Pisa-Forscher stellen „Niedergang des Gymnasiums“ fest – und machen die schlechte Unterrichtsqualität dafür verantwortlich

278

BERLIN. Die Pisa-Bildungsforscher*innen Prof. Doris Lewalter und Prof. Olaf Köller haben mit Blick auf die aktuellen Studienergebnisse scharfe Kritik am vermeintlichen Flaggschiff der schulischen Bildung in Deutschland geübt: den Gymnasien. „Wir erleben sogar einen regelrechten Niedergang des Gymnasiums“, sagt Köller in einem Interview mit der „Zeit“.

Unsinkbar? Illustration: Shutterstock

Deutsche Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erreichten in Mathematik durchschnittlich 546 Punkte – und liegen damit über dem Durchschnitt der Jugendlichen im neuen Pisa-Spitzenreiterland Japan.

Gefragt, ob die Welt am Gymnasium also noch in Ordnung sei, antwortet Lewalter in einem Interview mit dem „Spiegel“: „Mitnichten. Im Vergleich zu 2009 haben die Gymnasiasten in Mathematik rund 50 Punkte verloren, das entspricht etwa eineinhalb Schuljahren. Ein bitteres Ergebnis. Und auch am Gymnasium fallen mittlerweile vier Prozent der Jugendlichen in die Kategorie ‚leistungsschwach‘. Vor zehn Jahren waren es noch weniger als ein Prozent. Insgesamt hat sich die Gruppe der Leistungsstarken fast halbiert, seit Mathematik 2012 zuletzt als Schwerpunkt bei Pisa getestet wurde.“

Die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten hätten damit mehr abgebaut als die Schüler und Schülerinnen der anderen Schularten, betont die Professorin für Formelles und Informelles Lernen an der Technischen Universität München und Leiterin des deutschen Teils der aktuellen Pisa-Studie.

Danach erfüllen etwa neun Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland (ein ebenso hoher Anteil wie im OECD-Durchschnitt) die Anforderungen von Stufe 5 oder 6 des PISA-Mathematiktests und zählen damit in diesem Bereich zu den besonders leistungsstarken. In sechs asiatischen Ländern und Volkswirtschaften ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die diesen Anforderungen genügen, am größten: Singapur (41 Prozent), Chinesisch Taipei (32 Prozent), Macau (China) (29 Prozent), Hongkong (China) (27 Prozent), Japan (23 Prozent) und Korea (23 Prozent). Diese Schülerinnen und Schüler können der Studie zufolge komplexe Situationen mathematisch modellieren und sind in der Lage, geeignete Problemlösungsstrategien auszuwählen, zu vergleichen und zu evaluieren.

„Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität“

Köller, der frühere Pisa-Studien in Deutschland geleitet hat und mittlerweile der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz vorsitzt, ergänzt mit Blick auf Deutschland: „Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sich die Schülerschaft am Gymnasium in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert hat. Die Gymnasien tragen nicht die Last der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, nicht die Last der Integration zugewanderter Kinder und Jugendlicher. Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität.“

Hintergrund: Köller ist auch Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, wo Konzepte für den Mathe-Unterricht entwickelt werden.

Lewalter betont: „Aus den Daten zur Lernmotivation erkennen wir, dass der Unterricht die Schülerinnen und Schüler nicht mehr so gut erreicht – gerade am Gymnasium. Zwischen 2012 und 2022 gab es einen massiven Einbruch bei der Freude und dem Interesse am Fach Mathematik. Der Unterricht, der damals gut und passend war, passt offenbar nicht mehr zu den Jugendlichen von heute. Sie sehen darin keinen Nutzen für ihr Leben.“

„Erstmals gibt es an Gymnasien sogar in nennenswerter Zahl Jugendliche, die nicht ausreichend lesen und rechnen können“

Die Bildungsforscherinnen und Bildungsforscher hätten beobachtet, dass es im Unterricht häufig schlichte Berechnungen und einfache Anwendungsaufgaben gebe. „Eine Art Rechentraining, relativ wenig kreative Auseinandersetzung mit Mathematik. Da gibt es nur wenige Anknüpfungspunkte zur Lebenswelt. Jugendliche stellen sich die Frage: Warum soll ich das lernen? Mangelnde Motivation schlägt sich dann letztlich auch in der Leistung nieder“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien.

Köller erklärt im „Zeit“-Interview: „Wir erleben sogar einen regelrechten Niedergang des Gymnasiums.“ Lewalter ergänzt: „Erstmals gibt es an Gymnasien sogar in nennenswerter Zahl Jugendliche, die nicht ausreichend lesen und rechnen können: 4 Prozent.“ Ungläubige Nachfrage der Redaktion: „Auf dem Gymnasium?“ Lewalter: „Ja, auf dem Gymnasium.“ News4teachers

Neuer Pisa-Schock: Deutschlands Schüler schneiden so schlecht ab wie nie

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

278 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Leviathan
4 Monate zuvor

Der Unterricht, der damals gut und passend war, passt offenbar nicht mehr zu den Jugendlichen von heute. Sie sehen darin keinen Nutzen für ihr Leben.“

Ich sehe ein, dass eine Schülerorientierung sehr sinnvoll ist und versuche dem auch selbst immer nachzukommen. Den Vorwurf sehe ich auch als real an. Ich würde aber einen Schritt weiter gehen und das nur zum Teil auf die individuelle Unterrichtsqualität beziehen. In den letzten 5 Jahren kommt es mir so vor, dass Schüler*innen generell wenig Sinn in Schule sehen, egal welches Leistungsniveau. Sie blicken relativ desillusioniert in die Zukunft und haben das Gefühl in der Gesellschaft keine Rolle zu spielen und keine Macht zu haben.

Wenn man sich selbst für überflüssig hält, ist es schwer zu vermitteln, warum man sich bilden sollte.

Leviathan
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke für die Antwort, ich würde auch etwas dagegenhalten. Ich finde den Tagesschau Link leider nicht so schnell. Aber von 2023:

https://twitter.com/derJamesJackson/status/1703088236145393911/photo/1

In der Lebenszufriedenheit 16-19 jähriger auf dem europäischen Kontinent ist nur die Ukraine schlechter und das um nicht viel. Andere EU Staaten stehen wesentlich besser da.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand widerspricht.
Natürlich muss man die bittere Pille (Lernen, sich anstrengen) so gut wie möglich zur leckeren Frucht (gesund, trotzdem lecker) machen.

Problematisch wird es doch erst dann, wenn aus der „Schülerorientierung“ ein Fetisch wird – und aus dem Lehrer ein Clown, der so tanzen soll, dass das Publikum immer zufrieden ist.

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  Leviathan

Hmmm..also auch mal so nebenbei: ich habe in den allerwenigsten Stunden in der Schule irgendeinen Nutzen für mein Leben gesehen, an der Uni in den Vorlesungen noch viel viel weniger und trotzdem alles sehr gut abgeschlossen. So wichtig es aich ist, Begeisterung für sein Fach zu wecken…man muss auch mal bereit sein, einfach das ein oder andere zu lernen oder Dinge zu machen (bei mir im Extremen Kunst und Französisch an der Schule), in denen man keinen Sinn sieht und die einem keinen Spaß machen…ich kann ja jetzt auch nicht sagen, Thema XY finde ich doof, das unterrichte ich nicht oder auf Korrekturen habe ich keine Lust und sehe da keinen Sinn drin, die mache ich einfach nicht…

Leviathan
4 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Ich verstehe den Einwand. Dass ich in meinem Beruf Dinge mache, die ich wirklich nicht mag (Korrekturen) liegt daran, dass ich darin einen Sinn sehe, auch wenn ich sie hasse (habe ich schon Korrekturen gesagt?). Erstens werde ich dafür bezahlt und zweitens hilft es hoffentlich anderen.
Meine Schüler*innen machen ihre Aufgaben in der Regel, auch wenn sie darauf keine Lust haben. Aber eben schlechter als wenn sie mehr Sinn darin sehen. Natürlich ist es total illusorisch jeden Unterricht als sinnstiftend zu wünschen. Ich meine aber mehr Sinn für ihr eigenes Leben.

Die besten Schüler*innen, die ich hatte, sind die, die entweder viel von ihren Eltern unterstützt werden oder die es zu Hause so schlecht haben, dass sie unbedingt rauswollen. Beide haben den Glauben daran, etwas in ihren Leben in der Hand zu haben.

PhD Leon
4 Monate zuvor
Antwortet  Leviathan

„Die besten Schüler*innen, die ich hatte, sind die, die entweder viel von ihren Eltern unterstützt werden oder die es zu Hause so schlecht haben, dass sie unbedingt rauswollen.“

Das stimmt, Kinder von Akademikern schneiden meist besser ab. Bei mir traf letzteres zu und nun habe ich mit 26 Jahren meine Doktorandenstelle begonnen, bin also kein ausgebildeter Lehrer.

Wenn ich hier oft lese, dass SuS unmotiviert seien und oft den Sinn dahinter (dem lernen) nicht sehen, würde ich es ihnen immer wieder klar machen.

Warum sind wir hier?
Warum lernen wird das?
Was ist das Ziel dahinter?

Ich denke, auch die Schule kann als eine Art Projekt gesehen werden, welches ein geeignete Form von Projektmanagement benötigt. Dies sollte natürlich auch in der Hand der Schüler liegen.

Am Ende steht der Schulabschluss und ein neuer Lebensabschnitt. Das sollte doch motivieren?

Hans Maiaer
4 Monate zuvor
Antwortet  Leviathan

Die Politik macht ja genug, um den jungen Menschen genau das auch zu zeigen. Vor allem junge Menschen zählen doch in der Politik nichts. Sie sollen die Klappe halten und nicht stören.

Müllerin
4 Monate zuvor

Erst macht man den Übergang aufs Gymnasium vom Elternwillen abhängig, und dann sind plötzlich Schüler am Gymnasium, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Aber natürlich hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. 🙂

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Mich wundert seit Jahrzehnten nichts mehr!
Das Bildungsniveau wurde die letzten 30 Jahre von den KMS bewusst heruntergeschraubt!
Dies durch die gesamte Bildungslandschaft!
Alle sollen mitgenommen werden, Kompetenzen in allen Bereichen fördern war ganz „Wichtig!“, Projektkompetenz ebenfalls( die guten und fleißigen haben organisiert und gearbeitet und die faulen, uninteressierten sich ausgeruht und sind mitgeschwommen!
DieTeamnoten wurden dann, mit relativ wenig Abstrichen bei den Faulen, den Schülern des jeweiligen Teams erteilt!
Frontalunterricht ist und war verpönt, Schüler sollen durch Ausprobieren zum Erfolg kommen, wobei aber oft nur Schrott entstand und eher unmotivierend war!
Selbstorganisiertes Lernen!! Die Guten sollen die Schwachen mitnehmen durch Nachahmung! Hat leider nicht geklappt!
Da sind Erstklässler im 1. Jahr sitzen geblieben, unter dem Radar der Lehrkraft durchs Netz gefallen!
Große Klassen, viele Jugendliche mit relativ schlechten Deutschkenntnissen, Inklusion, Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen ,vermehrt Verhaltensauffällige, kurze Konzentrationsspanne und oft fehlender Respekt vor den Lehrkräften!
Für alles ist die Lehrkraft verantwortlich und Unterricht, Lernstoffvermittlung soll nebenbei auch noch erledigt werden!

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

„mit relativ schlechten Deutschkenntnissen“

Und Warum?

Es fängt schon in der Grundschule an – ab der 1. Klasse.

Die Kinder besuchen die Schule nicht wegen der Lehrer, sonder umgekehrt.

Die Lehrkräfte SIND verantwortlich, verdammt noch mal!

Sie sind da um das Wissen zu vermitteln und nicht nur strikt bis zur Note 4 oder höchst der Note 3 zu unterrichten und den Rest sollten die Kinder und Eltern alleine zu Ende bringen!

Die Schule als Bildungsort verliert in Deutschland stark an seiner Wert.

Deutschland besetzt den Platz 1. in Bildungsungerechtigkeit. Sagt euch das wirklich gar nichts?

Oder sind schon wider irgendwelche anderen daran schuld?

Das letzte Jahr – über zehn Kinder in der Klasse – gleiche Schule – war die besten in der Jahrgang. Dieses Jahr halten sich an einen Strohhalm.

Ja, natürlich, die faule Kinder tragen die Schuld. Oder?

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Nein, die faulen Lehrer! Natürlich. Machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Kinder schaffen das Abi auch ohne diese inkompetenten Lehrer.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sie müssen nicht alles glauben, was die PISA-Nerds in die Welt setzen. Die Lehrkräfte sind überhaupt nichts schuld – und ja, es gibt Schülerinnen und Schüler, die prinzipiell nicht bereit sind, für ihre eigene Zukunft mal ranzuklotzen.

skipperich
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Also welche Menge an Rechtschreibfehlern sowie an Grammatikfehlern in den diversen Kommentaren (nicht nur in diesem) vorkommen, da wundert mich nichts mehr!!!
(den und dem)-Verwendung anscheinend unbekannt.
wider gegenüber wieder …

unglaublich!!!

Bücherleser
4 Monate zuvor
Antwortet  skipperich

Welche Fremdsprache beherrschen Sie denn völlig fehlerfrei, dass Sie so abwertend über eine Kommentatorin nicht-deutscher Herkunft herziehen können?

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

Das nennt man übrigens Berufsblindheit.

Es gibt neue und frische Lehrer, die die Veränderungen anstreben, aber sie werden sehr schnell ersticken.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Neue und frische“ Lehrer brennen gut – bis auch diese merken, dass kein Didaktikgeschwaller und kein Pildunduhngz-Wissenschaftler-Geschwurbel etwas an einer ganz einfachen Tatsache ändert, die so alt ist wie die Menschheit selbst:
1. Lernen ist anstrengend
2. Jede didaktische Neuerung verpufft, sobald der Reiz des Neuen weg ist – und SuS merken: Oh, es geht immer noch um Lernen.
3. Man kann ehrlich, lobend, motivierend sein, SuS sogar über den Unterrichtsverlauf mitbestimmen lassen (mache ich gerne, Selbstverantwortung und so) – Schule bleibt Schule, Lerben bleibt Lernen.

Daran kann kein Lehrer was ändern.

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Nein, nicht ersticken , sondern von der Realität an der Schule eingeholt!
Job des Lehrers zu machen ist auch der große Wunsch jeder Lehrkraft, nur wird dieser oft relativ schnell gestoppt!
Ist ihnen liebe Monika bewusst, dass ein verhaltensauffälliges Kind / Jugendlicher in einer Klasse mit teils über 30 Personen den gesamten, mit viel Zeitaufwand erstellten Unterricht schmeißen kann??
Oder ein nicht so gut der deutschen Sprache mächtiges Kind die Zeit, um ein Arbeitsblatt während des zu erarbeitenden Stoffes mit auszufüllen,extrem in die Länge ziehen kann. Trotz Vorlage an der Wand, der Tafel oder des Whiteboards, an welchem der Lehrer einträgt oder abgedeckte , schon farbig hervorgehobene Wörter aufdeckt?
Wir sollen alle, die im Unterricht sitzen mitnehmen! Bei 30 Schülern ist in 45 Minuten nicht einmal Zeit jedes Kind dran zu nehmen!
Durch Störungen des Unterrichts, z.B. zu spät kommen, Handynutzung,andere ärgern, werden kostbare Minuten der Stoffvermittlung beschnitten!
Die heutigen Schüler sitzen nicht wie die Lämmchen am Platz, befolgen sofort die Anweisungen der Lehrkraft und saugen wissbegierig jedes Wort der Lehrkraft auf!
Welches Bild von heutigen Zuständen an Schulen haben sie eigentlich?

Schule soll alles richten aber oft lässt die im Elternhaus erwartete gute Vorarbeit sehr zu wünschen übrig!
Bitte , Danke, guten Morgen , Auf Wiedersehen usw.fehlt oft.
Aufträge der Lehrkraft werden nicht ausgeführt und wenn es nur heisst, kommt bitte alle an den Tisch, die Tafel usw., da sind immer 5- 10 Prinzen und Prinzessin, welche man extra und mit Namen ansprechen muss, auch das braucht viel unnötige Zeit!
Sie sollten vielleicht mal einen Tag lang eine Lehrkraft begleiten um sich ein objektives Bild machen zu können, anstatt von aussen draufzuschauen und nur ohne Kenntniss der tatsächlichen Zustände/ Arbeitsbedingungen vor Ort , hier los zu schimpfen !
Da machen Sie es sich ziemlich einfach!

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sie meinen die Kolleg:innen mit der Work-life-balance und den max. 14-16 Wochenstundenß

Einer
4 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

Gott, was ein schaurig schöner Beitrag, der aber leider die Verhältnisse korrekt dargestellt.
Vielen Dank dafür

MINT-Lehrer
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Und natürlich sind wieder wir Lehrer schuld. Klar, heute ist meine Unterrichtsqualität natürlich viel schlechter als vor ca. 12 Jahren.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  MINT-Lehrer

Man kennt das ja schon aus den 80er/90er Jahren, da fingen die meisten Artikel zum Thema bei ZEIT, SPIEGEL usw. mit dem Satz an: „Lehrer müssen…“ – und dann kam Paidagroggy-Lürick vom Schlimmsten, gewürzt mit edlen Vorbildern – z.B. an der Odenwald-Schule. Letztlich ging es auch darum, die Lehrkrfäte ins Debet zu drücken und, womöglich, die Gehälter wegen „Minderleistung“ zu kürzen.
Und nun kann man hier Beiträge lesen, die alle, die da noch schwanken, die Entscheidung leicht macht: Nix wie weg.

