Iglu-Studie: Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen – 20 Jahre gescheiterte Bildungspolitik!

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BERLIN. Das deutsche Bildungssystem steckt in der Krise: Lehrkräftemangel, Schulabbrecher, Leistungsverschlechterungen bei den Jüngsten. Nun bestätigt eine weitere Studie – Iglu –,  dass viele Kinder nach fast vier Jahren Grundschule kaum lesen können. Die Untersuchung zeigt außerdem: International schneiden Grundschüler in Deutschland bei der Lesekompetenz schlechter ab als Gleichaltrige in vielen anderen Ländern. Und: Seit dem Pisa-Schock vor 20 Jahren hat sich nichts positiv entwickelt – ein Offenbarungseid für die Bildungspolitik.

Danke, liebe Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker – für nichts. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann einer Studie zufolge nicht richtig lesen. Wie aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervorgeht, erreichen 25 Prozent der Kinder in dieser Altersstufe nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Sie müssen «dementsprechend mit großen Schwierigkeiten im weiteren Verlauf der Schul- und Berufszeit rechnen», wie es in der Studie heißt. Bei der letzten Iglu-Erhebung, die Ende 2017 veröffentlicht wurde, lag der Anteil dieser Gruppe noch bei 19 Prozent.

Der Anteil der betroffenen Schülerinnen und Schüler mit großen Leseschwierigkeiten ist nach Einschätzung der Studienautoren inzwischen «alarmierend hoch». Bei der letzten Iglu-Erhebung, die Ende 2017 veröffentlicht wurde, lag er noch bei bereits hohen 19 Prozent. Die betroffene Gruppe werde in ihrer weiteren Schullaufbahn «erhebliche Schwierigkeiten in fast allen Schulfächern haben», sofern sie den Rückstand nicht aufholen könne.

«Die pandemiebedingten Beeinträchtigungen und die sich verändernde Schülerschaft erklären nur einen Teil dieses Leistungsabfalls»

Die Autorinnen und Autoren stellen der deutschen Bildungspolitik ein schlechtes Zeugnis aus: Die von der Kultusministerkonferenz (KMK) vor mehr als 20 Jahren im Zuge des sogenannten Pisa-Schocks formulierten Ziele für die Weiterentwicklung der Bildung in Deutschland seien an vielen Stellen verfehlt worden. «Die Ergebnisse aus IGLU 2021 zeigen ein ernüchterndes Bild», so heißt es. «Die mittlere Lesekompetenz der Viertklässler*innen in Deutschland ist mit 524 Punkten im internationalen Vergleich zwar im Mittelfeld, verglichen mit der Ausgangserhebung 2001 (539 Punkte) und allen weiteren Erhebungen (2006: 548, 2011: 541, 2016: 537 Punkte) sind die mittleren Leistungen jedoch signifikant gesunken.»

Neben dem Rückgang der mittleren Leistungen seien auch die Unterschiede zwischen guten und schwachen Lesenden in Deutschland im Vergleich zu 2001 größer geworden. Zudem sank der Anteil der guten bis sehr guten Lesenden von 47 Prozent in 2001 auf 39 Prozent in 2021, während gleichzeitig der Anteil derer, die nicht die mittlere Kompetenzstufe III erreichen, von 17 Prozent im Jahr 2001 auf 25 Prozent im Jahr 2021 anstieg.

Die ernüchternden Befunde von Iglu reihen sich die Ergebnisse anderer Bildungsstudien ein. Erst im vergangenen Jahr hatte der IQB-Bildungstrend, eine ebenfalls regelmäßige Test-Reihe unter Viertklässlern, gezeigt, dass diese in den sogenannten Basiskompetenzen in Mathe und Deutsch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgefallen sind.

Die Iglu-Tests werden seit 2001 im Fünf-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Verantwortlich ist das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund. Gefördert wird das Projekt von der KMK und dem Bundesbildungsministerium. Die aktuelle Erhebung stammt von 2021. Mitgemacht hatten rund 4600 Schüler aus 252 vierten Klassen in Deutschland. Sie bekamen jeweils Sach- und Erzähltexte und dazugehörige Verständnisaufgaben, die sie an Laptops lösen mussten. International nahmen rund 400.000 Schüler aus 65 Staaten und Regionen teil.

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Nach Auswertung der Ergebnisse wurden für die Länder Punktwerte vergeben. Den Spitzenplatz belegt Singapur mit 587, ganz hinten steht Südafrika mit 288 Punkten. Die Viertklässler in Deutschland landen mit 524 Punkten im internationalen Lese-Vergleich im Mittelfeld, etwa im EU- und OECD-Schnitt. Länder wie Spanien, Frankreich oder Belgien schneiden schlechter ab. Weit besser als in Deutschland sind die Lese-Leistungen dagegen zum Beispiel in England oder Polen.

Der deutsche Punktwert sank nach anfänglicher Verbesserung Mitte der 2000er Jahre nun zum dritten Mal in Folge auf einen Tiefstand. Länder wie Russland oder Slowenien konnten sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich verbessern. «In Deutschland, den Niederlanden und Schweden zeigt sich hingegen eine problematische Entwicklung», heißt es in dem Bericht.

«Die Maßnahmen in den vergangenen beiden Jahrzehnten haben kaum Wirkung im Hinblick darauf gezeigt, den Bildungserfolg in Deutschland zu verbessern»

Prof. Nele McElvany, Geschäftsführende Direktorin des IFS und Wissenschaftliche Leiterin der Iglu-Studie, betont: «Die pandemiebedingten Beeinträchtigungen und die sich verändernde Schülerschaft erklären nur einen Teil dieses Leistungsabfalls. Es muss klar festgehalten werden, dass der Trend absinkender Schülerleistungen bereits seit 2006 besteht und die problematische Entwicklung in unserem Bildungssystem in den letzten Jahren durch diese Aspekte nur verstärkt wurde».

Der altbekannte Befund aus anderen Studien wird auch in dieser Untersuchung bestätigt: Kinder aus privilegierten Elternhäusern haben größere Chancen auf Bildungserfolg als andere Kinder. Im 20-Jahre-Trend zeige sich weder eine Verstärkung noch Reduzierung dieses Problems. Es habe sich im Hinblick auf die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit «praktisch nichts verändert», so das Fazit der Wissenschaftler.

«Die verschiedenen ergriffenen Maßnahmen in den vergangenen beiden Jahrzehnten haben kaum Wirkung im Hinblick darauf gezeigt, den Bildungserfolg sowie Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in Deutschland zu verbessern», so Nele McElvany. Es zeigten sich weiterhin substanzielle Unterschiede sowohl bei der Leistung als auch bei der Gymnasialempfehlung in Abhängigkeit vom familiären Hintergrund der Grundschulkinder. Um diese zu erhalten, müssten Kinder aus Arbeiterfamilien nach wie vor wesentlich mehr leisten als Kinder aus Akademikerfamilien. Bei gleicher Lesekompetenz und gleichen kognitiven Grundfähigkeiten habe ein Kind aus einer (Fach-)Arbeiterfamilie eine 2,5 Mal geringere Chance auf eine Gymnasialpräferenz seiner Lehrkraft als ein Kind mit Eltern in der Oberen Dienstklasse (z. B. führende Angestellte und
höhere Beamte).

