Landesrechnungshof kritisiert: Arbeitszeit von Lehrkräften wird mit Betreuung vergeudet

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HANNOVER. Rein rechnerisch könnten Lehrerinnen und Lehrer mehr Unterricht geben – wenn sie nicht mit so vielen außerunterrichtlichen Aufgaben beschäftigt wären. Das stellt der niedersächsische Landesrechnungshof in seinem aktuellen Schulbericht fest. Eine steile These in Zeiten des Lehrermangels.

Lehrkräfte müssen zu viele Aufgaben über den Unterricht hinaus übernehmen, kritisiert der Niedersächsische Landesrechnungshof. Foto: shutterstock

Der Schulbericht des niedersächsischen Landesrechnungshofs (LRH) ist auch als Kritik am Kultusministerium zu verstehen. „2.170 Lehrerinnen und Lehrer könnten rechnerisch zusätzlich Unterricht an Niedersachsens Schulen geben, wenn das Land diese nicht für außerunterrichtliche Angebote an Ganztagsschulen einsetzen würde“, hieß es am vergangenen Donnerstag in einer Mitteilung von LRH-Präsidentin Sandra von Klaeden. Dann würden Lehrkräfte im Ganztag auch Arbeitsgemeinschaften wie die Englisch- oder die Spiele AG leiten oder für die Mensaaufsicht eingeteilt – immer unter Anrechnung auf ihre Unterrichtszeit. Die Kritik von Sandra Klaeden fällt daher eindeutig aus: „Zur Sicherstellung des Pflichtunterrichts sollten Lehrkräfte nicht für reine Betreuungsaufgaben eingesetzt werden.“

Gleiches gelte auch für Aufgaben, die nichts mit Pädagogik zu tun haben. Laut Landesrechnungshof würde die Pflege der Schul-IT umgerechnet 67,5 Lehrerinnen und Lehrer mit voller Stundenzahl binden – obwohl die Pflege von Servern, Datenspeichern und Funknetzwerken nicht dem pädagogischen Ausbildungsinhalt von Lehrerinnen und Lehrern entspricht. Weiter heißt es im Bericht des LRH: „Weitere 286 Lehrkräfte beschäftigen sich rechnerisch mit der Verwaltung und Bearbeitung der Schulgirokonten, über die zum Beispiel entgeltliche Lernmittelausleihe abgerechnet wird oder Zahlungen für Schulfahrten gebucht werden – eine klassische Aufgabe für Verwaltungspersonal.“

Die Forderung des Landesrechnungshofs: Lehrerinnen und Lehrer von solchen Aufgaben entlasten, damit sie sich wieder auf ihr Kerngeschäft des Unterrichtens konzentrieren können, beispielsweise indem mehr IT-Mitarbeitende oder Verwaltungsfachleute eingestellt werden. Dies gelte umso mehr als der Lehrermangel die Situation vor allem an Grundschulen zusätzlich verschärfe.

Gemischte Reaktionen

Das Niedersächsisches Kultusministerium reagiert verhalten auf die Kritik des LRH. Laut NDR sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) auf Nachfrage: „Ich warne davor, zu suggerieren, es gäbe eine schnelle, einfache Lösung oder man könnte mit einer Maßnahme in Schulen die Probleme des Fachkräftemangels lösen.“ Sie verwies zudem darauf, dass in Niedersachsen bereits nicht-pädagogisches Personal eingestellt werde, um Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben zu entlasten.

Die Lehrergewerkschaften stehen grundsätzlich hinter den Aussagen des Landesrechnungshofs. Jedoch kritisierte die GEW gegenüber dem NDR die Forderung, dass Pflichtunterricht und Ganztagsangebot getrennt werden sollten. „Ein guter Ganztag beinhaltet immer auch ein pädagogisches Angebot, in dem Lehrkräfte benötigt werden“, sagt der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer“, so GEW-Landesvorsitzender Stefan Strömer. News4teachers

Lehrermangel: So viele Teilzeit-Kräfte im Schuldienst wie seit zehn Jahren nicht – Zahl der Studienanfänger fürs Lehramt sinkt

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Einer
2 Monate zuvor

Grundsätzlich muss man zustimmen. Aber einige Aufgaben sind so eng mit meiner Arbeit verknüpft, dass es schwer wird dies zu trennen (Kopieren, Korrekturen, Gutachten verfassen). Einige Aufgaben haben nichts mit meinem Job als Lehrer zu tun (z.B. Aufsichten, IT-Betreuung, Einrichtung/Gestaltung von Räumen, Schullaufbahnberatung, Geld einsammeln (Kopierkosten, Klassenkassen, Klassenfahrten, Verwaltung von Entschuldigungen). Diese Aufgaben müssen wegorganisiert werden.

Nur so als Nachfrage: Der LRH hat errechnet, dass die Pflege der Schul-IT im gesamten Land nur 67,5 Vollzeitlehrerstellen bindet. Ist diese Zahl glaubhaft? Wie viele Schulen hat Niedersachsen? Wie viel Arbeit leisten die IT-Betreuer so an euren Schulen?
Ich habe den Job selbst einige Jahre gemacht (BK mit 2000 Schülern und ca 400 PCs) und unter 10 Stunden pro Woche ging es gar nicht. Meist waren es mehr. Und als ausgebildeter ITler lag dieser Zeitbedarf nicht an meinen Fähigkeiten.

Ich_bin_neu_hier
2 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Der Landesrechnungshof hat vermutlich die dafür aufgewendeten Anrechnungsstunden zusammengezählt – die tatsächlich damit verbundene Arbeitszeit wird schließlich nirgends erhoben, und das aus gutem Grund (wenn man es aus der Perspektive der Landesregierung betrachtet jedenfalls)…

GEW-nee!!!
2 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Genau. Und jede Unternehmensklitsche oder Kommunalverwaltung hat da hauptamtlich Zuständige für…

Ale
2 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Oder gerade an ihren Fähigkeiten um dem Ziel einer funktionierenden IT Infrastruktur. Wenn ich mir so die IT Leistung der Behörden anschaue, könnte die unterschiedliche Sichtweise begründet sein.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Dazu kommt ab und zu putzen. Ich habe einige Allergiker unter den Kindern und selber eine Hausstauballergie. Seit ich mit den Reinigungskräften eine Diskussion über „nebelfeucht und nur zwei Mal die Woche“ geführt hatte, mochte ich nimmer…..

Kognitive-Dissonanz
2 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Meinen Sie die Durchführung von Klassenfahrten oder deren Organisation? Ersteres sollte sehr wohl eng mit Ihrer pädagogischen Arbeit verknüpft sein, das von Ihnen angeführte Kopieren dagegen nicht.

AA-Stiftung
2 Monate zuvor

Die These ist nicht steil. Sie ist vielmehr ein Schritt, um die Deputate weiter zu erhöhen,

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  AA-Stiftung

Richtig. Man wird genau die Aufgaben „outsourcen“, die relativ viele Entlastungsstunden binden und wo es relativ billige (Verwaltungs-)Kräfte für gibt: Z.B. ein „Sammlungsleiter“, der dann für alle Schulen des Schulbezirks zuständig ist und einmal im Monat vorbeischaut oder eine zentrale „Schülerberatung“ in der Schulbehörde, zu der dann Schüler bei Bedarf hinfahren oder dort anrufen können

Die anderen Aufgaben (IT …) dürfen die Lehrkräfte dann behalten, Argument: Fachkräftemangel (will halt keiner in diesem Bereich zu den angebotenen Gehältern arbeiten…)

JoS
2 Monate zuvor
Antwortet  AA-Stiftung

Geht aber nicht mehr ohne Arbeitszeiterfassung. Schon der letzte Versuch ist vor Gericht gescheitert, da die Arbeitszeitstudie ganz „überraschende“ Ergebnisse hatte.

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  AA-Stiftung

Wir rennen ständig Kindern hinterher wegen irgendwelcher fehlenden Zettel und Unterschriften der Eltern, fragen im Sekretariat wegen Zahlungen für die Klassenfahrt nach, organisieren irgendwelche Projekte, sammeln Geld ein, planen Projektwochen oder Klassenfahrten usw.

Wenn ich diese ganzen Mist abgeben könnte und es verlässlich erledigt würde, wäre ich sofort bereit, dafür 1-2 Stunden mehr in meiner Klasse zu unterrichten.

