Abwesenheit ohne Entschuldigung: Lehrkräfte müssen Eltern schon nach drei Tagen kontaktieren

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MAGDEBURG. Schülerinnen und Schüler, die wiederholt unentschuldigt der Schule fernbleiben, sollen schneller Konsequenzen spüren, in Sachsen-Anhalt jedenfalls. Das Land hat Meldefristen verkürzt.

Eltern müssen nach drei Tagen angerufen werden, wenn ein Kind unentschuldigt fehlt. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Sachsen-Anhalt will Schulverweigerung konsequenter verhindern. So sollen Schulpflichtverletzungen früher an die zuständigen Behörden gemeldet werden, wie das Bildungsministerium am Donnerstag in Magdeburg mitteilte. Ein angepasster Erlass sehe zudem vor, dass Lehrkräfte bei anhaltendem unentschuldigtem Fehlen binnen drei Tagen Kontakt mit den Sorgeberechtigten aufnehmen müssen. Bislang galt eine Frist von einer Woche.

«Durch die frühzeitige Meldung und konsequente Handhabung können wir gezielt intervenieren und den betroffenen Schülerinnen und Schülern sowie ihren Familien Unterstützung bieten, um sie wieder in den schulischen Alltag zu integrieren», sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU). «Darüber hinaus ist der Kampf gegen Schulabsentismus wesentlich bei der Verhütung von Schulabbruch.» Auch Jugendkriminalität solle stärker begegnet werden.

Der Landtag hatte im Kampf gegen Jugendkriminalität ein ressortübergreifendes Herangehen beschlossen. Eine der festgelegten Maßnahmen war laut Ministerium die Anpassung des Erlasses zur Meldung von Schulpflichtverletzungen. News4teachers / mit Material der dpa

Psychische Erkrankungen möglicher Hauptgrund für Schulverweigerung bei Kindern und Jugendlichen

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Dil Uhlenspiegel
25 Tage zuvor

Abwesenheit ohne Entschuldigung: Lehrkräfte müssen Eltern schon nach drei Tagen kontaktierenHm, seit wann gilt die Vorgabe jetzt wieder? Drei Tage … ja das wäre jetzt soweit. Naja, egal, wenn’s so sein soll … wo hab ich die Liste, mhm, da und jetzt brauch ich Meyer … Ma, Me, Meyer, ok …

>ringring<

Meyer, hallo?
Hier Uhlenspiegel von der Schule. Guten Morgen, Frau Meyer. Ich bin schon richtig bei Ihnen, Sie sind die Mutter von Anni-Kathrin, richtig?
Ja schon. Ach Hr. Uhlenspiegel, jetzt! Ich kenne Sie doch vom Elternabend.
Ja genau. Also ich will gar nicht lange stören. Ich wollte Sie nur kurz kontaktieren …
Ist was bei Anni?
Äh, ne, ne. Alles ok. Es geht nur darum, dass ich Sie kurz kontaktieren wollte wegen der Abwesenheit …
Hat sie gefehlt? Das kann nicht sein, sie ging seit Weihnachten jeden Tag zur Schule. Sie hat doch nicht geschwänzt, das kann gar nicht sein. Sie macht sowas nicht, das weiß ich. Das hat bestimmt einen ganz anderen Grund, das kann man sicher ganz einfach und logisch aufklären.
Ne, alles ok bei Anni-Kathrin. Es geht nur darum, dass die Entschuldigung eben noch fehlt und …
Wie bitte?! Sie hat noch nie ohne Entschuldigung gefehlt! Das ist völlig unmöglich. Wir geben ihr das immer sofort mit. Oder Maxi nimmt es mit zum Sekretariat, wenn es mal länger geht. Er ist doch zwei Klassen über ihr, wissen Sie.
Ja, äh nein, also egal. Anni-Kathrin hat alles richtig gemacht, es fehlt auch keine Entschuldigung von ihr oder irgendwas. Es ist meine …
Ach Gottchen, da bin ich ja erleichtert. Ich dachte, ich kenne mein eigenes Kind nicht mehr. Puh, Sie jagen mir aber auch einen Schrecken ein, aber dann ist ja alles geklärt. Uff, aber vielen Dank, dass Sie sich gemeldet haben. Es ist einfach so wichtig, dass man immer gut miteinander kommuniziert so zwischen Eltern und Lehrern, das finde ich echt total wichtig. Also dann wünsche ich noch einen guten Tag und bis bald mal wieder, Hr. Uhlenspiegel. Auf Wiederhören!

