Schüler vom Unterricht ausgeschlossen: Jogginghosen-Verbot an Schule sorgt für Ärger

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WERMELSKIRCHEN. Eine Sekundarschule im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen soll Schüler in Jogginghose vom Unterricht ausgeschlossen und nach Hause geschickt haben. Ist das rechtlich zulässig?

Die Hose des Anstoßes: Sportlicher Schlabberlook landet bei immer mehr Schulen auf dem Index. Foto: Shutterstock

Ein Jogginghosen-Verbot an einer Schule in Nordrhein-Westfalen schlägt hohe Wellen. Medienberichten zufolge hat die Leitung der Sekundarschule in Wermelskirchen begonnen, die schon länger geltende Kleiderordnung der Schule umzusetzen und Schüler in Jogginghosen nach Hause geschickt. Dies sorgt laut den Berichten für Ärger bei den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern.

Von der Schule hieß es am Mittwoch, man wolle die Kleiderordnung «trotz Kritik in den Medien» aufrechterhalten. «Wir möchten unsere Schüler:innen dazu animieren, Kleidung zu tragen, die nicht zum „Chillen“ verleitet.» Für die Vorbereitung auf das Berufsleben sei einer Abkehr von der Jogginghose wichtig, teilte die Schule weiter mit.

Zunächst hatte die Schule für Medienanfragen an die Bezirksregierung in Köln verwiesen. Dort hieß es, es seien wohl «nur einige wenige Schüler zum Kleidungswechsel aufgefordert worden». Ein Behördensprecher verwies zudem allgemein auf das Schulgesetz NRW, wonach die Schulkonferenz sich auf eine Kleiderordnung einigen kann, wenn die Schülervertreter dies mittragen. Dies sei 2019 geschehen. Der Konferenzbeschluss von 2019 werde immer noch mehrheitlich durch die Schulgemeinschaft getragen und sei damit Teil der Schulordnung.

Dabei findet sich die Kleiderordnung, die das Tragen von Jogging- und Trainingshosen nicht gestattet, auf der Schul-Website. Zudem ist dort am Mittwoch ein Brief an die Eltern mit Datum von vergangener Woche zu sehen, in dem die Schule ankündigt, Schüler bei Verstoß gegen die Kleiderordnung nach Hause zu schicken.

«Man muss sich fragen, ob eine Jogginghose wirklich den Schulfrieden gefährdet und einen Ausschluss rechtfertigt»

Die Landesschülervertretung kritisierte das berichtete Vorgehen. «Der sofortige Ausschluss vom Unterricht ist auf jeden Fall nicht der richtige Weg», sagte Vorstandsmitglied Julius Lachmann auf Anfrage. Im Schulgesetz sei lediglich von einer Empfehlung die Rede.

«Man muss sich fragen, ob eine Jogginghose wirklich den Schulfrieden gefährdet und einen Ausschluss rechtfertigt», sagte Lachmann. Fragwürdig sei zudem, dass die Kleiderordnung vier Jahre lang nicht umgesetzt worden sei. Daher hätte vorher die aktuelle Schülerschaft befragt werden sollen, ob eine Zustimmung überhaupt noch vorliegt.

Aus dem NRW-Schulministerium hieß es, das Ministerium begrüße es, wenn sich die Schulgemeinden vor Ort über eine einheitliche Schulkleidung verständigten. Das Schulgesetz biete dafür einen guten Rahmen. Das äußere Erscheinungsbild eines Schülers sei allerdings grundsätzlich eine persönliche Angelegenheit, die durch das Grundgesetz geschützt werde. Eine zwangsweise Einführung, die für alle Schülerinnen und Schüler gelte, sei nicht möglich. Als rechtswidrig wollte ein Ministeriumssprecher das Verhalten der Schulleitung aber nicht einstufen: «Es kommt auf den konkreten Einzelfall an.»

«Die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme ist doch eher zweifelhaft und rechtlich bedenklich», sagte Beate Schulte zu Sodingen, auf Schulrecht spezialisierte Rechtsanwältin. Laut NRW-Schulgesetz könne die Schulkonferenz ausdrücklich nur eine Empfehlung aussprechen. Betroffene Eltern könnten nun zunächst Beschwerde bei der Schulaufsicht einreichen.

Der Verband Bildung und Erziehung hatte bereits 2016 mitgeteilt, dass die Schulen den Schlabberlook nicht wirklich verbieten könnten. Auch für Schüler gelte «das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit». 2019 hatte eine Realschule in Bad Oeynhausen ebenfalls per Schulkonferenzbeschluss Jogginghosen verboten. Dort hatte jeder Schüler drei Verwarnungen frei. Erst beim vierten Mal sollten die Schüler zum Umziehen nach Hause geschickt werden. News4teachers / mit Material der dpa

Schulbehörde meint: Jogginghosen-Verbot an staatlichen Schulen nicht möglich

 

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

„Für die Vorbereitung auf das Berufsleben sei einer Abkehr von der Jogginghose wichtig, teilte die Schule weiter mit.“ – Ich möchte Sportlehrer werden.

