Steigt der Bund aus dem Digitalpakt aus? Länder fürchten, dass die neu angeschaffte Schul-IT ab nächstem Jahr verrottet

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Die Bundesländer haben wachsende Befürchtungen vor einem möglichen Auslaufen des Digitalpakts Schule geäußert. «Angesichts ausbleibender Zusagen für die Weiterführung dieses zentralen Programms sind wir in großer Sorge, dass Schulen, Schulträger und Bundesländer jetzt von der Bundesregierung allein gelassen werden», heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) und den Koordinatoren der Länder, Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) und Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU).

Sieht so das Ende des Digialpakts Schule aus? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Der Digitalpakt Schule ist ein Förderprogramm zum technischen Ausbau der Schulen – etwa mit WLAN oder Tablets. Er läuft bis 2024. Im Koalitionsvertrag hatte die Ampel angekündigt, mit den Ländern einen «Digitalpakt 2.0» auf den Weg zu bringen, der die «nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration umfassen» solle. Konkrete Pläne liegen bisher aber nicht vor. Die Länder fordern nun «ein klares und verlässliches Bekenntnis zur Fortsetzung» und verweisen auf den Koalitionsvertrag.

«Wir gewinnen leider immer mehr den Eindruck, dass die Bundesregierung aus dem im Mai 2024 endenden Digitalpakt Schule ganz aussteigen will. Die zugesagte Anschlussfinanzierung für das Jahr 2024 in Höhe von mindestens 600 Millionen Euro will die Bundesregierung streichen. Und die weiteren Digitalpaktmittel von jährlich über eine Milliarde Euro ab dem Jahr 2025 sollen nicht einmal in die mittelfristige Finanzplanung der Bundesregierung aufgenommen worden sein. Das macht uns große Sorgen. Es kann nicht sein, dass der Bund erst mit großer Entschiedenheit ein gewaltiges Reformprojekt anschiebt und dann entgegen seiner Zusagen aussteigt und Länder und Kommunen allein lässt», erklären Rabe und Lorz in einem gemeinsamen Papier.

«Jeder weiß, wie schnell digitale Geräte veralten und ersetzt werden müssen»

Rabe, Sprecher der SPD-geführten Bildungsministerien in Deutschland, betont darin: «Jeder weiß, wie schnell digitale Geräte veralten und ersetzt werden müssen. Wenn die Bundesregierung jetzt aus dem Digitalpakt aussteigt, können mehrere Millionen neu angeschaffte Tablets, Laptops, digitale Tafeln und Server ab 2024 weder gewartet noch modernisiert und ersetzt werden. Das ist dem Bundesministerium bekannt, und es muss ein gemeinsames Anliegen sein, diese Investitionen in die Zukunft Deutschlands zu verstetigen.»

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sicherte am Mittwoch zu, sie werde sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass der Bund seinen Beitrag zu einem «Digitalpakt 2.0» leisten werde. Sie verwies jedoch auf eine Festlegung in der Bundesregierung, wonach bei künftigen Unterstützungsmaßnahmen für die Länder – Schulen sind Ländersache – der Finanzierungsanteil des Bundes maximal 50 Prozent betragen dürfe. Beim Digitalpakt hatte der Bund bisher den Löwenanteil getragen, die Länder mussten zehn Prozent Eigenanteil beisteuern. Rabe nannte den angesprochenen 50:50-Schlüssel eine deutliche Verschärfung «und insofern weiß man auch hier nicht genau, ob diese Verschärfung nicht letztlich auch darauf abzielt, dem Ganzen ein Ende zu setzen».

«Länder und Kommunen haben auf den Bund vertraut und auch mit der finanziellen Unterstützung des Bundes erhebliche Investitionen getätigt, um die digitale Bildung in allen Schulen zu verbessern»

Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP heißt es zum Digitalpakt: «Wir wollen Länder und Kommunen dauerhaft bei der Digitalisierung des Bildungswesens unterstützen. Gemeinsam mit den Ländern werden wir einen Digitalpakt 2.0 für Schulen mit einer Laufzeit bis 2030 auf den Weg bringen, der einen verbesserten Mittelabfluss und die gemeinsam analysierten Bedarfe abbildet. Dieser Digitalpakt wird auch die nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration umfassen.»

Lorz erklärt: «Länder und Kommunen haben auf den Bund vertraut und auch mit der finanziellen Unterstützung des Bundes erhebliche Investitionen getätigt, um die digitale Bildung in allen Schulen zu verbessern. Diese und alle weiteren Bund-Länder-Vereinbarungen von grundsätzlicher Bedeutung machen nur Sinn, wenn sich die Partner aufeinander verlassen können und der Bund nicht sprunghaft nach Kassenlage seine Politik ändert.»

