Zu erschöpft für den Alltag: ME/CFS-Diagnosen verdreifacht – auch Schüler betroffen

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DÜSSELDORF. ME/CFS klingt so rätselhaft, wie es diese schwere Erkrankung für Patienten und Forscher immer noch ist. Die Fallzahlen sind enorm gestiegen, wie Daten aus NRW zeigen – die Heilungschancen leider noch nicht.

ME/CFS kann nach einer Corona-Infektion auftreten. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die Zahl der Patienten, bei denen eindeutig die schwere neuroimmunologische Erkrankung ME/CFS diagnostiziert worden ist, hat sich in Nordrhein-Westfalen innerhalb von zehn Jahren fast verdreifacht. Das geht aus einer Zwischenbilanz hervor, die die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNO) und Westfalen-Lippe (KVWL) auf Anfrage in Düsseldorf gezogen haben.

ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Die Erkrankung führt oft zu einem hohen Grad an körperlicher Behinderung. ME/CFS kann nach einer Corona-Infektion auftreten und ist eine der schwersten Langzeitfolgen von Long Covid.

Auch lange vor der Corona-Pandemie sind die Zahlen der gesicherten Diagnosen aber stetig gestiegen: in Westfalen-Lippe zwischen 2014 und 2023 von 8.845 auf 22.531 Patienten und im Rheinland zwischen 2015 und dem ersten Quartal dieses Jahres von 6.863 auf fast 20.000.

Bislang ist ME/CFS eine kaum erforschte Krankheit, für die es noch keine zugelassene schulmedizinische Behandlung oder Heilungsmethode gibt. Dass die Diagnose-Zahlen in den Jahren der Pandemie angestiegen seien, sei leicht herzuleiten, da das Coronavirus Sars-CoV-2 auch ME/CFS auslösen könne, erklärte die Leiterin des Fatigue Centrums der Berliner Charité, Carmen Scheibenbogen, auf Anfrage.

Über die Ursachen des Anstiegs vor der Pandemie gebe es hingegen keine Daten. «Hier kann man nur spekulieren», räumte die Medizin-Professorin ein. «Ich denke nicht, dass es an Änderungen bei den Viren, die neben Sars-CoV-2 ME/CFS auslösen, liegt.»

Frustrierende Ärzte-Odyssee

Möglicherweise hat sich die Diagnose-Kompetenz erhöht und damit auch zu höheren registrierten Fallzahlen beigetragen. Immerhin veranstaltet die als führend in der ME/CFS-Forschung geltende Charité laut Scheibenbogen bereits seit 2008 Fortbildungen zu dem Krankheitsbild. Viele Betroffene berichteten in den vergangenen Jahren in Selbsthilfeforen von etlichen frustrierenden Arztbesuchen, bevor ihre Erkrankung erkannt wurde.

Wie aus Zahlen der KV Nordrhein hervorgeht, stammen die meisten Betroffenen aus der Altersgruppe der 18- bis 67-Jährigen. Im ersten Quartal dieses Jahres waren das 16.217. Hinzu kommen 270 Patienten unter 18 Jahren und fast 3.500 über 67 Jahren.

Hausunterricht möglich – falls Kinder in der Lage sind

Kinder, die aufgrund einer solchen Erkrankung nicht am Präsenzunterricht teilnehmen könnten, hätten die Möglichkeit auf Hausunterricht, heißt es in einer Antwort von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf eine SPD-Anfrage. «Die Schulaufsichtsbehörde richtet auf Antrag der Eltern oder der Schule Hausunterricht unter anderem für Schülerinnen und Schüler ein, die wegen Krankheit voraussichtlich länger als sechs Wochen die Schule nicht besuchen können.» Das gelte ebenso für Schüler, die wegen einer lange andauernden Erkrankung langfristig und regelmäßig an mindestens einem Tag in der Woche nicht am Unterricht teilnehmen könnten.

