Gleich zwei Messerangriffe an Schulen binnen 24 Stunden! Schon jeder fünfte Jugendliche trägt ein Messer mit sich

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LANDSTUHL. Donnerstagnachmittag, Landstuhl in Rheinland-Pfalz: Ein Jugendlicher kommt mit einem Messer auf ein Schulgelände, bedroht damit mehrere Menschen, eine Neunjährige wird leicht verletzt. Freitagmorgen, Delmenhorst in Niedersachsen: Ein 14-Jähriger sticht auf einem Schulgelände auf einen 13-Jährigen ein und verletzt ihn lebensgefährlich. Die aktuellen Meldungen  fügen sich ein in eine auffällige Reihe von Gewalttaten junger Menschen, bei denen stets Messer zum Einsatz kommen. Warum gibt es diese Häufung? Eine Schweizer Studie beleuchtete die Zusammenhänge bereits 2022.

Gefährlicher Trend: Immer mehr Jugendliche führen eine Waffe wie dieses Butterfly-Messer mit sich. Foto: Shutterstock

Zwei Meldungen, die erschüttern: Bei einer Auseinandersetzung auf einem Schulgelände im niedersächsischen Delmenhorst ist ein 13 Jahre alter Schüler lebensgefährlich verletzt worden. Ein 14-Jähriger habe ihn am Freitagmorgen mit einem Messer angegriffen, wie die Polizei am Freitagmittag mitteilte. Der Täter habe sich bei der Schulleitung gestellt und sei festgenommen worden. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Und: Auf einem Schulhof im pfälzischen Landstuhl hat ein 15-Jähriger am Donnerstagnachmittag nach Polizeiangaben zwei Schüler und eine Lehrerin mit einem Messer bedroht. Eine neun Jahre alte Schülerin sei von dem 15-Jährigen leicht verletzt worden, das Messer sei dabei aber nicht zum Einsatz gekommen, teilte die Polizei mit. Weitere Verletzte habe es nicht gegeben. Anschließend sei der Jugendliche geflohen, kurz darauf aber von der Polizei gefasst worden. Hintergrund der Tat soll bisherigen Erkenntnissen zufolge ein Streit zwischen Schülern gewesen sein, in den der 15-Jährige involviert war.

Zwei solcher Meldungen binnen 24 Stunden sind eine extreme Spitze. Allerdings wurden zuletzt im Wochentakt Fälle öffentlich, bei denen Jugendliche – zumeist männlich – mit Messern auf andere losgingen. Allein in Nordrhein-Westfalen gab es drei Messerangriffe auf Schüler innerhalb von zwei Wochen. Mit dramatischen Folgen:

In Duisburg griff ein 21-Jähriger zwei Grundschüler auf offener Straße mit einem Messer an und verletzte sie schwer. Die beiden Kinder konnten sich in eine Grundschule retten. Dort kam ihnen eine Lehrerin zur Hilfe.

In der vergangenen Woche waren vier Schüler an einem Wuppertaler Gymnasium mit einem Messer attackiert worden. Ein 17-jähriger Oberstufenschüler aus Wuppertal sitzt deswegen wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Die Polizei spricht von einer Amoktat.

Wenige Tagen zuvor waren zwei junge Basketballspieler aus der Ukraine am Oberhausener Hauptbahnhof niedergestochen worden. In diesem Fall gelten vier 14- bis 15-jährige Jugendliche als dringend tatverdächtig und sitzen in Untersuchungshaft.

Auch in anderen Bundesländern hatten sich extreme Gewalttaten durch Schülerinnen und Schüler zuletzt gehäuft – und stets spielten Messer eine Rolle:

  • Vor zwei Wochen verletzte ein 15 Jahre alter Jugendlicher im schleswig-holsteinischen Hohenlockstedt einen Mitschüler im Klassenraum mit einem Messer (News4teachers berichtete).
  • Anfang Februar sollen zwei junge Männer in einer Pforzheimer Schule zwei 17-Jährige mit Messerstichen schwer verletzt haben.
  • Vor sechs Wochen hatte ein 18-Jähriger Schüler in einem Gymnasium im baden-württembergischen St. Leon-Rot eine gleichaltrige Schülerin erstochen (News4teachers berichtete).
  • Ende Dezember griff eine 16-Jährige eine Mitschülerin vor den Augen anderer im Klassenraum einer Grund- und Hauptschule in Cuxhaven mit einem Messer an und verletzte sie schwer (News4teachers berichtete ebenfalls).