>klack<

[Uhlenspiegel mit Hörer in der Hand] Top Vorgabe … probier ich halt die Schmidts.

Mika
24 Tage zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Dil, bist du an meiner Schule? Könntest meine Telefonate mitgehört haben..,

Lisa
24 Tage zuvor

In der Grundschule rufen wir schon im Laufe des Vormittags am ersten Tag an. Dem Kind könnte ja auch etwas passiert sein. Sonst denken die Eltern, ihr Kind ist in der Schule und wir, dass es Zuhause ist.

Katinka
24 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Bei uns (am Gym.) muss IMMER nachgeforscht werden, wenn jemand unentschuldigt fehlt, schon einige Minuten nach Unterrichtsbeginn. Und das, bis sie 18 sind.

Bla
24 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Bei uns auch. Die Lehrkräfte geben die Abwesenheit der/des SuS im Schulmanager an. Das Sekretariat überprüft und ruft ggf. bei den Eltern an. Dann wird das Ergebnis (entschuldigt usw.) vom Sekretariat im Schulmanager als Status aktualisiert und gut ist es.
Bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Auf allen Seiten.
Setzt jedoch eine gute Zeitabdeckung (jeden Tag) des Sekretariats voraus.

Alex
24 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

In unserer Grundschule liegt die Vorgabe bei 15 Minuten nach Unterrichtsbeginn. Dann werden alle nicht entschuldigten Kinder der Sekretärin gemeldet. Die wählt sich oft die Finger wund und telefoniert alle Notfallnummern durch, nur um sich dann anpampen zu lassen, man hätte schließlich der KL gestern Abend um 10 noch die Abmeldung geschickt. Ist doch wohl das Mindeste, dass Lehrer um die Zeit noch ihre Mails prüfen…

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Beileid für Wundfinger der Sekretärin. Machen wir in der ersten Stunde selber, d.h. nach meist einem Telefonat ist das Thema durch. Auch für derartigen Verwaltungscheck träum ich von verfügbarer, pädagogischer Assistenz…

Hans Malz
24 Tage zuvor

Warum müssen sowas überhaupt die Lehrer machen? Das (und 1000 andere Kleinigekeiten) wären wunderbare Aufgabenfelder für Verwaltungsfachkräfte. Diese entnehmen die Daten aus dem digitalen Klassenbuch und kümmern sich dann um den Rest.
Genau so ein Schwachsinnn führt zu noch mehr Arbeit bei den Klassenlehrern (zumindest bei einem Schülerklientel, wie bei uns). Nicht jeder ist jeden Tag vor Ort … ups, schon Tag 4, dann kann man die Schuld wieder auf die Kollegen abwälzen.

Susanne Meininger
24 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Vollkommen richtig erkannt! Bei uns machen das jeden Morgen die Sekretärinnen. Jeder Lehrer muss in der 1. Stunde die Schülerinnen und Schüler im Sekretariat melden, die nicht erschienen sind (bzw. nicht abgemeldet worden sind). Ich kenne aber auch (Grund-)Schulen, wo die Lehrkraft quasi nebenher im Unterricht auch noch zuhause anrufen muss, um zu klären, ob der fehlende Schüler auch tatsächlich krank ist und nicht irgendwo in der Stadt herumbummelt…. und genau dieser Wahnsinn macht diesen Job so unglaublich unattraktiv!

DerechteNorden
24 Tage zuvor

Wo ist diese Schule? Und wieso geht das bei Ihnen?

mama51
24 Tage zuvor

Ooooooh!
Welche Sekretärin? Welches digitale Klassenbuch?

