WIESBADEN. Gestern haben die schriftlichen Abiturprüfungen in Hessen begonnen. Die Korrektur muss parallel zum laufenden Unterricht erfolgen – hierdurch wird sich die Arbeitszeit von vielen Lehrkräften auf ein kaum vertretbares Ausmaß erhöhen. Das meint jedenfalls die GEW. Sie möchte den Aufwand einmal mehr durch eine Umfrage unter Kolleginnen und Kollegen erheben. Der Kultusminister zeigt sich weniger interessiert.

Bereits im vierten Jahr in Folge erhebt die GEW Hessen den Mehraufwand, der durch die Korrektur der Abiturprüfungen entsteht. Thilo Hartmann, Vorsitzender der hessischen GEW, erklärt warum: „Die Abiturprüfungen werden auch in diesem Jahr zu sehr hohen Belastungen führen, die weit über das zumutbare Maß hinausgehen. Gleichzeitig verweigert der Kultusminister die Einführung verbindlicher Korrekturtage nach dem Vorbild Niedersachsens, obwohl dies von der überwältigenden Mehrheit der Lehrkräfte gefordert wird. Mit unserer Umfrage möchten wir die enormen Belastungen, denen unsere Kolleg:innen ausgesetzt sind, sichtbar machen. Und wir werden dies weiterhin tun, bis das Kultusministerium seine ablehnende Haltung in dieser Angelegenheit ändert.“
Ergebnisse der Umfrage aus dem letzten Jahr, am der über 2.200 Lehrkräfte teilgenommen hatten (erhoben wurden dabei auch die Mehrbelastungen durch die Abschlussprüfungen für den Haupt- und Realschulabschluss sowie für verschiedene Abschlüsse an berufsbildenden Schulen): Bei Abiturprüfungen arbeitet eine vollbeschäftigte Lehrkraft während der dreiwöchigen Korrekturzeit rund 42 Stunden zusätzlich. Bei Teilzeit bis 75 Prozent des Stellenumfangs steigt diese Stundenzahl sogar leicht an auf circa 42,5 Stunden. Bei einem Stellenumfang von bis zu 50 Prozent liegt sie bei gut 32 Stunden. „Bezogen auf den Stellenumfang steigt damit die Zusatzbelastung durch die Abiturprüfung: Je geringer der Stellenumfang, desto höher ist die relative Belastung durch die Abiturprüfungen“, heißt es.
Die Mehrbelastung durch Abschlussprüfungen an berufsbildenden Schulen, Gesamt-, Haupt- und Realschulen liegt laut GEW ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau (Vollzeit: rund 40,5 Zeitstunden). Bei Teilzeit bis zu 75 Prozent des Stellenumfangs beträgt die Zahl der zusätzlich geleisteten Stunden immer noch rund 37 Stunden beziehungsweise bei einem Stellenumfang von bis zu 50 Prozent gut 32 Stunden. Bezogen auf den Stellenumfang steige auch hier die zusätzliche Belastung durch die Abschlussprüfungen, stellt die Gewerkschaft fest.
Das Ministerium schreibt, es sei „sich der hohen Belastung der Lehrkräfte und Schulleitungen bewusst“ – aber…
„Wir haben bereits dem Minister einen Brief mit unseren Forderungen bezüglich der Entlastungen in der Korrekturzeit für dieses Jahr geschrieben und eine unbefriedigende Antwort erhalten“, so heißt es bei der GEW.
Tatsächlich hatte das Ministerium geschrieben, es sei „sich der hohen Belastung der Lehrkräfte und Schulleitungen insbesondere in den Schuljahren mit besonders kurzen Prüfungszeiträumen bewusst“. Daher seien bereits Möglichkeiten geschaffen worden, „insbesondere die am Abitur beteiligten Lehrkräfte in den herausfordernden Korrekturphasen zu entlasten“. Ein Ministerschreiben an die Schulleitungen habe darauf hingewiesen.
„So können Lehrkräfte, die als Prüferinnen und Prüfer im schriftlichen Abitur fungieren, im Rahmen der Korrekturphase vom Vertretungsunterricht sowohl während der Freistunden, die aufgrund von Abwesenheit der Kurse in der Qualifikationsphase Q4 entstehen (sog. „Statt-Stunden”), als auch vom regulärem Vertretungseinsatz sowie auf Antrag von bestimmten außerunterrichtlichen Aufgaben (z. B. Teilnahme an Konferenzen) befreit werden. Darüber hinaus können Lehrkräften durch die Schulleiterin oder den Schulleiter unter Berücksichtigung der unterrichtsorganisatorischen Situation vor Ort sowie der dienstlichen und persönlichen Verhältnisse der Lehrkräfte Korrekturtage genehmigt werden. Lehrkräfte können bei der Schulleiterin oder dem Schulleiter einen entsprechenden Antrag stellen.“
Schlussfolgerung der GEW aus dem Schreiben: „Es wird sich nichts ändern.“
Um weiter Druck zu machen, ist nun die anonymisierte Umfrage der GEW Hessen angelaufen. Sie endet am 15. Juni 2025. Dadurch soll auch der Mehraufwand erfasst werden, der durch den zweiten Prüfungstermin entsteht. Zudem bietet die GEW Hessen eine weitere Umfrage für die Lehrkräfte an, die die Abschlussprüfungen der Sekundarstufe I oder der beruflichen Schulen korrigieren. Diese Prüfungen beginnen am 12. Mai. News4teachers
Seit dem Abitur 2021 werden die Prüfungen in Hessen nach den Osterferien geschrieben. Das führt zu zusätzlicher Belastung für die Kolleg:innen, weil die Korrekturen nicht mehr während der unterrichtsfreien Zeit erfolgen können. Anders als beispielsweise in Niedersachsen gibt es in Hessen keine verbindlichen Korrekturtage. Lehrkräfte müssen einen Antrag auf Befreiung vom Unterricht zum Zweck der Korrektur von Abiturprüfungen stellen. Ob dieser genehmigt wird und wie viele Korrekturtage vereinbart werden, hängt von der Schulleitung ab.
SPD-Antrag, Arbeitszeit von Lehrkräften zu erfassen, scheitert – Bildungsministerin winkt ab
Wieso fordert diese sog. Gewerkschaft nicht die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten…?
Weil die Erfassung schwierig ist und die Arbeitszeit je nach Fach, nach individuellem Arbeitstempo und nach Schulart völlig unterschiedlich ist. Wir hatten diese ellenlange Diskussion bereits.
Sinnvoll wäre, die ganzen Zusatzaufgaben und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und endlich die Arbeit der Lehrer von “ganz oben” wertzuschätzen. Daran hapert es doch gewaltig. Solange da kein Umdenken stattfindet, wird auch eine Arbeitszeiterfassung nichts bringen, da diese wieder im Sinne des Dienstherrn (mit seiner ungenügenden Fürsorgepflicht) ausgelegt werden wird.
Arbeitszeiterfassung ist sehr simpel. Millionen Beschäftigte in diesem Land erfassen Ihre tatsächliche Arbeitszeit nach klaren gesetzlichen Regelungen.
Und schon klar, dass Leute, bei denen herauskommen würde, dass sie nur eine geringe Arbeitszeit haben, etwas dagegen haben. Das ist allerdings eine antisoziale, unsolidarische Haltung, die übersieht, dass es reihenweise Kollegen gibt, die aufgrund der Arbeitslast krank werden.
Das jemand eine zu geringe Arbeitszeit hat, wird wohl nie herauskommen, wie auch?
