„Absolute Innovationen“: Feller reformiert Oberstufe – 5. Abi-Fach, neue Prüfungsformate

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DÜSSELDORF. Die Kultusminister der Länder wollen für mehr Vergleichbarkeit beim Abi sorgen. Ab 2026 soll es deshalb große Veränderungen in der gymnasialen Oberstufe in NRW geben.

„Größte Oberstufenreform seit Jahrzehnten“: Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Foto: Bezirksregierung Münster

Die gymnasiale Oberstufe in Nordrhein-Westfalen soll mit neuen Prüfungsformaten und einem fünften Abiturfach reformiert werden. Schulministerin Dorothee Feller kündigte am Mittwoch Pläne für zentrale Neuerungen an, die erstmals für Schüler und Schülerinnen gelten sollen, die im Sommer 2026 in die gymnasiale Oberstufe eintreten und 2029 ihre Abiturprüfungen ablegen. Das schwarz-grüne Kabinett habe den Eckpunkten am Dienstag zugestimmt.

Ein wichtiger Aspekt der geplanten Reform sei die Einführung von neuen, alternativen Abitur-Prüfungsformaten, sagte die CDU-Politikerin im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags. So könne es künftig etwa Präsentationsprüfungen im Abi geben – und das solle dann vorher vorbereitend in der gymnasialen Oberstufe eingeübt werden. Zudem gehe es darum, besondere Lernleistungen zu stärken. Geplant sei auch «die Möglichkeit von Ersatzklausuren durch alternative Formen der Leistungsüberprüfung». Mit den Neuerungen sei zwingend ein fünftes Abiturfach verbunden, das es in vielen Bundesländern teilweise schon länger gebe.

Ein Sprecher des Schulministeriums ergänzte auf Anfrage, mit Präsentationsprüfung sei gemeint, dass ein Thema selbst erarbeitet und dann in der Prüfung vorgestellt werde. Details der Reform würden nun auf Basis der Eckpunkte erarbeitet, Rechtsvorschriften entsprechend geändert. Die oppositionelle FDP sprach von guten Ansätzen «bei der Flexibilisierung der Leistungserbringung». Es handele sich um die «größte Oberstufenreform seit Jahrzehnten».

Hintergrund der Pläne

Die Bundesländer wollen das Abitur in Deutschland vergleichbarer machen. Als einen Schritt in diese Richtung hatte die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) im Frühjahr 2023 eine Reform der «Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung» beschlossen. Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht 2017 von den Bundesländern eine bessere länderübergreifende Vergleichbarkeit bei den Abi-Noten gefordert. Feller sagte im Ausschluss, im Rahmen der KMK-Vorgaben habe NRW nun die Eckpunkte erarbeitet.

Laut Schulabteilungsleiter im Ministerium, Dirk Schnelle, handelt es sich bei einigen Punkten um «absolute Innovationen». In einer Mitteilung des Schulministeriums hieß es, für NRW sei eine «Balance zwischen Neuem und Bewährtem und zwischen Notwendigem und Gewünschtem» angestrebt.

Die geplanten Kernpunkte der Reform

Neue Abitur-Prüfungsformate wie Präsentationsprüfungen oder ein Format «Besondere Lernleistungen» sollen laut Ministerium auch wichtige Kompetenzen für einen späteren Beruf oder ein Studium abbilden. Um die Schülerinnen und Schüler darauf gut vorzubereiten, könnten Klausuren in der Oberstufe teilweise ersetzt werden durch andere, alternative Formen der Leistungsüberprüfung. Zu den wesentlichen Elementen der Neuerung gehöre auch, dass die Dauer von Klausuren in der Abi-Vorbereitung «in sinnvollem Umfang» verringert werden kann.

Das fünfte Abiturfach werde die Optionen der angehenden Abiturienten «methodisch und fachlich, aber auch hinsichtlich der Kombination ihrer Prüfungsfächer» vergrößern. Bei den Leistungskursen solle es bei fünf Unterrichtsstunden, bei Grundkursen bei drei Wochenstunden bleiben, damit genug Zeit sei, Inhalte durchzugehen, ergänzte Schnelle. Verpflichtende Projektkurse sollen eingeführt werden.

Abstimmung mit schulischen Akteuren

Grundlage für die NRW-Pläne sei nach den KMK-Beschlüssen ein einjähriger Dialogprozess mit allen relevanten Akteuren gewesen – also Schüler- und Elternvertretungen, Lehrerverbänden oder Personalvertretungen. Mit den Schritten soll die gymnasiale Oberstufe «zukunftsfest» gemacht werden, unterstrich Feller. Auch technische Veränderungen wie die neuen Möglichkeiten des Einsatzes von KI (Künstlicher Intelligenz) seien berücksichtigt. News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Oberstufenreform: Kultusminister loben sich selbst für Einigung beim Abitur

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Realistin
1 Monat zuvor

Sind dann die 30-40% Homeoffice für Oberstufenschüler und Lehrer dabei?
So 2 Tage pro Woche flexibel: Im Sommer von der Terrasse, im Winter aus der Kaminstube und in der Frühlingssonne vom Cafe um die Ecke

Mannkannesnichtfassen
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

So sehr ich den Wunsch auch verstehen kann, aber dass dieser inflationär in nahezu jedem Kommentar auftaucht, macht ihn nicht realistischer.