Ebenso sind die migrationsbezogenen Leistungsdisparitäten im Vergleich zu 2001 nicht geringer geworden. «Befunde anderer Teilnehmerstaaten, wie beispielsweise Finnland, Italien oder Slowenien (für geringere soziale Disparitäten) oder Dänemark, Niederlande oder Tschechien (für geringere migrationsbezogene Unterschiede), zeigen hingegen positivere Ergebnisse und implizieren damit, dass eine starke Verknüpfung von familiärer Herkunft und schulischem Erfolg, wie es in Deutschland der Fall ist, keinen unausweichlichen Automatismus darstellen müssen», führt McElvany aus.

Was folgt aus der Studie? «Es hat in den vergangenen 20 Jahren zwar schon zahlreiche
Bemühungen gegeben, doch zeigt die neueste Studie, dass die gewünschten Wirkungen in weiten Teilen ausgeblieben sind», konstatiert die Bildungsforscherin von der TU Dortmund. Dabei sei es erforderlich, in den ersten Grundschuljahren auf die Sicherung der grundlegenden Kompetenzen zu priorisieren. Dabei sei auch die Quantität der lesebezogenen Aktivitäten in der wöchentlichen Unterrichtszeit zu bedenken: Während im internationalen Durchschnitt rund 200 Minuten pro Woche für Leseaktivitäten in der Unterrichtszeit aufgebracht werden, sind es in Deutschland gerade einmal 141 Minuten. News4teachers / mit Material der dpa

 

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Rüdiger Vehrenkamp
10 Monate zuvor

Baden-Württemberg ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein funktionierendes Bildungssystem durch grün-rote Schulpolitik an die Wand gefahren wurde. Seitdem Hauptschulen mehr und mehr abgeschafft und durch Gemeinschaftsschulen ersetzt wurden und die Realschulen als solche mit Hauptschulen durchmischt wurden, rutschte das Bundesland von den vorderen Rängen auf die hinteren. Oder will ernsthaft jemand behaupten, es wurde die letzten elf Jahre besser?

Die Politik muss endlich den Leistungsgedanken wieder in den Vordergrund rücken. Stattdessen hat man Schüler wie uns Eltern immer mehr gepampert und umsorgt. Klar ruhen sich da viele aus.

Mika
10 Monate zuvor

Die IGLU -Studie untersucht allerdings die Kinder der Grundschulen (Viertklässler)…

Rüdiger Vehrenkamp
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich weiß. Aber nach der 4. Klasse gehts auf die weiterführende Schule und dort offenbaren sich dann die weiteren Katastrophen. Im Grunde dürfte man Schülerinnen und Schüler mit mangelnden Lesekenntnissen gar nicht erst weiterlassen.

Brasilero
2 Monate zuvor

Was wiederum eine Blamage für die Verantwortlichen Politiker wäre.

Hans Malz
10 Monate zuvor

Also in den letzten 20 Jahren haben wir in NRW alle Perteien durch (außer AFD, aber wer will das schon?). Die Löhrmann war zwar wirklich die SchleSCHaZ, aber alle anderen waren auch unterirdisch. Man kann es also meiner Meinung nach nicht an Parteien festmachen, die haben alle versagt.

peter
10 Monate zuvor

Unsinn! Ich war vor 20 Jahren in BW auf der Schule! Damals war die CDU an der Macht!
Damals schon Stundenausfälle als ob es kein Morgen gäbe, Lehrer die Fachfremd unterrichten mussten, sehr oft völlig sinnlose Vertretungsstunden und die Ausstattung der Schulen war in den 80ern stehen geblieben!

Die Grünen haben nix besser gemacht, das muss man ihnen vorwerfen!
Aber die Misere haben sie nicht allein zu verantworten!
Die Versager von der CDU stehlen sich mal wieder aus der Verantwortung!

Rüdiger Vehrenkamp
10 Monate zuvor
Antwortet  peter

Gab es, mag sein. Die neuen Bildungspläne, die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung sowie die Aufweichung der Schularten, die fortlaufende Abschaffung der Hauptschulen und Einführung der Gemeinschaftsschulen haben jedoch die Grünen mit der SPD zu verantworten. Vielleicht mag es unter der Union schlecht gewesen sein – jetzt ist es noch schlechter. Dass BW unter der CDU auf den vorderen Plätzen war und mit neuer grün-roter Bildungspolitik abrutschte, ist ja eine Tatsache. Daher empfinde ich Ihr CDU-Bashing als unangebracht.

Nordost
10 Monate zuvor
Antwortet  peter

Ich habe mein Abitur in BaWü 2007 gemacht. Damals schnitt das Bundesland PISA-mäßig noch als Nr. 2 hinter Sachsen ab, Unterrichtsausfall hin oder her.
Mittlerweile, nachdem seit 2011 ununterbrochen die Grünen mitwurschelten, steht das einstige Musterländle nur noch auf Rang sechs.
Seinen Reim darf sich darauf jeder selbst bilden.

Lisa
10 Monate zuvor

Ich denke, es ist an Förderung durchaus was geschehen. Aber bevor das noch richtig greifen konnte, wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben. Die Schule bekommt Inklusion und Intrgration und jedes gesellschaftliche Problem in erster Reihe ab. Tausende von Unterschichtskindern aus aller Welt sind zu integrieren.

Rüdiger Vehrenkamp
10 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Es ist doch bezeichnend, dass gerade Schulen mit hohem Migrantenanteil die meisten Probleme mit sich bringen (siehe akutelles Beispiel einer Grundschule in Ludwigshafen). Aus der sozialen Arbeit im Rhein-Neckar-Kreis kann ich berichten, dass auch wir am ehesten Kinder und Jugendliche aus dem nahen Osten, Afghanistan, Syrien, Türkei und Bulgarien betreuen. Derer werden es immer mehr. Das sind offenkundige Probleme, die angesprochen werden müssen. Jugendliche aus westlichen Kulturkreisen finden statistisch gesehen seltener den Weg zu uns. Dafür muss es ja Gründe geben.

Yunus
10 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Stimmt! Es gibt die Kinder in Deutschland überwiegend geboren sind und in kikas in einer puppenecke oder bauecke permanent spielen kurz vor Schulbeginn ca 2 monate fangen die Betreuer an ( freiwillig) auf die schule vorzubereiten dann werden diese kinder noch ernsthaft bewertet ein Witz ist das. (Nrw rhein sieg kreis ) und in der Grundschule 1 Klasse die Klassenlehrerin/ Lehrer ist 1 Monat da und in nächsten Monat nicht da. ( physische Probleme) und das geht bis in die 2 Klasse so .prostmahlzeit. könnte weiter schreiben wird bestimmt noch deprimierender.