Die Polizei kann darin einen Trend erkennen. Beispiel Berlin: Seit Jahren kommt es in der Bundeshauptstadt zu immer mehr Messerangriffen. Im Jahr 2022 zählte die Berliner Polizei insgeamt 3.317 Taten, bei denen ein Messer eingesetzt wurde – entweder als Drohung (mehr als 40 Prozent) oder direkt als Stichwaffe, so berichtete die «Berliner Zeitung» unlängst. Dabei wurden 203 Menschen schwer verletzt, 15 starben.

Relativ hoch war in den vergangenen Jahren der Anteil an Messerstraftaten, die von Kindern und Jugendlichen begangen wurden. In den vergangenen Jahren erhöhte sich die Zahl der tatverdächtigen Schülerinnen und Schüler laut Statistik deutlich – von 15,7 Prozent im Jahr 2019 auf 22 Prozent im Jahr 2022.

«Tatsächlich zeigen Daten aus der internationalen und nationalen Forschung, dass vermeintlicher Selbstschutz ein Grund ist, warum Menschen ein Messer mitführen»

Ungefähr jeder fünfte Jugendliche trage in der Freizeit ein Messer mit sich, sagt dazu laut Bericht die Kriminologin Elena Rausch von der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden. «Tatsächlich zeigen Daten aus der internationalen und nationalen Forschung, dass vermeintlicher Selbstschutz ein Grund ist, warum Menschen ein Messer mitführen.» Bei allabendlichen Kontrollen junger Männer der Berliner Polizei in der Innenstadt zeige sich, dass die meisten von ihnen bewaffnet seien. Oft eben mit Messern.

Die Autorinnen und Autoren einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) schlugen bereits 2022 Alarm, wie das Medium «20min» berichtete. Die von ihnen durchgeführte Umfrage zeigte, dass es bei allen Jugendlichen – unabhängig vom Migrationshintergrund – immer beliebter geworden sei, ein Messer mit sich zu führen. Dabei sei ein klarer Gendergap zu beobachten: Während jede fünfte männliche Person zwischen zwölf und 18 angegeben hat, ein Messer bei sich zu tragen, ist es in der gleichen Altersklasse nur rund jedes zehnte Mädchen.

«Einerseits ist es sehr einfach, an Messer, insbesondere auch illegale Messer wie Butterfly- oder Springmesser, zu gelangen», erklärte Studienautor Dirk Baier. Andererseits gebe es generell einen Trend zu höherer Gewaltbereitschaft. «Gerade junge Männer unterstreichen zunehmend mit Gewalt und Dominanzgebaren ihre Männlichkeit», sagt Baier. Ein Messer sei ein einfaches Symbol, welches diesem Zweck diene. «Das Mitführen von Messern ist ein jugendkulturelles Phänomen», sagt der Gewaltforscher.

Besonders bei den 14- bis 16-Jährigen seien die Stichwaffen beliebt. Wichtig sei der Symbolwert der Messer: «Wer ein illegales Messer bei sich führt, genießt Anerkennung unter den Gleichaltrigen und gilt als richtiger Mann.» Dies ist laut der Studie auch ein Grund, weshalb Jugendliche häufiger ein Messer mit sich tragen, wenn auch ihre Freunde mit Messer unterwegs sind. «Es entsteht ein Gruppendruck. Wer nicht mitmacht, ist uncool und riskiert den Ausschluss aus der Gruppe», sagt Baier. Ebenso werde der Zugang vereinfacht. «Ein Jugendlicher, der einen Freund hat, der Messer hat, kommt eher an solche Gegenstände heran», sagt Baier.

