Bildungssenator: Bundesregierung darf sich bei Lernferien nicht aus der Verantwortung stehlen

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Hamburgs Schulsenator Ties Rabe hat die Bundesregierung aufgefordert, sich weiter an der Finanzierung von Maßnahmen zum Aufholen coronabedingter Lernrückstände zu beteiligen. «Die weiterhin hohen Teilnahmezahlen für die freiwilligen Ferien-Kurse bestätigen den Bedarf», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag beim Besuch einer Lerngruppe in der Schule Jenfelder Straße.

Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe ist als Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland auch auf Bundesebene ein einflussreicher Mann. Foto: Daniel Reinhardt / Senatskanzlei Hamburg

Finanziert wird das Angebot laut Bildungsbehörde zurzeit noch aus dem Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“, aus dem rund 32 Millionen Euro für einen Förderzeitraum von zweieinhalb Jahren nach Hamburg gehen. Das Bundesprogramm läuft im nächsten Jahr aus. Ein von der Bundesregierung versprochenes Anschlussprogramm lasse nach wie vor auf sich warten. Hamburg habe sich deshalb entschieden, das Programm aus eigener Kraft aus Landesmitteln weiterzufinanzieren. «Wir lassen Hamburgs Schülerinnen und Schüler nicht im Stich. Trotzdem darf sich der Bund gerade jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen», sagte Rabe.

Während der Hamburger Lernferien bietet in diesem Jahr mit 160 Schulen etwa die Hälfte aller Schulen der Hansestadt insgesamt 371 Kurse an. Die Schulbehörde erwartet, dass bis zum Ende der Sommerferien rund 3000 Schülerinnen und Schüler daran teilgenommen und eine Woche lang vormittags die Schulbank gedrückt haben werden.

«Die Lernlücken sind längst noch nicht geschlossen»

Die Lernferien finden bereits zum zehnten Mal statt. «Hamburg hat mit den Lernferien bereits zu Beginn der Pandemie 2020 ein wirksames Programm gestartet, das vielen Schülerinnen und Schülern Rückenwind beim Aufholen der coronabedingten Lernrückstände gibt», sagte Rabe. Es gebe aber trotzdem noch viel zu tun. «Die Lernlücken sind längst noch nicht geschlossen.»

Unlängst hatten Rabe und die 15 übrigen Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder die Bundesregierung öffentlich aufgefordert, eine Anschlussfinanzierung für den im nächsten Jahr auslaufenden Digitalpakt Schule vorzulegen. «Das macht uns große Sorgen. Es kann nicht sein, dass der Bund erst mit großer Entschiedenheit ein gewaltiges Reformprojekt anschiebt und dann entgegen seiner Zusagen aussteigt und Länder und Kommunen allein lässt», erklärte Rabe dazu. News4teachers / mit Material der dpa

Steigt der Bund aus dem Digitalpakt aus? Länder fürchten, dass die neu angeschaffte Schul-IT ab nächstem Jahr verrottet

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