Lieber spät als nie
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Das sind aber doch bestimmt auch die, die eigentlich spätestens am Ende der Klasse 6 aussortiert werden

anka
4 Monate zuvor

Abschulen, so der altmodische Terminus, geht doch kaum noch. Die abgebende Schule (!) muss selbst eine AUFnehmende Schule finden (Köln, NRW). Die sind aber auch schon randvoll. Dann bleibt das Kind mit der schlechten Prognose auf dem Gym. und erlebt viele Momente des Scheiterns, die sich in die Oberstufe ziehen. Glück, wenn es dann im ersten Anlauf den schulischen Teil der FOS erreicht.
Bis dahin hatten wir: frustriertes Kind, z.T. störrische Eltern, KuK mit viel in Beratung und Diszlipinarisches investierter Zeit.
Und daran soll also mein schlechter gewordener Unterricht schuld sein? Das soll der Grund dafür sein, dass Kinder mit einem Fehlstart am Gym. dort nicht reüssieren?
Und manche störrische Eltern aus Statusgründen ihr Kind wider alle Vernunft auf dem Gym. halten wollen (und das können)?
Und daran soll meine Unterrichtsqualität schuld sein? Das grenzt an Verleumdung, Herr Elfenbeinturmprofessor, Realitätsnichtchecker. Frechheit!

(mal ganz abgesehen von überfüllten Klassen mit 30+ SuS ab der 5 und anderen
Widrigkeiten)

Beli
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Jede Menge !!

Beli
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Jede Menge Daumen hoch!!

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

In der Tat – mein Eindruck: Herr Köller mag das GYM nicht, er will die Gemeinschaftsschule. Abschulen kenne ich eigentlich gar nicht mehr – und die Kolleg.Innen von der RS z.B. saßen in allen Zeugnis-Konferenzen, um sich zur Not gegen eine Abschulung zu wehren. Letztlich lohnt es nicht, dieses Gerede vom untergang des GYM ernst zu nehmen.

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

 „Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sich die Schülerschaft am Gymnasium in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert hat. Die Gymnasien tragen nicht die Last der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, nicht die Last der Integration zugewanderter Kinder und Jugendlicher. Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität.“

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Oder aber daran, dass das Smartphone in den letzten zehn Jahre eine wahren Siegesfeldzug machen konnte.
Ich halte dieses Gerät zwar für super praktisch und möchte es nicht missen, aber ich bin auch keine Sklavin dieses Dings und schaue nicht von morgens bis abends TikTok-Videos, chatte, daddel …
Interessant ist doch, dass Jugendliche weltweit insgesamt schlechter geworden sind.
Für mich besteht da eindeutig ein Zusammenhang.

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja das fällt halt doch bei Lehrer*innen auf : Sie machen ALLES richtig, schuld sind IMMER die Schüler*innen, Smartphones, das Wetter, die Eltern, die Kultusminister*innen……… Man sollte sich vor lachen auf dem Boden wälzen wenn die Folgen für die Schüler*innen nicht so tragisch wären.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

„schuld sind IMMER die Schüler*innen“
Nicht ganz. Nur wenn gerade kein Lehrer greifbar ist.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Infolge des Lehrkräftemangels sind deshalb ja auch immer weniger Lehrkräfte erheblich schuldiger.

Wenn von 100 Vollzeitstellen 10% nicht besetzt werden, dann muss von den verbliebenen 90 Lehrkräften jeder mehr Schuld auf sich laden, wenn man davon ausgeht, dass die Menge der Schuld(en) konstant ist.

Hier hapert es wirklich an mathematischen Grundfähigkeiten – sorry basalen Kompetenzen:)

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Gratistipp: Wer in seiner Freizeit noch Lehrer-News liest und kommentiert ist stark überdurchschnittlich interessiert an den Kindern und dem Beruf.

Wer alles einfach nur bequem laufen lässt liest hier garnicht mit.
Ich arbeite noch daran, es bequemer laufen zu lassen.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Oder ist nicht wirklich bis zur Selbstaufgabe ausgelastet.
Da ginge doch noch was, also muss am Vorwurf doch eas dran sein…

Manni
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Nein. Kommentieren hat mit Engagieren erstmal wenig zu tun.
Es gibt genug Menschen, die anonym jeden ihre Meinung aufs Brot schmieren. Bei vielen hoffe ich von ganzem Herzen, dass sie alles einfach laufen lassen und bitte ihre Weltanschauung nicht in die Tat umsetzen.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ja, Uwe, Sie sind der Tollste!

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

„weil sich die Schülerschaft am Gymnasium in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert hat“

Nein?
Ich halte diese Behauptung für völlig haltlos.

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Diese Behauptung kann ich nicht mehr hören, weil das einfach keine Wahrheit ist. Punkt!

Die Kinder leiden unter inkompetente Regierung und inkompetente Lehrer.

Aber immer wieder kommt es—-sucht ihr eine andere Schulform, wenn dein Kind nicht mithalten kann.

Wenn es aber so einfach wäre, dann könnte man Gymnasien einfach sofort abschaffen.

Und Problem gelöst.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wie immer diese inkompetenten Lehrer!
Natürlich habe ich nichts auf dem Gym zu suchen, wenn ich nicht lesen und schreiben kann.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Es gibt auch Fälle, da wird ein GYM zum DASZentrum. Prompt bestehen Eltern darauf, dass die Anmeldung zum DASZ „selbstverständlich“ den Eintritt ins GYM bedeutet – und bis die dann endlich verstehen WOLLEN, dass sie im Irrtum sind.

Hilfiger
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

In meiner 7. Klasse (Gym) habe ich tatsächlich – neben einigen sozialen Auffälligkeiten, Legasthenie, ADS usw. – ein Kind, welches händisch nicht lesbar schreiben kann. Ich kann noch mit viel gutem Willen rund 20-30 % der Handschrift erkennen, neue KollegInnen deutlich weniger. Es gibt keine Diagnose, welche dies rechtfertigen könnte. Elternwunsch: das Kind schreibt nur noch digital auf dem Tablet.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Nö.

Statt das Gymnasium abzuschaffen, schaffen wir doch besser von ihren Glucken- und Helikoptereltern völlig überbewertete Kinder da raus. Damit die geistig starken SuS gedeihen und die anderen ordentliche Handwerker, Kaufleute usw. werden.Ach ja, Handwerker, war da nicht was?

Ich verlange ja auch nicht die Abschaffung von Spazierwegen für die Jack-Wolfskin-Fraktion, nur weil für mich alles unter 15 km/Tag im durchschnittenen Gelände lächerlich ist.

Maggi
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Man könnte die Kinder auch so fördern, dass sie gut mitkommen und deshalb Spaß in der Schule haben – deshalb gibt es unterschiedliche Schulniveaus. Aber Tolls wie Sie, wissen ja alles besser und schuld sind immer die anderen bzw. die da oben.
Setzen Sie sich doch mal dafür ein, dass der Investitionsstau für Schulen abgebaut wird, die Klassen kleiner werden und mehr Lehrkräfte da sind, dann klappt auch Inklusion. Ansonsten können die Lehrkräfte dies nicht umsetzen.

Achja und nur so zur Info, es gibt Bildungpläne, deren Vorgaben pro Schuljahr umgesetzt werden müssen. Ich erkläre Ihnen das Problem mal anschaulich:
Wenn ich Ihnen max 15 Sekunden Zeit gebe 100m zu Fuß zurückzulegen, dabei aber ein Kind mitzunehmen, das selber laufen soll – wie schaffen Sie das? Genau mit Motivation und ansonsten sind sie faul!

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Bla, bla , bla!
Keine Ahnung von Zuständen, Rahmenbedingungen an Schulen!
Erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren und dann über andere hier ablästern!
Mit irgendwelchen Aussagen, welche sie hier mit “ Punkt!“ in mehreren Beiträgen einfordern, ist niemandem geholfen, denn die Tatsachen sehen meistens anderst aus?
Träumen und fordern Sie weiter!
Die Lehrkräfte sind an der Kette das letzte Glied und sollen dann alles richten was im Elternhaus, Kita und den unteren Schuljahren nicht gemacht oder erreicht wurde, egal ob es den damalig für das Kind verantwortlichen Personen unwichtig oder nicht möglich war!
Aufgabe des Lehrers ist in erster Linie die Wissensvermittlung, welche aber oft durch das Schülerklientel sehr stark beschnitten wird, dies meine Erfahrung in über 40 Jahren im Schuldienst!

Maikeanne
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

In Ihrem Text befinden sich acht Satzbau und Grammatikfehler. Diese Fehler, die ein verkürztes Deutsch widerspiegeln, finde ich mittlerweile in mindestens der Hälfte aller Deutschaufsätze. Dann müsste man auch sagen, erstmal muss korrektes Deutsch gelernt werden, und erst dann kann das Kind auf ein Gymnasium.

Lehrer_X
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

„Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität“
Wenn ich sowas schon lese … das ist doch so eine unglaublich dumme Behauptung. Natürlich sind äußerst heterogene Lerngruppen kontraproduktiv. Überforderte Schüler:innen tauchen entweder ab oder stören. Meiner Erfahrung nach gerne Letzteres. Das nimmt Fokus von Lehrenden, Unterrichtsqualität sinkt, „wollende“ Schüler:innen bleiben auf der Strecke. Alle Beteiligten verlieren.

Dass man die Schulempfehlung so komplett gestrichen hat, war einer der größten Fehler in der Bildungspolitik in den letzten Jahren.

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor

Der Niedergang des Gymnasiums liegt in Baden-Württember doch auch daran, dass die Grundschulempfehlung nicht mehr verpflichtend ist.

Demzufolge landen viele im Gymnasium, die früher – grob gesagt – die Sonderschule besucht hätten. Um beim Symbolbild zu bleiben: Der Kahn hat Ballast geladen, welcher das Fortkommen erschwert und vielleicht sogar für das Kentern ursächlich sein wird.

Die Hinwendung zur Kompetenzorientierung ist ein weiterer Nagel am Sarg des Matematikunterrichts. Keine Fähigkeiten mehr, keine Regeln mehr parat, nur noch Gelaber. Bruchrechnen? Geht gar nicht mehr. Aus zehn Jahren Schule ist nicht viel abrufbar parat. Warum wohl? „Bimsen“ und üben samt unzähligen Wiederholungen ist out.Man schaue sich die Bücher an – eine ellenlange Einführung, zwei oder drei Übungsaufgaben und noch eine zum Ausklang. Wo soll die Routine herkommen.

Die Anwendungsorientierung, die ja dem Schüler die Nützlichkeit der Mathematik vor Augen führen soll, ist ein weiter Nagel am Sarg. Die Aufgaben im Abitur sind so dermaßen anwendungsbezogen, dass sich einem Socken abrollen. Da erkennt jeder Depp, dass hier eine „Textaufgabe“ ohne realitätsbezug vorliegt. Dass da der Schüler jeglichen Lebensbezug verliert wundert nicht.

https://schule-mathematik.blogspot.com/2023/11/denken-wie-ein-mathematiker.html

Nur so als schnell verfügbares Beispiel. Schmarnn in einer Potenz, dass sich die Basis verbiegt. Und das in allen Bundensländern. Hauptsache viel Text und ganz wenig „Rechnen“ oder gar „Mathematik“. Hauptsache ein buntes Bild mit Bezug zum Inhalt. So blöd sind unsere Schüler nun wirklich nicht, dass sie sich kein Motorrad samt Fahrer vorstellen können. Aber drei bunte Bilder füllen eine Seite schneller als vier qualitative Aufgaben

Das IQB in Berlin ist am Ruder – kein Wunder, dass der Dampfer auf den Eisberg aufläuft, um das Symbolbild abermals in den Mittelpunkt zu rücken. Beauftragte für Gleichschaltung und Niveaulimbo nenne ich das.

Mathematik ist nicht das, was gerade im Mathematikunterricht dargeboten werden muss.

Und je mehr sich die Schulmathematik von der richtigen Mathematik entfernt, desto schwerer wird das Studium derselben, desto mehr Abbrecher gibt es in den Fächern mit Mathematik und desto weniger Absolventen gibt es. Alles hausgemacht und so gewollt. Und dann aber schreien, dass Mathematiklehrer fehlen. Wundert mich nicht.

Elma283
4 Monate zuvor

Das habe ich mich auch schon bei meinen Töchtern auf dem Gymnasium gefragt, wann sie denn endlich einfach Aufgaben rechnen und üben. Ständig sind es irgendwelche Texte, die gelesen werden müssen aus denen dann mathematisches Wissen hergeleitet werden soll. Einfach mal 20 Aufgaben hintereinder wegrechnen gibt es anscheinend nicht mehr.

Rotstiftprofi
4 Monate zuvor
Antwortet  Elma283

Das gibt’s übrigens auch in den Deutsch- und Englischlehrbüchern nicht mehr. Ich hab‘ noch meine alten Klett-Englischbücher aus den 80ern im Keller: Aufgaben zu Wortschatz und Grammatik ohne Ende. Wohlgemerkt im Lehrbuch, nicht in einem für teuer Geld extra zu kaufenden Übungsheft. Aber das ist halt irgendwann dem didaktischen Zeit(un)geist zum Opfer gefallen – schade, schade.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Rotstiftprofi

Lösung:
1. Verbal den Unsinn mitmachen
2. 08/15-Aussuchunterricht anbieten
3. Richtigen Unterricht als FREIWILLIGES Angebot für die starken SuS.

Kein Stück mehr Arbeit (ausser z.B. ein Buch mehr einpacken, Tabletphotos machen) – und langfristig und unbemerkt (das ist das Wichtigste!) bessere Selektion als jeder 1950er-Gymnasialpauker durchziehen.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Elma283

Am besten macht man es wie an japanischen Schulen – in mathe wird morgens frisch drauflos gerätselt, über Lösungsansätze diskutiert, die vom Lehrer höflich bewertet werden – und nachmittags im Nachhilfeuntzerricht wird dann das „durchgenommen“ , was tatäschlich für die nächsten Prüfungen notwendig ist.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Sie kennen sich ja gut mit dem japanischen Bildungssystem aus. Waren Sie längere Zeit vor Ort? Vielleicht haben Sie dann noch ein paar andere gute Tipps.

KARIN
4 Monate zuvor

Bin ganz bei Ihnen, zieht sich auch durch den Praxisunterricht!
Ganz schlimm Projektarbeit!

Martin Wabnik
4 Monate zuvor

Die Probleme im Fach Mathematik, die Sie ansprechen, sind in sehr ähnlicher Weise in den zwei Brandbriefen der Fachgesellschaften MNU, GDM und DMV formuliert worden.

https://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2020/03/Brief-an-die-KMK_2020-03-05pdf.pdf

Hier ist ein Lösungsvorschlag, wie er dem Sinn nach z. B. auch in der Alemannen-(Vorzeige)-Schule in Wutöschingen praktiziert wird:
Am Anfang eines neuen Themas bekommt jeder Schüler ein Lernpaket. Darin enthalten ist der Lehrstoff und Probeklassenarbeiten. Der Lehrstoff wird auf verschiedene, altersgerechte Weisen dargeboten: Von der Beantwortung der Frage: „Was muss ich hinschreiben?“ bis hin zu echter Mathematik mit Definitionen, Sätzen und Beweisen, anschaulichen Begründungen und Gelegenheiten für intuitive Erkenntnisse. Übungsaufgaben mit vollständigen Lösungswegen sind in ausreichender Form enthalten.
Der Lehrer vor Ort (Wer auch sonst?) entscheidet, wie mit dem Lernpaket umzugehen ist, wie selbstständig die Schüler ihre Lernzeit einteilen dürfen/sollen, in welcher Sozialform gelernt wird, wie viel Zeit für welches Unterthema veranschlagt wird, inwieweit Schüler das Lehrangebot erweitern oder ergänzen etc.

Ein solche Lernpaket erlaubt eine innere Differenzierung und macht auch den Schülern ein Angebot, die sich für (echte) Mathematik interessieren.

Und hier die Entkräftung der beliebtesten Gegenargumente:
Kontra: Schüler sind nicht in der Lage, sich aus mehreren Erklärungen die passende herauszusuchen.
Pro: Wenn wir Lehrer keine individuell passenden Erklärungen, Lösungen etc. bereitstellen, muten wir den Schülern zu, sich aus tausenden, meist unfassbar schlechten Videos im Netz das „richtige“ herauszusuchen.

Kontra: Wenn Schüler die Musterlösungen der Aufgaben bekommen, bearbeiten sie die Aufgaben nicht mehr.
Pro: Wenn Schüler die Musterlösungen der Aufgaben nicht bekommen, fragen sie ChatGPT.

Kontra: So etwas gibt es schon und heißt Lehrbuch.
Pro: Meiner Erfahrung nach enthalten Lehrbücher umso weniger Mathematik in Form von Erklärungen, Übungsaufgaben mit Lösungen, Definitionen und Beweisen, je neuer sie sind. Außerdem kenne ich kaum Schüler, die aus den gängigen Lehrbüchern für sich einen Erkenntnisgewinn erzielen können.

J. Schuhmacher
4 Monate zuvor

Gymnasium ist nicht gleich Gymnasium!

„Die Gymnasien tragen nicht die Last der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, nicht die Last der Integration zugewanderter Kinder und Jugendlicher. Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität“

So is das also?! Ja, vielleicht im Schnitt und/oder mit Blick auf ländliche Gymnasium im Allgäu…

Nein und überhaupt nicht, wenn man bereit ist, nicht alle Gymnasien über einen Kamm (oder statistischen Mittelwert) zu scheren!
An meinem städtischen Gymnasium haben 1/3 der SuS einen Migrationshintergrund! Wir haben 2 Vorbereitungsklassen für hauptsächlich ukrainische Kinder und eine Übertrittsquote von der GS auf die Gymnasien von über 60% (in BW gibt es keinen verbindlichen GS-Empfehlung mehr).
Wir haben also einen sehr großen Anteil an SuS die nicht dem klassischen Bild des Gymnasiasten entsprechen – ein Bild, an dem wir bei uns gar nicht festhalten wollen, aber ein Bild, das immer noch allen bildungspolitischen (v.a. finanziellen und personellen) Entscheidungen und offensichtlich auch der wissenschaftlichen Betrachtungsweise zugrunde liegt.