Jeder dritte Jugendliche habe angegeben, dass ein Messer ein Gefühl von Sicherheit vermittle und dass damit andere Menschen beschützt werden könnten. «Das hat sicherlich damit zu tun, dass das Messertragen ein Gruppenphänomen ist und dass man für seine Freunde im Konfliktfall einstehen möchte», erklärt Baier. Dass immer häufiger ein Messer mitgeführt wird, hat dann auch Folgen: Es kommt öfter zu Eskalationen. «Wenn man im Jugendalter mehr Alkohol oder Drogen konsumiert, ist man wahrscheinlich in Freundesgruppen integriert, in denen abweichendes Verhalten zur Tagesordnung gehört», sagt Baier. Der Griff zum Messer sei dann auch nicht mehr weit.

«Höher gebildete junge Menschen greifen seltener auf Gewalt und Messer zurück und werden auch weniger Opfer»

Für Baier ist das Tragen von Messern «Ausdruck einer antisozialen Persönlichkeit». «Dabei handelt es sich um junge Menschen, die soziale Normen des Zusammenlebens brechen und die zu Impulsivität und Gewalt neigen», sagt Baier. Für diese jungen Menschen seien Messer, insbesondere illegale Messer, interessant. Auch das Bildungsniveau spiele laut Baier eine Rolle: «Höher gebildete junge Menschen greifen seltener auf Gewalt und Messer zurück und werden auch weniger Opfer.»

Auch in Großbritannien ist das Phänomen bekannt. Dort ist sogar schon von einer «Generation Knife Crime» die Rede, der «Generation Messergewalt». Die Gründe für Messerangriffe von Jugendlichen werden im Königreich als vielschichtig beschrieben. Eine zentrale Rolle spielten Gangs, heißt es. Tatsächlich herrschen in vielen Stadtteilen  Bandenkriege, Rache und Revanche sind an der Tagesordnung. Gewalt gilt als besonderes Zeichen von Mut und Männlichkeit.

Klar ist, dass vor allem Jugendliche aus ärmeren Gegenden betroffen sind. Die Zukunft junger Menschen sei dort oft ungewiss, betonen die Autorinnen und Autoren einer Studie der Universität Oxford. Dazu komme ein Vertrauensverlust gegenüber staatlichen Institutionen wie der Schule und der Polizei, die – aufgrund von Sparmaßnahmen – den Schutz vor Ort nicht mehr gewährleisten könnten und vielfach ohnehin als Gegner, nicht als Partner wahrgenommen würden (auch von Erwachsenen). «Wenn die Gesellschaft von Misstrauensgefühlen zerrissen wird, sind junge Menschen, die in ihrem Leben bereits Schwierigkeiten erlebt haben oder von Institutionen enttäuscht wurden, besonders gefährdet», so heißt es in der Untersuchung.

Der British Youth Council, der Jugendrat also, bezeichnet Messergewalt in einem Bericht bereits als «Seuche unserer Generation» – und äußert darin scharfe Kritik an der Politik. Die Regierung höre nicht auf junge Menschen und reagiere nicht auf deren Ängste, hieß es. Die bereitgestellten Mittel reichten nicht aus. Notwendig seien mehr Jugendarbeiter, Hilfen für Eltern und Sicherheitsleute an Schulen. News4teachers / mit Material der dpa

Nach Wuppertal: Sorge über Gewalt unter Schülern wächst – mehr Brutalität, bis hin zum Messereinsatz

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Arno
1 Monat zuvor

Das Problem wird man sich wohl mal genauer ansehen müssen, eine Aufgabe für Behörden und die Wissenschaft. Da hilft es nicht weiter, wenn insgesamt und in der Statistik die Gewalttätigkeit unter Jugendlichen über Jahrzehnte zurückgegangen sein sollte. Messer sind allemal gefährlicher als Prügeleien. Und natürlich könnte man das mal aufschlüsseln nach irgendwelchen Merkmalen der Jugendlichen. Es ist ja wohl nicht bei allen gleich.
Und wenn alle behaupten, das Messer sei nur zur Verteidigung da, dann muss es ja jede Menge potentielle Angreifer geben, sonst bräuchte man das ja nicht. Also wüsste man auch gerne was über die Art dieser echten oder vermeintlichen Angreifer.