Realist
1 Monat zuvor

Zwei Homeoffic-Tage sind in den meisten akademischen Jobs mittlerweile üblich. Warum sollte man dann noch in die Schule gehen? Dort warten Abordnungen, 5 Tage die Woche Pendelei,, abends der heimische, selbstbezahlte, Schreibtisch und die 46-Stunden-Woche (dagegen IGM peilt die 32-Stunden-Woche an), reale Einkommensverluste, „Deppen“- und „Sündenbock-der-Nation“- Status, wöchentliche Herabsetzung in den Medien, „Bildungsexperten“, die alles besser wissen, aber noch nie eine Schule von innen gesehen haben, Bildungspolitiker, die alle paar Jahre den Schultanker um 180° drehen (aber trotzdem nie Fehler zugeben, liegt ja alles an der „schlechten“ Leistung der Lehrkräfte), …

Muss man schon schön blöd sein, sich das heutzutage noch anzutun…

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ein „Job“, bei dem jede Stunde Anwesenheit eine zu viel ist? Es gibt viele Berufe, die ihre Arbeitsleistung vor Ort erbringen (müssen), auch akademische (weil ein Studium kein Anrecht auf kuschelige Arbeitsbedingungen begründet). Die ach so üble Pendelei ist auch eher der Regelfall, kann man im Umkreis jeder Großstadt sehen. Jeder Architekt, jeder Handwerker kennt übrigens Bauherren, die alles besser wissen, jeder Arzt hat Patienten, die mit fertiger Diagnose auftauchen. Bei Nichtgefallen der Fachmeinung sind dann alle Ärzte Idioten oder Handwerker „haben’s wohl nicht nötig‘.
Es gibt viel zu kritisieren, aber Kollegen, die Schüler als Arbeitsaufgabe sehen, die ihre Stunden und Lehrpläne abhaken, Wochenend- und Feiertagserkältungen als Stressausgleich pflegen, die kennt jeder und braucht keiner. Sind alle, die gerne Schüler unterrichten jetzt blöd, weil sie die Kröten in Kauf nehmen? Ich möchte keine KuK, in nur wegen angenehmer Arbeitsbedingungen kommen.
Auf dem Bau freuen sich auch nicht alle über den Dreiklang Wetter, Sicherheitsvorschriften und Termindruck. Ärzte schieben 36h-Dienste, Bauern sind die ‚Umweltverbrecher der Nation‘, alle Banker gierige Finanzgangster….noch mehr? Warum peilt die IGM 32h an? Weil sie es kann! Ja, Lehrerverbände und GEW verhandeln wenig über die Kernprobleme, aber das kann man ändern, wenn genug mitmachen und die Themen in diesen Organisationen und den Verhandlungen neu bestimmen. Druck ausüben kann man dort auch ohne Streikrecht.
Jeden Tag das grünere Gras nebenan betrachten macht Falten (und Bluthochdruck). Kritisieren ja, aber komplettes Verdammen wegen der vielen Einzelprobleme ist mir zu viel.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Im Moment bleibt für nur noch ! Unzufriedene nur die Wahl zum “ grüneren Gras nebenan “ ( Superbild) zu wechseln.Sie sollten dies auch tun, denn Ihre Gesundheit leidet ansonsten, Schülers und andere Lehrkräfte leiden ebenso darunter.
Oft heißt es, wenn erst die SL eine andere ist, dann….
Wenn ich in andere Klassen gehen darf…….etc.
Nächstes Jahr sind 3s bestimmt weniger Stunden….

Ja, spielt alles eine Rolle, ist aber zermürbend und nimmt die Kraft für den mainjob > lehren, erziehen und dasein….

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Mit der Litanei: „Lehrerjob war schon immer so, was beschwert ihr euch, anderswo ist es auch schlimm“ erreichen Sie die Gen Z aber nicht mehr.

Die interessierrt nicht was früher war (und im Lehramt immer noch ist), die wollen Work-Life-Balance, 4-Tage-Woche, echtes Homeoffice, anständige Lohnerhöhungen. Warum also sollten die Lehrer werden wollen? Weil es schon immer besch.. war?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Sie stellen eine – aus Igrer Sicht vermutlich rein rhetorische- Frage.

Die ganz unironische Antwort darauf lautet schlicht: Ja.
Ja, diese KuK sind (sprichwörtlich) „die Dummen“.

Wachen Sie mal auf – „macht alle bei GEW mit“, „ja, abba weitah rEiNkLoPpEn!!11″… genau dieses jahrzehntelange folgsam sein, brav sein, Vorfeldorganisationen wie GEW hinterherlaufen, die uns licker 50% sinnlose Extraarbeit erst einbrocken … hat uns als *ganzen Berufsstand* überhaupt in die Misere gebracht, in der wir jetzt sind.

Ihre Empfehlung: Mehr vom gleichen Kram…wird es bestimmt bringen!

Und nur ganz nebenbei:
Ja, ganz recht, schamlos und ohne jeden Anflug von schlechtem Gewissen bleibe ich zu Hause, wenn ich nicht gesund bin.

Krank zur Arbeit? 😀
Da lachen ja die Hühner, sowas gibts gegen echte Hochbezahlung in Powerjobs (wo dann auch jeder weiß, dass das eben der Preis ist) oder wenn man wenigstens Respekt, Macht oder überhaupt IRGENDWAS zurückbekommt, was nicht ohnehin schon mit dem Gehalt abgegolten ist.

Küstenfuchs
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Wir haben doch während Corona deutlich gesehen, dass Homeoffice zu erheblich schwächeren Ergebnissen führt. Also: Was soll dieser Unfug?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Auf weiterführende Schulen bezogen?
Das stimmt *so* nicht – und das weiß auch jeder, der online-Unterricht tatsächlich auch engagiert gegeben hat.
Wie ich etwa.

Schwächer wurden diejenigen, die auch sonst schon schlecht waren und sich verweigert haben.
Die wahre Misere (zahnlose Lehrer, mieses Leistungsverhalten, hohe Prozentzahlen an SuS auf Niveaus die sie nicht verdienen) wurde nur SICHTBAR.

Mo3
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Also sind die bekannten Problemfälle negativ aufgefallen und das werden wiederum diejenigen sein, wo sich das Elternhaus nicht kümmert etc. Wenn Bildungsgerechtigkeit schon in der Schule in Präsenz kaum zu schaffen ist, wird es im Homeschooling nur noch ungerechter und es liegt noch nicht einmal an der Qualität des Unterrichts.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Mo3

Das ist so die Frage, wie Sie „ungerecht“ konkret definieren.