Die Sache ist wohl etwas komplexer, als Sie das darstellen. fUnd nochmal zum Mitschreiben: solange nicht die vielen Zusatzaufgaben zurückgefahren werden, Sitzungen und Schülerfahrten/Schüleraustausch mit allen Vorbereitungen als Arbeit anerkannt werden und eben nicht on top kommen, wird eine Arbeitszeiterfassung auch wenig nützen. Man kann die Vorbereitung und das halten einer Schulstunde nicht mit einer Sitzung vergleichen, bei einer Schülerfahrt ist man 12 Stunden oder länger täglich im Dienst, wie wollen sie das abrechnen, mit Knöpfchen drücken? Lächerlich. Korrekturen werden dadurch ausgeglichen, dass die Schüler dann 6 Wochen nicht da sind, Zweitkorrektoren müssen einen Ausgleich bekommen, wenn sie keine Abiklasse haben (passiert bei kleineren Schulen). Die Arbeit muss gemacht werden, ich kann eine Schulaufgabe nicht liegen lassen, weil mein Kontingent an Stunden bereits erfüllt ist. Und nicht zu vergessen, die unterrichtsfreie Zeit. Ich möchte die freie Arbeitseinteilung nicht missen.
Ich fürchte, mit der Arbeitszeiterfassung wird man sich ins eigene Fleisch schneiden. Besser wären kleinere Klassen, Entlastung bei Verwaltungsarbeiten und Assistenzkräfte bei Inklusion und Integration. Alles andere macht für mich keinen Sinn. Ist halt meine Meinung, Sei dürfen gerne eine andere haben, echt jetzt.
“Die Sache ist wohl etwas komplexer, als Sie das darstellen.”
Nö. Andere Berufsbereiche machen das doch vor.
Sowohl “nur Präsenz”, als auch “Homeoffice”, als auch “”Präsenz + Homeoffice”, sowie “Honorarstunden”.
Und je nach Möglichkeit und Aufgabengebiet durchaus unterschiedlich … Sei es “per Zettel und Stift” oder “Check-Ins/Stempelkarten” oder “Excelliste” oder ein gesondertes Programm.
“solange nicht die vielen Zusatzaufgaben zurückgefahren werden, Sitzungen und Schülerfahrten/Schüleraustausch mit allen Vorbereitungen als Arbeit anerkannt werden und eben nicht on top kommen, wird eine Arbeitszeiterfassung auch wenig nützen.”
Man erfasst, was man arbeitet. Rest lässt man.
Wo ist hier das Problem?
Alles was “nicht anerkannt” wird, das braucht es dann offensichtlich wohl auch nicht. Ansonsten: Anerkennen.
Ganz einfache Logik.
Andersrum … So lange man (auch) diese Arbeiten nicht erfasst … Dann wird ein Schuh draus.
“Man kann die Vorbereitung und das halten einer Schulstunde nicht mit einer Sitzung vergleichen”
Das ist ja das Geniale … Rein von der Erfassung her kann man das sehr wohl machen.
Es geht um reine “Ist-Stunden”. Kein “Deputat”, kein “rumgerechne”. Es geht um reine Zeit. Und die kann man bei allen Tätigkeiten erfassen. Funktioniert doch generell in anderen Wirtschaftszweigen auch. Funktioniert auch rein der Zeitlogik halber. Der Tag hat 24 Stunden. Einen Teil davon arbeitet man.
Man kann das auch als Arbeitszeit/Woche oder Arbeitszeit/Monat sehen. Sogar alles zusammen …[Monatssoll -> (Durchschnitt) Woche -> (Durchschnitt) Tag … Und dann als “Sollzeiten” die “Istzeiten” eben anpassen.
Das ist Planungssache. Auch “Peak/Peakm” kann man dementsprechend der Erfahrung raus doch bedenken und anpassen.
[Geht im Bereich von Saison-Arbeit bspw. auch … Überstundenausgleiche …]
“bei einer Schülerfahrt ist man 12 Stunden oder länger täglich im Dienst, wie wollen sie das abrechnen, mit Knöpfchen drücken?”
Erstmal müsste man die Wertigkeit von Schülerfahrten dann auf den Prüfstand stellen. Dazu, ob man das als AG (und AN) auch tragen kann (und will).
Das wird doch in Unternehmen auch gemacht …das ist nicht gerade günstig. Auch hier gibt es Arbeitszeiten und Freizeiten. Wenn die Arbeitszeit 24 Stunden abdecken sollte … Braucht man mehrere Personen.
Für Schule gilt dazu:
“Warum eine Pflicht zur Arbeitszeiterfassung für die Kultusministerien unangenehm sein könnte, liegt auf der Hand. Zum einen müssten sich die Behörden mit arbeitsschutzrechtlich grenzwertigen Situationen auseinandersetzen, wie zum Beispiel der Begleitung von Klassenfahrten, bei denen Lehrkräfte häufig die Höchstarbeitszeiten überschreiten und die Mindestruhezeiten unterschreiten. Zum anderen hätten Lehrkräfte das Recht, die erfassten Überstunden nachträglich abzubauen. Wie das gehen sollte, bleibt offen. Denn um Unterrichtsdeputate abzusenken, fehlen die Lehrkräfte. Bleiben die unterrichtsfremden Aufgaben wie Verwaltungsaufgaben, Aufsichten oder die Organisation von Veranstaltungen. Hier könnten Schulverwaltungsassistenzen, Lehramtsstudierende oder auch Fachpersonal für multiprofessionelle Teams Abhilfe schaffen.”
[Quelle: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/kommt-die-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrerinnen-und-lehrer/%5D
Hier aufgezeigt:
– Es ist doch jetzt schon meistens grenzwertig …
-> Das sollte man eben verbessern wollen … Geht nicht? Dann gehen eben keine Klassenfahrten. V. A. keine Pflichtfahrten.
– Möglichkeit der Überstunden
-> Ausgleich … Geht über generell weniger Deputatsstunden … Was sowieso sinnvoll ist – v. A. als “Klassenleitung obendrauf” … Das wäre eine präventive Möglichkeit der Planung
oder
-> Verzicht auf 100 Projekte (oder einen Teil davon)
oder
-> Aufgabenverschiebung – bspw. Entbürokratisierung / Übertragung auf Verwaltung / Sekretariat usw.
oder
-> Option auf Zahlung der Überstunden
oder
-> Teilmodell(en) aus obigen
oder
-> …
“Lächerlich.”
Ja. Allerdings sehe ich das offensichtlich etwas anders “Lächerlich” als Sie.
“Korrekturen werden dadurch ausgeglichen, dass die Schüler dann 6 Wochen nicht da sind, Zweitkorrektoren müssen einen Ausgleich bekommen, wenn sie keine Abiklasse haben (passiert bei kleineren Schulen).”
Könnte man machen. Warum denn nicht? Ansonsten “bleibt es erstmal liegen”.
“Die Arbeit muss gemacht werden, ich kann eine Schulaufgabe nicht liegen lassen, weil mein Kontingent an Stunden bereits erfüllt ist. ”
Warum denn nicht? Das ist Aufgabe des Arbeitgebers diese/solche Rahmenbedingungen zu bedenken/planen. Das ginge eben … Siehe oben.
“Die Arbeit” muss in jedem Beruf gemacht werden. Ansonsten bräuchte man diese Berufsgruppen nicht.
Gibt es nicht genug Ressourcen, dann fällt etwas weg.
Plant und führt man es schlecht durch als Unternehmen … Fällt man als Unternehmen.
Wenn es zu wenige Bäcker usw. gibt, dann bekommt halt nicht jeder “sein Lieblingsbrot”.
Gibt es zu wenige Bauarbeiter, bleiben diese Bereiche eben “liegen”.
Wenn jemand ein Haus baut, dann stehen auch nicht 24 Stunden die Arbeiter vor Ort.
Und wenn die Termine nicht eingehalten werden, dann wird das Unternehmen langfristig evtl. Probleme haben.
Wenn ich als Unternehmen zu wenige Mitarbeiter habe oder einstelle … Arbeitsbedingungen/Rahmenbedingungen verbessern, wo Möglich. Ansonsten: Selbstverschuldung.
Daher wäre auch hier die Lösung bspw.: Deputat (präventiv) senken oder Ausgleichstunden/-zahlungen im Bezug auf Überstunden. Die kann man ja auf 6 Monate strecken … Das sollte also echt machbar sein planerisch.
“Und nicht zu vergessen, die unterrichtsfreie Zeit. Ich möchte die freie Arbeitseinteilung nicht missen.”