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor
Antwortet  Arno

Naja, Messer haben ein hohes psychologisches Potential, aber nur ein scheinbares, zur Verteidigung, sofern der Angreifer nicht ebenfalls mit Messer oder gar wirksamerer Waffe (Schußwaffe, Knüppel) bewaffnet ist oder wenig Ahnung insgesamt hat. Trifft dies alles aber nicht zu, dann eskaliert das Messer sehr schnell einen Streit bzw. eine Konfrontation. Hat der Verteidiger noch die Chance – und überhaupt auch die mentale Bereitschaft – wirklich das Gegenüber zu verletzen mit dem Messer, wird der Angriff nicht einmal notwendigerweise wirklich effektiv genug gestoppt, um selbst unverletzt zu bleiben, und es wird hinterher auch sehr schnell eine Frage der Verhältnismäßigkeit vor Gericht nach sich ziehen. Messer sind grundsätzlich lausige Verteidigungsmittel und man kann davon nur dringendst abraten. Es gibt Besseres, etwa Taschenlampen, Schirme u.a.m., Fachleute fragen, Kurse machen.

Was bleibt und was der Artikel ja schon anspricht, ist die sozio-psychologische Wirkung von Messern oder vielmehr die Wirkung, die Messern zugesprochen wird, insbesondere den üblichen Waffenmessern, weniger den Gebrauchsmessern: Zur Einschüchterung, Selbstinszenierung, Gruppenritual, Machtdemonstration etc. Mir scheint hierbei der Fokus eher auf der aktiven Seite zu liegen, also im Sinne der Möglichkeit zum Erstschlag, auch wenn das Stichwort Verteidigung hier gerne angeführt wird, denn, wie gesagt, dazu taugen Messer nun mal ganz schlecht.

Ich glaube, ich wäre für umfassende Kurse mit Fachleuten (wie, wo, wann???), die diese Punkte beinhalten und sachlich und offen thematisieren, gerne kombiniert mit echter Selbst-/Verteidigung oder auch Selbstregulationstechniken. Verbote ändern die Grundhaltung, Gruppendynamiken und Missverständnisse wohl nicht in erwünschtem Maße, vermutlich nicht einmal alleine auf der Seite derer, die tatsächlich mit „reinen“ Absichten denken, sie sollten eine Klinge als Schutz bei sich tragen, wenn es abends aus dem Haus oder morgens in die Schule geht.

Arno
1 Monat zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Das mag ja alles richtig sein, aber Sie vergessen wohl, dass Messer auch ein hohes Verletzungspotential haben bis hin zum Mord. Ich fürchte, das kann man nicht mit Weiterbildungskursen bekämpfen, hier müsste mehr Kontrolle her, und sei es nur stichprobenartig. Gewisse Typen von Messern sind unter 18 Jahren per se verboten, und wer die hat, müsste eben auch bestraft werden, am besten mit Rauswurf aus der Schule. Sowas könnte auch wieder eine psychologische Wirkung entfalten: mehr Respekt vor den Gesetzen.

Ich wundere mich, dass generell immer die Psychologie der Täter so im Vordergrund steht statt die der potentiellen Opfer und deren Schutz. Sonst gibt’s mal einen Musterprozess, dass jemand sein Kind nicht mehr in die Schule schicken will, weil die Schulbehörden nichts gegen diese Messer unternehmen und weil die eine Bedrohung sind, die die Behörden fahrlässig (!) einfach so hinnehmen, obwohl alle davon wissen. Da werden die Behörden alt aussehen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Arno

Messer = wenig bis keine Stoppwirkung, extrem hohes Verletzungsrisiko.