Nur weil jemand schlecht dasteht, heisst das noch lange nicht, dass dies tatsächlich *ungerechterweise* so ist.

Einschränkung: Unser Schulträger hat armen Familien komplett unbürokratisch neue Tablets (faktisch) geschenkt. Und zwar damals gute, kein Müll. Was ’ne klasse Aktion war.

Wer stets das neueste Handy hat und in jedem (a)sozialen Netzwerk stets die Posts raushauen kann – *kann* auch online an Unterricht teilnehmen, WENN dieser so ausgelegt ist, dass nicht jeder TN tausend fette 14K-Videos braucht.

Können und Wollen sind nur zwei verschiedene Sachen.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Wo unterrichten Sie denn, dass Ihre Schüler alle in Einfamilienhäusern mit Garten und Kaminstube leben?

Realistischer ist hier bei zahlreichen Kindern, dass sie in kleinen Wohnungen leben, sich ein Zimmer mit Geschwistern teilen und vielleicht nichtmal einen eigenen Schreibtisch haben.
Und unter den Bedingungen sollen sie dann 2 Tage zu Hause lernen?

Mannkannesnichtfassen
1 Monat zuvor

„Ein Sprecher des Schulministeriums ergänzte auf Anfrage, mit Präsentationsprüfung sei gemeint, dass ein Thema selbst erarbeitet und dann in der Prüfung vorgestellt werde.“

Also die Erarbeitung vor der Prüfung? Etwa Zuhause? Wie stellt man dann sicher, ob es sich um Eigenleistung handelt? Präsentation dann mit Powerpoint? Wenn das nicht daheim vorbereitet wird, wie lange haben die SuS dann Zeit, die (digitale?) Präsentation zu erstellen? Wie stellt man prüfungssichere Systeme zur Verfügung? Fragen über Fragen… und ich habe jetzt schon Angst vor der Antwort.

Anstatt, dass man die eh schon völlig überlasteten Kollegien mal in Ruhe lässt, bastelt man wieder am System rum, weil es ja ach so innovativ sein muss NIVEAU wäre mal wieder gut, aber das Wort ist in der Schulpolitik so relevant wie Shakespeare (mache kennen ihn vielleicht noch) im NRW Lehrplan.

JoS
1 Monat zuvor

Also die Präsentationsprüfung gab es schon zu meiner Schulzeit im Abitur. Dabei hilft es wenig, wenn man sich bei der Erstellung helfen lässt, im Endeffekt muss man das Ganze ja auch vorstellen und Rückfragen beantworten können.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Zu Zeiten von ChataGPT lasse ich mir die Gliederung von selbiger erstellen und die einzelnen Kapitel im Anschluss ausfüllen. Was ich gut dabei lerne, ist Prompts schreiben. Die Präsentation dazu erstellt mir Copilot, und dann lerne ich das Ganze auswendig.
Ein Nachweis der Fremdleistung ist kaum rechtssicher möglich, der der Eigenleistung ebensowenig.
In der VV Leistungsbewertung steht, dass nur selbsterbrachte Leistungen bewertet werden dürfen. Soll ich jetzt Betonung beim Sprechen benoten? Im Abitur???

Küstenfuchs
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Die Erfahrung zeigt, dass Ihre Bedenken völlig unbegründet sind.

Präsentationsprüfungen im Abitur (anstelle einer normalen mündlichen Prüfung) gibt es bei uns in S-H.seit über 10 Jahren mit dem Ergebnis, dass sie mittlerweile meist nur noch von Spitzenschülern gewählt werden. Schüler, die zwar eine gute und möglicherweise nicht so ganz alleine erstellte Präsentation hatten, müssen nach dieser 10-minütigen Präsentation nämlich noch ein Kolloquium von 20 Minuten überstehen. Hier wird nahezu nichts direkt zu den Inhalten der Präsentation gefragt, sondern es geht dann direkt um das Thema herum und wesentlich weiter in die Tiefe, als es bei einer normalen Prüfung mit Aufgabenstellung 30 Minuten davor möglich wäre. Schließlich hatten die Prüflinge ja wochenlang Zeit, sich auf diese Prüfung vorzubereiten.

Schüler ohne vertieftes Wissen mit einer Top-Präsentation kommen so vielleicht in den ausreichenden Bereich. Ist das Wissen aus der Präsentation hinterher nicht einmal sicher gewusst, ist nicht mal eine 4 drin.

In diesem Schuljahr haben an meiner Schule genau zwei Schülerinnen im Abitur statt einer normalen mündlichen Prüfung eine Präsentation gewählt.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Ja und jetzt? Die Gestaltung und Gliederung ist ja nur ein kleiner Teil der Note. Was zählt ist sachliche Richtigkeit und die Fähigkeit, die Präsentation auch sicher zu vertreten. Wie andere schon sagten: Das machen nur die wirklich guten Schüler*innen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Vor fünf Jahren hätte ich Ihnen zugestimmt, heute erlebe ich das anders. Dank LLM kann man sich nicht nur die Gliederung, sondern auch den Inhalt nachfragesicher erstellen lassen. Und selbst wenn die Präsentation nur 20% ausmachen sollte, was ich nicht glaube, so sind diese 20% eigentlich nicht inhaltlich bewertbar heutzutage. Und im Abitur sollte, abgesehen vom Fach Darstellendes Spiel, der rhetorische Auftritt eines Schülers nicht grundlegendes Bewertungskriterium sein.
In Brandenburg gibt es in der SEK 2 den sogenannten Seminarkurs, in welchem die SuS wissenschaftspropädeutisch arbeiten (sollen) und an dessen Ende eine Seminararbeit und deren Verteidigung steht. Seit letztem Schuljahr ist das nur noch eine Farce….