Achin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Oder Bettentester bei „IKEA“, wobei der Bachelor-Abschluss zuvor beim „Dänischen Bettenlager“ im Rahmen eines Studiums an einer Dualen
Hochschule erworben wurde.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Duales Studium geht auch außerhalb dieser Branche.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Nein…, doch ja… nein… 😉

Ron
1 Jahr zuvor

Ich trage Stoffhose und Sacko. Aber auf meine Adiletten würde ich ungern im Unterricht verzichten.

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Man könnte dann noch als Quereinsteiger in den Lehrerberuf … mit Jogginghose …

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Oder doch ganz Ohne…

Macht bei ansprechenden (Körper-)Teilen einen „Sympathiebonus“ bei der Schülerschaft aus?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Na klar, Kleider machen Leute! Lesen, schreiben und rechnen sind dagegen für die Vorbereitung auf das Berufsleben nicht so wichtig.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Z.Z. leben wir noch in der Zeit der Verblender und der Geblendeten.

Hat sich wohl bald erledigt.

Für uns (Beide) sowieso:-)

Andere werden es bald erfahren müssen.
Ist nicht mehr zu ändern.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor

Wer für solche Spielchen noch Kraft hat, ist noch nicht zu 100 % ausgelastet.

Ja, die Schülerinnen und Schüler sind pubertär und was weiß ich noch alles. Aber den Schuh mit der Kleidung solle man sich nicht anziehen.

Wenn ich den Flyer betrachte und lese „keine Kopfbedeckung im Unterricht“ schwant mir, dass es dazu Ausnahmen geben wird aus medizinischen, religiösen oder sonstigen Gründen.

Völliger Irrsinn. Könnte man ja gleich wieder anfangen, das Handy zu verbieten und am Ende noch einzukassieren.

Chris
1 Jahr zuvor

Ich kassiere Handys ein, beinahe jeden Tag. Kann dann nach der 6. Stunde beim Direktor abgeholt werden. Problem gelöst.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Dafür fehlt mir die Kraft, ich hab’s aufgegeben.

Tiefenentspannt in dieser Richtung. Wer daddeln will, kann daddeln. Und wer sich den Verstand rausdaddelt und Videos schaut, bekommt halt nichts mit.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Aber Sie sind doch der Zauberlehrling.
Stark sein und führen.

Der „Chef“ kommt!
Mein „Adelstitel“ in Hauptschulklassen.
Danach Disziplin und Ordnung.
Wer nicht mitzieht… Freizeitvergnügen der Schüler.
Auch die Schüler wollen ihre Ruhe (vor mir).

447
1 Jahr zuvor

Das sehe ich ähnlich.

Freiheit reguliert Dummheit und freches Aufmucken langsam, aber äußerst nachhaltig.

Es kann draussen weitergedaddelt werden.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Wenn Sie täglich Handys einkassieren, sagt das doch einiges über die Wirkung dieser Maßnahme.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wenn es gerade eingeführt wird, dann sagt das noch gar nichts.

Manche Schüler stecken ihre SPH zu den primären Geschlechtsorganen.
Für die sehr peinlich, wenn ich gummibehandschuht die Herausgabe der Geräte verlange.
Einmal und nie wieder.

Ich gebe zu, ich bin einer der unbeliebtesten Lehrer im Universum.
Was juckt mich das.
Mein Gehalt bekomme ich.
Lehrermangel:-)

StrichVorPunkt
1 Jahr zuvor

Märchenonkel?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Oder über den Umgang oder mit der Sucht….

AvL
1 Jahr zuvor

Das erinnert mich an die 70er Jahre, als das Tragen von Miniröcken an Schulen verboten war.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Echt? Das wusste ich nicht.

Alles ziemlich süße Sorgen.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

genau

Tito
1 Jahr zuvor

Komisch, dass es speziell an dieser Schule hochkocht.

https://ols-koeln.de/infos/kleiderordnung/
https://www.möllhovenschule.de
https://rsamhemberg.de/schule/schulordnung/
https://www.bertbrechtgymnasium.de/index.php/verwaltung/schulordnung
https://www.rs-halden.de/schulordnung/

5 Minuten „Internetrecherche“ zu „Kleiderordnung Schule NRW“. Es gibt definitiv viel mehr dazu. Offenbar ist das Problem also weder neu noch nur an dieser Schule Thema.
In der Regel wird so eine Kleiderordnung in der Schulkonferenz beschlossen, mit 1/3 Stimmrecht Schülerinnen und Schüler, 1/3 Stimmrecht der Eltern und 1/3 Stimmrecht der Lehrerinnen und Lehrer.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tito

Die Schulkonferenzen beschließen aber immer wieder Dinge, zu denen diese nicht befugt sind. In solchen Fällen sind die Beschlüsse nichtig.