Übrigends (der Teil ist den Turnhosengangstern mit ihren 15-EUR-Billugklingen nicht klar) auch andersrum – wer ein Messer zieht, der wird eben auch bis aufs selbige bekämpft, jedenfalls von jedem der Ahnung hat.

Gerade WEIL Messer schlicht unkalkulierbar sind.

Der typische Turnhosengangster gefährdet sich (zynischerweise) durch sein Messerken eher noch selbst…ihne es zu merken.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hi, pseudo-Fachmann hier. (Nicht mit Stempel, aber durchaus ein paar Urkunden)

„Kurse“ dazu führen m.E.n. nur dazu, dass Frau Müller-Schultenriet (Kunst & Deutsch, 42 Jahre, 63 Kg, KF-Anteil gefühlte 500%, hält sich für krass weil sie nen Kurs gemacht hat und Jungs svhnippisch ermahnt [Illusion der Kontrolle]) im Ernstfall die Nase rümpft, „Kiaaaa“ schreit und Messer-Michel/Messer-Mohammed (16-26 Jahre, geht mindestens etwas pumpen, vollgestopft mit Größenwahn weil die Polizei ihm nix tut, vollgestopft mit Frust weil er spürt wo seine Lebensreise hingeht, Adrenalin auf 500%, ***kampferfahren***, schmerztolerant) versucht zu „entwaffnen“ oder so.
Desaster vorprogrammiert.

Ein 16-26jähriger, der mindestens *irgendwas* in der Richtung (pumpen, Kampfsport o.ä.) macht, wischt mit 95% des Lehrerkollegiums den Boden auf.

Weil das Leben kein Actionfilm ist, Emotionen oder gar Gerechtigkeit nix damit zu tun haben wer gewinnt und bürgerliche Menschen i.d.R. NULL, absolut null Gewalt***erfahrung*** haben.
Die Faktoren sind Brutalität, Masse (Anzahl Männer, Kg an Muskeln), Training.

Ich persönlich kann Messer tragen und weiß begrenzt damit umzugehen.

Wissen Sie was ich mache?
So gut wie nur irgend möglich jede Situation vermeiden, wo irgendeine Seite sich auch nur im Ansatz dazu verlockt fühlen könnte, eines ziehen zu müssen/“müssen“.

Denn wenn es gezogen ist gibt es (in echt) kein zurück.

Wir sind da echt total in der Twilight-Zone, das hat mit Lehramt nix mehr zu tun.

Apropos „Kurs“:
Ein von mir sehr geschätzter, bundesweit gebuchter SV-Trainer hat da mal in nem Kurs was ganz simples und sehr beeidruckendes gemacht – der gab den Keuten Eddings in die Hand.
Wer nacher auf Hals, Kopf, innere Arme, Oberschenkel, Lungen-Herz-Bereich farbige Schmierer hatte…galt als „tot“.

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Ja, die Eddingübung kenne ich. Ist aufschlussreich. Nicht falsch verstehen: Ich spreche nicht für Verteidigungskurse für LuL. Was ich meine, ist, dass die, die noch halbwegs klar im Kopf sind und meinen, sie brauchen eine Klinge in der Tasche, um sich zu verteidigen, ganz schlecht damit beraten sind und besser in Kurse sollten.

„Ein 16-26jähriger, der mindestens *irgendwas* in der Richtung (pumpen, Kampfsport o.ä.) macht, wischt mit 95% des Lehrerkollegiums den Boden auf.
Weil das Leben kein Actionfilm ist, Emotionen oder gar Gerechtigkeit nix damit zu tun haben wer gewinnt und bürgerliche Menschen i.d.R. NULL, absolut null Gewalt***erfahrung*** haben.“ – Stimme zu.

