Seit dem Brexit ist die Zahl der Schülerreisen aus EU-Staaten nach Großbritannien eingebrochen. Beobachter gehen von einem Minus von 75 Prozent aus. Grund sind schärfere britische Einreiseregeln: Alle Teilnehmer müssen nun einen Reisepass vorlegen, zudem benötigen Schüler aus Nicht-EU-Staaten gegebenenfalls ein Visum für Großbritannien. Die Bundesregierung setzt sich für eine Trendwende ein, wie der deutsche Botschafter in London, Miguel Berger, sagte.
«Es ist uns ein großes Anliegen, dass Schülerreisen und -austausche, die mit dem Brexit leider stark zurückgegangen sind, wieder einfacher möglich werden – indem die Einreisebestimmungen vereinfacht werden», sagte Berger. «Konkret wünschen wir uns, dass die britische Regierung das Instrument der Schülersammellisten wieder anerkennt, wie das bis Oktober 2021 der Fall war.»
Schülersammellisten gibt es bei Klassenfahrten innerhalb der Europäischen Union sowie nach Island, Liechtenstein und Norwegen, den Mitgliedern des Europäischen Wirtschaftsraums. Damit dürfen Schüler aus Drittstaaten visafrei einreisen.
Mit Frankreich hat Großbritannien jüngst eine entsprechende bilaterale Lösung gefunden. Berger sagte, die Bundesregierung setze sich dafür ein, dass dies auch für Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und der gesamten EU bald möglich sein werde.
«Wir sind zudem in einer Sondierungsphase betreffend eines sogenannten Youth Mobility Scheme, wie es die Briten mit einzelnen Staaten außerhalb der EU haben», sagte der Diplomat. Das Programm sieht vor, dass junge Leute zwischen 18 und maximal 35 Jahren bis zu zwei Jahre im Vereinigten Königreich leben und arbeiten können. «Das wäre für junge Leute aus Deutschland und aus der gesamten EU eine großartige Möglichkeit, hier für mehrere Monate sein und sich den Lebensunterhalt ein bisschen verdienen zu können», sagte Berger.
Experten weisen darauf hin, dass die britische Gastronomie seit dem Brexit unter Fachkräftemangel leidet. In Pubs und Hotels hatten vor allem viele junge Leute aus Spanien, Portugal und Italien gearbeitet. Wegen der Einführung von teuren Arbeitsvisa nach dem Brexit können sie es sich aber nicht mehr leisten, nach Großbritannien zu ziehen. Die konservative britische Regierung will die Nettozuwanderung mit drastischen Gesetzen reduzieren.
Einen Zeitplan nannte Berger nicht. «Die EU-Mitgliedstaaten tauschen sich dazu in Brüssel miteinander aus», sagte er. «Es wäre erstrebenswert, wenn sich ein solches Abkommen für die gesamte EU in naher Zukunft realisieren ließe.» News4teachers / mit Material der dpa
Und bitte pro SuS 300€ Unterstützung. Und volle Arbeitszeitenvergütung für die Begleit-LuL. Und pro Klasse eine Begleitkraft mehr als bisher. Und Busunternehmen plus -fahrer*innen, die professionell und zuverlässig genug sind. Und Abrechnung über Schulkonten, nicht LuL-Privat-Klassenkonten. Und Verwaltung aller Mahnungen, Zahlungsein- und ausgänge, Rechnungszahlungen etc. über Verwaltungskräfte. Dienstsmartphones für die LuL.
Schön wär’s 🙂
Und endlich verlässliche und bezahlbare Gruppentickets im Eurostar, damit man nicht die Hälfte der Fahrt in Bus und Fähre verbringt bzw. sich dort Nächte um die Ohren schlägt! Es gibt garantiert Zeiträume, in denen die Züge nicht ausverkauft sind.
Nachtarbeit wird zukünftig sicher besonders gut bezahlt. Man will doch den Lehrberuf attraktiver machen.
Visa für Schüler*innen schön und gut, aber wollte GB eben KEINE Arbeitskräfte von außerhalb?
Solange auch nur ein einziges Kind aus dem Kurs bei Auslandsreisen Schwierigkeiten wegen des Passes bekommen könnte, würde ich keine Auslandsreise machen. Aktuell sogar aus persönlichen Gründen (nur Personalausweis, kein Reisepass) nicht nach England.
Kosten und Aufwand für den Pass zahlt zukünftig sicher der Dienstgeber. Man will doch den Beruf attraktiver machen und solche Fahrten sind einfach total toll und so ganz arg wichtig für SuS.
Würdest Du diese Reise auch dann nicht antreten, wenn ein Schüler sich vorsätzlich in Schwierigkeiten bringt?
Wir hatten mal den Fall bei einer Klassenfahrt nach England. Ein Schüler hatte die doppelte Staatsbürgerschaft und hat aus lauter Nationalstolz für „seine Heimat“, die er selber nur aus dem Urlaub kennt, nicht den deutschen sondern eben den anderen Pass bei der Einreise nach Großbritannien vorgelegt. Da er mit dieser Nationalität aber ein Visum gebraucht hätte, was er nicht hatte, wurde ihm die Einreise verweigert. Auch als er nachträglich seinen deutschen Pass vorgelegt hat, blieb die einmal verhängte Einreisesperre bestehen. Besagter Schüler war gerade 18 geworden und durfte dann mit dem Zug alleine nach Hause fahren.
Ehrlich gesagt war ich innerlich froh, dass die Grenzbeamten in GB so konsequent waren und dem Großmaul eine Lektion erteilt haben.
Karma in Top-Form.
Für meine Schüler zahlt das Jobcenter das
visum.
Leider ein Riesenaufwand für mich bei der Beantragung
Alles was mit größerem planerischen Aufwand einhergeht, würde ich nicht machen. Es dankt einem nachher niemand. Wenn aber etwas nicht klappt wie vorgesehen, wird sich direkt beschwert. Ich kann auch nicht verstehen warum Klassenfahrten unbedingt ins Ausland gehen müssen. Ich bin mit meinen Schülern nach Köln gefahren und es war auch gut, kann aber auch verstehen wenn Lehrer auch darauf keine Lust mehr haben.