Denken wir doch Mal zurück an die Corona Zeit. Damals hatten einige Schulkonferenzen ohne rechtliche Grundlage an einzelnen Schulen Maskenpflichten beschlossen. Diese Beschlüsse waren ebenfalls ungültig und meist wurde daraus später eine Empfehlung gemacht.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Witzig die Downvotes. Kommen wohl von Demokratiefeinden, die sich nicht an die von der Legislative beschlossenen Gesetze halten möchten.

Für NRW sind die Aufgaben der Schulkonferenz im Schulgesetz §65 geregelt. Dort steht unter Absatz (2) folgendes:

„Die Schulkonferenz entscheidet im Rahmen der Rechts- und Verwaltungsvorschriften in folgenden Angelegenheiten:

28. Empfehlung zum Tragen einheitlicher Schulkleidung (§ 42 Absatz 8).
….“

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000524

Also darf die Schlukonferenz bzgl. der Schulkleidung etwas empfehlen. Mehr nicht. Es ist immer wieder erstaunlich, dass sich die Schulkonferenz über ihre Kompetenzen hinwegsetzt, obwohl man meinen sollte, dass in der Schulkonferenz überwiegend Menschen sitzen, die in der Lage sind Gesetze sinnentnehmend zu lesen.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Empfehlen!
Inwieweit eine Regelung aus Vorjahren auch auf aktuelle Jahrgänge anzuwenden ist wäre zu prüfen und dann sind da ja noch die der jeweiligen Mode unterworfenen Bekleidungstrends (Minikleid od. Hotpants …).

PS.: Den letzten (Ab)-Satz lasse ich dann lieber unkommentiert so stehen.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Verstehe ich Sie richtig, dass Sie meinen Kommentar nochmal mit Nachdruck bestätigen oder möchten Sie etwas anderes damit aussagen?

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tito

Und dann wird es wieder einkassiert, wenn es jemandem nicht gefällt.
Wozu überhaupt Regeln aufstellen (und demokratisch abstimmen)?
Lassen wir doch die SuS sich selbstbestimmt und frei entfalten! Klappt bestimmt super!
Ich habe noch Schuluniform getragen, ist in einigen (Aus)Ländern so. Und das war zwar etwas langweilig, führte aber zu Bildungs- äh, nee – Kleidungsgerechtigkeit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Das könnte sogar klappen.

Vermutlich würden sie sich nach einem halben Jahr dermaßen langweilen, dass sie zu lernen beginnen 😉

Maggi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tito

Lustig, was doch plötzlich das Grundgesetz nichts wert ist. Ob die Kleiderordnung höher steht als dieses?
Es gibt das Recht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit. Das man solange ausüben darf, solange man nicht andere in ihren Rechten einschränkt.
Ich würde jeden Tag in Jogginghose kommen, wenn ich das wollte und habe das auch schon gemacht. Das mag manchen in seinem Empfinden stören, aber strafbar ist es nicht. Die SuS haben ein Recht auf Bildung. Schulausschuss wegen einer Jogginghose? Ich hoffe, dass die Eltern klagen und Dienstaufsichtsbeschwerden stellen, dass es nur so kracht. Gerichtsfest ist diese Verordnung, falls es diese überhaupt gibt, oder die Entscheidung der Schulleitung jedenfalls nicht.

Jan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Schön, dass Sie die Schüler darin bestärken, asozial herumzulaufen. Das nützt denen in ihrem späteren Leben sicherlich sehr viel. Sie „fördern“ damit genau diejenigen, die es ohnehin schon schwer genug haben, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nicht mal auf dem Bau oder in der Produktion trägt man Jogginghosen, aber in Schulen soll es außerhalb vom Sportunterricht normal sein?

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Warum immer diese Schublade(n) …
Der Sonntagsanzug (der mit den drei Streifen) wäre also wie Jogpants ( z. B. von Taifun od. Gerry Weber – hochpreisig – auch ältere Damen) dann sozial verträglich und für Sie ok?

Zumindest bei den Beispielen auf dem Bau oder in der Produktion wird eine Anforderung an gewisse Arbeitskleidung auch -PSA –(nennt sich persönliche Schutzkleidung od. Schutzausrüstung enstprechend der Gefährdung -> vom Arbeitgeber gestellt) von Berufsgenossenschaften vorgeschrieben.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Wenn Sie das sagen, wird es sicher stimmen….

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Das Grundgesetz regelt das nicht. Es gibt ein Hausrecht. Hier kann eine Kleiderordnung festgelegt werden.
Ich darf z.B auch nicht im Bikini in eine Kirche.
Es gibt einen Unterschied zwischen öffentlichem und privatem Raum.
Das Gespür dafür ist tatsächlich immer mehr verloren gegangen.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

„Ich darf z.B auch nicht im Bikini in eine Kirche.“
Die Empfehlung, die ich kenne, lautet bei der EKD auf sich nicht zu freizügig und dem Anlass entsprechend zu kleiden – auch was Make-up, Schmuck und Frisuren der Besucher angeht.
Sicher wissen Sie aber, wo in den jeweiligen christlichen Kirchen ein Verbot genau niedergelegt steht?

