WEIMAR. Der Anteil der Schulanfänger in Thüringen mit Problemen wie Sprachdefiziten oder Übergewicht bleibt verhältnismäßig hoch. Bei den Einschulungsuntersuchungen der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22 wiesen meist mehr als ein Viertel der Kinder Sprachstörungen auf, wie das Landesverwaltungsamt auf Anfrage mitteilte.
Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Übergewicht schleppten in diesem Zeitraum zwischen 12 und knapp 16 Prozent der Erstklässler mit sich herum. Der höchste Anteil wurde hier im Schuljahr 2020/21 erreicht, als die Schulen wegen der Corona-Pandemie teils monatelang geschlossen waren und Schulkinder zu Hause lernen mussten.
Auch der Anteil der Abc-Schützen, die von den Gesundheitsämtern als krankhaft fettsüchtig eingestuft werden, fiel 2021/22 deutlich höher aus (7,8 Prozent) als zuvor. Im immer noch pandemiegeprägten Schuljahr 2021/22 ging der Anteil übergewichtiger Kinder zwar wieder etwas zurück, er lag mit 13,5 Prozent aber immer noch über dem Vor-Pandemie-Niveau. Das gilt auch für die Kinder mit Adipositas (Fettsucht), dies betraf 6,6 Prozent der Schulanfänger.
Kinderärzte haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Lockdowns mit den langen Schulschließungen Bewegungsmangel und Übergewicht bei Schulkindern gefördert hatten. Verhaltensauffälligkeiten wiesen in dem Fünfjahreszeitraum zwischen 13,4 und 16,5 Prozent der Mädchen und Jungen auf, Bewegungsdefizite zwischen 11,8 und 14,1 Prozent.
In Thüringen erhalten am Wochenende fast 19.600 Kinder ihre Zuckertüten. Die Ergebnisse der Vorschuluntersuchungen für diese Erstklässler liegen laut Landesverwaltungsamt noch nicht vor, auch die des vorherigen Schuljahres 2022/23 sind der Sprecherin zufolge noch nicht vollständig erfasst. News4teachers / mit Material der dpa
Nicht erst seit Corona: Krankhaftes Übergewicht bei Kindern nimmt zu
Wenn ich sehe, wie viele Eltern mit Kindern im Kinderwagen oder auch schon etwas größeren unterwegs sind und dabei nur auf ihr Handy starren statt dem Nachwuchs mal was zu erklären, zu zeigen und eine Unterhaltung zu führen, vorzulesen, dabei unbekannte Wörter zu erklären, Fragen zu beantworten… der Wortschatz erweitert sich nicht, Kinder kennen kaum noch Tierarten, von Bäumen oder Blumen ganz zu schweigen. Man kann wirklich nicht alles auf Corona schieben. Offensichtlich waren diese Tendenzen auch schon vorher ein Problem.
@Leseratte
Adipositas ist die Spitze des Eisberges, die man sehen kann.
Mir persönlich macht eher das hier Sorgen:
„… Verhaltensauffälligkeiten wiesen in dem Fünfjahreszeitraum zwischen 13,4 und 16,5 Prozent der Mädchen und Jungen auf, … “
Warten wir mal einfach 10 Jahre ab, was den lieben „Kleinen“ dann sonst noch so einfällt, wenn heute schon so etwas wie im Link den kompetenz-orientiert geschulten jungendlichen Superhirnen entspringt:
https://www1.wdr.de/mediathek/av/video-katze-im-lebensmittelautomaten-eingesperrt-100.html
Geht mir ähnlich.
Doch außerdem: wir kennen das doch auch > Wenn wir Pfunde loswerden wollen/müssen, kanns schon sein, dass wir unleidig werden. Kindern /Jugendlichen geht’s da nicht anders.
Dies wirkt sich auch massiv auf körperl., geistige Fähigkeiten, auf Stoffwechsel und Verhalten aus.
Also > vorbeugen.
Für mich ist das auch eindeutig ein Phänomen der elterlichen Erziehung. Corona muss da schon für sehr viel herhalten, was nicht unbedingt zutrifft , aber sicher eine bequeme Entschuldigung ist.
Darf ich einmal fragen, warum dicke Menschen als Symbolbild nie Gesichter haben? Fällt mir nicht nur hier auf. Immer sind es kopflose. …igitt Wesen. Warum nicht einmal ein dickes Kind, das ein Buch liest oder etwas bastelt oder auch Sport treibt, zeigen?
Weil man schlicht niemanden bloßstellen will? Eigentlich recht verständlich.
Gedankenspiel;
Was würden wie mit 25 sagen nachdem sie endlich all das was ihre Eltern vermurkst haben korrigiert haben. Hätten sie Lust beim Googlen oder wie auch immer das später heißt ein Bild von ihrem fetten Körper zu sehen?
Sie gehen davon aus, dass ein dicker Mensch sich schämen muss weil er dick ist. Davon gehe ich nicht aus. Mir wäre es gleich, ein solches Bild aus meiner Jugend zu sehen. Offen gesagt schockiert mich die Körperfixierung einiger Kommentaristen. Die Bilder sind auch nur Symbolbilder.
Zum Schutz des Menschen vor Stigmatisierung vielleicht?
Kann sein. Doch bei Symbolbildern von anderen essgestoerten Kindern oder Jugendlichen wie bei Anorexie werden nie nur die Knochen so fokussiert wie hier das Körperfett. Sie haben auch Köpfe.
Endlich mal etwas, was eindeutig nicht uns Lehrkräften angelastet werden kann!
Obwohl wir natürlich wieder die Kohlen aus dem Feuer holen zu müssen verdammt werden…