SCHWERIN. Inhalte und Formen der Schulbildung passen nicht mehr in die Zeit – meinen jedenfalls Schülerräte in Mecklenburg-Vorpommern. Mit einem Bildungsprotest haben sie ihren Reformvorschlägen Nachdruck verleihen: Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Land demonstrierten heute in Schwerin. «Mit dieser landesweiten Aktion machen wir deutlich, dass die Schule, wie wir sie heute erleben, den Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gerecht wird», hieß es im Aufruf des Landeschülerrats.

Der Protest der Schülerinnen und Schüler stößt auf große öffentliche Resonanz – und findet Zustimmung von unerwarteter Seite: Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), in der viele Lehrkräfte organisiert sind, lobt das Engagement. „Mit der Aktion nehmen Schüler ihre demokratischen Rechte wahr und beleben den Diskurs um ein zeitgemäßes Bildungssystem“, erklärte die GEW. Einige Forderungen deckten sich sogar mit den Positionen der Bildungsgewerkschaft.
Doch worum genau geht es den Schülerinnen und Schülern? Einer der zentralen Punkte: Der schulische Umgang mit psychischer Belastung, Stress und ineffizientem Lernen. Der Landesschülerrat fordert ein eigenes Fach für Lernmethodik und Resilienzförderung – mehr als einen einmaligen „Tag der mentalen Gesundheit“. „Die Situation an Schulen ist häufig so, dass die Schülerinnen und Schüler ins Abitur gehen, ohne ihren Lerntyp zu kennen oder eine effektive Lernmethode zu beherrschen“, heißt es im Forderungskatalog.
„Viele Schülerinnen und Schüler empfinden Schule als hierarchisch und entmündigend – als ob ihre Stimme keine Bedeutung hätte“
„Die Dauerbelastung von durchschnittlich 35 Unterrichtswochenstunden plus Hausaufgaben in der Oberstufe stellt eine große mentale Belastung dar. (…) Bekommen die Schülerinnen und Schüler nicht vermittelt, wie man effektiv lernt, wird die restliche Freizeit oft vollständig von der Schule eingenommen.“ Die Folge: Sport, soziales Engagement, Zeit für Familie und Erholung – all das bleibt auf der Strecke. Die Schule, so der Tenor, müsse die mentale Gesundheit nicht nur thematisieren, sondern systematisch fördern.
Ein weiterer Vorschlag: verpflichtende schriftliche Hausaufgaben abzuschaffen. Die Begründung: Hausaufgaben seien eine zusätzliche Belastung – und würden durch die Verfügbarkeit generativer KI wie ChatGPT zunehmend ihren ursprünglichen Zweck verfehlen. „Lehrkräfte können kaum nachvollziehen, ob Schülerinnen und Schüler die Aufgaben selbst gelöst haben, was eine faire Bewertung erschwert und das eigentliche Lernziel verfehlt“, so der Rat.
Stattdessen solle es frei zugängliche Übungsmaterialien geben. Die gewonnene Zeit könne sinnvoll für außerschulisches Engagement genutzt werden: „Diese freie Zeit ist besonders wertvoll, da sie mehr Möglichkeiten für Projekte schafft, die Demokratie an Schulen erlebbar machen.“
Apropos Demokratiebildung: Die ist ein zentraler Punkt in den Reformvorschlägen. Im Forderungskatalog wird kritisiert, dass Demokratie an vielen Schulen eher als „Prüfungsstoff“ denn als gelebtes Prinzip vermittelt werde. „Viele Schülerinnen und Schüler empfinden Schule als hierarchisch und entmündigend – als ob ihre Stimme keine Bedeutung hätte. Demokratie wird zwar im Unterricht vermittelt, bleibt aber oft nur ein Prüfungsstoff, der schnell wieder in Vergessenheit gerät.“
Der Landesschülerrat fordert deshalb mehr reale Mitbestimmung auf allen Ebenen: in Klassen, Schulen, Städten und auf Landesebene. Demokratische Prozesse müssten im Schulalltag „erlebbar und gestaltbar“ werden, und das bedeute auch: mehr Zeit, mehr Strukturen und mehr Bereitschaft zur Beteiligung.
„Die Schule hat den Auftrag, Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Erwachsenen zu erziehen“
Mit der Forderung nach einer sogenannten „Green Card“ präsentieren die Schüler eine neue Idee zur individuellen Lernorganisation. Die Green Card soll es Oberstufenschüler*innen ermöglichen, sich zweimal pro Semester vom Unterricht befreien zu lassen – zur gezielten Klausurvorbereitung. „Die Schule hat den Auftrag, Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Erwachsenen zu erziehen. Dazu gehört auch, dass sie lernen, ihre Zeit sinnvoll einzuteilen (…). Besonders lange Schultage, die sich weit in den Nachmittag erstrecken, erschweren eine individuelle Lernorganisation zusätzlich.“
Mit einem schriftlichen Antrag und der Zustimmung der Schulleitung wäre die Green Card ein flexibles Instrument – nicht zum Schwänzen, sondern zum selbstverantwortlichen Lernen.