Die drei Kultusminister stellen gemeinsam fest: «Nicht nur der Bund und das Bundesbildungsministerium stehen vor großen finanziellen Herausforderungen, sondern auch Länder und Kommunen. Denn die zu erwartenden hohen Tarifabschlüsse werden auf den extrem personalintensiven Schulbereich der Länder mit fast einer Million Beschäftigten wesentlich dramatischere finanzielle Auswirkungen haben als auf das Bundesbildungsministerium, das nur einen Bruchteil von Beschäftigten verantwortet. Deutschlands Schulen haben zudem in den vergangenen eineinhalb Jahren fast 200.000 Flüchtlingskinder aufgenommen, für die allein die Länder und Kommunen die gewaltigen Kosten für zusätzliches Personal und zusätzliche Unterrichtsräume finanzieren. Insgesamt trägt der Bund nur rund drei Prozent der Kosten des bundesdeutschen Schulsystems, der größte Anteil davon ist der Digitalpakt. Angesichts dieser Zahlen erwarten wir, dass die Bundesregierung ihre Zusagen einhält.» News4teachers / mit Material der dpa

Steckt hinter der Abi-Panne ein grundsätzliches Problem – nämlich die Unfähigkeit der Kultusministerien, die Digitalisierung zu managen?

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Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor

Aus die Mouse.

Dietmar
9 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Es wird halt wieder mal eine wichtige Bildungschance links liegen gelassen. Mit Stift und Papier werden die SuS in Zukunft ihren Berufsalltag nicht meistern können.

HellaWahnsinn
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

Stimmt.
Verstand und „Kopfarbeit“ sind auch erforderlich und können durch NICHTS ersetzt werden!

Kim P
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

Auch in 20 Jahren wird man mit Papier und Stiften noch alles Wesentliche lernen können. dagegen ist ziemlich sicher, dass in 20 Jahren keines der heute verwendeten Computersysteme noch in Gebrauch sein wird. Schule soll allgemeinbilden, nicht Gerätegebrauch trainieren.

Dietmar
9 Monate zuvor
Antwortet  Kim P

Ich glaube, Sie unterrichten an einem anderen Schultyp.

Meine SuS lernen in ihrer Ausbildung genau an den Programmen, an denen sie später von den Kammern geprüft werden. Diesen Unterricht als Gerätegebrauchsunterricht zu disqualifizieren ist mit Sicherheit unangemessen. Dieser Fachunterricht entspricht absolut den Lehrplanvorgaben.

Wie ich oben schon geschrieben habe, bereite ich meine SuS auf den Berufsalltag vor. Und dort kann man seinen Alltag eben nicht mehr mit Stift und Papier meistern.

Zudem kenne ich viele Fächer – insbesondere im technischen Bereich – wo Stift und Papier nicht reichen und sich Unterrichtsqualität durch Technik enorm steigern lässt.

Selbst ich persönlich kann mir nicht vorstellen, meinen Arbeitsalltag mit Stift und Papier ohne erhebliche qualitative Einbußen zu bestreiten. Wenn ich jedes Mal warten müsste, bis ich Bücher kaufen oder leihen kann, würde ich mit meiner Unterrichtsvorbereitung ja nie weiterkommen. Das Internet ist für mich mittlerweile unverzichtbar. Und ich bediene das Internet weder mit Papier noch mit Stift.

0815
9 Monate zuvor
Antwortet  Kim P

Haben Sie eine Ausbildung? Oder kennen Sie Personen, die in der letzten Zeit eine Ausbildung gemacht haben? In welcher qualifizierten Berufsausbildung kommt man denn heute noch mit Papier und Stift zu recht?

Ansonsten hat sich doch während Corona sehr gut gezeigt, wie weit man der Beschränkung auf Papier und Stift kommt.

Last edited 9 Monate zuvor by 0815
UvK
10 Tage zuvor
Antwortet  0815

Mmmh… zu recht? Ich kenne „zurecht“ und „zu Recht“. Und Kinder, die das nicht unterscheiden können… Vielleicht hilft dann die Autokorrektur.

Gudrun
9 Monate zuvor
Antwortet  Kim P

Heute – in Zeiten der kompetenzorientierten Bildung – ist es schon lange nicht mehr möglich alles Wesentliche mit Papier und Stiften zu lernen. Und das ist dank fortgeschrittener Technik auch nicht nötig.

kanndochnichtwahrsein
9 Monate zuvor

„Jeder weiß, wie schnell digitale Geräte veralten und ersetzt werden müssen.“

Die Geräte „veralten“ schnell, wenn man immer das Neueste braucht oder will.

Aber sind sie wirklich zu alt?
Kann man sie wirklich für die Zwecke der Schule nach wenigen Jahren nicht mehr nutzen?

Wäre es nicht wichtig, gerade in der Schule den Gedanken an Nachhaltigkeit zu verfolgen und mit gutem Vorbild der Schule voranzugehen, gerade deshalb nicht immer das Neueste beschaffen zu müssen, nicht immer noch mehr Elektroschrott zu produzieren?