Vergleichbar mit “Honararbasis”, “Homeoffice”, “flexible Arbeitszeitmodelle”. Warum schafft man es hier? Aber bei Lehrkräften/Schulen soll das nicht möglich sein? Das ist doch wirklich “lächerlich”.
“Ich fürchte, mit der Arbeitszeiterfassung wird man sich ins eigene Fleisch schneiden.”
Vielleicht – vielleicht nicht. Momentan ist das doch auch nichts … Oder? Also gerne mal versuchen. Und dann eben das Arbeiten, was einem als Rahmen gegeben wird. Gerne mit Priorisierung der Bereiche.
Macht man die Rahmenbedingungen dann (noch) schlechter … Gibt es eben noch mehr Mangel und weniger Anfrage des Berufes. Dazu ggf. viele, welche aufhören/wechseln. Fällt halt das System noch schneller ein. Vielleicht lernt man dann daraus?
Sehe ich persönlich nicht als riesen Problem für “uns”. Das ist dann das Problem des AG.
Ein Unternehmen würde dann eben insolvenz anmelden, wenn die etwas so massivst verbockt.
“Besser wären kleinere Klassen, Entlastung bei Verwaltungsarbeiten und Assistenzkräfte bei Inklusion und Integration.”
1. Wird das schon seit Ewigkeiten gefordert. Und wie ist die Tendenz so? Wie die Erfahrungen? Wie der Prozess? Wie die Planungen? Wie die Versprechungen vs. Realität?
2. Ist das kein “entweder” oder … Wie kommt man denn darauf? Arbeitszeiterfassung ist Verpflichten (Punkt!). Das kann und sollte man dementsprechend durchsetzen.
Als Tipp: Die von Ihnen genannten Punkte sind zugleich massivst hilfreich um die Arbeitszeiten (massig Mehrarbeit) dann auch entgegenzuwirken. Braucht man hoffentlich hier nicht “aufdröseln”, da selbsterklärend? Vielleicht geht das Eine mit dem Anderen einher … Widerspricht sich halt nicht, sondern ergänzt sich.
3. Genau diese Punkte sind AG-Aufgaben. Man spielt in dem System als AN. Der AG gestaltet das Spiel. Dann muss der AG hier eben mal seinen Job endlich auch machen.
“Alles andere macht für mich keinen Sinn. Ist halt meine Meinung, Sei dürfen gerne eine andere haben, echt jetzt.”
Das ist auch absolut in Ordnung. Jeder und jede darf und soll eine eigene Meinung haben.
Fakt ist nunmal:
– Rahmenbedingungen stellt der AG
– Viele Möglichkeiten werden nicht genutzt [bspw. Deutschlandweit agieren, statt Länderweit … Materialien einheitlich stellen … ]
– Geld ist (eines) der Hauptpunkt(e) der Lösungen [der Staat sollte sich das leisten können …]
– Zeit ist ein anderer Hauptpunkt der Lösung … Hier bräuchte man eben bessere Rahmenbedingungen (das kostet wiederum Geld) und dazu:
– Human Kapital als weiterer Hauptpunkt … Auch dieser kostet sehr viel Geld, hilft allerdings den Rahmenbedingungen massivst
– Dazu kommen weitere Rahmenbedingungen (Klassengröße, Platz, Material, Ausbildung, Fobi…)
Fazit:
Rahmenbedingungen (Zeit, Personal, Gebäude, Klassenstärke, usw. usf.) sind Aufgabe des AG. Hier hilft … Geld …
Mag man dieses nicht einsetzen … Darf man eben keine (hohen) Erwartungen haben.
Man kann natürlich auch irgendwo anpassen … Weniger Bürokratie, Bildungspflicht – statt “Schulpflicht” … Usw. Usf.
Weil man dazu eine Arbeitszeiterfassing durchführen müsste..
Die Abiturprüfungen in Physik, Biologie und Chemie führen in Sachsen dank erstmaliger Nutzung von “illustrierten” “materialgestützten” IQB-Aufgaben im Abitur 2025 zu immenser Belastung der korrigierenden Lehrkräfte. Die Anzahl der vom Abiturienten mit immer weniger konkreten Fachkenntnissen (Sachwissen) und geringeren kognitiven Fähigkeiten (Denkleistungen) durch umfangreiche “Materialschlachten” zu erreichenden Bewertungseinheiten hat sich verdoppelt und die Zeit für die Korrektur auch.Die von uns aufwändig vorbereiteten Experimente muss der Abiturient nicht mehr durchführen, sondern kann die Ergebnisse gegen minimalen Punktabzug als “Lösungskärtchen” digital anfordern. Maximalaufwand für uns, immer minimalistischere Forderungen an die Abiturienten. Super das neue Normal. Viele KuK sind begeistert, ach nee entgeistert.
Als ich vor über 20 Jahren den folgenden Beitrag von Hans Peter Klein (Professor für Biologiedidaktik) las, musste ich schmunzeln und war froh über das damalige Niveau im MINT-Unterricht der sächsischen Gymnasien.
“Der neue Abiturient begibt sich in den von ihm zu bearbeitenden Aufgabenstellungen auf eine Art Ostereiersuche, in dem nahezu alle Antworten aus dem vielfältigen Text- und Grafikmaterial zu entnehmen sind. Lesekompetenz ist gefragt. Fachwissen ist Schnee von gestern. Damit belastet man sich heute nicht mehr.”
“Man hat die Kompetenzorientierung dazu missbraucht, das zu deren Entwicklung notwendige Wissen weitgehend zu entfernen, insbesondere in den Zentralabituraufgaben fast aller Fächer, im zugrunde liegenden Unterricht zunehmend auch.” Nur das Wissen werde als erstrebenswert erachtet, das anwendbar sei und im Rahmen einer weltweiten “employability” Konkurrenzvorteile verschaffe. “Bildung und Wissen als Wert an sich spielt in diesem Konzept keine Rolle mehr.”
Da simmer jetzt dabei, dat is gar nicht prima, finden viele MINT-Kollegen, die sich derzeit nen Wolf korrigieren, dabei im neuen Normal von Abituraufgaben zunehmend die sinnstiftende und zielführende Wissenschaftspropädeutik ihres Faches vermissen und das gewünschte Notendumping innerlich ablehnen.
Auch derartige Tendenzen machen unseren Job intellektuell immer weniger attraktiv und zunehmend emotional belastend.
Vom Lehrenden zum Animateur und Begleiter bei der Ostereiersuche!
Ich war damals auch überrascht, dass man z.B. bei kompetenzorientierten Abituraufgaben im Fach Biologie bei sturer Orientierung an den Infotexte zu sachlich falschen Ergebnissen kommen musste, das aber für Benotung der Prüfungsaufgabe egal war. Wäre mal interessant zu erfahren, welche Note wohl Prüflinge erhalten hätten, die aufgrund von eigenem Fachwissen die Auswirkungen auf das Ökosystem zwar fachlich korrekt dargestellt hätten , aber eben gegensätzlich zu den Lösungsvorschlägen, die aufgrund der Infotexte erwartet wurden.