Mika
2 Monate zuvor

Echt, bekommt man in Niedersachsen Aufsichten aufs Deputat angerechnet? Bei uns (Brandenburg) sind bis zu 100min/Woche ohne irgendwelche Anrechnung zu leisten.
Und es gibt Deputatstunden für das Führen von Schulgirokonten? Müssen wir alles nebenbei machen.
Und ja, die Schul-IT…. Die würde jeder Lehrer, der dazu verdonnert wurde, gern abgeben: verbringt man hier doch ein Vielfaches der zugestandenen Deputatstunden. Aber ob echte ITler jetzt so viel häufiger freilaufend zu finden sind, und ob die zu den Löhnen des TVL arbeiten wollen, wage ich zu bezweifeln.
Mir erschließt sich nicht so richtig, wie der LRH da einsparen möchte. Die 67 IT – VZE kann ich ja verstehen, aber so billig wie die Lehrkräfte finden sie keine ITler, zumal sie, wenn man die Arbeitszeit korrekt abrechnet, vermutlich eher 180 VZE bräuchte.

Carabas
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nein, reguläre Aufsichten werden nicht angerechnet. Aufsichten im Rahmen des Ganztages bei entsprechendem Konzept können hälftig angerechnet werden.

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Carabas

Wer kommt denn für zwei Stunden oder so am Tag an eine Schule, um dort „Ganztagsaufsicht“ zu führen? Die Löhne, die man dafür bereit sein wird zu zahlen, dürften bei Landschulen nicht einmal die Spritkosten wettmachen…

Oder sucht man „Fachkräfte“, die vormittags Geräte in den naturwissenschaftlichen Sammlungen reparieren und warten und dann anschließend „Ganztagsaufsicht“ führen? Bin einmal gespannt, wen man dafür finden will…

MilaP
2 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Niedersachsen beschäftigt sog. Pädagogische Mitarbeiter:innen, die für 1 Stunde Betreuung am Mittag für Kinder der Klasse 1/2 in die Schule kommen, einige nur 3x in der Woche.
Das ist seit über 20 Jahren so.

Tim Rutte
2 Monate zuvor
Antwortet  MilaP

rentiert sich mit den Spritkosten nicht mehr

wie kümmern wir uns um Landschulen?

Lanayah
2 Monate zuvor
Antwortet  Carabas

Was aber heißt, dass man eine Stunde arbeitet und nur eine halbe angerechnet wird.

Carabas
2 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Korrekt. Willkommen beim „Arbeitsrecht“ in Niedersachsen.

Ich_bin_neu_hier
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

„…aber so billig wie die Lehrkräfte finden sie keine ITler, zumal sie, wenn man die Arbeitszeit korrekt abrechnet, vermutlich eher 180 VZE bräuchte.“ – Weshalb sich auch nichts ändern wird.

Sehen Sie? Sie haben das System verstanden.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

In Niedersachsen mache ich alle Pausen- und Frühaufsichten im Rahmen meines Deputats. Nix Anrechnungsstunden. Das gilt auch für Orga/ Klassenfahrt.
Ich halte das für den schäbigen Versuch, auch noch die letzten AG- Stunden, die Lekräfte machen( Bigband, Theater, Turniertanz) „outzusourcen“.
Weil die NULL Ahnung haben, wie wichtig solche AGS für Schule, Öffentlichkeit und Beziehungsarbeit sind.
Ich habe es schon mal geschrieben, die sollen mal ausrechnen, wie viele Stunden wir hätten, wenn wir nicht über 90% aller Lehrkräfte ausgebrannt/ verheizt in den Vorruhestand schicken müssten.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Hätte mich auch gewundert, wenn Ihr Stunden dafür bekommen hättet. Aber was will der Rechnungshof dann einsparen mit den besagten Stellen für Aufsichten und Verwaltung von Klassenkonten???

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Halte ich für eine Nebelkerze. Es sollen eben die letzten Entlastungsstunden und AG- Stunden noch in den Regelunterricht, damit der Kollaps des System noch etwas verzögert werden kann.

Hysterican
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich liebe den Billdungsföderalismus!!!

(Ironie off)

Clara
2 Monate zuvor

In meinem Bundesland wird die Arbeitszeit nicht vergeudet, sondern unter dem Motto „all inclusive“ kostensparend erhöht.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Hat Niedersachsen vor ein paar Jahren auch versucht. Die Schulpersonalräte sind damals Sturm gelaufen. Erfolgreich.
Das war stressig, emotional belastend- und ich würde SOFORT wieder auf die Barrikaden gehen. Meine Kollegen/innen auch!!!

Blau
2 Monate zuvor

Nein, bei aller Liebe, aber nein. Ich bräuchte weniger Unterrichtsstunden, die ich dann auch tatsächlich so vorbereiten kann, dass jede/r SchülerIn gefördert wird – am besten sollten einige Unterrichtsstunden in Teamstunden umgewandelt werden, wo die Lehrkräfte eines Jahrgangs und Fachs gemeinsam mit Sonderpädagogen den Unterricht vorbereiten. Außer man legt hier nur Wert auf Quantität statt Qualität – über PISA und Co. braucht sich dann aber auch keiner mehr wundern!

Paul
2 Monate zuvor

Damit sie am Ende noch belasteter sind?

Und woher kommen die Informatiker und Reinigungskräfte dann?

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Paul

Vielleicht von den Bundesministerien, bei denen jede 6. Informatikerstelle nicht besetzt werden konnte.

Lessi
2 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

😉

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Bemerkenswert! Bald kommen dann die Forderungen nach „Zeitmanagement“ als neuem Unterrichtsfach… -___-

Alx
2 Monate zuvor

Rein rechnerisch scheint es sich aber so eher zu rechnen.

Wieso sollte man für viel Geld Fachpersonal beauftragen, wenn Lehrkräfte das für eine Ermäßigungsstunde übernehmen?

Lessi
2 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Welche Ermäßigungsstunden bitte??? Bei uns (Brandenburg) erhalten wir noch nicht einmal eine Ermäßigungsstunde für die Mentorentätigkeit. Klar, auf dem Papier stehen diese. Sie werden aber wegen der Abdeckung der Stundentafel (Minusstunden) geopfert.

mama51
2 Monate zuvor

„Zur Sicherstellung des Pflichtunterrichts sollten Lehrkräfte nicht für reine Betreuungsaufgaben eingesetzt werden.“

„Gleiches gelte auch für Aufgaben, die nichts mit Pädagogik zu tun haben…“

Ach jaaaaa! Das Leben und Wirken in der Schule als LK könnte sooooo schön sein 🙂

Träumen wir also weiter!

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Eine Möglichkeit wäre auch, dass Lehrer in den Vertretungsstunden nicht nur beaufsichtigen, sondern etwas unterrichtsnahes machen.
Wenn ein Zugführer ausfällt sitzt ja die Vertretung auch nicht nur mit den Fahrgästen am Bahnhof rum und stellt sicher, dass niemand aussteigt.

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Wenn der Triebwagenführer („Lokführer“) aber nur S-Bahn fahren darf und der ICE-Triebwagenführer ausfällt, dann steht der Zug trotzdem am Bahnhof herum…

Ist bei Piloten (und Lehrkräften) natürlich anders: Da fliegt der Cessna-Pilot auch mal mit dem A380 um die Welt… oder doch nicht? Pilot ist doch Pilot…

cerebrummt
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Mache ich sofort. …wenn ich nicht in der Klasse nebenan mit meinem eigentlichen Unterricht beschäftigt bin. Gemeinschaftskunde und Mathe. Oder Ethik und Physik. Englisch und Sport….
Fährt die Vertretung des Zugführers auch zwei Züge gleichzeitig? Oder schafft die Vertretung es sogar, einen Zug und ein Schiff gleichzeitig zu fahren?

Kognitive-Dissonanz
2 Monate zuvor
Antwortet  cerebrummt

Das übernimmt demnächst die KI – und Ihren Job vermutlich gleich mit. Denn destruktive Jammerer, die Beispiele absichtlich falsch verstehen, lassen sich durch KIs vermutlich problemlos ersetzen. Und für die Aufsicht vor Ort wären Sie schließlich überbezahlt.

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Das wäre wünschenswert, dann müsste man aber auch Kollegen einsetzen, die das Fach beherrschen. Ich hatte schon Vertretungen in fast allen Fächern – inklusive Fremdsprachen, die ich nie gelernt habe.

