gymnasiasten an Hauptschulen und Realschulen gezogen hat. Oder spiegelt sich in diesen Zahlen der Trend unserer Ergebnisse – weg von den Schwierigkeiten? Hin zu einem geregelten Klientel, das sich zu benehmen weiß?

Unser Gastautor
Der Psychologie-Professor Rainer Dollase gehört zu den renommiertesten Bildungswissenschaftlern in Deutschland. Foto: privat
Der Psychologie-Professor Rainer Dollase gehört zu den renommiertesten Bildungswissenschaftlern in Deutschland. Foto: privat

Dr. Rainer Dollase war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008 Professor in der Abteilung Psychologie und am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.

Die Vorschulerziehung stellte dabei einen seiner Arbeits- und Veröffentlichungsschwerpunkte dar. Später hat er sich einen Namen in der G8/G9-Debatte gemacht – als wortgewaltiger Gegner des Turbo-Abiturs. Dollase war Mitglied des Teams „Schule und Kultur“ der nordrhein-westfälischen CDU im Vorfeld der Landtagswahl 2017.

Erste Bundesländer reagieren auf das KMK-Gutachten zum Lehrermangel: Teilzeit wird drastisch eingeschränkt

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dickebank
1 Jahr zuvor

Jau, dann wird es in absehbarer Zeit eben für knapp 60% der Schülerschaft der allgemeinbildenden weiterführenden Schulen eben keine Lehrkräfte mehr geben.
Bleibt vermulich nur das Abitur für alle am GY nach einer sechsjährigen(?) Grundschulzeit.

GS in SH
1 Jahr zuvor

Einerseits gut, wenn 36% sich vorstellen kann, an einer GS zu unterrichten, andererseits schlecht, weil 100% unserer Kinder die GS durchlaufen müssen und schon jetzt in diesem Bereich ein großer Lehrermangel herrscht.

58% möchten Gy Lehrer werden, also können die Erfahrungen am Gymnasium nicht nur schlecht gewesen sein.

Aber, ja, es interessieren sich viel zu wenige für ein LA Studium. Und viel zu viele brechen es dann auch noch ab!

Ist übrigens nicht nur ein deutsches Problem. Es gibt nur wenige westliche Länder, die nicht über Lehrermangel klagen.
Schüler, die während ihrer Schulzeit erlebt haben, wie ungestraft man Lehrer mobben kann und die es gewohnt sind, selbst gepampert zu werden, können in diesem Beruf auch wegen mangelnder Resilienz nicht bestehen. Und das ist ihnen sehr bewusst!

1234
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Ganz richtig, Lehrermangel ist ein weltweites Problem- in einigen Ländern verstärkter als in anderen. Auch in Japan ergreifen immer weniger junge Menschen diesen Beruf, obwohl dieses Land bei PISA-Studien immer wieder die oberen Plätze belegt und Disziplin und Respekt vor der Lehrkaft einen höheren Stellenwert haben. Man muss einfach ganz ehrlich sein, dass der Lehrerberuf für die Work-Life-Balance verständlicherweise wenig zu bieten hat.

Old school
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

„58% möchten Gy Lehrer werden, also können die Erfahrungen am Gymnasium nicht nur schlecht gewesen sein.“
Das kann man so sehen, stimmt aber- zumindest bei meinen Studierenden- nur bedingt. Viele kennen nur die Schulform Gym aus der eigenen Schüler:innenzeit. Das berufliche Schulwesen beispielsweise wird fast komplett ausgeblendet, weil unbekannt. Und an den Real- und ähnlichen Schulen glauben viele- wohlgemerkt vom Hörensagen- gibt es nur Verhaltenskreative, kognitiv Eingeschränkte, Verbalausfallende, also Chaos und Subkultur.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Old school

Genau!

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Haben Sie auch Studierende, unter denen Sie die entsprechenden Daten erhoben haben?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Ja, denn die äußern sich sogar privat dazu.

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor
Antwortet  Old school

Das berufliche Schulwesen und die von Ihnen genannten weiteren Schulen sind den Studierenden meines Erachtens zumindest durch Praktika und Erzählungen bekannt.
Bereits vor 2 Jahrzehnten hospitierte ich während meines eigenen Studiums an einer Berufsschule. Jüngere Freunde zeigten mir zur selben Zeit ihre eigenen Berufsschulen (Bereich Maler, Bau,…). Um es kurz zu machen, meine persönlichen Erfahrungen waren damals schon niederschmetternd, da den Schülern teils Wissen aus der Grundschule nicht geläufig war (z.B. schriftliche Multiplikation), es einige auch nicht fertig brachten, halbwegs pünktlich zu erscheinen.
Die Berufsschulen meiner Freunde haben mich entsetzt. Das Klopapier war dort im Waschbeckenbereich mit Vorhängeschlössern gesichert, die Zwischenwände der Toiletten mit Kot beschmiert, ganz davon abgesehen, das sämtliche Wände mit Graffiti voll waren.
Zudem habe ich im Referendariat und später als Aushilfe bei einer abgewickelten Hauptschule Erfahrungen mit „Verhaltenskreative, kognitiv Eingeschränkte(n), Verbalausfallende(n), also Chaos und Subkultur“ gemacht. Verbale Ausfälle, Chaos und Subkultur habe ich nicht erlebt. Doch musste ich meine Arbeitsblätter aus der 3. Klasse für die Abschlussklasse der Hauptschule inhaltlich reduzieren. Die Schüler waren nicht in der Lage, diese zu lesen.
Ist es da verwunderlich, dass ich mich gegen diesen Bildungsbereich entschieden habe?
Die Befragung zeigt mir, dass heutige Abiturienten ein noch klareres Bild haben von der Schullandschaft, als ich damals. Und da nur die wenigsten Wert auf unnötigen Ärger und Stress legen, versteht sich die prozentuale Verteilung von selbst.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Der Grund ist unfassbar einfach:

Standartmässig war „Lehramt“ ein sehr guter, ausgewogener Deal:

– hohe, früher vielleicht sogar zu hohe Qualifikationsanforderungen
– dafür nachmittags frei
– weniger Geld als Ärzte, Anwälte
– dafür Sozialprestige, Anerkennung, Autorität im eigenen Bereich
– phasenweise extrem viel Arbeit
– dafür auch Phasen, wo man halt abchillt
(Randbemerkung: Lassen Sie Mal in Japan, Korea, Asien, Nord-Afrika fallen, dass sie Lehrer sind…da gibt’s im Urlaub im Ausland mehr Respekt als Zuhause!)

Lief also!

Jetzt kommt die normative Welle seit den 1960ern…
– volle Verantwortung, aber nix zu sagen
– gleiche Gehälter, aber ständige, fast schon in Psychoterror ausartende Versuche, Extraarbeit aufzubürden
– null Komma null Autorität
– Schule als Servicestelle für Politiker und ihre Wahlversprechen

Genau darum würde ich persönlich auch aktuell niemanden zum Lehramt raten, wenn nicht besondere Umstände vorliegen.
Aus individuellen Gründen passt der Deal für mich – noch.

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Was ist da genau passiert in den 60er Jahren? Kannst du das etwas ausführen? Ich will verstehen, warum unser Beruf ständig unattraktiver wird und interessiere mich sehr für Schulgeschichte um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie anders der Alltag damals war.
LG
Chris

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

447 meint wohl die Folgen der 1968er Studentenrevolte, die Pädagogik, Schule und auch Lehramtsstudium verändert hat. Googlen Sie einfach „1968er Bewegung Pädagogik“, dann gibt es reichlich Material.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Die KMK prognostiziert jedes Jahr ca. 500.000 Studienanfänger. Wenn 11 % davon Lehrer werden, dann sind das jedes Jahr 55.000. Das müsste reichen. Aber so wird es halt nicht kommen. Im übrigen könnte man ja auch an Gesamtschulen oder Sekundarschulen nachfragen, vielleicht sieht es da besser aus?

Keko
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich habe vielleicht in letzter Zeit 200 bis 300 SuS diese Frage gestellt und wurde teilweise ausgelacht. Eine junge Schülerin schrieb „anonym“: „Sie sind eine gute Lehrerin, ich weiß nicht warum sie diesen Beruf ausgewählt haben. Sie könnten was besseres machen…“

Das habe ich meiner Mutter gezeigt, die den LuL immer so toll findet.. Lehrerberuf ist viele durch die Verbeamtung so attraktiv und so zieht man halt „faule“ Menschen an, die wiederum nicht begeistert ihre Tätigkeit nachgehen.