Mir fehlt vor allem eine nachhaltige Beseitigung des ganzen Chaos der Digitalisierung in Schule.
Was hilft mir das neueste Gerät,
wenn keiner in der Lage ist es zu warten,
wenn ich nicht die Software habe die ich brauche (oder selbst kaufen muss),
wenn ich immer noch nicht weiß, wie ich bestimmte Softwareprobleme lösen kann,
wenn mir keiner mit technisch/digitalem und pädagogischem Sachverstand dazu Auskunft geben kann,
wenn Schüler zu Hause immer noch keine Internetverbindung haben,
wenn Schulbücher immer noch nicht digital verfügbar (d.h. nicht finanziert) sind,
wenn Verlagsprodukte meine Anforderungen nicht abdecken und
nicht flexibel genug sind?

Viel mehr wert als immer aktuelle Geräte wäre ausreichend Zeit, sie für guten Unterricht zu nutzen – und das ohne Abend-/Wochenend-/Ferienarbeit obendrauf.

Sehr wichtig fänd ich auch das ernsthafte Nachdenken, inwieweit wir Schüler auf Digitales vorbereiten müssen (sichere Fähigkeiten im sinnentnehmenden Lesen sind für mich unabdingbar!) und wie weit wir Digitales wirklich in den Vordergrund stellen wollen/dürfen, womöglich über andere Bedürfnisse der Schüler stellen wollen/dürfen (Schule bedeutet für mich immer noch Beziehungsarbeit, emotionale Bindung als Grundlage für Lernvorgänge)!?!?!?!?

„Digital“ ist das eine, „Pakt“ beinhaltet für mich einen Vertrag zwischen Menschen – die dürfen also nicht aus dem Prozess hinausgedrängt werden; weder Lehrer noch Schüler!
Werden wir noch gefragt, wo wirklich Geld notwendig ist?
Die m.E. größten Baustellen sind fehlendes Personal für Wartung und Nutzung – und fehlende Ressourcen bei vielen Schülern!

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor

„Die Geräte „veralten“ schnell, wenn man immer das Neueste braucht oder will.

Aber sind sie wirklich zu alt?
Kann man sie wirklich für die Zwecke der Schule nach wenigen Jahren nicht mehr nutzen?“

Nein, das wird nicht gehen, denn irgendwann wird für das System kein Update mehr zur Verfügung gestellt werden, auch keine Sicherheitsupdates. Dann sind die Tore offen und das will bestimmt keiner. Also müssen an einem Tag x neue Geräte eingeschafft werden und das werden Länder und Kommunen ganz sicher nicht leisten können.

Das ist nicht so wie früher, wo alte Rechner irgendwo in der Schule rumstanden und off Limit genutzt wurden. Die hatten noch keine Anbindung zum Internet, dort liefen uralte Programme und bestenfalls gab es einen klitzekleinen Server, der die Rechner miteinander vernetzte.

Bestes Erlebnis dazu hatte ich gerade….mein Handy ist aus dem Jahr 2018, Funktioniert einwandfrei, doch plötzlich meldete mir meine Bankapp, dass ich mir eine neue Version runterladen sollte. Dazu sollte ich aber erst die neueste Android Version runterladen…..tja, gibt es für mein Handy aber nicht mehr….zu alt….5 Jahre sind für ein Handy offenbar zuviel…..das ist sch…ße…..
Aber genau das wird mit den angeschafften Tabletts auch passieren….

rudluc
9 Monate zuvor

iPads werden wie alle Geräte von Apple in aller Regel 6-8 Jahre mit Systemupgrades und -updates versorgt. Das sollte locker für eine Schullaufbahn reichen.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Für eine Schullaufbahn reicht das, aber die besagten Geräte sind ja Schul(träger)eigentum, verbleiben somit in der Schule, werden dort gewartet und administratiert. Da spielt es schon eine große Rolle, was geschieht, wenn diese dann einst ersetzt werden müssen.

Dietmar
9 Monate zuvor

Besser wäre es, wenn die Geräte Eigentum der SuS wären. Damit würden die Schulen deutlich entlastet.

dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

Ja, denn die Erde ist eine Scheibe …

Die werden mit ihren Tablets ebenso vorsichtig umgehen wie mit ihren sonstigen Sachen – mit Ausnahme ihres Handys.

Dietmar
9 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

eben – mit ihren mobilen Endgeräten gehen sie sorgsam um.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

Ach ja, behauptet wer? Wenn ich sehe, wie hoch der Handyverschleiß meines Sohnes war im Jugendalter, wage ich das zu bezweifeln.

0815
9 Monate zuvor

Das behauptet dickebank oben.