Marion
10 Monate zuvor
Antwortet  Yunus

Uiuiui, Kinder, die „permanent“ spielen.
Wissen sie was? Ich hab als Kind, bevor ich zur Schule kam, auch permanent gespielt. Von frühmorgens bis abends. So wie alle meine Geschwister und alle meine gleichaltrigen Freunde und sämtliche meiner Cousins und Cousinen. Dann kamen wir zur Schule und konnten alle mit der Schere umgehen, einen Stift halten und uns auf das konzentrieren, was die Lehrerin uns erzählt hat, ohne daß wir vom Stuhl gefallen wären.
Heute besuchen die Kinder von kleinstauf Krippe und Kindergarten, werden akribisch beobachtet und bei jedem Anzeichen auf tatsächliche oder vermeintliche „Entwicklungverzögerungen“ werden Elterngespräche geführt, die Frühförderung, Logopäden, Ergotherapeuten und/oder Psychologen eingeschaltet.
Noch bevor die Kinder auch nur einen Tag in der Schule waren, sind sie durchdiagnostiziert, durchtherapiert und in „Entwicklungsbögen“ verewigt.
Noch nie waren Kinder besser „durchleuchtet“, noch nie Eltern mehr unterstützt, noch nie fand soviel „Eiertanz“ um die Bildung, Förderung und Erziehung unserer Kinder statt, als heute.
Noch nie wurden Kinder einerseits freier erzogen und waren dennoch in ihrer persönlichen Bewegungsfreiheit stärker eingeschränkt, als heute.
Kindsein heute heißt: Mit Schuleintritt hast du bereits 4/5 Jahre in Institutionen unter ständiger Beobachtung, Aufmerksamkeit, Aufsicht, Förderung, Betreuung, Bespaßung, Reglementierung durch pädagogisches Fachpersonal hinter dir, das selbstverständlich weiß, was für dich gut und richtig ist, das immer mir „Anregungen“ zur Stelle ist und allzeit pädagogisch gut und wertvoll agiert. Erziehung und Bildung ist schließlich unsere Profession.
Manchmal glaube ich, wir ersticken unsere Kinder regelrecht mit unserem ständigen Um-sie-herumkreisen.
Die haben doch gar keine Zeit mehr eigenständig Erfahrungen zu machen und die Welt zu entdecken, weil wir ihnen ständig am Rockzipfel hängen.
Ich spreche jetzt nicht von Kindern aus prekären Familienverhältnissen oder aus sog. Brennpunktvierteln.
Ich spreche vom ganz „normalen Durchschnittskind“ aus der ganz „normalen mittelständischen Durchschnittsfamilie.
Wenn ich mir so anschaue, was heute alles getan wird, um Kindern einen guten Schulstart zu ermöglichen und dann die Klagen über die zunehmenden Entwicklungsrückstände höre, dann frage ich mich schon, ob wir uns alle den Arsch völlig umsonst aufreißen und die Gründe, für die im Artikel beschriebenen Defizite ganz wo anders zu suchen sind.
Ich habe mich dazu schon desöfteren hier geäußert, darum verzichte ich darauf hier erneut ein altes Faß aufzumachen.

Brasilero
2 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Mit Verlaub,
Wieviel Kinder gibt es denn noch aus solchen “ normalen “ Verhältnissen “ In Städten geht doch der größte Teil der Eltern einer Beschäftigung nach um einigermaßen finanziell den Alltag stemmen zu können. Wie sollen Kinder da auf die Schule vorbereitet sein?
Meine Frau erzählte mir aus ihrem Alltag als SEK I Lehrerin das es Kinder in ihrer Klasse gibt die nicht in der Lage sind eine Schleife für die Schuhe eigenständig zu binden.
Das haben unsere Kinder zu Hause gelernt, da waren sie 5 Jahre alt.

Mariechen
10 Monate zuvor

Nächsten Dienstag Elternabend Klasse 1. Thema Leseförderung. Es werden die Hälfte der Eltern kommen. Die, die sich informieren müssen, bleiben zuhause. Geburtstagsfeier, Grillen, Fußball…. Tausend Dinge sind wichtiger als Elternabend. Kann man ja auch alles im Internet lesen und weiß man eh schon alles… Wir erreichen die Eltern nicht und verlangen auch nichts. Es wird einfach zuhause zu wenig geübt und in der Schule ist vor lauter Projekten auch keine Zeit mehr. Wenn ich früher die Wahl zwischen Tablet und Buch gehabt hätte, hätte ich mich vermutlich auch fürs Tablet entschieden.
Natürlich besteht eine starke Verknüpfung zwischen familiärer Herkunft und Bildungserfolg und mir ist schleierhaft, warum man davon überrascht ist. Warum das in anderen Ländern anders ist? Müsste man mal genauer hinschauen. Vielleicht verlangt man dort, dass Elternpflichten eingehalten werden.

Paula Hehnen
10 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Im Gegenteil. Die Elternpflichten sind weniger. In Finnland ist es nicht Elternpflicht, mit den Kindern lesen zu üben, sondern schon immer Lehrerpflicht gewesen. Eltern arbeiten üblicherweise ganztags. Niemand erwartet, dass sie abends mit den Kindern lernen. Die betroffenen Kinder werden in Kleingruppen innerhalb der Schulzeit gefördert. Von ausgebildeten Lehrkräften und regelmäßig, nicht nur eine Stunde einmal pro Woche. Und es gibt eine verpflichtende Vorschule im letzten Kindergartenjahr (3 Std. täglich). Das Fachwissen der Lehrkräfte wird allgemein von Eltern! und Schülern respektiert und geachtet. Zusätzlich wird die Lesekompetenz durch Untertitel der nicht synkronisierten Filme gefördert. Allerdings haben durch den Zuzug vieler Migranten inzwischen auch die finnischen Schulen zu kämpfen.

Chris
10 Monate zuvor
Antwortet  Paula Hehnen

Wir sind hier aber nicht in Finnland. Das deutsche System funktionierte, würde man es auch ernst nehmen!

Teacher Andi
10 Monate zuvor
Antwortet  Paula Hehnen

Das finnische Schulsystem ist nicht vergleichbar mit dem unsrigen, da dort die Schulen und ihre Schulleiter viel mehr freie Hand haben und demnach vernünftige Entscheidungen für ihre Schule treffen können. Hier muss man die kontraproduktiven Hirngespinste der Bildungsminister und deren Erziehungsexperten, allesamt Theoretiker, umsetzen, das blockiert zusehends und hat nun in diese Sackgasse geführt. Da kommen wir nicht so schnell wieder heraus, zumal unsere Regierung dem trägen Bürokratismus unterliegt und alles auf die lange Bank schiebt und auf hunderte von Behörden verteilt. jBei uns werden Kitas schon wochenweise geschlossen, Grundschulen fahren einen Notfallplan. Und es wird noch schlimmer kommen. Mit dieser Regierung auf alle Fälle.

Mariechen
10 Monate zuvor
Antwortet  Paula Hehnen

Ich habe geschrieben: Man müsste genauer hinsehen, warum das so ist. Finnland ist nicht mit Deutschland vergleichbar. Und zu den Elternpflichten zähle ich nicht nur die Bereitschaft mit seinen Kindern zu üben und dich für Schule zu interessieren, sondern durchaus auch die Schule und LehrerInnen zu respektieren und anzuerkennen. Das ist aber mittlerweile in zu großer Anzahl nicht mehr der Fall. Alles wird angezweifelt, verglichen, und bewertet, im Internet nachgelesen, sich beschwert oder gleich dem Anwalt übergeben. Es muss hier eine ganz neue Kultur geschaffen werden und die Politik geht da falsche Wege. Es kommt ein erwartet negatives Ergebnis und dann gibts Förderprogramme. So wird’s nix.