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Wäre das durch das GG geregelt, wäre Arbeitskleidung freiwillig.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

@Lehrerin: Also bitte! Spielen Sie hier nicht die Pseudo-Juristin! Was Kleidung angeht, spielt das Hausrecht einer Schule absolut keine Rolle und der Vergleich mit der Kirche ist – ganz vorsichtig formuliert – nicht durchdacht.
So ein Beitrag von studierten Menschen ist schon erstaunlich.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Nun, wenn die freie Entfaltung im Tragen einer Jogginghose mündet …. Auweia.

Freiere Entfaltung, wenn sie seit drei Wochen getragen und nicht gewaschen wurde?

Freie Entfaltung heißt dann auch: „Ich habe kein Bock auf Mathe und entfalte meine persönliche Gesangs- und Comedytalentfreiheit genau … jetzt!“

Wir haben eine Kleiderordnung und sind sehr froh darüber.

Die Argumente der o.g. Schule gegen die Jogginghose sind m.E. nachvollziehbar.

Es war wieder Praktikumssuchzeit und einige haben nur den Kopf darüber geschüttelt, wie kleidungstechnisch frei entfaltet einige zu den Vorstellungsgesprächen erschienen sind.

Auch ein Punkt, der in WiPo immer und immer wieder angesprochen werden muss.

Es wird an den Jogginghosen Anstoß genommen – in einem ganz bestimmten Rahmen – ist das so falsch?

Mir persönlich ist das eigentlich latte, solange die sauber sind (ja, Vorurteile, die sich leider regelmäßig bestätigen), aber geht es hier nicht auch ein klein wenig Erziehung im Sinne von angemessen und nicht angemessen?

Ist Toleranz eine Einbahnstraße oder wird sie falsch verstanden?

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Persönlich stimme ich Ihnen zu. Ich sehe es in erster Linie als die Pflicht der Eltern dafür zu sorgen, dass die Schüler angemessen gekleidet sind.
Auch hätte ich nichts gegen, wenn es für Schulen Kleidungsvorschriften gäbe, nicht nur für Schüler sondern auch für Lehrer (denn auch diese Kleiden sich zum Teil unangemessen). Allerdings gibt es hierfür aktuell keine gesetzliche Grundlage, zumindest nicht für öffentliche Schulen.
In Sportvereinen, nur um Mal ein Beispiel zu nennen, funktioniert dies sehr gut. Die gleichen Kinder, die in der Schule sich an keinerlei Regeln halten, akzeptieren zim Beispiel im Fußballverein alle möglichen Vorgaben. Warum? Aus meiner Sicht aus verschiedenen Gründen: positive Identifizierung mit dem Verein bzw der Mannschaft. Trainer werden als Autoritätspersonen wahrgenommen. Wenn den Vorgaben nicht folge geleistet wird, erfolgt ein Ausschluss aus der Mannschaft.
Allein diese drei Punkte sind an Schulen kaum zu finden…

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Ich frage mich, wie ich als Lehrer wahrgenommen würde, wenn ich Schüler bei Unpünktlichkeit zum „Training“, bei vergessenen „Trainingsmitteln“, bei mangelnder „Mannschaftsdienlichkeit“ und fehlender „Laufbereitschaft“ aus dem Team werfen dürfte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Dann sollten alle Lehrkräfte nackt in den Gerichtssaal kommen – Freiheit auch für uns.

Das wird ein Spaß!

Der Versuch der Schule, die Kids zu angemessenden, nicht-chill-Klamotten zu kriegen, ist m.E. sinnvoll.

Ob Schulausschluss der richtige/einzige Weg ist …. ?

Wenn Schüler in ihren Jogginghosen schlafen und damit dann zur Schule gehen, hat das was von Selbstvernachlässigung.

Das ist nicht gesundheitsfördernd.

Auf längere Sicht – Freiheit oder Krankheit?

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tito

Die Jogginghose als Ausdruck der freien Persönlichkeitsentfaltung. Ich bin beeindruckt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Wenn es das tatsächlich wäre, wäre das gut – (zu) häufig geht es jedoch mit Selbstverwahrlosung einher.

Und wehe dem, wenn Schule das nicht rechtzeitig merkt und eas unternimmt!

Und wehe dem, sie merkt es und unternimmt was!

Einige finden die Hosen cool und tragen sie zum Zeigen ein paar Tage.

Andere sind damit quasi verwachsen – und hier geht die Selbstverwahrlosung los. Oder man sollte zumindest verstärkt darauf achten.

Klappt auch ganz gut im Sitzen und bei einer knappen Minute pro Schüler.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tito

Die Schulkonferenzen dürfen aber nur Empfehlungen für eine einheiltiche Bekleidung geben, mehr nicht. So steht es im Schulgesetz.

Einen Schüler also nach Hause zu schicken, weil er eine Jogginghhse trägt, dürfte rechtswidrig sein. Schließlich sind die Schulen dazu verpfichtet, den betreffenden Schüler zu unterrichten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ich stimme weder zu noch dagegen.

Nehmen wir mal an, der Unterricht wird nachgeholt…. Dann ok?