So kann jedenfalls einen Aufarbeitung der Pisa-Ergebnisse nicht erfolgreich gestaltet werden – wenn denn überhaupt ehrliches Interesse daran besteht!

GimmePopcorn
4 Monate zuvor
Antwortet  J. Schuhmacher

Das ländliche Gymnasium, zumindest das an dem ich bin, möchte ich da auch ausklammern, auch wir nehmen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund auf, ebenso Flüchtlinge. In einer meiner Klassen müsste ich z.B., wenn ich denn könnte, den Unterricht in vier Sprachen halten, da einige der Kinder eben nicht einmal Englisch sprechen.
Auch am Gymnasium haben wir Schüler mit Förderschwerpunkten. Zugegeben weniger den Schwerpunkt Lernen, aber alle anderen sitzen bei uns auch und ich betone, dass ich das sehr begrüße!
Herr Köller möge doch bitte einmal an ein heutiges Gymnasium gehen und sich richtig informieren, bevor er solche Sachen behauptet.
Die größten Probleme sehe ich tatsächlich darin, dass viele Kinder von ihren Eltern aufs Gymmi geschickt werden, die eigentlich nicht nicht dafür geeignet sind und außerdem darin, dass viele Kinder, häufig durch die modernen Medien, tatsächlich nicht mehr so leistungsfähig sind. Sie haben viel zu viel anderes im Kopf, können sich schlechter konzentrieren und sind es überhaupt nicht mehr gewohnt, sich Dinge zu merken und einfach wirklich dauerhaft zu lernen. Die neuen technischen Geräte nehmen einem das ja ab…

GS in SH
4 Monate zuvor
Antwortet  GimmePopcorn

Nach 42 Jahren Berufserfahrung, überwiegend (38 J)GS, kann ich gut beurteilen, dass nur wenig heutige GS-Abgänger den gleichen Leistungsstand aufweisen wie im letzten Jhdt. (Und vom Sozialindex der GS habe ich mich eigentlich verbessert!)

Dafür ist aber die GS-Empfehlung halt nur noch das, eine Empfehlung.

Wenn ich sehe, wer da in Klasse 5 auf dem Gym sitzt so denke ich, dass diese Kinder den Unterricht auch dort genau so aufhalten wie schon in der GS.
Schade wieder für starke SuS, die weiter das Zugpferd spielen müssen.

Michael K.
4 Monate zuvor

Es ist schon seltsam, wenn von schlechter Unterrichtsqualität geredet wird, dabei wurden doch neue Lehrer die letzten Jahrzehnte nach allen möglichen neuen Ideen ausgebildet: mehr Gruppenarbeit, mehr Internet, Lehrer als Begleiter, nicht strafen, sondern motivieren. Das Hauptproblem für mich ist, dass Lehrer oft ausgebildet werden von Personen, die selbst ihre eigenen Theorien nie in der Praxis erproben mussten. Und selbst ein Lehrerausbilder auch Lehrer ist, dann laufen die Vorführstunden so ab, dass alle schwierigen Kinder rausgeschickt werden und nicht dabei sind. So kann man leicht schöne Stunden abhalten, aber die Wirklichkeit ist eine andere.

Schüler aller Zeiten klagten über den Sinn des Lehrstoffs.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Michael K.

So, wir kommen der Sache näher. Danke.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich weiß auch selber gar nicht, warum ich so schlecht bin, wo ich doch so gut ausgebildet mit so pädagogischen Ausrichtungen ins Fishbowl-Kugellager-Sesseltanz-Gruppenpuzzle-Weltengefüge entlassen wurde.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Bitte nicht die KI-Portfolio-Arbeit vergessen!
wahrscheinlich bist du genau deswegen „so schlecht“ weil du noch alternative Unterrichtsformen kennst.
Aber zur Beruhigung: ICH bin noch schlechter!

447
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Ich bin hier der schlechteste Lehrerbot, nur um das mal klarzustellen! Nicht nur schreibe ich Vokabeltests, ich habe sogar noch NIE eine fishbowl durchgeführt!

Bäm jungäh, so gsngsta bin ich!

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Nice try 🙂
Nur bleibe ich der Champion aller Klassen.
Vokabeltests sind doch old school! Wer macht denn so was?
Live with it!

Simon
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Gott sei Dank hören uns Mathematiklehrern 40% nicht zu, sonst hätten wir bestimmt noch schlechter abgeschnitten.

Pädagogin vom Dienst
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Sie vergleichen doch nicht ernsthaft schüleraktivierende , Sprechanlässe schaffende Methoden von z. B. Klippert damals (sinnvoll begleitet, sprich auch nachbereitet!) mit dem heutigen lernzielfreien Kompetenzgedöns. Letzteres wird, zumindest meiner Erfahrung nach, so schwammig umgesetzt, dass fast alles irgendwie als „fein gemacht“ durchgeht: „4 + 7 = 12“ (Klasse 4)/ „Knut was a icebear in the Zoo and everybody love him so much“ (Grundkurs Englisch, Q3, Saving the Planet) erfahren ja heute die Reaktion „Wie schön, du bist ganz nah dran!“
Nein, früher war nicht alles besser. Aber ich schließe mich an: Lernen und Leistung gehen nur mit Anstrengung, mit dem Willen, an sich zu arbeiten und sich zu verändern. Schön gerechnete Noten sowie an alle pauschal verteilte Pünktchen/Medaillen/Abschlüsse o. ä. bringen hier gar nichts. Unterm Strich demotivieren sie sogar.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Michael K.

Das soll Leute im Referendariat gegeben haben, die sich länger mit den SuS Ihrer Aubsilkder unterhalten haben, wie die denn so unterrichten. Das Ergebnis sprach Bände…

TaMu
4 Monate zuvor

Erstmals gibt es an Gymnasien sogar in nennenswerter Zahl Jugendliche, die nicht ausreichend lesen und rechnen können: 4 Prozent.“ Ungläubige Nachfrage der Redaktion: „Auf dem Gymnasium?“ Lewalter: „Ja, auf dem Gymnasium

Die logische Folge dieser Erkenntnis müsste doch sein, die verbindliche Grundschulempfehlung wieder einzuführen. Wer in Deutsch und Mathe eine Zwei hat, sollte ausreichend schreiben und rechnen können. Wer nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen kann, hat auf dem
Gymnasium nichts zu suchen.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Diese 4% wurden ja durch LuL aktiv doof gemacht, wenn ich richtig verstehe, was die Moral von der Geschicht ist.

TaMu
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ach so, ja, stimmt! Durch mangelnde Medienkompetenz und fehlende Teambildung! Donnernocheins…

Enjoy your chicken Ted
4 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Habe gehört Yoga eignet sich prima als teambildende Maßnahme. Am Wochenende schon was vor?

Ragnar Danneskjoeld
4 Monate zuvor

Ein paar Überlegungen…

1) In der fünften Klasse konnten früher 2-3 Schüler keine analoge Uhr lesen, mittlerweile sind es 8-10. Das liegt ja nicht am gymnasialen Unterricht, oder? (Nicht missverstehen: ich will da jetzt nicht den GS-Kollegen den schwarzen Peter zuschieben, die müssen ja schon die Versäumnisse des Elternhauses auffangen.)

2.) Die von den gymnasialen Bildungsplänen postulierten Lernziele wurden systematisch abgesenkt. Man vergleiche ein Geschichtsbuch von vor zwanzig Jahren mit einem heutigen. Die Verfassertexte sind auf die Hälfe eingedampft worden. Da kann und darf es nicht verwundern, wenn Schüler eben schlechter abschneiden als zuvor.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor

„1) In der fünften Klasse konnten früher 2-3 Schüler keine analoge Uhr lesen, mittlerweile sind es 8-10. Das liegt ja nicht am gymnasialen Unterricht, oder?“

Tja, woher das wohl kommt? Wo gibt es denn noch analoge Uhren? Wer trägt noch analoge Uhren? Wer trägt überhaupt noch Uhren am Handgelenk?
Viele Kinder tuen sich deshalb schwer, da ja nur noch auf dem Handy oder Tablett die Uhrzeit abgelesen werden muss…..
Die vielleicht einzige Uhr mit Ziffernblatt und Zeiger hängt mit Glück im Klassenzimmer…..und ja, ein gutes Drittel meiner Viertklässler kann die Uhrzeit tatsächlich nicht zuverlässig ablesen…..obwohl dies seit dem ersten Schuljahr trainiert wird…..und noch mal ja, ich kann es nicht ändern, denn auch wir in der GS haben einen proppevollen Lehrplan zu erfüllen. Irgendwann muss man das Thema sein lassen und sich dem nächsten widmen…..

Canishine
4 Monate zuvor

Wir könnten das Ablesen einer Zeigeruhr zur digitalen Kompetenz erklären, da jedes iPad in Standardkonfiguration eine Zeigeruhr (oder darf ich sie noch analoge Uhr nennen?) zeigt :-).

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Tja, und wenn man dann noch von einem Gehirnforscher zu hören bekommt, dass die heftigsten Firmen im Silicon Valley und anderswo heimlich in Großlaboren an analogen Computern forschen… Au weia!

Blau
4 Monate zuvor

Also schenkt das Land jedem Kind zur Einschulung eine Armbanduhr oder Wanduhr für’s Kinderzimmer. Zack, Problem gelöst.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Und so geht’s dann weiter. Kind kann die Schuhe nicht binden. Land schenkt Schuhe mit Klettverschluss. Zack, Problem gelöst …. So einfach!

Hilfiger
4 Monate zuvor

Aber das ist, mit Verlaub, auch nicht Ihr Job. Unser Erstklässler kennt die (selbstverständlich analoge) Uhr, seit er lebt 😉 und kann sie grob lesen (ganze und halbe Stunden), seit er 4-5 Jahre alt ist. Nun kann er es in 5 Minuten Schritten. Weil wir es eben wichtig finden, dass er spätestens in der 2. Klasse die Uhr minutengenau ablesen kann.
Das ist mein Job als Elternteil, ebenso, wie z. B. den Wert von Geldmünzen zu vermitteln, täglich lesen zu üben oder auch zu erklären und wiederholen, dass eine Stunde 60 Minuten hat und eine Minute 60 Sekunden…
Es wird nicht alles die Schule richten können.
Und ja, ich habe am Gym auch Kinder in Jhg 6, die keine analogen Uhr kennen, weil es sich die Eltern mit digitalen auch zu einfach machen. Sorry, nicht mein Problem…

Uwe
4 Monate zuvor

Wenn ich Schüler*innen im Elterngespräch habe kommt immer exakt das gleiche: Eine Aufzählung aller Fehler die die Anderen so gemacht haben. Interessante Paralelle.

Canishine
4 Monate zuvor

Es klingt danach, als hätte Prof. Köller endlich eine Gelegenheit, um mit dem Gymnasium abzurechnen. Anders kann ich mir die zumindest stark verkürzten und Aussagen, die Gymnasium hätten nichts mit Migration und Inklusion kaum erklären.
Herr Köller sollte bei der Bewertung von gymnasialem Unterricht nicht vergessen, dass er über tausende Kolleginnen und Kollegen spricht, die schon alle möglichen revolutionären pädagogischen Ideechen in der Praxis bewähren durften (oder eben nicht) und damit alle deutlich mehr Praxis-Expertise besitzen als er.
Da diese Unseriösität leider an vorderster Pressefront (z.B. als erste Stimme zur PISA-Meldung bei „heute“) steht, frage ich mich, welcher Beitrag zu negativen Entwicklungen davon ausgeht.

Blau
4 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

In NRW gibt es kaum Gymnasien mit Inklusion. Die wird auf Schwerpunktschulen (Gesamtschulen) begrenzt. Der Anteil von SuS mit Migrationshintergrund ist hier zumindest an den Gymnasien wesentlich geringer als an den Gesamtschulen.

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Schlicht falsch!
Aber ein netter Versuch, dem Köller in die Hände zu spielen.

Kollege?

wer solche Kollegen hat, braucht keine Feinde mehr!

Canishine
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

An unserem Gymnasium gibt es schon Inklusion (und ukrainische Kinder). Aber ich stelle auch nicht in Abrede, dass Gymnasien (in NRW) weniger damit beschäftigt sind, es ist der Ton, der die Musik macht. Herr Köller unterstellt, dass sich Gymnasien herausreden wollten (und dazu sogar noch die Inklusion und Migration missbrauchen zu wollen), um seine These der schlechten Unterrichtsqualität zu untermauern. Haben sich „die Gymnasien“ schon zu Pisa geäußert? Am einfachsten wäre es nämlich, um sich herauszureden, andere offiziellen Begründungen zu übernehmen: Corona und Schulschließungen.
Indirekt sagt er damit im Übrigen, dass Inklusion und Migration durchaus einen Einfluss auf die PISA-Ergebnisse haben.
Ich persönlich sehe tatsächlich die zunehmenden Zusatzaufgaben, die es auch am Gymnasium gibt, als Gefahr für die Unterrichtqualität, da Lehrer zunehmend weniger Zeit für ihre Unterrichtsplanung haben. Es sollte allen Verantwortlichen klar sein, dass jede zusätzliche Aufgabe letztlich zulasten des Unterrichts geht, besonders bevor man wieder anfängt, Schule „komplett neu zu denken“.

Maggie
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Allein diese Behauptung zeigt, dass Sie keine Ahnung vom Inklusionbegriff haben, sonst würden Sie diese Aussage nicht tätigen.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Das bedeutet aber in erster Linie, dass sich die Schülerzusammensetzung in den letzten Jahren an den Gesamtschulen noch stärker geändert hat, als an den meisten Gymnasien. Nicht, dass sie sich an den Gymnasien nicht auch geändert hätte.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

im RAdio vorgestern war morgens ein Pädagoge und Historiker, der diese PISA-Studie kurz mal zu Atomen zerstäubt hat – schon die Ansätze und Vergleiche (Deutschland – Singapur!!!) seien völlig verfehlt – Singapur, Japan und S-Korea seien nun mal keine Länder mit viel Immigration. Und dann muss natürlich geguckt werden, welche mentalen Schäden die SuS in diversen Ländern erlitten, weil dort massivster Druck auch seitens der Eltern ausgeübt werde.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Bei uns: kein (kaum) Druck von Eltern und Schule – daher bei uns alle psychisch/mental gesund (abgesehen davon, dass zu viele nicht richtig rechnen, schreiben und lesen können)?

GriasDi
4 Monate zuvor

Zitat:
„Zwischen 2012 und 2022 gab es einen massiven Einbruch bei der Freude und dem Interesse am Fach Mathematik.“

Dazwischen wurden an bayerischen Gymnasien die Unterrichtsstundenzahlt in Mathematik für mathematisch interessierte Schüler um 2 Schuljahre (9 Wochenstunden) gekürzt (von G8 auf G9).

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ohje, jetzt haben sie seine Pointe verwässert.

Lera
4 Monate zuvor

Wenn der Unterricht früher passend war und der gleiche Unterricht jetzt nicht mehr passt: Was genau hat sich verändert?

Denklogisch klar: die Schüler.

Passt das zu der Äußerung, die Gymnasien könnten sich nicht mit einer veränderten (=verschlechterten) Schülerschaft rausreden? – Nö.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Schon die Formulierung „Gymnasien könnten sich nicht … rausreden“ ist eine glatte Unverschämtheit.

Schüla
4 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Den Namen des Kommentatoren finde ich Klasse. 🙂

Lera
4 Monate zuvor
Antwortet  Schüla

Danke 🙂

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor

„Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität“
Ich habe gar keine Unterrichtsqualität, bin ich trotzdem schuld?

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Sorry, wenn ich Dich hier korrigiere:
Wenn hier einer keine Unterrichtsqualität hat, dann bin ich das.
MEINE Unterrichtsqualität ist noch schlechter, darauf muss ich an dieser Stelle bestehn. Sorry.

vhh
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Okay, ungenügend minus! Aber wie bewerten wir dann den Herrn Professor?

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

sehr gut plus, 15 Punke, natürlich.
Wenn einer vom Baume der Erkenntnis aß, dann doch wohl Er.
Ist ja auch näher dran am Baume, in seinem Elfenbeinturme.

Canishine
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Wir machen eine TikTok-Challange daraus. Ist auch näher an der Lebenswelt der Schüler, heißt es (obwohl: Steigt damit nicht schon die Unterrichtsqualität?). Ich würde mit einer Stunde Lehrervortrag ins Rennen gehen.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

CHALLENGE ACCEPTED! 🙂

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Ich setze noch einen drauf:

Innerhalb einer Stunde werde ich:
1. Einen Lehrervortrag halten
2. Einen BENOTETEN (!!!111!1) Vokabeltest schreiben
3. Eine als TEXT zu SCHREIBENDE Aufgabe geben
4. Dabei KEINE digitalen Medien verwenden

∆∆∆[Achievement unlocked:]∆∆∆
Drone 447, [killer of quality]

„Versucht nicht, mich aufzuhalten!“

Anonymus
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Als Nichtlehrer kann ich der Diskussion nicht ganz folgen. Ist so ein Unterricht nicht mehr erlaubt? Ist das wirklich eine Mutprobe? Was passiert Ihnen, wenn Sie das so machen?
Mein gymnasialer Schulalltag sah damals noch ganz ähnlich aus. Es hat mir nicht geschadet.