Brasilero
2 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wenn der Posten einer Ministerin für Schule und Kultur nur nach Parteibuch vergeben wird, wie es in NRW bei der Vorgängerin von Frau Feller der Fall war, dürfen wir uns über solche kapitalen Fehlentscheidungen nicht wundern.
Gleiches hatten wir in der Bundespolitik bei der weiblichen Besetzung des Ministeriums der Ver- teidigung.

Claudia
9 Monate zuvor
Antwortet  Paula Hehnen

Letzter Satz, genau da liegt der größte Hebel… steigender Medienkonsum&Handy waren schon dicke Knüppel zwischen die Lehrerbeine, aber die Unterschreitung der kritischen Masse an Muttersprachlern, um NichtMuttersprachler auf natürlichem Weg in die Sprachezu helfen (bzw. Quasi natürlich zu erzwingen, denn eine zweite Sprache zu lernen ist kein Spass, und finnisch wahrscheinlich noch anstrengener als deutsch) das macht unserem Schulsystem den Garaus.

Vom nicht zu erreichenden Unterrichtsniveau mal abgesehen ist auch das Vermitteln des kulturellem Überbaus, der allgemeingültigen Regeln sowie Auseinandersetzung bezüglich dieser Themen gar nicht umsetzbar…man versteht sich schlicht zu wenig, um Dinge auch im Detail klären zu können.

Vielleicht schafft ja wenigstens Finnland es dank unbürokratischer Entscheidungen (aus der Einsicht in die Notwendigkeit) aus dem Nichts und von heute auf morgen seine Lehrerschaft zu verdoppeln, um die durch steigende Nichtmuttersprachlichkeit entstehenden Schwierigkeiten rechtzeitig (also so schnell als es nur irgendwie geht) abzufangen … es wär ihnen zu wünschen… jeder verstreichende Tag, ist ein Tag ohne die neue Muttersprache…vergeudete Lernzeit…und Zeit, die die Neuankömmlinge ohne Sprache absolvieren müssen.

Brasilero
2 Monate zuvor
Antwortet  Claudia

Der Anteil nicht muttersprachlicher Schüler in den nordischen Ländern ist durch die restriktive Einwanderungs-Politik eh begrenzt

Ragnar Danneskjoeld
10 Monate zuvor

Bei gleicher Lesekompetenz und gleichen kognitiven Grundfähigkeiten habe ein Kind aus einer (Fach-)Arbeiterfamilie eine 2,5 Mal geringere Chance auf eine Gymnasialpräferenz seiner Lehrkraft als ein Kind mit Eltern in der Oberen Dienstklasse (z. B. führende Angestellte und höhere Beamte).“

In Baden-Württemberg halb so wild. Da werden die Kinder dann trotzdem aufs Gymnasium geschickt („Gute Schule“ – sagen die migrantischen Eltern), während sich der Nachwuchs eine 5 nach der nächsten abholt und bittere Tränen vergießen. „Wir probieren es mal“, sagen die biodeutschen Eltern als handle es sich um ein Netflix-Probeabo und – wenn die erste Halbjahresinformation raus ist höre ich von allen: „Wir warten mal ab.“ Worauf sie warten, die Erkenntnis oder Godot – weiß man es so genau?

Bis heute hatte ich keinen einzigen Schüler ohne Gymnasialempfehlung, der das Abitur an meiner Schule abgelegt hätte. Anekdotische Evidenz? Sicher. Und in der Zwischenzeit sind von meinen aktuellen Fünfern alle ohne Gymnasialempfehlung schon jetzt im unteren Leistungsdrittel.

Heidger Brandt
10 Monate zuvor

Das für diese Kinder Tragische bzw. für Kinder und Lehrer nicht Leistbare, die kognitiven und anderen Defizite von nicht-gymnasialen Kindern auszugleichen oder auch nur befriedigend aufzufangen, schon gar nicht bei Klassenstärken von um die 30 SuS und mehr, ist ja nur das eine.
Das andere, was für alle anderen, Schüler wie Lehrer, unmittelbar viel stärker ins Gewicht fällt, sind die daraus resultierenden Störungen und Belastungen des Unterrichts. Denn diejenigen, die schon in der 5. Klasse selbst die einfachsten Übungen nicht vollziehen können, ziehen sich ja nicht unbedingt still zurück, sondern, was insbesondere Jungen betrifft, entwickeln erhebliche Ausgleichsaktivitäten, die teilweise und bis zur 6. Klasse stark zunehmend jeden Unterricht im Minutentakt „zerlegen“ und nicht nur das permanente Eingreifen von Lehrerseite erfordern, sondern auch den Unterrichts- und damit den Bildungserfolg aller anderen untergraben. Hinzu kommt die schleichende Niveauabsenkung.

Auch hier werden Lehrerinnen und Lehrer von den Verantwortlichen, der Politik, allein gelassen.

Lehrerin
10 Monate zuvor
Antwortet  Heidger Brandt

Und die Leidtragenden sind die Kinder, die von ihren intellektuellen Voraussetzungen her richtig sind auf dem Gymnasium! Die dürfen sich in vielen Fällen auch noch als Streber beschimpfen lassen, wenn ihnen das Lernen leicht fällt, von denen, die sich schwertun – diese bodenlose Ungerechtigkeit wird aber von den grünen „Chancengerechtigkeitsfanatikern“ locker toleriert. Eine bindende GS-Empfehlung ist – siehe die drei besten und erfolgreichsten Bundesländer – ein bewährtes Mittel, um solche Situationen schon gar nicht in Schärfe entstehen zu lassen. Im grünen Weltbild darf halt keiner schlauer sein als der andere, aber dass Begabungen auf verschiedenen Bereichen verteilt sind, das will man aus ideologischem Starrsinn nicht wahrhaben.
Ich verstehe nicht, warum sich die gymnasialen Eltern nicht endlich gegen diese Bildungspolitik wehren.

Mariechen
10 Monate zuvor

Ja, bei dem Satz ,Wir probieren es mal‘ wird mir mittlerweile auch schlecht. Gut, manche Kinder, die am Gym scheitern, richten ihr Krönchen, stehen auf und stolzieren zumindest scheinbar davon. Andere Kinder sind für lange Zeit fertig. Der Misserfolg verfolgt sie bis ins Erwachsenenleben. Viele Eltern wissen einfach nicht was sie tun, aber durch Abschaffung der HS in RLP war das voraussehbar. Alles wird schwerer? Nein. Die Voraussetzungen waren von Anfang an nicht da. Und Lesen können, Schreiben können und Rechnen sind Grundvoraussetzungen. Unser Bildungssystem ist am Ende. Mal sehen, wie viele Studien wir noch brauchen, damit die Politik dies eingesteht.

Fakten sind Hate
10 Monate zuvor

Auch wenn das Abi in NRW deutlich einfacher – inbesondere an Gesamtschulen – ist, schaffen es jedes Jahr ca. 20 unser eigenen Schüler den höchsten schulischen Abschluss zu holen.