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Weder Ihre Zustimmung noch Ihr Widerspruch sind relevant.

Ich habe lediglich die Rechtslage in NRW dargestellt. Und die ist in diesem Punkt eindeutig. Schüler dürfen nicht willkürlich, d.h. ohne rechtliche Grundlage vom Unterricht ausgeschlossen werden. Auch nicht, wenn er später nachgeholt werden soll.

Es liegt einfach keine rechtliche Grundlage für so eine disziplinarische Ordnungsmaßnahme vor.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Eine Empfehlung ist keine Pflicht. Also gibt es bei Empfehlungen keine Grundlage für irgendeine Form von Konsequenzen, wenn diese nicht befolgt wird.

Pensionist
1 Jahr zuvor

Wer Jogginghosen trägt, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Na, von wem?

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Von einem, der Interesse an Modekäufer*innen hatte?

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Karl Lagerfeld

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Von einem schrägen Vogel, der unglaubliche Geldsummen mit asiatischen Kunststofffetzen verdient hat?

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Sagen Sie bloß, der Typ ist Ihr intellektuelles Vorbild?

Monika, BY
1 Jahr zuvor

Ich würde nichts gegen Uniformen haben, es gibt Vorteile (aber auch nicht unbedingt), auch habe ich nichts dagegen, wie sich die Kinder jetzt anziehen. Frei.
 
Das Thema ist einfach süß und entlastend. Danke an der Redaktion.

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor

Schüler:innen in Jogginghosen sind fast immer aus der Unterschicht, häufig Hauptschule, teilweise ungepflegt.
Gibt’s in meinem Unterricht nicht.

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor

Wie ich immer bei der Kleidung sage:

Lohnsklaverei – ok
Kinderarbeit – ok
Gesundheitsschäden – ok
vergiftete Flüsse – ok
Fast fashion-Müllhalden – ok

Aber wehe, es sieht schlecht aus!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Autsch! 😉

Aber ich glaube, darum geht es der Schule nicht, so wie ich das verstanden habe.

1234
1 Jahr zuvor

Mittlerweile bin ich tatsächlich einfach nur davon genervt, wie deutsche SuS ständig aufheulen, wenn es um ihre „Rechte“ in der Schule geht, aber ihre eigene Bringschuld vergessen. In mehr als 2/3 der Ländern auf der Erde wäre so ein Auftreten in Jogginghosen in der Schule nicht akzeptabel, da Schuluniformen an der Tagesordnung stehen. Alle sehen sauber und gepflegt aus und können ihre „Modefails“ privat ausleben. Interessanterweise sind Länder, wo ein laissez faire Führungsstil in den Schulen herrscht, gleichzeitig auch grottig in den PISA-Studien (abgesehen von Finnland…). Ein strengerer Ton in vielerlei Hinsicht würde der Institution Schule wirklich nicht schaden.

TaMu
1 Jahr zuvor

Ich erwarte ab sofort von meinem Physiotherapeuten Anzug und Krawatte. Schließlich ist er berufstätig, wenn er meine verklebten Faszien durchknetet, bis mir die Tränen kommen!

Heinz
1 Jahr zuvor

Und genau das ist das Problem am Schulsystem. Es wird immer nur gefordert und gefordert, die Schulen bitte alle gesellschaftlichen Probleme lösen. Wenn dann aber versucht wird etwas durchzusetzen und dabei ist es egal, ob es um eine Kleiderordnung, die Schulpflicht, Erziehung oder sonstigem geht, dann werden einem Steine in den Weg gelegt und es ist grundsätzlich nichts rechtlich haltbar. Ich müsste theoretisch sogar bis zum letzten Schultag Entschuldigungen annehmen, weil es, wenn es hart auf hart kommen würde, ich dazu einfach verdonnert werde würde.
Warum hat man in den höheren Schulaufsichten eigentlich so gut wie nie den Mumm, mal de Rücken der Lehrkräfte zu stärken und notfalls auch mal einer Klage standzuhalten?
Das ganze Schulsystem ist viel zu politisch instrumentalisiert, es geht immer nur noch darum, es allen Recht zu machen.

DAS ist meiner Meinung nach der Grund dafür, dass die Bildung bei uns immer schlechter wird! Man traut sich einfach nichts durchzusetzen.

-Verpflichtende Schulformempfehlungen? Ne lieber nicht.
-Andere Schulform am Ende der Erprobungsstufe gegen den – -Wiederholungswunsch der Eltern bestimmen? Ne lieber nicht.
-Attestpflicht für Schüler die ständig fehlen? Ne lieber nicht und wenn dann nur, wenn sich keiner beschwert.
-Handy einsammeln und die Eltern abholen lassen? Ne lieber nicht.
-Eine Arbeit wegen einem Täuschungsversuch mit 6 bewerten? Ne lieber nicht, ein Beamter reicht ja als Zeuge nicht.
-Ein Kind bestrafen, dass andere Kinder schikaniert? Ja, aber besser keine Ordnungsmassnahme, das Kind hat ja Förderbedarf.
-Eine sechs auf dem Zeugnis geben? Ne lieber nicht, der Schüler hat sich einmal gemeldet.