Oft sind Erkrankte über einen langen Zeitraum jedoch gar nicht in der Lage, Leistungen zu erbringen. Neben Fatigue und Belastungsintoleranz können bei ME/CFS noch Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie weitere schwere körperliche und geistige Beschwerden auftreten. Für die Krankheit ist charakteristisch, dass sich der Zustand nach geringer Anstrengung deutlich verschlechtert.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS in Deutschland wurde die Zahl der Betroffenen vor der Covid-19-Pandemie hierzulande auf etwa 250.000 geschätzt, darunter 40.000 Kinder und Jugendliche. Experten gingen aber davon aus, dass sich die Zahl der Erkrankten durch Covid-19 verdoppelt habe, berichtet der Verein. Von Bettina Grönewald, dpa

Hohe Arbeitsbelastungen (wie in Kitas) treiben den Krankenstand hoch – und darauf kommen dann noch Corona und Co.

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lehrlicht
11 Monate zuvor

Ein Riesenproblem. Es gibt noch keine Heilung. Prävention wäre so wichtig. Und mehr Forschung ist nötig.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrlicht

“Prävention wäre so wichtig.”
Was die Prävention gegen Corona-Erkrankungen betrifft haben Sie ja nicht unrecht, aber da dürfte die Unterstützung innerhalb Deutschlands nicht unbedingt zugenommen haben =/

lehrlicht
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Richtig, die Menschen sind es leid, Sicherheitsvorkehrungen gegen Covid zu treffen, aber es ist sehr besorgniserregend, dass die langfristigen Auswirkungen wiederholter Infektionen völlig unterschätzt werden.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrlicht

Ich hörte heute, DM würde Kombitests anbieten für Big C und Co.
Persönlich empfände ich es als große Erleichterung, Familienbesuche ggf. um zwei Wochen zu schieben und unerwünschte Geschenke vermeiden zu können

O. Birkenstock
11 Monate zuvor

ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Die Erkrankung führt oft zu einem hohen Grad an körperlicher Behinderung.
Die gesicherte Diagnose für Betroffene von einem Facharzt zu bekommen ist fast unmöglich. Von Heilung, zumindest einer adäquaten Therapie gar nicht erst gesprochen ….

Habe im Bekanntenkreis schon mehrere dieser “eingebildeten Kranken”.

O. Birkenstock
11 Monate zuvor

Eine mRNA (seit 2020 auch zugelassen) bringt dem Körper bei, wie er ein spezielles Protein herstellen kann, das unser Immunsystem bei der Vorbeugung oder Abwehr bestimmter Krankheiten unterstützt.
Und vielleicht bringt es so dem Körper auch noch ein wenig mehr bei … vielleicht solche unerwünschten dauerhaften Nebenwirkungen und es sind weniger nur bestimmte Viren ursächlich. Natürlich rein spekulativ.

Alex
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Komisch nur, dass es auch Kollegen, die 3x Vektorimpfstoff ganz ohne mRNA erhalten haben, oder gar Ungeimpfte trifft. Immer diese Impfschwurbelei!

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Und welches Mittel wurde denen gespritzt?
Hatten die nur Aua vom Impfen oder wurde ME/CFS diagnostiziert?
Echt komisch, die
“Kollegen” wäre ja dann mindestens. 2 von 30 oder 50 oder 100….

Alex
11 Monate zuvor

Schön, dass Sie das so lapidar als „Aua vom Impfen“ abtun. Ich möchte mit den kranken Kollegen nicht tauschen. Die beiden werden übrigens vom Amtsarzt in die vorzeitige Pension geschickt, da sie als komplett nicht mehr dienstfähig eingestuft werden.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Nochmals, meine Frage war: “Und welches Mittel wurde denen gespritzt?

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor

Ja, wohl wahrscheinlich Astra zeneca, das war nämlich eine Vektorimpfung, die es gab bevor es die mrna Impfung von biontec gab….

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor

Gelesen hat @Alex neuere Beiträge, ja was am zitierten “„Aua vom Impfen” etc. erkennbar ist.
Ein “wahrscheinlich AstraZeneca” von Ihnen beantwortet meine Nachfrage leider nicht, da ich den Unterschied der Impfungen kenne.