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Heißt also, dass man in Zukunft durch so einen Metalldetektor beim Betreten des Schulgebäudes muss.
Überhaupt, in Deutschland können Fremde in der Regel jeder Zeit so ins Schulgebäude, weil die Türen ja immer offen sein müssen. Bei uns an der Schule gab es letztens einen echt üblen Fall. Die fremden Kids hatten zum Glück kein Messer bei ihrer Attacke gegen einen unserer Schüler dabei, hätten sie aber haben können.

Warum ist bei uns eigentlich alles so lasch?

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Überhaupt, in Deutschland können Fremde in der Regel jeder Zeit so ins Schulgebäude, weil die Türen ja immer offen sein müssen.“

Ja, bei uns standen vor zwei Wochen auch plötzlich zwei ältere Jugendliche im Gebäude, pöbelten den Hausmeister an und suchten Streit. Unser HM hat sie rausbugsiert und die Tür abgeschlossen…..etwas später am Tag kamen sie wieder und rüttelten an der wieder verschlossenen Tür (nach der OGS-Zeit). Die Putzdamen hatten wirklich große Angst, aber eine machte noch beherzt ein Foto von den beiden….das wurde dann der Polizei übergeben….
Seitdem schließen wir ab, sobald die OGS-Kinder weg sind und nur noch Türkisch bei uns stattfindet….diese Maßnahme trifft auf breite Zustimmung und die Eltern, die ihre Kinder nach dem Unterricht abholen, warten auch gerne vor der Tür….

Realist
1 Monat zuvor

Letztendlich ist es so, dass man sich (auch) in Deutschland von der Vorstellung verabschieden muss, dass gesellschaftlicher Konsens herrscht, dass Schule ein „geschützter Ort“ ist, an dem man bestimmte Dinge „einfach nicht tut“.

Traurig, aber leider die Realität…

Lisa
1 Monat zuvor

In den Auslandsschulen, an denen ich war, mussten Besucher an einem immer besetzen Hausmeisterhäuschen vorbei. Er bemerkte natürlich, wenn die Besucher schulfremd waren. Damals war das weniger Angst vor Angriffen, eher Sorge wegen Pädokriminellen.
Es ist jedoch so, dass es sich in den meisten Fällen um Schüler der Schule gehandelt hat. Die hätte der Hausmeister durchgelassen.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Traurig, wenn man Schulen abriegeln muss wegen ein paar Vollidioten.Wann steckt man endlich mehr Geld in Bildung und macht Bildung (nicht die poltitische Bidlung gegen rechts) endlich zur Chefsache? Wir werden immer mehr dieser aggressiven Jugendlichen haben, wenn die Regierung sich nicht endlich um wirklichen Probleme kümmert. Und nebenbei: diese Entwicklung fördert leider den Rechtsruck, leider. Alles so lasch, ja, das ist das größte Problem.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Weil es einfach sehr kange nicht Not tat, unlasch zu werden!

447
1 Monat zuvor

Oh, dies ist sehr überraschend und schockierend.

Peter Melunke
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Darf ich fragen, warum das für Sie „überraschend“ ist?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Peter Melunke

Er ist nicht überrascht, er erwartet dies seit 2015

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Peter Melunke

Psst, aber nicht weitersagen: Ist es nicht, jedenfalls nicht wenn man halbwegs real denken kann…

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Erst der Spaßfaktor, dann das (gefürchtete) reale Denken:
1)
Ohhhh, „Geraune“ und „Verschwööööruuuungstheorien“. 😀

Wird dabei auch im real life bedrohliche Musik eingespielt, so wie „Dokumentationen“? 🙂

2) Die überschlägige Rechnung zur „Messerhäufigkeit“ ist unfassbar einfach und kommt so ganz OHNE „Fremdenfeindlichkeit“ aus:

Schritt 1: Wieviele Jugendliche/Kinder, kurz:Jüngere und i.d.R. männliche Personen sind -gerade, aber nicht nur- in Großstädten schlicht und simpel antisozial unterwegs? Mittlerweile grob 10-20%. Völlig egal wie die äusserlich ausschauen, was im Pass steht, welche Kleidung usw.