Canishine
4 Monate zuvor
Antwortet  Anonymus

Es ist auch weniger eine Diskussion als (Galgen)Humor. Die vorgeschlagene Unterrichtsform gilt als „bäh“, weil sogenannt lehrerzentriert, nicht durch Schüler selbstbestimmt und selbstgesteuert, nicht individualisiert und differenziert, damit nicht motivierend (hab’ ich was vergessen?), er lässt sich jedoch im Alltag nicht immer verhindern bzw. ist sogar phasenweisen notwendig und zielführend und – man glaubt es kaum – gelegentlich sogar von Schülern gewünscht.
Danke, dass Sie gefragt haben :-).
Uns kann eigentlich nicht mehr passieren, als Schelte von berufener Stelle, dass wir die erdachten und wissenschaftstheoretischen pädagogischen Konzepte nicht richtig umsetzen, und dann irgendwann neue Impulspapiere, Erlasse, Screenings, Erhebungen und Lehrpläne …

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Anonymus

Ich fürchte, es hat Ihnen schon geschadet, nur ganz ohne dass Sie es merken.
Einfachstes Beispiel: Sie machen keine Rechtschreibfehler. Also haben Sie old school-mäßig schreiben gelernt mit Fehler anstreichen und Verbesserung einreichen und so.
So was gibt es heute nicht mehr. Diktate sind z.B. verboten (NRW).

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Anonymus

Es ist eine satirische Umkehrung der ideologie-verstrahlten Forderungen der „Bildungswissenschaft“ (einziger Zweck: Niveauverlust durch Verwässerung unter der Decke halten) und der daraus abgeleiteten „offiziell guten (also: schlechten) “ Didaktik.

1. Lehrervortrag halten: Das ist „autoritär“, da am Ende zuhörende SuS was wissen sowie Chaos-Carla und Blaumach-Berkay „dumm dastehen“, außerdem wurde es ja nicht „selbst entdeckt“ – Lehrervortrag steht für alles, was Bildungssozialisten hassen: Direkte Wissensvermittlung, klare Lehrer- und Schülerrolle, Ruhe, Ordnung, Disziplin. Der „LV“ ist quasi der ultimative bad boy der Päda. Wenn Sie das vor Referendaren machen, kann es durchaus passieren, dass die ganz rot und aufgeplustert werden und sie mit glänzenden Augen fragen:“Darf man das?“. Ist quasi anti-establishment.

2. Noten: Notgebung ist quasi alle xyz-phobien und „-ismen“ auf einmal (wenn auch nicht so krass evil wie LV). Noten sind kapitalistisch, per se ungerecht, verhindern „Freude am Lernen“, bauen „Druck“ auf usw. Wenn Sie jetzt glauben, dass sich das völlig irre anhört, es doch im ganzen Leben so läuft…tja…besuchen Sie mal Vorlesungen dazu incognito…

3. Texte schreiben lassen: Schüler quengeln gerne darüber, besonders bei Handschrift. Also ist das böse – weil hormongesteuerte Minderjährige das ja doof finden. (Wie ich selbst früher)

4. Keine digutalen Medien verwenden: Nur relativ wenig böse, das war nur als Bonus dabei.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Anonymus

„Es hat mir nicht geschadet.“
Ja, ja, das meinen Sie.
Und damit zeigen Sie nur, wie indoktrinierend Ihr Schulalltag doch war.
Schlimm das, wenn die Schultraumata so gravierend waren, dass die davon Betroffenen sie nicht mal mehr als Traumata begreifen können.
(Ironie aus.)

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Angenommen.

Ich werde die ganze Stunde lang an der Tafel einzeln abprüfen, was mir gerade in den Sinn kommt. Nummer 1 bestimmt das Los, dann muss Nr. 1 Nr. 2 benennen usw. (Inquisitionsprinzip). Wer zwischendurch im Publikum atmet, kommt sowieso dran. Bei der Klassenauswahl muss ich aufpassen, manche könnten es meinem Unterricht langfristig vorziehen.
Zur Entspannung erzähle ich dann die letzten paar Minuten noch geheime Sachen über Kollegen.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich hab mein Ding durchgezogen.
Niemand hat geweint, ein Justus merkte an, es sei anstrengend gewesen, wir hätten aber „viel geschafft“ – nun denn.

Lena Hauenstein
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich wurde gestern von einem Schüler des 13. Jahrgangs darauf hingewiesen, es sei nicht motivierend, in der ersten Dtinde gesagt zu bekommen, dass man freiwillig da ist und für nicht mitarbeiten ein Unterkurs im Angebot wäre. Das sei böse und leistungsorientiert. Ich müsse mehr darauf achten, was bei den Schülern Zuhause abginge.Ich sei eine richtige Gymnasiallehrerin.
Ich habe ihm dann mitgeteilt, ich würde darauf achten, wenn man mir die Probleme mitteile, könne die aber niemandem ansehen und würde sie auch nicht jedem unterstellen. Außerdem würde ich natürlich nach Leistung bewerten, was denn sein Gegenvorschlag für ein geeignetes Kriterium sei und ja, ich bin Gymnasiallehrerin und er befinde sich an einem Gymnasium.
Um meinen Großvater zu zitieren, manchmal kannst du nur mit dem Kopf schütteln.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Lena Hauenstein

Boah, der ist gut 🙂
(Haben Sie ihn gefragt, welchen Beruf er sich bei Ihnen „erträumt“ hätte? )

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Lena Hauenstein

Es gäbe viele Antwortmöglichkeiten. Meine wäre :“ Oh, da muss ich mal drüber nachdenken.“ + den Vorfall sofort vergessen.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor

Kurze Frage noch an alle, weil ich hab da so gewisse Pläne:

Welche Meldungen müsste ich genau jetzt rauslassen, um sicheres Interesse bei der Bildungspolitik zu erwecken und eine enge Kooperation aufzutun?

Tim Bullerbü
4 Monate zuvor

In meiner 5. Klasse habe ich 28 Schüler/innen, in Klasse 10 sind es 31.
Ich brauche Wochen, um festzustellen, wer schlecht lesen kann.
Und dann tue ich was? Genau, ich weine um den Deutschförderunterricht, der gestrichen wurde, um den Regelunterricht noch irgendwie aufrecht zu erhalten.

MB aus NRW
4 Monate zuvor

Ach ja, wie zu erwarten der gleiche Schmarrn wie eh und je, hab an anderer Stelle schon geschrieben, die Inklusionskinder samt I-Helfer scheine ich an meiner Schule (Gymnasium) ebenso herbei zu halluzinieren wie die Flüchtlingsklassen und die Flüchtlingskinder im Rwgelunterricht…

Lustig wird es, wenn man mal guckt, wie Mathematikunterricht in Japan und China aussieht…da hat mandann wirklich lernen, lernen, lernen und üben, üben, üben samt Druck ohne Ende mit zusätzlichen Privatschulbesuchen in der „Freizeit“ der Kinder (aktuell bei der Tagesschau zu lesen).

Es ist einfach nur bitter, dass Menschen wie Köller die Deutungshoheir bekommen und am Hebel sitzen und alles immer und immer weiter verschlimmern…aber bitte, neben Mathe unterrichte ich ein weiteres Mangelfach, ein Wechsel zu einem Job an einer privaten Schule oder ganz woanders wäre kein Problem (isr auch noch nicht angedacht…noch nicht…)

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Propagiert der Professore nicht auch „rechnen nach Gehör“ in der GS?
Oder war das in Deutsch?
Eh‘ wurscht.

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Also auf jeden Fall war das der, der auf keinen Fall kleinere Klassen möchte, weil ja dann noch mehr Unqalifizierte unterrichten müssen…ist das eigentlich real oder ist das alles Realsatire? Loriot hätte seine Freude an all dem gehabt…

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Größere Klassen haben auch den Vorteil, dass es da viel mehr Schüler gibt, von denen die anderen Schüler dann lernen.
Das muss ja gut sein.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Malen nach Zahlen und Singen nach Fühlen – oder so ähnlich…

Cuibono
4 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Ich lege Ihnen renommierte Ordensschulen ans Herz. Dort werden Aufnahmetests in Deutsch und Mathe geschrieben und es erfolgen Aufnahmegespräche.
Die Zugangskriterien sind Sozialkompetenz und Leistungsfähigkeit – Geld spielt keine Rolle.
Tolle Atmosphäre und Unterricht, der tatsächlich noch einer ist.

Mom73
4 Monate zuvor

Das ist doch ein Widerspruch in sich!
„Es kommen nicht die falschen Schüler“ vs “ Es gibt Schüler auf dem Gym. in nennenswerter Zahl, die nicht Lesen und rechnen können „.
Wie kommen Schüler auf ein Gym., die nicht Lesen können?

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Mom73

Widerspruch? Für Normalsterbliche schon. Aber mit Experten-Geiste liest man draus, dass die Kinder so ganz normal daherkommen, so dum-di-dum-di-dum und dann schwupps, macht die böse Unterrichtsqualität sie ratzfatz rechen- und lesensunfähig.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Und ich muss an dieser Stelle erneut darauf bestehen, dass es an meiner mangelnden U-Kompetenz liegt, dass die nix können!
Ich wars, ganz alleine!

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Moment mal … hast du zufällig mal Rom angezündet vor einer Weile?

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Nee,lieber Dil…. Das war doch ihre kleine Schwester Nora….als Geschichtslehrer weiß ich das ganz genau … ach so… Thema war Unterrichts- und Fachkompetenz!?

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Nemo?! Der im Klo? Ich blick gar nix mehr. Kommt das in der KA dran? Dann bin ich krank.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Das mit Rom war doch Peter Ustinov!
Ich war das mit dem Kometen und dem Aussterben der Dinos.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Trost & Zuspruch, thoughts and prayers! Alles wird besser!

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Mom73

Ist doch ganz logisch, dass den Kindern am Gymnasium erstmal Lesen und Schreiben beigebracht wird. Das kann man doch erwarten.
Aber zum Trost: An anderen Schulformen sind wir deutlich bei über 4%.

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  Mom73

Mensch, wegen der gewünschten Heterogenität, davon profitieren Lle unglaublich!

Unfassbar
4 Monate zuvor

Die Gymnasien besuchen heutzutage fast die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs. Da die Begabungsverteilung in den vergangenen Jahrzehnten bestenfalls unverändert blieb, keinesfalls aber besser wurde, kann es an den Gymnasien nur nach unten gehen (an den anderen Schulformen natürlich auch, weil deren Leistungsträger im unteren Drittel der Gymnasien herumdümpeln). Die immer besser werdenden Abiturdurchschnittsnoten und die 1,0-Quote von an die 5% bestätigen das.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ja also sagt mal, das geht ja immer weiter. Hört ihr wohl gleich auf, die schöne Geschichte mit so faktenlastigen Punkten immer weiter zu untergraben! Aber volle.

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Interessant wäre doch auch, welche Noten die Kinder am Gymnasium, die nicht nennenswert lesen, schreiben und rechnen können (in Klasse 9 wohlgemerkt).

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Das wäre eine Viel-Potenzial-erkennbar-4 oder die Schwamm-drüber-ich-bin-raus-3, manchmal auch eine Note-hier-selber-eintragen-2.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Sehr richtig.
Fakten sind auch nur Fake. Warum also sich damit beschäftigen?
Lieber aalternative „Fakten“ aus dem Profssorentalar zaubern und einen lustigen Forschungsschwerpunkt eröffnen, Stellen sichern, und auf einen h.c. hinarbeiten.
Oder mindestens einen Beratervertrag beim Ministerium.
Nur eines darf mensch dabei keinesfalls machen: sich in der Praxis umtun (und das eigene Elfenbeinwolkenkuckucksheimchen beschädigen).

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ja, am besten noch 1 mit Sternchen!
Man lügt sich seit Jahren in die Tasche!
Die KMS wollen es nicht wissen und sehen es auch nicht!
Die sind so weit vom Schulleben entfernt in ihrem Wolkenkuckucksheim!

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Dieses „Begabten“ Wort kann ich ebenso nicht mehr hören.

Seit wann ist das Gymnasium nur für die Begaben?

Gymnasium ist eine Schule, nicht mehr und nicht weniger, die die Schüler auf das Studium vorbereitet.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Genau. Und dafür sollte man lesen und schreiben können. Das meint man hier mit Begabung.

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Seit wann ist das Gymnasium nur für die Begaben?“ – Sie haben da, fürchte ich, etwas missverstanden: Gymnasien sind KEINE Einheitsschulen für alle Schüler:innen; das war nie deren Ansatz.

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Dieses „Begabten“ Wort kann ich ebenso nicht mehr hören.“ – Wow. Sie leugen nicht nur, dass „Begabung“ ein Faktor ist, der Auswirkungen auf die Studierfähigkeit hat – Sie möchten das Wort gleich ganz loswerden und nie mehr hören? Da bin ich durchaus BEEINDRUCKT.

Im negativen Sinne, versteht sich.

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und ehrlich gesagt, diese Gymnasien sind nichts besonderes. Wir haben in kurzer Zeit zwei live erfahren. Eine Schule wie jede andere Schule, nur mit Doppel viel Stoff, die die Kinder alleine zu Hause bearbeiten müssen.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Selbstständigkeit ist auch von Vorteil, wenn man studieren will. Was man natürlich nicht muss. Man darf auch eine Ausbildung machen… viele Wege führen nach Rom.

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Und ehrlich gesagt, diese Gymnasien sind nichts besonderes. Wir haben in kurzer Zeit zwei live erfahren.“ – Mir ist nicht klar,

a) was genau Sie von einem Gymnasium erwarten?
b) ob Ihnen klar ist, wie viele Gymnasien es in Deutschland gibt und dass Ihre“Stichprobe“ von exakt zwei (!) Gymnasien keinerlei statistisch relevante Aussagen zulässt?

Karin
4 Monate zuvor

Wie hoch ist denn der Anteil der Schüler in Singapur und Japan mit mangelnden Sprachkenntnissen, die zuhause nicht die Unterrichtssprache sprechen? Ich sehe dazu keine Daten. In Deutschland ist der Anteil jedenfalls inzwischen enorm. An dem Gymnasium (!), an dem ich in Baden-Württemberg Deutsch unterrichte, liegt er in manchen Klassen bei knapp 50%.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Karin

Schwierig, aber tiefere Analysen sind nicht mehr nötig, denn man hat erkannt und formuliert, die Unterrichtsqualität* ist das Problem.

[*Synonym: Lehrkäfte]

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ja, am Ende kommen sonst noch Menschen auf die Idee, es seien die tollen „modernen“ pädagogischen Konzepte, die seit Jahren postuliert werden… nein, das müssen die völlig unfähigen Lehrer sein

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich habe die Unterrichtsqualität seit Ende des letzten Schuljahres entscheidend verbessert, ich unterrichte nicht mehr. Ein WAM weniger.

MB aus NRW
4 Monate zuvor
Antwortet  Karin

Mal gucken, wann die ersten „Experten“ mal schauen, wie gerade Mathe in Japan unterrichtet wird…das ist glaube ich so exakte Gwgenteil dessen, was den Herren Köller und Co. so vorschwebt.

P.S.: Wenn man Mathe wirklich beherrscht, also auch Ideen, Herleitung und Rechenwege durchschaut, hat man in der Regel auch kein Problem mit Anwendungssituationen – siehe Japan, auch wenn ich persönlich so nicht unterrichten möchte…Wenn man dauernd (völlig sinnbefreite) Möchtegern-Anwendungen bekommt, dort kaum rechnet und alles in irgendwelche Taschenrechner eintippen, kann man am Ende eher wenig bis gar nichts…

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Karin

In Singapur ist die Lage umgekehrt wie in Baden Württemberg, da schneiden die Kinder mit Migrationshintergrund 23 Pkt / 1. Gen. bis 40 Pkt. / 2. Gen. besser ab als die Einheimischen und ziehen den Schnitt dort deutlich nach oben. Dass Migrantenkinder z.T. deutlich besser abschneiden, ist auch in den klassischen Einwanderungsländern wie Australien, Neuseeland, Kanada oder UK der Fall. Dass das alles englischsprachige Ländern mit Auswahlverfahren nach Punktesystem für die Einwanderung sind, dürfte dabei vermutlich auch eine Rolle spielen.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Wie unbunt! Wie soll denn so Chaos und Unordnung entstehen? Also wiiiiirrrkkklliiiich! 🙂

Küstenfuchs
4 Monate zuvor

Herr Köller ist genau der, der gegen die Überlastung von Lehrkräften Yogakurse und Achtsamkeitstraining bei gleichzeitigem Verbot von Teilzeit vorschlägt. Wer soll den denn ernst nehmen?

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Tja, damit sollte man vorsichtig sein.

„Hintergrund: Köller ist auch Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, wo Konzepte für den Mathe-Unterricht entwickelt werden.“

Qui bono?

Und genau diese Expert_ens sind es doch, die mit ihren wundervollen Unterrichtsmethoden den Mathematikunterricht systematisch verschlechtert haben.
Genannt sei dass entdeckende Lernen, Gruppenpuzzles, Teamarbeit, Schüler erklären Schülern, lebensnahe Mathematik (pruuuust!!!),…

Man verschone mich mit diesen Heilbringern, ich lese lieber mal bei Hattie nach, und siehe: „Direct instruction“ bringt den Erfolg:

„Direkte Instruktion“ wird eine „hoch-strukturierte, lehrergesteuerte, lernerzentrierte, schrittweise, feedback- und redundanzreiche Förderung verstanden, in der die zu lernenden Fähigkeiten vom Lehrer präsentiert, in Anleitung mit dem Schüler modelliert und letztendlich so lange einschleifend geübt werden, bis sich ein hoher Automatisierungsgrad zeigt“ (Grosche 2011, S. 148).

Mit anderen Worten, weg vom im Referendariat Eingebläuten, hin zur Vernunft.

Egvina
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

NO GO!!! Hattie darf man nur dann zitieren, wenn es heißt: die Klassenstärke hat keinen Einfluss auf den Unterricht.