An meiner Gesamtschule habe wir etwa 80% Hauptschulempfehlungen, der Rest hat eine Realschulempfehlung und maximal 1-2 Schüler pro Jahrgang hat tatsächlich eine Gymnasialempfehlung.

Sarah Schäfle
10 Monate zuvor

Mein Vater hat damals zu jedem Zeugnis gesagt, ich könne auch auf die Realschule gehen. Ich habe dann ohne Sitzenbleiben und mit Dyskalkulie ein gutes Abitur geschafft. Manche Kinder brauchen auch einfach mehr Zeit. Die, die Unterstützung bekommen, schaffen es oft auch ohne Gymnasialempfehlung. Diejenigen ohne Unterstützung zum Teil auch mit der entsprechenden Empfehlung nicht. Solange das Elternhaus dermaßen stark mit dem Bildungserfolg verknüpft ist, wird sich das auch nicht ändern.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Sarah Schäfle

Zeigt ja aber deutlich, dass die anderen nicht unbegabt sind, sondern ihnen die Unterstützung fehlt, die im Schulsystem von außen erwartet wird, aber von den Familien nicht kommen kann.

Heidger Brandt
10 Monate zuvor

Die „Wissenschaftlichkeit“ der „Studie“ darf angezweifelt werden: Solange nicht ermittelt und mitgeteilt wird, ob die Kinder, die die attestierten Probleme zum Abschluss der 4. Klasse aufweisen, zum Zeitpunkt ihrer Einschulung die deutsche Sprache in einem Umfang beherrschten, der eine erfolgreiche Beschulung überhaupt erst ermöglicht, fehlen die maßgeblichen Beurteilungskriterien der Ergebnisse.

Entsprechend fehlen auch die tatsächlich notwendigen Maßnahmen bzw. Forderungen, um den Bildungserfolg aller Kinder zu sichern und die Lehrer/innen nicht länger Situationen auszuliefern, die diese nicht bewältigen können. – Und den vielfältigen und komplexen Unterricht zu ermöglichen, der noch in den 60-er Jahren den Grundschulunterricht prägte:

  1. Dass Kinder aus Zuwandererfamilien nach entsprechender Prüfung (Kinderärzte) verpflichtet werden, eine Sprach-Kita spätestens ab dem 4. Lebensjahr zu besuchen.
  2. Dass kein Kind in die Grundschule eingeschult wird, das die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht nicht erfüllt. Hierzu gehören neben den notwendigen sprachlichen Fähigkeiten und „Kulturtechniken“ wie einen Stift zu halten und ruhig am Platz sitzen zu können und Interesse am Lernen zu haben.
  3. Die Wiedereinführung der Vorschulen.
  4. Die Wiedereinführung der Förderschulen.

Dass diese grundlegenden Maßnahmen nicht benannt werden, „überrascht“ gelinde gesagt.
Stattdessen wird die Schuld einmal mehr bei Lehrerinnen und Lehrern abgeladen, die angeblich das Lesen zu wenig üben.
Dieses Analyseergebnis ist nichts weniger als eine wissenschaftliche Bankrotterklärung, die möglicherweise politisch motiviert ist: Denn für alle wirklich notwendigen Maßnahmen fehlen Geld und Personal. Und dies seit Jahrzehnten. Aber nicht wurde gelernt. Die dafür notwendigen Mittel flossen und fließen woanders hin, in das sprunghaft wachsende Billionenvermögen einer kleinen Minderheit, was offenbar weiterhin wichtiger ist als das angeblich „Wichtigste“. Die Folgen für die Kinder, die Lehrenden, die Gesellschaft und die Zukunft als Wirtschaftsnation werden ebenfalls ausgeblendet. Denn das wollen die Auftraggeber, die politisch Verantwortlichen, natürlich nicht hören und lesen. – Auch eine Art Leseschwäche, was die Deutung der Befunde angeht bzw. eine vollkommene Realitätsverweigerung.
Hierzu gehört auch die fehlende Einsicht, dass die Armutszuwanderung nach Deutschland dringend gestoppt und umgekehrt werden muss, um den vollständigen Kollaps des deutschen Bildungssystems zu verhindern. Dieser kündigt sich auch dadurch an, dass immer mehr junge Menschen das Referendariat und auch das Lehramtsstudium abbrechen, sobald sie mit ihrer zukünftigen Arbeitswirklichkeit in Kontakt kommen.
Auch hierzu und den Folgen schweigen die „Wissenschaftler“ überraschend laut.

Ansonsten kann davon ausgegangen werden, dass wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen wurden, weil die Situation z.B. in Dänemark nicht mir der in Deutschland vergleichbar ist.

Heidger Brandt
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Reaktion,
so ganz stichfest ist Ihr „Unsinn“ nicht, denn es wird ja indirekt die „Empfehlung“ gegeben, mehr Leseunterricht zu erteilen, als Ergebnis einer Quasi-Ursachenanalyse, während die tatsächlich notwendigen Maßnahmen außen vor bleiben. Das ist dann „wissenschaftlich“ doch mehr als dürftig.
Herzliche Grüße,
Heidger Brandt

Herbstzeitlose
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich spreche der Studie die Wissenschaftlichkeit nicht ab. Aber die Interpretation durch die Ministerien und die Presse lässt doch sehr zu wünschen übrig . Die aufgeführten Aspekte von Heidger Brandt würde ich durchaus bestätigen . Im Deutschlandfunk habe ich heute gehört , dass zum Thema Ursachenforschung in der Studie auf Singapur hingewiesen wird , wo eine sehr frühe Eingangsdiagnostik durchgeführt wird mit entsprechenden Fördermaßnahmen vor Schuleintritt . Bezeichnenderweise kam diese Info heute , am Tag der Veröffentlichung der aktuellen Iglu Studie, nur einmal in den von mir gehörten Sendungen vor . Die Einschätzung , dass die Schulen zu wenig lesen üben, musste ich mir in Dauerschleife anhören . Solange sich Entscheidungsträger nicht mit einer ernsthaften Ursachenforschung befassen, können auch keine wirksamen Maßnahmen ergriffen werden . Schulärzte und -ärztinnen warnen schon seit Jahren, weil sie zunehmend umfassende Entwicklungsverzögerungen bei den Eingangsuntersuchungen feststellen . Logopäden und Logopädinnen weisen seit Jahren auf sprachliche Entwicklungsdefizite auch bei nicht migrantischen Kindern hin . Wer diesen Fachleuten aufmerksam zugehört hat, wird sich über die Ergebnisse der Iglu -Studie heute nicht gewundert haben. Ich wünsche mir, dass die Ministerien eine Studie in Auftrag geben, die sich ernsthaft mit der Frage befasst , warum Kinder zunehmend Entwicklungsrückstände in den Bereichen Feinmotorik , Grobmotorik , Visuomotorik, Ausdauer und Konzentration, Sprache, auditive Aufmerksamkeit sowie phonologische Bewusstheit aufweisen. Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen , dass alle Studien zum Thema Klassengrösse im Ergebnis zeigen, dass kleine Klassen bei schwachen Schülern signifikant bessere Lernergebnisse erbringen . Auch das wird in der Öffentlichkeit falsch wiedergegeben.