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Das möchte ich eben bezweifeln. Um sicher auf Nachfragen reagieren zu können, muss man das Thema tatsächlich durchdringen. Natürlich stellt das auch hohe Anforderungen an die Fachkenntnisse der prüfenden Lehrkraft, das will ich gar nicht bestreiten.
Wie die Sicherheit in einem Thema entsteht, ist aus meiner Sicht übrigens zweitrangig. Wenn Schüler*innen ChatGPT tatsächlich zum Strukturieren und Lernen nutzen und dabei in der Lage sind, Halluzinationen von echten Fakten zu unterscheiden, ist das doch super.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Und noch eine Ergänzung: Wenn man sich mit den verschiedenen LLM intensiv beschäftigt, lernt man sehr schnell den typischen Stil zu erkennen. Wenn ich diese Schwafelei in Facharbeiten o.ä. entdecke, finde ich schon ein paar unangreifbare Begründungen, um die Bewertung entsprechend zu gestalten.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Sorry, Ihr erster Satz ist Blödsinn. Ich beschäftige mich (als Informatik studiert Habende) seit längerem sowohl beruflich als auch aus Faszination mit LLMs und anderen KI – Formen. Es gibt keinen typischen Stil: das LLM stellt sich auf den Stil des Prompters ein. Außerdem können Sie das LLM anweisen, z.B. im Stil eines 11. – Klässlers zu schreiben, der z.B. in Bio drei steht, aber sehr fleißig ist oder was immer Sie für einen Eindruck erzeugen wollen.Jeder auch nur ansatzweise kompetente Rechtsanwalt zerlegt Ihre „unangreifbare Begründung“ innert Minuten in Fetzen.
Aber bleiben Sie gern in Ihrem Glauben, Sie könnten sicher beurteilen, ob eine Arbeit von einer KK verfasst wurde. Ihre Schüler wird es freuen.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Selbstverständlich kenne ich den Stil meiner Schüler*innen und kann ihn vom typischen LLM-Geschwafel abgrenzen. Wenn Sie das nicht erkennen, spricht das eher nicht für Ihre sprachliche Kompetenz.
Und die juristische Problematik sollten Sie besser auch den Juristen überlassen. Wenn ich unangreifbare Begründungen sage, dann meine ich das selbstverständlich auch. Die Faulheit der Schüler*innen bei der Benutzung von ChatGPT ist zum Glück wesentlich größer als ihre Kompetenz bei der Erstellung „perfekter“ Prompts.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Natürlich. JoS kann, was Experten nicht können, weil die natürlich inkompetent sind. Sie sollten Ihr Konzept auf den Markt bringen! Solange KI-generierte Texte/Präsentationen/Bilder/… noch keiner Signaturpflicht unterliegen, können Sie reich damit werden!

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Haben Sie wirklich nicht verstanden, was ich geschrieben habe? Ich bin qua Ausbildung und praktischer Erfahrung tatsächlich Experte für den sprachlichen Stil und die fachliche Kompetenz meiner Schüler*innen. Mit keinem Wort habe ich behauptet, dass ich Texte von jedem beliebigen menschlichen Autor von KI-generiertem Text professioneller Prompt Engineers unterscheiden kann. Dass Ihnen das Verständnis für solche Feinheiten abgeht, ist jetzt offensichtlich.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Okay, ich versuche es noch mal für Sie als Experten für den sprachlichen Stil Ihrer SuS zu erklären:
Was ein LLM von früher mithelfenden Eltern oder Freunden unterscheidet, ist, dass es sehr einfach auf den eigenen Sprachstil trainiert werden kann. Der eine gute Note haben wollende Abiturient, und allein um die ging es hier, muss dem LLM lediglich einige seiner Deutschaufsätze „zu lesen geben“, und es auffordern, in diesem Stil zu schreiben (ich bleib jetzt mal bei Deutsch, da ich aufgrund Ihrer Aussage, qua Ausbildung Experte für sprachlichen Stil zu sein, vermute, dass Sie Deutsch unterrichten). Je mehr das LLM zu lesen bekommt, desto exakter kann es den betreffenden Stil übernehmen. Aber auch die Formulierung der Prompts durch den Nutzer verrät viel über dessen Sprachstil und trainiert das LLM diesbezüglich. Sie sehen: auch wenn Sie die Sprachstile aller Ihrer SuS kennen und auseinanderhalten können (ich habe jedes Jahr ca. 250 SuS – schon das würde es mir unmöglich machen, bei Blindproben 250 Schreibproben eindeutig zuzuordnen), wissen Sie nie, ob Sie ein Arbeitsprodukt eines Schülers oder einer auf dessen Sprachstil trainierten KI vor sich haben. Ich programmiere und trainiere seit dem letzten Schuljahr mit meinen SuS des Grundkurses Informatik KI-Modelle im Unterricht – Sie wären erstaunt, was da möglich ist, und das sind im Grundkurs keine Überflieger!

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Total Interessant
Es müsste ja eigentlich möglich sein, den jeweiligen Schüler zu identifizieren, wenn ich 5 Sätze mit spezifischen Beispielparametern und dann einen Testtext anbiete.
Parameter/ Beispiele:
1 häufigster Rfehler – z.B das-dass
2 Sb – überlanger Satz mit
Kommafehlern oder
3 Sb – keine vollständigen Sätze
4 WW – ständige
5 Wortwiederholungen Stil – auffällige Rhetorik… ?

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

* 5 Stil – auffällige Rhetorik/Metapher, Allegorie, etc.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

Wenn Sie Ihr Modell entsprechend gut trainiert haben und Ihre Schüler diesbezüglich gut unterscheidbar sind, sollte das klappen. Ob da 5 Beispielsätze zum Trainieren reichen, glaube ich eher nicht, aber: ausprobieren! Wir haben unsere KI z.B. dazu gebracht, Hunde von Katzen zu unterscheiden: da hat es viele Fotos gebraucht, bis das gut funktioniert hat. Das Geniale an LLMs ist, dass sie vom User lernen. Dasselbe Modell wird Ihnen gegenüber also auf dieselbe Frage anders formulierte Antworten geben als mir. Deshalb ist es eben auch so schwer, Betrug nachzuweisen.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Schon irgendwie Klasse; aber irgendwie, je mehr ich mich damit beschäftige ( wir experimentieren im D-unterricht zur Zeit, wie man KI auch fachlich einsetzen kann ) desto mehr frage ich mich: Wann geht mir die Puste aus? Ich konnte mal ganz gut programmieren und deswegen wohl auch jetzt noch mit verschiedenen Variablen jonglieren – aber jetzt kostet es langsam Zeit und Kopf…….