Küstenfuchs
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Ich weiß genau, wer Herr Köller ist. Oder das IPN (an dem ich meine Staatsexamensarbeit geschrieben habe). Nur Köller ist schlicht verlogen, hackt gerne auf Lehrern rum und seine Meinung ist mir aus dargelegten Gründen vollkommen egal. Er geht mit der Kultusministerin ins Bett (im übertragenen Sinne), obwohl eben die Politik – und die alleine – durch das Kaputtsparen des gesamten Bildungsapparats für das Desaster verantwortlich ist.

Lera
4 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Leute, die NOCH weiter weg sind von den Niederungen nicht-inszenierter Wirklichkeit. Kultusminister zum Beispiel.

Konfutse
4 Monate zuvor

Das Schlimme ist, dass man mit dummen Geschwätz ganz schön viel Geld verdienen kann UND auch noch in der Presse zitiert wird. Ich habe irgendetwas falsch gemacht in meiner Berufsauswahl.

Monika, BY
4 Monate zuvor

Meine Kinder haben fast keinen Unterricht mehr – sie spielen Spiele – so viel Vertretungen. Es ist Dezember, die Beiden sind in Englisch bei Unit 1 (5 Klasse) – bei 1 von Unit 6!

8 Klasse bei Unit 1 von Unit 4!

Mathe ist, ja, klar. Eltern Sache, schon längst, Deutsch ebenso.

Über Physik will ich gar nicht anfangen zu schreiben. Wenn das Klassendurchschnitt in einer starken Klasse liegt bei 4, dann kann nicht NUR an den Kinder liegen.

usw…

vhh
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ein Physikkollege, der nach Anforderungen des Lehrplans bewertet, wenn das der Chef erfährt, gibt ein kollegiales Gespräch..

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

😉

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Es gibt einen offenen, ehrlichen Meinungsaustausch mit der SL.
Der Kollege kommt mit seiner Meinung zum Gespräch und verlässt dieses mit der der SL – ein Austausch der vorgefassten Meinung eben:)

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Meine Kinder haben fast keinen Unterricht mehr – sie spielen Spiele – so viel Vertretungen.“ – Zu wenig Lehrkräfte, oh weh! Wie konnte das nur passieren, bei dem attraktiven Berufsbild… Sie werfen den Lehrkräften etwas vor, für das die schlicht nicht können:
Wir sind NICHT häufiger krank als der Durchschnitt der Bevölkerung. Es gibt eben seit Jahrzehnten keine vernünftige Vertretungsreserve. Das ist eine POLITISCHE und nicht unsere Entscheidung.
Infolgedessen ist es relativ selten möglich, dass eine Lehrkraft zur Vertretung eingesetzt wird, die die Klasse schon kennt – oder die wenigstens das ‚richtige‘ Fach hat, das vertreten werden muss. Dann kennt man/frau die Lerngruppe nicht, weiß nicht, wo die stehengeblieben sind im Stoff -Vertretungen können oft erst am Abend vorher oder sogarvfrühmorgens bekanntgegeben werden-, oder die Schüler:innen haben kein Material für das Fach, das man unterrichten könnte, und man selbst so kurzfristig**** natürlich auch nicht (Tablets sind hier übrigens hilfreich).

****Wenn Sie denken, dass ich mich spätabends NOCH MAL an den Schreibtisch setze, nur weil ich soeben eine Vertretung für den nächsten Morgen bekommen hae, dann haben Sie den Schuss noch nicht gehört (und auch nie eine der einschlägigen Arbeitszeitverordnungen durchgelesen).

Aber seien Sie unbesorgt, das wird noch schlimmer: Wir stehen nämlich gerade am ANFANG des Lehrkräftemangels.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Wie richtig!
Wenn wir Boomer uns aus dem Schuldienst verabschiedet haben werden, spätestens so in ca. 5 Jahren, wird es erst richtig krachen.
Dann müssen andere meinen Job (nicht) machen.
Wlche anderen?

Bücherleser
4 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Dazu kommt noch: Wenn man die Klasse nicht kennt, weiß man als Vertretung auch nicht, welche Kinder Förderbedarfe irgendeiner Art haben, also Sonderaufgaben (individuelle Förderung) benötigen.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Nur zu: Kollegen sind gesucht. Ist ja alles so easy (ausser wenn Pandemie ist und Leute auf einmal feststellen: „Oh shit, DARUM ist das Lehrersein also ein BERUF.“)

Nicht genügend L einstellen, Vertretungsreserven wegsparen – Ergebnis: Siehe real life.

Realist
4 Monate zuvor

„Zwischen 2012 und 2022 gab es einen massiven Einbruch bei der Freude und dem Interesse am Fach Mathematik.“

„Hintergrund: Köller ist auch Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, wo Konzepte für den Mathe-Unterricht entwickelt werden.“

Da fehlt noch eine Ergänzung:

„Seit Dezember 2009 ist er [Köller] zudem Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des IPN [Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel].“
https://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_K%C3%B6ller

GriasDi
4 Monate zuvor

Dann sollte Herr Keller seine angehenden Lehrkräfte besser ausbilden. Oder bildet er gar nicht aus und hat auch sonst keinen Kontakt mit StudentInnen bzw. SchülerInnen?

anka
4 Monate zuvor

Timing
Gerade jetzt anlässlich der Verhandlungen des TV-L (o.Hessen) kommt eine solche Breitseite: Lehrer am Gym könnten es nicht?
Kann das Zufall sein?
Oder drifte ich da gerade verschwörungstheoretisch ab…

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, danke für den Hinweis.
Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass die Schwerpuktsetzung bei der Berichterstattung sich auch am Aktualitätsprinzip orientiert.

F. Bel
4 Monate zuvor

Die Qualität meines Unterrichts hat sich in den letzten 30 Jahren nicht sonderlich verändert. Entscheident verändert hat sich das Zeitfenster, das mir für das eigentliche Unterrichtsthema bleibt.

Früher bin ich in die Klasse gekommen, habe den Kindern einen guten Morgen gewünscht, kurz gewartet bis alle den Tisch vorbereitet hatten (falls das nicht eh schon ohne Aufforderung erledigt war) und dann konnte es meistens losgehen.

Heute muss ich zuvor noch
… zigmal ermahnen, dass ich jetzt anfangen will und sich alle hinsetzen und still sein sollen
… mir anhören warum X, Y und Z immer noch nicht da sind
… Schüler auffordern, dies und jenes wegzupacken, die Jacke und die Mütze auszuziehen
… mit Schülern wegen vergessener Sachen und Hausaufgaben diskutieren
… Streit aus der Pause oder im Klassen-Chat schlichten
… zum tausendstenmal die Handy-Regel klären
… mediensüchtige Schüler erinnern, dass sie erst vor 5 Minuten auf dem Klo waren und dass die Handyregeln auch dort gelten (Warum kann man soziale Netzwerke nicht einfach während der Schulzeit zentral blockieren?)
usw.

Manchmal fällt die geplante Stunde auch komplett aus, weil Klassen zusammengelegt werden und dann stattdessen Stillarbeit gemacht werden soll, oder weil die Schüler bei irgendeiner Eröffnung der Stadt was aufführen sollen, auf dem Weihnachtsmarkt einen Stand betreiben müssen, eine zusätzliche Theater-, Orchester- oder Chorprobe angesetzt ist, eine Projektwoche zum Umgang mit Medien gemacht werden soll, usw.

Der einfachste Weg zur Verbesserung der Unterrichtsqualität wäre es, wenn in der Unterrichtszeit einfach Unterricht stattfinden könnte.

Canishine
4 Monate zuvor
Antwortet  F. Bel

Hmm, vielleicht meint Herr Köller ja mit „Unterrichtsqualität“ genau das, was Sie so treffend beschreiben. Dann hätte er wohl recht …

mississippi
4 Monate zuvor
Antwortet  F. Bel

So ist es in der Grundschule auch. Gefühlt bin ich 40% meiner anwesenden Zeit am Erziehen. Wie soll man da noch gut gelaunt tollen Unterricht zaubern in der kurzen Zeit? Die Kinder sind bei uns nicht mehr sehr anstrengungsbereit, daddeln den ganzen Tag und lesen kaum. Lange Arbeitsaufträge werden nur überflogen und schlampig abgeliefert. Bedauere schon meine Gymnasialkollegen, die Kinder unterrichten müssen, die wir an eine andere Schulart empfehlen, aber von den betriebsblinden Eltern angemeldet werden. Aufmerksamkeitsstörungen haben auch ganz viele Kinder, können sich bei uns immer noch nicht organisieren. Wie soll das in einem gymnasialen Schulbetrieb mit seinen Anforderungen funktionieren?

AvL
4 Monate zuvor
Antwortet  mississippi

Die andere Perspektive kann auch so wie bei uns aussehen:

Wir sind bei unserem 4. Kind, männlich und in der dritten Klasse , gerade sehr damit beschäftigt, ihm nach dem entdeckenden und selbst erforschenden Lernen der ersten beiden Schuljahre , endlich strukturiertes Arbeiten zu vermitteln, da seine unstrukturierte, wenig empathische Lehrerin bisher mit unstrukturierten Methoden im selbsterforschenden Lernmodus, gar keine Struktur vermittelte.

Ohne eine geordnete Struktur im Unterrichtsaufbau und ohne eine fehlende Empathie für Kinder, bearbeiten die Schüler fast ausschließlich Arbeitsblätter.
Fehlende Empathie leiten wir aus den verbalen Äußerungen den Schülern gegenüber bei klasseninternen Konflikten ab.

Es arbeiten hier aber auch engagierte und strukturierte Lehrerinnen an dieser Grundschule.

Die Gaußsche Glockenkurve der Normalverteilung hat uns leider im linken Bereich der Verteilungskurve getroffen.

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  F. Bel

Die Qualität meines Unterrichts hat sich in den letzten 30 Jahren nicht sonderlich verändert. Entscheident verändert hat sich das Zeitfenster, das mir für das eigentliche Unterrichtsthema bleibt.“

Auf die Idee das genau DAS das Problem sein könnte sind Sie noch nicht gekommen? Vielleicht mal den Unterricht an die Schüler*innen anpassen anstatt 30 Jahre dasselbe zu machen?

Menga
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Haben Sie den Post von F.Bel bis zum Ende gelesen und erfahren, welche äußeren Umstände dazu führen, dass F.Bel nur ein schmales Zeitfenster zur Verfügung hat? Was gibt es denn da „an die Schüler*innen anzupassen“?

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Menga

Ach liebes Göttler, „Uns Uwe“ am Rohr bzw. an der Tastatur. Wo sind nur die Zeiten hin, als „Anpassung“ in jeder Form pöhse war, aber so richtig. Man fragt sich: Wie stellt „Uns Uwe“ sich diese Anpassung an SuS genau vor, z.B. in Mathematik oder Physik, in Sprachen oder in Deutsch?

Canishine
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Wenn man jemanden missverstehen will, dann gelingt das auch.

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe: Ach, seufz, Leseverständnis – das war einmal… Man kann seinen Unterricht kontinuierlich weiterentwickeln in Anpassug an geänderte Umstände und dennoch eine konstant hohe Unterrichtsqualität halten.

Jetzt klarer?

Wenn aber veränderte gesellschaftliche und schulorganisatorische Verhältnisse dazu führen, dass ein absurd hoher Teil der sogenannten ‚Unterrichtszeit‘ für völlig andere Dinge draufgeht als ‚Unterricht‘ im eigentlichen Sinne, dann wird der Output ZWINGEND darunter leiden, dass nur noch 20 statt 45 Minuten ‚echte‘ Unterrichszeit übrig bleiben – und das kann man dann auch nicht mehr durch Unterrichtsqualität kompensieren.

Noch klarer jetzt? Na sehen Sie, geht doch…

GriasDi
4 Monate zuvor

Was genau machen deutsche Lehrkräfte so viel anders als z. B. Japanische Lehrkräfte oder Lehrkräfte in anderen “ Siegerländern“? Gibt es da neuere Analysen? Nach der ersten Pisa-Studie sind ja viele nach Finnland gereist und mussten feststelle, dass der Unterricht gar nicht so viel anders war. Mich würde auch die Anzahl der Unterrichtsstunden interessieren, die in diesen Ländern wöchentlich Matheunterricht stattfindet. Da wurde nämlich auch massiv gestrichen. In Bayern sind für einen mathematisch interessierten Schüler vom G9 auf G8 zwei Schuljahre Mathe weggefallen (9 Wochenstunden).
Oder ist es einfach so: schlechterer Pisa-Wert => schlechterer Unterricht?

Terttu
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Irgendwas muss grundlegend anders sein. Seit der GS wurde meiner Tochter gesagt, sie hätte Dyskalkulie, ihre Noten in diesem Fach haben sie an die Realschule gebracht trotz sehr fleißigen Lernens (Bayern). In der 5 Klasse hatte sie eine chinesische Freundin der Familie (Ingenieurin) als Nachhilfelehrerin – voila: von 5 auf 3 (ja, die Chinesin hat wirklich völlig anders gerechnet und es eben auch so vermittelt); in der 6. Klasse war sie ein Jahr in Finnland und ist dort auch zur Schule gegangen: jetzt in der 8 Klasse steht sie 2. – Übrigens waren die britischen Matheschüler genauso schlecht. Viele Schulen sind dazu übergegangen, chinesische Mathelehrer zu importieren – vor allem aus Hongkong natürlich, die sprechen gut Englisch. Es scheint zu helfen. Alles anekdotisch natürlich (mit Ausnahme des engl. Beispiels, siehe The Guardian/oder Evaluationen von Ofsted); man erkennt eine Tendenz: Irgendwas ist tatsächlich anders und – kann es sein? – besser als selbst in King Markus‘ Freistaat. Das Kind war immer dasselbe. Vielleicht kann man das einfach mal zur Kenntnis nehmen, nachdem man seine Wunden geleckt hat, und dann das von den erfolgreicheren Ländern lernen, was sich leicht umsetzen lässt. Da gibt es einiges, wenn schon vier Monate chinesiches Rechnen die Leistungen steigern.

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Terttu

Dann sollten die Bildungsforscher in diese Länder reisen, deren Unterricht anschauen und den deutschen LehrerInnen vermitteln, wie diese es machen. Ganz einfach. Wir sollten mehr von solchen Unterrichtsmethoden kopieren, wenn diese so erfolgreich sind. Falls diejenigen nicht viel anders machen als in Deutschland, hat der Erfolg andere Gründe. So einfach wäre das.

potschemutschka
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Das wäre zu einfach!

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Terttu

Das Kind kann nicht „dasselbe“ geblieben sein 5. Klasse — 8. Klasse, da passieren so Sachen wie Beginn der Pubertät. Außerdem bleibt die Frage, was an dem chin. Rechnen so anders sein soll (es geht also um Rechnen, nicht um Mathematik?). Dann bitte nicht vergessen: An einem dt. GYM brauchen die chinesischen Mathe-Lehrerinnen ein zweites Fach. Wie schnell hat Ihre Tochter Finnisch gelernt, wie groß waren dort die Klassen, wie hoch war der Migrant:innen-Anteil, wo war die Schule – Großstadt oder auf dem Land was hübsch Homogenes? Davon ab: Die Methoden – oder Tricks -, die bei Ihrer Tochter zu Erfolgen führten, können Sie nicht einfach pauschalisierend auf alle anderen SuS und Themen anwenden. Ich z.B. war in Mathe nie die hellste Kerze, konnte aber teuflisch gut Kopfrechnen.

Simon
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Hab mal gegoogelt und diese interessante Datei gefunden. Ist zwar schon älter, kann mir aber gut vorstellen, dass sich die Art wie Japaner lernen nicht großartig geändert hat. Damals war es zumindest so, dass Japaner 30% mehr Zeit mit Mathematiklernen verbringen als deutsche Schüler. In Eigenverantwortung üben und lernen die Schüler daheim Rechentechniken zusammen mit ihren Eltern, in der Schule wird die Zeit hauptsächlich für problemlösende Aufgaben verwendet. Viele Schüler besuchen private Ergänzungsschulen. Wenn das heute noch so ist, kann man doch aufgrund der erzielten Leistungen nicht auf die Unterrichtsqualität schließen. Völliger Schwachsinn. Auch das wird in der unten genannten Studie angesprochen.
Als weiterer wichtiger Aspekt wurde die emotionale Unterstützung und fachliche Hilfe in asiatischen Familien genannt, die genauso auch bei ausgewanderten Familien festgestellt wurde und sich auch im Ausland (also bei uns) wesentlich auf die Mathematikleistungen auswirkt.

Hier der Link: https://www.pedocs.de/volltexte/2013/7773/pdf/UnterWiss_1998_3_Schuemer_Mathematikunterricht_in_Japan.pdf

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Simon

Und wenn dann noch dazukommt, dass schlechte Schulleistungen eine Schande für die ganze Familie sind und deren Ehre angreifen, da steigt der Druck aber gewaltig.

Bla
4 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Japanische Lehrkräfte oder „japanische Kultur/Gesellschaft“?
Die Familien sparen viel Geld für die Bildung. Es wird massiv in Bildung für die Kinder investiert. Der Anteil an Privatschulen sind demnach auch massiv. Zusätzlich gezielte häusliche und private Förderung. Lernen bis 22 Uhr ist in der „Deutschen Gesellschaft“ kaum zu denken. Dort schon. Büßt man eben in „lass Kind Kind sein“ usw. ein.
Aber die Ergebnisse sind dementsprechend eben auch anders.
Die Schulen sind wohl ziemlich anspruchsvoll. Ohne die Zusatzförderungen und massiv Zeit- und Geldeinsatz sind die schwierigen Aufnahmeprüfungen für die Uni und Oberschulen kaum bis nicht möglich.
Zusätzlich ist das Image deutlich anders: In Deutschland ist das Lehrerimage sehr schlecht. In Japan ist es ein hoch angesehener Beruf und geht dementsprechend auch mit deutlich mehr Respekt einher.