Alex
11 Monate zuvor

Ihre Frage wurde doch schon von Fräulein Rottenmeier beantwortet: der in Dtl. (damals noch) zugelassene Vektorimpfstoff war AstraZeneca.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Unter den Geimpften ist der Anteil der Patient:innen mit Long Covid, worunter ja auch die Erschöpfungszustände fallen, geringer als unter den Ungeimpften.

Die Impfungen schützen also nachweislich vor Long Covid und den Erschöpfungszuständen.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147655/Coronaimpfung-mit-niedrigerem-Risiko-fuer-Long-COVID-verbunden

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Long COVID ist ein Überbegriff für verschiedene Krankheitsbilder und ME/CFS wäre nicht einfach nur Müdigkeit bis Erschöpfungszustand (z. B. Post-Covid).
Eine Aussage “impfen schützt” vor Erschöpfungszuständen, da lasse ich mal (geimpften) ME/CFS-Betroffenen den Vortritt um zu kommentieren.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Ja, Impfungen schützen vor Long Covid, auch wenn sie nicht zu 100 Prozent schützen. Ist das für Sie so schwer zu verstehen?

Un da Fatigue ein Hauptsymptom von ME/CFS ist erlaube ich mir hier, von Erschöpfungszuständen zu reden.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wie bereits ausgeführt, vorher lesen.
Z. B. hier:

Ist Long COVID oder Post-COVID dasselbe wie ME/CFS?https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/

“Bei denjenigen, die vor der ersten Infektion einen oder mehrere COVID-19-Impfstoffe erhalten hatten, war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Long-COVID-19-Erkrankung diagnostiziert wurde, um 58 % geringer als bei nicht geimpften Personen.”

“Ja, Impfungen schützen vor Long Covid, auch wenn sie nicht zu 100 Prozent schützen. Ist das für Sie so schwer zu verstehen?”

knapp 100 %? Scherzkeks
Ihre Argumente sind widerlegt, also JA, das mit dem Unsinn verbreiten ausschließlich Sie, was mittlerweile schwer zu verstehen ist!

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Da sie das selbst so gerne schreiben: Mit Ihrer Lesekompetenz ist es wohl nicht sehr weit her.

Erstens habe ich nie geschrieben, dass die Schutzwirkung der Impfungen knapp 100 Prozent beträgt. Im Gegenteil, ich habe geschrieben, dass sie nicht 100 Prozent beträgt.

Zweitens habe ich auch nicht behauptet, dass Long Covid und ME/CFS dasselbe seien. Aber wie im Artiel steht: “ME/CFS kann nach einer Corona-Infektion auftreten und ist eine der schwersten Langzeitfolgen von Long Covid.”

ME/CFS ist also eine Form, in der Long Covid auftreten kann. Insofern ist also relevant, dass die Impfung vor Long Covid schützt.

Sorry, aber Sie sollten wirklich aufhören zu kommentieren, wenn Sie lediglich Streit suchen.

O. Birkenstock
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

LongCovid und Erschöpfungszustände? Das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) ist eine chronische Multisystemerkrankung. Auch viele rheumatische Erkrankungen oder Zustände nach Krebschemo gehen mit Fatigue einher. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Energie für physische oder kognitive Aktivitäten bereitzustellen. Die Ursachen für die andauernde Erschöpfung sind noch nicht geklärt.
Verwechseln Sie da was?

O. Birkenstock
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

“Impfschwurbelei” kommt dann, wenn man doch eigentlich nichts zu sagen hat.!

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Wenig zu sagen hatten Sie:

Sie haben die Impfungen für die Krankheiten verantwortlich gemacht, obwohl sie keinerlei Belege dafür haben und das auch zugegeben haben.