Obendrein entspricht es dem Erfahrungsschatz vieler Eltern und KuK.

Wenn Ihr Kind diesbezüglich ein abweichendes Verhalten zeigt, ist das natürlich bedauerlich, aber sicher kein Anlass, daraus eine Regel abzuleiten.

dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

Sie kennen den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz?
Wie viel Erfahrungen haben Sie im Umgang mit Jugendlichen außerhalb eines gymnasialen Umfeldes?

Dietmar
9 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, ich kenne den Unterschied.

Und ich unterrichte alle meine SuS außerhalb eines gymnasialen Umfelds.

Aber inwieweit hat die Beantwortung Ihrer Fragen diese Diskussion nun weitergebracht? Wo ist der von Ihnen angestrebte Erkenntnisgewinn?

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

Das ist richtig, aber auch das haben wir uns nicht ausgesucht. Ausleihen ja, aber diese Dinger bleiben im Besitz des Schulträgers.

dickebank
9 Monate zuvor

Nee, im Eigentum des Schulträgers. Durch die Ausleihe ändern sich nur die Besitzverhältnisse:)
Besitzer einer Sache wird de jure auch der Täter, der eine Sache einem anderen wegnimmt.

rudluc
9 Monate zuvor

Ja, man muss für solche Geräte eine Maximallaufzeit von 5-6 Jahren einplanen. Aber warum sollten die Geräte in der Schule verbleiben? Sie sollten den Schülern rund um die Uhr zur Verfügung stehen und ihnen nach der Schullaufbahn gehören. Dann funktionieren sie auch.
Für die Administration reicht ein MDM. Die Schule sollte sich ausschließlich auf die Bereitstellung einer guten Netzinfrastruktur kümmern müssen, nicht auch noch um einen langsam immer schrottiger werdenden Gerätepark.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Fände ich super, ist aber eben nicht so….und jetzt?

kanndochnichtwahrsein
9 Monate zuvor

Ich glaube, das ist einfach eine Gelddrucklizenz für Hersteller von Software und Hardware und müsste (dürfte) nicht so sein!
Wir können nicht predigen, dass Kinderarbeit und Ausbeutung in Minen für Coltan u.a. menschenunwürdig und umweltschädigend sind – und gleichzeitig den Kindern immer neue Geräte vorsetzen wollen/müssen.

Wir müssen alle umdenken und nicht immer auf Ex und Hopp leben.
Dann muss mit dem Kauf von Geräten oder Software für Schulen eben die Zusicherung mitgekauft werden, dass nicht alles zum Wegschmeißen vorprogrammiert ist!!!

Dass die Teile „veralten“ ist Fakt, ja, aber dürfte m.E. nicht so sein.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor

„Dann muss mit dem Kauf von Geräten oder Software für Schulen eben die Zusicherung mitgekauft werden, dass nicht alles zum Wegschmeißen vorprogrammiert ist!!!“

Das liegt in der Verantwortung des Schulträgers…..wenn es nach uns gegangen wäre, wären es auch keine iPads geworden….aber da hatten wir kein Mitspracherecht….

rudluc
9 Monate zuvor

Seit wann sind iPads zum Wegschmeißen? Es ist besser, Geräte anzuschaffen, die keine beweglichen Teile besitzen und 5-6 Jahre völlig problemlos ihren Dienst versehen, als Geräte, von denen nur die Hälfte funktioniert.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Erzählen Sie das doch einem Schulträger…..

Ureinwohner Nordost
9 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Hier ließe sich die Diskussion um „opensource“ –
a) Betriebssysteme und
b) Software
eröffnen.

Z.B.:
Ich persönlich kaufe grundsätzlich Rechner OHNE Betriebssystem.
Kostenpunkt aktuell: 250 €

Dazu installiere ich UBUNTU und/oder parallel dazu LUBUNTU. (bis hierher kostenfrei – die Ideologie von UBUNTU)

Aktualisierungen auf Wunsch jederzeit möglich. Wann ich das möchte, nicht aufgezwungen. (Z.B. im unterrichtsfreien Raum)

Frei zugängliche Software, genügend bis zur OSt.-Abiturniveau.
Meine OSt.-Schüler sind „erstaunt“, was da machbar ist.

Aber wer sich gern in die Hände von Monopolisten begibt, der „heult“ halt.

PS:
Ich habe eine 11 Jahre alte TOSHIBA AMD64-Maschine am Laufen.
LUBUNTU 20.04 und UBUNTU 22.04 laufen parallel, je nach Bedarf.
Die Wartung: minimal,
der Einsatz: exzellent.