Nicht zuletzt richtet sich Kritik der Schülerinnen und Schüler auch an die (zu) engen Vorgaben in den Rahmenplänen. Die Schüler wünschen sich mehr Raum für individuelle Interessen und Projekte – was vielen Lehrkräften aus dem Herzen sprechen dürfte. „Damit Lehrkräfte ihren Unterricht individueller gestalten können, muss im Rahmenplan die Möglichkeit berücksichtigt werden, thematisch auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können“, so meinen die Schülerinnen und Schüler. Dazu soll es künftig verbindliche Unterrichtseinheiten ohne thematische Vorgabe geben – um gemeinsame Projekte, vertiefte Diskussionen oder kreative Prozesse zu ermöglichen. News4teachers / mit Material der dpa
Hier geht es zum vollständigen Forderungskatalog der Schülerräte.
Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers hitzig diskutiert (Auszug):
Hurra, hurra der nächste Protest, die nächste Forderungswelle ist da.
“Der Landesschülerrat fordert ein eigenes Fach für Lernmethodik und Resilienzförderung – mehr als einen einmaligen „Tag der mentalen Gesundheit“ “.
Chill-Räume in allen Schulen, Schule als Wellbeing-Oase mit Hintergrundmusik und “immer essen dürfen”, bitte unbedingt dem Forderungskatalog beifügen.
Oh, das bereitet richtig gut auf die Anforderungen der Arbeits- oder Uniwelt vor.
“Deutschlands Studierende sind faul, lethargisch, handysüchtig, arrogant, überschätzen sich und haben keine Ahnung davon, was der Arbeitsmarkt von ihnen will.”
“Ein sehr gutes, weitgehend serviceorientiertes und fast vollständig kostenloses Bildungssystem wird von jungen Menschen ausgenutzt und ausgebeutet, und das mit größtem Selbstverständnis und absoluter Selbstverständlichkeit.”
Zümrüt Gülbay-Peischard
„Die Situation an Schulen ist häufig so, dass die Schülerinnen und Schüler ins Abitur gehen, ohne ihren Lerntyp zu kennen oder eine effektive Lernmethode zu beherrschen“
Oh, man kann ins Abitur gehen, ohne je effektiv gelernt zu haben. Welche Bestellungen wurden denn bei den Dienstleistern vor Ort aufgegeben? Eine Schule mit Arbeit, Anstrengung, Pauken, Exen, mit realistischen (“schlechten” Noten) und konsequenten hohen fachlichen Forderungen wird von Schülervertretern der Weichspül-Liga schon zu lange als No-Go-Area geframt. Ach ja, gute Lehrer geben gute Noten. Die anderen sind olle anstrengende Tanten.
Zümrüt Gülbay-Peischard
Aber Schulen mit fachlichem Lernen und konsequenten Forderungen im Instrumentarium sind zu stressig geworden.
Hauptsache: ABI XX- mit minimalem Aufwand das Maximale (d.h. das maximal Geschönte) rausgeholt.
Nachdem was Sie hier immer so schreiben und wie angefasst Sie ständig zu sein scheinen, täte Ihnen so ein Resilienzkurs vielleicht auch ganz gut.
Das ist der Punkt: Man muss sich fragen, wer die Resilienzkurse leiten soll.
Die Resilienten. Auf dieser Plattform dürften nur wenige in Frage kommen.
Also die, die bis 67 durchgehalten haben.
Durchhalten..klingt ja fast so als hätte man 45 Jahre am Fließband gestanden oder Rinderhälften durch die Gegend gewuchtet. Get in touch with reality!
“Get in touch with reality!“ Darf ich Sie zitieren, wenn Schüler über zu viel Arbeit klagen?
Kann man gerne zurückgeben.
Survival of the fittest – best practice eben:)
Wir schicken alke zu Ihnen!
Deal?
“… wie angefasst Sie ständig zu sein scheinen, …”
Im Sachzusammenhang viel mehr Schein als Sein.
Ihnen täte es ganz gut, auf Realitätskurs zu bleiben.
Wie kommen Sie denn zu der Unterstellung, dass Ihre Realität härter wäre als meine? Kennen wir uns?
Ich glaube eher, dass Sie und viele andere hier, die sich gerne ein- oder auslassen, ein Problem mit der Realität haben, weil sie mit Ihren Idealvorstellungen nicht in Einklang zu bringen ist. Kein Wunder, dass man darüber bitter wird.
Ich biete online-Kurse dazu an.
Die erste Lektion ist gratis:
“Ok.” sagen, pünktlich zum Pool fahren.
Dann schicken Sie mal den Link! Und nennen Sie es lieber Webinar. Kommt heutzutage besser an.
Auch bei Ihnen scheint das Problem zu sein, dass Ihre Vorstellungen und die Realtität eklatant divergieren.
Auch an Sie: Sie haben ein Problem mit der Realität, nicht ich.
Liebe Schüler*innen, aber lernen müsst trotzdem IHR.
Natürlich, das ist selbstverständlich, aber zeitgemäß bitte.