Da ist der Begriff “Schwubelei” zutreffend, aber eigentlich zu mild.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Haben Sie hier andere Onlineausgaben der Kommentare?
Es schreibt O. Birkenstock:
“Und vielleicht bringt es so dem Körper auch noch ein wenig mehr bei … vielleicht solche unerwünschten dauerhaften Nebenwirkungen und es sind weniger nur bestimmte Viren ursächlich. Natürlich rein spekulativ.”

Ihre v. g. Antwort:
“Sie haben die Impfungen für die Krankheiten verantwortlich gemacht, obwohl sie keinerlei Belege dafür haben und das auch zugegeben haben.
Da ist der Begriff “Schwubelei” zutreffend, aber eigentlich zu mild.”

Hatte an anderer Stelle bereits Ihr bemerkenswertes Leseverständnis aufgegriffen … dort haben Sie zu weiteren Foristen auch Ihre Verunglimpfungen bis Beleidigungen deutlich gepriesen.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

“O.Birkenstock” nennt nur einen einzigen Grund für die Krankheiten und führt das auch näher aus. Alle anderen Gründe, auch die im Artkel genannten, erwähnt er gar nicht. (Komisch, dass Sie das mit Ihrem überlegenen LEesevermögen ncht bemerkt haben.)

Man darf ihn also durchaus so verstehen, dass er die Impfungen für die Krankheiten verantwortlich macht, auch wenn er sich vorsichtig ausdrückt.

Schwubeei bleibt es trotzdem.

PS: Eigentlich sind Sie es ,der hier schon wieder pöbelt, indem er mir intellekutelle Minderleitungen unterstellt.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Einfach mal die Luft anhalten, so wie Atemübungen für mehr Leistungsfähigkeit.
Zumindest bei diesen neuen Kreationen wie “Schwubeei”, “intellekutelle” oder “Minderleitungen” eines Lehrkörpers.
Denke bei der Art von Erregung habe ich einfach nur getroffen …, nicht unterstellt.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Wollen Sie jetzt mit mir über Tippfehler diskutieren? Ich dachte, es geht um ein Sachthema.

Ihnen geht es aber offensichtlich um Rechthaberei.

Damit ist die Diskussion mit Ihnen für mich abgeschlossen, weil sie nicht fruchtbar ist.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Endlich, er gibt auf …. nur wann?

O. Birkenstock
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

“so verstehen, dass er”
Du kennst mich nicht mal, aber bin ich ein ER ?

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Wenn man keine Ahung hat …

O. Birkenstock
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

“Wenn man keine Ahnung”
Ehrlich, das hast du aber schön beschrieben.

O. Birkenstock_response
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Kinder werden in Deutschland kaum bis gar nicht geimpft weil die Stiko da blockt, was aber durchaus passiert ist dass Kinder immer und immer wieder mit Covid durchseucht werden das nachweislich genau diese Folgewirkungen hat!

O. Birkenstock
11 Monate zuvor

Ihr “nachweislich” interessiert mich sehr. Wie stützen Sie Ihre Aussage zu den “Folgewirkungen”?

Besseranonym_2
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Fakten:

” – Für SARS-CoV-2 zeigen Roessler et al. (2022) bei Erwachsenen anhand von Krankenkassendaten, dass nach COVID-19 dreimal so viele an ME/CFS neu erkranken wie nicht infizierte Kontrollpersonen….
– In der Studie von Sørensen et al. (2022) berichten COVID-Erkrankte 2,7 mal häufiger eine neue ME/CFS-Diagnose im Vergleich zur Kontrollgruppe …..
– Etwa 0,5 bis 1,8 % der Gesamtbevölkerung ist aufgrund von Long COVID stark in seiner Alltagsaktivität eingeschränkt.Die für ME/CFS charakteristischen Symptome werden von einem bedeutsamen Teil der Long-COVID-Erkrankten berichtet und mehrere Studien deuten darauf hin, dass nach einem halben Jahr Erkrankungsdauer circa die Hälfte der Long-COVID-Betroffenen die Diagnosekriterien für ME/CFS erfüllt (Dehlia und Guthridge, 2024).”
):

https://www.mecfs.de/

O. Birkenstock
11 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Vielen Dank, werde ich mir durchlesen. Sind Sie denn hier auch “O. Birkenstock_response”?

