Warum scheitert der Bildungsföderalismus? Studie: Politikern ist ihre Reputation zu wichtig

29

MANNHEIM. Ein transparenter Wettbewerb unter den Ländern, bei dem sich die besten Lösungen bundesweit durchsetzen. Davon ist die deutsche Bildungslandschaft weit entfernt. Vielen Politikerinnen und Politikern ist die glänzende Fassade wichtiger als die Chance zur Verbesserung, zeigt nun eine Untersuchung zur Transparenz politischer Entscheidungen.

News4teachers, soviel Selbstlob sei einmal gestattet, trägt erheblich zur Transparenz zwischen den 16 Bildungssystemen der Bundesrepublik bei. Wie wichtig diese Transparenz im föderalistischen System tatsächlich ist und wie viel noch zu tun ist, belegt jetzt eine Studie ausgerechnet anhand der Bildungspolitik.

Ausschnitt aus der Fassade des Bundesratsgebäudes in Berlin hinter einem Metallzaun.
Transparenz gibt’s nur bei Sonnenschein? Die Partikularinteressen der Bildungspolitikerinnen und -politiker stehen einem fruchtbaren Wettbewerb im deutschen Bildungswesen entgegen, befinden die Studienautorinnen und -autoren. Foto: Fred Romero/flickr (CC BY 2.0)

„Woran scheitert der deutsche Bildungsföderalismus?“, fragen Forscherinnen und Forscher des ZEW Mannheim, des Ludwig Erhard ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft und Institutionenökonomik in Fürth und des ifo Instituts in München provokant in einer Pressemitteilung zur neuen Studie. Gemeinsam sind der Frage nachgegangen, wie Transparenz zu besseren politischen Entscheidungen beitragen kann. In einem Experiment hatten sie dazu über 10.000 Bürgerinnen und Bürger und alle Landtagsabgeordneten zur Qualität von Bildungspolitik in ihrem Bundesland befragt. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass transparente Informationen zu Bildungsleistungen insbesondere bei Politikerinnen und Politikern aus leistungsschwächeren Bundesländern auf wenig Gegenliebe stoßen.

Fehleinschätzungen bei Bildungserfolgen
In der Studie wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt. Nach Zufallsprinzip erhielten manche Informationen zu Schülervergleichstestleistungen auf Bundeslandebene, die anderen nicht. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten, ob diese Informationen das Antwortverhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hinblick auf gemeinwohlorientierte Kompromisse beeinflussten wie etwa ihre Meinung zu transparenten und regelmäßigen Schülervergleichstests auf Ebene der Bundesländer.

Sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Politprofis zeigten in der Untersuchung falsche Vorstellungen über die tatsächlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler in ihrem Bundesland. „Unser Experiment zeigt, dass transparente Informationen zu den Bildungsleistungen die Zufriedenheit mit der Bildungspolitik im eigenen Bundesland reduziert, wenn Schülerleistungen vergleichsweise schlecht sind“, erläutert ZEW-Ökonom Justus Nover, Ko-Autor der Studie. „Informationen zu den Bildungsleistungen erhöhen außerdem die Unterstützung für regelmäßige Schülervergleichstests als transparenzfördernde Maßnahme.“

Einen weiteren Befund stellt Sebastian Blesse vom Ludwig Erhard ifo Zentrum heraus: „Die Ergebnisse legen nahe, dass Politikerinnen und Politiker aus Sorge vor einer negativen Reputation mehr Transparenz ablehnen.“ Justus Nover ergänzt: „Ein hohes Maß an Transparenz ist notwendig, um den Erfolg von politischen Maßnahmen umfassend abbilden zu können. Das ist im deutschen Bildungsföderalismus jedoch kaum gewährleistet, folglich wird Wettbewerb zwischen den Bundesländern um die besten bildungspolitischen Ansätze aufgrund von mangelnder Transparenz verhindert“. Dabei könnte ein solcher Wettbewerb zu besseren Bildungserfolgen führen, wenn bewährte Maßnahmen von den Bundesländern gegenseitig übernommen werden, sind die Studieninitiatoren überzeugt. In der Realität blieben Reformen im Interesse des Gemeinwohls jedoch häufig auf der Strecke. (zab, pm)

Bildungsgipfel (fast) ohne Kultusminister? Stark-Watzinger: „Es sind 1000 Leute da“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

29 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Wie soll denn diese Transparenz hergestellt werden?
Indem man sämtliche Vergleichsergebnisse allen Menschen aufs Handy zwingt? So wie Katastrophenwarnungen? Nichts für ungut, wertes N4T-Team, Ihre Plattform wird nur von interessierter Seite frequentiert, die sowieso schon im Bilde ist. Was Sie natürlich keinesfalls davon abhalten sollte weiterzumachen. …
Das Problem ist, dass sich die meisten Menschen hierzulande offensichtlich nicht für das Bildungswesen interessieren. Von daher würde es auch kaum etwas bringen, wenn man transparenter wird und irgendwo Ergebnisse veröffentlicht.
Im Prinzip muss ÜBERALL über die miesen Zustände an Deutschlands Schulen berichtet werden. Die aktuelle Ausgabe des SPIEGEL titelt gerade damit. Das genügt allerdings nicht. Wo ist die BILD, wenn man sie wirklich mal braucht?