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Nicht mal ich als Deutschlehrer kenne den Stil aller meiner Schüler:innen. Dafür habe ich viel zu viele.

Ich glaube, Sie sind da zu optimistisch.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Sie brauchen den Stil nicht zu kennen, Abweichungen davon fallen aber dennoch auf.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich kenne den Stil nicht, aber kann Abweichungen davon erkennen?
Dass das unlogisch ist, erkennen Sie selbst, oder?

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Tja, dann würde ich mich ja an ihrer Stelle mal fragen, woran das liegt.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Ich bin zwar nicht Walter Hasenbrot, aber mal überlegen….
Ich glaube, es liegt daran, dass ich nicht an Selbstüberschätzung und Rechthabenmüssen leide. Und daran, dass ich ca. 250 SuS unterrichte.

447
1 Monat zuvor

Ich bin auf die Änderungen optimal vorbereitet.

Meine Stellungnahme zu den Prüfungen kann ich mir immerhin auch in sechs Varianten vorher vorbereiten lassen.

Sie tun so, als ob sie was leisten – ich tue so, als ob ich das benote.
Für mich persönlich also relativ egal.

Aber der völlige Irrsinn, nach unaufgearbeiteten Coronalücken und bei gerade frei einbrechender Personaldecke WIEDER MAL alles umzuwerfen, nur um das Niveau NOCH weiter zu senken (Präsentationen, haha, hauptsach‘ gut gelacht, gibt es auch schon gute Bots für)…was das mit den (verbleibenden) OS-KuK macht ist dann auch egal.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  447

10+× kleine Lehrerlein

– Den einen erschlug der Lehrplan
– Die andere burnte aus
– Den nächsten schafften die Korrekturen
– Die Fünfte der eigene Anspruch
– Den nächsten der Dienstvorgesetzte und die KollegInnen
– weitere haben longcovid
– noch weitere laufen vor der glorreichen Weisheit davon

– add your own

– Und der letzte sprengt den Elfenbeinturm .

Lesebrille
1 Monat zuvor

Ich hätte da noch ein paar Verständnisprobleme:

Was darf ich mir denn unter „besonderen Lernleistungen“ konkret vorstellen? Wie soll ein damit verbundenes Prüfungsformat aussehen? Anfertigung eines Portfolios oder einer Facharbeit? Und wie wird dann sichergestellt, dass die Leistung auch von der Schülerin oder dem Schüler selbst angefertigt wurde? Oder bin ich da auf einem Holzweg und es ist etwas ganz anderes gemeint?

Außerdem: Werden die Aufgabenstellungen dieser alternativen Prüfungsformate dann zentral vorgegeben und sind somit für alle Prüflinge gleich oder erstellen die Lehrkräfte „individuelle“ Prüfungen wie beim mündlichen Abiturfach?

Und dann wüsste ich noch gerne, wer entscheidet welches Prüfungsformat gewählt wird. Wird die Entscheidung jeweils den einzelnen Schulen überlassen (so habe ich es verstanden) oder will das Ministerium das Format vorgeben („ein Jahrgang eine Präsentation, im nächsten ein Portfolio und dann wieder eine Klausur“) oder dürfen sogar die Prüflinge eine Wahl treffen?
Denkbar wäre da so einiges, wobei ich bei keiner Variante, die mir spontan einfällt, eine bessere Vergleichbarkeit der Abiturnoten als Resultat erwarten würde.

Ich bin tatsächlich gespannt, wie die Umsetzung dieser alternativen Prüfungsformate in der Praxis dann aussehen wird, fürchte aber, dass am Ende dieser Reform nur mehr Stress für die Kinder und Lehrkräfte und eine weitere Verringerung der Vergleichbarkeit – und damit Aussagekraft – der Abiturnoten herauskommen.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Lesebrille

Keine Sorge: In der Praxis spielt die „besondere Lernleistung“ keine Rolle. In anderen Bundesländern gibt es dieses Format schon länger und es wird zumindest nach meiner Erfahrung selten bis nie gewählt, weil Präsentation und mündliche Prüfung einfach bedeutend weniger Aufwand für die Prüflinge darstellen. Der einzige Sinn der Einführung besteht darin, dass sich jemand im Ministerium für eine unglaublich bedeutende Reform selbst auf die Schulter klopfen kann.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Lesebrille

Besondere Lernleistungen (BLL) gibt es in unserem Bundesland offiziell schon lange. So gibt es die Möglichkeit, bspw. eine Jugend forscht-Arbeit, die nicht benotet werden kann, zu einer BLL auszubauen. Da käme dann eine Menge Dokumentation und Reflexion hinzu…

Wie JoS berichtet, kommt das auch bei uns praktisch aber nicht vor. Der zusätzliche Aufwand einer BLL ist einfach zu hoch und es macht, im Gegensatz zur Forschungsarbeit, auch einfach keinen Spaß.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Lesebrille

Und ich frage mich, ob die Universitäten mit diesen Studenten dann glücklicher sein werden

Unfassbar
1 Monat zuvor

Das klingt alles nicht danach, dass das Anspruchsniveau wieder steigen wird.

Wieso sind Angleichungen an andere Bundesländer große Innovationen?

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Niedriger als NRW?
Komme selbst daher. Hatte im Abi ne 1 im Malen 😉

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Bremen ist noch schlechter. Wenngleich man Bremen eher mit dem Ruhrgebiet als mit einem Flächenland vergleichen sollte.