“– Etwa 0,5 bis 1,8 % der Gesamtbevölkerung ist aufgrund von Long COVID stark in seiner Alltagsaktivität eingeschränkt.”
Angenommen 1,2 von 100 oder etwa 1 Mio. Bundesbürger ist doch eine Hausnummer.

Besseranonym_2
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Nein, kA wer O.Birkenstock_response nutzt.

Ich denke aber, dass die Hausnummer ob der großen Dunkelziffer bei Longcovid und mecfs noch bedeutend größer ist
– wird auch oben im link bestätigt.
Es ist schon ein Riesenfortschritt, dass sich die 2 führenden Wissenschaftlerinnen in beiden Krankheitsbildern gegenseitig stützen und keine Koryphäengeierei betreiben

Besseranonym_2
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Turbokrebs vielleicht ?

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/turbokrebs-impfung-japan-100.html

Vlt sollten wir der Wissenschaft die Zeit lassen, die sie braucht ( mehr Euros wären zweckdienlich )
Außerdem wäre eine bessere Behandlung, egal ob von Postimpf ( wenn es den geben sollte) oder Postcovid wirklich vorrangiger
als das dumme Beharren auf vlt Möglichem.
Die meisten Erkrankten jedenfalls sehen es so.

Kati F
11 Monate zuvor
Antwortet  O. Birkenstock

Es kann nicht sein, was nicht sein darf….

Realist
11 Monate zuvor

Wie funktioniert das denn praktisch mit dem “Hausunterricht”? Genügend Lehrkräfte dürften dafür ja kaum bereitstehen, bei diesen explodierenden Fallzahlen. Oder wird das von den Lehrkräften geleistet, die den Schüler “nach Plan” unterrichten?

Covid wird uns scheinbar noch lange beschäftigen und das Schulsystem noch weiter an seine Grenzen und darüber hinaus bringen. Aber solange der Esel weiter geduldig den Karren ziegt, braucht man ja nichts ändern…

In einer von Hemingways Novellen antwortet einer der Charakter auf die Frage, wie man Pleite geht:

Gradually and then suddenly.”

Ich vermute, dass Schulsystem steht kurz vor dem “suddenly”…

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Schwierig…..
Meine Tochter war mal sehr schwer erkrankt und konnte fast ein Jahr die Schule nicht besuchen. Der Hausunterricht wurde von der Bezirksregierung genehmigt, die Schule hatte aber nur sehr wenige Ressourcen. Daher kam jeweils für zwei Stunden ihre Mathelehrer zu uns und eine Englisch/Deutsch Lehrerin. Damit waren drei Fächer abgedeckt. die anderen Fächer fielen hinten runter bzw. wurden von den Freundinnen meiner Tochter mit übernommen (Materalien, Aufgaben, Erklärungen)…..wie gesagt, die Ressourcen musste die Schule auftreiben, was nahezu unmöglich ist….

Besseranonym_2
11 Monate zuvor

Der Knackpunkt ist “Für die Krankheit ist charakteristisch, dass sich der Zustand nach geringer Anstrengung deutlich verschlechtert “.
D.h. eigentlich kann nur der Betroffene selbst seine Aktivitätshäppchen einschätzen, übertreibt er, kann es übel rückwärts gehen.
Wie soll ein Lehrer mit diesem Krankheitsbild klar kommen ? Wenn nicht einmal Ärzte die richtige Dosis wissen ? Ist eine Seite zu viel oder schon eine Reihe ?

lehrlicht
11 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Das muss eben, wie Sie richtig schreiben, der Betroffene selbst signalisieren.

Alex
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Bei uns musste die Kollegin nach Unterrichtsschluss zum Kind fahren. Alternativ ging nachmittags online-Unterricht. War extreme Mehrbelastung, die natürlich nicht als Mehrarbeit zählte.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

1x mit Dienstrad an der frischen Luft soll doch gesund sein, dann noch bezahlt? Man kann es auch übertreiben.

