KMK-Präsidentin ermutigt Lehrer zu Teilnahme an Protesten gegen Rechtsextremismus

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SAARBRÜCKEN. Bundesweit gibt es seit Wochen immer wieder Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Auch Lehrkräfte sollten daran teilnehmen, meint die KMK-Präsidentin Streichert-Clivot.

Lockert: Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Foto: © Christian Hell / Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Christine Streichert-Clivot (SPD), hat Lehrerinnen und Lehrer ermutigt, sich an Protesten gegen Rechtsextremismus zu beteiligen. «Kinder- und Jugendliche brauchen Vorbilder. Ich kann also nur unterstützen, wenn auch Lehrkräfte ein Zeichen setzen und an Protesten gegen Rechtsextremismus teilnehmen», sagte die saarländische Bildungsministerin in Saarbrücken. «Wenn zu diesen dann auch viele Schülerinnen und Schüler kommen, ist mir um die Zukunft unseres Landes nicht mehr bange.»

«Wir leben in einer Zeit, in der verschwörungsideologische Erzählungen und rechte Ideologien an Bedeutung gewonnen haben», sagte Streichert-Clivot. «Eine Zeit in der Nazis wieder offen über Deportationen schwadronieren. Eine Zeit, in der unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gezielt geschwächt werden soll.» Das müsse auch in Schulen thematisiert werden. Hier könnten sich junge Menschen mit Themen wie Rechtsextremismus und Antisemitismus auseinandersetzen.

Lehrkräfte seien verpflichtet, sich durch ihr gesamtes Verhalten sowohl in Schulen als auch außerdienstlich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes zu bekennen und sich dafür einzusetzen, diese zu erhalten, betonte die KMK-Präsidentin.

Zuvor hatte bereits Nordrhein-Westfalens Schulministerin Dorothee Feller (CDU) Lehrer dazu aufgerufen, an den Protesten gegen rechts im Land teilzunehmen – auch zusammen mit ihren Schülern. News4teachers / mit Material der dpa

Schulministerin: Lehrkräfte sollen mit Schülern für Demokratie (gegen die AfD) demonstrieren

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3 Kommentare
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Hysterican
5 Monate zuvor

Ey, ganz ehrlich?

Brauche ich die Erlaubnis / Ermutigung der KMK, um meiner demokratischen Grundhaltung auch öffentlich Ausdruck zu verleihen?

Was ist aus uns geworden / wozu hat man uns mittlerweile gemacht?

Aber ja…nachdem man nun jahrzehntelang auf LuL eingedroschen hat, haben diese vllt auch das Gefühl, sich tunlichst untertänig zu verhalten, sich verunsichert und klein bis zur Unkenntlichkeit zu machen.

… und ich bin bislang davon ausgegangen, dass wir auch als Staatsdiener bzw. Angestellte im Staatsdienst ein Anrecht auf die im Grundgesetz zugesicherten Rechte und Freiheiten haben.

Wenn jetzt ausdrücklich auf diese Rechte und Freiheiten hingewiesen werden muss, dann haben die KMK und die jeweiligen KuMis doch offenbar über Jahre die falschen Signale an die LuL ausgesendet, oder?

Lisa
5 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Nein, sie durften immer schön demonstrieren gegen. Nur diesmal ist die Regierung auf Ihrer Seite.

A. Lius
5 Monate zuvor

Gern, wenn ich dafür in der Woche ein paar Stunden Unterricht ausfallen lassen kann. Ansonsten ist es ein Unverschämtheit, wie hier nach Gutsherrenart über unsere Freizeit verfügt wird!