Ich kann schlecht echten Vertretungs-Unterricht bspw. in Französisch halten, wenn ich die Sprache nicht gelernt habe und der Kollege keine Aufgaben geschickt hat.
Ebenso wird hoffentlich meine Deutsch- und Religions-Kollegin nicht vertretungsweise Chemie-Unterricht für mich machen.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Wäre nicht ungefährlich.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Vielleicht kann das die KI machen.

Lessi
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Sie Witzbold! 😉

pfk
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

So lustig war hier noch keiner 🙂
Was für ne mega Vorstellung. „Du setzt dich sofort wieder hin…“

Fast wie Dil U.
Kracher!

Peace
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Können Sie alles? Faszinierend. Ein Zugführer kann auch nicht durch einen Busfahrer ersetzt werden.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Nee, da wird der Zug aus dem Fahrplan genommen. Die Bahnen haben ja auch so gut wie kein Bereitschaftspersonal mehr an den großen Verkehrsknoten. Und das betrifft nicht nur die DB AG mit ihren Töchtern sondern auch die privaten EVU.
Der RE11 von D nach KS wird von NationalExpress betrieben. Das Zugangebot ist aufgrund von Lokführermangel zusammen gestrichen worden. Der Regelbetrieb findet nur noch zwischen HAM und KS statt.

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Aber in Schulen wird eben nichts aus dem Fahrplan genommen. Alle jammern über „Überlastung“, aber eigentlich geht es – bei Lehrern wie Schülern – nur um Zeittotschlagen.
Und der eigentliche Bildungsauftrag wird an die Eltern weitergegeben.
Aber schön gegen Quereinsteiger krätzen. Wer rumsitzt und nichts tut ist eigentlich egal. Aber Hauptsache nach A13/14/15 schreien.
Dass das alles krankt ist sowas von offensichtlich. Aber einen wirklichen Reformwillen kann man beim besten Willen nicht sehen.
Naja. Zum Glück sind ja bald wieder Ferien….

Michael
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Puh! So viel Meinung bei so wenig Kenntnis!

Dil Uhlenspiegel
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Ich freu mich auch schon drauf, ich verstehe Sie da volle.

Lessi
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Ah, eine Neiddebatte! Ich ahnte es schon. 😉

trooper
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Wenns so einfach wäre würde es jeder machen. Höre ich da nicht nur ein klein bißchen Neid und ganz viel Missgunst heraus?

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Richtig.
Und weil Drohne 447 halt schlicht kein Französisch kann – aber AUF GARKEINEN FALL was „aus dem Fahrplan genommen werden darf“ sitzen wir zusammen ab.

Einen echten Bildungsauftrag kann man nur erfüllen, wenn dies auch zugelassen wird.

Aber da sind wir mit „Eltern“ ja auch gleich beim richtigen Stichwort…

Lehrperson
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Nette Idee, aber die Realität ist, dass man in den Verteetungsstunden, Fragen beantwortet, Konflikte löst etc… Da bleibt keine Zeit für etwas anderes.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Lehrperson

Spaßfaktor. Was diesen unendlich erhöht, ist Vertretung in Kursen, die der Fachleistungs- oder Neigungsdifferenzierung unterliegen. Da kann es passieren, dass z.B. aufgrund von Erkrankungen, der Mathe-Unterricht im EK durch eine Fachlehrkraft vertreten wird – also Unterricht abgehalten werden soll, während im parallelen GK fachfremd vertreten wird – also beaufsichtigt wird.
Das ist per Chat in Null-Komma-Nix rum und schon hat man im EK eine 45-minütige Diskussion …

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  Lehrperson

Das ist sehr schön, wenn das bei Ihnen so ist oder Ihr Eindruck ist.
Das, was mir von meinen (3) Kindern berichtet wird ist leider eine andere Realität.
Die Tatsache, dass die Schulen personell auf Kante genäht sind ist mir durchaus bewusst. Allerdings empfinde ich den Schulbetrieb als eine eklatante Misswirtschaft mit knappen Ressourcen, die bei allen Beteiligten nur Frust erzeugt.
Ich sehe auch, dass meine Kinder in der Schule nicht mal grundlegende Arbeitstechniken und Lernstrategien vermittelt bekommen.
Ich sehe auch, dass der Lehrplan „total voll“ ist, aber letzten Endes nichts wirklich behandelt wird.
Und ich frage mich, warum das ganze hochqualifizierte Expertenpersonal die Vertretungsstunden nicht dazu nutzt, Arbeitstechniken zu vermitteln. Das hat auch mit der fachlichen Ausrichtung nichts zu tun, sondern mit dem, womit sich die „grundständig ausgebildeten Lehrer“ rühmen: Didaktik und Kenntnis über das Lernen. Aber lieber wird Galgenmännchen gespielt.
Das ganze nur eine Farce.

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Ich spiele statistisch alle 10 Jahre mal mit einer Lerngruppe Galgenmännchen, mache lieber Unterricht bis ultimo, auch vor den Ferien. „Können wir am Mittwoch frühstücken?“
„Klar, ihr könnt JEDEN TAG frühstücken – zu Hause!“
Zeit totzuschlagen empfinde ich als das Schlimmste in der Schule, Gelegenheiten dazu bekommen wir viele, aber wir müssen sie ja nicht wahrnehmen.

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Danke! 🙂
Sehr schön zu lesen, dass es diese Lehrer auch gibt!

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Mache ich auch.
Aber nicht in Vertretung.

Marie
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Das, was mir von meinen (3) Kindern berichtet wird ist leider eine andere Realität.“ Bei solchen Aussagen fällt mir immer ein Satz meines früheren Rektors ein: „Wenn Sie alles glauben, was Ihr Kind aus der Schule erzählt, fangen wir mal an, alles zu glauben, was Ihr Kind von zu Hause erzählt.“

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Weil ganz simpel und schlicht die SuS gewohnheitsmässig nicht gehorchen.
Und mit „gehorchen“ ist hier nicht Unterwürfigkeit oder Schleimen gemeint, sondern ***arbeitsbezogener*** Gehorsam.

Faktisch erreichen Sie Kooperation nur durch eine Mischung aus Disziplin und sozialer Bindung.

Diesen Zustand haben Sie in Vertretungsklassen NICHT.

Ergebnis:
Das einzige was beim Durchdrücken von (echtem!) Vertretungsunterricht rauskomnt:
1. Bei den SuS sind Sie der Ar***, der die Freistunde verdorben hat.
2. Bei Eltern/Hippiekollegen sind Sie der „böse Pauker“.

Ergebnis 2:
Drohne 447 aktiviert „spielt am Handy und seid ruhig“.

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Das heißt, sie ignorieren ihren eigentlichen Auftrag/Zweck bzw. ihre Rolle, weil es bequem ist?

Genau das meine ich. Wenn die, die können (ausgebildete kompetente Lehrer) nicht Wollen (um nicht der Ar***, böse Pauker,… zu sein), aber auch nicht müssen, dann muss man sich über nichts wundern.

Wenn im Gegensatz diejenigen, die Wollen (Seiten/Quereinsteiger), aber nicht Können (weil nicht grundständig ausgebildet) nicht Sollen (weil ja kein qualifizierter Unterricht möglich) aber unterm Strich das gleiche machen würden wie die Ausgebildeten (Spielt am Handy und seid ruhig Modus aktivieren) dann kann man sich möglicherweise zu Recht über diesen Zustand ärgern.

Wutbürger
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Lassen Sie doch 447 in Ruhe. Seien Sie lieber froh, dass jemand bereit ist unbezahlt aufzupassen, dass Ihre Kinder nicht aus dem Fenster fallen oder sich selbst anzünden! Nur darum und dass die Statistik stimmt, geht es doch nur bei den Vertretungsstunden.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Wutbürger

Das stimmt nicht ganz. Wenn die Vertretungsplaner/ innen 24 Stunden Dienst machen würden, hätten mir ganz viel sinnvolle Vertretung.
Erstaunlicherweise wollen die das aber nicht.