Alex
11 Monate zuvor

Ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder? Die Kollegen hat Mehrarbeit angeordnet bekommen (nichts anderes ist Unterricht zu Hause zusätzlich zum normalen Etat) ohne jeglichen Ausgleich. DAS nennen Sie übertreiben?

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Sie schreiben nicht betroffen über Dritte.
Mit der “nicht messbaren Arbeit” hatte ich an anderer Stelle bereits verdeutlicht und da wird es zeitlich für diesen konkreten Fall einfach keine abrechenbare Mehrarbeit gewesen sein.
Meine “gewisse Ironie” sollte man schon bei “Dienstrad” und “frische Luft” für die Fahrtkosten erkannt haben, oder?

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Laut Gesetzeslage üdrfte es das Konstrukt der “nicht abrechenbaren Mehrarbeit” gar nicht geben, da die Länder zur Erfassung der kompletten Arbeitszeit verpflichtet sind, auch der außerunterichtlichen Arbeitszeit.

Die Beschwerden der Kollegen über zunehmende Belastungen außerhalb der Unterrichtszeit sind also berechtigt.

Hans Malz
11 Monate zuvor

Hätte man anrechnen können. Ich habe das mal in einem anderen Fall als Mehrarbeit bezahlt bekommen. Liegt an der Schulleitung.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Wer sagt denn, dass die kranken Kinder in fahrradreichweite zur Schule wohnen?

Und die Fahrtzeit von und zum kranken Kind sind eigentlich auch Arbeitszeit, die bei Lehrkräften aber nicht erfasst und deshalb auch nicht bezahlt wird. Heimuntericht ist deshalb nicht für alle Lehrkräfte zumutbar.

Der Unterricht kann zumutbar sein, wenn die Lehrkräfte nicht weit weg von dem Kind wohne oder das Kind in unmittelbarer Nähe zur Schule wohnt. Zu klären ist trotzdem noch die Bezahlung der Fahrtkosten. Bei den Fällen, von denen ich weiß, sind die Lehrkräfte auf den Fahrkosten sitzen geblieben.

Kritischer Dad*NRW
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Bei mir steht “Dienstrad” drin, oder?
Da gäbe es für ein betriebliches Fahrrad auch keine Kilometervergütung für Fahrtkosten ….
Sicher könnte dieser Einzelfall (Zeiten aus Wegezeiten und Heimunterricht) unter der Zeit für abrechenbare Mehrarbeit liegen.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Na prima. Da Schulen und Lehrkräfte in aller Regel nicht über Diensträder verfügen, erübrigt sich ja Ihr Kommentar.

Das ändert natürlich weder etwas daran, dass die Fahrtzeit nicht als Arbeitszeit erfasst wird, egal wie lang sie ist, noch daran, dass Fahrtkosten anfallen, wenn die Lehrkräfte mit dem Auto fahren, was die Regel sein dürfte.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Die Fahrkosten werden übernommen, das es sich um angeordnetes Dienstgeschäft handelt. Die Fahrzeit wird als Arbeitszeit angerechnet.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Prima, dass Sie als Schulleiterin das so handhaben und auch die Kolleginnen ihrer Schule dementsprechend aufklären.

An anderen Schulen ist das leider nicht der Fall.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wieso, meine Aufgabe ist es, meine Kolleginnen so gut es eben geht in rechtlichen Fragen zu unterstützen. Und ich wenn etwas nicht weiß, dann lese ich es eben nach….
Aber auch Kollegen steht der Wissenspool (ich Google mal) offen….
Ein SL ist nicht allwissend und wenn er etwas nicht weiß, kann man sich ja auch als Betroffener auf den Weg machen und es in Erfahrung zu bringen….

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor

Die Sonderpädagogin bei uns ist zwei Stunden in der Woche vor Ort und die dritte Stunde gilt als ihre Fahrzeit….das ist schon komfortabel….