Tom
1 Jahr zuvor

Es gibt undankbarere Berufe als den des Lehrers. Ich denke an Polizisten, die 24/7 in einem Brennpunktbezirk unterwegs sind. Bei den Befragten klingt auch die Work-Life-Balance heraus, die in der Vorgängergeneration nicht so stark im Vordergrund stand.

Last edited 1 Jahr zuvor by Tom
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tom

Auch im Polizeidienst wird händeringend nach geeignetem Personal gesucht. Und dann schauen Sie mal auf den Justizvollzugsdienst. Da gibt es fast gar keine Bewerber mehr. Und das hat seine Gründe.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und diese Gründe sind im Kern die gleichen wie oben beschrieben.

Der Polizist soll/muss sich bespucken lassen ohne Gegenwehr, der Verbrecher ist der „arme benachteiligte Hascherl“ —> Wandlung zum Sozialarbeiter bei gleichzeitiger Beibehaltung und Steigerung der Aufgaben.

Vollzugsbeamter: Soll immer schön pflegen, sanft verwahren, zur Teilnahme an (normalerweise sinnlosen) „Resozialisierungsmassnahmen“ auffordern —> Wandlung zum Sozialarbeiter bei gleichzeitiger Beibehaltung der eigentlichen Verantwortung („Schließer“)

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Keine Bewerber oder nur zu wenige Bewerber, die auch die Eignungstests bestehen? Ich habe gelesen, dass mittlerweile ca. 80% der Bewerber die Tests nicht mehr schaffen, vor allem wegen Sport und Deutsch.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Ja und nein.

Polizei schaltet je nach BL runter, Vollzug rekrutiert (wenn denn wer will) gerne ab DZE beim Bund und schult gleich um.

Polizei setzt auch zunehmend auf (quasi) „Polizeifachschulen“, läuft wohl unter beruflicher Bildung, Verwaltung, diese Richtung.
Erleichtert für Einsteiger in den regulären Polizeidienst natürlich substantiell die Ausbildung, weil es inoffiziell reine Polizeischulen sind.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tom

Stimmt, z.B. Pyramidensklave war auch nicht schön. Gut, dass hier jemand mal die Sichtweise korrigiert.

Realo
1 Jahr zuvor

„(Note ausreichend minus 4,7 – also durchgefallen)“

Ist das ein Übertragungsfehler? 4- ist 4,25, also bestanden.

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

4- Ist 4,5 und damit durchgefallen in Noten oder 4 Punkte (ebenfalls nicht bestanden). 4,7 ist 5+ in Noten umgerechnet.

Realo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Ich bin ein bisschen perplex!

4- ist 4,25 und somit bestanden.
4-5 ist 4,5 und somit nicht bestanden.
5+ ist 4,75 und somit nicht bestanden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schulnote

Halbe Noten gibt es im 15er-Notenschlüssel nicht. 4- sind 4 Punkte, 5+ sind 3 Punkte.

Last edited 1 Jahr zuvor by Realo
Realo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

Vielleicht kann ja das Team Wissenschaft erklären, weshalb die Bewertungen hier so zustande kommen. 🙂

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Zum letzten Absatz:

Das Problem der Real- & Hauptschulen wird sein, dass die Außenwirkung dieser nicht die besten ist: Eltern (zukünftiger Lehrer) machen alles dafür, dass die Kinder bloß NICHT auf diese Schulformen kommen, den Kindern wird bereits in der Grundschule durch Eltern vermittelt, dass diese Schulfornen mit Mängeln behaftet sind.

Ferner werden bei Problemen (Problematische Schüler, Gewalt, Verwahrlosung usw.) häufiger Haupt- und Realschulen Medial in den Fokus gerückt, Gymnasien seien weniger betroffen.

Insofern: Unerklärlich ist das aus meiner Sicht nicht, hier müssten vermutlich nicht nur Fakten geschaffen werden sondern diese auch kommuniziert werden.

Ron
1 Jahr zuvor

Die Untersuchung ist zunächst ein vernichten des Urteil für Gemeinschaftsschulen. Aus der eigenen Erfahrung als Schüler heraus, möchte dort wirklich niemand freiwillig unterrichten. Das sollte Politik in ihrem Vergemeinschaftungsdrang zu denken geben.

SoBitter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was ist das bitte für ein Blödsinn? Eure Gymi Bubble wird echt immer erbärmlicher.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  SoBitter

Was ist an „aus eigener Erfahrung“ Blödsinn? Mit anekdotischer Evidenz könnte ich leben.

drei mal drei
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Es handelt sich nicht um anekdotische Evidenz. Es wurden nur Schüler an Gymnasien befragt! Die haben also gar keine eigenen Erfahrungen an Gemeinschaftsschulen.

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor
Antwortet  drei mal drei

Da zumindest in Baden-Württemberg die anfänglich groß propagierte gymnasiale Oberstufe der Gemeinschaftsschulen nach und nach weggefallen ist bis auf wenige Ausnahmen (die ich allerdings nicht aufzählen kann), kommen nur Gymnasiasten als Lehrer in Frage. Studienvoraussetzung ist im Normalfall das Abitur. Weshalb sollte unter Realschülern nachgefragt werden? Mit mittlerer Reife kann man im Regelfall nicht Lehrer werden.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Gymnasiasten haben oft sehr überhebliche Ansichten über „niedere“ Schulformen und glauben Eltern („… Da kannst du Putzfrau werden“) , Nachbarn (“ da muss immer die Polizei rumfahren“) Lehrern („… Wenn du so dumm/faul/sozial inkompetent bist, gehst du wohl besser runter zur…“) und den Verdummungsmedien (“ Storys aus dem Brennpunkt“) , dass dort nur Assis sind. Deshalb wollen sie am Gymnasium arbeiten und auch, weil sie sich dann für „richtige“ Lehrer halten, die richtig unterrichten und nicht nur Sozialarbeiter sind. In der Grundschule wiederum wollen sie arbeiten, weil sie mit kleineren Kindern arbeiten wollen. Das man ein Looser ist, wenn man zur Haupt/Real/Oberschule geht, wird ihnen ja mit aller Kraft eingetrichtert. Warum sonst machen Eltern so ein Theater in der 4.,dass das Kind aufs Gym soll? Es soll kein gesellschaftlicher „Abschaum“ werden und die Arbeitgeber suchen Abiturienten für Berufe, für die früher ein HSA OK war.
Zeigt man (ehem.) Gymnasiasten zB ein Realschulmathebuch, dann fallen sie aus allen Wolken, weil da vielfach dieselben Aufgaben drin stehen, wie im Gymmathebuch. Nach Pisa gab es auch Quiz Shows, wo Schulwissen abgefragt wurde und manche waren dann beschämt, wenn sie eine Matheaufgabe Hauptschule Klasse 9 nicht lösen konnten (als Erwachsene Akademiker oder Promis mit Abitur). Der Eindruck über speziell Hauptschüler ist wirklich schlimm. Die Leute meinen scheinbar, die seien kaum weiter als Affen und nur zum Steine kloppen gut.

blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

An jeder Schule ist man mehr Sozialarbeiter als Lernbegleiter und Wissensvermittler als es am Gymnasium der Fall ist. Wenn die Schüler:innen das denken, dann haben sie recht.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie haben scheinbar ganz private Untersuchungen gemacht, die zu Ihren erstaunlichen Erkenntnissen führten.
Nur fürs Protokoll: Ich arbeite an einer Gesamtschule.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Der Grund dafür ist wiederum relativ einfach:

Gymnasien sind keine Gymnasien mehr und sind auch nicht besonders gut oder anspruchsvoll, sondern faktisch ganz normale „weiterführende Schulen“.

Alles darunter ist (vor allem in der sozialen Verlockung zu loser-Verhalten auf Kinder!) stark tendenziös Richtung…Trash.

Die Übertreibungen mögen zum Teil … übertrieben sein, ja.
Aber im Kern trifft es das.

