Positive Ansätze, aber weit hinter dem schulischen Bedarf: VBE kritisiert NRW-Haushalt

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DÜSSELDORF. Anlässlich der Anhörung zur Feststellung des Haushaltsplans im Unterausschuss des Haushalts- und Finanzausschusses im Landtag NRW betont der VBE die Dringlichkeit umfassender Investitionen in das Bildungssystem des größten Bundeslandes. Der Haushaltsentwurf zeige zwar positive Ansätze, bleibe jedoch weit hinter den tatsächlichen Bedürfnissen zurück.

Dem NRW-Bildungssystem fehlt’s an Geld (Symbolfoto). Foto: Shutterstock/Krakenimages.com

„Die Pro-Kopf-Ausgaben für Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen liegen im Bundesvergleich deutlich unter dem Durchschnitt. Das muss dringend korrigiert werden, um gleiche Bildungschancen für alle zu gewährleisten“, fordert VBE-Landesvorsitzender Stefan Behlau.

Kritisch bewertet der VBE die Situation der Schulleitungen sowie der Beförderungsstellen im Bereich der Sekundarstufe I und der Primarstufe. Die hohe Arbeitsbelastung sowie die noch ausstehenden Schritte zur Besoldungserhöhung führten zu einer Vakanz von Schulleitungsstellen. Zum Stichtag 7. Juli 2024 waren rund 7 Prozent dieser Positionen an den Schulen unbesetzt, so meldet der VBE unter Berufung auf das Schulministerium.

„Zwar gibt es einen leichten Aufwärtstrend – im vergangenen Jahr waren noch rund 9 Prozent der Schulleitungsstellen unbesetzt –, doch ohne die nötigen Anpassungen wird dieser positive Trend wohl kaum anhalten, wie unsere Umfragen unter Schulleitungen zeigen. Die Leitungszeit muss erhöht und die Besoldung entsprechend angepasst werden“, fordert Behlau.

„Die mangelnde Wertschätzung dieser Positionen demotiviert die Kolleginnen und Kollegen und verschärft den Lehrkräftemangel“

Darüber hinaus mahnt der VBE die längst überfällige finanzielle Gleichstellung von Fachleitungen in der Primar- und Sekundarstufe sowie den Förderschulen mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den übrigen Schulformen an. „Die mangelnde Wertschätzung dieser Positionen demotiviert die Kolleginnen und Kollegen und verschärft den Lehrkräftemangel. Wer die Ausbilderinnen und Ausbilder vernachlässigt, vernachlässigt die Ausbildung der angehenden Lehrkräfte, die dringend in den Schulen benötigt werden“, erklärt der Landesvorsitzende weiter.

Der VBE  appelliert außerdem an die Landesregierung, Schulpsychologie, Sozialarbeit und Verwaltungspersonal nachhaltig zu stärken sowie die Alltagshelferinnen und Alltagshelfer als wertvolle Unterstützung im Schulalltag zu finanzieren. Behlau: „Wenn Bildung wirklich Priorität haben soll, darf es nicht beim Status Quo bleiben.“ News4teachers / mit Material der dpa

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