Das ganze System voll mit Leuten die sich nichts trauen durchzusetzen, spätestens in der zweiten Instanz nicht mehr.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

So ist das leider.
Der einzige Monolith bin ich.

Eltern kommen nicht mal zum Elternsprechtag zu mir.

Ich diskutiere nicht.

Anzeige oder Nichts.

Angezeigt wurde ich noch nicht.
Einzige Chance: noch 11 Monate.

1234
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Danke, besser hätte man es nicht ausdrücken können. Mittlerweile hat man dad Gefühl, dass in den Schulen eine Dienstleistungsmentalität herrscht. SuS sind die Kunden und Lehrer müssen kuschen. Eine Balance zwischen Freiheit und Verantwortung ist mittlerweile nicht mehr gegeben und auch nicht gewünscht…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  1234

Es ist ja noch viel schlimmer – Eltern und Schülys sagen uns, was wir d ü r f e n.

Und das mit einem Selbstbewusstsein, das mich staunen lässt.

Auf meine Frage: „Wo steht das?“ erhalte ich die aussagebefreite und nutzlose Antwort: „Im Internet.“

Und sie wissen alle sehr genau, was wir n i c h t dürfen.

Nur über ihre Rechte und Pflichten herrscht der Nebel.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wenn Eltern und Schüler Ihnen erst sagen müssen, was Sie dürfen, dann machen Sie Ihren Job wohl nicht richtig.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

G e n a u – steht ja nun auch – wo? Im Internet!

447
1 Jahr zuvor

Freiheit regelt.
Lasst sie Jogginghosen tragen, am „Starter package“ Jogginghose, Kunstfellkragenjäckchen/Bauchfreitop, kleine Umhängetasche (Marke Teuer, Material Plastik) erkennt man ohne geistigen Aufwand, wes Geistes Kind der „innere Jogginghosenträger“ ist.

Metalman
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Pudelfrisur nicht vergessen und die Steppjacke (bei den Jungs) 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Metalman

Hihi, ja.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Eigentlich genau richtig – wenn nicht der Vorwurf von Eltern und Gesellschaft kommt – „Mein Kind hat nie gelernt, dass Jogginghose unpassend ist zum Vorstellungsgespräch. Dabei ist sie frisch gewaschen! Und es sollen doch Sachen sein, in denen es sich wohl fühlt!“

Genau – und deswegen ist das Einüben des Tragens anderer Kleidungsstücke ja auch nötig! 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

„Mein Kind hat nie gelernt, dass Jogginghose unpassend ist zum Vorstellungsgespräch. Dabei ist sie frisch gewaschen! Und es sollen doch Sachen sein, in denen es sich wohl fühlt!

Ja, das ist ein akzeptables Argument … (Enthält Spurenelemente von Ironie): Schön ist auch: „Mein Kind hat nie gelernt, dass Jogginghose unpassend ist zum Vorstellungsgespräch.“
Genau!
WO hätte das Kind das denn auch lernen können? Da hätte „die Schule“ aber ….. (Bitte nach Wunsch ausfüllen.) müssen! Abba echt ey!

Zurück zum besten aller akzeptablen Argumente, vgl. oben:
Auch der folgende textile „Hit“ muss offensichtlich bei einigen Kunden Wohlgefühle beim Tragen auslösen, sonst würde es keinen Absatz und damit keinen Produzenten finden …
https://www.ecosia.org/images?q=borat%20badeanzug#id=A533688320B4DA21C24FB79AD29DC30045F428BF
Feel free to express yourself!
Auf zum Bewerbungsgespräch. 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich würde Ihnen normalerweise zustimmen – ich beantrage aber Änderung auf „Konjunktiv“.

Im Bereich Bildung, Lernen, Schule müssten natürlich gerade Jogginghosenträgereltern und Kunstpelzkragenkinder schlicht gehorchen, damit sie im Laufe der Zeit weniger Verlierer sind bzw. eventuell sogar aufleveln.

Dagegen wird frech aufbegehrt, von ihnen selbst und manchen Lehrkräften.

Also gut, diese Bildungsdrohne projektiert ein „Schule als Servicedienstleister“-Gesicht, lächelt viel, beklagt gemeinsam lautstark die (((Diskriminierung))), zeigt Empathiiiiiiieeeeeee…und balgt sich garnicht herum, sondern konzentriert sich auf willige Schüler, Heißgetränkelogistik und Katapultstart in den Feierabend.

Meine stark emotional geprägte care-Arbeitsbelastung bei jammernder Jogginghosenklientel nähert sich der folgenden Darstellung an:
https://giphy.com/gifs/bradley-cooper-the-hangover-its-friday-13eQSAOGS4T076

Ron
1 Jahr zuvor

Kleidaregeln wärden ale wicht igen pobleme der Schuhlen löschen. Bestimt!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Da ist ein schwerwiegender Ausdrucksfehler in der Satzendung: Es fehlt die multilinguale und gedoppelte Verstärkung „…., Walla, schwör aldah!“.
Um einem Empfinden von großer Wahrheit oder Gravitas den richtigen Klang zu verleihen kann die Schwör-Dopplung noch mit „auf Ähre!“ zum landwirtschaftlich-großstädtischen Tripplet ergänzt werden.