Da Lehrer keine Macht mehr haben und Schulen in keiner Weise mehr Autorität ausüben dürfen…tja, da mutiert eben der Schulhof der Haupt- oder Sekundarschule zum Haifischbecken der anti-sozialen Vorbilder.
Kluge Eltern tun daher alles, um ihre Kinder von Chaos- und Versager Kindern fernzuhalten, damit sie nicht von deren impulsiven, auf schnelle Triebbefriedigung angelegten Lebensstilen angesteckt werden.

Und je mehr man Autorität, (erzwungene) Vorbildwirkung von Schulen und Disziplin (weiter) abbaut, um so mehr wird dieser Effekt sich verstärken.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Es gibt immer auch die anderen Kinder an diesen Schulen. Die lassen sich von falschen Vorbildern nicht beeindrucken und werden am Ende sogar zu Vorbildern. In unserer Klasse (10.) sind 20 % mit Einser – Durchschnitt, von denen ein paar auch in die Oberstufe möchten. Dabei gilt diese Klasse eher sozial schwach. In anderen Klassen sind mehr starke Kinder, vor allem bei meiner Tochter in der Klasse (6.). Aber beim E-Center sieht man dann problematische Kinder, zB aus Wohngruppen, abhängen und die stehen dann offiziell für “ Die“ Oberschüler und fallen natürlich viel mehr auf. Das ist echt traurig. Hier machen alle sehr gute Arbeit. Unsere Schülerzeitung hatte jede Menge Preise abgestaubt, wir sind Umweltschule, Sportfreundliche Schule, usw. Haben einen Myawakiwald gepflanzt. Haben Tierhaltung, eine Band. Schüler aus der 9/10 helfen wegen Lehrermangel an der dazugehörigen Grundschule bei der Hausaufgabenbetreuung. Aber nichts davon kommt gegen den Oberschülerruf und einige Gruppen von passenden Chaoten an. Das Ergebnis sieht man dann bei der Ausbildungssuche, zB für den Berufswunsch Kfz – Mechaniker. C im A-und S-Verhalten plus Dreien und Vieren auf dem Zeugnis reichen nicht um genommen zu werden.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, die gibt es. Keine Frage. Wenn es um die eigenen Kinder geht, dann haben allerdings auch die höchstmoralischen und super-egalitären Vorzeigemenschen auf einmal keine Lust mehr auf Experimente…welch Zufall aber auch. 😀

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Fr. Rupps unterhaltsame Welt der Anekdoten, Klischees und Vorurteile, kurioserweise als Kritik an Vorurteilen präsentiert. ^^

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Ja, bei mir sind es angeblich immer Anekdoten, dabei habe ich 26 Schuljahre hinter mir (10 ich, 10 Sohn, 6Tochter) – da sind mir viele, viele Anekdoten über den Weg gelaufen, sowie Bekanntschaft mit einer Waldorfschule (2,5 J) , 3x Grundschulen (insges. 9,5 Jahre) , einer Förderschule (0,5 J), einer privaten Gesamtschule (2 J), einer Orientierungsstufe ( 2 J), einer Realschule ( 4J), 2x Oberschule (insges. 5,5 J) und demnächst dann noch die Oberstufe…

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Prädestiniert für den Quereinstieg!
Oder ein Paradebeispiel für „bei Schule und Lehrern kann jeder mitquatschen“.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Die Schule GEHÖRT nicht den Lehrern! Wir MÜSSEN den Schulen die Hälfte der Kindheit unserer Kinder anvertrauen und haben sehr wohl ein Recht auf Meinungsäußerung.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Opinions are like assholes. Everybody has one.“
~ Harry Callahan

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

BBS vergessen.
Was soll eigentlich immer das herumreiten auf Anekdoten, allgemein speziell ggü Eltern um die hier Mundtot zu machen?
Jeder Lehrer hat auch nur die Anekdote seiner Schule /seiner Schulen vorzuweisen und der Rest ist vom Hörensagen, aus Medien und Studien. Wenn man sich deswegen nicht äußern dürfte, dann dürfte das Niemand hier, egal wie sehr die eigene Anekdote mit den Medien, Studien und den Berichten vom Hörensagen übereinstimmen. Und bevor mir jetzt jemand in den Mund legen will, ich würde mir anmaßen, den Lehrer Beruf zu kennen :Nein, denn darum geht es auch garnicht. Es geht um Erfahrungen in bestimmten sozialen Umfeldern, die Eltern und Schüler genauso an Schulen machen, wie Lehrer, nur eben jeder aus verschiedenen Perspektiven. Der Schüler kennt seine Mitschüler in bestimmten Bereichen besser, zB weil er im Gegensatz zum Lehrer mit diesen befreundet ist. Wer als intelligenter, sozialer Schüler an einer Oberschule ist, stellt fest, dass er vor den Lehrern immer erst einmal beweisen muss, dass er nicht einer von „denen“ ist, sprich erst einmal Vorurteile abbauen muss. Dies gelingt bei Lehrern durch Sozial-und Arbeitswilliges Verhalten dann auch. In der Gesellschaft spürt so ein Schüler natürlich auch sehr stark diese Vorurteile und ich glaube nicht, dass ein Akademiker, auch wenn er selbst dort arbeitet, das auch nur annähernd nachempfinden kann.
Die Schule ist kein Bereich, wo nur die Lehrer Erfahrungen machen und entsprechend Ahnung von den Menschen oder den Vorurteilen dort haben.
Am Ende der Schulzeit meiner Kinder, die Uni nicht mitgerechnet, bin ich dann bei 35 Schuljahren und neun verschiedenen Schulformen. Bis auf Waldorf waren die übrigens prozentual positiv. Auch wenn die Förderschule für meine Tochter trotz GE nicht gut war und die private Gesamtschule, die mein Sohn in der 5/6 ausprobierte auf Dauer einfach nur zu teuer und zu weit weg.
An dieser privaten Gesamtschule waren die Eltern übrigens Politiker und Banker.
An der Förderschule, obwohl eine waschechte Behinderung in jeder Familie vorkommen kann, waren die Erziehungsberechtigten Heimpersonal, Pflegeeltern, Eltern, die wie ihre Kinder kein Wort Deutsch konnten, überforderte Eltern, die ihre scheinbar gesunden Kinder in die Förderschule schickten um weniger arbeit mit ihnen zu haben und deren Geschwister sich mitunter schon in Heimen befanden und andere sozial benachteiligte Eltern plus wenige Eltern in normalen Verhältnissen, die einfach nur ein behindertes Kind haben.
In der Oberschule wiederum viel Multikulti und deshalb fiel meinem Sohn bei der Bewerbung an der Gym Oberstufe eben auch auf, dass dort ja „ALLE BLOND SIND….“.
Aus all diesem kann man Dinge ableiten, sowie aus Berichten anderer und sich diesbezüglich eine Meinung bilden. Diese Meinung ist nicht weniger Wert als die von Lehrern, weil auch die nur ihre Anekdoten und Schlußfolgerungen haben.
Ich bin nicht hier um euer Ja-Sager zu sein,was auch garnicht geht, da ihr ebenfalls ganz unterschiedliche Ansichten habt.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Arbeiten Sie auch mal irgendwas oder irgendwann???

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Werden mir hier immer die gleichen primitiven Fragen gestellt?

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„[…] und ich glaube nicht, dass ein Akademiker, auch wenn er selbst dort arbeitet, das auch nur annähernd nachempfinden kann.“
Sie glauben sehr viel… das ist ja eines Ihrer Probleme.

Spoiler:
Nicht jeder Akademiker entstammt einer Akademikerfamilie. In meiner Familie (inkl. aller Tanten, Onkel, Cousins, Cousinen etc.) war ich der Erste, der überhaupt jemals eine Universität von Innen gesehen hat, entstamme ich doch einer klassischen Arbeiterfamilie; Opa und Vater u.a. Jahre unter Tage (bis zur Schließung der Kull), auch vorher und nachher klassische Arbeiter in einer strukturschwachen Region. Nicht jede Akademikerfamilie, nicht jeder Akademiker hegt einen klischeehaften Akademikerhabitus (was auch immer das sein soll). Oder anders: Sie wissen nichts darüber, welche Erfahrungen „ein Akademiker“ [sic] gemacht hat, was er nachempfinden kann und was nicht, abgesehen davon, dass Empathie, dass eine Theory of Mind (https://de.wikipedia.org/wiki/Theory_of_Mind) keine (approximative) Kongruenz von Individualbiographien voraussetzt.