JoS
4 Monate zuvor

Wenn ich mich an meine erste Festanstellung an einem renommierten Berliner Gymnasium mit einem Anteil von NDH-Anteil unter 1% erinnere und das mit dem Unterricht vergleiche, den ich heute an einer Brennpunkt-IGS in Westdeutschland erlebe und selbst durchführen darf, kann ich mir gut vorstellen, dass da etwas dran ist. Aber das sind nur meine anekdotischen Erfahrungen, eine breitere Untersuchung dazu wäre sicher hilfreich.

DerechteNorden
4 Monate zuvor

Köller – Kiel? Dazu fällt mir nur der Name Prien ein. Und da sind wir auch schon wieder bei Politik. Ich mag das gar nicht weiterdenken.

MB aus NRW
4 Monate zuvor

Je öfter ich den Artikel lese, desto wütender werde ich bei so viel – ja, das empfinde ich so – Ahnungslosigkeit mit Hang zur Unverschämtheit.

„Eine Art Rechentraining, relativ wenig kreative Auseinandersetzung mit Mathematik. Da gibt es nur wenige Anknüpfungspunkte zur Lebenswelt.“
so Köller.

Dieses Geseiere höre und lese ich seit Jahren und das ist mittlerweile völliger Quatsch. Sämtliche Bücher sind voll mit irgendwelchen kreativen Aufgaben mit sehr gewollten Anknüpfungspunkte zur Lebenswelt, was wir nicht mehr haben, sind die „Päckchen“ mit Übungsaufgaben. Genau das sind aber die Aufgaben, die – teuer privat neben dem Unterricht bezahlt – in den „Gewinnerländern“ Singapur und Japan in Massen gerechnet werden (und zum Teil auch hier in der Nachhilfe und im Förderunterricht). Es ist doch nicht die „Lebenswelt“ oder die Kreativität, an der Kinder im Matheunterricht scheitern, es sind ganz banale Dinge. Irgendwo wurde z.B. der Dreisatz erwähnt oder die Bruchrechnung. Und da ist es natürlich „nett“ und motivierend (und das nutzt jeder Mathelehrer, den ich kenne) da irgendwie bei Brüchen Gummibärchen oder Schokolade aufzuteilen, aber es bringt eben nichts, wenn die Rechenregeln, die eben (für die PISA-Autoren wohl leider (?) ) auch eine Rolle im Mathematikunterricht spielen, nicht genügend geübt werden. Und das werden sie nicht…Hausaufgaben? Bloß nicht zu viele? Üben? Hui, wenn üben, dann aber unbedingt kreativ, in Gruppen, mit tollen Präsentationen, bloß nicht sinnvoll individuell einfach mal rechnen. Rechentraining (wie böse). Das wird dann – wie in Singapur und Japan in der Nachhilfe/im Zusatzunterricht, der dort erteilt wird/im Förderunterricht gemacht.

Niemand, wirklich niemand möchte wieder Mathe so unterrichten, wie das vor 10, 20, 30 Jahren war. Nebenbei bemerkt: die Schüler damals waren deutlich besser und haben deutlich mehr gelernt als die heute, da einfach viel mehr vermittelt wurde.

Aber wenn man sich nur einmal ehrlich machen würde, müsste man einsehen, dass genau dieses „Training“ eben die deutlich besseren Ergebnisse bringt.

Man muss eben auch sehen, welchen Preis das hat: Druck, knallharte Selektion, Chancenungleichheit, da z.B. in Singapur im Schnitt (!) mehrere hundert Euro pro Monat für Nachhilfe rausgehen werden…natürlich will man das nicht, das will doch hoffentlich auch kein Lehrer…aber so zu tun, als wäre jetzt ausgerechnet zu viel (!) Training und zu wenig Lebensweltbezug Schuld, ist lächerlich.

P.S.: Im Sport und am Instrument hat Trainig auch nicht immer Spaß gemacht (Tonleiterübungen am Klavier…Lagenwechseletüden an der Geige etc.), aber ohne Training fehlen eben die Grundlagen, um dann kreativ und mit Freude Sport bzw. Musik machen zu können.

So, ab zur Arbeit…5 Stunden Mathe heute…sogar mit einem Flüchtlingskind am Gymnasium im Regelunterricht, das ja laut Köller auch gar nicht existent ist…

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Spannend ist in dem Kontext auch, dass die Kids sich ja angeblich nicht verändert hätten.
Da stelle ich mir dann schon die Frage, wie wir denn damals klar gekommen sind, als der Lebensbezug noch viel geringer war. Wir waren ja dann wie die Kids heute, wenn sich junge Menschen angeblich nicht verändert haben.

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In der Pause sieht man auch die Veränderung, früher sind die Jugendlichen rumgelaufen oder standen in Grüppchen zusammen, haben gesprochen, gealbert, gelacht, geärgert, sich bewegt, kommuniziert miteinander.
Heute lehnen sie, aufgereiht wie die Vögel auf der Leitung, an der Wand und jeder stiert in sein Handy!
Schon traurig
Angefangen hat dieses Drama schon vor über 30 Jahren.
Mein ältester Sohn hatte während eines längeren Krankenhausaufenthaltes einen Gameboy als Trösterchen geschenkt bekommen.
Wieder genesen zu Hause wurde ein Freund zum Spielen am Mittag erwartet, so wie früher auch!
Da saßen dann zwei Buben im Zimmer und jeder war in seinen Gameboy vertieft, statt im Garten, Spielplatz oder einfach draußen zu toben!
Ich habe von beiden die Geräte dann bekommen als ich ihnen die Alternative aufzeigte, dass entweder jeder bei sich zu Hause jetzt spielt, also der Freund geht! oder jetzt die Zeit gemeinsam genutzt wird, was sie dann auch mit viel Spaß und Bewegung, so wie früher, taten!
Der Gameboy wurde meinem Sohn dann nur noch bei schlechtem Wetter ab und zu und wenn kein Freund greifbar war gegeben!
Dieses Gerät hat damals schon in vielen Familien für Ärger und Streit gesorgt!

Marhat
4 Monate zuvor

Vor 30 Jahren gingen ca. 6-8 % eines Jahrgangs auf das Gymnasium und wurden in Kleingruppen von ca. 15 LN von ausgebildeten Fachlehrern mit dem Ziel der Studierfähigkeit unterrichtet. Heute besuchen ca. 40- 45 % eines Jahrgangs das Gymnasium und werden in Gruppen zu 25-30 LN von Seiten- Quereinsteigern und manchmal auch Fachlehrern mit Ziel das Abiturzeugnis zu erhalten unterrichtet.
Unter diesen Rahmenbedingungen läuft es doch am Gymnasium hervorragend.
Das Gymnasium ist nun mal mehr keine Schule für kognitiv Begabte.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Marhat

Ach ja?? Also, als ich 1980 (okay, das sind 43 Jahre) aufs Gymnasium kam, waren wir knapp 30 Kinder in der Klasse……es gab 4 Klassen in meinem Jahrgang…..als mein Sohn bzw. Meine Tochter aufs Gymnasium kamen, waren es ca. 25 bis 30 Kinder in der Klasse…..
Die Bedingungen haben sich von der Anzahl der Kinder nicht oder nur marginal verändert…..
Die Fluktuation bis zum Abitur kann ich nur halbwegs beurteilen, aber am Ende waren es bei mir, wie bei meinen Kindern wieder etwa genausoviele, die ein Abschlusszeugnis in der Hand hielten, wie sie gestartet sind…..
Wir waren immerhin noch 110 …..und in wir wirklich alle so kognitiv begabt waren, naja……

Marhat
4 Monate zuvor

… wahrscheinlich westdeutsche Verhältnisse.
Die Bildungsmisere muss ja irgendwo ihren Ursprung haben.
Schon sind die Schuldigen gefunden!

Die KuMi und Wissenschaftstheoretiker sollten endlich ihre Erwartungshaltung ändern. Die meisten Lehrer können das doch auch.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Marhat

Von welchen Verhältnissen sprechen Sie denn? Verstehe Ihren Post nicht.

ulschmitz
4 Monate zuvor

Da gab’s doch mal diese schöne KArikatur: Lehrer steht vo einer Klasse mit gefühlt 40 SuS und meint: Hallo, ich bin die Lehrerschwemme, seid ihr der Pillenknick?“
Unlängst Foto gefunden – Einschulung 1958, Kathol. Volksschule – 42 SuS und ein „Frollein“ Lehrerin mittendrin – wie die morgens den Mut gefunden haben, dieses Kreuz von „buntester Mischung“ auf sich zu nehmen…?

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Ich war in meiner Grundschulzeit in einer einklassigen Dorfschule mit einem Frollein. Ja, es ging.

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor

Anfang der 80er, 5. Klasse Gymasium: 35 Schülerinnen umd Schüler. Nein, kein Witz… Konfessionelle Schule.

dickebank
4 Monate zuvor

1965 auf’s GY gekommen, reines Jungengymnasium, 3 Parallelklassen a 45 Jungen. Am Ende der Erprobungsstufe hatte jede Klasse zwischen 28 und 30 Quartaner, die Hälfte davon waren Jungen, die ein Jahr innerhalb der Erprobungsstufe wiederholt haben. Von den ursprünglichen 45 Sextanern sind 30 auf der Strecke geblieben, 20 wurden abgeschult und 10 erhielten die Chance entweder die Sexta oder die Quinta zu wiederholen.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Marhat

Also laut Wikipedia („Abiturientenquote“) lag 1992 der Anteil derer mit Hochschulzugangsberechtigung bereits bei 31 %, in Westdeutschland bei 33 %. Die Zahl, die Sie nennen, stammt wohl aus den 1960er Jahren.

Uwe
4 Monate zuvor

Die Argumentation der Kolleg*innen hier zeigt das Hauptproblem des dreigliedrigen Schulsystems. Nehmen wir mal einen hypothetisch wirklich beschissenen Mathelehrer*in am Gymnasium. Er kann sein ganzes Leben unterrichten und die Schüler*innen die mit seinem extrem schlechten Unterricht nicht klarkommen bekommen immer die „Diagnose“ : Nicht geeignet fürs Gymnasium. Kurz: Gymnasiallehrer*innen können problemlos den schlechtesten Unterricht ever machen (und machen das übrigens auch), schuld am Versagen sind IMMER die Schüler*innen die dann halt gehen (müssen). Sieht man auch an der Argumentation der Gymnasiallehrer*innen hier: Schuld sind die Eltern, die Schüler*innen, die Smartphones. Selbstkritik: Null.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Vorab: Ich bin GS Lehrerin. Woher wissen Sie, dass Gym Lehrer den schlechtesten Unterricht ever machen? Wahrscheinlich, weil Ihr Kind am Gym nicht mitkommt. Ich muss zugeben, mein Mathelehrer am Gym war auch eine Katastrophe, aber: wenn ich studieren will, muss es reichen, dass man es einmal erklärt. Wenn ich es nicht verstehe, setze ich mich zuhause hin und erarbeite es mir. Genau das klappt aber heute nicht, weil viele Schüler nicht geeignet sind fürs Gym. Weil Gym Lehrer eben nicht 100 mal erklären und allem nachrennen wie an der GS. Weil ich mir im Studium eben auch viel selbst erarbeiten muss. Und wenn ich das nicht kann, studiere ich nicht. Die Kinder kommen heute in die Schule und sind zum großen Teil nicht schulreif. Das zieht sich durch. Es fehlt an allem. Eltern fühlen sich nicht verantwortlich, kommen nicht zum Elternabend und wollen die Kinder dann am Gym anmelden. Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn ich sehe, wer bei uns zum Gym geht. Das ist aber so gewollt. In RLP hat man die HS abgeschafft mit der Konsequenz, dass über die Hälfte zum Gym geht mit 3 en und 4 en im Hauptfach. Die Kinder gehen kaputt, die Familien auch und die Lehrer ebenso. Schuld hat die Politik und Leute aus der Bildungswissenschaft, die völlig den Bezug zur Realität verloren haben.

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Woher wissen Sie, dass Gym Lehrer den schlechtesten Unterricht ever machen? “ Meine Frau arbeitet am Gymnasium. Frontalunterricht ist da immer noch die Regel und wie sie ja schon selber schreiben „die Kinder kommen nicht mit weil nicht Gymnasialfähig“ der Universaljoker. Danke für die Bestätigung. Und nein mein Kind kommt nicht am Gymnasium nicht mit, das sie das für ein wahrscheinliches Motiv halten ist schon fast unfassbar peinlich.

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Warum ist Frontalunterricht schlecht?

Unfassbar peinlich?
Die Kritik am Gymnasium kommt häufig von Eltern, deren Kinder nicht mitkommen. Entweder ist der Lehrer am Gym Schuld, weil man sich nicht kümmert, langweiligen Unterricht macht usw.. Oder die GS hat Schuld, weil sie nicht gut genug vorbereitet (obwohl man keine Empfehlung hat). Egal, auf jeden Fall ist die Schule dran Schuld. Natürlich bis auf eine Ausnahme: Ihre Frau macht den perfekten Unterricht!

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Warum ist Frontalunterricht schlecht?“

Weil man da wie ich schon schrieb auch ein gut gemachtes Lehrvideo gucken kann. Frontalunterricht ist nicht schlecht sondern schlicht überflüssig.

Na ja
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Nein, Frontalunterricht hat im Vergleich zum Lehrvideo den Vorteil, dass man passgenau in jeder Situation auf die SuS reagieren kann. Frontalunterricht ist nicht gleich Lehrervortrag!

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Da das Lehrvideo bekanntlich auch auf Schülerfragen eingehen kann, Zwischenfragen ohne Weiteres zulässt und darauf achtet, ob die Gesichter der Zuschauer zu großen Fragezeichen mutieren, haben Sie selbstverständlich Recht.

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Die Frontalunterrichtsphase wird aber nicht von Schüler*innenfragen unterbrochen und Lehrvideos können theoretisch viel passgenauer auf eine inhomogenere Lerngruppe zugeschnitten werden. Man kann verschiedene anbieten. Ach und dann können Lehrvideos noch angehalten und zurückgespult werden. Und wenn ein Lehrer*in bei Schüler*innen nur noch Fraagezeichen sieht hat er die Lerngruppe aber echt brutal falsch eingeschätzt.

Lisa
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Bei manchen Sachverhalten ist Frontalunterricht gut. Um Kinder in Deutsch oder Geschichte anzusprechen, oft auch die gute alte Lehrererzählung. Bitte flexibel und nicht ideologisch sein. Alle Unterrichtsformen können ihre Berechtigung haben, Allheilmittel ist aber keine.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sie haben keine Ahnung, was Frontalunterricht bedeutet? Damit ist keine Vorlesung gemeint….also nicht vergleichbar mit Videoschauen….

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sie wissen nicht was Frontalunterricht ist. Es gibt guten und schlechten Frontalunterricht.

Grottenolm
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

UPS, Ihre Frau unterrichtet also unfassbar schlecht? Ja warum unterstützen Sie sie dann nicht, sondern lassen sich hier über sie aus?
Manch ein Benehmen ist wirklich unfassbar peinlich!
„Am Gymnasium unterrichten = unfassbar schlecht unterrichten“: Sehen Sie das eigentlich als Korrelation, Kausalzusammenhang oder als Tautologie?

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

 Ich muss zugeben, mein Mathelehrer am Gym war auch eine Katastrophe, aber: wenn ich studieren will, muss es reichen, dass man es einmal erklärt. Wenn ich es nicht verstehe, setze ich mich zuhause hin und erarbeite es mir. „

Übrigens ganz nebenbei: Wenn es egal ist wie schlecht die Gymnasiallehrer*innen sind wie sie hier Argumentieren: Wäre es dann nicht besser die Schüler*inenn zu Hause oder selbstbestimmt in kleinen Gruppen GUTE Lehrvideos zur Mathematik anschauen zu lassen? Die die Gymnasialfähig sind könnten sich den Stoff selbst erarbeiten und die ganzen Gymnasiallehrer*innen müssten sich nicht mehr rumärgern sondern könnten was ernsthaftes arbeiten (scheinen ja eh überflüssig zu sein)

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ich habe nicht geschrieben, dass es egal ist. Menschen sind schließlich auch soziale Wesen und sollten nicht nur im Homeoffice arbeiten. Ich sollte aber nicht erwarten alles haarklein und nochmal und nochmal und nochmal und am nächsten Tag wieder erklärt zu bekommen. Dann ist man an der Schule falsch.

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich habe nicht geschrieben, dass es egal ist. „

Ich muss zugeben, mein Mathelehrer am Gym war auch eine Katastrophe, aber: wenn ich studieren will, muss es reichen, dass man es einmal erklärt. Wenn ich es nicht verstehe, setze ich mich zuhause hin und erarbeite es mir“

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Schön, dass Sie mich zitieren.. so völlig ohne Zusammenhang. Was soll das? Zuviel Glühwein?

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sie haben praktisch zum Ausdruck gebracht das katastrophale Lehrer*innen kein Problem sind weil Gymnasiast*innen auch so lernen können. Die Schlussfolgerung das sie dann überfüssig sind ist jetzt aus ihrer Sicht gewagt?

Mariechen
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Also zumindest am Gymnasium!

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sehr geehrter Herr Uwe….
Gymnasiallehrer*innen können problemlos den schlechtesten Unterricht ever machen (und machen das übrigens auch)“

Schade! 1a-Selbstdisqualifizierung….und im Hintergrund läutet die Handbimmel aus „Game of Thrones“:

“Shame….shame … shame…. shame … shame …. shame…“

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Ja wie ich schon sagte: 0 Selbstkritik. Die Probleme die es gibt haben NICHTS mit den Lehrer*innen zu tun. Und das ist jetzt glaubwürdig?