JoS
1 Monat zuvor

Die 5. Prüfungskomponente gibt’s in anderen Bundesländern schon ewig, u.a. in so „innovativen“ Ländern wie Hessen (mind. seit 20 Jahren) oder Berlin. Die „besondere Lernleistung“ habe ich persönlich dabei noch nicht einmal in Aktion erlebt, weil sie mit deutlich mehr Aufwand und einem höheren Risiko des Scheiterns verbunden ist als die Präsentations- oder mündliche Prüfung.

Katze
1 Monat zuvor

„Neue Abitur-Prüfungsformate wie Präsentationsprüfungen, die vorher vorbereitend in der gymnasialen Oberstufe eingeübt werden.“ Das später zu präsentierende Thema sollte hierbei genau inhaltlich eingegrenzt und fachlich entsprechend abgespeckt werden.
Bitte die Präsentation als kollektive Leistung mit vielen sozialen Interaktionen ermöglichen. Sollten die kognitiven Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitabiturienten nicht ausreichen, auch einen KI-gestützten Zusatzjoker ins Prüfungsangebot einbinden. Kreativpunkte für schöpferische Lösungsansätze und künstlerisch wertvolle Darbietungen in Mimik und Gestik sind hierbei großzügig zu gewähren und höher zu gewichten als Defizite im fachspezifischen Anteil der Prüfungspräsentation. Emotionale Prüfungslast und Leistungsdruck lassen sich so weiter minimieren. Der sozial-emotionalen Komponente wird endlich Rechnung getragen.
„Zu den wesentlichen Elementen der Neuerung gehöre auch, dass die Dauer von Klausuren in der Abi-Vorbereitung «in sinnvollem Umfang» verringert werden kann.“
Bitte nicht nur den Zeitrahmen sondern auch die kognitiv zu stark fordernden Inhalte in sinnvollem Umfang verringern.
Immer stringent zu beachten: „Sie wollen ja keine Professoren werden.“

Sokrates
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Besser kann man anderen nicht verdeutlichen, dass man Präsentationsprüfungen zwar nicht wirklich kennt, aber natürlich eine gut versteinerte Meinung dazu hat.

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  Sokrates

Ich führe seit Jahrzehnten mündliche Abiturprüfungen im Nawi-Bereich durch.
Präsentiert wurden und werden (noch) nach 20min (Grundkurs) oder 30 min (Leistungskurs) Vorbereitungszeit konkretes Faktenwissen und Fähigkeiten im Anwendungsbereich zu konkreten Themen und Aufgabenstellungen. Wissen vorhanden – Prüfung bestanden! Nix gewusst – Prüfungsfrust!
Wahrscheinlich müssen mich qualifizierte Steinbeißer aufklären, wie man z.B. in den Bereichen Biochemie und Genetik das Anspruchsniveau zeitgeistkonformen Prüfungsformaten zielführend anpasst.
Wohin viele Reformen und Bildungstrends (Kompetenzentwicklung) der letzten Jahrzehnte geführt haben, machen die Leistungsentwicklungen im deutschen Schulsystem ja deutlich.

„Bildungsforscher ziehen Bilanz: Fast alle schulpolitischen Maßnahmen seit dem ersten PISA-Schock sind – gescheitert“Also weiter so!

Sokrates
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Sorry, aber Ihr Beitrag suggeriert etwas anderes. Und Verallgemeinerungen sowie monokausale Erklärungsansätze lassen bei mir grundsätzlich Zweifel an differenzierten Denkweisen aufkommen.
Bösartigerweise könnte man das auf einen NaWi-Hintergrund schieben. Denn erfahrungsgemäß sind es leider viel zu oft NaWi-Lehrkräfte (ich bin übrigens selbst einer), die auch hier im Forum eher wenig Veränderungsbereitschaft erkennen lassen und auch überproportional oft immun gegen kritische Selbstreflexion sind.
Leistungsbereitschaft und eine Offenheit im Denken auf beiden Seiten (Schüler/Eltern wie Lehrer) ist mMn nach zwingend erforderlich, um sich auf die zunehmend disruptive Zukunft vorbereiten zu können. Engstirnigkeit und Rückschrittlichkeit ist dagegen kontraproduktiv.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Sokrates hat es auf den Punkt gebracht: Präsentationsprüfung und besondere Lernleistung sind erstens in vielen Bundesländern lange etabliert und werden zweitens im Vergleich zur mündlichen Prüfung selten (PP) bis praktisch nie (BLL) gewählt, weil sie (und jetzt wird es ganz verwirrend für Sie) für die Schüler*innen deutlich aufwendiger und anspruchsvoller sind als mündliche Prüfungen. Also keine Sorge, in der Praxis ändert sich wenig.

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Da bin ich aber erleichtert. Alles andere wäre auch zu verwirrend für mich.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Eine treffliche Vorstellung – basierend auf den Erfahrungen mit solchen „Innovationen aus dem KuMi“ – v.a. hinsichtlich der vordergründig intendierten Zielsetzungen.

Für mich bestehen hier zwei Silberstreifen am Horizont:
1. Wer garantiert, dass Frau Fehler 😉 dann noch KuMi in NRW ist – es liegen noch Wahlen dazwischen und – wie wir alle wissen – ist dieser Stuhl nicht mit verlässlicher Konstanz besetzt – bei einer Neubesetzung könnte die Nachfolge neue Säue „innovieren“ und alte Schlachten lassen …. UND
2. Ich muss diese großartige und revolutionäre Neuerung nicht mehr umsetzen, da ich dann -Gott sei Dank – nicht mehr in dem Irrsinn tätig sein muss … da ich dann meiner staatsbürgerlichen Arbeitspflicht hinlänglich nachgekommen bin.

Verbesserungen für unser Schulsystem?
Ja ja, die Hoffnung stirbt zuletzt – aber sie stirbt.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor

Wundervoll!