Meine aufrichtige Anteilnahme
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Das Problem ist, dass sich die meisten Menschen hierzulande offensichtlich nicht für das Bildungswesen interessieren.“

Stimmt, es fängt schon damit an, dass das Bildungsressort wie beispielsweise beim Spiegel unter „Panorama“ verschachert wird. Nur selten schaffen es Bildungsthemen auf die Titelseite. Ähnlich auch bei anderen Zeitungen. Wer eh in diesem Bereich arbeitet, zeigt mehr Interesse und wird auch aktiv solche Artikel heraussuchen, während für die große Masse die Bildung einfach so keine große Rolle spielt. Wen interessiert der x. Artikel zu Lehrermangel oder wieder einmal vergeigten Vera-Tests, wenn Sport o.ä. so viel mehr Spannung bieten?

Last edited 1 Jahr zuvor by Meine aufrichtige Anteilnahme
mama51
1 Jahr zuvor

…noch interessanter: FUUUUUUUUßBALL !!!!!!

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Tja selbst Herr Wendler könnte noch mehr Quote als ein Lehrermangel bringen.

So ist das
1 Jahr zuvor

Wir lassen uns also von ganzen 16 Figuren

als > gleich blöd verkaufen,
damit deren Unfähigkeit/Blödheit nicht weiter publik wird.

Nicht, dass ich es besser fände, als nicht ganz so blöd oder weniger blöd als die in BL 15 gesehen zu werden.

Nein, die Arroganz, das Geltungsbedürfnis…..das fehlende Engagement, das weitgehende Unwissen werde ich nicht mehr weiter unterstützen.
Erst wenn LuL im Dienst dies kundtun,
die Schule verlassen, wird sich etwas ändern.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor

Mich wundert, dass der Förderalismus immerals Sündenbock für schlechte Politik herhalten muss.

Durch die Bundesregierung zentral gesteuerte Themenfelder wie Rente oder Bundeswehr haben keine bessere Bilanz vorzuweisen.

Der Förderalismus gewährt zumindest einen Wettbewerb um die beste Schulpolitik und sollte deshalb beibehalten werden.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Dieser Wettbewerb besteht jetzt seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.
Hat er uns geholfen?
Eigentlich dürfte es diese Katastrophe ja gar nicht geben, wenn Sie recht hätten.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Eigentlich ist Ihre Antwort nicht sehr logisch.

Sie wissen doch gar nicht, wie wir dastehn würden, wenn der Bund für die Schulen zuständig wäre. Ihre Behaupung, der Länderwettbewerb hätte nicht geholfen, ist eine Behauptung ohne Beleg.

Wenn eine Steuerung durch den Bund so vorteilhaft wäre, müsste die Bundeswehr schließlich bombig dastehen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Die Bundeswehr steht schlecht da, weil das Militär in Deutschland und Deutschlands militärische Rolle in der Welt über viele Jahrzehnte hinweg sehr kontrovers gesehen wurde. Natürlich hatte das Konsequenzen. Für mich ist der Zustand der Bundeswehr nur logisch.
Der Zustand unseres Bildungswesens hingegen nicht.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das Versagen der Verteidigungsministerinnen kommt noch dazu. Schwangerschaftsuniformen waren wichtiger als Ausstattung und Ausbildung.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und glauben Sie wirklich, das wäre bei der Schulpolitik anders, wenn sie Bundessache wäre?

Auch hier gibt es bei den Ansichten darüber, was Schule leisten soll und wie sie organisiert sein soll, große ideologische Unterschiede.

Darüber hinaus fällt mir keine BundesbildungsministerIn der letzen Jahre ein, der ich große Kompetenz zugetraut hätte.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

„Ihre Behaupung, der Länderwettbewerb hätte nicht geholfen, ist eine Behauptung ohne Beleg.“

Passiert Ihnen ja zum Glück nicht. Ich warte übrigens noch auf die Belege (Beispiele) für Ihre (gegenteilige) Behauptung…

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

„Der Förderalismus gewährt zumindest einen Wettbewerb um die beste Schulpolitik und sollte deshalb beibehalten werden.“

Lächerliche Schulbuch-Weisheit ohne Realitätsbezug. Nennen Sie drei Beispiele.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Ohne Landeszuständigkeit würden auch die Ländervergleiche wegfallen.