Core Skills in 2030
AI and big data
Technological literacy
Creative thinking
Resilience, flexibility and agility
Analytical thinking
Curiosity and lifelong learning
Talent management
Leadership and social influence
Systems thinking
Motivation and self-awareness
Empathy and active listening
https://de.linkedin.com/posts/herbertwagger_core-skills-2030-was-wirklich-z%C3%A4hlt-in-activity-7318546032810688516-VOi7
… und wozu jetzt Deutsch?
Definieren Sie doch bitte mal “zeitgemäß”.
Die Schule zu besuchen und dort nur die Zeit abzusitzen, ist ein unverschämtes Verlangen – falls genau das gemeint ist. Die Schule hat den Schülerinnen und Schülern heute nichts mehr zu bieten, was wirklich mit der neuen Welt und den Fähigkeiten der Zukunft zu tun hat.
Und von den Schülern zu erwarten, dass sie sich solche Fähigkeiten jeden Tag selbst beibringen und gleichzeitig Unmengen an unnötigem Stoff für Schulaufgaben, Exen, AKLs und Abfragen bewältigen, ist einfach nur unverschämt.
Die neue Welt: Wir geben unser Gehirn an der Garderobe ab und lassen Maschinen alles für uns machen.
Oder welche Fähigkeiten meinen Sie?
Haben Sie eigentlich wirklichen Kontakt zu anderen realexistierenden Menschen außer Ihren Kindern?
An meiner Schule gibt es 1300 S*S. Und lese ich mir Ihre Ausführungen durch, dann kann ich mir fast nie vorstellen, dass Sie das alles ernst meinen, weil es so wenig mit der Lebenswirklichkeit der Kids an meiner Schule zu tun hat.
Naja, der eine oder andere S hat ja auch noch Eltern…..
… die ja u.a. die Aufgabe haben, sie auf das Leben (Schule etwa 8 Stunden pro Tag, in GS weniger, Eltern eigentlich die restlichen 2/3 des Tages) vorzubereiten….
… und ja, ich weiß, dass Eltern arbeiten, sich die Kinder langsam abkapseln usw.
Detusch:Künstliche Intelligenz und Big Data
Technologische Grundkompetenz (Technologisches Verständnis)
Kreatives Denken
Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Analytisches Denken
Neugierde und lebenslanges Lernen
Talentmanagement (Fähigkeit, mit Stärken von Menschen zu arbeiten)
Führungskompetenz und sozialer Einfluss
Systemisches Denken
Selbstmotivation und Selbstwahrnehmung
Empathie und aktives Zuhören
Gibt es das alles eigentlich an deutschen Schulen? Nein.
Künstliche Intelligenz und Big Data werden an Schulen praktisch nicht behandelt. Vielleicht gibt es vereinzelt Wahlfächer oder AGs, aber fest im Lehrplan sind diese Themen nicht verankert. – nein
Technologisches Grundverständnis ist teilweise vorhanden, etwa in Informatik oder Medienkunde. Allerdings ist der Stand oft veraltet und stark abhängig von der Ausstattung und dem Engagement einzelner Lehrkräfte. – teilweise
Kreatives Denken wird in vielen Fächern nicht gezielt gefördert – insbesondere nicht in Mathematik, Naturwissenschaften oder im klassischen Frontalunterricht. nein
Resilienz, Flexibilität und Agilität – also die Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen – kommen kaum vor. Stattdessen erleben viele Schüler hohen Leistungsdruck und starre Strukturen. nein
Analytisches Denken wird in Fächern wie Mathematik oder Physik durchaus vermittelt, aber oft in einer starren, wenig alltagsnahen Form. ja, aber oft sehr starr
Neugier und lebenslanges Lernen – eigentlich eine Grundvoraussetzung für Bildung – werden nicht aktiv gefördert. Stattdessen steht häufig reines Faktenlernen im Vordergrund. nein
Talentmanagement, also das Erkennen und gezielte Fördern individueller Stärken, findet kaum statt. Meist läuft alles nach Schema F. (routinemäßig) also, fast gar nicht
Führungskompetenz und sozialer Einfluss spielen nur eine kleine Rolle, etwa in der SMV oder in Projektarbeiten. Eine systematische Entwicklung dieser Kompetenzen fehlt. also nur manchmal, nicht systematisch
Systemisches Denken, also die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, wird kaum gelehrt, da das Denken in einzelnen, isolierten Fächern überwiegt. kaum
Selbstmotivation und Selbstwahrnehmung werden nicht gezielt geschult – stattdessen erwartet man „Funktionieren“. Wird nicht aktiv gefördert, eher „Funktionieren“ erwartet, also nein
Empathie und aktives Zuhören kommen gelegentlich vor, z. B. im Ethik- oder Sozialkundeunterricht, hängen aber stark von der Persönlichkeit und Haltung der Lehrkraft ab. teilweise
Ist den verehrten Lehrkräften und Kultusministerien überhaupt bewusst, was das eigentlich bedeutet?
Dass sie ein Bildungssystem verwalten, das mit den Anforderungen der Zukunft nur noch wenig zu tun hat?
Dass sie von Schülern Kompetenzen erwarten, die weder gezielt gefördert noch im Unterricht vermittelt werden?