Pressmeldung aus der Zukunft (2030):
“Führende Bildungswissenschafter und -politiker fordern von den Schulen, dass sie die sogenannte Komeptenzorientierung endlich abschaffen und zu alten Bildungsidealen zurückkehren müssen: ‘Gerade in Zeiten der KI ist ein gesichertes Faktenwissen unabdingbar um die Qualität der per künstlicher iIntelligenz generierter Antworten beurteilen zu können’, so Bildungsexperte Prof. Dr. Ichwar Schonimmerdagegen. Die Schulen hätten sich mit der übereilten Einführung der kompetenzorientierten Lehrpläne auf einen Irrweg begeben, der nun umgehend korrigiert werden müsse. ‘Es kann icht sein, dass Schulen hier entgegen dem Rat der aktuellen Forschung agieren.’, so der Experte weiter. ‘Die Kultusministerien hätten dem Druck der Lehrkräfte und Bildungsverbände nie nachgeben dürfen. Das war ein Fehler, der sich nun rächt.” Auf den Einwand, dass es doch Hochschulwissenschaftler, Ministerialbeamte und OECD-Funktionäre waren, welche hinter der Einführung der Kompetenzorientierung standen, erwiderte Prof. Schonimmerdagegen etwas ungehalten: ‘Das waren immer nur Einzelmeinungen. Die Aussicht, sich das Leben an den Schulen mit dem Verzicht auf Wissensaneignung leichter zu machen, war für viele Lehrkräfte wohl zu verlockend. Aber jetzt weht wieder ein anderer Wind. Dem müssen sich die Lehrkräfte anpassen, die Schonzeit ist vorbei. Die Bildunfgswissenschaft ist wieder am Zug, da können die Frösche im Teich soviel quaken, wie sie wollen.’ Das Wichtigste sei jetzt, umfangreiche universitäte Forschungsprojekte zu finanzieren, um der Misere an den Schulen ein Ende zu bereiten. Notfalls müsse man dafür temporär Gelder aus dem Bildungsetat von den Schulen zu den Hochschulen umschichten. Die Zukunft warte schließlich nicht, so der Professeor weiter.”
Dementsprechend wird dann auch unter Einhaltung meiner Arbeitszeit korrigiert. Dann werden die Prüfungen nur noch überflogen und im Zweifel ist man deutlich kulanter. Ich schulde meinem Dienstherren nur meine Arbeitszeit, es gibt aber keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit meiner Korrektur. Wenn ich es nicht besser kann, was soll er denn machen? Hatte bisher damit noch nie ein Problem.
Die von uns aufwändig vorbereiteten Experimente muss der Abiturient nicht mehr durchführen, sondern kann die Ergebnisse gegen minimalen Punktabzug als “Lösungskärtchen” digital anfordern. Maximalaufwand für uns, immer minimalistischere Forderungen an die Abiturienten.
Mal interessehalber:
Ist das bei Ihnen großartig passiert? – Bei uns haben in Chemie fast alle Prüflinge auch die Aufgabe mit Experiment gewählt – und dieses dann tatsächlich auch durchgeführt.
Ist bei mir auch nicht passiert. Bisher hatten die sächsischen Abiturienten diese Option nicht. Eine Aufgabe mit Experiment war schon immer Pflicht.
Wer den praktischen Teil nicht lösen konnte, musste Punktabzüge in größerem Rahmen in Kauf nehmen, was ich für eine Abiturprüfung in einer Naturwissenschaft auch für angemessen hielt.
Meiner Meinung nach, also wieder ein “Stange tiefer legen” beim Niveaulimbo im neuen Normal mit IQB-Bildungsstandards.
Kann ja sein. Aber sind die Abiturienten nicht jahrelang durch die Hände von hochkompetenten Lehrpersonen gegangen? Woran erkennt man denn die hochprofessionelle Sach- und Methodenkompetenz der hochbezahlten Lehrkräfte?
Oder sind es mal wieder die Eltern, die Schuld daran haben, dass die Kinder sich “animieren” lassen und nichts mehr können?
Geliefert wie bestellt würde ich sagen.
Die Lehrer selbst tragen nur wenig Schuld. Sie müssen mit den Rahmenbedingungen klar kommen und wurden an der Uni geprägt. Sie müssen sich nur die Kollegen kurz nach dem Referendariat und kurz vor der Pensionierung anschauen. Das trennt Welten. Wenn Sie an einer Gesamtschule arbeiten, müssen Sie auch die SEK I- und SEK II-Kollegen miteinander vergleichen. Das trennt auch Welten.
Denkfehler! Sachkompetente Lehrpersonen waren es nicht, welche derartige Bestellungen einreichten.
Wir werden nicht müde zu betonen, dass wir schon lange die Faxen dicke haben, “bestellte” Lernerfolge durch stetige Verflachung des fachlichen Anspruchsniveaus generieren zu sollen und Bildungsabschlüsse in “Durchwinkstrategie” mit inflationierten Bestnoten auszureichen (nachzutragen) haben.
Wer hat bestellt und bestellt immer weiter? Elfenbeintürmler, Wolkenkuckucksheimer, Helikopter- und Rasenmähereltern, Sozialromatiker, Amelies Weltanhänger … ?
Wer ist es leid zu liefern – viele, der zu Lernbegleitern und Animateuren degradierten Lehrpersonen, die der Meinung waren als sie Lehrer wurden, wo Lehramt draufsteht, sollte auch Lehre drin sein.
Nö.
Die SuS sind durch das gegangen, was Lehrkräfte (egal welcher Kompetenz) gezwungenerweise durchführen müssen.
Auf Bestellung von SuS und Eltern, mithin der Gesellschaft – und gerne vollstreckt von der Politik.
Ganz demokratisch.
Geliefert wie bestellt, in der Tat.
Wir Lehrer sind dabei die Auslieferer, NICHT der Anbieter.
Wenn meinen Sie mit den Kaltblütern? Die Schüler oder die Lehrer?
Ich verstehe den Frust über die Arbeitsbedingungen wirklich.
Aber auch Eltern und alle, die von Schule “betroffen” sind (und keinerlei Einfluss oder Mitsprache haben!) sind gefrustet!
Ein wichtiges Instrument der Redaktion sind Klammereinfügungen in der Titelzeile. Oft mit einer bestimmten Bedeutung. An die Petion Matheabi sei erinnert.
Allerdings handelt es sich um eine Erhebung, die seit Jahren stattfindet, die Belastung wird mittlerweile auch nicht mehr bestritten. Richtig ist auch, dass im letzten (!!!!) Jahr mitgeteilt wurde, dass die betroffenen LK Korrekturzeiten erhalten können. Allerdings gibt es die Prüfungen seit 2005, den Brief seit 2024.
Hinweis: Ich kann auch Klammer
In Rheinland-Pfalz gibt es bei beruflichen Gymnasien KEINERLEI Zusammenarbeit oder einen Pool. Da muss jede Schule selbst den ganzen Mist erstellen. Von Mathe, über BWL bis xyz.
Unfassbare Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
Korrektur Matheabi + Vorbereitung mündliche Nachprüfung: 60 Stunden zusätzliche Arbeit. Frag mal eine Deutschkollegin. Die haben noch mehr Korrekturzeit.
Mache ich nicht mehr, weil ich meinen Feierabend brauche. Wenn ich nachmittags daheim bin, hat mein Liebster sein Homeoffice schon beendet. Er hat keine Staus und rote Ampeln mehr!
Finde die 4 Tage Woche nur noch fair.
Sie korrigieren die Abituraufgaben einfach nicht mehr, oder wie soll man den Kommentar verstehen?
Und was macht der Absprung in die Firma des Göttergatten?
Den Lehrern werden in den letzten Jahren immer mehr Aufgaben in kürzerer Zeit aufgebrummt und das ohne jegliche Entlastung. Beispiele gefällig? Sehr gerne hier in BaWü:
Zweitkorrekturzeitraum der Abiprüfungen auf 1 Woche gekürzt.
Teil 1 der Abschlussprüfungen in der Berufsschule von der IHK auf die Schulen/Lehrer verlagert (Erstellung, Orga/Räume, Korrektur), mündliche Abschlussprüfungen an der IHK, welche „ehrenamtlich“ sind, dürfen nur in der Freizeit genommen werden und die „Bezahlung“ ist 3,50 EUR (die externen Prüfer erhalten im Übrigen keine 3,5), bei
Mündliche Abiprüfungen müssen die Schüler seit Neuestem kein Thema vorbereiten, sondern der Lehrer muss für jeden mündlichen Prüfling 3 unterschiedliche Prüfungen vorbereiten, natürlich mit Erwartungshorizont und Bepunktung….
Ich wäre mich mittlerweile, indem ich überlastungsanzeigen stelle und ehrenamtliche, oktroyierte Tätigkeiten ablehne
*Wehre mich* muss es natürlich heißen
Sie sind willensstark und setzen sich für Veränderungen ein, Petra.