Und:
In der Oberschule wiederum viel Multikulti und deshalb fiel meinem Sohn bei der Bewerbung an der Gym Oberstufe eben auch auf, dass dort ja „ALLE BLOND SIND….“. Aus all diesem kann man Dinge ableiten […].
Und in den gymnasialen Oberstufen, die ich jetzt erlebt habe, egal ob an Gymnasien oder Gesamtschulen, sieht das komplett anders aus. Aktuell sind von unseren ca. 100 Schülern in der Q2 vielleicht 1/10 blond, über die Hälfte der Q2-Schüler hat einen (nicht bzw. allenfalls südosteuropäischen) Migrationshintergrund (ehem. Bergbaustadt). Und nun? Was leiten Sie daraus ab?

Last edited 1 Jahr zuvor by PaPo
PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Gymnasiasten haben oft […]“

vs.

„[…] dabei habe ich 26 Schuljahre hinter mir (10 ich, 10 Sohn, 6Tochter) – da sind mir viele, viele Anekdoten über den Weg gelaufen, sowie Bekanntschaft mit einer Waldorfschule (2,5 J) , 3x Grundschulen (insges. 9,5 Jahre) , einer Förderschule (0,5 J), einer privaten Gesamtschule (2 J), einer Orientierungsstufe ( 2 J), einer Realschule ( 4J), 2x Oberschule (insges. 5,5 J) und demnächst dann noch die Oberstufe…“

.. woher genau nehmen Sie Ihre Informationen darüber, was Gymnasiasten angeblich „oft“ denken und wie sie sich vermeintl. „oft“ verhalten?

Wenn Sie schon mit anekdotischer Evidenz reüssieren wollen (Ihre Kalkulation von „26 Schuljahre[n]“ ist… extrem interessant), kontere ich, dass jeder Lehrer innert seiner eigenen Bildungsbiographie (als Schüler und Student) ein erhebliches Mehr an (quantitativ personellen) Erfahrungen mit (ehem.) Gymnasiasten gemacht hat, als es bei Ihnen der Fall ist.
Bei Gymnasiallehrern potenziert sich das entsprechend, die machen im Verlauf ihres Lehrerdaseins i.d.R. mit tausenden(!) Gymnasiasten ihre Erfahrungen; bspw. unterrichte ich pro Schuljahr i.d.R. 200+ Schüler, einige Dutzend davon sind jedes Jahr solche Schüler, die ich neu unterrichte… und ein Gros der anderen Schüler an der Schule lerne ich auch immer kennen (wir haben ca. 1000 Schüler).

Wieviele Gymnasiasten haben Sie so kennengelernt und mit ihnen entsprechende Gespräche über die Dinge geführt, die Sie ihnen vorwerfen?! 🙂

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

@Indra Rupp
Sie waren Anfang 40, oder?

Klogedanken:
Man sagt ja, dass die eigenen Kinder eine Erweiterung des eigenen Lebens darstellen. Erst jetzt verstehe ich dies aber richtig! Mit Ihrer… ‚kreativen‘ Rechenweise denke ich bspw. an Folgendes: Nehmen wir an, eine Frau wird nach dem Abitur nach 13 Schuljahren mit 18 Jahren Mutter von Drillingen. Diese besuchen ebenfalls alle erfolgreich das Gymnasium bis zum Abitur mit 18 Jahren, akkumulieren also jeweils 13 Schuljahre an individuellen Schulerfahrungen. Dann hätte die Mutter mit 36 Jahren, zzgl. ihrer eigenen Schulzeit, ja bereits 52 Jahre an Schulerfahrungen gemacht! Und was erst, wenn die Kinder Extrarunden drehen?! FAAASZIIINIIIEEEREEEND!

… muss ich erwähnen, dass mir ein z.B. Fall bekannt ist, in dem eine Mutter mit Anfang 30(!) bereits 13 (eigene) Kinder hatte. Da tun sich Möglichkeiten auf, alleine wenn diese nur die Mindestschulzeit absolvieren! 😀

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

An meiner GemS läuft’s – gut!

Wir sind dort alle gern. Haben eine megagute SL!

Und das ist mein Ernst.

Enjoy your chicken Ted
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

An der SL steht und fällt es. Leider gibt es auch viele, die dafür nicht geeignet sind.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Das ist leider eine wenig verbreitete Meinung. In letzter Vergangenheit war die vorherrschende Meinung, dass man sich SL getrost sparen kann, da auch Kollegen eine Schule verwalten können. Klar können sie das…..aber eben nur verwalten, aber das ganze andere drumrum wird schwierig…

Keko
1 Jahr zuvor

Würde alles anders aussehen wenn die Eingruppierung sich nicht ändern würde.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Fragt sich ob die Schüler das auch so sehen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Viele meiner jungen Kolleg*innen sind auf einer IGS bzw. GemS gewesen.

Iri-Hor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Im Text steht:
„Wir konnten den entsprechenden link zu einer Onlineumfrage an fast alle Gymnasien des Landes verteilen. Auch für die Umwandlung des Fragebogens in eine Onlineform sei Dank.“

Ich wiederhole es noch einmal, Ron, für diese Umfrage wurden Gymnasiasten an Gymnasien befragt. Die waren und sind in der Regel keine Schüler an Gemeinschaftsschulen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Aber deswegen dürften sie doch den Wunsch zu Protokoll geben, später an anderen Schulformen zu unterrichten. Schließlich wird für die Gemeinschaftsschule viel Reklame gemacht.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Es waren SuS der SEK2.

In SH, wo Schüler fast überall nur die Wahl zwischen GemS und Gy haben, gibt es die Oberstufe an Gymnasien UND an vielen GemS.
Wohin man nach Klasse 10 geht kommt – zumindest in Städten mit mehr als einer Schule – darauf an, welche Schwerpunkte man möchte.
Nicht jeder SEK2 Schüler war von vorne herein auf dem Gy, auch in anderen Bundesländern nicht!

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Im Süden aber häufiger, wie es Ihrer Beschreibung nach ist. Als die GemS beispielsweise in Ba-Wü eingeführt wurden, tönten die Verantwortlichen von der gymnasialen Oberstufe, wir GS-Lehrer empfahlen entsprechend und nur 2 bis 3 Jahre später kam ein Rückzieher nach dem anderen. Da standen wir vor den Eltern blöd da.

Weshalb der Trend ganz klar Richtung Gymnasien geht ist mit wenigen Argumenten rasch erklärbar:

  • Gehalt höher
  • homogenere Gruppe, wenn auch viel von Gymnasiallehrerseite her die zunehmenden Problemfälle bemängelt werden
  • Unterricht steht stärker im Mittelpunkt, wie an anderen Schularten
  • geringere Stundenzahl zu unterrichten
  • Ansehen höher als an anderen Schulen
  • mehr Geld je Schüler verfügbar (Ausstattung)

Auch wenn es mir Minuspunkte und Widerspruch einbringt, so kenne ich keine Lehrerfamilie (egal ob GS, GemS, R, Gym, Privatschule,…) die ihre Kinder auf die GemS schickt. Selbst GemS-Lehrer bevorzugen das Gymnasium. Das sagt eigentlich alles aus.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hirschlgruber

Ich kenne einige Lehrer (Nachbarn, Verwandte,…) die ihre Kinder nicht auf dem Gymnasium haben.

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor

Interessanter Artikel. Die genannten „Schulschwierigkeiten“ wurden jahrelang kleingeredet oder gar negiert, es hieß immer nur, die Gehälter müssten besser werden, damit junge Leute wieder Lehrer werden wollen. Das konnte man ja auch hier oft lesen.

Es hieß von gewissen Kommentatoren, die Lehramtsstudenten hätten sich genau überlegt, sie wollten Gymnasiallehrer werden, weil sie dort am besten besoldet werden. Das alles stimmt nicht. Es stimmte nie, jednfalls für die Masse der Lehrerstudenten.