Dass sie Prüfungen schreiben lassen über Inhalte, die in der echten Welt kaum noch eine Rolle spielen, während zentrale Zukunftsfähigkeiten wie digitale Kompetenz, Kreativität, Selbstorganisation oder kritisches Denken völlig untergehen?
Und das alles kann man an einer zeitgemäßen Schule ohne Mühe lernen? Toll!
Die Betonung liegt bestimmt auf dem Wort “kann”.
Müssen muss ja kein SuS nwhr.
*seufz*
Sie benennen ausschliesslich klangvolle Metafähigkeiten, die
1) am ENDE einer Bildungsbiographie stehen, nicht am Anfang
2) die kaum einer ALLE hat, sondern maximal eine bis drei davon, wenn das Studium fertig ist.
Nur als Beispiel:
Wer nichtmal eine binomische Formel kann – dessen “Biiiiiig Daaaaataaaa!”-Analysen sind Quark.
Ihr Vorschlag läuft darauf hinaus:
“Was soll denn der Quatsch mit “Laufen lernen” – später fährt eh jeder Auto!!!1!!111 Wir müssen daher “Autofahren” unterrichten!”
Sie dürfen gerne in meine Schule mitkommen und eine Woche unterrichten.
Sie auch in meine – werden wohl so groß nicht sein, die Unterschiede.
Teacher-Tausch?
Meta – meinen Sie das https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://lobbypedia.de/wiki/Meta&ved=2ahUKEwjCvdjlrcWNAxXTBtsEHX_mFdAQFnoECDcQAQ&usg=AOvVaw1O2Ou2383oEVV1NjsnzgTw
Fahrstunden! Gute Idee …
Grins – gibt es bei uns. An der Schule. In der Schule. Von der Schule.
Fazit: Die DuS können und wollen immer weniger.
Ist nämlich a n s t r e n g e n d!
Querdenken? Wäre das schön! Muss woanders verloren gegangen sein.
Kreativität – es wird eisern kreativ gegoogelt!
Bin froh über die digitalen Kreativitätsunterstützer.
Selbstmotivation – entsteht u.a. durch Neugierde. Die entfleucht mit dem Griff zum Handy.
Blöd, nicht wahr?
Lehrkräften ist durchaus bewusst, wie es um Lernen, Schule, SuS etc. steht. Danke der Nachfrage.
Anderen ist das nicht klar
In vielen Ländern ist es ein Privileg, noch nicht arbeiten zu müssen, sondern in der Schule lernen zu dürfen, es später besser zu haben.
Kinder bei uns müssen kaum noch irgendwo mitarbeiten, wir erleben nicht wenige Kinder, die in der 5. Klasse nichtmal wissen, wie man einen Tisch abwischt! Viele Kids hängen nur an digitalen Geräten und machen immer weniger.Dennoch fühlen sie sich unfassbar gestresst.
In der modernen, digitalen Welt könnte man sich selbst Informationen zu Lerntechniken besorgen. Informationen waren noch nie so leicht zu erhalten wie heute. Aber stattdessen soll ohnen alles auf dem Silbertablett präsentiert werden.
„Die Dauerbelastung von durchschnittlich 35 Unterrichtswochenstunden plus Hausaufgaben in der Oberstufe stellt eine große mentale Belastung dar. (…) Bekommen die Schülerinnen und Schüler nicht vermittelt, wie man effektiv lernt, wird die restliche Freizeit oft vollständig von der Schule eingenommen.“
Alleine diese Aussage zeigt, wo es falsch läuft: Ein Oberstufenschüler sollte keine Lerntechniken (mehr) lernen (müssen)!
Stattdessen sollte der Unterricht schon in der Sek I so anspruchsvoll sein, dass man
tatsächlich lernen muss und sich entsprechend Lerntechniken und Lernmotivation angeeignet hat, bevor man in die Oberstufe kommt.
Ein weiterer Vorschlag: verpflichtende schriftliche Hausaufgaben abzuschaffen. Die Begründung: Hausaufgaben seien eine zusätzliche Belastung – und würden durch die Verfügbarkeit generativer KI wie ChatGPT zunehmend ihren ursprünglichen Zweck verfehlen. „Lehrkräfte können kaum nachvollziehen, ob Schülerinnen und Schüler die Aufgaben selbst gelöst haben, was eine faire Bewertung erschwert und das eigentliche Lernziel verfehlt“, so der Rat.
Völlige Zustimmung. Ich kontrolliere schon lange nicht mehr, ob die Hausaufgaben gemacht wurden, also irgendwo stehen. Darum geht es auch gar nicht. Stattdessen gibt es halt Kurztests, die man nur schafft, wenn man sich mit dem Stoff beschäftigt hat. Denn es soll ja darum gehen, bestimmte Kompetenzen zu erreichen und nicht Sachen abzuarbeiten.
Bei diesem Text denke ich immer mehr daran, wie an anderer Stelle beschrieben, einfach den asiatischen Ansatz der Eingangsprüfungen statt Abschlussprüfungen umzusetzen:
Von mir aus brauchen wir kein Abitur schreiben. Stattdessen können die Unis gerne Eingangsprüfungen machen. Und wer nicht die entsprechenden Inhalte aus Biologie, Chemie, Mathematik usw. beherrscht, kommt dann z.B. nicht ins Medizinstudium!