Ihre 4 Tage Woche wird kommen und ein paar genießen sie schon.
Es hindert sie niemand daran, sich eine Tätigkeit zu suchen, bei der sie mit ihrem liebsten auf der Terrasse sitzen können. Ein paar Berufe fallen aber flach. Ärztin, Bäckerin, Produktionsleiterin, Pfarrerin z.B.
Ach ja. Lehrerin auch.
Aber sonst: freie Berufswahl. Also nur zu!
aber schon irgendwie ein großer Nachteil, dass die Lehrer keine einzige Verbesserung sehen – weder Homeoffice, noch Zeitausgleich, noch workaway oder 4 Tage Wochen.
Da kann ich Frau Petra definitiv verstehen, wenn sie dann noch Zeit investiert und mehr Benzin zahlen muss :/
Ich könnte Frau Petra auch nicht verstehen, wenn sie für ihren Beruf nicht nur Zeit investieren und mehr Benzin zahlen muss, sondern auch noch
muss
Das sind alles Themenbereiche die ich unter “allgemeines Lebensrisiko” sammeln würde.
Das Leben bring nunmal den einen oder andern “Nachteil” mit sich.
Funfact: workaway ist nirgends so einfach wie im Lehrerberuf
Wenn ich schon höre, dass in Abiturprüfungen in einem Bundesland wie Bremen keine Korrekturzeichen mehr erlaubt sind, sondern zu jedem Fehler ein Kommentar geschrieben werden muss – auch in Mathe, denke ich, man kann den Korrekturaufwand auch unnötig in die Höhe treiben.
Was genau machen denn die Lehrer nach den Korrekturen, wenn die SuS nicht mehr zur Schule kommen müssen?
Ich hätte da noch eine nette Ergänzung: Man wird für genau die “wegfallende” Stundenzahl an die Nachbarschule ausgeliehen, allerdings nicht wegen plötzlicher Erkrankungen, sondern um in einer chronisch unterbesetzten Situation die Ausfallstatistik schönzurechnen. Erst zur Einzelförderung, kurz danach als Vertretung. Ein völlig unbekannter Gastlehrer vor ihm völlig unbekannten Schülern , acht Wochen vor Schuljahresende. Da ist nichts mit glänzenden Kinderaugen….
@Mika direkt: Bei Ihren Kommentaren habe ich manchmal das Gefühl, dass wir uns kennen müssten – zumindest ist der schulische Hintergrund sehr ähnlich und ich kann mit den meisten Ihrer Sichtweisen und Erfahrungen sehr gut mitgehen.
An einem Gymnasium kommen außer den Abiturienten nach dem Abi noch alle anderen SuS, die man so unterrichtet zur Schule. Und nach dem schriftlichen ist vor dem mündlichen Abi. Und nach dem mündlichen ist Zeugniskonferenz für die restliche Schule. Ist ja nicht so, dass eine Schule nur aus Abiturienten bestünde.
Und wer in BW an einer beruflichen Schule unterrichtet mit Oberstufe hat Abi, dann BS-Prüfungen (Achtung in BW kein MC), dann BK2 und BF2. Dann kommt das mündliche Abi, die mündlichen IHk Prüfungen und BK und BFW.
In Sachsen-Anhalt fingen die Prüfungen vor den Ferien an – in den Fächern Biologie, Chemie und Physik. Nach den Ferien dann fix Geschichte, eine Woche später Deutsch, Anfang Mai dann Englisch. Und wenn man dann noch (zusätzlich zum Erstgutachten) Zweitgutachten erstellen muss, ist man richtig bedient. Damit aber nicht genug. Nun kontrolliert man Stundenabrechnungen erneut aus den Schuljahren 22/23 und 23/24 und erkennt Lehrerinnen und Lehrern plötzlich Mehrstunden ab! 1-2 Jahre später … nachträglich.
Na dann hat man gleich noch viel mehr Spaß, wenn es an die Korrekturen geht.
Das kommt davon, wenn sich die Bedingungen über Jahre nicht anpassen. So werden die Lehrer wieder 4 Wochen durchkorrigieren mitsamt Wochenenden.
Auch deshalb sollte die
4-Tage Woche als Möglichkeit geschaffen werden.
Woanders gibt es Ausgleich für Wochenende-und Feiertagsarbeit von 100%.
Die Gehälter sind mittlerweile zu niedrig für Akademiker. Es gibt auch keinen Bonus oder Prämie.
Woanders wird der Bonus in die Rente gestottert und ab 62 ruft der Ruhestand.
Von 2-3 Tagen Homeoffice kommt hier auch keiner in den Genuss (Zeit sparen, Benzin, Stress, kratzen und PKW Abnutzung)
Schönes Wochenend
Ich finde, Sie sollten aus dem Schuldienst austreten. Das wäre für ALLE gut.
Ich finde, sie machen das richtig und das sind immerhin positive und entlastende Verbesserungen.
Die 4 Tage Woche wird kommen und manche haben sie schon.
Nein, das ist unrealistischer Unfug.
Warum sollte sie? Die real existierenden Arbeitsbedingungen, die sie anprangert, sind nicht zeitgemäß und vor allem, sie sind unrechtmäßig wegen der fehlenden Arbeitszeiterfassung sowie den erheblichen Einschräkungen bezüglich der Genehmigung von Teilzeit bzw. Altersteilzeit. Die pauschale Anrechnung von unterrichtsfreien Tagen abzüglich von 28 Urlaubstagen als Überstundenausgleich ist bei weitem nicht mehr angemessen.
Was die meisten übersehen, ist die Tatsache, dass die durchschnittliche Anwesenheitszeit an Schultagen deutlich höher ist als ein Fünftel des Wochenstundendeputats. Bei “schlechten” Stundenplänen werden dann aus 5 bis 6 Unterrichtsstunden einschließlich Bereitschaften, Freistunden und Aufsichten siebenstümdige Arbeitstage plus die zeit, die zuhause für Vor- und nachbereitung von Unterricht sowie Korrekturen verbracht wird. Von außerunterrichtlichen Arbeiten wie Konferenzen Sprechzeiten oder Sprechtage und sonstigen schulischen Veranstaltungen gar nicht erst zu reden.
Ebenso wird gerne übersehen, dass Lehrkräfte eben nicht die tariflichen 25 bis 28 Urlaubstage plus alle gesetzlichen Feiertage haben, da außer 1. Mai, Christi, Fronleichnam und Allerheiligen Himmelfahrt in die Ferienzeiten fallen. Da schrumpfen dann die “übermäßigen” unterrichtsfreien Zeiten der Lehrkräfte ganz schnell auf weniger als 20 Arbeitstage im Vergleich zu den “hart arbeitenden” Arbeitskräften in der “freien” Wirtschaft, die im Gegensatz zu Lehrkräften vom Arbeitgeber einen den Vorschriften entsprechenden Arbeitsplatz einschließlich der erforderlichen Büromittel- und Kommunikationsausstattung gestellt bekommen.
Versuchen Sie doch einmal gedanklich einen höhenverstellbaren Arbeitsplatz als Lehrkraft zu beantragen bzw. genehmigt zu bekommen. Dabei geht es allerdings nicht um die steuerliche Anrechen- und Absetzbarkeit für den privat finanzierten Tisch.
Es hat schon Gründe, warum sich so wenige Jüngere für den Schuldienst entscheiden. Im Gegenzug zu den in den Kollegien auftretenden Anfällen von Schnappatmung und Hyperventilation infolge kultusbürokratischer Verordnungen und Erlasse gibt es dann Broschüren zum Thema “Richtiges Atmen” zur Stressbewältigung und Empfehlungen zur Selbstachtsamkeit zum Selbstausdrucken und Lamminieren. – Ommmmhhh!
richtig, in den Ferien sind immer viele Feiertage und woanders gibt es schon Zeitausgleich :/
Einfach nicht mehr attraktiv
Oder man wird in den Ferien krank. Viel Spaß dabei, dann die “Urlaubstage” an anderer Stelle zu nehmen.