Schritt 2: Wenn davon das Kernmilieu/die Meinungsführer mitbekommen: „Normalos haben wahnsinnig Angst vor Messern, Messer gibts überall zu kaufen und weil ich ‚jugendlich‘ bin (=bis 21 in Täterversteher-City) hat es KEINERLEI ECHTE NEGATIVE, sofort spürbare Folgen eines zu benutzen.“ … was wird wohl passieren? Logo, wir gehen zu

Schritt 3: Anzahl Messertaten nimmt zu, Kernklientel merkt: „Wow, meine Annahme STIMMT, lol!“ (Siehe Schritt 2) – Mehr Leute machen es nach, logisch.

Schritt 4: Große Pikachugesichter all around – „Ach WIRKLICH, wenn eine eh destruktive Schicht ein gratis verfügbares, waffenartiges Werkzeug in die Hand bekommt, das dem Täter mindestens SUBJEKTIV das Gefühl gewaltvoller Überlegenheit verschafft UND dafür gibt es keine ernsthafte Strafe/Straferhöhung UND man muss dafür nicht mal die Mühe eines Trainings/Kampfsportes auf sich nehmen…JA SAPPERLOTT, dann machen die das zunehmend? Abba das is doch böööseeee! “ —> völlig weltfremd.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie jemand seine / ihre Kommentare verfasst dürfte euch in der Red solange ganzen sein, wie die von euch festgelegten Regeln eingehalten werden.

Alles andere – siehe oben – ist eine unangemessene Anmaßung, die euch nicht zusteht.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Peter Melunke

Drohne 447 hat die Ironietags vergessen.

Fresh L
1 Monat zuvor
Antwortet  Peter Melunke

Weil es sehr wahrscheinlich Ironie war.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Fresh L

Es war Quantenironie: Der Zustand jedes Lesers entscheidet darüber, ob es Ironie war oder nicht. 🙂

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Peter Melunke

Hmmm, ich tippe hier ganz klar auf Ironie!

Realist
1 Monat zuvor

Ungefähr jeder fünfte Jugendliche trage in der Freizeit ein Messer mit sich, sagt dazu laut Bericht die Kriminologin Elena Rausch von der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden.“

Wenn das bereits gesichert festgestellt wurde, dann gehe ich davon aus, dass es außerhalb der „Freizeit“, also in der Schule, auch nicht viel anders ist. Bis zum Beweis des Gegenteils.

Das wirft natürlich einen ganz anderes Blick auf den Lehrer-Beruf, die „Messerquote“ an Brennpunkten (Hauptbahnhof in Großstädten usw.) wird nicht viel anders sein. Und dann sollen wir laut Vorstellungen einiger z.B. den Jugendlichen in der Schule das Handy wegnehmen, weil es „beim Lernen stört“. Bis dann einer (mal wieder ) ausrastet…

Petra
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Woher kommt eigentlich die Messermode? Vor einigen Jahren gab es sie noch kaum. Da bestand Gewalt höchstens in Faust- und Ringkämpfen.
Ich habe den Eindruck, je mehr Toleranz und Gewaltlosigkeit (auch an den Schulen) gepredigt werden, desto schlimmere Formen nehmen sie an.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra

Neben der reinen Anzahl der Messerattacken wird auch viel über die Täter gesprochen: Wer zückt so leicht ein Messer und sticht sogar zu? Auch dafür lohnt sich ein Blick in die offizielle Statistik. So wurden 2022 insgesamt 3.991 Tatverdächtige registriert. Die Gruppe derjenigen, die keine deutsche Staatsangehörigkeit hatten, war vergleichsweise groß. So betrug ihr Anteil 44,2 Prozent. Das heißt: Sie sind überproportional vertreten. Denn der Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt nur bei rund 14 Prozent.“

Na doch, über den Elefanten im Raum müsste man reden.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

In der von mir genannten Statistik wurden nur diejenigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit genannt. Das ist sozusagen eine Teilmenge von Menschen mit Migrationshintergrund. Das heißt für mich, der prozentuale Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund bei Messerattacken könnte den von Menschen ohne deutschen Pass sogar noch übertreffen oder gleich sein.