Ich mache gerne auf Lernbegleiter. Wer Lust hat zu lernen ist dabei, wem das viel zu stressig ist, der sitzt eben draußen rum oder bearbeitet ein ganz persönliches “Projekt”, ist doch in Ordnung. Wie und ob er sich dann das benötigte Wissen aneignet, kann mir egal sein. Das liegt dann in der Verantwortung und Ausgestaltung der Schüler*innen…
Die Lehrer sollten endlich aus diesem alten Mindset und ihrem schulischen Elfenbeinturm herauskommen und vielleicht auch mal selbst einen Blick über den Tellerrand werfen – und idealerweise ein bisschen mehr Wirtschaftszeitungen lesen. Genau das wird nämlich täglich von den Schülern erwartet und womit sie ständig konfrontiert werden – nur dass die Lehrer selbst es nicht tun.
Sie verlangen von den Kindern etwas, das sie selbst nicht umsetzen können. Dann korrigieren sie Tests so, dass sie sogar Punkte für eine richtige Antwort abziehen, nur weil diese nicht exakt in der Formulierung steht, wie es der Lehrer erwartet hat. Also: Was war zuerst da – das Huhn oder das Ei?
Hieß Wirtschaftszeitung nicht früher Bierzeitung?
Ähm, welche Lehrer tun das ?
Ich jedenfalls nicht.
Ich glaube, sie verkennen die Aufgaben von Lernbegleitung:
“Die Aufgaben des Lernbegleiters sind es, individuellen Lernbedarf und individuelles Lernverhalten festzustellen und abzusprechen, zugehörige Lernwege zu konzipieren und darüber Lernvereinbarungen zu treffen, Lernaufgaben (aus der realen Arbeit) auszuwählen, aufzubereiten und zur selbstständigen Bearbeitung zu übergeben, die Bearbeitung der Aufgabe durch den Lernenden zu beobachten und zu begleiten, Zwischengespräche zu führen, Auswertungsgespräche zu führen, individuelle Lernklippen und Lernhindernisse wahrzunehmen, Lernende zum Weiterlernen zu motivieren, das eigene Verhalten ständig zu überprüfen und zu hinterfragen, heterogene Lerngruppen zu moderieren sowie mit Konflikten umzugehen und bei Konflikten beraten zu können.” S. Wikipedia.
Da muss man mehr tun, als “machen lassen”
Ah, also quasi ein …. “Lehrer”?
Nur als Kastratendiener des Schülers?
LuL ohne Unterricht quasi..und Coach beim selbstständigen Lernen mit vorgegebenen Materialien.
Was ist eigentlich, wenn ein Schüler die vorgegebenen Materialien nicht bearbeiten/lernen möchte? Wenn er etwas ganz anderes möchte – selbstbestimmt, statt fremdbestimmt und so?
Dann soll man hinterfragen, was SuS am Lernen hindert. Wenn SuS anderes Material verwenden will und den Gelingensnachweis trotzdem schafft, auch gut.
Ich weiß natürlich nicht, wie die Schulen, die das praktizieren, mit Totalverweigerern umgehen. Da könnten sie vielleicht mal bei der Alemannenschule nachfragen.
So wie jetzt vermutlich auch – er lässt es und hat fertig.
Wenn er was ganz anderes möchte? Mentor suchen, der ihn betreut.
Selbstwirksamkeit, Selbstständigkeit, Eigenverantwortung – eine echte Chance, wie ich finde.
Lehrer – quasi.
Nur ohne den ganzen miesen Rest!
N i c h t verantwortlich für das Nichtlernen…. ein Träumchen!
Einfach andere Materialien raussuchen – auch in Klasse 8 (es gibt dann ja keine Klassenstufen mehr – Abschluss mit 45 auch noch möglich ?) kann LuL mit Aufgaben aus der GS gefördert werden – und zwar hoffentlich o h n e dass die anderen das mitbekommen und auf diesen Kindern rumtreten und sich lustig machen.
Allerdings – ein wenig Skepsis sei bitte gestattet – wo bleibt da die Sozialkompetenz?
Es gibt ja auch kooperatives Arbeiten. Sobald SuS gezeigt haben, dass man sich auf sie verlassen kann, dürfen sie sich auch in anderen Räumlichkeiten zusammentun und gemeinsam Lernen. Auch in diesen Räumen gibt es Lernbegleiter*in, die man bei Fragen ansprechen kann.
Puh, danke für die Erinnerung. 41
(Da fehlte noch was). 41*60/150=16,4 sind ungefähr 16,5 Minuten pro Woche und Schüler. Da darf dann auch nichts mehr dazwischenkommen.
Ich habe nicht behauptet, dass das mit dem jetzigen Personalschlüssel einfach umzusetzen ist ;). Ich wollte nur aufzeigen, dass das Wort Begleitung einiges beinhaltet.