Last edited 9 Monate zuvor by Ureinwohner Nordost
Sven A.
9 Monate zuvor

Habe ich das richtig verstanden, dass Sie zweimal das gleiche Betriebssystem installieren? Warum? Das ist doch total unnötig und verbraucht unnötig Speicherplatz.
Ubuntu und Lubuntu unterscheiden sich doch nur durch die Oberfläche und die können Sie doch zusätzlich installieren. Installieren Sie nur Ubuntu (gut, mein Geschmack wäre es nicht) und zusätzlich Openbox und schon haben Sie das Gleiche (oder halt umgedreht mit Lomiri), nur mit einer Linux-Installation. Sie können auch noch viele andere Desktop-Oberflächen zusätzlich ausprobieren und benutzen.

OttoderKleine
9 Monate zuvor

Bleibt die Frage, wem eigentlich der Digital-Pakt am meisten nützt:

  1. den Lehrern,
  2. den Schülern,
  3. den Herstellerfirmen.
rudluc
9 Monate zuvor

Dann doch lieber eine Gelddrucklizenz für Schulbuchverlage, deren Erzeugnisse genau so schnell veralten? Mmmhhh….

OttoderKleine
9 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Wieso veralten die? Bücher über Mathematik und Physik könnte man Jahrzehnte benutzen, inhaltlich gesehen, Bücher zum Fach Deutsch auch. Auch die Geschichte ändert sich nicht ruckartig.
Der natürliche Verschleiß (auch von Hardware) ist nicht dasselbe wie ein absichtliches (Nicht-)Updaten von Software. Erwartet man eigentlich, dass die lieben Kinder ihre digitalen Geräte sorgfältiger behandeln als ihre Bücher?

dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  OttoderKleine

… und wenn man 50% der Bilder streichenwürde, könnte man gewaltig an Druckkosten sparen.

Agentur für Meinungsvielfalt
9 Monate zuvor

Die Geräte veralten u. a. auch, weil die Anbieter von Hard- und Software das so wollen. Funktionstüchtige Geräte müssen verschrottet werden, weil es keine Updates mehr gibt, Kompatibilitäten nicht (mehr) gegeben sind. Dazu kann Software nicht mehr gekauft werden, sodass man sie besitzt, sondern man wird in Abo- Modelle gezwungen. Gar nicht zu reden vom Datenabfluss und dessen Nutzung sowie die Marktmacht der Konzerne.

rudluc
9 Monate zuvor

Ein 8 Jahre altes iPad muss nicht verschrottet werden. Es bekommt immer noch wichtige Sicherheitsupdates. Nur das neueste System ist dann nicht mehr drauf. Systeme werden bei Apple immer mindestens 6 Jahre bei Geräten komplett aktualisiert.

Agentur für Meinungsvielfalt
9 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Ihr Wort in Gottes Ohr- bzw. in den Ohren der Erben von Herrn Jobs.
„Mindestens 6 Jahre“- was für ein Zeitraum bei einem Gerät, das funktioniert, mehrere hundert € kostet! Das als Gegenargument anzuführen, spottet jeder Beschreibung.

rudluc
9 Monate zuvor

Was erwarten Sie denn von Technik? Sollen wir deshalb darauf verzichten?
Kennen Sie das Mooresche Gesetz?
https://de.wikipedia.org/wiki/Mooresches_Gesetz
Geiz-ist-geil hat in der Bildung nichts mehr verloren! Die Folgen sehen wir überall an unseren Schulen!

Dietmar
9 Monate zuvor

Am besten wäre es, die SuS mit ihren eigenen Geräten lernen zu lassen. Mit ihren eigenen Geräten gehen die SuS idR deutlich pfleglicher um als mit Geräten der Schule.

Kim P
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

ja, aber die Unterschiedlichkeit ist dann erheblich, und Hilfe bei Problemen kaum noch möglich.

Dietmar
9 Monate zuvor
Antwortet  Kim P

Ja – aber das ist ja nicht das Problem der Lehrkräfte. Wir sind keine Admins und kein Wartungspersonal.

Die SuS (und ihre Eltern) haben dafür Sorge zu tragen, dass die SuS mitlernen können. Sie kaufen die Sportschuhe für den Sportunterricht, einen Ranzen, Hefte, Stifte und sind zukünftig dann auch für die Wartung der mobilen Endgeräte zuständig.

Wenn das nicht klappt, dann verhalten sich die Lehrkräfte so wie immer – so wie sie sich verhalten, wenn die SuS Schulbücher, Sportzeug etc. nicht dabei haben.