Johannes-Peter Iber
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber was soll dann diese Studie bewirken, außer „oh wie schlimm“? Ich stimme Herrn Brandt weitestgehend zu. Ich bin seit 10 Jahren in Pension, vorher GS-Lehrer und SL. Für mich ist das IGLU-Ergebnis nicht überraschend, da sich der Niedergang bereits lange vor meiner Pensionierung abgezeichnet hat. Aber leider wurden pädagogische Streicheleinheiten verteilt, der Lernumfang erhöht, Grundfertigkeiten wie Rechtschreibung für unwichtig erklärt, Zeit geraubt durch überflüssige Dokumentationspflichten und notwendige Erhöhung der Lehrkräfte nicht angegangen. Jetzt auch noch die (in der GS fragwürdige) Digitalisierung! Ich bin sehr zufrieden, nicht mehr im Dienst zu sein.

GriasDi
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann sollten auch hauptsächlich Unterrichtsmethoden eingesetzt werden, die einer empirische Überprüfung standgehalten haben (ähnlich wie Medikamente oder Behandlungsmethoden in der Medizin). Wenn man die Hattie-Studie zugrunde legt, fallen viele Methoden aufgrund ihrer Erfolglosigkeit raus. Aber hier wird dann die Studie angezweifelt.

GriasDi
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Genauso wie es Fehldiagnosen gibt.

Lieber spät als nie
10 Monate zuvor

Heute kam die E-Mail, dass wir in NRW (Grundschule) ab dem nächsten Schuljahr 3x 20 Minuten verbindliche Lesezeit in den Stundenplan integrieren müssen.
Damit soll die durchschnittliche Lesezeit im Unterricht anscheinend von 141 Minuten (die es laut Studie ja im Moment sind) auf die international durchschnittliche Zeit von 200 Minuten angehoben werden…und das war’s dann vom Schulministerium aus. Alles andere müssen wieder die LehrerInnen richten und die sind dann auch wieder Schuld, wenn sich die Leseleistungen nicht bessern. Lächerlich!

AnKa
10 Monate zuvor

Mehr Früh-Englisch an den Grundschulen: stiehlt den SuS und den KuK die Zeit `für D und M.
An der Weiterführenden (egal welcher Typus) dann die Englisch-KuK: „da kann man sowiso bei Null anfangen!„, und das tun sie dann auch; die Niveaus sind einfach zu verschieden.
Dann kommen die Kinder also an die Weiterführenden, können kaum Englisch und können nicht gut deutsch lesen.
Was genau also hat Früh-Englisch an den Grundschulen gebracht, liebe Lobbyverbände?
Mögliche Abhilfe: drängt sich auf, oder?

Last edited 10 Monate zuvor by AnKa
447
10 Monate zuvor
Antwortet  AnKa

Ihre Aussage, dass man bei null wieder anfangen muss ist zutreffend.

Der Grund ist extrem einfach:
Slot learning funktioniert nur in völlig vorstrukturierter Situation.
Und nichts anderes ist das Auuswendiglernen fester Wendungen.

Grundschule ist meiner subjektiven Ansicht nach schlicht zu früh.

Den Kindern und GS-L ist da gar kein Vorwurf zu machen.

Tigrib
10 Monate zuvor

Deutschland hat von 800 Punkten 527.
Singapur hat von 800 Punkten auch nur 587.
Tröstlich?

Carsten
10 Monate zuvor

Wie wird „der Markt“ dieses Problem lösen ? Mit privaten Grundschulen, die nur die Kinder aufnehmen, die deutsch sprechen ?

Jan
10 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Traurig, aber auch ein Grund, weshalb wir unseren Sohn auf eine solche Schule schicken werden.

Chris
10 Monate zuvor
Antwortet  Jan

Aus Interesse: Wie findet man solche Schulen? Politisch ist das ja nicht gewollt, alle sollen im Paradies der sozialistischen Einheitsschule lernen

Jan
10 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Tag der offenen Tür besuchen, Eltern fragen, die bereits Kinder dort haben. Wir haben eine solche hier zum Glück vor Ort. Ob dann alles so toll sein wird, wie wir uns das wünschen, werden wir sehen.

Ulla
5 Monate zuvor
Antwortet  Jan

Sie sollten aber wissen, dass die privaten Schulen sich auch an die gesetzlich vorgeschriebenen Lehrpläne halten müssen.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Vermutlich.
Die überlaufene private Realschule im Nachbarort sucht sich ihre Schüler aus. Zwar nicht explizit nach Deutschkenntnissen, aber de facto schon. Die Eltern, deren Kinder dort angenommen werden, freut das. (Okay, das sind natürlich wieder mal nur persönliche, anekdotenhafte Eindrücke, ich weiß.)

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Das würde gar nichts ändern, die Kinder aus begütertem Elternhaus bekommen die Unterstützung, die notwendig ist, und schaffen dann auch den guten Schulabschluss an der öffentlichen oder privaten Schule, die Segregation bewirkt seit Jahren, dass diese Schüler weitestgehend unter sich bleiben,
die anderen aber eben auch, letztere an den Schulen mit den meisten Aufgaben zur Inklusion und Integration und dem höchsten Lehrkräftemangel.

Die 20-25% Schüler:innen, die am Ende auffällig schlecht sind oder ohne Abschluss bleiben, sind diejenigen, die zuvor schon vielfach aufgefallen sind, aber nie aufgefangen werden können.
Förderstunden gibt es nicht per Erlass oder sie werden für die Vertretungsreserve eingesetzt und durch nichts ersetzt.

Und wieder denke ich, dass man die Ausstattung der Schule oder den Stundenausfall mit erheben kann, wenn man eine solche Studie durchführt.
Dann hätte man auch gleichzeitig erhoben, an wie vielen Schulen der Mangel an Lehrkräften durch Aufsichten aufgefangen wird.

Thomass
10 Monate zuvor

Das Verschwinden der Kardinaltugenden in der Gesellschaft (Respekt, Toleranz, Rücksicht etc.)
Smartphones/Medien/Ablenkung allerorten seit der Geburt bei jedem
„Nur ICH bin wichtig“ ist Leitbild geworden (bei Eltern, Kind, Politikern)
Kein Bock mehr auf andere Menschen (und die eigenen Kinder) – soziale Netzwerke sind doch viel schöner, whatsapp reicht doch
Windelweichgespülte Lehrpläne
Entwertung der Notengebung und damit der Lehrerschaft
Schüler/Kinder können machen was sie wollen, Konsequenz/Verantwortung wurde ja abgeschafft bzw. die juristischen Hürden in irre Höhen geschraubt
Work-Life-Balance über alles

Irgendwann früher mochte ich meinen Job, jetzt zähle ich nur noch die Tage. Ist nicht mehr meine Welt.

GriasDi
10 Monate zuvor

Folgte in den letzten 20 Jahren nicht eine Reform auf die andere. Sämtliche als Erfolgsmodelle propagierten Reformen der letzten 20 Jahre sind scheinbar gescheitert.

Canishine
10 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Nein, wenn wir die nicht gehabt hätten, wäre alles noch viel schlimmer …

uesdW
10 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Mag sein, mag auch nicht sein, vielleicht wäre weniger auch mehr gewesen.