Und damit der Anreiz, überhaupt etwas zu verbessern.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Internationale Leistungsstudien gibt es ja auch, ne…

Ich warte noch auf die Beispiele.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Ich warte immer noch…

ExSchüler
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

„Und damit der Anreiz, überhaupt etwas zu verbessern.“
Verschlimmbessert.
Hätten wir z. B. ca. 1990 damit aufgehört, immer wieder alles zu verändern – ein Schritt vor einen zurück, dann stünden wir jetzt besser da und die Lehrer hätten Zeit gehabt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, statt immer wieder den ganzen Firlefanz mit zu machen und ihre Zeit zu vergeuden.
Jahrzehntelang bis zu 16 verschieden Ideen und Konzepte und wo stehen wir jetzt?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Der „Förderalismus“ ist also das Fördern der SuS im System des Föderalismus? Und welches Land hat sich da beim Fördern bislang besonders hervorgetan? Eigentlich werden alle doch nun schon länger „gefördert“, besonders die schwachen Leute, es ist merkwürdig, dass sich das noch nicht in großen Erfolgen bei Schulleistungstests gezeigt hat.

Mo3
1 Jahr zuvor

Es scheitert doch letztendlich daran, dass man an Wettbewerb nicht interessiert ist (obwohl das ja als eine Begründung für den Bildungsföderalismus genannt wird) und man grundsätzlich nicht gewillt ist, von anderen zu lernen, vor allem, wenn es der eigenen Ideologie nicht in den Kram passt. Da verschließt man anscheinend lieber die Augen und erfindet allenfalls Gründe, warum es mit dem eigenen Bundesland ja gar nicht vergleichbar sein kann, anstatt zuzugeben, dass es woanders besser läuft.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

? Das ist dann aber wiederum auch ein Argument gegen den Wettbewerb in diesem Bereich, oder nicht?

Carsten60
1 Jahr zuvor

Die Ineffizienz unseres Föderalismus mit z.T. Zwergstaaten könnten Forscher gewiss auch anhand objektiver Daten erforschen, statt nur 10.000 Leute zu befragen. Allein schon die aufgeblähte Bürokratie mit viel Abstimmungsbedarf wäre ein Argument. Dazu gehören auch die Ländervertretungen bei der Bundesregierung, so als seien die quasi Botschaften. Die KMK könnte auch mal ein Organisations-Profi von einer Unternehmensberatung unter die Lupe nehmen. Und das Bundesministerium von Frau Schavan hatte damals 900 Mitarbeiter, wie man lesen konnte. Entsprach dessen Leistung wirklich der Arbeitskraft von 900 Mitarbeitern? Ich vermute eher bürokratischen Leerlauf.

Mondmatt
1 Jahr zuvor

Der Föderalismus ist nur ein kleiner Teil des Problems der Bildungspolitik.

Gute Bildungspolitik sollte sich am Bildungserfolg sowie am Wohl der Schüler und Lehrer ausrichten.

In der Realität sind die ausschlaggebenden Faktoren der Bildungspolitik das Sparen und die Ideologie der Partei die gerade den Kultusminister eines Landes stellt.

Daher sind Kultusminister nur in einem Bruchteil der Fälle Bildungsexperten. Kenntnisse im Bildungswesen spielen einfach keine Rolle. Man muss ein treuer Parteisoldat sein und die Bildungspolitik zum Nulltarif auf das Weltbild der eigenen Partei trimmen.

Ergebnisse interessieren da meist nicht. Richtig ist was man selbst glaubt und wichtig ist es den Bürgern zu vermitteln, dass Tatsachen die nicht sein dürfen auch nicht sein können. Wichtig ist vor allem auch sich und der Öffentlichkeit das eigene Handeln schön zu lügen.
Ein Politiker-Job eben.

Der Föderalismus hat dabei den Einfluss, dass es nicht eine verfehlte Bildungspolitik gibt, sondern 16 verfehlte, kaputt gesparte und zugrunde reformierte Systeme.
Neben den ideologisch gefärbten, sinnlosen Reformen kommt dann eben noch eine babylonische Verwirrung hinzu.

Abgerundet wird das Ganze, als typisch deutsche Konstante, durch eine, in allen Bundesländern gleiche, überbordende Verwaltung.

Momentan fällt das Chaos dank Corona und dem demografischen Wandel der aktuellen Lehrergeneration nur eben so sehr auf, dass mancher Normalbürger anfängt den Schwindel und das Versagen der letzten 30 Jahre auch zu bemerken.