Last edited 9 Monate zuvor by Dietmar
Pit2020
9 Monate zuvor

Digitalpakt … Digitalisierung in den Schulen … Mal sehen, mal überlegen … Da war doch schon mal …

Ah!
Hier isses, wie immer ganz unten in der Schublade, unter der Bananenschale aus den 80ern. Na egal, so dürfte es gehen:
Wir denken nachhaltig und recyclen die Handreichung „Sprachlabor“ – die muss nur noch laminiert werden, für alle Fälle – falls die digitale Schiene in absehbarer Zeit mal hakt ….
Oh, fast vergessen, das muss noch überarbeitet werden! Wenn das Wort „Sprachlabor“ auftaucht, merkt’s noch jemand …

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Welch eine Erinnerung an meine Schulzeit – das Sprachlabor! Danke für die Gedanken an die Jugend!!

rudluc
9 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Ich habe auch noch den ständig leer stehenden Raum erlebt, der das Sprachlabor enthielt. Dazu muss man aber sagen, dass dieses monofunktional war und im Leben der Menschen sonst nicht vorkam.
Bei der Digitalisierung handelt es sich aber um eine industrielle und kulturelle Revolution, der sich niemand verschließen kann. Das Ziel ist hier nicht „der Computerraum“, sondern ein Endgerät pro Schüler im Sinne von „bring your own device“.
Mir fällt kein Fach ein, welches nicht davon profitiert.

Pälzer
9 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Sprachlabor in 1998 – das war super: DER Raum zum Schreiben von Klassenarbeiten.

Georg
9 Monate zuvor

Da wegen Corona und Migration Milliarden über Milliarden ausgegeben wurden und bei letzterem auf Dauer werden, bleibt für so etwas nichts mehr übrig.

Maggi
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Genau, weil davor ja massiv in Bildung investiert wurde. Behalten Sie doch endlich mal ihre kruden Stammtischparolen für sich. Schuld sind immer die anderen. Echt armselig.

447
9 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Das eine kommt zum anderen. Dass es vorher mies war steht fest, da haben Sie recht. Wie man allerdings übersehen kann, wie gerade aus den letzten Nettozahlern mit allen Tricks an jeder verfügbaren Ecke die Kohle abgesaugt werden soll, während die relevante Wirtschaft (also die, die hier Arbeitsplätze geben und Steuern zahlen) sich im Sinkflug befindet…das wird Schule noch mal extrahart treffen.

rudluc
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Umso wichtiger ist die Investition in Bildung, denn nur so kann Integration gelingen.

uesdW
9 Monate zuvor

Na dann sind wir doch mal froh, dass die Tafeln doch noch da sind.
Dier Preise für Tafelkreide gehen gerade doch die Decke.

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor

Eine wirkliche Überraschung ist das für mich nicht.

Die erste Welle an digitalen Geräten ist medienwirksam und medienplanwirksam und stundenaufwandswirksam über uns herübergeschwapp wie ein Tsunami. Danach kommt keine zweite Welle mehr, d.h. die Geräte müssen lange und sehr lange halten.

Der Support war schon von Anfang an ein Problem, das überhaupt nicht bedacht wurde. Konnte ja auch keiner ahnen, dass IT-Krempel Support brauchtt, den der Lehrer als Anwender nicht zu leisten hat. „In der freien Wirtschaft“ liefe das anders, aber die wird immer nur dann als Vergleichsobjekt herangezogen, wenn es der Sache (dem Lehrer ene reinzuwürgen) dienlich ist.

Wer sich einen Hund anschafft, wird ihn füttern müssen. Ist halt nun mal so. Ansonsten ist der Wuffi bald kalt.

Wer sich da noch entscheidet, Lehrer zu werden, hat vielleicht doch einen starken Hang zur Selbstkasteiung und ist im schwersten Maße masochistisch veranlagt.

Walter Hasenbrot
9 Monate zuvor

An unserer Schule sind die ersten Geräte schon kaputt. Sie ließen sich zwar reparieren, es fühlt sich aber niemand zuständig.

Die Stadt nicht, obwohl sie die Geräte mit Geld aus dem Digitalpakt angeschafft hat, und das Land erst recht nicht.

So verrotten eigentlich funktionsfähige Geräte, weil Wartung und Support fehlen.

rudluc
9 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Die Schule sollte nur eine gut ausgebaute Netz-Infrastruktur haben. Die Geräte dagegen sollten in der Hand der Schüler sein, dann gehen sie auch nicht so schnell kaputt. Und auch der pädagogische Schulserver sollte in die Cloud verlagert werden.
Ich spreche bewusst von „sollte“. Die Wirklichkeit sieht wirklich anders aus.

Last edited 9 Monate zuvor by rudluc
Riesenzwerg
9 Monate zuvor

Tse, tse, tse – wie kann das nur sein?

Digital first – Bedenken second – E- und P-Müll seeeeehr nachhaltig…..

Ich_bin_neu_hier
9 Monate zuvor

Ach, das liebe Geld… es will mal wieder keiner zahlen, jeder zeigt mit dem Finger auf jeden, und am Ende…

Realist
9 Monate zuvor

100 Milliarden für die Aufrüstung

200 Milliarden für die Gas- und Strompreisbremse

xxx Milliarden für den „Industriestrompreis“

Und nun ist es weg, das Geld…

(Digitale) Bildung ist wohl doch nicht so wichtig… sollten sich alle Lehrkräfte merken… wenn man wieder ein Blöder gesucht wird, der das unentgeldlich in seiner Freizeit machen soll.