So ein paar Erfahrungenaus dem Alltag:
Rechnen muß ich nicht, macht der Taschenrechner (sofern ich ihn bedienen kann)
Lesen muß ich nicht können, in der Zwischenzeit wird alles vertont oder mit Bildchen erklärt.
Schreiben muß ich auch nicht können Rechtschreibung ist egal (mit LRS Diagnose schon zweimal nicht) und das übernimmt zukünftig dann ja die KI.

……

Wenn ich die Kommentare hier so lese, frage ich immer mehr, wie ich es mit meiner Schulzeit und den Rahmenbidungen zu Hause in den 70 und 80 Jahren überhaupt geschafft habe, es dahin zu bringen, wo ich heute bin. Eigentlich hatte ich keine Chance, aber …

Und zum Schluß noch eine kleine Anekdote: Ein Schüler fragte mich einmal, dass er in dem Schulmaterial seines Opas so ein komisches Lineal gefunden hat und für was es gut ist. Ich sagte ihm, dass ist ein Rechenschieber, der Taschenrechner der 60 Jahre. Mit dem Ding haben es die Amerikaner so geschaft, auf den Mond geflogen.

Canishine
10 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Mein Kommentar war eher in die Richtung gemeint, die Sie gerade ansprechen. Der abschließende Smiley ist leider nicht mit gepostet worden.

Alx
10 Monate zuvor

Wie ist denn die Migrationspolitik so in Dänemark, den Niederlanden oder Tschechien?

Könnte das nicht eventuell auch einen Einfluss auf die geringeren Leistungsunterschiede haben?

ed840
10 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Die Entwicklung in Dänemark erscheint interessant, denn bei der OECD-Studie 2018 gehörte Dänemark m.W. noch zu den Ländern, wo die Abstände von Schülern mit und ohne Migrationshintergrund besonders groß waren. Wenn ich mich nicht irre, gibt es solche Unterschiede aber auch zwischen deutschen Bundesländern.

Sandra
10 Monate zuvor

…ich finde befremdlich als Eltern zu sagen …lernen mit dem Kind ist Sache der Lehrer. Ich lerne jeden Tag mit meinem Kind, Am späten Nachmittag – nach Betreuung und Vollzeitjob; und ich mache das gerne für mein Kind und wäre das in den Familien heute noch selbstverständlich, hatten wir viele Probleme nicht.
Ich wollte dieses Kind- ich sorge für das Kind,

Ingo Völzke
10 Monate zuvor

Bildungspolitik gescheitert – nein, Familienpolitik ist gescheitert! Schulen sind heute deutlich besser als früher. Die Voraussetzungen bei den Kindern haben sich verschlechtert. Familie wirkt in großer Breite nicht mehr so. Die sogn. „Frühkindliche Bildung“ in Einrichtungen ist ein Irrweg. Kinder brauchen Basisvertrauen, dass wird ihnen öfter genommen, da die Mutter nach dem ersten Lebensjahr nicht mehr konstant in der Nähe ist. Basisvertrauen schafft Selbstsicherheit, das schafft dann Neugierde auf alles, begleitet ab dem dritten Lebensjahr immer durch ein Elternteil, schafft die emotionale Begleitung/Sicherheit/konstante Reflexion > das sind die Voraussetzungen für Bildungserfolg. Ab 3 oder 4 dann halbtags in die Kita bereichert dann etwas zusätzlich. Eltern müssen weniger arbeiten, 30 Std., dann kann immer eine/r ab mittags Zuhause sein. Ganztagsbetrieb ermüdet, verbreitet wenig Emotionen, ist zu gleichförmig, hat daher keine grundsätzliche Wirkung (außer Spracherwerb bei zugewanderten Kindern). Kinder lernen nur, wenn es auch ein emotionaler Ansporn ist. Dieser gelingt besonders sicher, wenn die Eltern mit Präsens und Interesse dabei sind. Das gesellschaftlich gewünschte/geförderte Karriere- und Wohlstandsdenken der Erwachsenen, mit stark reduzierter Zeit, vor allem engagierter Zeit für die Kinder, ist die Ursache für die fortschreitende Bildungsschwierigkeiten bei unseren Kindern. Die Bildungspolitik hätte dies längst erkennen müssen, Elternpolitik betreiben müssen, die eine familienorientierte Organisation der Arbeitswelt umgesetzt hätte. Jetzt redet man sogar von 4-Tage-Wochen, täglich muss mehr Zeit für die Kinder da sein! Zusätzlich muss die soziale Kopplung des Bildungserfolges grundsätzlicher angegangen werden, es fehlen öffentlich klare Erwartungen, was Eltern für ihre Kinder leisten müssen, wir brauchen wieder Werte für Erziehungsziele. Dies würde besonders auch zugewanderten Familien Orientierung geben, die für unsere gesellschaftlichen Anforderungen viele völlig kontraproduktive Erziehungsziele haben. Grundsätzlich ist der Hintergrund sozial bedingter Bildungsdefizite, die hohe Anzahl sozialpsychologisch belasteter Eltern. Und dieser Bevölkerungskreis ist erheblich größer geworden. In den 60ger/70ger Jahren war fast jede Familie arm, aber durch allgemeine Normen und Werte sehr orientiert, den Alltag gut zu schaffen und die Kinder positiv durch die Schule zu bringen. Die Werte waren zwar sehr bieder, aber zeigten, dass Werte eine Orientierung bringen, die dann gesellschaftliches Leben und Teilhabe deutlich sicherer machen. Wieder ein politisches Versagen, da die Arbeitswelt viele Verlierer hinterlässt, Das gesellschaftliche Leben muss von der Familie, besonders den Kindern her gedacht werden. Sonst hat man immer an menschlichen Defiziten zu arbeiten.

syrakus
10 Monate zuvor

leider wird hier ein Hauptgrund für die Sprachinkompetenz der Kinder total ausgeblendet nämlich dass die Kinder kaum noch Lesen und viel zu viel vor dem TV hocken; vor dem PC und Smartphones!
Was heute auf die Kleinen einströmt an oft grauenhaften, okkulten
und verblödeten Computerspielen ist sehr oft ein Skandal!
Viele Medieninhalte können unsere
Kinder seelisch und nervlich nicht
Mehr verarbeiten; die Folge ist dann
oft Verdummung und Aggressivität!
Nicht immer der Schule die Schuld
geben! Bitte nicht!

Claudia
9 Monate zuvor

Durchgängige Sprachbildung beginnt in der Grundschule“ …darin steckt die vorprogrammierte Katastrophe, denn die Durchgängige Sprachbildung beginnt mit einem Jahr und muss zum allergrößten Teil vor der Einschulung abgeschlossen sein. Ein Lehrer muss bei seinen Schülern mit einem Mindestmaß an Deutschkenntnissen rechnen können dürfen um vernünftig unterrichten zu können, und das Mindestmaß ist leider ein 100%iges Sprachverständnis der gesprochen Sprache. Dialekt und Nutzung richtiger Fälle und Details …das sei dahingestellt, daran kann man noch arbeiten. Aber jemandem, der die Sprache nicht oder nur ansatzweise spricht, dann Lesen und Schreiben beizubringen, das ist wie Farbenblinden Farben nahezubringen…fast unmögliche Schwerstarbeit und ist in der üblichen dafür vorgesehen Zeit in der Schule null möglich. Ergo: entweder hängen die einen von Anfang an für immer hinterher und die anderen müssen das Ausgebremstwerden aushalten oder man trennt hier nach Sprachverständnis, damit wenigstens in einer der beiden Gruppen ein normaler Unterricht möglich ist…sofern normaler Unterricht in diesem Land noch gewollt ist.