Du legst den Finger aber sehr in die Wunde, Realistin.
ich glaube, viele wollen die Wahrheit nicht hören :/
Du hast Recht mit Homeoffice!
@Tanya
@Thomas
@Realistin
Zum Thema Homeoffice:
Die einen sagen so – die anderen sagen so:
https://web.de/magazine/ratgeber/job-gehalt/ploetzlich-homeoffice-arbeitgeber-regeln-aendert-40891798
Ärger im (angeblichen) Paradies?
Und dass “woanders” je nach Branche unterschiedliche (SINNvolle) Anpassungen (Forderungen) bedeutet, wurde schon oft von unterschiedlichen Foristen angesprochen … leider immer ohne direkte Reaktion von z.B. @Realistin.
Kleine Einhilfe: … Hoooooomeooooffice für Feuerwehr, Polizei, Kassenpersonal, Friseure, … und für Menschen mit “Studiums-Abschluss” 😉 natürlich auch: Man denke nur an Notärzte!
(Die legen dann bestimmt nicht mehr den Finger in die Wunde an jedem Ort, an dem eine kollabierte oder verletzte Person zum Liegen kommt – nur noch im häuslichen Arbeitszimmers des Notarztes, allerwerteste @Tanya & Friends.) 😉
Letzte Frage für heute:
KÖNNEN Troll-Bots überhaupt fragebezogen (sic!) antworten oder ist die Entwicklung noch nicht so weit?
Ebenfalls: Schönes Wochenende.
Pit möchte demnach so weitermachen bei den schlechten Bedingungen?
Natürlich klappt Homeschooling in gewisser Weise.
und natürlich sind 2-3 Homeoffice pro Woche irgendwo attraktiver als deine 5-6 Tage im Schulhaus. Die Pendelzeit alleine bringt da schon sehr, sehr viel 🙂
Es gibt Leute, die unter deutlich prekäreren Verhältnissen arbeiten als wir Lehrkräfte, insofern ist es Jammern auf hohem Niveau. Das soll nicht heißen, dass die Arbeitsbedingungen immer toll wären, aber Homeoffice ist m.E. nicht das Allheilmittel, um die Situation zu verbessern.
Warum arbeiten Sie eigentlich 5-6 Tage pro Woche in der Schule, wenn die Kinder nur 5 Tage da sind?
Und warum beschweren Sie sich über lange Pendelei? Niemand schreibt Ihnen vor, wo Sie wohnen müssen.
“Natürlich klappt Homeschooling in gewisser Weise.”
Die wichtige Frage bei der Debatte ist m.E. nicht, ob es irgendwie in gewisserweise für einzelne Schüler klappen könnte, sondern wie sinnvoll das ist. Während der “lockdowns” haben wir gemerkt, dass es für viele Schüler eben nicht geklappt hat:
Bei den 5./6. Klässlern ging es eben nur, weil die Eltern sich gekümmert haben, den Kindern beim Starten der Videokonferenzen geholfen haben usw. In der regulären Schulzeit wollen die Eltern aber ihre Kinder betreut und beaufsichtigt haben. Insofern können Sie die kleinen Schüler nicht einfach ins Homeoffice schicken, sondern die müssen Präsenzunterricht haben.
Schon mit Teilzeit und Anrecht auf einen unterrichtsfreien Tag bekommmen es die Stundenplaner nicht immer hin, diesen freien Tag auf den gewünschten Wochentag zu legen.
Jetzt stellen Sie sich vor, Sie wollen 100 Lehrkräfte so zuteilen, dass jeder 2-3 “freie” Tage in der Woche hat, aber trotzdem alle Präsenzstunden abgedeckt sind und alle Fachräume sinnvoll genutzt werden, während Sie in diversen Fächern massiven Lehrkräftemangel haben…
Nur als Anregung:
Natürlich, das könnte organisatorisch kompliziert sein, kostet Geld und benötigt ein evtl. erhebliches Mehr an Lehrern… aber wenn wir nicht iiirgendwie den Beruf im Wesentlichen(!) attraktiver machen (und das erscheint mir wie eine sinnvole Maßnahme), haben wir irgendwann garkeine lehrer mehr, weil niemand nachkommt und der Rest vor seiner Zeit ausbrennt.
Wir brauchen Visionen… uind das kann Teil einer VIsion sein.
Das hängt sicher von den Fächern und dem persönlichen Empfinden ab, aber unsere Schulleitung hatte mal meine Stunden massiv verdichtet, im Glauben, mir damit einen Gefallen zu tun.
Für einen wirklich freien Tag hat es leider nicht gereicht, aber Montag und Dienstag geblockt acht bzw. sechs Unterrichtsstunden. Dabei einige naturwissenschaftliche (Leistungs-)Kurse der Oberstufe mit vielen Experimenten. Die Vorbereitungen dafür muss man nunmal in der Schule machen und über das Wochenende kann man wenig offen stehen lassen. – Alle Pausen sind für Hin- und Herräumen etc. draufgegangen, es war unheimlich anstrengend und Mittwoch nachmittags war ich regelmäßig platt. Und selbst dieser – gutgemeinte – Stundenplan hat nicht für einen freien Tag gereicht. Sowas brauche ich nicht wieder…
Für andere KuKs mag es anders sein, aber (fehlendes) Homeoffice ist für mich nicht der entscheidende Faktor. Es sind eher die vielen außerunterrichtlichen Aufgaben, die man reduzieren müsste:
Wir haben so viel Zettel-Wirtschaft (hier noch was einsammeln, da was zurück, SuS dran erinnern, noch irgendwas abzugeben, ihre Fahrtkarten abzuholen etc..).
Zumindest bei uns sind die Planungen von Projektwochen und Fahrten wenig nachhaltig. Warum fährt nicht z.B. ein bestimmter Jahrgang immer an Ort X, mit dem Ziel die Klassengemeinschaft zu stärken, dazu ein Satz möglicher, fertig-geplante Unternehmungen. Dazu müssen nicht die Klassenlehrkräfte jedes Mal selbst recherchieren, Angebote einholen usw. Das kann man zentral, mit langem Vorlauf organisieren.
Wenn bspw. eine bestimmte Projektwoche in einem Jahrgang immer um Prävention geht, dann sollte es einen fertigen Plan geben. Bewährte außerschulische Angebote kann man dazu zentral mit einem knappen Jahr Vorlauf anfragen. Wenn das jedes Jahr läuft, kann sowas eine Jahrgangsleitung im Blick haben und direkt organsieren, damit nicht jeder Jahrgang das Rad neu erfinden muss.
Nach vielen Jahren im Dienst hat man irgendwann auch für alle möglichen Dinge Elternbriefe fertig und kann sie “recyceln”. Aber warum schreiben alle Fachlehrkräfte (z.B. wegen Sexualaufklärung) und Klassenlehrkräfte (für Fahrten) diese Elternbriefe überhaupt selbst?
Wir haben z.B. nichtmal ein von der Schulleitung bestätigtes Muster-Schreiben für Klassenfahrten. Sowas könnte man gut standardisieren, inklusive rechtssicherer Abfrage von Vorerkrankungen und Allergien…
Auch ein Problem bei uns ist die hohe Anzahl an Jahrgangsdienstbesprechungen, Fachdienstbesprechungen, Konferenzen etc. Wir hatten in diesem Schuljahr mal sieben Wochen hinter einander, in denen in jeder Woche ein Nachmittag nur für sowas draufgegangen ist!
Ich denke, insgesamt könnte man durch Standardisierung von Abläufen und Aufgabenübertragung uns Lehrkräfte deutlich von solchen außerunterrichtlichen Aufgaben entlasten und durch sinnvolle Kommunikations- und Informationsstrukturen die Anzahl der Konferenzen und Besprechungen massiv reduzieren. All das würde Schule m.E. viel attraktiver machen, als eine Möglichkeit für Homeoffice.
In den Ferien kann man ja eh zuhause bleiben. Das deckt schon einen ziemlich langen Zeitraum ab.