Gen Z: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

447
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Bürgerstrompreisbremse wann? Ach so, ja, ääähhhh… 😀

Thomass
9 Monate zuvor

Natürlich verrottet das Schulipad nach ein paar Jahren. Von Apple gibt es dann keine Updates mehr für den schwächelnden Prozessor des Billigipad (9. Gen). Und die Smartboards? Schon jetzt erscheint meine Schrift verzögert auf dem Display. Schon jetzt wartet man ewig auf das Hochfahren. Und bis der Billigprozessor im Gerät die letzte Firmware nicht mehr verträgt und das Teil nicht mehr „supported“ wird, dauert es deutlich weniger als 1 Jahrzehnt. Wo sind eigtl. die Kreidetafeln, der OHP und der Beamer?
PS: neulich in der mündlichen Abiprüfung: zeichnen Sie ihr Ergebnis auf Folie! Wie soll das bitte gehen mit Smartboard? Dem Kind ein Schulipad geben? Wer kontrolliert zuvor, ob das ok ist? Und dann ans Kabel für die Präsi? Bei uns funktionieren nur ganz bestimmte Kabel, manchmal auch nicht, per Bluetooth könnte vllt klappen, per Wlan sehr wackelig. Ach nee, Wlan geht auch nicht, weil der Prüfling dann ja mit dem ipad … Schulwlan während Abitur ausstellen? Undenkbar. Dann können die Kolleg*innen und Kollegen nicht mehr per whatsapp über das Outfit von xy ablästern. Folie, Stift, OHP – wie einfach. Den Nerv auf Prüfungsabbruch, neuen Termin, neue Aufgabe hat keiner.
Digitalisierung ist und bleibt der letzte Sch… und die Kinder verblöden immer mehr.

447
9 Monate zuvor
Antwortet  Thomass

Ach was.

Meine gesamte Hardware ist steuerlich abgesetzt.
Insofern: Digitalisierung ist schonmal ein großer Gewinn.

Programm bricht ein…na ja, verfüge aus einem zehn Jahre alten Sonderangebot nich über 1/4 m3 (ja, m3) Kreide. Die hält wahrscheinlich den Rest meines Lehrerlebens – bloss nicht zu viel anschreiben, die armen Kleinen nicht überfordern. 🙂

Karton steht oben auf dem Regal im Arbeitszimmer…stets zum Einsatz bereit.

Schauen wir mal, wie es läuft. 😀

Mika
9 Monate zuvor
Antwortet  Thomass

zeichnen Sie ihr Ergebnis auf Folie! Wie soll das bitte gehen mit Smartboard?“
Auf Papier zeichnen lassen, so völlig oldschool, und im Prüfungsraum unter die Dokumentenkamera legen lassen. Aufzeichnungen des Prüflings müssen eh der Prüfungsakte zugefügt werden.

Pälzer
9 Monate zuvor

„Jeder weiß, wie schnell digitale Geräte veralten und ersetzt werden müssen.“
So viel zum Thema Nachhaltigkeit

Dietmar
9 Monate zuvor

Haben nicht die SPD, DIE GRÜNEN und die FDP im Koalitionsvertrag 2021 – 2025 beschlossen Länder und Kommunen dauerhaft bei der Digitalisierung des Bildungswesens zu unterstützen? Gemeinsam mit den Ländern will die Koalition einen Digitalpakt 2.0 für Schulen mit einer Laufzeit bis 2030 auf den Weg bringen, der einen verbesserten Mittelabfluss und die gemeinsam analysierten Bedarfe abbildet. Dieser Digitalpakt soll auch die nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration umfassen. Die digitale Lernmittelfreiheit soll für bedürftige Schülerinnen und Schüler weiter gefördert werden. Gemeinsam mit den Ländern sollen die Einrichtung, der Betrieb und die Vernetzung von Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung gefördert und eine zentrale Anlaufstelle für das Lernen und Lehren in der digitalen Welt geschaffen werden. Zudem sollen gemeinsam mit den Ländern digitale Programmstrukturen und Plattformen für Open Educational Ressources (OER), die Entwicklung intelligenter, auch lizenzfreier Lehr- und Lernsoftware sowie die Erstellung von Positivlisten datenschutzkonformer, digitaler Lehr- und Lernmittel unterstützt werden.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Dietmar

4x soll/en…….das „soll“ dann hoffentlich was „werden“…..

Peter
9 Monate zuvor

„ab 2024 weder gewartet noch modernisiert und ersetzt werden“
„dass die neu angeschaffte Schul-IT ab nächstem Jahr verrottet“
Was meinen die damit? Das passiert doch seit Beginn des Digitalpakts. Bei uns fehlen bei 90% der Tastaturen Tasten. Erst wenn mehr als 5 fehlen kümmert sich vielleicht mal jemand drum – nämlich ein genervter Lehrer in seiner Freizeit.