AvL
1 Jahr zuvor

Der Ausschluss der betroffenen Schüler auf Grund des Tragens von Jogginghosen ist juristisch nicht haltbar.
Die Schulkonferenz kann wohl Empfehlungen zum Tragen von Kleidungen in der Schule aussprechen, letztendlich ist diese Empfehlung nicht rechtlich bindend.
Diese Schüler dürfen auf Grund der bestehenden Schulpflicht nicht vom Unterricht ausgeschlossen werden. Sofern diese Kinder nicht den Schulfrieden stören, müssen diese weiter beschult werden.

Küstenfuchs
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Genau so einfach ist es. Mich wundern die meisten anderen pseudo-juristischen Beiträge hier doch sehr.

Mara
1 Jahr zuvor

Sollen die Schüler:innen in der Schule doch ruhig ihre Jogginghosen anziehen. Da ich nicht Lagerfeld mit Nachnamen heiße, toleriere ich es als freie Entfaltung der Persönlichkeit, ohne mit der Wimper zu zucken.
Vielmehr stört mich das spießige Kostüm einer Direktorin oder die Kravatte eines Schulleiters, aber da sage ich ja auch nichts.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Es liegt nicht an der Kleidung, ob ein Schüler leistungsfähig ist oder nicht.
Biologisch ist da Nichts zu deuten. Kultur eben.

Gesellschaftlich … ich weiß es nicht.
Vielleicht sollte man sich den kulturellen Gepflogenheiten anpassen können?
Wer weiß?

Tigrib
1 Jahr zuvor

Auf die Jogginghose angesprochen, meinten viele unsere 10er, sie hätten gar keine andere Art Hose daheim.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tigrib

Was haben nur all die anderen, bequemen, unmodischen Hosen, was die nahezu schon skandalöse Jogginghose scheinbar nicht hat?

Warum und seit wann gilt sie als „asozial „?

Ist es nicht eher fragwürdig, diese arme Hose inkl. ihrer Träger*innen derart verächtlich auszugrenzen?

Im Vergleich zu viiiel zu engen Hosen, die sich auch negativ auf die Fruchtbarkeit von Heranwachsenden auswirkt, ist mir die gemütliche Jogginghose wesentlich sympathischer, meinetwegen auch als Schuluniform, dann haben zumindest alle ihr Sportzeug dabei – das wäre zwar ekelig unhygenisch, aber irgendwas ist ja immer und bevor wieder der allgemeine Aufschrei kommt über die zunehmende, mangelnde Beweglichkeit in Form von Fahrraduntüchtigkeit, nicht- rückwärts- laufen- können etc., wäre das aus meiner bescheidenen Sportlehrerinnensicht nur das kleinere Übel.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Die Antwort ist unfassbar einfach:

Sie gilt als „asozial“, seit durch zwangsweisen Realitätskontakt klar ist (Achtung, Trigger-Warnung! Realitätstabu und Hassfakten incoming!) durch ständiges Nachgeben und den eigenen Ordnungsrahmen aufgeben auch dem grössten Hippielehrer klar wird, wer die als Gewohnheitskleidung im schulischen Alltag trägt.

Das macht es ja auch so putzig und zum verdrucksten Lehrer-Style, wenn gegen die Jogginghose gelästert wird – aber die Dynamik und Personen hinter der Jogginghose, also ui ui ui, das kann und darf man doch nicht sagen und und und… 🙂

Tja. Sowas kommt von sowas.

Ich persönlich akzeptierte die bunte Vielfalt der stets gleichen schwarz-weiß en Jogginghosen bzw. das weibliche Gegenstück der „maximal körperengen Stretchhose“ einfach als Alltagsfolklore und Selbstmarkierung.

Freiheit!
Sie regelt, was zu regeln ist.

Mo3
1 Jahr zuvor

Ich hätte schon ein Problem damit, meine Kinder mit Jogginghose zur Schule zu lassen. Angemessene Kleidung hat für mich etwas mit Respekt zu tun.

Bellabolli
1 Jahr zuvor

Alle beklagen sich doch, dass so viele Jugendliche respektlos sind und keinerlei Disziplin und Leistungsbereitschaft mehr haben…

Warum nicht bei der Jogginghose anfangen?! Raus aus dem Schlabberassilook, Füße vom Tisch, los gehts… Wer es morgens nicht schafft, die Jogginghose, in der womöglich schon geschlafen wurde, gegen „ordentliche“ Kleidung zu tauschen, der hat auch nicht gefrühstückt, der hat auch sein Arbeitsmaterial nicht dabei, der hat auch… kann gerne ergänzt werden.

