Drei deutsche Schülergruppen aus Israel in Sicherheit gebracht, andere warten noch

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KARLSRUHE. Tagelang mussten mindestens zwei Schülergruppen aus Baden-Württemberg und eine aus Rheinland-Pfalz in Israel ausharren. Dann endlich die erlösende Nachricht – sie sind in Sicherheit. Weitere Schülergruppen warten dagegen noch immer auf eine Rückflugmöglichkeit. Wegen der Kampfhandlungen sind die meisten Flüge von und nach Israel abgesagt worden.

Die Kampfhandlungen in Israel dauern an (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas-Organisation auf Israel haben  Schülergruppen tagelang in dem Krisengebiet ausgeharrt und auf Rückflüge in die Heimat gewartet. Am Dienstag gelang es schließlich, zwei Schülergruppen aus Baden-Württemberg – Berufsschüler und ihre Begleiter aus Ettlingen (Kreis Karlsruhe) sowie Schüler und Betreuer aus Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) – in Sicherheit zu bringen, wie die zuständigen Landratsämter mitteilten.

Die zehn Berufsschüler und ihre beiden Lehrkräfte aus Kircheim/Teck hatten sich im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten. Sie wurde den Angaben zufolge am Dienstag über Reykjavik ausgeflogen. Ein Facebook-Eintrag der Deutschen Botschaft in der isländischen Hauptstadt zeigt die Gruppe auf dem Flughafen, wo sie von der deutschen Botschafterin Clarissa Duvigneau begrüßt worden sei. «Vielen Dank an die isländische Regierung für schnelle und unbürokratische Hilfe», heißt es in dem Post weiter.

Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren aus dem Landkreis Karlsruhe waren am Samstagabend nach dem Hamas-Angriff von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden. Am Dienstag wurden sie nach Angaben des Landratsamts in ein Drittland gebracht. Wohin genau, wurde nicht mitgeteilt.

«Wir arbeiten jetzt daran, die Gruppe von dort aus an einen Zielflughafen in Deutschland weiterreisen zu lassen», hieß es. Wann die Jugendlichen und ihre Begleiter zurück in Deutschland sind, könne wegen der «angespannten Situation an den Flughäfen» noch nicht mitgeteilt werden. «Die vorzeitige Ausreise ist in Eigenregie gemeinsam mit der Expertise und großen Unterstützung der israelischen Partner vor Ort gelungen», wie es weiter hieß.

Eine Schülergruppe aus Saarburg ist auf dem Rückflug aus Israel. Die Maschine sei am Vormittag am Flughafen in Tel Aviv gestartet, sagte die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums Saarburg im Kreis Trier-Saarburg, Nadine Arendt, am Dienstag. «Wir freuen uns riesig. Wir können aufatmen.» Wie geplant fliege die Gruppe zunächst nach Istanbul, dann gehe es mit einem Anschlussflug weiter in Richtung Heimat. Der Rückflug sei von vornherein für Dienstag geplant gewesen.

«Alle sind wohlauf», sagte Arendt. Die 16 Schülerinnen und Schüler seien in Begleitung von zwei Lehrkräften seit 30. September auf einem Schüleraustausch mit einer Partnerschule in Nazareth gewesen. Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel seien die Jugendlichen in der Obhut der Gastfamilien geblieben. Die Schülergruppe sei am Dienstagmorgen schon sehr früh am Flughafen gewesen, da es vom Auswärtigen Amt geheißen habe, der Transfer zum Airport könnte wegen Straßensperren und Kontrollen problematisch werden. Das Flugzeug startete mit deutlicher Verspätung. «Das ist aber egal. Sie sind draußen! Wir sind alle ganz froh», sagte Arendt.

Einige Jugendgruppen aus Nordrhein-Westfalen befanden sich am Dienstag ebenfalls auf dem Rückweg oder auf dem Weg zum Flughafen. Andere dagegen harren laut «Frankfurter Rundschau» immer noch in Israel aus. Eine weitere Schülergruppe aus Leipzig wartet laut dem Nachrichtenportal «t-online» in einer Schule bei Tel Aviv auf eine Rückflugmöglichkeit. News4teachers / mit Material der dpa

Deutsche Schülergruppen sitzen in Israel fest – unter teilweise dramatischen Umständen

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2 Kommentare
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GEW-nee!
6 Monate zuvor

Das Gymnasium Saarburg ist auch in Israel unterwegs gewesen und seit gestern abends wieder mit Ryanair zurück.