Wenn man statt einer Kläranlage zu bauen eine riesige Jauchegrube angelegt hat, interessier dies auch niemand sofern sie abgedeckt ist und man jedem Erzählt unter der Plane würde pures Gold für Notfälle gelagert. Leider hat es letztlich stark geregnet und das Ding beginnt über zu laufen. So ein Pech. Jetzt kann auch der Normalbürger den unangenehmen Geruch nicht mehr ignorieren.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Sehe ich auch so. Allerdings habe ich eine kleine Anmerkung: „…typisch deutsche Konstante …“ stimmt nicht ganz. In der DDR gab es ein einheitliches Bildungssystem.

ExSchüler
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Bei der Metapher am Ende fehlt mir noch zu erwähnen, dass, wenn der ganze Schlamassel an die Oberfläche kommt, trotzdem keine Kläranlage gebaut wird.

Dafür bräuchte man einen Plan, Experten, Personal, Geld und müsste tatsächlich mal anfangen zu arbeiten. Den Erfolg hätte man wahrscheinlich noch nicht vor der nächsten Wahl vorzuweisen.

Daher treffen sich alle Kultusminister untereinander und beraten, wie man den Schlamassel bis zur nächsten Wahl doch irgendwie vertuschen kann, indem man versucht, sich angesagter Themen zu bedienen.

Der wichtigste Punkt auf der Agenda ist dann die Digitalisierung der Jauchegrube und bedrucktes Klopapier, dass jetzt gerade wieder veröffentlicht wurde.

Last edited 1 Jahr zuvor by ExSchüler
447
1 Jahr zuvor

Der Grund ist fürchterlich einfach:
Der Föderalismus bietet mit Länderparlamenten, Landtagsabgeordneten (die keiner kennt und wo sich kaum einer dafür interessiert, was die machen) usw. sowie mit der Schulpolitik als „Ländersache“ einem riesigen Verwaltungs- und Politapparat ein sehr auskömmliches…na ja, Auskommen eben. 😉

Sorum muss man das Pferd aufzäumen:
Warum ist etwas so, jetzt und ganz konkret?
Nicht: Wie sollte, hätte, könnte…

Was soll aus diesen ganzen Menschen (vom hochbezahlten Nichtstuern, die in NRW z.B. nach den Corona-Verwerfungen nicht mal den zeitlichen Ablauf des Schuljahres strecken können bis zum kleinen Portier in Bonn am KMK-Hochhaus) werden?

Sollten die dann produktiv arbeiten, etwa gar Unterricht geben? 🙂

Wettbewerb?
Warum wohl gibt es nirgends eine Internetseite, die Schulen nach Anteil „härter“ Fächerwahl in der OS, Abiturquote und Abiturschnitt vergleicht?
Oder die „Standortzahl“ veröffentlicht?

Das hat teils sachliche Gründe (da in bestimmten Aspekten Bildung sich dem Wettbewerb entzieht) – aber eben auch ganz klassische „Rent seeking“-Gründe.

Heinz
1 Jahr zuvor

Dafür brauchte man eine Untersuchung?

Was kommt als nächstes, eine Untersuchung, dass Politker häufiger mal um den Brei herum reden?

Also dass es Politikern bei vielen Dingen um ihren Ruf geht, dürfte doch wohl klar sein, ich behaupte übrigens auch, dass es einigen statt um den Ruf auch mal um Macht geht (Stichwort: Frau Gebauer, der war ihr Ruf ziemlich egal, Hauptsache, sie hat das Sagen).

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Die Politiker scheinen noch nicht bemerkt zu haben, wie schlecht es um ihre Reputation steht. Ihre eigenen Bedürfnisse mögen sie zu ihrer persönlichen Zufriedenheit bedient haben, aber den Ruf in der Öffentlichkeit haben sie schon lange ruiniert.

Ron
1 Jahr zuvor

„Warum scheitert der Bildungsföderalismus?“

Weil die Entscheider schlicht den Bezug zu der Basis verloren haben. Die Entscheider meinen vielfach, dass man ihre tollen Ideen den inkompetenten Kollegen nur noch mal besser erklären muss. Dann klappen die Wolkenkuckucksheime – bestimmt.

Uwe
1 Jahr zuvor

Ich finde es auch bei Bildungspolitikern erstrebenswert, einmal nach „Gesinnungsethik“ und „Verantwortungsethik“ zu unterscheiden, wie Max Weber dies mustergültig getan hat (https://skills-for-jobs.de/politiker-ein-erstrebenswerter-beruf/). Anhand dessen ließe sich dann auch der Satz „Die Ergebnisse legen nahe, dass Politikerinnen und Politiker aus Sorge vor einer negativen Reputation mehr Transparenz ablehnen“ mit einem Gesinnungsethiker widerlegen. Mag sein, dass diese rar geworden sind.