Zugegeben, etwas überspitzt formuliert aber überlegt mal, wie oft das vielleicht auch passt…

Ich würde auch direkt noch Putzdienst im Schulklo für Schüler und Schülerinnen einführen… mal sehen, wie lange dann noch Klopapier am Spiegel klebt…

Käslaugen
1 Jahr zuvor

Der Gesetzgeber sollte sich klar werden, welche Aufgaben Schulen zu erfüllen haben. Dann muss er die Erfüllung dieser Aufgaben rechtlich möglich machen.

Die Schulen sollen immer mehr Kernaufgaben also Teile der Erziehung, der Eltern übernehmen, ohne dass sie die rechtlichen Möglichkeiten dazu haben. Alle Rechte sind bei den Eltern, die Pflichten hat man Schulen und Lehrkräften übertragen bzw. kann und will sie nicht von den Eltern einfordern. Das widerspricht, nebenbei gesagt, übrigens auch dem Grundgesetz, das die Pflicht zur Erziehung genauso bei den Eltern sieht, wie das Recht dazu. Auch hier scheint man ja Abweichungen gesetzlich Regeln zu können.

Bei Kleidung, Höflichkeit und Anstand allgemein, gibt es wohl jetzt schon starke Abweichungen von Lehrkräften höheren Alters zu den jungen Lehrkräften. Letztere finden oftmals nichts Schlimmes daran, wenn SuS mit Kopfbedeckung, dick in die Jacke gepackt, Kaugummi kauend und ohne Schulmaterial im Unterricht sitzen. Offenbar fand bereits während ihrer Schulzeit ein Wandel statt, der zu Konflikten, auch innerhalb des Kollegiums, führt. Gerade weil für ältere Lehrkräfte das Äußere die Haltung der Kinder zu Schule und Lernen widerspiegelt.

Man muss sich einig werden, wo Grenzen sind und ob man diese „freie Entfaltung“ nur in einem bestimmten Rahmen zulässt. Eine Möglichkeit wären Schulprofile mit (Kleider)ordnung, deren Inhalt aber rechtlich abgesichert werden müssen. Nicht von der Schule, sondern vom Gesetzgeber.
Man tut gerne so, als wären Gesetze in Stein gemeißelt und unverrückbar. Meines Wissens gibt es dafür die Legislative, die wohl genau dafür existiert, Gesetze zu ändern oder neu zu verabschieden.

Wenn Politiker also ständig fordern, dass Schulen die Versäumnisse von Eltern und Gesellschaft reparieren sollen, dann müssen sie den Schulen auch das Werkzeug dafür in die Hand geben.
Für die Bildung und Erziehung in Deutschland scheint es aber im Grundgesetz einen Artikel zu geben, der nur Politikern bekannt ist und der anscheinend über allem anderen steht.
„Wasch mich, aber mach mich nicht nass“.

Stefanie
1 Jahr zuvor

Ich finde es im Interesse der Schüler richtig, das Tragen von Jogginghosen im Unterricht zu verbieten. Meiner Meinung nach gehört es zur Aufgabe der Erziehung dazu, seinen Kindern beizubringen, sich Anlässen entsprechend zu kleiden. D.h., wenn ich in die Öffentlichkeit gehe, kleide ich mich anders als zuhause. Es kann meinen Kindern nur nutzen, wenn sie durch ihr Erscheinungsbild positiv beurteilt werden und sich nicht unnötig Chancen verscherzen. Das Bestehen auf das Tragen von „richtigen“ Hosen (es müssen keine teuren Markenartikel sein) macht den Schülern vielleicht bewusst, dass es nicht egal ist, wie man sich kleidet. Dass es wichtig ist, auf seine Kleidung und sein Erscheinungsbild zu achten. Dies kann für Bewerbungsgespräche und das Berufsleben nur förderlich sein. Eltern tun ihren Kindern mit Laissez-Faire keinen Gefallen. Es macht natürlich etwas Arbeit, dafür zu sorgen, dass ein Kind ausreichend saubere und „ordentliche“ Kleidung in der richtigen Größe für den Schulbesuch zur Verfügung hat. Natürlich kann es, gerade während der Pubertät der Kinder, passieren, dass man bei Diskussionen über die getragene Kleidung an seine Grenzen stößt und sich nicht durchsetzen kann. Aber versuchen sollte man es wenigstens und seine Gründe erklären. Es ist anstrengend, aber das sollten die Kinder einem wert sein. Ich denke, dass ein System mit mehreren Verwarnungen vor einem Ausschluss vorm Schulbesuch vielleicht richtig wäre. Übrigens, ich persönlich kaufe möglichst nur Kleidung, die man nicht bügeln muss, und trage zuhause nur bequeme Sporthosen. Aber nicht in der Öffentlichkeit.

Chapeau Claque
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stefanie

Und die weißen Tennissocken möglichst mit Deutschlandlogo in Sandalen „Claquettes Chaussettes“ wären da vorrangiger.

Meister Jeder
1 Jahr zuvor

„Hurra, hurra die Schule brennt…“ Die dazu passende Kleiderordnung entnehmen Sie bitte der neuen Hut- und Beinkleidverordung „A38“ …