Jovialer Umgang? Sportlehrer trat Schülerin mehrfach in den Po! Verfahren eingestellt

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Erst bestritt er jeden Körperkontakt, dann räumte er mehrere Tritte ins Gesäß einer Schülerin ein. Dennoch wird das Verfahren gegen einen Krefelder Sportlehrer am Mittwoch eingestellt. Nicht jeder war damit zufrieden.

Das Gericht hat entschieden. Foto: Shutterstock

Erst bestritt er, dann gestand er: Ein Sportlehrer hat in Krefeld vor Gericht zugegeben, einer Schülerin mehrmals in den Po getreten zu haben. Dennoch stellte das Amtsgericht das Strafverfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung gegen den Pädagogen ein. Der 64-Jährige muss allerdings 500 Euro Geldauflage an den Kinderschutzbund zahlen.

Beim Prozessbeginn hatte der Gymnasiallehrer noch jeglichen Körperkontakt bestritten. Doch ein Schüler widersprach als Zeuge dem Pädagogen: Er habe nicht nur beobachtet, wie der Lehrer das Mädchen am Rande des Sportunterrichts ins Gesäß getreten habe, sondern auch, dass er es in den Schwitzkasten genommen habe.

Dies sei aber nicht in Verletzungsabsicht geschehen. Der Lehrer habe einen jovialen, kumpelhaften Umgang mit den Schülern an den Tag gelegt. Im Fall der betroffenen Schülerin habe er sie auffordern wollen, endlich ihr Handy wegzulegen, so der Zeuge.

Eine weitere Schülerin sagte als Zeugin aus, sie sei ebenfalls von dem Sportlehrer getreten worden. Die Vertrauenslehrerin der katholischen Schule sagte, die Schülerin, die das Verfahren ins Rollen gebracht habe, sei nicht die einige gewesen, die sich über ihn beschwert habe.

«Ich war ja kein Einzelfall und der unterrichtet da ja weiter. Ich hätte mir auch mehr Geld für den Kinderschutzbund gewünscht»

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren dennoch eingestellt. Die betroffene Schülerin, die inzwischen studiert, zeigte sich mit dem Ergebnis unzufrieden: «Ich war ja kein Einzelfall und der unterrichtet da ja weiter. Ich hätte mir auch mehr Geld für den Kinderschutzbund gewünscht.»

Erst nach Aufforderung der Staatsanwältin hatte sich der Angeklagte bei der als Nebenklägerin auftretenden inzwischen 19 Jahre alten Frau entschuldigt: «Sorry, Entschuldigung.»

Die 19-Jährige hatte berichtet, zum ersten Mal im Alter von etwa 14 Jahren von dem Mann getreten worden zu sein. Zwei Jahre später habe sich das wiederholt. Als sie dann Anfang Februar 2022 erneut und gleich drei Mal von dem Lehrer im Sportunterricht getreten wurde, habe es ihr gereicht und sie habe Anzeige erstattet. Das Gericht hatte neun Schüler als Zeugen vernommen, von denen mehrere angaben, sich nicht mehr erinnern zu können. News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert.

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19 Kommentare
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Werner Kickl
11 Monate zuvor

Ich hoffe, die Schüler begrüßen den Betreffenden ihrerseits ab sofort in der vom ihm gewünschten jovialen, kumpelhaften Art und Weise.

Ina tina
11 Monate zuvor
Antwortet  Werner Kickl

So einen assozialen feindseligen menschenhasser, der unter dem Deckmantel des jovialen kumpelhaften Lehrers… der ist dich total irre! Der hat sie nicht mehr alle! Dem sollte man regelmäßig in die Eier treten bei jeder Begrüßung, da kann der kranke alte Mann mal sehen und hören wie schön joviales jodeln ist !!! Der treibt dort, auch noch an einen Gymnasium in Deutschland sein Unwesen, unglaublich !!! Der Typ konnte sich Für lausige 500,00 Euro freigekauft !!! Sadist !! Wollte man ihm seine Rente nicht schmälern?? Die Schulleitung scheint auch nur ein ganz armseliges Häuflein Elend zu sein. Wurde diese vielleicht auch so jovial behandelt?? Das war ein Fehler!!!