Deshalb mussten alle Rezepte gegen den Lehrermangel, die nur auf mehr Gehalt setzten, zum Scheitern verurteilt sein und wir wissen und sehen, sie sind alle gescheitert. Erst seit Kurzem fokussiert man sich auf die Arbeitsbedingungen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Aleidis, von edlem Wesen
Mika
1 Jahr zuvor

Wo und seit wann fokussiert man sich denn seitens der Politik auf die Arbeitsbedingungen? Meinen Sie „eine Stunde mehr arbeiten und größere Klassen“?
Die Allermeisten Lehrkräfte sagen seit Langem, dass es nicht allein ums Gehalt, sondern insbesondere um die Arbeitsbedingungen geht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Mika
Iri-Hor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Die GEW in Berlin hat jüngst bessere Arbeitsbedingungen als Ziel entdeckt.

Zum Zweiten: Ich finde auch, hier las man immer Kommentare en massé, dass nur Gehaltserhöhungen den Beruf wieder attraktiver machen. Das schrieben 90% aller Kommentatoren. Ist schon klar, warum.

Last edited 1 Jahr zuvor by Iri-Hor
Georg
1 Jahr zuvor

Zum letzten Absatz: Die Politik hat durch ihre Entscheidung zum Abitur und Hochschulabschluss für alle die Schulformen unterhalb des Gymnasiums kaputt gemacht. Dazu kommt eine ebenfalls von der Politik geförderte demographische Entwicklung, die Nachwuchs in hinreichend hoher Zahl bei Akademikerpaaren (Akademiker im Sinne von vor den Bologna-Reformen) ausbleiben lässt.

Die Entscheidung für den Lehrerberuf wird neben der Arbeit mit Kindern und / oder Jugendlichen sicherlich auch aus dem Grund der Wissensvermittlung getroffen. Letzteres setzt natürlich Kinder und Jugendliche voraus, die halbwegs dazu in der Lage sind, sprich bildungsnah sozialisiert sind. Andernfalls würden die Studienanfänger nicht Lehrer, sondern Sozialarbeiter werden wollen.

Fazit: Wer Lehrer werden möchte, entscheidet sich zwangsläufig für kleine Kinder (Grundschule) oder heranwachsende Kinder (Gymnasium).

Gääääähn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das Gymnasium muss abgeschafft werden, dann funktioniert auch die Gesamtschule.

1234
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gääääähn

@Gääääähn Damit auch die letzten lernwilligen SuS in diesem Land durch die ewige Gleichmacherei nichts mehr lernen, oder wie? Das Niveau sinkt kontinuierlich und zieht alle, sowohl die Schwachen als auch die Guten, mit sich herab…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  1234

Die GemS differenziert ohne Ende – mit eine Nebenbei-Aufgabe, die uns in den Wahnsinn treibt.

Nichts mit Gleichmacherei. Wo haben Sie diesen Unsinn nur her?

Singularität
1 Jahr zuvor
Antwortet  1234

So kann man sich auch disqualifizieren. Gesamtschulen sind organisatorisch die hochdifferenzierteste Schulform in Deutschland. Diese wird zumeist nur von denen als Einheitsschule diffamiert, die sich nicht in der Lage sehen können/wollen, binnendifferenziert zu unterrichten. Gymnasiallehrkräfte, die so argumentieren wie Sie, konterkarieren damit bewusst oder unbewusst den Bildungsanspruch, den sie eigentlich vermitteln sollten.
Es gibt Gesamtschulen, die erreichen – durch Zentralabitur nachweisbar – mindestens das Niveau von vielen Gymnasien. Da dies aber nach Vorstellung der Gesamtschulkritiker nicht sein darf, wird dies gerne ignoriert oder durch Behauptungen diskreditiert, um das eigene Weltbild zu bewahren (confirmation bias). Dies gilt übrigens auch für die gesamtschulflüchtigen Lehrer, die zumeist mit der anspruchsvolleren Methodik der Binnendifferenzierung nicht klar kamen und dies im neuen Kollegium natürlich nicht zugeben wollen. Daher wird auch hier insbesondere auf die angeblich mangelnde Lernqualität abgehoben, um das eigene Selbstbild zu schützen.
So, und jetzt darf der Daumen gesenkt werden, um sich weiterhin überlegen zu fühlen. (s.o.)

Last edited 1 Jahr zuvor by Singularität
Hirschlgruber
1 Jahr zuvor
Antwortet  Singularität

Ich glaube nicht, dass die anspruchsvollere Methodik der Binnendifferenzierung diese Kollegen vor Probleme stellt, sondern der zusätzliche Zeitaufwand, der mit einhergeht. Wieso sollte dieser Mehraufwand ohne entsprechende Entlastung getätigt werden?

Für Baden-Württemberg wurden in den letzten Jahren Zahlen veröffentlicht, die zeigten, dass nur ein sehr geringer Teil der Schüler an Gemeinschaftsschulen für die gymnasiale Oberstufe geeignet ist. Dies ist sicherlich auch ein Grund, weshalb vielen Gemeinschaftsschulen diese Oberstufe gestrichen wurde.
Für meinen eigenen Unterricht und für den Unterricht meiner Kinder bevorzuge ich möglichst homogene Gruppen. Differenzierung ist bis zu einem gewissen Maß sinnvoll, bringt aber auch Nachteile mit sich, die in dieser Diskussion in der Regel nicht angesprochen werden.

Wenn die Mehrheit Ihre Argumentation unterstützen würde, müsste es auch Lehrerkinder geben, die auf Gemeinschaftsschulen gehen. Meine persönliche Erfahrung spricht dagegen. Anfragen meinerseits, ob es dazu Studien gibt, wurden vom Ministerium verneint. Wäre auch zu dumm, wenn selbst Gemeinschaftsschullehrer ihre Kinder mehrheitlich aufs Gymnasium schicken *Zwinkersmiley*.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Singularität

Die klassischen Gesamtschulen haben doch eine ÄUSSERE Leistungsdifferenzierung in A-, B-, C-Kursen, während die neuen Gemeinschaftsschulen die gerade NICHT haben sollen. Bei denen wird jetzt die Binnendifferenzierung hochgejubelt. Aber wo bleibt der Nachweis, was nun besser ist?

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Singularität

Was ist bitte daran anspruchsvoll, als Lehrkraft zur bloßen Betreuungs- und Materialausgabekraft degradiert zu werden?
Homogenität und Selektion statt Heterogenität und Highway to Burnout

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gääääähn

Ich nehme eher an, dann funktioniert gar nichts mehr. Außerdem sind klassische Gesamtschulen mit äußerer Leistungsdifferenzierung wieder aus der Mode gekommen, nachdem man sie uns vorher wärmstens empfohlen hat.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gääääähn

Schulen generell sollten abgeschafft werden…wenn ich doof & dumm genug bin, die Realitäten um mich herum nicht mehr zu verstehen, dann hinterfrage und kritisiere ich auch nicht mehr…fühle mich abends auch nicht schlecht, weil mich viele Ereignisse nicht mehr stören … und Spaß kann ich trotzdem haben…sagt doch der Volksmund „Dumm fi**t gut!“

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

„Fazit: Wer Lehrer werden möchte, entscheidet sich zwangsläufig für kleine Kinder (Grundschule) oder heranwachsende Kinder (Gymnasium).“

So ist es wahrscheinlich auch. Ein junger Mensch, der Lehrer werden möchte, differenziert nach kleinere Kinder oder Jugendliche unterrichten. Da die meisten ja selber das Gymnasium durchlaufen, werden die anderen Schulformen mutmaßlich nicht mitgedacht. Hier heißt es dann im Studium den Blick zu weiten und ins Bewusstsein zu rücken.

Ich habe sowieso gerade den Eindruck, dass es viel mehr Studenten der Lehrämter gibt, als es die täglichen Untergangsmeldungen vermuten lassen. In den letzten zwei Monaten haben wir mehrere Vertretungsstellen ausgeschrieben und uns lagen immer recht viele Bewerbungen von Studenten auf den Tisch. Im Gespräch erwiesen sie sich alle als motiviert, lernbegierig und schon recht kompetent. Gerne hätten wir alle eingestellt….die Auswahl fiel gar nicht so leicht….
Das stimmt mich schon hoffnungsvoll, dass es guten Nachwuchs gibt und wir nur ein bisschen Geduld haben müssen….

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Oh, ich hatte überlesen, dass die Umfrage sowieso nur die Gymnasien erreichte….dann ist es einfach nur logisch, dass bei den Antworten natürlich nur das Gymnasium im Blickfeld war…
Einseitige Umfrage….