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Der eigentliche Zweck einer Aufsicht/Betreuung ist, dass den Kindern nichts zustößt. Sei es durch eigenes Fehlverhalten oder Fehlverhalten anderer oder sonstige Gefahren. Aufsichtspflicht …

Der Sinn einer Vertretungsstunde ist, dass die Stunde – soweit möglich – trotz Krankheit/Abwesenheit der eigentliche Lehrkraft stattfinden kann. Betonung auf „soweit möglich“. Und das ist es bei vielen Vertretungsplanungen unter der jetzigen Ressourcenlage eben nicht.
Natürlich kann man überlegen, ob eine „Fachkraft für Aufsichten“ oft nicht ausreichen würde. Das gibt es nur als Ressource nicht allzu häufig.
Da ist die unbezahlte zusätzliche Vertretungsstunde einfach für den Arbeitgeber lukrativer … Erfüllt den gleichen Zweck – kostet weniger.
Auch eine „Mitbetreuung“ ist kostensparender … Gibt halt dann nicht immer Unterricht (rechtliches Problem – Aufsichtspflicht, öffentliche Veranstaltung usw.) – kostet aber nicht mehr, da Lehrkraft sowieso an der Schule.
Ob das sinnvoll ist … Nicht unbedingt. Daher ist es auch für Lehrkräfte oft eher nervenaufreibend.

Daher: Ressourcen schaffen. Sinnvolles Konzept ermöglichen.
Oder: Ist so, wie es ist. Nicht wundern.
Oder: Kinder/Schüler werden prinzipiell nach Hause geschickt in den ersten/letzten Unterrichtsstunden, statt fachfremde Vertretungen dort zu machen. Ressourcen werden wo anders eingesetzt.
Oder: Die Eltern werden für Aufsichten (Vertretung) herangezogen. Falls sie Fachexperten sind, dürfen sie gerne in dem Bereich den Unterricht zusätzlich bereichern. Wäre auch mal spannend.

Irgendwo muss man Abstriche machen momentan.

Zu Ihren Beispielen/Vergleichen:
Wenn man beim Elektriker keinen Termin bekommt/der krank ist, dann bringt es auch nichts den Maurer ohne Ausbildung dafür stattdessen loszuschicken. Der kann zwar trotzdem kommen und bestenfalls andere Arbeiten machen, allerdings eben nicht die Elektroinstallation.

Daher: Ja, man kann auch im Vertretungsunterricht „Basics“ machen, wenn man fachfremd ist. Je nach Schule und Klasse kann man auch ein anderes Fach stattdessen unterrichten und ggf. eine Stunde tauschen. Das kommt auf die Schulleitung und das Kollegium usw. an. Ist jedoch nicht selbstverständlich.

Und Galgenmännchen ist jetzt nicht unbedingt die schlechteste Alternative … Solange es sich in Grenzen hält und die SuS motiviert. Auch das ist schonmal bei einigen Klassen wirklich eine sinnvolle Sache.
-> Regeln
-> Gesprächsregeln/Meldungen
-> Wörter überlegen und bilden (v. A. DaZ/LRS)
-> Konzentration (Buchstaben abzählen)
-> Wettbewerbsmotivation
-> „Stresspause“ – mal bisschen Ausgleich
-> Kooperation und Sozialisation (als Gruppe, jede/r macht mit, gemeinsam Begriffe absprechen)
-> Ruhige Atmosphäre bilden/Lautstärke regeln (wenn nicht funktioniert, wird eben was abgeschrieben/diktiert)
-> LuL/SuS-Bindung
-> Entgegenkommen: „Warum haben wir nicht frei.“
–> Motivation auch bei Vertretungsstunden gut mitzuarbeiten: 30-70 Minuten arbeiten. 15-20 Minuten Galgenmännchen. Funktioniert erstaunlich gut. Auch mit anderen Lernspielen und Quiz als Motivation.

Wenn natürlich immer und nur Galgenmännchen gespielt wird … Ist das natürlich nicht sonderlich zielführend.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Sorry, aber bei netto nicht mal 15€ pro Vertretungsstunde ist nicht mehr als Betreuung drin – wenn ich die richtig vorbereiten sollte, wäre ich bei 7,50€. Von mir aus können das gern nichtpädagogische Kräfte leisten; ich bin mit meinem vollen Deputat bereits bei so vielen Überstunden, dass ich Vertretungsunterricht nur sinnvoll vorbereiten kann, wenn es sich um meine Fächer und eine arbeitswillige Lerngruppe handelt.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Dazu sei noch gesagt, dass Vertretungsstunden erst ab der vierten geleisteten Stunde (dann rückwirkend ab Stunde 1) gezahlt werden. Kommt bei uns aber jeder locker drüber.

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Sie scheinen da ein Leseproblem zu haben.

Ich „will“ sogar sehr gerne Unterricht machen.
Nur meine ich mit „Unterricht“ eben Lernen & „was leisten“.

Tue ich das in Vertretungsstunden und drücke das gegen den verzickten Willen von Leuten wie Ihnen durch (den machen wir uns nix vor, sind es *** Ihre Sprösslinge***, die sich um das „Recht auf Vertretung = Chillstunde“ betrogen sehen und ich drücke das weg, sind LEUTE WIE SIE die ersten, die feige petzend beim Direx anrufen) – habe ich ständig nervige Gespräche.

Also mache ich das, was zunehmend alle machen:
Die von Eltern und Schülern dumof und aus primitiven Affekten hetaus gewünschten Zustände mit dem Dienstrecht in Einklang bringen.
Als „Entschädigung“ muss dabei natürlich auch was für mich rausspringen – in dem Fall Entspannungszeit.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Kann nur Anekdotisches bieten.
Wir haben inzwischen 5 Studierende im Einsatz. Die studieren im 3. oder 4. Semester. Von denen behauptet das Land Niedersachsen, das seien Lehrer.
Die erfahren 2 Min vor Unterrichtsbeginn, dass sie heute 10. Klasse Chemie vertreten.
Davon haben sie in ihrem Anglistik- Studium genau so viel gelernt wie von Didaktik oder Methodik.

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Stimmt. Die Fahrgäste sitzen dann alleine rum. Der Zug fährt eben nicht.

Generell wäre das natürlich sehr wünschenswert. Die Bedingungen wären dann:
– Genug Fachpersonal für alle Fächer
– Genug Reserven (bestenfalls schulintern) und mobile Reserven
– Ggf. Fachpersonal auf Vertretungsstunden spezialisiert mit entsprechend vorbereitetem Material (nicht durch erkrankte LuL/KuK gestellt – die sind nämlich krank)
– Dementsprechend gutes Material von Seiten des Arbeitgebers gestellt
– Keine Doppelvertretungen/“Mitaufsichten“ -> das ist rechtlich sowieso problematisch. Dann noch sinnvollen Unterricht in zwei Klassen ist an Regelschulen kaum bis gar nicht möglich. Rechtlich auch nicht sinnvoll zu machen. Sogar einfach „einen Film“ mit beiden Klassen anzusehen ist rechtlich zumindest nicht empfehlenswert. Kann man gerne mal auf „Private Veranstaltung“ (eigene Klasse) und „Öffentliche Veranstaltung“ (zwei Klassen, eine davon keine eigene bspw.) hinweisen.
– Keine xy Vertretungsstunden auf das Deputat angerechnet. Sondern wirklich jede Vertretungsstunde als volle Überstunde. Der Trick funktioniert dann nämlich nicht. Bisschen Wertschätzung motiviert auch.
– Gibt bestimmt noch einiges zu bedenken …

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Der Unterschied ist ja, dass die Kinder nicht alleine rumsitzen (an unserer Schule werden die Kinder nur in der 1. oder letzten Stunde zuhause gelassen oder heimgeschickt). Das heißt, bei der Bahn wäre sehr wohl ein ausgebildeter Zugführer im Zug.
Das ist in jeder Hinsicht unsinnig und vergeudet die Zeit von den bezahlten Lehrern und den Kindern.