OttoderKleine
9 Monate zuvor

Irgendwo stand, dass der Bundesrechnungshof den Digitalpakt heftig kritisiert als ineffizient, die Verwendung der Gelder sei nicht kontrollierbar und der Nutzen sei nicht nachgewiesen. Stimmt das?

Sven A.
9 Monate zuvor
Antwortet  OttoderKleine

Warum ist das so? Weil in Deutschland nichts mehr vernünftig funktioniert: Anstatt das Thema rechtzeitig zu behandeln, sich damit auseinanderzusetzen und dann planvoll vorzugehen reagiert man lieber panisch auf Medienberichte (Oh, Corona, die Kinder brauchen JETZT Digitalisierung) werden Milliarden einfach irgendwie, irgendwohin gekippt.
Jetzt, wo die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird (Ukraine) und die Karawane weitergezogen ist, interessiert sich niemand mehr für das Thema. Bestenfalls werden noch die letzten „Bestellungen“ abgearbeitet.

Joy Cherrie
9 Monate zuvor

Nach einem Jahr Begleitung einer 8. Klasse möchte ich folgende Beobachtungen in die Runde werfen:
1. Die Ausstattung und Geschwindigkeit der verwendeten Tablets war abhängig von den Möglichkeiten des Elternhauses so unterschiedlich, daß einige Schüler sofort arbeiten konnten, andere zehn Minuten und länger auf Downloads warteten. Oft genug funktionierte das Vernetzen mit Beamer und Mitschülern / Lehrern nicht.
2. Viele Schüler verließen immer wieder das Schulnetzwerk und venutzen andere Zugriffe aufs Internet. Teilweise, weil das Schulinternet zu langsam war, oder nicht reagierte, aber größtenteils, um sich mit Spielen oder/und social media Inhalten zu befassen oder private Nachrichten untereinander zu tauschen. Am Unterricht, den pädagogischen Hilfsmitteln und Programmen, dem Erstellen von Diagrammen, Präsentationen etc. waren die Schüler zu mindestens 90% nicht interessiert.
3. Während allen der Umgang und rechtliche Vorgaben, z. B. das Recht am eigenen Bild, also Filme und Fotos, sehr bekannt waren, wurde trotzdem mit Vorliebe heimlich aufgezeichnet, fotografiert, kommentiert, verzerrt und bearbeitet und schonungslos geteilt. Gleichzeitig verweigerten Schüler das Anfertigen und erst recht die klassenraumöffentliche Vorführung von Präsentationen, ganz gleich ob mit oder ohne persönliche Sichtbarkeit mit eben der Begründung, daß ihr Foto genauso nur ihnen gehört, wie auch der geschriebene Text einzig ihrer urheberschaftlichen Nutzung unterliegt.
4. Rechtschreibung, Ausdruck und auch Schriftbild der Schüler waren durchweg grauenhaft und ungeübt.
5. Mindestens jeder zweite Schüler war im Umgang mit dem Tablet den Lehrern überlegen und mindestens ein Viertel in der Lage, sich in andere Rechner, den Beamer, und auch Geräte außerhalb des Schulraumes zu hacken, hauptsächlich, um die Geräte lahmzulegen oder Verbindungen zu unterbrechen, oder im Falle der Beamer, Ton-und Bildeinspielungen zu erzeugen, die nicht unterichtsrelevant waren.
6. Oftmals verschwanden bereits gemachte und gespeicherte Aufgaben spurlos vom Rechner. Dabei spielten Unaufmerksamkeit, falscher Speicherort, aber auch das Sabotieren durch Hacken und anderes eine Rolle. Arbeitsergebnisse wurden oft nur von einem Schüler geliefert und auf die Rechner der anderen kopiert.
7. u.v.m. …
Fazit: es fehlte das Lernen über das Auge in die Schreibhand, die Langsamkeit und Einprägsamkeit, die Ausbildung der verschiedenen Ebenen und Brücken zur sicheren Speicherung des zu Erlenden.
Es fehlten seitens der Schüler Ehrgeiz und Frusttoleranz, seitens des Lehrmaterials Herausforderung und Attraktivität.
Ich bin ziemlich ernüchtert, was den Bildungsstand der Kinder angeht, die ich ein Jahr lang beobachten konnte.

Gudrun
9 Monate zuvor

Kann es sein, dass die Medienbildung gar nicht so gut ist? Die Unesco bietet eine neue Perspektiven: https://www.golem.de/news/fuer-effektiveres-lernen-unesco-fordert-weltweites-smartphone-verbot-an-schulen-2307-176164.html?xing_share=news