Alexi
11 Monate zuvor

Ich musste schmunzeln 🙂 wird das Mädchen schon überleben. Hätte mal lieber das Handy rechtzeitig weggelegt

BeWa
11 Monate zuvor
Antwortet  Alexi

Welch‘ Ironie!

Als es noch rote Daumen gab, habe ich mich immer gezwungen, diese Funktion nicht zu nutzen …

Jetzt gerade vermisse ich sie sehr.

Ich muss schmunzeln.

Alexi
11 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Heul dich ein wenig leiser. Mache es zwar bei meinen Schülerinnen nicht, aber man kann auch alles übertreiben.

Ich muss schmunzeln

BeWa
11 Monate zuvor
Antwortet  Alexi

„Heul dich (sic) ein wenig leiser.“

Ernsthaft?
Färbt die Klientel ab?

Wenn man kein Problem in dieser Übergriffigkeit … Sorry! Ich meine natürlich:
in dieser „Jovialität“ sieht …

und auch die Schieflage im Machtverhältnis
sowohl „älterer Mann – junge Frau“
als auch
„Lehrer – Schülerin“
unproblematisch findet,
dann bleibt doch immer noch ein eklatanter Mangel an pädagogischem Gespür. Es gab ja zuvor schon Beschwerden.

30 Jahre vor „me too“ gab es in meinem Sportverein einen Jugend-Tischtennistrainer, der sich immer „aus Spaß“ (Jovialität?) die Tischtennisbälle aus der Hose holen ließ.
Der wurde angezeigt. Keine Ahnung, wie es dann juristisch weiterging.
Aber!
Er flog hochkant aus dem Verein.

Man sah ein Problem und hat sich für „das Kindeswohl“ entschieden. Vielleicht auch nur für den Ruf des Vereins.

Amüsiert hat sich aber gewiss keiner.

Bla
11 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Also eine junge Sportlehrerin dürfte Jungs treten?
Ich frag nur zur (politischen) Einordnung.

Sollte es nicht geschlechtsunabhängig sein, dass sowas nicht in Ordnung ist und man das anders regeln kann und sollte?
Muss man überall die „Gender“-Opferkarte rausholen?
Das macht es halt meines Erachtens nach einfach nur lächerlich.

BeWa
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Natürlich nicht!

Ich habe mich auf diesen Fall bezogen.

Gilt selbstverständlich auch für:
„Lehrerin – Schüler/in“
oder
„Pastor/-in – Konfirmand/-in“
oder
„Erzieherin – KitaKind“

usw.

(!!!Vorsicht!!! Apoplexgefahr!)

Wenn man es jetzt „verallgemeinert“ und Ursachenforschung betreibt bezüglich „Übergriffigkeit bei Machtungleichheit“ wäre der Genderblick m.E. durchaus interessant.

Übrigens kann ich mir beim „Tritt“ auch vorstellen, dass sich die Situation anders liest, wenn man sich ein „Und jetzt aber -Zack! Zack! – hoch den Hintern! Sport ist angesagt!“ vorstellt.
Pädagogisch instinktlos, aber … na, ja.

Ich finde tatsächlich den „Schwitzkasten“ problematischer, weil ich mir vorstelle, dass bei stehender Position des „Stärkeren“ das Ohr/Profil der anderen Person auf dessen Brust liegt. Beugt sich der „Stärkere“ vor, „wandert“ das Gesicht der anderen Person zu dessen Körpermitte. Will diese das vermeiden, sollte sie sich lieber nicht wehren.

Und, … ja!
Weil in unserer Gesellschaft die männliche Niederregion anders dechiffriert wird als die weibliche Oberregion,
bekomme ich dann einen stark „gegenderten“ metallischen Geschmack im Mund.