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Und da wären wir wieder bei meinen Bedingungen …
Wenn ein Kampftaucher als Zugführer eingesetzt wird, dann fährt dieser hoffentlich auch nicht ohne Fahrerlaubnis und Ausbildung.
Wenn ich in Spanisch Vertretungsstunde halten soll, da es nur eine Spanischlehrkraft gibt, dann wird daraus nichts fachlich sinnvolles.
Wenn Schwimmunterricht ansteht und die Vertretung keinen Rettungsschwimmer hat, dann wird daraus nichts. Auch rechtlich nicht.
Beim Werkunterrichts das Gleiche.
Natürlich kann ich dann basteln in WG. Mehr oder weniger gut. Beim Sägen ist es wiederum ein rechtliches Problem. Sogar, wenn ich für die Schüler ohne Maschinenschein/Fachkundenachweis etwas selbst sägen würde und mich dabei verletze habe ich ein rechtliches Problem und muss notfalls mit dem Anwalt ran.
Bei Fachlehrkräften, welche spezialisiert auf 1-3 Fächer sind, fehlen durchaus neben der Fachdidaktik und dem Wissen vllt. auch die Materialien, um den Unterricht gewinnbringend zu gestalten.
Bei Doppelvertretungen/Mitaufsichten ist es ein rechtliches Problem der Aufsichtspflicht und der „öffentlichen Veranstaltung“. Auch hier ist „Unterricht“ nur bedingt möglich und oft ein Wagnis.
Wenn ich in der Pause/in der Früh meine Vertretung für gleich nach der Pause/1. Stunde bekomme, dann habe ich keine Vorbereitungszeit und kann nur bedingt nachvollziehen, auf welchen Stand und Thema die jeweilige Klasse ist. Da sind die Möglichkeiten begrenzt und je nach Fach kann man natürlich was herzaubern oder eben nicht.

Generell: Ja, das ist ein Problem an vielen Stellen.
Aber: Das ist vom Bildungssystem und der Bürokratie hausgemacht.
Wir spielen als Lehrkräfte weitgehend im System. Wir stellen/machen das System nicht.
Wenn die Bedingungen erfüllt sind, dann wären Ihre Forderungen durchaus machbar.
Tipp: Ist es momentan halt nicht.

Sepp
2 Monate zuvor

Arbeitszeitstudien haben schon gezeigt, dass Lehrkräfte im Durchschnitt
ein Drittel ihrer Zeit im Unterricht verbringen,
ein Drittel mit unterrichtsnahen Tätigkeiten (Vor- und Nachbereitung, Klausuren erstellen, korrigieren usw.) und
ein weiteres Drittel mit anderen Tätigkeiten.

Insofern ist der Vorschlag nur sinnvoll, die anderen Tätigkeiten so stark we möglich zu reduzieren, um Zeit für (mehr) eigentlichen Unterricht zu schaffen.

So gibt es in jeder größeren Firma selbstverständlich professionelle IT-Abteilungen. Niemand käme auf die Idee, einen Mitarbeiter (einen Lehrer) dafür einsetzen könnte, der das mal nebenbei machen könnte. In der Schule ist das hingegen eher der Normalfall.
Dann müsste man aber sinnvollerweise IT-Spezialisten für die Schule einstellen, was deutlich teuer ist als einem Lehrer ein paar Anrechnungsstunden zu geben…

Auch die jährliche Organisation von Klassenfahrten durch Lehrkräfte ist eigentlich völlig unsinnig. Jedes Jahr aufs Neue sucht man nach neuen, bezahlbaren Reisezielen, stellt Programme zusammen usw.
Dabei gibt es wirklich gute Reiseveranstalter für Klassenfahrten. Und man könnte auch als Schule festlegen, dass bspw. jedes Jahr in Woche XY zwei fünfte Klassen an die Nordsee in eine bestimmte Unterkunft fahren, zwei fünfte Klassen in den Harz usw. Sowas lässt sich standardisiert schon ein Jahr im Voraus planen, standardisierte Eltern-E-Mails und -Rückläufer wären machbar usw. Das ließe sich dann auch gut von Verwaltungspersonal erledigen, genauso wie viele andere Dinge auch.

Nur bei den AGs sehe ich es anders:
Man kann bspw. tolle MINT-Angebote als AGs anbieten – dazu braucht man Lehrkräfte. Das ist aber auch ein anderes Niveau als eine „Spiele-AG“. Darüber hinaus kann man als Lehrkraft, wenn man im betreffenden Jahrgang eingesetzt ist, die Kinder in einer AG von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Das kann im Hinblick auf Beziehungsarbeit sehr wertvoll sein.

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Dann müsste man aber sinnvollerweise IT-Spezialisten für die Schule einstellen, was deutlich teuer ist als einem Lehrer ein paar Anrechnungsstunden zu geben…“

Und der IT-Spezialist wird auch keine unbezahlten Überstunden machen, so wie die „intrinsisch“ motivierte Lehrkraft, die oft eine Verpflichtung fühlt, dass „der Laden läuft“. Der IT-Spezialist wird einfach den Arbeitgeber wechseln, wenn er das Gefühl hat, dass man ihnausbeutet…

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Jedes Jahr aufs Neue sucht man nach neuen, bezahlbaren Reisezielen, stellt Programme zusammen usw.
Dabei gibt es wirklich gute Reiseveranstalter für Klassenfahrten.

Was spricht denn dagegen, dass die Lehrer genau das machen?
Als gäbe es nichts zwischen „jedes Jahr aufs neue“ und „jemand anders machts“.

Das ganze ließe sich nicht nur ein Jahr, sondern viele viele Jahren im Voraus planen.
Jeses Jahr fährt die 5. Klasse in den Harz, die siebte an die Ostsee.
Aber Schulen haben ja nicht mal Checklisten oder Aufbaupläne fürs Schulfest, das seit Jahrzehnten jedes Jahr stattfindet.

Hans Malz
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Die finanzielle Lage der Eltern? Die Veränderung der Angebote? Die Ungewissheit, wie viele letztendlich wirklich mitfahren? Pädagogische Gründe für ein anderes Ziel? Ziel passt nicht zur Lerngruppe? Preise wurden verdoppelt? Eltern haben für ein anderes Ziel abgestimmt? Termin ist nicht mehr frei, musste aber wegen anderer schulischer Belange verlegt werden?

Schulfest ist Folklore. Mehrarbeit wird nicht bezahlt, deshalb streichen.
Ansonsten: Gibt es noch die selben Anbieter für Essen, Trinken etc.? Wie haben sich die Preise entwickelt? Sind die Kollegen überhaupt noch da?

Aber ich jammere ja schon wieder … mimi. Und Ahnung habe ich auch nicht, das haben nur die externen Wirtschaftsexperten wie Mokka… Also nicht so anstellen, sondern die Mehrarbeit einfach noch oben drauf packen!

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Reiseveranstalter nutzen? Geniale Idee! Mit diesen innovativen Vorschlägen könnten Sie glatt in die Bildungspolitik einsteigen und es den dumben Lehrkräften mal so richtig zeigen, wo die intelligenz anfängt…

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Die Idee ist nicht von mir, das ist ein Zitat. Aber tatsächlich planen sich Schulen Jahr für Jahr zu Tode, ohne dass die geleistete Arbeit wiederverwendet wird. So kann man seine Zeit auch vergeuden. Lisa schreibt es unten: „Kollegen“ wollen Informationen nicht hergeben. Und genau diese „Kollegen“ sind Teil des Problems, aber niemand hat die Macht, das zu ändern.
Sepp schreibt, es gibt die Strukturen nicht, das zur Verfügung zu stellen. Ja, Schulen arbeiten nicht mit IT Systemen, sondern mit Papier. Ein Ordner wäre mal ein Anfang. Abläufe strukturieren und dokumentieren ist kein Hexenwerk und kann enorme Entlastung bringen.
Offensichtlich werden aber Lehrer hier totgelaufen (wie Sepp das schön beschreibt: es fragt niemand, also macht es jeder jedes Jahr selbst und stöhnt über den Mehraufwand).
Eine Verwaltungskraft wäre super, aber solange es diese nicht gibt könnte das zumindest als TOP bei einer der vielen Konferenzen besprochen werden. Und wenn es für den Anfang nur ist, dass jeder seinen Planungen ausdruckt (Drucker gibt es ja) und in der Schule ablegt. Das ist alles geistiges Material, das im Rahmen der Tätigkeit produziert wurde, also Eigentum des Arbeitgebers. Wer dann was nachschauen kann: Schrank auf und ran an den Ordner. Wer lieber jedes mal wieder viel Zeit und Energie in Standardabläuft stecken will: nur zu, aber dann bitte nicht jammern.

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Da ich die Diskussion zu Reiseveranstaltern aufgemacht habe:
Wir hatten mehrere Fahrten selbst organisiert und auch mehrere über einen speziellen Reiseveranstalter für Schulfahrten gebucht.