Also gehe ich davon aus, dass die gegebenen Stunden sowieso zählen und die Fahrtzeit dann noch oben drauf kommt….
Bei uns fährt ja keiner, aber wenn, würde ich das genauso handhaben und bei der Bezirksregierung auch so einreichen….
Bei Abordnungen sieht das natürlich anders, denn da kann man die Fahrzeit (zuhause nach Schule) nicht abrechnen….da muss man das über das Finanzamt regeln….

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor

Das ganze gilt ja sowieso nur bei Teilabordnungen (und bei Fahrten zwischen Verbundschulen), bei Vollabordnungen gilt, was immer gilt – keine Fahrkostenerstattung….
Unten habe ich dazu einen Link reingesetzt….

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Das verstehe ich nicht. Wenn es eine Dienstanordnung war (und das ist es bei Hausunterricht immer, weil von der Bezirksregierung genehmigt und angeordnet), dann gilt das in jedem Fall als Mehrarbeit. Ab wann diese vergütet wird (also bei Vollzeit in NRW ab der 4. ten Unterrichtsstunde, bei Teilzeit ab der ersten Stunde), ist unterschiedlich.
Fahrzeit wird ebenfalls als Dienstreise abgerechnet, unabhängig davon welches Verkehrsmittel man benutzt (da gibt die Kilometerpauschalen).
Vielleicht fragen Sie noch einmal nach bei Ihrer Kollegin….

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Leider ist es es ehr undurchsichtig, wann Fahrtkosten als Dienstreisen erstattet werden können.

Teilabgodnete Kolleg:innen können nach meinem Wissen zum BEeispiel die Fahrt zwischen ihren beiden Einsatzorten nicht als Dienstreise abrechnen, wenn sie am selben Tag an beiden Orten dienstliche gGeschäfte zu erledigen haben.

Ich habe auch noch nicht gehört, dass die Fahrten zu Betrieben als Dienstreise erstattet werden können, wenn Lehrkräfte ihre Schüler bei ihren Betriebspraktika besuchen. (Aber um ehrlich zu sein: Ich habe auch noch nie gehört, dass in diesem Fal jemand einen Antrag gestellt hat. Den Schulleitungen scheint es aber lieber zu sein, wenn niemand einen Antrag zur Erstattung der Fahrten stellt, sonst würden sie ja auf die Möglichkeit hinweisen.)

Deshalb bin ich sehr erstaunt, dass bei Hausunterricht, die Fahrtkosten erstattet werden und sogar die Fahrtzeit als Unterrichtszeit angerechnet werden soll. (Arbeitszeit ist sie ohnehin, aber das allein nützt uns Lehrkräften ja nichts.)

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sie recht haben. Kann man das irgendwo nachlesen?

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das ist nicht undurchsichtig, das kann man alles nachlesen. Wer am selben Tag den Dienstort wechseln muss, kann selbstverständlich Fahrtkosten geltend machen. Auch die Besuchsfahrten zu Betriebspraktika lassen sich abrechnen: Was sollen denn das anderes sein als Dienstreisen?

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ja, das ist in der Tat undurchsichtig….
Aber z.B. die Sonderpädagogin, die zu uns in die Schule für eine Einzelintergration kommt, bekommt die Fahrzeit angerechnet.
Auch bei einem Einsatz zu Teilstandorten, wenn sie nicht auf dem selben Grundstück sind, können zu einer Erstattung der Fahrkosten führen und zu einer Anrechnung der Dienstzeit.
Dass dies kaum einer weiß, heißt ja nicht, dass es das nicht gibt….
https://bass.schul-welt.de/1060.htm
Gerne hier nachlesen

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor

Vielen Dank!

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Und noch ein kleiner Sidekick zu Klassenfahrten:
Teilzeitbeschäftigte angestellte Lehrer können für die Zeit einer Klassenfahrt auf Antrag Vollzeit beschäftigt werden….(geht leider bei Beamten nicht). Auch das ist fast gänzlich unbekannt….