Und nichtmuttersprachliche Erstklässler (ggf. Noch aus bildungsfernen oder bildungsunwilligen Familien) vor der Schule auf Level zu bringen wird auch mit 1 Bibliothek in jeder Straße nicht passieren. Muttersprachliche Kitakinder (beide Eltern Muttersprachler deutsch) verlieren in Kitas wieder ihre Sprachkompetenzen, umsomehr, je höher der Anteil Nichtmuttersprachler und je länger die Betreuungszeit ist…da hilft auch kein abendliches Buchvorlesen…da hilft nur eine Umgebung, in der minimum 80-90 % sicher in sauberem Deutsch kommuniziert wird.
Bei Kitas und Schulen mit erheblichen Anteilen Nichtmuttersprachlern wird das Ziel „sauberes Deutsch“, wie der Artikel es mit strenger Bewertung erreichen will, niemals möglich sein… Das liegt in der Natur der Sache, dass Sprachverständnis und Sprache sich aus dem Sprechen entwickelt…und wo kein saubetes Deutsch in relevantem Umfang gesprochen wird, da auch kein happy Deutschunterricht.

Solange man an das Lernen von ausreichend sauberem Deutsch keine extrem harten finanziellen Anreize setzt, wird das nichts werden. Sprachelernen ist für die meisten Hirne extrem anstrengend, den wenigsten fällt das in den Schoss. Die Motivation für Babys ist die Teilnahme an seiner Familie/Gemeinschaft. Sobald es eine erste Sprache gelern hat, die funktioniert, ist die grundsätzliche Motivation weg. Und wird ein Kind – so unangenehm das ist – nicht durch eine extrem deutsche Umgebung gezwungen, wirklich sauberes Deutsch zu sprechen, wird auch nie sauberes Deutsch dabei herauskommen. Man kann sich verständigen, ja…aber ein Diktat, einen Aufsatz etc. nach ursprünglichen Maßstäben zu bewältigen – das wird es nicht geben können. Das ist schade, aber das wird die Realität.
Denn die kritische Masse der Nichtmuttersprachler ist inzwischen soweit überschritten, dass zu wenig Muttersprachler den SauberesDeutschDruck aufrechterhalten könnten…es geht längst auch mit einer abgespeckten DeutschVariante…und der politische Kuschelkurs verspricht Teilhabe ohne Aufzeigen der dafür verbindlichen Gegenleistung (wie zum Beispiel zwingend erforderliches hohes Deutschlevel der gesamten Familie).
Solange das so bleibt, braucht man auch keine Bibliotheken bauen…dort werden dann zum Schluss Bücher in allen Sprachen stehen…wegen der Fairniss…aber dem Ziel kommt man damit nicht bei.

Torsten
7 Monate zuvor

Wir sind “ Prozente“- Weltmeister.
An unserer Grundschule- wurde nicht nachgefragt, wie viele Kinder nicht ausreichend lesen können.
Also Vorsicht vor Statistiken! Damit beschäftigen sich viele, die an Schulen willkommen wären und ihre ganze Kraft in die Leseförderung stecken könnten.
Fakt ist, dass immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund an die Schulen kommen und leider immer mehr Kinder aus Elternhäusern in der Schule lernen, die von Mama und Papa keine Unterstützung erhalten. Ich wage keine Prozente zu nennen, spreche aber als Grundschullehrer auch fast 45 Jahren Erfahrung.
Achtung! Ich lehne jede Einschätzung ab, wenn es um Parteien geht.
Egal welche Partei gerade regiert!
Die Menschen, die Verantwortung tragen, haben diese auch in sinnvolle Arbeit, qualifizierte, schnelle Lösungen umzusetzen.
Lieber sollte an einem gemeinsamem Strang gezogen und einfach die parteipolitischen Streitigkeiten gelassen werden.

Dagmar Schäfer
5 Monate zuvor

http://Www.laestigbleiben.de
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Angelika
5 Monate zuvor

Meiner Meinung liegt der minimale Kenntnisstand an den fehlenden und nicht verlangten Korrekturen bzw. Berichtigungen von Deutsch und Mathearbeiten der Schüler und Lehrer. Der Einsatz von digitalen Aufgaben, die nur zum geforderten Zeitpunkt geschickt werden mussten und müssen, trägt ebenfalls in Mathe zur Minderleistung bei. Nur bei den Tests müssen die Schüler noch per Hand Funktionen oder Parabeln zeichnen. Im Unterricht nur noch auf ihren Tablets. Dort reicht ein Halten der Linie aus, um eine Gerade zu bekommen.

Es liegt immer noch größtenteils in der Verantwortung der Lehrer mit welchen grundlegenden Kenntnissen sie die Schüler entlassen.

Wolfgang
5 Monate zuvor

Als ehemaliger Lehrer mit über 40 Jahren Berufserfahrung kann ich nur sagen: Bildung hat sehr viel mit Einstellungen dazu im Elternhaus – sofern überhaupt noch vorhanden – und mit Disziplin zu tun! Beides ist in dieser gegenwärtigen vorhandenen „Leistungsgesellschaft“ leider verkommen. Das gilt mittlerweile nicht nur in der Bildung, sondern z. B. auch im Leistungssport; – siehe aktuell auch in Deutschland. Nur weiter so, die vielen hochstilisierten „Experten“ werden das auch noch (zu Grunde) richten.

Karin Arnold
5 Monate zuvor

Wie wäre es denn, wenn die Eltern ihre Kinder mal erziehen würden, anstatt sie frei rum laufen zu lassen wie ein Hund ohne Leine…
Wie wäre es denn, wenn die Lehrer mal wieder Buchstaben beibringen und erst dann zu Silben/Wörtern zusammenfassen lassen…
Wie wäre es denn, wenn es wieder Rechenkönig gäbe, Gedichte aufsagen lassen, Schönschrift üben
Wie wäre es denn, wenn jeder das macht, was er soll und kann????

Brasilero
2 Monate zuvor

DEFIZITE IN DER KLASSENFÜHRUNG??

wie will man als EINZELKÄPFER*IN eine Klasse mit 34 Kindern effektiv und zielgerichtet unterrichten wenn in dieser Klasse 70 % der Kinder einen Migrations-Hintergrund haben und die Deutschkenntnisse sich zwischen “ mangelhaft bis ausreichend “ bewegen??? Das ist ein Unding!! Meine Frau unterrichtet in der SEK I , hat genau diese Konstellationen in mehreren Klasse. Dazu kommen noch verhaltensauffällige Kinder. SO FÄHRT MAN LEHRKRÄFTE AUF VERSCHLEISS