Im Endeffekt ist letzteres gar nicht so viel teurer, es gibt standardisierte Rückmeldebögen (es wird wirklich alles abgefragt!), man kann sich Programmpunkte individuell anpassen lassen und es gibt Möglichkeiten, dass man als Schule das Geld einsammelt oder die Eltern es direkt zum Veranstalter überweisen. Und für Bahnkarten, Tickets usw. ist gesorgt.

Natürlich muss man sich da frühzeitig kümmern, aber die Orga ist echt gut, die machen das ja auch professionell.

Wenn man als Lehrkraft eine Fahrt komplett alleine plant und organisiert, dann wird es etwas günstiger. Aber nur, weil man die Arbeitszeit der Lehrkraft nicht einberechnet. Sowas wird ja zusätzlich „in der Freizeit“ gemacht, also auf Kosten der Lehrkräfte.

Michael
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Selbst wenn man eine Klassenfahrt über einen Reiseveranstalter bucht, ist es immer noch ziemlich viel Organisationsaufwand, wenn man sich zum Beispiel zwischen mehreren Lehrkräften abstimmen und vorhandene Elternbriefe anpassen und ständig die Zahlungseingänge überprüfen muss. Da fallen so viele kleine Arbeitsschritte an, die immer wieder Zeit kosten.
Und am Ende muss man dann ja auch noch die Fahrt abrechnen, denn in den seltensten Fällen ist das alles mit der Rechnung des Reiseveranstalters gegessen.

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  Michael

Michael, deswegen würde ich das im Zweifelsfall auch an Verwaltungskräfte in der Schule abtreten.
Bei unseren Oberstufenschülern hatten wir es übrigens tatsächlich so gemacht, dass alle Abrechnungen vom Reiseveranstalter ausgingen und die Elterninfos und Rückläufer vom Versnstalter kamen. Das hat die Organisation zuindest deutlich entlastet.

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Leider kann ich Ihnen auch nur zurückmelden, dass Ihre Hinweise und Tipps zwar richtig sind und womöglich auf manche Schule zutreffend, aber leider nicht den Kern der vielfältigen Herausforderungen einer Klassenfahrt treffen, die auch von Schule zu Schule unterschiedlich sein können.
Bei uns gibt es z.B. eine recht anspruchsvolle Schülerschaft mit den dazu (zwar gut meinenden) passenden Eltern, so dass es eine einfache Fahrt in eine Jugendherberge nicht tut (trotz Programmangeboten). Studienfahrten innerhalb Deutschlands? Langweilig! Kann man den Schüler nicht eine Wahlmöglichkeit einräumen? Gleichzeitig soll es aber auch ökologisch vertretbar sein. Und da gibt es ja die paritätisch besetzte Schulkonferenz.
Selbst die Organisation einer standardisierten, weil regelmäßigen Klassenfahrt umfasst auch bei persönlich wiederholter Durchführung einfach genug Punkte, die abgearbeitet werden wollen: Einwilligungen, Vorerkrankungen, Essgewohnheiten bzw. -notwendigkeiten, Finanzierung und Abrechnung, Versicherung, Buchungsmodalitäten, veränderte Preise, Gepäck, Informationen, Regeln, pädagogische Vorbereitung, … außerdem ändern sich auch äußere Rahmenbedingungen, zum Beispiel der genaue Zeitpunkt der Reise (Wetter!), das Alter der Schüler (G8->G9), schulinterne Zeitplanungen, usw. Daher ist keine Fahrt wie die andere.
Der von Ihnen vorgeschlagene Ordner mit den Checklisten ist sicherlich nett und notwendig, der Vorschlag löst bei dem einen oder anderen klassenfahrtserprobten Lehrer aber lediglich ein müdes Gähnen aus. Demnach hätte ich nichts dagegen, wenn eine Assistenz für mich die 90 Namen und Geburtsdaten der lieben Kleinen in die unkomfortable Eingabemaske der Versicherungsgesellschaft eintippt und -klickt (aber natürlich vorher das Datenschutz-Einverständnis der Eltern einholt).

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Der unteren Hälfte Ihres Beitrages stimme ich absolut zu.

Den oberen Teil sehe ich anders:

Wenn die Schüler meinen, eine von uns komplett pädagogisch durchdachte und geplante Klassenfahrt würde ihren Ansprüchen nicht genügen, dann können sie die (nächste) Fahrt gerne selbst planen und organisieren. Alternativ findet dann keine Klassenfahrt statt.

Finanziell und vom Aufwand her sind Klassenfahrten immer ein Verlustgeschäft für uns Lehrkräfte. Man macht das an sich für die eigene Klasse aber gerne. Aber wenn sie das nicht wertschätzen können, dann gibt es halt keine Fahrt.

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Dem Inhalt des oberen Teils meines Beitrags stimme ich auch nicht zu .

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Das wäre zumindest ein Anfang, aber funktioniert bei uns – und vermutlich anderen Schulen – einfach nicht.

Wenn ich bspw. eine Klassenfahrt organisiert habe, gibt es gar keine Struktur, in der ich das Wissen (Wo hin? Unterkunft? Programmpunkte? Kosten?) irgendwie speichern und zur Verfügung stellen könnte.

Genau so ist es bei Projektwochen. Ich hatte z.B. mit einer Kollegin eine Projektwoche zu Sexualaufklärung für unseren gesamten Jahrgang geplant und durchgeführt. Zumindest mich hat aus dem Jahrgang darunter im nächsten Jahr niemand angesprochen – die werden das komplett neu geplant haben. Das ist ärgerlich, zumal wir bei externen Referenten z.T. ein halbes Jahr vorher anfragen müssen.

Und bei uns ist es mit Schulfesten usw. auch so.

Es fühlt sich auch niemand wirklich zuständig.

Im Endeffekt denke ich, wiederkehrende, jahrgangsspezifische Projekte oder Fahrten könnten auch gut von der Jahrgangsleitung „verwaltet“ (Checklisten, Kontaktdaten, Zeitpläne, …) bzw. direkt geplant werden. Dann würde man aber Kollegen mit A14-Stelle zu Reiseveranstaltern machen. Die Frage ist doch, ob das finanziell sinnvoll ist…

Daher denke ich, sowas könnte gut eine Verwaltungskraft übernehmen. Diese könnte dann z.B. auch einen Blick auf das Schulkonto haben und Eltern direkt anschreiben, bei denen Zahlungen für Fahrten fehlen usw.
Derzeit ist es bei uns nämlich so, dass wir im Sekretariat anfragen müssten, dort das Schulkonto geprüft wird, sie uns eine Rückmeldung geben, worauf wir Lehrkräfte bei den Eltern nachfragen müssen. Insgesamt ein sehr ineffizienter Prozess für alle Beteiligten.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Ich habe auch schon erlebt, dass die Kollegen Informationen nicht hergeben wollten.Vielleicht hat sich keiner getraut, zu fragen.Daher wäre es das Einfachste, einen gewöhnlichen Ordner anzulegen und zu sagen, wo er steht. Das wäre auch eine sinnvolle Information auf einer Konferenz. Natürlich kann man das alles auch am PC machen, und privat würde ich das auch….doch wir sind in der Schule

Wutbürger
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Wissen Sie, wie man das Problem mit den entstehenden unbezahlten Arbeitszeiten im Zusammenhang mit Klassenfahrten ganz einfach löst? Man macht keine. So habe ich das Problem für mich gelöst.
Ein weiteres Problem ist damit auch gelöst: man braucht keine Angst haben anschließend vor den Kadi gezogen zu werden.

Michael
2 Monate zuvor
Antwortet  Wutbürger

Ja, das sehe ich im Prinzip genauso. Allerdings geht das immer auf Kosten der Schüler. Und mit diesem Argument würden sehr viele Kollegen nicht mitziehen.

Wutbürger
2 Monate zuvor
Antwortet  Michael

Und? Das ist dann doch das Problem der Kollegen und nicht meines.

Ich und meine Familie habe ein Interesse an meiner Gesundheit und dass ich für die Familie da bin. Wenn Kollegen nicht willens oder fähig sind auf ihre Gesundheit oder ihr gesundes Familienleben zu achten, dann entzieht sich das meinem Verantwortungsbereich.

…und das geht auf die Kosten der Schüler?: GÄHN!

Petra
2 Monate zuvor
Antwortet  Michael

Und genau mit dem Argument wird sich nie was ändern!

Alter Pauker
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Herzilein!
Reiseveranstalter kosten deutlich mehr als selbstgebaute Fahrten! Bildung darf aber nichts kosten!
So naive, dämliche und realitätsverachtende Vorschläge braucht das Land – nicht.