Zurück zum Fall – ohne Gendern und Wokeness …

Sollte ein pädagogisch Instinktloser/ein „Unempath“ im Schuldienst sein?

Ich_bin_neu_hier
11 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

„Sollte ein pädagogisch Instinktloser/ein „Unempath“ im Schuldienst sein?“ – Nein. Das Verhalten dieser Person hat mit Pädagogik nichts zu tun und gehört nicht in den Schuldienst. Wenn diese Person ihr Verhalten jetzt nicht ändert, gehört folglich auch diese Person nicht in den Schuldienst.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Wenn ein älteres Kind (stärker) ein jüngeres Kind (schwächer) schlägt, ist das doch auch besonders aus pädagogischer, sozialer Sicht hervorzuheben, denn Schwächere sind zu schützen, oder? Und Schwächere zu schlagen oder zB drei gegen einen, ist besonders makaber, richtig? Dies bedeutet keinesfalls, dass es nicht auch schlimm ist, wenn es umgekehrt läuft und ist somit eine Nebelkerze.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Sie spielen doch die Gender-Karte.

Und das nicht auf eine intelligente Art.

gehtsnoch
11 Monate zuvor
Antwortet  Alexi

Klar, wenn es über Jahre scheinbar eine Art der Normalität (zuletzt gleich drei Mal) des gewissen Kontaktes dieser Lehrkraft zur Schülerin, bzw. SuS darstellt …

Dr. Kerie
11 Monate zuvor
Antwortet  Alexi

Ich hätte auch geschmunzelt. Nachdem ich dem Idioten eine geklatscht hätte. Zu entschuldigen mit dem Pawlowschen Reflex.

Riesenzwerg
11 Monate zuvor

Unter 10 Sekunden. Fall klar. (Urteil beim Begrabschen eines ital. Hausmeisters bei einer Schülerin) – kann man sich nicht ausedenken.

Und hier war es der Fuß – noch weniger Grund für Nachverfolgung.

Wo leben wir eigentlich?!

Dr. Kerie
11 Monate zuvor

Der Typ ist das allerletzte. Ein Lehrer hat keine Schülerinnen oder Schüler zu treten und/oder in den Schwitzkasten zu nehmen. Was den wohl geritten hat… Sollte in Rente gehen, der werte Kollege.

Silberfischchen
11 Monate zuvor

Entscheidend ist, finde ich, wie die Schüler diesen jovialen, kumpelhaften Umgang aufnehmen. Wenn sie das nicht wollen, muss man das lassen. Dieses Recht muss immer im Raum stehen und benannt werden. Andere mögen es. Grenzen sind unbedingt einzuhalten, auch um sich selbst zu schützen. Ich halte aber auch wenig davon, sowas aufzubauschen. Hat die Schülerin dem Lehrer gesagt, er möge das bitte lassen? Er glaubte vielleicht, sie fände diesen kumpelhaften Umgang cool?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Silberfischchen

Vielleicht hat er F*ck yu Göhte geguckt?

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Silberfischchen

SchülerInnen sind vom Lehrpersonal nicht in eine Situation zu drängen, in denen sie sagen müssen, dass sie lieber keine Tritte in das Hinterteil wollen. (kumpelhafter Umgang?)

Ich hoffe, dass Sie keine LehrerIn sind .

Hornveilchen
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ihr apodiktischer Stil klingt vielleicht richtig, wer mag da widersprechen, geht aber an der Wirklichkeit vorbei. Als ob das alles immer so klar im Leben ist. Sind Sie so unnahbar, wie Sie hier auftreten? Muss man Sie mit der Kneifzange anfassen? Gehen Sie zum Lachen in den Keller? Wollen Schüler so einen Lehrer?

Ich vertraue dem Gericht, das die genauen Umstände kennt und deshalb entschieden hat, wie es entschieden hat.