Georg
1 Jahr zuvor

An Schulformen ohne eigene Oberstufe braucht man die Umfrage nicht durchzuführen, an Schulen abseits vom Gymnasium mit Oberstufe hätte man das in Oberstufenkursen durchaus tun können.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das habe ich verstanden. Ich bin aber zunächst davon ausgegangen, dass die Umfrage in allen Oberstufen stattgefunden hat….also Gymnasien, Gesamtschulen, Berufskollegs und Oberstufenkollegs.

darkpower
1 Jahr zuvor

Sie hatten immer mehrere Bewerbungen auf Vertretungsstellen? Ich rufe 100 Leute an und finde trotzdem manchmal niemanden… Auf dem Land ist es wirklich dramatisch. Bei ausgeschriebenen Stellen bleiben auch oft die Bewerbungen aus…

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  darkpower

Das ist uns tatsächlich nur mit der ausgeschriebenen SoFa Stelle in Vertretung passiert. Die ist ein paar mal leer gelaufen…..
Mit den anderen Vertretungsstellen gab es zwischen 5 und 10 Bewerber…..ja, wir sind in einer Stadt mit Uni anbei….vermutlich liegt es daran….da kann man Arbeit und Studium vermutlich recht gut verbinden….

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  darkpower

Das ist auch kein Wunder, da Landschulen eben heute oft genau so wie Großstadtschulen sind – nur halt drumrum nicht die Angebote einer Großstadt.

Dazu kommt noch, dass Vertretungsstelle (ohne Aussicht auf was dauerhaftes) ziemlich zynisch sind … da kann dann wenigstens das Drumherum stimmen (Partymeilen usw.), wenn man schon eine Karrikatur seines geplanten Berufes leben muss

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Die Integration von Migranten läuft auf dem Land viel besser. Gesündere Kinder gibt es mehr als in der Stadt. Wenn ich mich alle paar Jahre mal in eine Stadt begebe, bekomme ich einen Schreck und mir wird bewusst, dass es immer mehr psychisch /mental kranke Menschen gibt. Immer mehr soziale Probleme. Auf dem Land auch mehr als früher aber kein Vergleich zur Stadt. Ich verstehe null, warum Lehrer nicht auf dem Land unterrichten wollen. Mehr Grün, mehr Platz, weniger Krach, blauer Himmel und frischere Luft ist doch besser als Partymeile und H&M?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„… alle paar Jahre mal in eine Stadt …“
Aber hier tun Sie so, als wüssten Sie immer genau, was Sache ist, und kennen unbegrenzt viele Leute, die immer genau das belegen. In Wahrheit haben Sie von den Verhältnissen in einer Großstadt vermutlich keine Ahnung.

Bellabolli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ergänzung dazu: Die Politik hat außerdem durch ihre Entscheidung zur Abschaffung der Hauptschule die Realschule kaputt gemacht…sie ist leider keine echte Alternative zum Gymnasium mehr für halbwegs begabte Schüler…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bellabolli

Die halbwegs begabten Realschüler finden sie heutzutage im unteren Leistungsdrittel der Gymnasien.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Dann ist mein Sohn ja eine gefragte Ausnahmeerscheinung. Er geht zur Zeit auf die Oberschule (Haupt/Real), will danach in die Oberstufe und Tierarzt oder Lehrer werden. Nicht an der Grundschule, weil ihm die Kinder zu klein sind, nicht am Gymnasium, weil ihm die zu „abgehoben“ wirken. Er kommt nicht aus einer Akademikerfamilie. Er hat Interesse in der Sek1 zu arbeiten und Jugendlichen durch die Pubertät zu helfen, sowie sieht er es als interessante Herausforderung, Schüler, die keinen Bock haben, zu motivieren. Seine Stärke ist NaWi. Was ihn von der Idee abhält ist evtl seine Rechtschreibschwäche. Er hat da aber weniger Bedenken als ich und meint in Zeiten von Computern gibt es da viele Möglichkeiten, wie man sich helfen kann. Die NaWi-Fächer sind dafür Einser und das A-und S-verhalten A’s. Deshalb auch nicht ungewöhnlich, dass Schüler, die Lehrer werden wollen sich über die unangenehme Lautstärke und fehlende Disziplin in der Klasse Gedanken machen. Sie selber gehören nämlich oft nicht zu diesen Störern, ansonsten könnte man sich ja fragen, warum sie das dann nicht selber reflektieren. Geld ist bei meinem Sohn überhaupt kein Thema, da er aus armer Familie kommt, wirken all diese Gehälter viel. Eltern sind ihm tatsächlich schon bekannt, denn auf unserem Reiterhof haben wir im Grunde die gleichen Auseinandersetzungen mit Eltern, wie es sie auch in der Schule gibt, nur im „kleinen“. Kinder, die mit großen Ansprüchen und Forderungen zu uns kommen und deren Eltern uns als Wunscherfüller, Hortbetreuer und Früherzieher betrachten, nerven ihn (mich auch). Nach dem Reiten fällt das Kind nämlich mitunter nicht totmüde und glücklich ins Bett, sondern ist frustriert, wegen einem Streit mit einem anderem Kind oder was sonst so zum alltäglichen Leben gehört und das haben sich manche Eltern dann ganz anders vorgestellt. Ihm ist klar, dass er das Problem als Lehrer auch hätte. Aber als Tierarzt hat man dann auf der einen Seite welche, die ihr Reitpferd zur Sportmaschiene drillen wollen (Vergleich – Karriereeltern), auf der anderen Seite Nutztierhöfe, die am Tier nur verdienen wollen und ihm keine Würde und keine Empfindungen zusprechen (Vergleich – Assieltern) und zuletzt noch überbehütende (meist) Damen mit kleinen Haustieren, die ein riesen Tamtam für ihren eigenen Ego machen (Vergleich – Helikopter Eltern). Also, wo man mit Menschen arbeitet, braucht man immer gute Nerven. 😉
Wir drillen auf unserem Reithof übrigens nicht. Shettys sind zu schlau für sowas! 🙂

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Haben wir das alles nicht schon mehrmals hier erfahren? Was besagt denn nun ein Einzelfall?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Eher gefragt, was besagt es, wenn er ein Einzelfall ist? Wir brauchen an der Sek1 wohl auch ein paar Lehrer?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Genauso viel, wie jeder andere Einzelfall.

Man kann es aber auch einfach als kleinen Lichtblick verstehen, wenn man denn möchte.

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Haben Sie keine Menschen in Ihrem Umfeld, die Sie mit Ihrer Privatsoße quälen können? Wer bitte will diese Ihre Epen, die, ganz unabhängig vom Thema, stets ausführlichst über die eigene abstruse Lebenssituation und -einstellung fabulieren, wirklich lesen?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Ich mache das hier, damit ich nicht Menschen in meinem Umfeld mit meiner Privatsoße quäle. Beschäftigungstherapie für Schwerverliebte.

Mitleser
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Mein Gott, wie armselig ist das.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mitleser

Naja, es geht. Ich würde auch lieber mit meiner großen Liebe reden als mit euch, aber ihr seid auch OK.