Also im Schnitt ist mind 1 Tag home Office eh schon vorhanden.
Nein, die meisten Nutzer hier haben sich bewusst für einen Beruf entschieden, bei dem es in Präsenz um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht.
Frustrierend sind der Servive-Gedanke vieler Eltern und die zig Zusatzaufgaben, durch die wir nur noch ein Drittel unserer Arbeit wirklich mit Unterricht verbringen.
Daher können viele mit den unsinnigen Forderungen nichts anfangen, weil die die Situation eben nicht deutlich verbessern.
Dazu kommt, dass die Realistin immer wieder die gleichen Forderungen postet, aber nie darauf eingeht, wie sie sich das konkret vorstellt. Damit verbreitet sie eher schlechte Stimmung als irgendwas konstruktiv beizutragen.
“Nein, die meisten Nutzer hier haben sich bewusst für einen Beruf entschieden, bei dem es in Präsenz um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht.” – das lässt sich doch lösen! Der Lehrer bleibt zu Hause und die Schüler pendeln zu ihm/ihr! Problem gelöst und alle sind zufrieden!
Aber dann ist es mit der Ruhe auf der heimischen Sonnenterasse wohl Essig! 🙂
Quasi die Definition von homeoffice – man nimmt sich die Arbeit (hier: “Schüler*innen”) mit nach Hause? 😉
Stimmt, wozu Kinder unterrichten? Die sind ihr vollkommen egal.
Das eine ist, wie gerne Realistin hier homeoffice, 20% mehr Geld, … hätte.
Was ich mich frage: wie erfolgreich würde ein Unternehmen laufen, das Realistin leitet. Gut, ich hab Schwierigkeiten, mir vorzustellen, was der Kern Ihres Geschäftes ist (muss ja was sein, was nichts vor Ort produziert werden muss).
Wie zufrieden wären die MA (bzw wie lange hätten sie einen Arbeitsplatz). Und wie wäre Realistin als Führungskraft.
Was denkt Ihr?
Würde sie die Dame und ihren Gatten auf der Terrasse beschäftigen? Würde das Unternehmen so erfolgreich sein, ständig Spitzenlöhne zu zahlen etc?
Und wie ist es beim AG “Staat” im Bereich von bspw. Schule?
Wie ist es so im Bereich “Zufriedenheit der Rahmenbedingungen” bei Pflegekräften? Bei Kitas? …
Nach Ihrer Logik müsste man in Ausbeuterländer schauen und sagen “auch wir – Deutschland – könnten doch mal wieder schön aktiv mit Kinderarbeit und Hungerlohn anfangen”, statt nur passiv davon zu profitieren … Einige Unternehmen würden sich wohl freuen, keine “Umwege” dann mehr gehen zu müssen.
Mal im Ernst … Viele LuL arbeiten sowieso Teilzeit … Oder haben diese dann auch den falschen Beruf gewählt, “weil sie nicht so viel in der Klasse stehen”?
Das wäre doch die Ableitung dieser Logik …
Von miraus können Sie persönlich auch 40 Deputatsstunden freiwillig machen … Go for it.
Aber ob man VZ jetzt 80% Schule / 20% Homeoffice hat oder TZ 50% / 50 % “reduzierte Stunden/”frei”” … Ist rechnerisch schnell mal gemacht.
Doch … “Das geht” …
Schon bemerkt? Der Lehrerberuf besteht in der Regel schon aus fast 50% Homeoffice….
Wenn man die Arbeitszeiterfassung einführen würde, müsste man keine Korekturtage fordern.
Das kommt ganz darauf an. Wenn Sie nur an die – zu verrechnende – Arbeitszeit denken, haben Sie recht.
Das Problem bei Abikorrekturen (Erst -, Zweit -, Drittkorrektur) ist allerdings der gesetzte, meist viel zu knapp bemessene Zeitrahmen. Wenn ich nur wenige Tage habe, um diese umfangreiche Korrekturarbeit zu erledigen, kann ich in dieser Zeit nichts anderes machen (Unterrichtsvorbereitung, Lerngang etc.). Das müsste dann alles on top geschehen, notfalls mit Nachtschichten. Da nützt es auch nichts, wenn die Korrekturarbeit irgendwann auf einem Arbeitszeitkonto auftaucht oder mir vergütet würde. Was hilft, sind großzügiger gehandhabte Korrekturzeiten oder eben freie Tage in der Korrekturphase – nicht etwa Wochen später als Arbeitszeitausgleich.
In der Zeit, in der Lehrer korrigieren ist der Unterricht schon immer Schmalspur. Das gilt für Abi genauso wie für normale Arbeiten.
Erst wenn die nächste Arbeit vor der Tür steht drehen wieder alle am Rad und es wird für alle stressig. Aber nach geschriebener Arbeit wird im Unterricht erstmal ein paar Gänge runtergeschalten. Zum Leidwesen der Kinder passiert das meist in allen Fächern gleichzeitig.
In BW gibt es übrigens korrekturfrei. Das Jammern zählt hier also eh nicht vollumfänglich.
Also für meine Schule trifft das nicht zu. Ist das ein subjektiver Eindruck Ihrerseits?
Sportleher haben ja auch nicht vile zu korrigieren.
Aber fragen Sie mal einen Deutschlehrer mit sieben Korrekturgruppen.
Mein Fach ist Englisch, da wird Abitur geschrieben …. und jetzt?
Wenn es eine Arbeitszeiterfassung gibt, sind Nachtschichten passé. Die Arbeitszeiterfassung dient ja nicht nur zur Erfassung und Vermeidung der Überschreitung der zulässigen Wochenarbeitszeit, sondern auch zur Erfassung und Vermeidung der Tageshöchstarbeitszeit.
Das kommt drauf an. Sieht man rein auf die in die Korrektur investierte Zeit, haben Sie Recht. Das Problem bei Abikorrekturen ist aber die zu knappe Zeit, die man dafür hat, i.d. R. neben der normalen Unterrichtstätigkeit. In der Zeit, in der ich korrigiere, kann ich keinen Unterricht vorbereiten, keine Exkursionen organisieren usw. es sei denn, ich mache das on top und lege die eine oder andere Nachtschicht ein. Da hilft auch nicht, dass diese Stunden irgendwann mal auf einem Arbeitszeitkonto auftauchen oder mir vergütet werden.Was wirklich hilft, ist entweder mehr Zeit für die Korrektur oder unterrichtsfreie Tage während der Korrekturphase, nicht Tage oder Wochen später, möglicherweise als Verlängerung der Pfingstferien. Dann brauche ich sie nämlich nicht mehr.
Natürlich sind das arbeitsintensive Zeiträume. Aber wir wissen doch lange vorher, wann welche Prüfungen anstehen und welche Zeiträume für die Korrekturen zur Verfügung stehen. Außerdem entfällt zu den Korrekturzeiten schon der Fachunterricht im Abiturjahrgang, bei Leistungskursen immerhin 5 Unterrichtsstunden pro Woche.
Insofern weiß man doch vorher, in welchen Wochen man keine Exkursionen plant, nicht zu viel zusätzliche Sachen plant, keine aufwändigen Schülerversuche durchführt, und auch mehr Unterricht direkt aus dem Buch macht.
Am Ende ist es doch so gewollt:
Wir sollen unsere Arbeitszeit selbst einteilen und wenn die Abiturkorrekturen viel Zeit verschlingen, dann ist halt an anderer Stelle weniger Zeit für aufwändige Vorbereitungen usw.
Natürlich gibt es bei uns diese Vertretungseinsätze auch, wobei schon mein Eindruck ist, dass wir nicht so massiv eingesetzt werden:
Wenn man von 5 entfallenden Wochenstunden mal 2-3 Stunden in Vertretung und Abituraufsicht eingesetzt wird und dafür keinen aufwändigen Leistungskursunterricht vorbereiten muss, finde ich das bei uns schon in Ordnung.
