Erster Teilerfolg der Warnstreiks: Abgeordnetenhaus diskutiert über GEW-Forderungen

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BERLIN. Auf Antrag der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus hat das Plenum im Berliner Abgeordnetenhaus die Forderung der GEW nach Verhandlungen für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz diskutiert – und damit über kleinere Klassen. Die Gewerkschaft sieht darin einen Teilerfolg ihrer Warnstreik-Serie.

Es reicht! Zeit für eine Kurskorrektur – meint die GEW. Illustration: Shutterstock

„Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu kleineren Klassen, dass das Abgeordnetenhaus sich mit unseren Forderungen beschäftigt hat“, meint Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der Berliner GEW. „Alle Fraktionen zeigten Sympathien für die Forderungen der GEW-Mitglieder nach kleineren Klassen. Nur scheint die Regierung keinen Plan für den Weg aus dem Lehrkräftemangel und einen gesundes Arbeitsumfeld Schule zu haben.“ Bezeichnend sei, wie sich die Positionen der Koalitionsparteien gewandelt hätten. „Vor der Wahl hatten CDU und SPD noch kleinere Klassen per Wahlprogramm gefordert.“ Die Forderungen der GEW werden vom Senat hingegen abgelehnt.

Albers: „Das Abgeordnetenhaus könnte mit einer Änderung des Schulgesetzes die Klassengrößen sogar selbst gesetzlich regeln, ein solcher Vorstoß wurde von Grünen und Linken befürwortet und angekündigt. Klar ist, dass wir nur mit einem Tarifvertrag und einem Stufenplan verlässliche Regelungen für Klassengrößen erreichen können. Die Kolleg*innen halten den Druck weiter aufrecht und sind streikbereit, sollte der Senat keine Verhandlungen mit uns aufnehmen.“

Nach der Debatte wurde der Antrag an den Bildungs- und an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses überwiesen. Am 6., 7. und 8. Juni beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben jeweils bis zu 3.000 Lehrkräfte am Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz. News4teachers

Die Redebeiträge der Abgeordneten sind in der rbb-Mediathek nachzuschauen.

Auftakt zum dreitägigen Ausstand: Bildungsverwaltung zählt (nur) 2.300 streikende Lehrkräfte

 

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5 Kommentare
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Indra Rupp
10 Monate zuvor

Meine Lösung:
Lieber drei gute Schulstunden, als fünf schlechte. Nur durch Stundenkürzung sind kleinere Klassen möglich.

Silberfischchen
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Vorerst. Bis es wieder mehr Lehrer gibt. (Oder wieder weniger Schüler.)

Silberfischchen
10 Monate zuvor

Nach den Sommerferien geht es weiter. Ich bin dabei. Schließt euch.
Würden noch viel mehr machen, hätte die Landesregierung längst gehandelt! Die Zögernden und Verweigerer bewirken diese lange Serie an Streiktagen!

Vierblättriges Kleeblatt
10 Monate zuvor
Antwortet  Silberfischchen

Richtig!

Senkrechtstarter
10 Monate zuvor

Interessant, jetzt, wo einige Parteien wieder Opposition sind, da haben sie ihre alten Forderungen wiederentdeckt.

Muss man sich da wirklich über Politikverdrossenheit wundern?? Und dass manche keiner etablierten Partei mehr irgendetwas glauben?