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Nochmal: Die Reiseveranstalter sind ein Zitat von Sepp.
Und anstatt sich hier in Haarspaltereien zu verlieren muss ich sagen: Recht hat er, der Sepp! Zumindest im Kern.
Es geht nämlich nicht um die „Kosten“ eines Reiseveranstalters, sondern um das Vorgehen, wie ein Veranstalter eine Reise plant und anbietet.
Der Reiseveranstalter wird seine Programmpunkte planen, kalkulieren und irgendwo zum Abruf speichern. Oder glaubt hier wirklich irgendwer, dass ein Reiseveranstalter jedes seiner Angebote im Einzelfall individuell und auf Zuruf plant, organisiert und budgetiert?

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Mokka

Die Richtung ist gut. Sehr gut sogar.

Jetzt noch ein Punkt etwas ändern: „Was spricht denn dagegen, dass der Arbeitgeber genau das macht?“
-> Reisebüros beauftragen
-> Reise planen lassen
-> Auf Rechtssicherheit und gute Kommunikation achten
-> Beteiligung der Schule/Lehrkräfte klären -> Aufsichtspflicht? Programm(hilfe)? Freie Zeiten für eigene Aktivitäten? Komplett gestaltetes Programm? Usw.
-> Bürokratie abgeben -> Reisebüro/“Veranstalter“ holt/holen sich die Elternzahlungen? Bezahlung durch Zahlungen an das Sekretariat/Schulkonto im vornherein. Lehrkräfte sammeln nichts ein
-> usw.
Fände ich durchaus eine sehr gute Herangehensweise.
Gerne auch als feste Ziele für feste Jahrgangstufen und Zeiten (Woche xy) an den Schulen.

Gut. gut.

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Auch die jährliche Organisation von Klassenfahrten durch Lehrkräfte ist eigentlich völlig unsinnig.
Ja, aber die wollen das doch so! Bei uns gibt es ein Fahrtenprogramm, da fahren dann immer dieselben Verdächtigen mit, das Programm steht – ist doch herrlich!

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Das ganze hat nur ein klitzekleines Manko, die Fahrtenzeiträume ändern sich jedes Schuljahr infolge des variablen Schuljahresanfang und Endes, der daran angepassten Prüfungszeiträume, der an den Kalender gebundenen Feiertage, die ja nicht jedes Jahr auf das gleiche Datum fallen.
Die Terminierung solcher Fahrten kann eben nicht durch das Fahrtenprogramm, das durch einen Beschluss der Schulkonferenz festgelegt ist, bestimmt werden.

Mokka
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Die Terminierung der Schuljahre erfolgt in der Regel mit einem längeren Planungshorizont. Auch das Problem mit den Feiertagen sollte mit einem Blick in den Kalender lösbar sein. Heißt ja nicht, dass man das Hirn ausschalten soll, nur weil ein Prozess oder eine Systematik beschrieben ist. Sollte also machbar sein.

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Bei uns war es bisher immer so, dass bestimmte Fahrten z.B. immer in der Woche vor den Herbstferien liegen. Gleichzeitig liegt für bestimmte Jahrgänge, die nicht fahren, dort immer eine Projektwoche.

Dann ließen sich dort Fahrten ohne aufwändige Planung recht einfach standardisieren:
In Jg-5 könnte es dann z.B. immer darum gehen, als Klasse zusammenzufinden (Aktivitäten draußen, teambuilding-Aufgaben etc). Da könnte man vielleicht 5 Orte haben, wo die Klassen hinfahren können.
In einem höheren Jahrgang geht es vielleicht darum, dass die Kinder mehr Eigenständigkeit üben, in kleinen Gruppen wohnen und selber kochen müssen. Auch hier wird man sicherlich ein paar Ziele finden, die man ein Jahr im Vorsus buchrn kann.

Dejott
2 Monate zuvor

Heute noch den völlig sinnfreien Urlaubsantrag in Sachsen ausgefüllt. Absolut ohne Konsequenzen. Wenn ich das Lehrern anderer Bundesländer erzähle, packen die sich an den Kopf. Rund 30 nutzlose Minuten verbraten.
Könnte jetzt direkt mit anderen Sinnlos-Zeitfresser- Anträgen weitermachen, die allein dazu dienen, das Geld, das ich meinenm Arbeitgeber geliehen habe, zurückzubekommen.

Hans Malz
2 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Nein, die aus anderen Bundesländern packen sich leider nicht an den Kopf 😉
Das funktioniert das genauso.

Laba
2 Monate zuvor

Vielleicht sollte man den Ganztag nicht mit der Gießkanne einführen, sondern erstmal dort wo er wirklich gebraucht wird und den dann qualitativ so optimieren, dass man weiß was man tut, welche strukturelle Gegebenheiten es braucht und wieviel Menschen da in welchen Positionen arbeiten. Ganztag macht nicht überall gleich viel Sinn und Nutzen.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Laba

Noch radikaler. Vielleicht sollte man mal anerkennen, dass Bildung Zeit und Geld kostet.

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Laba

Würde Sinn machen. Abgelehnt.
Hahahaha
(So ähnlich läuft das wohl)

Canishine
2 Monate zuvor

Diese Perspektive auf Anrechnungsstunden ist so ungewöhnlich, dass man aufhorchen muss. Die normale Perspektive ist nach meiner Erfahrung eigentlich, dass man für die (außerunterrichtliche) Tätigkeit deutlich zu wenig Entlastung (wenn überhaupt) im Vergleich zum tatsächlichen Aufwand bekommt.
Wenn man diese Stunden nun für die Lehrtätigkeit wieder frei bekommen, muss man eine andere Arbeitskraft einsetzen, die dann allerdings für den vollen Aufwand als Arbeitszeit entlohnt wird. Oder man macht es bspw. so: Die (minimale) Entlastung für die Klassenlehrertätigkeit wird gestrichen, weil ja jetzt eine Verwaltungskraft die Klassenfahrtsplanung übernimmt. Alle anderen Klassenlehrertätigkeiten sind weiterhin pädagogisch begründet.

Realist
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Den Voschlag gleich an den Landesrechnungshof weiterleiten… Moment, ob der da nicht selber schon drangedacht hat?

Wutbürger
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Die (minimale) Entlastung für die Klassenlehrertätigkeit wird gestrichen, weil ja jetzt eine Verwaltungskraft die Klassenfahrtsplanung übernimmt. Alle anderen Klassenlehrertätigkeiten sind weiterhin pädagogisch begründet.

Warum? Immer werden andere Länder als Vorbild verkauft, warum sollen wir als Lehrer nicht einmal genauso machen?
In der Ukraine bekommt man für die Übernahme einer Klassenleiterfunktion eine Gehaltserhöhung und in der Türkei muss man als Leiter weniger Unterrichtsstunden leisten.
Warum soll man sich nicht einmal da am Ausland orientieren?

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  Wutbürger

Ich habe nur versucht, externe Gedankengänge exemplarisch vorwegzunehmen (ich denke, Realist hat mich verstanden).

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Wo gibt es denn noch Klassenlehrerentlastung?

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Muss ich mich outen? (Ist aber minimal …)

mama51
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Klassenlehrerentlastung?

Davon höre ich eben zum allererstenmal!

Egvina
2 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Ich auch.

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Entschuldigung, ist mir auch peinlich …

Hans Maiaer
2 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Das ist bei uns ne halbe Unterrichtsstunde, die wir uns im Klassenlehrerteam von Schuljahr zu Schuljahr abwechselnd zuschieben
..

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Die Klassenleitungsermäßigung kommt aus dem allgemeinen Topf. Über die Verwendung der Ermäßigungsstunden aus dem allgemeinen Topf entscheidet die Schulleitung unter Kenntnisnahme durch die Gesamtlehrkräftekonferenz.
Gängige Praxis an vielen Schulen ist es, die Klassenleiterermäßigung in einen Topf zu geben und als Korrekturentlastung an besonders betroffene Kolleg’innen anteilig auszuschütten.

Wie gesagt, die gewährung von Entlastung aus dem allgemeinen Topf unterliegt dem Ermessen der SL, sie kann von der Gesamtlehrkräftekonferenz ohne eigenes Veto-Recht nur zur Kenntnis genommen werden.
Anders sieht das bei Ermäßigungsstunden, die eine rechtliche Grundlage haben bzw. Zweckbindung haben, aus. Das sind z.B. die Altersermäßigung, die Ermäßigung bei Schwerbehinderung, die Ermäßigung für gesetzliche Pflichaufgaben (Gefahrbeauftragter etc.)