Canishine
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Mir gefällt die Logik: Weil man mir nicht recht gibt, hat man sowieso unrecht.

Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

„Die Probleme die es gibt haben NICHTS mit den Lehrer*innen zu tun. Und das ist jetzt glaubwürdig?“ – Oh, ja. Ach, übrigens: Haben Sie sich schon einmal mit Schul- und Kultuspolitik beschäftigt?

Uwe
4 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Ja aber das ändert nichts daran: Hier haben zig Gymnasiallehrer*innen kommentiert die offensichtlich der meinung sind: Ihr Unterricht ist annähernd perfekt, mit den Problemen das Gymnasiums haben die Lehrer*innen NICHTS zu tun. Whow, atemberaubender Mangel an Reflexion.

Marianne
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Ups. Hier fühlt sich wohl jemand ertappt!

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

Wer jetzt wie?

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Unglaublich despektierlich!!
Die Lehrer am Gymnasium meiner Kinder waren im Gros wirklich gute Lehrer, manche waren sogar sehr gut. Ja, es gab in den Jahren auch die ein oder andere seltsame Begegnung, aber da hat die SL dann eingegriffen und für Abhilfe gesorgt.
Und weil mein Sohn so einen tollen Chemielehrer und einen ebenso tollen Physiklehrer hatte und einen noch tolleren Deutschlehrer studiert er nun was……? Genau Chemie und Physik (noch auf Lehramt, aber ihm gefallen die Bildungswissenschaften nicht).
Meine Behauptung ist, dass es an jeder Schule sehr gute, gute und auch mittelmäßige Lehrer gibt und dann gibt es noch eine klitzekleine Anzahl Pflegefällen, die man als SL gut im Blick haben muss.

Mariechen
4 Monate zuvor

So wie bei jedem anderen Berufsstand auch!

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Genau so ist es.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Komisch, ich habe mal nen Mathelehrer am GYM gekannt, der galt vielen als völlig verpeilt – weil intensiv drin in den math. Problemen. Es gab aber Leistungskurse in Mathe, die haben den förmlich verehrt – verpeilt hin oder her.

Unfassbar
4 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Vermutlich gerade wegen der (positiven) Verpeiltheit. Methodischen Schnickschnack könnte man bei dem vermutlich lange suchen, harte Fachwissenschaft aber umso mehr. Mit der Ausbildung von Referendaren hatte der wohl auch nicht viel zu tun. Im Sinne der Examensnoten war das wohl besser, im Sinne von echt leistungsorientierten Unterricht nicht. Darum geht es aber auch nicht mehr.

GriasDi
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Kennen Sie die Teds-M-Studie? Scheinbar nicht. Demnach sind deutsche Mathe-GymnasiallehrerInnen weltspitze. ‚
Siehe auch:
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/paedagogen-pisa-wehe-wenn-der-mathelehrer-rechnen-muss-a-689146.html
Wie schlimm muss es erst in anderen Ländern sein.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Zu meine Abiturzeiten gab es eine Mathelehrerin, die laut Aussagen meiner Mitschülerinnen, nie eine Aufgabe erklärt oder Lösungen angeschrieben hat. Die Dame galt als schlechteste Lehrerin an der ganzen Schule.

Paar Jahre später betreute ich eine Nachhilfe, die genau bei dieser Lehrerin im Unterricht saß. Beim Durchforsten der Mitschriften ist mir aufgefallen: Jedes Tafelbild und jedes Aufgabelösungen wurde von der Lehrerin mit Hinweisen und zusätzlichen Erklärungen gespickt. Wenn man dem Unterricht nicht folgen konnte, hätte man auch mit den Materialien gut lernen können.

Lisa
4 Monate zuvor

Nur aus meiner Erfahrung: Matheunterricht muss weder aus der Alltagswelt der Schüler kommen noch sonderlich begeistern. Gut im Sinn von richtig rechneten die Schüler dann mit : Gut erklären können. Merken, an welchem Punkt es hakt ( und da kommt wieder das von mir geliebte Zahlenverständnis vom Anfang ins Boot), Arbeiten vom gleichen Typ kräftig üben. Und danach, wenn alles ganz sicher ist, kommt der Transfer. Wird der nicht geschafft, zurück zu den ersten Punkten. Üben ist das A und das O.
Wenn die Zeit für die Übungsphasen gestrichen wird, dann kann der beste Lehrer nichts machen. Und gerade die Asiaten, da wird Mathe gebimst, bis die Köpfe rauchen. Motivierend wirken die vielen Wettbewerbe und Schulpreise.

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Betrachten wir es doch einfach so: Mathematik ist ein sehr vielseitiges Spiel und nur, wenn ich die Spielregeln kenne, kann ich es spielen. Es macht auch erst Spaß, wenn ich die Spielregeln verstanden habe…..

Genauso beginne ich meinen Matheunterricht in Klasse 1. Die kinder sind ganz heiß auf das tolle Spiel Mathe….und freuen sich über jede neue Spielregel……ja und bei mir üben wir ganz kräftig jede Regel…..fixere Kinder bekommen innerhalb der Spielregel anspruchsvollere Aufgaben….andere müssen nochmal die Regel davor üben…..denn auch das erfahren sie von mir ganz früh: fehlt dir eine Regel, gibt es ein Problem mit der nächsten Regel…..

Es gibt auch so wunderbare sitequests wie Uhrzeiten, Geometrie, noch andere Größen, die zum Teil andere oder veränderte Regeln haben, aber auch Spaß machen, wenn man sie durchblickt.

Ich persönlich, es gibt nichts schöneres als Matheunterricht, nichts ist befriedigender wenn man eine Regel verstanden hat und anwenden kann und betrachten kann und darüber nachdenken kann, warum das genauso ist…..da halte ich es wie mein sehr guter Freund Klafki, der davon überzeugt war, dass man als Lehrer erstmal selber begeistert von einer Sache sein muss, bevor man es unterrichtet…..

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor

Das ist natürlich etwas idealisiert und auch hier habe ich natürlich Kinder, die rauben mir Nerven, da es einfach immer irgendwo hakt und die einfach nicht das tun können oder wollen, aber immerhin eine Weile immer wieder bei der Stange bleiben.
Am Ende des Tages sind aber leider auch einige dabei, die aus welchen Gründen auch immer dieses wunderbare Spiel nicht oder nur unzureichend spielen können. Aber das hat dann viele Gründe und die kann man bei mir suchen, aber auch überall anders….

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wissen Sie,manchmal frage ich mich, wie meine Eltern und deren Eltern auf GS-Neiveau überhaupt dazu kommen konnten, vernünftig zu rechnen, zu lesen, zu schreiben, Facharbeiter und KRankenschwester zu werden. Und wie konnten aus dem grauenhaften Mathe- und Physikunzterricht vor 1900 überhaupt Leute wie Planck, Einstein, Heisenberg, Lise Meitner, Marie Curie usw. usw. hervorgehen – die müssen doch bei ihrer Begabung in Mathe und Physik vor Langeweile halbtot vom Stuhl gefallen sein.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Ganz einfach: die veränderte Schülerschaft. Da geht eben vieles nicht mehr, was früher ging. 🙂
Übrigens: Einstein bekam an seinem Münchener Gymnasium trotz guter Noten Ärger wegen zu geringer Anpassung an die Autoritäten („Respektlosigkeit“) und hat dann in der Schweiz Abitur gemacht.

Palim
4 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Was wissen Sie denn über die Schulzeit der genannten Personen?
Sie kamen überwiegend aus gut situierten Familien mit entsprechender Förderung in unterschiedlichsten Bereichen, haben neben der Schule vieles angenommen, den Frauen blieb das Studium (in ihrem Land) verwehrt und vielen anderen grundlegende Bildung.
Das Bildungssystem wünsche ich mir nicht zurück.

Über Einstein liest man, dass er kein einfacher Schüler war und seine Schullaufbahn war nicht gradlinig.

Aus jeder Schüler:in mit mangelnden Sprachkenntnissen oder Schwierigkeiten kann also später eine berühmte Forscher:in werden.

Um so wichtiger bleibt es, sich um jede und jeden zu bemühen und die Leute nicht gleich abzuschreiben, weil es so scheint, als könnten sie nichts.

Hysterican
4 Monate zuvor

Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sich die Schülerschaft am Gymnasium in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert hat. Die Gymnasien tragen nicht die Last der Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, nicht die Last der Integration zugewanderter Kinder und Jugendlicher. Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität.“

Steile These – dumpf und ideologisch in die Öffentlichkeit geblasen – und dadurch kein bisschen wahr.

Wer solche Einschätzungen trifft belegt aktiv, dass er / sie / es sich in kleinster Weise ernsthaft mit schulischer Realität auseinandersetzt.

Bsp:
In meinem durchaus großen Freundes- und Bekanntenkreis ( faktisch versehen mit vielen LuL, die v.a. Auch an Gymnasien unterrichten) kommt immer wieder die sachlich und fachlich belegte Äußerung, dass man die Arbeitsmaterialien und Klausuren, die man vor 10 Jahren noch problemlos verwenden konnte heute nicht mehr einsetzen kann, da ein großer Teil der SuS damit überfordert sind.

Es handelt sich hier im Kontinuum um die gleichen KuK, die vor 10 Jahren bereits unterrichtet haben, … sind die alle schlechter geworden in ihrer Kompetenz, zu unterrichten?

Bullshit!
Natürlich hat sich die Schülerschaft verändert – klar sollen wir uns als Unterrichtende auf die jeweiligen Lerngruppen einstellen und entsprechende Methoden und didaktische Schritte einplanen und umsetzen….aber die Leistungsstandards bei vielen SuS sind nicht mehr dieselben, wie noch vor 10 Jahren.

Wer das negiert – v.a. Um den LuL gehörig einen einzuschenken, der disqualifiziert sich m.M. nach im maximalen Maße, zum Thema Schule mitzureden.

Dass gerade Köller sich hier wieder weit aus dem Fenster hängt, finde ich bezeichnend. Ohne praktische Expertise – dafür mit einer gehörigen Portion Ignoranz ausgestattet.

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Im Vergleich zu Arbeiten vor 30 Jahren fällt das Urteil noch viel schlimmer aus!
Ein schleichender, gewollter Prozess mit dem heutigen Resultat!
Mich wundert nichts mehr!

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

Ich glaube nicht, dass das gewollt war oder ist, sowas gehört in den Bereich der Verschwörungstheorien….
Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht, dass sich die Lebenswirklichkeit in den letzten Jahrzehnten sehr verändert hat. Dinge, die gestern Gang und gäbe waren, gelten heute so nicht mehr, haben sich mindestens verändert.
Das hat doch auch Auswirkungen auf Schule. Wir leben doch nicht in einer bewahrenden Blase in der Schule als hätte sich die Zeit hier nicht verändert.
Ob es uns gefällt oder nicht, wir müssen uns darauf auch immer neu einstellen, Probleme neu lösen, viele Dinge neu denken.
Ja, an manchen Gegebenheiten kann man momentan verzweifeln, es manchmal so richtig scheiße finden….auch gerne maximal frustriert sein.
Aber nach dem Auskotzen sollte man sich auch wieder aufraffen….
Nichts ist schlimmer als ein Lehrer in innerer Immigration….

KARIN
4 Monate zuvor

Der Begriff“ Verschwörungstheorie“ ist hier völlig fehl am Platz!
Es handelt sich weder um eine Verschwörung noch um Theorie!
Es geht um tatsächlich messbarer Verdummung unserer Kinder unter dem Deckmantel , dass unsere Kinder immer schlauer werden, siehe die vielen Abis mit der Note 1 oder noch besser!
Wer sich diesen obigen Begriff zu Nutze macht, weiss nicht was er unseren späteren Rentenzahlern antut!
Schönreden nützt unseren Kindern nichts!
Unsere Kinder haben nur noch Halbwissen und scheitern oft an den Ausbildungsplätzen oder bekommen dort noch Nachhilfe um dadurch Ausbildungszeit zu werden!
Oder noch besser, sie scheitern im Studium, da sie nicht studierfähig sind!
Wechseln kurz hintereinander das Studienfach, da total überfordert und gehen dann mit Mitte zwanzig in einen Ausbildungsplatz!
Das kann es doch nicht sein!
Den Begriff “ Verschwörungstheorie “ hier anzuwenden ist unsäglich!!!

KARIN
4 Monate zuvor

Ausbildungsreif!!

KARIN
4 Monate zuvor

Ach, in innerer Immigration habe ich mich weder befunden oder bin auf dem Weg dorthin!
Mein Anliegen war immer, dass Kinder rechnen können ! Grundrechenarten beherrschen mit % umgehen können, vergleichen können, Bruchrechnen und Messen kein Problem darstellt!
Sie sollten sinnerfassendes Lesen beherrschen!
Sich anständig Ausdrücken und Benehmen können!
Konzentriert in Teams mitarbeiten, Ausdauer trainieren und auch Frust erleben und bewältigen! Hilfsbereit sein und empathisch, keine Ellenbogenmenschen!
Selbstbewusst und neugierig!
Lebensfähige Schüler, welche ein selbstbestimmtes Leben führen können und dass sie Ausbildungsreif die Schule verlassen!

Fräulein Rottenmeier
4 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

Sie sind aber ganz schön angepiekst, ob meiner Ausführung…..

KARIN
4 Monate zuvor

Und dies mit gutem Grund!

KARIN
4 Monate zuvor

Verharmlosung und Schönrederei ist hier nicht hilfreich!
Die Tatsache, dass viele Lehrkräfte schon froh sind, wenn die Jugendlichen nur in der Schule auftauchen und nicht unentschuldigt fehlen, ist schon erschreckend!
Die ständige Loberei, für früher normales altersgemäßes Arbeiten , vermittelt unseren Kindern doch nur, dass der wenige Einsatz ihrerseits schon ausreicht in den Augen der Erwachsenen!
Wozu ist Anstrengung, Ausdauer erstrebenswert, wenn schon das
Minimalste anscheinend reicht!

Ctram
4 Monate zuvor

Ich unterrichte seit vielen Jahren Studenten in naturwissenschaftlichen Crashkursen. Gerade das Niveau in Mathematik ist sehr oft vom Bundesland abhängig. Gleichzeitig ist die Matheausbildung meist zu einer Auswendiglernerei verkommen: Viele sind selbst mit einfachsten Fragestellungen ohne Formel verloren. Sie wissen nur, dass man diesen Wert dort – den den anderen Wert da einsetzten muss, auf „=“ drücken und das Ergebnis abschreiben. Man darf jedoch nicht fragen, was sie da gerade berechnen – das wissen / verstehen sie nicht. So muss ich z.B. über 50% den Dreisatz beibringen, da diese mit z.B. Auswertungen in % nicht klar kommen. Auch kann man z.B. das kleine 1×1 nicht mehr voraussetzen, von Trigonometrie und in der Wissenschaft üblichen Log-Rechnungen ganz zu schweigen. Da jedoch viele Prüfungen ohne Taschenrechner zu absolvieren sind, gibt das natürlich Probleme und oft extrem peinliche Prüfungssituationen. Meiner Meinung nach fehlt gerade in Mathematik viel zu oft der Praxisbezug, was zu dem im Bericht erwähnten Desinteresse führt. Man sollte die gesamten Lehrpläne den neuen Anforderungen angleichen und grundlegend überarbeiten.

Marc Koranski
4 Monate zuvor

Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr zum Schlusslicht in Europa. Das geht aus der neuen Konjunkturprognose der EU-Kommission hervor. Die Bildung des Landes schließt sich diesem Trend an. Die Grünen stellen den Wirtschaftsminister, die FDP die Bildungsministerin. Das heißt, diese Entwicklung erstaunt nicht wirklich.

ulschmitz
4 Monate zuvor
Antwortet  Marc Koranski

Also die Erfolge der dt. Wirtschaft hängen von erwachsenen Politiker:innen und Wirtschaftsfachleuten ab, nicht von den Bildungsansichten der FDP und der Grünen. Die meisten erfolgreichen Geschäftsleute, Firmeninhaber haben noch einen Unterricht „genossen“, der den Herrn Köller zun Tränen getrieben hätte. Was mich hier ertaunt, ist Ihr Beitrag, vor allem der letzte Satz. Die Bundes-Bildungsministerin hat in den Ländern schulmäßig praktisch nichts zu sagen, da laufen 16 unterschiedliche Programme.

HarryCane
4 Monate zuvor

Meiner Meinung nach ist das eine Systemfrage, da kann man mit dem Finger nicht nur auf das Gymnasium und die Lehrer zeigen.

Welche systemischen Aspekte haben sich denn überhsabt geändert? Ich greife nur mal drei auf.

Staatliche Seite: Die Lehrerausbildung hat sich stark geändert. Eher weg von einem instruktivem Unterricht hin zu einem konstruktivem Unterricht. Möglicherweise überfordert dass die Mehrheit der Schüler und demotiviert sie dadurch. Auch wenn das Konzept gut ist, handelt es sich nach meiner Beobachtung eher um eine Nebelkerze.

Eltern: Familienstrukturen sind nicht mehr so effizient wie sie es vor 20 Jahren waren. Erziehung wird immer mehr auf Schule übertragen. Mein Gott ich habe Schüler die mit einfachsten Umgangsformen oder Eigenschaften zu kämpfen haben. Der Verfall von Werten war früher weniger ausgeprägt. Das wirkt sich auf die Beziehungsebene aus, die maßgeblich für erfolgreiche Teilnahme am Unterricht steht.