Gerade erst neue Lehrpläne für 2026 und schon wird die neue Sau durchs Dorf getrieben.

Und wahrscheinlich ist dann nach nur drei Jahren auch schon wieder ein neuer Lehrplan nötig.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Erst ( in 3 Jahren ) – wir in Bayern sind da flotter 😉

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

2026 plus 3 macht 2029.

Die Lehrpäne für G9 sind bei uns auch schon da.

DARe
1 Monat zuvor

Egal was passiert: wir tun etwas! Nach meiner Erfahrung als Sek.II Lehrer ist das Leistungsniveau seit ca.1990 ständig gesunken.Da es immer der Lehrer-innen schuld war ,wenn die Schülerinnen und Schüler es nicht leisten konnten.Im Leherzimmer hing von Kultusministerium NRW der Appell, „Sitzen bleiben ist der Lehrer schuld“ Mich wundert es nicht,was heute so normal ist! Ja, es ist einfach furchtbar!!

447
1 Monat zuvor
Antwortet  DARe

Ach was, bissl von den Borg lernen: Assimilieren, Adaptieren, Gewinnen.

Die vergiftete 4- oder 4 im Abitur tut es auch.

Es muss erst richtig crashen, bevor es besser werden kann.

Schulmeister
1 Monat zuvor
Antwortet  DARe

Im ersten Teil stimme ich Ihnen teilweise zu, allerdings würde ich aus der BaWü – Perspektive die Zäsur bei 2004 setzen mit der Einführung von G8, aus meiner Sicht eine Katastrophe mit Ansage.
Was den zweiten Teil betrifft (Schuldfrage bzw. Frage nach dem Sündenbock): Gottseidank müssen wir uns nicht jeden Schuh anziehen, den man uns hinhält. In diesem Fall wäre das besonders ungünstig, weil eine Reduzierung auf den oder die Lehrer die Komplexität der Problematik außer Acht lässt.
Gerade wir sind die Experten hier und können die Diskussion kompetent und erhoben Hauptes führen. Und da gehören auch ganz andere Aspekte hinein, z. B. die oben erwähnte Schulzeitverkürzung (mittlerweile wieder großteils zurückgenommen). Dazu gehören aber auch ein immer stärkeres Primat der vermeintlichen Wirtschaftlichkeit vor der Pädagogik, die Idee der Standardisierung um fast jeden Preis, das Denken, dass möglichst alles irgendwie in einer Skala von 1 bis 6 abgerechnet werden kann und – mit Verlaub und nicht zuletzt – eine Lehrerschaft die zum großen Teil sehr lange gute Miene zum wenig guten Spiel gemacht hat.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Schulmeister

Ist ja ein Ding, jeder kommt auf ein anderes Jahr. Meine Eltern haben den Beginn des Verfalls sogar schon in den Achtzigern verortet, während ich ihn eher in der zweiten Hälfte der Nullerjahre sehe. Woran kann das nur liegen, ich komme einfach nicht drauf.

Einer
1 Monat zuvor

Ein Ziel der Reform sollte mehr bundesweite Vergleichbarkeit sein. Wie dies durch eine Präsentation erreicht wird wird uns Düsseldorf bestimmt noch ausführlich erklären.
Für mich gibt es bis dahin keine andere Prüfungsform die noch subjektiver ist. Natürlich kann man durch Vorgaben die Subjektivität beseitigen, aber dann müssten diese Vorgaben so ausführlich und exakt sein, dass der Vorteil einer Präsentation (Offenheit und Kreativität) vollkommen beseitigt wird.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Keine Sorge, da gibt es enge Vorgaben. Schauen Sie sich einfach mal die entsprechenden Seiten in Hessen oder Niedersachsen an: https://www.nibis.de/praesentationspruefung_11559

Ragnar Danneskjoeld
1 Monat zuvor

Hat sich die Frau Ministerin auch erkundigt, warum man in BW die Präsentationsprüfung wieder abgeschafft hat?

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor

Feller: „Wo?“

Schulmeister
1 Monat zuvor

Die Pläne aus NRW sind aus meiner Sicht ein Beispiel für die allgegenwärtige Nicht – Koordiniertheit im Bildungssystem, die Bezeichnung in der Überschrift als „Absolute Innovationen“ irgendwo zwischen witzig und peinlich. 
Die angesprochenen Punkte Präsentationsprüfung im Abitur und „alternative Formen der Lernleistungen“ gab bzw. gibt es in Baden Württemberg seit etwa zwanzig Jahren. Die Präsentationsprüfung im Abitur wurde vor kurzem wieder abgeschafft. 
Beiden Prüfungsformen gemeinsam ist, dass die Erwartung, die SuS hätten hier die Möglichkeit, selbstbestimmt ein Thema zu erarbeiten, das sie nun wirklich selbst gepackt hat, hat sich nicht erfüllt. Ihnen wurden (bei den alternativen Lernleistungen in der Kursstufe) z. T. Themenlisten vorgelegt, aus denen sie auszuwählen hatten. Außerdem wurden zeitliche Vorgaben gemacht, was die Möglichkeit, interaktive Elemente oder Filmsequenzen einzubeziehen, minimiert. Damit  wurde ihnen die Chance des selbstbestimmten Arbeitens ein Stück weit genommen, andererseits kam das einigen Kandidaten auch entgegen, gerade weil sie dann nicht selbst auf die Suche gehen mussten. Ich selbst habe mich immer gegen die Themenlisten ausgesprochen, auch meinen Schülern signalisiert, dass sie die Chance nutzen sollten, selbstbestimmt ein Thema (nach vorheriger Absprache und. Beratung) erarbeiten sollten oder – sollten sie kein Thema finden – sich in einem anderen Fach umsehen. Der zweite Pferdefuß dieser Geschichte ist, dass die SuS eben nicht die Chance nutzen, etwas zu erarbeiten, was Sie interessiert, sondern ein Fach auswählen, in dem sie glauben, mit einer guten Note in dieser alternativen Lernleistung ggf. eine schlechtere Note in der Klausur auszubügeln. 
Dass die Präsentationsprüfung im Abitur mittlerweile wieder abgeschafft wurde, liegt mglw. daran, dass sich die ganze Sache totgelaufen hat (aus meiner Sicht mindestens 10 Jahre zu spät). Von Anfang an hatte ich nicht nur eigene Kandidaten, sondern war auch als Prüfungsvorsitzender an auswärtigen Prüfungen beteiligt. Sehr bald wurde deutlich, dass bestimmte Themen immer wieder vorgeschlagen wurden. Ich kann nicht ausschließen, dass diese Präsentationen dann auch folgenden Jahrgängen weitergegeben werden. (Sie merken, ich drücke mich sehr vorsichtig aus). Bei der Präsentationsprüfung im Abitur bildete die Präsentation nur den ersten Teil, der zweite bestand in einer Art Kolloquium, das zumindest im ersten Teil auf die Präsentation bezogen war. Insofern war hier seitens der Prüfenden auch Spontaneität gefordert, da wir die Präsentation in Gänze ja vorher nicht kannten. 