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das muss man nicht verstehen?! Illustriert aber vorangegange Einlassung.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Sagen Sie mir doch noch einmal ganz genau, was an meinem Beispiel eines Oberschulenschülers (egal ob es mein Sohn ist, aber den kenne ich eben besonders gut) , der Sek1 Lehrer oder Tierarzt werden will, falsch ist. Inwiefern ist die Abwägung, ob Teilleistungsschwächen (Rechtschreibschwäche) ein Problem oder nicht darstellen, falsch? Gibt es möglicherweise Potenzial bei Schülern mit Teilleistungsschwächen, weil sie in einem anderen Bereich stark sind aber durch die TLS die Chancen verkennen? Macht es Sinn, Arbeit mit Kindern und somit auch deren Eltern bereits zu kennen um den Berufswunsch besser einordnen zu können? Macht es Sinn abzuwägen, inwiefern auch der alternative Berufswunsch diesen Stress im Bezug auf Menschen beinhaltet ( Vergleiche in den Klammern)? Die Redaktion hat Beispiele dargestellt, ich ebenfalls, weil ich ein ANDERES Beispiel zur Verfügung habe, das der Mehrheit der Beispiele im Artikel entgegensteht.
Zu Ihrer Frage : Verstehen müssen Sie garnichts. Ich spreche/schreibe Indirisch, sagt mein Sohn 🙂

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Ich mache das hier, damit ich nicht Menschen in meinem Umfeld mit meiner Privatsoße quäle. Beschäftigungstherapie für Schwerverliebte.“
Tut mir leid, aber ich sehe Sie nun endgültig nicht mehr als adäquate Gesprächspartnerin.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Ich habe Sie doch nur wiederholt und noch etwas hinzugefügt…?
😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Liebe Indra…nun frag sie doch endlich, ob sie dich nicht dich erhören möchte…das Leben ist für die meisten hier nun mal kein Ponyhof…auch wenn sich das für dich so darstellen mag. 😉

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Ach Andre, die letzten Orte wo es nicht – hetero- Menschen richtig schwer haben, ist die Schule. Tratsch, Sprüche von Teenies, Eltern die einen vor den Kindern schlecht machen, Missio Cannabis oder Laudatio…. ach ne, das hieß anders, oder? Bei uns ist kein einziger Lehrer out, wäre halt riskant. Und sie eben auch nicht. Die Liebe ist eben auch kein Ponyhof! 😉
Schöne Grüße nach Bielefeld!

Ach so, fehlt noch’n Wink zum Thema : Ein Versteckspiel als nicht-Hetero muss man auch abwägen, bevor man Lehrer wird!
😉

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich mache es zu Übungszwecken.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hier schreiben, Dil? Willst du denn zum Kabarett, oder ist Comedian oder Satire besser…. also vor der Klasse, meine ich. 😉

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

…und Maschine ohne E!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Sagen Sie das doch meiner Autokorrektur, die schreibt sogar Handy mit ä 😉

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Der Hinweis auf fehlerhafte Sprache ist nicht „ausfallend“, sondern feststellend.

Abstrusine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Mitnichten ein fehlerhaftes Texterfassen, sondern ein legitimes Auswählen eines Inhaltsaspektes und Bezugnahme darauf.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Abstrusine

Nennt man auch Rosinenpicken?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn er es sich vorstellen kann und selbst in Sportverein oder anderen Jugendgruppen Erfahrungen sammelt, ist er auf einem guten Weg.

Dennoch darf man nach einer professionellen Ausbildung ein entsprechendes Gehalt erwarten und muss sich nicht mit weniger zufrieden geben, weil man es gewohnt ist oder weil andere die Aufgabe trotz entsprechender Ausbildung nicht angemessen entlohnen wollen.
Anders herum wäre es logischer: Diejenigen, die gewillt sind, an die Schulen mit Mangel zu gehen, müssten das Studium finanziert bekommen oder andere Boni, damit ihnen der Weg geebnet wird.

Pit2020
1 Jahr zuvor

Also, mit 16 😉 weitsichtigen Augenpaaren betrachtet stellt sich die Situation doch wohl eher so dar:
„Die jungen Leute haben durchaus einen Lernzuwachs erfahren – Bildung in Deutschland befindet sich also nachweislich auf einem guten Weg!“

Währenddessen, in der Realität:
Der ausbleibende Lehrer-Nachwuchs hat nicht für die Schule, sondern tatsächlich fürs Leben gelernt … und verstanden (!):
Mit Resilienz- und Achtsamkeits-FoBis lassen sich Jahrzehnte im Tollhaus (aka Schule) nicht durchhalten.
Lach-Yoga ist auch keine Option.

Aber weil wir gerade in den „tollen Tagen“ sind:
„Jet zo laache: Et hätt noch immer jot jejange!“

Ob „et kölsche Jrundjesetz“ im Bezug auf das „Bildungswesen“ die Zeitenwende überstehen wird … oder ob es erst so richtig multipel „dauerwummsen“ muss …
*schulterzuck*

Palim
1 Jahr zuvor

„wurde kürzlich von der Landeselternschaft der Gymnasien NRW (Im Herbst und Winter 2021) – auch im Blick auf die im Frühjahr 2022 stattfindende Landtagswahl – unterstützt. Wir konnten den entsprechenden link zu einer Onlineumfrage an fast alle Gymnasien des Landes verteilen.“

Es wurden also allein Schüler:innen an Gymnasien befragt … und dann wundert man sich, dass diese vor allem das Gymnasium als Studienziel in den Blick nehmen?
NRW bildet ja Gym/Gesa-Lehrkräfte aus. Warum wurden denn keine Schüler:innen an den Gesamtschulen oder in den gymnasialen Zweigen der berufsbildenden Schulen befragt?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Warum nicht auch Einser-Schüler von der Real-oder Oberschule? Denen wird aber eher eine Ausbildung aufgeschwatzt, weil die Hauptschüler keiner will.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ihnen wird zum Teil auch ein Schülerpraktikum an der Schule verwehrt oder ausgeredet, weil man mit Realschulabschluss ja eher etwas anderes werden würde.
Wer aber dabei merkt, dass Lehramt eine gute persönliche Perspektive ist, kann an der nachfolgenden Schule das Abitur anstreben.

Also ja, man hätte auch die Schülerschaft aller 10. Klassen befragen können.

Doppel A15
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ja, an meiner Realschule gibt es kein Schülerbetriebspraktikum in der Grundschule und schon mal gar nicht an anderen Schulen. SuS der 8., 9. oder 10. Klasse fehlt der nötige altermäßige Abstand zu den SuS dort, die Abstraktionsfähigkeit zum Erlebten und die persönliche Distanz. Deshalb empfehle ich ihnen zunächst ein Praktikum in KiTa o.ä. und das Erreichen der Zugangsvoraussetzung für die Oberstufe. Dann sind sie älter und können sich als nächsten Schritt in der Grundschule erproben.
Mit Zutrauen hat das nichts zu tun.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Weil die vermutlich noch zu weit von konkreten Berufswünschen jenseits des Abitur entfernt sind. Ich gehe davon aus, dass Schüler der q1 oder q2 gefragt wurden….

Palim
1 Jahr zuvor

Ach, Herr Dollase …

… ich habe vor dem Lesen des Artikels ein Bingo-Feld gefüllt …
… und mehfach-Bingo erreicht.

Es wird eine Umfrage unter Schüler:innen an Gymnasien durchgeführt, dies auch im Hinblick auf die anstehende Wahl,
und nun wird dies zum Anlass genommen, mal wieder gebetsmühlenartig den eigenen Standpunkt zu wiederholen.

Aber stimmt:
die derzeitige Landesregierung kann ja viel Geld in die Hand nehmen, um gerade die Schulen, an denen der Lehrkräftemangel schon jetzt eklatant ist, besser zu unterstüzten, also Verbesserungen im Brennpunkt sowie den nicht gymnasialen weiterführenden Schulen durch Verdopplung des Personals und Verdreifachung der Etats erwirken, die Bezahlung nach A13 ab Mai realisieren und die Arbeitsbedingungen an diesen Schulen innerhalb eines Jahres exorbitant verbessern und dies medial verbreiten, dass diejenigen, die gerne Lehramt studieren möchten, gerne die Aufgaben an diesen Schulen übernehmen wollen, weil sie wissen, dass das Land alles nur Erdenkliche gewährleistet, um diese Lehrkräfte besonders zu schützen und ihre Arbeitskraft an diesen Schulen zu erhalten.

Iri-Hor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Da stimme ich zu. Es wurden nur Schüler an Gymnasien befragt. Weil ja nur Abiturienten studieren können.

Das übersehen andere hier, um dann gebetsmühlenartig vorzutragen, was schon immer ihre Meinung war.

Last edited 1 Jahr zuvor by Iri-Hor
Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Schüler:innen in den Oberstufen der GeSa und BBS absolvieren auch die AHR und können auch studieren gehen.

ysnp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

In Bayern gibt es viele, die über die Realschule und FOS zum Studium gekommen sind – das betrifft sogar eine beträchtliche Anzahl von Lehrern. Abi kann man z.B. auch über die BOS und das Bayernkolleg machen. Es ist ein Irrglaube, dass man nur über das Gymnasium zum Abitur kommt.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Wieso AHR? FHR und einen Master in „was auch immer“ und anschließend Seiteneinstieg – spart mindestens ein Jahr „Ausbildung“.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Zu schlechten Erfahrungen :
Der Wunsch Lehrer zu werden besteht mitunter auch, wenn man erst irgendwo schlechte Erfahrungen gemacht hat und dann anderswo gute! Es lag dann an bestimmten Lehrern, dass man es plötzlich besser hatte. Man sieht dann entsprechend, dass man als Lehrer darauf Einfluss nehmen kann.