Hab‘ ich auch nicht so verstanden. Ich musste nur kurz durchatmen, als ich Ihr Wikipedia-Zitat las und an zukünftige Erwartungen an Lehrkräfte dachte. Und da es schon bei Wikipedia steht …
Ja, ich finde auch, dass das anspruchsvoll klingt. Keine Frage, aber auch, dass dadurch die Beziehung gestärkt wird und ich könnte mir auch vorstellen, dass dadurch mehr Freiraum für LuL entsteht. Und auch überschaubare Arbeitszeiten. Die Alemannenschule hat Deputate abgeschafft und alle LuL haben -glaube ich – eine 38 Std Woche. Das klingt doch gut, oder?
Hier mehr Infos https://www.lehrer-news.de/blog-posts/alemannenschule-wutoeschingen-kann-so-die-zukunft-des-selbstorganisierten-lernens-aussehen
Bei meiner letzten Recherche hatten sie allerdings auch ein günstigeres Lehrer-Schüler-Verhältnis als üblich. Ich schaue aber lieber nochmal nach.
Copilot sagt 1:10 an der Alemannenschule und ca. 1:15 an Gymnasien in NRW (mein Arbeitsfeld).
Interessant. Duck.ai nennt ein durchschnittliches Verhältnis an Nrw-Gymnasien bei 12,8 und an der Alemannenschule bei 16,25 (auf 650 Lernpartner kommen 40 Lernbegleiter). Keine Ahnung was jetzt stimmt. Aber ich denke, an der Alemannenschule haben Lernbegleiter auch mehr Zeit für die Lernpartner, da ja Unterricht, Vor-und Nachbereitung wegfallen bzw. geringer ausfallen.
Gegen das Engagement dieser Schüler sage ich nichts, ich bezweifele nur, dass sie wirklich einen Großteil jener Schüler vertreten, die täglich in den Klassenzimmern sitzen. Freie Zeit verbringen Jugendliche in der Regel nicht mit außerschulischen Demokratieprojekten, sondern meinen Erfahrungen nach am Handy. Ein kurzer Blick auf die Bildschirmzeiten der Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren reicht da schon. Da lässt man auch gerne mal Sportvereine oder das Schwimmtraining sausen – und die notwendigen Hausaufgaben und Übungen für die nächste Klassenarbeit auch. Und es ist doch toll, wenn die Kinder diese Aufgaben mit Hilfe einer KI erledigen, dann lernen sie auch gleich den Umgang damit. Ist doch dann ein Win-Win.
Was soll denn außer Hausaufgaben, Noten und dem Erbringen von Leistungen noch abgeschafft werden? Liebe Jugendliche, wir hören und schaffen gerne alles ab, was irgendwie etwas von euch verlangt. Dann seid ihr vielleicht zufrieden… Bleibt nur die Frage, wie wir früher dieses schlimme Schulsystem nur durchlaufen konnten? Vielleicht sind es nicht die Schulen, die nicht mehr in unsere Zeit passen, sondern die Schüler, die immer weniger können und immer weniger machen wollen. Wohlstand lässt sich so jedoch nicht aufrechterhalten.
Diese Jugendlichen sind als Schülervertreter demokratisch gewählt und damit legitimiert. Es spricht nicht sehr für das demokratische Verständnis, diese Legitimation infrage zu stellen. Besser gesagt: Es bestätigt die Schülervertreter in ihrer Kritik am undemokratischen System Schulen. Mitbestimmung gilt dann nur, wenn es nichts mitzubestimmen gilt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
In NRW genauso, in der SchuKo der weiterführenden Schulen herrscht Drittelparität. Schulpflegschaft, Lehrerkollegium und Schülerschaft entsenden jeweils gleich viele Vertreter.
Nichts gegen diese Legitimation, aber die Schüler an der Basis interessieren sich doch oft nicht einmal für die schulinterne SMV. Zu meiner Schulzeit gab es pro Jahrgang immer zwei, drei Leute, die sich schulpolitisch engagiert haben und auch von uns gewählt wurden. Was die dann genau gemacht haben und in wie vielen Konferenzen sie eventuell saßen, interessierte am Ende aber niemanden.
Die SV kann sich an vielen Stellen sehr gut einbringen. Man muss den Schülern allerdings vorher sagen, an welchen Stellen das möglich ist.
Sehr viel Einfluss können sie z.B. nehmen, wenn sie:
– die Dauer einer Unterrichtseinheit ändern wollen
– die Pausenzeiten verlängern möchten
– verbindliche Nachschreibe Termine möchten
– die Einrichtung von AGs fordern
– die Toilettenaufsicht verbessern möchten
– die Zusammenarbeit mit den Eltern verbessern wollen
– die Sauberkeit im Schulgebäude erhöhen wollen
– die Aufsichtssituation in den Pausen verbessern wollen
– ein Spielangebot in den Pausen wünschen
– Schüler helfen Schülern initiieren wollen
– Projekte zur Demokratieförderung und gegen Rassismus unterstützen
– …
Ich könnte ewig so weitermachen. An allen Stellen, an denen sich durch den Einsatz der SV die Lehr- und Unterrichtssituation oder die soziale Situation an der Schule verbessert, kann sich die SV sehr gut einbringen.