Ich bin mal sehr gespannt, wie das weitergeht.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Schulmeister

Das mit den Themenlistes ist natürlich Blödsinn, wenn die Schüler die Präsentationsprüfung nicht machen wollen oder keine Ideen haben, sollte es die Möglichkeit zur normalen mündlichen Prüfung geben.
Ich persönlich fand die Präsentationsprüfung im Abitur großartig, habe mich damals so richtig in das natürlich selbst gewählte Thema vertieft und wurde mit angemessen 15 Punkten bewertet. Das war übrigens auch ein wichtiger Impuls für einen meiner späteren Studienschwerpunkte.

Schulmeister
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Hallo JoS, die Themenlisten bezogen sich auf die alternativen Lernleistungen, die im Kurssystem 11.1 bis 12.2 absolviert werden mussten. Bei den Präsentationsprüfungen im Abi selbst sah das natürlich anders aus, aber auch da kamen unschlüssige Fragen wie: Was soll ich denn machen? Wenn die Chance erkannt wird, die in dieser Prüfungsform steckt, wunderbar. Bei Ihnen scheint das der Fall gewesen zu sein. Klasse! Ich habe aber einfach sehr oft erlebt, dass andere Dinge als Lust am Thema oder am Forschen im Vordergrund standen.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Schulmeister

Diese Problematik sehe ich bei einer Pflicht zur BLL/PP auch, deshalb sollte diese Prüfungsform meiner Meinung nach auch nur alternativ zur mündlichen Prüfung angeboten werden, wenn die Prüflinge das möchten. So kann man den Hochmotivierten eine Herausforderung bieten und die anderen bekommen eben ein Thema gestellt. Da das Abitur bei mir schon lange her ist, bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, aber nach meiner Erinnerung war das damals in meinem Heimatbundesland tatsächlich so geregelt.

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor

Die Präsentationsprüfung wurde mit dem diesjährigen Abitur in Baden-Württemberg (berufliche Gymnasien) abgeschafft und begraben.

Komisch, jetzt führt NRW für mehr Vergleichbarkeit diese wieder ein.

Das Highlight aus einer Präsentationprüfung. „Die DDR hat 1947 ein Gesetz eingeführt …“ Selbst auf mehrfaches Nachfragen beharrte der Kandidat auf dem Standpunkt.

So viel zum Thema „daheim vorbereitet“.

Unfassbar
1 Monat zuvor

BaWü hat die Grafikrechner auch abgeschafft, als NRW sie ausbaute. Jedes Bundesland macht dieselben Fehler nacheinander, ohne auf die Erfahrungen der anderen Bundesländer zu achten.

Unfassbar
1 Monat zuvor

Der bisherige Kanon (2x LK, 1x GK schriftlich, 1x GK mündlich) wird beibehalten, ergänzt um ein fünftes Prüfungsfach mit einem individuell gestaltbarem Format. Die Mathebindung (wenn Kunst, Sport oder Musik Abiturfach sein soll) wird aufgehoben, zwei Naturwissenschaften im Abi sollen möglich werden.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und DAS ist der wahre Grund dahinter: Mathematik umgehen!

Endlich, endlich kann dann auch diese Hürde beim Abiturverschenken ausgehebelt werden.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Zu meiner Schulzeit konnte man Mathematik noch nach der 12 abwählen.

RainerZufall
1 Monat zuvor

Absolute Innivation (= Gerichte zwingen uns dazu)

… Aber ich verstehe erhlichgesagt nicht, wie diese ABSCHLUSSprüfungen irgendwelche Stärken fördern sollen. Nach diesen Prüfungen sind die Kids fertig…
Was verstehe ich falsch?

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Es geht nicht um die Förderung von Stärken durch die Prüfung, sondern um die Anpassung der Prüfung an die schwindenden Stärken. Die Abschaffung des Mathezwangs und ein fünftes Fach, das im Anspruchsniveau deutlich niedriger erscheint als die bisherigen vier Fächer reduziert das generelle Niveau noch weiter.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

^ dieses.

dauerlüfterin
1 Monat zuvor

Echt jetzt? 5. Prüfungsfach, die Möglichkeit zu einer Präsentationsprüfung als 4. oder 5. Prüfungsfach bzw. einer besonderen Lernleistung gibt es in Hessen seit 2009 (sic!)

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Im Rahmen des (aktuell freiwilligen) Projektkurses gibt es schon jetzt die Möglichkeit, diesen als fünftes Abiturfach einzubringen. Das habe ich aber bisher an meiner Schule noch nicht erlebt.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

2009? Mindestens seit 2006!

dauerlüfteirn
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Novellierung der OAVO war 20. Juli 2009 (kann man auf der Verordnung nachlesen), vorher hieß die Verordnung VOGO.