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

In Brandenburg sind diese sog. Entlastungsstunden eine KANN -und keine MUSS-Bestimmung. Aussage unserer SL dazu: Die Abdeckung des Regelunterrichts hat Vorrang, deshalb sind alle Entlastungsstunden gestrichen.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das kann in NRW so nicht passieren, auch für die Entlastungen aus dem allgemeinen Topf gibt es eine Zuweisung gemessen an der Zahl der Vollzeitstellen durch die Bezirksregierung, die ja die Personalmittel verwaltet.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ähnlich hier. Da aber die Kollegenzahl nicht ausreicht, um den Regelunterricht abzudecken, weil wir schlicht 10% unterbesetzt sind, sind die Entlastungsstunden gestrichen (sonst würde noch weniger Unterricjt erteilt werden können). Die Stunden verfallen also zur Freude des Landesrechnungshofes – Nachteil einer KANN -Bestimmung.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das würde ich rechtlich prüfen.
Die Stunden verschwinden vermutlich eher in der Oberstufe.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Nee, laut VV Anrechnungsstunden hat die SL leider recht, alles geprüft und rechtlich abgesichert. Steht KANN und tlw. SOLL drin, aber eben nicht MUSS.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Neid. In Niedersachsen machen wir das überwiegend über Punkte, weil nicht mal mehr halbe Stunden vergeben werden können.
An unserer Schule hat man nach 8 Jahren Klassenleitung genug Punkte für eine halbe Stunde zusammen.

Hans Hoffmann
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Bei uns nicht. Das kommt noch nebenbei obendrauf. Wie so viel anderes.

anka
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Das hängt doch davon ab, wie die SL auf Vorschlag der Lehrerkonferenz die Anrechnungsstunden des Kollegiums verteilt.
Gönnen die den Klassenleitungen keine, gibt’s keine.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  anka

Nur hat die LeKo hier in NRW dabei allenfalls ein Mitspracherecht aber kein Veto-Recht, sie muss lediglich beteiligt/in Kenntnis gesetzt werden. Über die Verteilung der Ermäßigungsstunden aus dem allgemeinen Topf entscheidet ausschließlich die SL, die den Lehrerrat darüber pflichtgemäß zu unterrichten hat.

MilaP
2 Monate zuvor
Antwortet  anka

Dafür müssten die Stunden, die allgemein zugewiesen werden, aber auch für eine solche Entlastung ausreichen. Das tun sie in NDS aber nicht. Nach der Arbeitszeitstudie wurde VOM LAND selbst eine Kommission eingesetzt, um Vorschläge zu erarbeiten, darunter war auch, dass die Entlastungsstunden erhöht werden sollten, um einen besseren Ausgleich schaffen zu können: also Entlastung durch geringeres Deputat.

Der Landesrechnungshof NDS hatte vor ein paar Jahren bereits dargelegt, dass die Verfahren für die Feststellung sonderpädagogische Unterstützungsbedarfes sehr viel Arbeitszeit fressen und verschlankt werden sollten. Dabei wurde auch vom LRH die Arbeitszeit ausgerechnet, es bekommt aber keine Lehrkraft Entlastungen dafür.

Dieses Mal prangert er gerade nicht die Klassenlehrertätigkeit an, sondern IT und Verwaltung, das sind Aufgaben, die nicht-lehrendes Personal übernehmen könnte. Das müssen aber die Kommunen bezahlen, während die Lehrkräfte vom Land bezahlt werden. Dann müsste sich das Land, das die Aufgaben in die Schulen gibt, überlegen, ob es für die Schulen nicht-lehrendes Personal einstellt, das für IT, Verwaltung von Geldern, Schulbuchausleihe und vieles mehr zuständig ist.
Ich bin nicht sicher, ob sich Schulen Entlastungsstunden für die Verwaltung von Geldern und Schulbuchausleihe leisten, weiß aber, dass man für Letzteres in NDS nicht-lehrendes Personal einstellen kann. Wenn man es ändern wollte, müsste man konsequent jedes Zettel- und Geldeinsammeln als Lehrkraft abgeben können und würde damit die Lehrkräfte entlasten. Angeprangert wird auch, dass in NDS notwendige Verfahren und Schulungen hinsichtlich der Verwaltung fehlen.

Für den IT-Kram gibt es Entlastungen, an den GHR-Schulen werden sie aus dem allgemeinen Topf kommen müssen, an Gym und BBS sind es auch Funktionen oder Stellen. Auch sind die Kommunen zuständig und bekommen dafür Landesgelder, zum Teil haben Kommunen Mitarbeitende, zum Teil wird es an Firmen vergeben. Dennoch gibt es an Schulen Entlastungsstunden, weil sich Lehrkräfte um vieles in diesem Zusammenhang kümmern und mit steigender Verbreitung von digitalen Möglichkeiten ist der Aufwand größer geworden in den letzten Jahren.
Es wird vorgerechnet, wie viele Stunden das Land gewinnen würde, wenn es die Entlastungen streichen und die Aufgaben anderem Personal geben würde. Angesichts des Lehrkräftemangels ist es eine Überlegung wert, dann muss man aber auch konsequent für Abhilfe schaffen und wird dennoch eine Lehrkraft für Absprachen oder Koordination benötigen, denn die pädagogischen Anteile werden seitens der Schule vorgegebene werden müssen.

Dazu kommt, dass die Arbeitszeit erhoben werden müsste, denn Entlastungen bräuchte es noch an ganz anderen Stellen, damit Lehrkräfte eine angemessene Arbeitszeit haben, der Beruf attraktiver wird und eine Vollzeitstelle ohne Entlastungsstunden überhaupt erträglich wird.

Lieber spät als nie
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Bei uns gibt es gar keine Entlastung für die Klassenlehrertätigkeit, egal ob ich 10 Stunden oder Vollzeit arbeite

dickebank
2 Monate zuvor

10 Wochenstunden würden in NRW regulär überhaupt nicht gehen. Das niedrigste Wochenstundendeputat haben Gymnasial- und Gesamtschulkräfte mit 25,5 Wochenstunden, das lediglich auf 50% einer Vollzeitstelle abgesenkt werden kann.

Ausnahme, eine Lehrkraft vertritt sich teilweise selbst in Elternzeit.

Tim Bullerbü
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Spannend, bei uns in Nds machen die ,“ Muttis“ jahrelang 8 Stunden.

OMG
2 Monate zuvor

Was passiert mit dem Geld aus dem Digitalpakt eigentlich, die dafür vorgesehen sind?? Sie Schulträger bekommen dafür Geld, es kommt aber nicht in den Schulen an.

GEW-nee!!!
2 Monate zuvor

Während die GDL -wohl mit Erfolg- für ihre Klientel eine Verbesserung hinsichtlich der Arbeitszeit herausstreikt, plädiert eine Lehrer:innengewerkschaft fürs Gegenteil. Unglaublich.
Als Lehrer:in ist meine Profession vor allem der Unterricht UND NICHT DIE BESPAßUNG IN DER GTS!!! Unterricht im Nachmittag- in Ordnung. Aber Betreuung, Ringelpietz, Mittagessen- das sind Aufgaben anderer. Wollte ich das machen, wäre ich Erzieher:in, Sozialarbeiter:in o.ä. geworden.

Tim Rutte
2 Monate zuvor
Antwortet  GEW-nee!!!

machen sie doch eine 4-Tage Woche!

GEW-nee!!!
2 Monate zuvor
Antwortet  Tim Rutte

Aber gern!

Gelbe Tulpe
2 Monate zuvor

Komische GEW. Die Verpflichtung, nachmittags zu unterrichten, erhöht doch noch den Stressfaktor für Lehrkräfte. Bei Schulende gegen 16 Uhr ist man wesentlich müder für das Korrigieren oder Vorbereiten von Unterricht als um 13 Uhr.

Michael
2 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Zumal man in den zwischendurch vielleicht anfallenden Freistunden (wenn man denn nicht für Vertretungen herangezogen wird) in der Schule auch keinerlei vernünftigen Arbeitsplatz hat, um seine Vor- und Nachbereitung schon dort zu erledigen.