Seltsamerweise sind viele Vorschläge der SVen aber geeignet, die Situation an der Schule zu verschlechtern. Das diese Vorschläge dann an der Schule nicht durchsetzbar sind, ist wenig verwunderlich.
Ich weiß nicht genau, woran das liegt. Wir versuchen gerade mit hohem Aufwand unsere SV soweit zu stärken und zu professionalisieren, dass sie solche Punkte in den Blick nehmen können.
Damit nicht zum X-ten Mal der Wunsch nach “Gebetsraum” und “Handy Gebrauch in den Pausen” und “kürzere Mittagspause” genannt wird (der notorisch ebenfalls zum X-ten Mal nicht berücksichtigt wird). Ach ja, den Klassiker “Verlassen des Schulhofs in den Pausen” nicht vergessen.
Dafür gibt es Vertrauenslehrkräfte sogar mit gesetzlich festgelegter Ermäßigungsstundenzahl, die von der Größe der Schule bzw. der Schülerzahl abhängig ist.
https://www.nordsee-zeitung.de/deutschland-und-welt/bereitet-die-schule-unsere-kinder-auf-das-leben-vor-75-prozent-sagen-nein-153044.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article245105674/Bildung-Auf-die-Arbeit-vorbereiten-Hier-versagen-Deutschlands-Schulen.html
https://www.welt.de/politik/deutschland/article248932514/Bildungssystem-Mehrheit-junger-Menschen-fuehlt-sich-von-Schule-schlecht-aufs-Berufsleben-vorbereitet.html
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/pisa-daten-unrealistische-vorstellungen-vom-traumberuf-bei-jugendlichen-a-1fc21840-a4e6-4b7f-8333-2ded2fb779ac
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/pisa-daten-so-un-kreativ-denken-15-jaehrige-in-deutschland-a-5d2a7114-faea-4c76-ac9a-8bd00e63f540
usw…
Stimmt, aufs Leben bereitet die Schule nicht so gut vor, wenn es darum geht mit Härten umgehen zu müssen.
Schule ist Ponyhof.
Sonst steigen ja auch die Anwälte der – Achtung böse! – Kinderproduzenten auf’s Schuldach.
“Leben” findet auch nach der Schule eohl nicht mehr so statt…. Es ist zocken und influenzen oder der Verfolgung solcher angesagt…
Da kann auch kein kreatives Denken bei entstehen. DAS muss man nämlich selber lernen…. 😉
Da ich zwei Kinder am Gymnasium habe und regelmäßig mit anderen Eltern aus verschiedenen Schulen in Kontakt stehe … kann ich das nur bestätigen. Der Zeitgeist ist in den Schulen im Eimer.
Oder ist gar der Zeitgeist im Eimer?
Die alten Postulate sind vorbei.
Nie wieder werden die Zeiten zurückkehren, in denen ein Lehrer – nach dem Pfarrer und dem Arzt – die angesehenste Person im Dorf war, nur wegen ihren Stellung. Das ist Vergangenheit.
Uns persönlich ist sogar Folgendes passiert: Eine KI hat für uns eine detaillierte Analyse unseres Problems erstellt – inklusive Diagnose und Prophylaxe. Und das noch bevor der Arzt, der nur halbherzig hin und her geschaut hat, überhaupt zu einem Ergebnis kam. Es hat drei Wochen gedauert, bis er endlich verstand, was Sache ist – während wir es dank der KI längst wussten.
Als wir ihn mit diesen Informationen konfrontierten, blieb er nur sprachlos stehen. Er sagte kein Wort.
Ein anderer Arzt meinte ganz bewusst:
„Tja … auch wir werden irgendwann überflüssig sein.“
Also …
Wow, der Arzt hat also seinen Job gemacht, überlegt, was es sein könnte, Untersuchungen veranlasst, so wie es sein Job ist. – Sie dagegen konnte, ohne Tests o.ä, einfach mit ChatGPT eine Diagnose stellen.
Das sind die Patienten, über die sich Ärzte total freuen. Da würde ich an Stelle des Arztes auch freudig sagen, dass ich ja offenbar überflüssig bin und Sie nicht mehr kommen brauchen. 😉
Könnte nicht auch eine KI die anstrengende Mutter-von-überforderten-Gymnasiasten-Rolle übernehmen? (Vielleicht auch gleich entsprechende Kommentare hier schreiben?) Das wäre doch auch unglaublich erleichtend, für alle Beteiligten.
Ansonsten: Wieso sollten denn Ärzte oder Pfarrer angesehende Personen im Dorf gewesen sein, (nur) aufgrund ihrer “Stellung”?
Die “Stellung” war das Resultat eines Prozesses (Studium, etc.), und allein schon deshalb im dörflichen Umfeld herausragend.
Und auch heute würde etwas “Selber-denken-können” helfen bei 1. der KI die richtigen Fragen stellen und 2. die Antworten beurteilen und einordnen können.
So manche Schule und mancher Lehrer versucht tatsächlich, diese Grundkompetenz bei den Schülern zu entwickeln und zu fördern.
Und eine KI kann bestimmt auch gaaaanz empathievoll Diagnosen übermitteln und sie gefühlvoll auf die schwere Zeit ihrer Krebserkrankung vorbereiten.