Enjoy your chicken Ted
1 Jahr zuvor

Also wer heutzutage noch glaubt, der Lehrberuf sei ideal für die work-life-balance, der ist ungefähr 30 Jahre in der Zeit stehen geblieben. Allein durch Inklusion und Migration stimmt das nicht mehr. Und das nicht nur an Schulen mit Inklusionsschwerpunkt. Spreche für HH.

blau
1 Jahr zuvor

Mir hat ein Berufsberater in der 12. Klasse zum Lehramt geraten als ich sagte, dass ich etwas familienfreundliches machen will. Wie ich heute weiß: HAHAHAHAHA
Ich habe dann für Sek1 studiert, obwohl ich lieber Grundschule gemacht hätte, weil die Vorhersage sagte, dass es einen Überhang an Lehrkräften für die Grundschule geben würde.
Wie ich heute weiß: HAHAHAHA

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Hey Schülers!
Lehrer ist volle der fantastische Job.
Könnten diese Augen lügen? 8o)=)

PS: Macht schnell. Viel zu tun hier. Bis bald dann, Kollegääää.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Viele meiner ehemaligen SuS sind mir zu sehr ans Herz gewachsen als dass ich denen ernsthaft unseren Job empfehlen würde … und btw viele sind auch viel zu klug, auf das alberne Gebalze der KuMis hereinzufallen.

Ist wie bei der katholischen Kirche:
Das ungeborene Leben wird als absolut schützenswert und wertvoll dargestellt, alles wird dafür getan, dass keines verloren geht – aber sobald die Kleinen auf dem Planeten weilen sind sie ebendieser Truppe vollkommen egal oder werden – kaum dass sie alt genug sind – von Vertretern dieser Institution missbraucht.
Man wirbt um Nachwuchs, um ihn dann – wenn man Zugriff darauf hat – gnadenlos zu verschleißen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

„Viel zu tun hier.“

Na dat wird ja viele potentielle Irre anziehen. Die mit der work-life-balance jedenfalls nich.

blau
1 Jahr zuvor

Nun wenn man Gymnasiasten fragt, dann haben diese oft wenig Ahnung von den anderen Schulformen, die sie nicht besucht haben. An meiner Gesamtschule unterrichten viele Lehrkräfte, die selbst an einer Gesamtschule Abi gemacht haben. Vielleicht sollte man mal dort die SuS interviewen.

Henriette
1 Jahr zuvor

Meine Tochter würde gerne Kunst und Deutsch für GHRS studieren. Da sie „nur Fach-Abi“ hat, kann sie das (in Hessen) nicht realisieren. Trotz massiven Lehrermangels an Grundschulen. Kann man nicht verstehen.

CofirmationBias
1 Jahr zuvor
Antwortet  Henriette

Es handelt sich nun einmal nicht um die Fächer, die aktuell gebraucht werden. Deutsch als Zweitsprache wohl schon eher.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Henriette

Kunst und Deutsch ist sowieso keine mögliche Fächerkombination für Grundschullehramt. Die Kombination fürs Grundschullehramt ist immer Mathe UND Deutsch UND mind. ein weiteres Fach. Da fehlt also mindestens Mathe. HR ist ein eigenes Lehramt, das aber nur für Klasse 5-10 qualifiziert.
Dementsprechend sollte sie sich entscheiden, ob sie Grundschul- oder Haupt-/Realschullehrerin werden will und dann in NDS oder Brandenburg studieren. In Vechta oder Potsdam ist ein Lehramtsstudium mit Fachabi möglich – auch wenn ich das nicht richtig finde, dass einige Bundesländer da Ausnahmen bei den Standards machen, aber wenn sie schon existieren, dann sollten motivierte zukünftige Lehramtsstudierende diese auch nutzen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

In Brandenburg muss man überhaupt kein Lehramt mehr studieren, um als Lehrkraft (egal welche Schulform) zu arbeiten. Irgendein Bachelor genügt, um mit ein bisschen berufsbegleitender Quali nach einem Jahr mit A11 verbeamtet zu werden. Hat der Bachelor einen Schulfachbezug, wird es sogar A12.

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Henriette

Vielleicht ist Ihre Tochter am Ende des Tages besser dran, wenn sie den Wahnsinn nicht realisieren kann und sich etwas aussucht, was sie auch in einem anderen Land realisieren kann. Wir fahren gerade hier in Deutschland mit Karacho gegen die Wand. Da ist man ganz gut beraten, wenn man nicht von einem (Bundes-)Land als Arbeitgeber abhängig ist.

Lady Hesketh Fortescue
1 Jahr zuvor

Naja, es ist immer schwierig. Ich selbst unterrichte seit gut 20 Jahren an einem Berufskolleg in Bayern. Die Arbeit wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Viele Schüler können kein Deutsch mehr. Und ich unterrichte eigentlich qua Studium Englisch und Französisch.

Besorgter Bürger
1 Jahr zuvor

„Nichts unversucht gelassen.“ Ha ha..

Wie wäre es mit einer amtangemessenen Besoldung?

In allen Bundesländern wird versucht, das Urteil des BVerfGs in der Sache zu umgehen.

Beamte bekommen teilweise weniger als Hartz IV. Diese müssten dringend mehr kriegen. Und dementsprechend auch dan die im höheren Dienst etc.

Piet
1 Jahr zuvor

Damit sind die Würfel gefallen, und ich kann gut nachvollziehen, dass sich kaum jemand den Job noch antun will.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Piet

Ich habe gerade der Tochter meiner Nachbarn, die zwischen Grundschullehramt und Kommunikationsdesign schwankte, zu Kommunikationsdesign geraten. Im Zweifel geht immer noch der Quereinstieg und die Verbeamtung mit 52 😉

Sammi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Das macht sie bestimmt, wenn sie einen Blick auf ihren Gehaltszettel wirft.

Wawi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Zumindest in Bayern geht die Verbeamtung bis max. 45 Jahre

Thomass
1 Jahr zuvor

„Kein Wunder, weil schon ein Bericht des Aktionsrats Bildung („Psychische Belastungen und Burnout beim Bildungspersonal“, 2014) gezeigt hat, dass Stress in den Lehrberufen weitaus höher ist als in allen anderen Berufen. Nur in diesen Berufen wird dem Personal nicht Folge geleistet (durch die Schüler) und mit Ignorieren und rebellieren reagiert.“

Noch irgendwelche Fragen? Ich gebe Arbeit (eigtl) gern in den Unterricht, treffe dort aber immer jeden Tag und jede Stunde auf teilweise unbeschulbare Schüler, die mobben, Schutzgeld erpressen, schlagen, stören, weglaufen usw. und damit meiner Person (und den Mitschülern) erheblichen Schaden zufügen, wie gesagt täglich. Oder lustlose, intrigante A..löcher nebst selbiger Eltern, gerne in der Sek2. Solange es keine institutionelle Möglichkeit gibt, dies vom Lehrer fernzuhalten (mehrere, viele Pädagogen, Psychologen, Extraräume usw) werde ich den hohen Krankenstand meiner Kollegen bzw. geringe Bewerberzahlen hinnehmen müssen und ich verstehe das auch. Was das für die Gesellschaft bedeutet, merkt man heute ja schon zur Genüge.

Fidanyan Gagik
1 Jahr zuvor

Warum möchten die jüngere Generation Lehrer oder Lehrerin nicht werden. Das ist sehr einfach, wenn man ,egal was machen möchte, er /Sie sich sicher sein muss , dass er/sie im Job erfolgreich ist, sonst wie es in deutschen Schulen sind, man verliert schnell Motivation und immer fragt er sich ,ob es Sinn hat , ständig gegen Wand fahren und etwas versuchen zu erreichen. Der deutschen Bildungssystem ist mit der Zeit einen Wand gewandert und viele Lehrer stoßen sich, danach fragen die frustriert sich, was mache ich und wie lange kann ich so arbeiten
?

Last edited 1 Jahr zuvor by Fidanyan Gagik