Schüler: Die Kinder leben mehr und mehr in einer Traumwelt nachhaltig geprägt durch digitale Medien und Werden beeinflusst von einer Influencerwell der man sich nicht entziehen kann. Das prägt Kinder in unkontrollierbarer Art und Weise. Reels, Shorts, Clips, PNs und Memes werden zur Kommunikation benutzt. Die Kinder werden mehr und mehr zu einem Konsumenten. Qualitäten wie Motivationsbereitschaft, Kreativität, Kommunikation und Konzentration sinken.

Das Gymnasium soll aber Schuld sein mit seiner schlechten Unterrichtsqualität, weil man sich nicht an die Jugend von heute anpassen kann. Sehr einseitige Diskussion. So einfach ist die Antwort leider nicht und klar; der Sündenbock soll der Lehrer sein…

Haben wir nicht einen Lehrermangel? Woran liegt das bloß… Will wohl keiner den Job im Mienenfeld machen. Wundert mich ja nicht.

Mit freundlichem Gruß
Der freundlich Lehrer aus der Nachbarschaft

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  HarryCane

Es ist nicht nur ein Minenfeld, sondern es werden auch täglich neue zielsuchende, autonome Drohnen von Politik, Medien und Bildungs“wissenschaft“ auf die „faulen S…“ abgeschossen. Nur noch Verrückte tun sich das freiwillig an…

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Habe keine Furcht vor der Drohne – werde selber eine.
Mit Öko-Energiesparmodus – ganz zeitgemäss.

Rotstiftdirigent
4 Monate zuvor

Da merkt man leider wieder, dass viele “Experten”, die über Schule berichten, den Alltag der Schulen überhaupt nicht kennen. Schon im Studium versuchten uns Dozenten der Pädagogik etwas über Unterrichtsprozesse beizubringen, die nie selbst an Schulen unterrichtet haben…

Ich bin seit sechs Jahren im Dienst, habe die hohen Ansprüche des Referendariats erfahren und bewundert (! Ja, ich fand diese völlig angebracht!) und sehe, dass viele junge Kollegen deutlich kompetenter und anspruchsvoller unterrichten als manche Lehrer aus meiner eigenen Schulzeit. Darum erachte ich es als nicht gerecht, eine mangelnde Unterrichtsqualität als Grund vorzuschieben. Natürlich gibt es unter den Kollegen auch schwarze Schafe, aber aus meiner Sicht hat sich die Didaktik deutlich verbessert im Vergleich zu meiner eigenen Schulzeit (Abijahrgang 08).

Ich sehe das Problem eher in Punkten, die schon in anderen Kommentaren angesprochen wurden: Abschaffung der verbindlichen Schulempfehlung, “Schreiben nach Gehör”, Herunterschrauben des Niveaus durch die Kultusministerien…
Am schwerwiegendsten empfinde ich das Problem, dass wir als Lehrer in unserer Kompetenz nicht anerkannt werden. Eltern glauben unseren professionellen Einschätzungen nicht mehr. Komme, was wolle – das Kind MUSS am Gymnasium bleiben. Und wenn es ein Zeugnis voller 4er hat oder eben ein paar Klassen wiederholt. Das Kind bleibt. Und wenn den Eltern die Noten in der Oberstufe dann nicht gefallen, wird geklagt – und das Schulamt gibt nach. HIER liegt doch das Problem. Die Einschätzungen, Beratungen und Noten der Lehrer sind alle irrelevant. Die Eltern müssen nur mit Anwalt drohen und laut genug schreien und die Schulämter winken die Kinder durch das Abitur.
Ein Teil der Schülerschaft an Gymnasien repräsentiert daher überhaupt nicht mehr das eigentliche Leistungsniveau des Gymnasiums.

Rostek
4 Monate zuvor

Frau Professor Lewalter will „Aus den Daten zur Lernmotivation erkennen wir, dass der Unterricht die Schülerinnen und Schüler nicht mehr so gut erreicht – gerade am Gymnasium“ Sie stellt fest: „Zwischen 2012 und 2022 gab es einen massiven Einbruch bei der Freude und dem Interesse am Fach Mathematik.“
Die für eine andauernde Lernmotivation notwendige intrinsische Leistungsbereitschaft entsteht in der frühen Kindheit in der Familie. Sie basisert auf dem Willen, gute Ergebnisse zu erzielen und damit auch auf der Frustrationstoleranz bei Schwierigkeiten und Misserfolgen. Intrinsische Leristungsbereitschaft ist Grundlage für einen Unterricht, der komplexe Lerninhalte bereithält und fachliche Kompetenzen erfordert, somit auf vielfältigem Üben und Wiederholen aufbaut, was naturgemäß oft keinenSpass macht, sondern nur mit Disziplin bewältigt wird. Lewalter unterliegt einem Fehlschluss, wenn sie die schwindende Leistungsmotivation in weiten Teilen der heutigen Schülergeneration als Folge eines schlechten Unterrichts ansieht. Sie verwechselt Ergebnis mit Voraussetzung gelingenden Unterrichtserfolges. Ich kann nirgends erkennen, dass in dieser Interpretation der Pisaergebnisse die Ursachen der Veränderung zwischen 2012 und 2022 ideologiefrei untersucht würden. Ebensowenig kann ich erkennen, dass die der These, dass Coronamaßnahmen an den Leistungseinbrüchen schuld seien, mit Ergebnissen aus Schweden und Island abgeglichen würden, wo die Leistungen ähnlich dramatisch absanken, obwohl die Schulen weitgehend nicht geschlossen waren. Weshalb wird die in diesen Jahren massiv wachsende Ablenkung und Verhaltensprägung ( Konzentrationsminderung ) durch die neuen Kommunikationsmittel nicht berücksichtigt? Weshalb wird der auffällige weitere Abfall der Leistungen der Jungs gegenüber den Mädchen in praktisch allen europäischen Ländern nicht reflektiert? ( Mädchen sind in der Schule im Durchschnitt intrinsisch stärker motiviert als Jungs ) Die Umkehrung der primären Zielvorgaben des Gymnasiums komplexe mathematische Denk- und Logikfähigkeit zu fördern wird durch „Freude“ an Mathematik ersetzt. Freude im Sinne eines Lernerfolges in einem Fach hat mit Funktionslust zu tun, entsteht also als Ertrag fleißigen Übens. Hier jedoch wird aus ideologischen Gründen mit einem Schlagwort ( Freude ) agiert, das mich stark an ein anderes Schlagwort erinnert: „Lust statt Langeweile“. Eine höchst problematische Zielsetzung, nicht nur für die Schule, sondern auch für unsere Gesellschaft. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass die Herausforderungen unserer Zeit mit Lust bewältigt werden, sehr wohl aber mit Funktionslust.

Marc Koranski
4 Monate zuvor

Unsere Bildung liegt am Boden-ähnlich wie unsere Wirtschaft- Schlusslicht in Europa.
Ist ja auch irgendwo eine Art erster Platz.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Marc Koranski

Schauen Sie mal nach Schweden! Was da so gerade los ist.

Beatrix
4 Monate zuvor

Wie ist die Variable „Unterrichtsqualität“ denn überhaupt definiert, wenn der Unterricht seit Abschaffung der Infektionsschutzmaßnahmen dauernd und in großem Umfang komplett ausfällt?

Oder ist Köller das Ausmaß noch gar nicht bewusst? Dann sollte man ihn mal aufklären, bevor er sich mit seinen Thesen noch weiter blamiert. Was aktuell in den Schulen abgeht, ist echten Schulschließungen weit näher als es der Distanzunterricht je war. Und wo nur die Hälfte unterrichtet wird, lernt man logischerweise auch höchstens nur die Hälfte.

Hans Maiaer
4 Monate zuvor

Gymnasien endlich abschaffen!

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Ich gehe sogar nich weiter! 😉

Schulen ganz abschaffen … und alle konzentrieren sich wieder darauf, Mammuthjäger zu werden.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Wenn man die Gymis nimmer braucht, kann ich sie ja nehmen.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

… und mich dahinversetzen bei gleicher Bezahlung. Stehe zum Dienst bereit, gebe jede gewünschte Note!

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Das haben nach 1945 noch nicht einmal die (West-)Alliierten geschafft.
Auch nicht die berühmt gewordene KOOP Schule (NRW, um 1981 herum).
Vergessen Sie’s.
Gymnasium=deutsche DNA.

Katinka
4 Monate zuvor

Ich habe mich heute gerade wieder darüber aufgeregt, dass meine „Unterrichtsqualität“ so schlecht ist (Gym)!! Und zwar aus folgendem Grund: Ich habe einen Haufen unmotivierter SuS da sitzen, die es nicht für nötig halten, vorbereitet zum Unterricht zu kommen, ihre Hausaufgaben zu machen oder Vokabeln zu lernen, die sehr wenig Grundwissen aus den letzten Jahren mitbringen, weil die Notwendigkeit für eine gymnasiale Arbeitshaltung nicht gesehen wird. Man kommt in den Unterricht und lässt sich berieseln. Daher muss ich ständig Sachen aus den letzten Jahren erneut und erneut wiederholen und erklären und blicke in verständnislose Gesichter, der Unterricht ist sinkt auf ein immer niedrigeres Niveau und damit auch seine Qualität. Will ich mal was „Besonderes“ machen oder schüler-/handlungsorientiert arbeiten, kommen sie nicht klar, weil bei den meisten das Wissen fehlt. Es macht manchmal keinen Spaß mehr. Am Nachmittag hängen sie an ihren Handys und sich auf Insta & co. immer up to date. Dann wird noch mal schnell über die Vokabeln oder den Hefteintrag drübergelesen und erwartet, dass man so irgendwie das Jahr und das Abi schafft. Einzelne SuS mit dieser Einstellung hatte man immer schon, aber es werden immer mehr. Was soll man als Lehrkraft da bitte noch tun?

Katinka
4 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Ich habe jetzt erst die blöden Tippfehler bemerkt. Freitag Nachmittag… sorry!

Beli
4 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Genauso erlebe ich es auch. Neuerdings muss ich in der Mittelstufe (Gym) kontrollieren, ob Tafelbilder tatsächlich bis zum Ende abgeschrieben werden…auch, wenn z.B. die Klassenarbeit noch nicht geschrieben wurde.

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Was aber dann doch wunderlich ist, dass diese Schüler dennoch ihr Abi bestehen und sogar wieder ein Rekordabidurchschnitt aufstellen.

Katinka
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Allerdings!!

Gert Veltink
4 Monate zuvor

Jeder, der ein wenig Ahnung von Mathematik hat und seinen eigenen Kindern (oder anderen Kindern) bei Mathematikaufgaben auf Gymnasiumsebene geholfen hat, dürfte festgestellt haben, dass die Lehrbücher teilweise von schlechter Qualität sind. Als Niederländer (NL = Platz 10 in der Pisa-Studie im Bereich Mathematik) verstehe ich sowieso nicht, warum jedes Bundesland einen eigenen Satz Lehrbücher benötigt. Hier sehe ich vor allem eine Gewinnmaximierung der Verlage und nicht eine Maximierung der Qualität der Bücher.

Mir ist aufgefallen, dass sehr oft Aufgaben und Antworten nicht übereinstimmen, oder wahrscheinlicher, nicht mehr übereinstimmen.
Meine Vermutung ist, dass die Originalausgabe eines Buches wahrscheinlich noch von den Personen professionell betreut wurde, die vorne mit „Prof.“ und „Dr.“ erwähnt werden. Aber weil man ein Buch nicht allzu lange verwenden können sollte (Stichwort: Maximierung des Umsatzes der Verlage), werden relativ schnell „neue“ und „verbesserte“ Versionen eines Buches erstellt. Dabei werden dann die Aufgaben geändert, aber die Antworten häufig nicht entsprechend angepasst. Das Resultat ist dann „Chaos ^ 3“.

Kaum etwas ist für Kinder, die die Materie noch nicht beherrschen, demotivierender oder vielleicht sogar beängstigender, als feststellen zu müssen, dass man Mathematik aus dem Lehrbuch nicht verstehen kann, weil man überhaupt nicht versteht, wie die Antworten und Ableitungen zu den Aufgaben passen. Nur ein geschultes Auge kann letztendlich erkennen, dass hier einfach Unsinn steht, den die Kinder jedoch nicht durchschauen.

TL;DR:

Mein Plädoyer:

  1. Nicht so viele unterschiedliche Methoden zulassen, Anzahl der Bücherreihen einschränken.
  2. Bücher so konzipieren, dass sie bundesweit einheitlich eingesetzt werden können.
  3. Inhalte einmal richtig konzipieren und alle Aufgaben und Antworten überprüfen.
  4. Die Anzahl der Änderungen reduzieren und bei jeder Änderung die gesamte Qualitätskontrolle erneut gewissenhaft durchführen.
Ich_bin_neu_hier
4 Monate zuvor
Antwortet  Gert Veltink

Danke für den konstruktiven Beitrag!

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Gert Veltink

Grundsätzlich kann ich Ihnen schon zustimmen, allerdings sollte man beim Vergleich der Ergebnisse beachten, dass die Punktzahlen Deutschlands einen Mittelwert von 16 Bundesländern mit unterschiedlichen Schulsystemen, Lehrplänen usw. darstellen. Bei den innerdeutschen Vergleichen klaffen zwischen den besten und schlechtesten BL Lücken von über 60 Pkt. In den Niederlanden wurde übrigens der maximal zulässige Prozenstat für den Ausschluss von Schülern aus der Stichprobe um mehr als 50% überschritten, weshalb die statistische Vergleichbarkeit etwas eingeschränkt ist. Erkennt man optisch an dem Stern in der Tabelle der Rangfolgen.

Müllerin
4 Monate zuvor

Die 546 Punkte an Gymnasien sind immer noch mehr als die 438 Punkte bei den Nicht-Gymnasien. Es ging bei allen nach unten. Die 438 Punkte sind deutlich weniger als der Durchschnittswert aller von 453 Punkten in der Türkei.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Wenn man unterschiedliche Grundgesamtheiten und unterschiedliche Stichproben vergleicht, braucht man sich über unterschiedlich Punktzahlen nicht zu wundern.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Wenn aber die Punktzahlen doch an Gymnasien UND Nicht-Gymnasien nach unten gegangen sind (und zwar etwa um denselben Betrag, nämlich bei der Mathematik ca. 25 Punkte von 2018 zu 2022), wieso soll das bei den Gymnasien an einem schlechten (oder besser: schlechter gewordenen) Unterricht liegen, bei den anderen aber nicht? In diesem Punkt ist die Überschrift nicht plausibel.
Was konkret soll nun am Unterricht schlechter geworden sein?

HGJ
4 Monate zuvor

Das schlechte Abschneiden keinesfalls der Lernmethodik, der Schulpolitik und dem Lehrpersonal anhaften. DIE ELTERN sind es wieder. So einfach ist es eben die Schuld weiter zu reichen
Für mich ist es ein klares Versagen der Verantwortlichen für die Bildung in Deutschland.

KARIN
4 Monate zuvor
Antwortet  HGJ

Da machen Sie es sich wirklich zu einfach!
Alle sind in gewissem Maße beteiligt, nur in der Schule muss man mit dem Schülerklientel, welches sich in einer Klasse einfindet, arbeiten!
Dieses ist aber leider nicht ein einheitlicher Brei und oft nicht sehr lernbereit.
Was im Elternhaus und im Kiga versäumt wurde, aus welchen Gründen auch immer, soll die Schule dann bei jedem einzelnen Kind ( teils über 30) auffangen, aufarbeiten , fördern und alle am Ende des Schuljahrs auf gleichem Niveau haben!
Dies ist aber nicht das angestrebte, vorgegebene Ziel sonder es wird nur der kleinste gemeinsame Nenner erreicht! Alle sollen mitgenommen werden! Förderstunden wurden gestrichen, Klassen vergrößert, Lehrkräfte fehlen, Unterricht wird teils gar nicht erteilt oder sehr reduziert!So sieht es doch aus, oder?????
Da braucht man sich leider über dieses Ergebnis nicht wundern, Gleichmacherei ist gewollt und die Lehrerschaft ist gezwungen dies durchzuführen!

MoreTrustInTeachers
4 Monate zuvor

Die Aussage finde ich ziemlich anmaßend und verallgemeinernd:“Das Gymnasium kann sich nicht damit herausreden, dass die falschen Schüler kommen. Es liegt an der Unterrichtsqualität.“
Seit der ersten Pisa-Studie wurde so viel in Sachen Binnendifferenzierung getan und seit Corona gab es einen riesigen Schub im digitalen Bereich, der von Lehrkräften gut genutzt wird. Ich habe manchmal den Eindruck, dass es immer nur darum geht, die Lehrer zu optimieren in der Annahme, dass dadurch alles gerettet wird.
Es heißt nicht umsonst Lehrer-Schüler- Beziehung. Ich kann meinen Unterricht optimieren, wie ich will, wenn ich von der anderen Seite keine Verbindlichkeit mehr einfordern darf (!), dann passiert nichts. Außerdem sind witzigerweise die Länder vorne in Pisa, die Lehrer sehr wertschätzen. Just saying…

emma
4 Monate zuvor

nunja…. ich schließe mich allen hier an….

Köller leitet die Kultusministerkonferenz und – Zitat: „Köller ist auch Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, wo Konzepte für den Mathe-Unterricht entwickelt werden.“
Vielleicht sollte Herr Köller mal die Konzepte überprüfen die er entwickelt. Irgendetwas scheint daran ja nicht zu funktionieren.
ich liebe Mathematik und konnte bisher fast alle begeistern. Wahrscheinlich habe ich entgegen der „Norm“ gearbeitet und die „Konzepte“ von Herrn Köller einfach nicht beachtet :-). und.. wer die Bruchrechnung nicht versteht/anwenden kann, der hat später immer irgendwie Probleme – sei es bei der Prozentrechnung oder eben anderen „teilenden“ Aufgaben.
mal ehrlich: Der Herr Köller sollte sich mal an seine eigene Nase fassen.