Das Leben könnte so einfach sein…

Caro
24 Tage zuvor

Dasselbe bei uns!
Und natürlich muss mit unseren privaten Handys telefoniert werden.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Caro

Also, ich „muss“ mit meinem privaten Handy ganz und garnicht telefonieren.

Schon garnicht im Unterricht.

Wenn ich abtelefonieren soll, mache ich das nach dienstlicher Anweisung und (wirkungsloser) Remonstration (Begründung: Ich gefährde das Recht der anderen SuS auf Unterricht, ja, das gibt es).

Vom Schultelefon aus, versteht sich.

Komisch.
Warum verlangt solchen Unfug niemand von mir?

Hans Malz
22 Tage zuvor
Antwortet  Caro

Den schulischen Datenschutzbeauftragten kontaktieren (auch anonym) und dann ist schnell damit Schluß.

Myriam
19 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, mach ich einen Datenschutzverweis.

Koko Lorey
24 Tage zuvor

Tja, die Sekretärinnen fordern für Mehraufgaben auch ein Arbeitszeitkontingent, denn entweder kommen Sekretariatsstunden obendrauf oder es bleiben Sachen liegen. Denn nach der vertraglich geregelten und bezahlten Zeit ist Feierabend. (Und das ist richtig so!)
Bei Lehrkräften……

UND- wehren muss man sich halt!

Hans Malz
22 Tage zuvor

Die Sekretärinnen? – Genau mein Humor 😉

Wir haben schon den Luxus genau eine zu haben. Die hat allerdings schon genug zu tun und übernimmt schon arbeiten zusätzlich, die sie (laut Arbeitsvertrag) gar nicht machen müssten. Aber zaubern kann sie leider auch nicht.

Es bleibt, wie Sie das ja auch beschrieben haben, in den meisten Fällen an den Lehrern hängen. Gen Z …

D0rkjeim
24 Tage zuvor

Wenn es denn wenigstens Konsequenzen geben würde. Die Schulabstinenz wird, zumindest die Beobachtung bei uns, kaum von den Behörden geahndet. Elternhäuser sind zum überwiegenden Teil ebenfalls nicht die Lösung, sondern Teil des Problems

SB HS Lehrer
22 Tage zuvor
Antwortet  D0rkjeim

Das stimmt – ich kann Verfahren einleiten wie ich will…. – es passiert nix oder dauert zu lange oder für 4 Wochen unentschuldigtes Fehlen werden 75€ verhängt….

Von den Eltern wird man am Telefon oft angelogen, es wird gejammert aber Hilfe mag man auch keine haben oder suchen….

Und wehe man hat nicht alles rechtssicher dokumentiert, dann kommt der RA vom RP und macht einen rund….

447
21 Tage zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Darum sollte die gemeine Lehrerdrohne den Akku schonen:
1. Immer Anwesenheit dokumentieren, Stift/Finger kreisen lassen.
2. Dokumentation erfolgt? Prima.
3. Abgehakt, next.

Dil Uhlenspiegel
20 Tage zuvor
Antwortet  447

Licht an, dann aus, Beamer an, dann aus, PC and, dann frisch verkabelt, Einstellungen korrigiert und danach runtergefahren, Fenster auf, dann zu, Boden gesichtet, fein gefegt, Tafel rauf-, dann runtergeschoben, Mechanik läuft leise und sicher, HA gegeben und dokumentiert, Hausordnung wiederholt, erklärt und wiederholt erklärt, alten Diensten gedankt, neue Dienste zugeteilt, Kreide geprüft, soweit nötig nachgefüllt, Fehlende erfasst, an Entschuldigungen erinnert, Dieses und Jenes mit Kürzel dokumentiert, Uhr kontrolliert, um eine Minute vorgestellt auf Atomuhrzeit, Aufstuhlen der Stühle kontrolliert, Untertischablagen gesichtet und für leer befunden, erste Stunde beendet mit 30 Sekunden Überziehung, auch dieses dokumentiert, damit sich niemand der Folgenden wundern muss, ob es gar an den SuS lag.
Es folgt sodann die Stunde zwei in einem ebenfalls an diesem Tage noch nicht benutzten Zimmer, d.h. beginne von oben.