Aber wie gesagt, dass diese Korrekturphasen zeitintensiv sind, ist jedem klar. Dann macht man die anderen Stunden etwas ruhiger, Unterricht aus dem Buch, lässt die SuS mehr selbstständig arbeiten, aber sicher keine “Zauber-Stunden” mit großem Materialeinsatz usw.
“Hilft mir auch nicht, dass diese Stunden irgendwann auf dem Arbeitszeitkonto auftauchen”
Das finde ich witzig.
Ich rate Ihnen zu einer Hospitation bei einem Controller der im Jahresabschluss steckt.
Weniger Arbeiten ist dann am besten, wenn viel Arbeit ansteht. Lustige Wahrnehmung von Belastungsspitzen.
Dabei dachte ich immer, deswegen gibt es die Ferien, weil der ganze Korrekturrotz ausgeglichen wird.
Der Controller macht übrigens nach dem Jahresabschluss gleich weiter. Da gibt es nicht alle 6 Wochen ein Päuschen, während dem nichts neues dazu kommt.
Ihr Lehrer seid wirklich ein witziges Völkchen.
Ich fürchte, da sich an den Bedingungen einfach nichts substanzielles ändern wird, bleibt nur, die Arbeitszeit mittels Krankschreibung zu steuern, d.h.: wenn man als Vollzeitlehrkraft an die 50h Marke kommt, macht man einfach “Schluss” und meldet sich krank. Oder wenn in Woche 1 nach dem Abitur keine Zeit zum Korrigieren war, weil man mal wieder überall eingesetzt worden ist, dann muss man in Woche 2 sich krank melden, damit man rechtzeitig die Erstkorrektur schafft.
Wie wir während Corona lernen „durften“, gelten Schulen per se nicht als Arbeitsstätten, daher gilt dort auch kein Arbeitsschutzgesetz. Insofern hilft als Eigenschutz wohl leider tatsächlich nur die Krankschreibung.
Aber die Arbeitszeit muss laut BVG erfasst werden. Dann würde sich der Arbeitsschutz von selbst ergeben. Aber darüber setzt man sich einfach hinweg. Ist doch nur das BGV, was solls. Und ich dachte immer, Gesetze oder verfassungsrechtliche Entscheidungen gelten für alle. Wie blöd von mir!
DANN wäre man ja auch zu Hause – für den Fall, dass man vor Erschöpfung die Treppe runterfällt – v e r s i c h e r t! Dienstunfall ist hier das Zauberwort.
Das macht kein Ministerium mit!
Es gibt schon genügend Schwierigkeiten, einen Dienstunfall in der Schule anerkannt zu bekommen…..
Also Ehe es zu klassenkämpferisch wird oder etwaige (Pseudo) Krankschreibungen ins Feld geführt werden: Rückblickend auf mehrere Jahrzehnte, in denen ich regelmäßig Erst-, Zweit- und / oder Drittkorrektur katte, kann ich sagen: ein vernünftiges Gespräch mit der Schulleitung kann wirklich helfen. eine Lösung zu finden, z.B. dadurch, dass tatsächlich Stunden des normalen Unterrichts oder auch ganze Tage freigegeben werden
Wird niemand hellhörig (in alle Richtungen), wenn hier öffentlich mit krankmachen geplant wird? Für Angestellte ist krank nach Ankündigung ein fristloser Kündigungsgrund.
Und ich denke, auch für Beamte sollte es hier Konsequenzen geben.
Eigentlich würde ich hier schreiben … Ach was solls, ich machs: Sind Sie dumm?
Sorry für den Ausdruck und die Frage … Allerdings frag ich mich das tatsächlich.
Schauen wir uns den Beitrag von “Lesender” mal genauer an:
“Ich fürchte, da sich an den Bedingungen einfach nichts substanzielles ändern wird, bleibt nur, die Arbeitszeit mittels Krankschreibung zu steuern”
– Wegen rechtlich absolut kritischen Bedingungen
– Arbeitszeit zu STEUERN (nicht zu Nullen …)
– Statt evtl. “Burn-Out” (gesundheitliche Beeinträchtigung)
“, d.h.: wenn man als Vollzeitlehrkraft an die 50h Marke kommt, macht man einfach “Schluss” und meldet sich krank.”
– NACH 50 Stunden Arbeitszeit
– Gesetzlicher Rahmen: 48 Stunden/Woche, maximal 10 Stunden / Tag
-> Ist man demnach drüber
–> Eigentlich sollte sich gar nicht die Frage nach “Krankmeldung” stellen. Diese Situation sollte es eigentlich gar nicht geben … Das sind dann einfach schlichtweg schlecht gemachte Rahmenbedingungen und Planungen. Beides Arbeitgebersache …
“Oder wenn in Woche 1 nach dem Abitur keine Zeit zum Korrigieren war, weil man mal wieder überall eingesetzt worden ist, dann muss man in Woche 2 sich krank melden, damit man rechtzeitig die Erstkorrektur schafft.”
– ZUSÄTZLICHER Einsatz Woche 1 (“normale Arbeitszeit” + Überstunden)
– Einsatz Woche 2 (normale Arbeitszeit + sollte zusätzlich Erstkorrektur)
-> Da nicht machbar !!!
-> NUR Erstkorrektur [auch hier kommt man definitiv auf volle Arbeitszeiten …]
–> Man würde sich hier krank melden, um “normal” zu arbeiten … Statt “doppelt ‘normal'” zu arbeiten …
Es geht hier um KEINE Sekunde “Arbeitszeitreduzierung durch Krankheit” …
Daher nochmal meine Frage: Sind Sie vielleicht dumm?
Und da werde ich wirklich hellhördig. Allerdings durch Ihren Beitrag.
Denn:
1. Entweder Sie haben den Beitrag “Lesenders” nicht wirklich gelesen oder zumindest nicht verstanden. [Und das hoffe ich …]
Oder
2. Sie sind einfach absolut bösartig mit Ihrem Beitrag und wollen hier massivst provozieren und hetzen.
Oder
3. Beides
Bei 1. Können wir über “sind Sie dumm” gerne nochmal sprechen, nachdem Sie es verstanden haben. Dann zieh ich das gerne zurück.
Bei 2. Beantwortet sich die Frage selbst, was echt abartig wäre.
Bei 3. Steht die Frage noch aus … Wäre trotzdem weiteres fragwürdig.
Senkt die Deputate, macht die 4 Tage Woche und lasst das Abitur von Firmen korrigieren oder Unis oder Hiwis.
Am besten korrigieren wir die Abi-Aufgaben gar nicht mehr und stellen jedem Anwesenden eine Teilnahmeurkunde aus. Soll ja angeblich bei Sportfesten auch schon funktionieren…
Und wer bezahlt irgendwelche externe Firmen dafür, die Abiturprüfungen zu korrigieren?
Wenn man den Weg gehen möchte, was durchaus spannend sein könnte, dann sollte man die ganze Abiturprüfungen von externen Stellen machen lassen:
Wir bereiten vor, schreiben auch Klassenarbeiten usw., unterstützen die Schüler bei der Vorbereitung und die gesamten Prüfungen werden extern geschrieben, ausgewertet und extern das Abitur verliehen. Dann wären Lehrkräfte wirklich Lernpartner und Coaches bei der Vorbereitung. Damit würde sich die Zahl der Abiturienten vermutlich aber auch halbieren.
Es ist, denke ich, schon in Ordnung, dass wir die Arbeiten unserer Schüler auch in Prüfungssituationen korrigieren, genauso wie es in Ordnung ist, einen externen Prüfer in der Zweitkorrektor von außen draufschauen zu lassen. Alles anonymisiert auszusourcen, ergibt m. E. wenig Sinn, hat auch mit der oft angepeilten „Gerechtigkeit“ nichts zu tun.
Selten so einen Quatsch gelesen: unseren Beruf selbst entwerten, wer sollte denn so doof sein?
Outsourcing!
Bin dabei!
Vielleicht so?
Bleibt die Frage, wer zahlt…
https://www2.hu-berlin.de/rewi-korrektur/
Scheint bei den Juristen üblich zu sein.