Ich habs so satt
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

„Viele Tatverdächtige ohne deutschen Pass“ titelt die ARD ( s.u. @ lisa ). Richtiger und besser wäre: Die meisten Tatverdächtigen sind Deutsche
-> die Macht der Medien

Warum Menschen wie @ Lisa u.a., (die hier rund um die Uhr posten -> Lehrer ?)
darauf verstärkend propageierend einsteigen, wissen anscheinend ( siehe Daumen ) viele nicht.

Marie Brand
1 Monat zuvor
Antwortet  Ich habs so satt

Wo genau ist Lisas Post Propaganda?
Sie benennt Tatsachen.

Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass alle Migranten Messerstecher sind.

Aber man kann auch nicht im Wolkenkuckucksheim rumschweben und Tatsachen leugnen.

Viele viele Migranten integrieren sich sehr gut, trotz vieler Steine, die im Weg liegen. Nichtsdestotrotz muss man die Augen offen halten für Missstände, die durch Migranten entstehen, die sich eben nicht entsprechend integrieren.
Und wenn die Statistiken eben einen prozentual hohen Anteil an Migranten bei Messerstechereien melden, dann ist die Statistik wohl gefälscht oder wie soll ich hier manche Kommentare verstehen

dauerlüfterin
1 Monat zuvor
Antwortet  Ich habs so satt

Welche Hobbies Lisa hat, müssen Sie schon ihr überlassen.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra

https://www1.wdr.de/nachrichten/messerangriffe-nrw-104.amp. Entschuldigung, hatte die Quelle vergessen

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra

Ganz einfach: Die Impulszündung hat eine kleine Subgruppe der Gesellschaft gesetzt – die auf der Straße i.d.R. auch die Meinungsführer, Vorbilder usw. sind.

Die Anhänger merken:
Oh, Messer lohnt sich sehr – Strafen gibts wie üblich „keine“ (das mitlesende mittlere und obere Bürgertum mit Lehramt sei erinnert: Vorstrafen interessieren ausserhalb des Staatsdienstes keine S**, „Bewährung“ ist bei Zustand von Polizei und Ermittlungsbehörden sowie Justiz = Freispruch) und bis 21 mibdestens passiert nix (ausser event. bissl rumlabern = Therapie).

Also multipliziert sich die Nutzung.

Das wird so lange so weiter gehen, bis es STRAFEN (und zwar echte) dafür gibt.

Manfred Fuchs
1 Monat zuvor

Bald brauchen wir wohl in manchen Schulen Gefahrenzulage oder einen wachsamen Sicherheitsdienst. Ich kenne das Thema Gewalt an so vielen Berliner Schulen, hab zahlreiche Fortbildungen gemacht, genützt hat es nichts. Ich bin aus den Schularten ausgestiegen, weil ich es auch psychisch nicht mehr packte. Seltsam war nur, dass zu oft und zu viel geschwiegen wurde. ‚Dit is Berlin‘ hieß es… Aber das Problem löst sich nicht, wenn es verdrängt wird oder Kollegen reihenweise abwandern. Es sind teilweise Zustände an so vielen Schulen, da könnte man nur noch den Kopf schütteln. Und dann sollen junge Menschen für diesen Beruf begeistert werden? Das wird nicht einfach wer
werden in der Zukunft.

Arno
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred Fuchs

Sie meinen, es werden allzu oft Dinge gemacht, die eigentlich strikt verboten sind, aber niemand unternimmt was dagegen?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred Fuchs

Zu erwarten dies war. 🙂

Keine Fortbildung der Welt ändert etwas daran, dass es für als „Jugendliche“ zählende enorm profitabel ist, in vielen typischen Situationen, ganz besonders „auf der Straße“ oder an effektiv in Bezug auf das Problemklientel sanktionslosen Orten wie „Schule“ Gewalt anzuwenden.

Problem wird sich steigern, bis Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Anreize wirken eben.