Uni-Lehrende schlagen Alarm: „Jüdische und antisemitismus-kritische Menschen bedroht“

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BERLIN. In den vergangenen Monaten erlebte die UdK in Berlin umstrittene propalästinensische Aktionen. Jetzt geht eine Erklärung von Beschäftigten klar auf Distanz.

„Gewaltvolle antisemitische Proteste und Aktionen“: Hauptgebäude der Universität der Künste in Charlottenburg. Foto: Shutterstock / Werner Spremberg

Nach umstrittenen propalästinensischen Aktionen an der Universität der Künste (UdK) in Berlin in den vergangenen Monaten haben sich Dutzende Lehrende gemeinsam gegen Antisemitismus gestellt. «Für uns ist es unerträglich und nicht hinnehmbar, dass jüdische, israelische und antisemitismuskritische Menschen, darunter Studierende und Dozierende an der UdK Berlin seit dem Massaker der Hamas an Zivilisten in Israel am 7. Oktober 2023 diskriminiert und bedroht werden», heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung.

Diese kritisiert «gewaltvolle antisemitische Proteste und Aktionen» an der UdK im November. Dabei sei unter anderem der Terror der Hamas relativiert worden. «Antisemitismus ist keine Meinung, sondern eine Form von Diskriminierung», heißt es in der Erklärung. Menschenverachtende Narrative fielen nicht unter die Rede- oder Kunstfreiheit.

«Wir verwehren uns gegen an der Hochschule kursierende Narrative, die Antisemitismus und Rassismus als Gegensätze darstellen, den Verteidigungskrieg Israels mittels einer Verkürzung postkolonialer Theoriebildung als koloniale Mission und Israel als Regime der Apartheid klassifizieren und den Terror der Hamas als Freiheitskampf verschleiern», hieß es weiter. «Wir begrüßen einen kritischen Austausch über das Geschehen im Nahen Osten, der auf respektvollem Umgang und Kenntnis von historischen Fakten basiert.»

Der Zentralrat der Juden begrüßte die Erklärung. «Ein wichtiges, ausführliches und differenziertes Statement der Lehrenden und Mitarbeiter der @UdK_Berlin_ zum Antisemitismus an ihrer Einrichtung und zum Umgang mit Antisemitismus an Hochschulen insgesamt», schrieb der Zentralrat auf X, früher Twitter. News4teachers / mit Material der dpa

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Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor

Heißt es nicht aktuell deutschlandweit „Nie wieder ist jetzt“? Das schließt meines Erachtens den Hass gegen jüdische Mitbürger auch aus allen anderen Lagern mit ein. Das haben noch nicht alle verstanden. Judenhass und Antisemistimus sind höchst antidemokratisch.

Lisa
2 Monate zuvor

„Wir begrüßen einen kritischen Austausch über das Geschehen im Nahen Osten, der auf respektvollem Umgang und Kenntnis von historischen Fakten basiert“
Sehr gut formuliert. Und wer das nicht hinbekommt, hat an einer Universität nichts zu suchen ( Wie der Schläger von der FU);