Wenn man so argumentiert, lässt man soziale Kompetenzen außen vor und sehnt sich offenbar eine Welt herbei, in denen die KI alles übernimmt, weil sie ja alles besser kann.
Dann machen wir doch die Schulen alle zu und überlassen die Gesellschaft der KI und ihren Programmierern (die irgendwann auch überflüssig werden). Brave New World.
Mich würde mal der soziale Hintergrund dieser protestierenden Schüler (Schülerräte) und die Schulform, die sie besuchen, interessieren. Repräsentieren sie wirklich die Schüler?
Repräsentieren sie wirklich die Schüler?
Na klar: Sie haben ein Megafon! Das reicht.
Hat man eigentlich mal Schüler von Brennpunktschulen befragt, wie die sich Schule und Lehrer wünschen, damit sie besser und motivierter lernen könnten?
Niemals die Frösche befragen, wenn es um die Trockenlegung der Tümpel geht
Hmm, hat etwa jemand die Absicht die Brennpunktschulen “auszutrocknen”/abzuschaffen? Oder sollen diese Biotope erhalten werden, wegen Artenschutz und so? Oder sollte man eher daran arbeiten, die “Artenvielfalt” an diesen Schulen zu erhöhen…?
(Sarkasmus)
Alle diese Forderungen sollten umgehend umgesetzt werden, ganz besonders die Abschaffung von Hausaufgaben und (den Resten von echtem) Lernen.
Ich geh dann als Lebensgefühlberater, Zuhörer und Begleiter in die Schule – kein Ding.
Gehalt bleibt ja gleich und die so herangezogenen Abitur-Enten werden den Zusamnenhang zwischen meinem Gehalt und igrem netto nicht verstehen können.
Läuft!
Auch die 447. Bekundung ihrerseits, dass Sie checked out sind, bringt niemanden voran.
Ich bin (noch) nicht ausgecheckt.
Ich mache halt nur genau das, was ich soll.
Im Rahmen der Realität, wie sie an meiner Schule vorliegt.
Auftrag “Lernbegleitung”?
Ok, führe ich gerne aus.
Habe ich zero Probleme mit.
WIRKLICHE Lernbegleitung, wohlgemerkt.
Wir hatten just gestern LuL von einer Schule zu Gast, die das komplett radikal durchziehen, wohl auch erfolgreich, seit ca. 10 Jahren.
Bin ich garnicht dagegen.
Besonders die viel höhere Gesprächsfrequenz mit einzelnen SuS gefällt mir sehr.
Was bei mir NICHT laufen wird:
“Lernbegleiter” genannt werden und Kontrolle abgeben, aber gleichzeitig die Verantwortung und den output des “1950er-Vollblutfrontallehrers” reingedrückt bekommen.
Und während die Schüler sich mit Organisieren von Demos, Gesprächgruppen usw fleißig beschäftigen, werden die besten/einfachsten Arbeitsplätze durch KI, hochqualifizierte internationale Fachkräfte und günstige Arbeitkraft aus dem Ausland besetzt/ersetzt… weiter so!!!!
Eben.
Aber das sagt man einfach nicht, dann stört es auch keinen.
Fühli-fühli ftw!
Riesengroßen Respekt für alle jungen Menschen, die sich gesellschaftlich-politisch engagieren.
Problematisch wird es, wenn ältere Generationen ohne oder mit wenig Erfahrung aus der Schulpraxis die jugendlichen Forderungen nachplappern, ohne auf valide Erkenntnise aus Entwicklungspsychologie, Schulpädagogik, reflektierter Praxis und Soziologie zu achten.
Peinlich wird es gar, wenn Erwachsene bildungspolitische Forderungen übernehmen, ohne konkrete Vorschläge zu benennen, wo die notwendigen Ressourcen für die Umsetzung herkommen sollten.
An Stelle “valider Erkenntnise aus Entwicklungspsychologie, Schulpädagogik, reflektierter Praxis und Soziologie” hätte ich lieber Realitätsbewusstsein und solides Erfahrungswissen.
Mit dem, was Sie hoch schätzen, wird m.E. viel Schaumschlägerei, Selbstdarstellung und Selbstbedienung betrieben.
“Gesellschaftspolitisches Engagement” findet jeder gut und wichtig. Der Protest und die Forderungen dieser Schüler verdienen aber nicht diesen wohlklingenden Begriff. Fragwürdige Egoismen zu vetreten und dafür auch noch “riesengroßen Respekt” zu ernten, ist ein schlechtes Beispiel für gesellschaftsdienliches Engagement.
Idealismus bei jungen Menschen ist nichts Verwerfliches und verdient m. E. Respekt. Ich finde die oberen bildungspolitische Forderungen naiv und bisweilen übergriffig für eine liberalen Demokratie, ich teile sie nicht, “fragwürdige Egoismen” sind sie aber nicht. Wo sehen Sie diese?
Mein Verdruss gilt nicht 14- bis 19-Jährigen, sondern Erwachsene, die Jugendliche für ihre bildungspolitischen Zwecke instrumentalisieren.
Ja, durch Erwachsene bekommen Jugendliche politische Meinungen verschiedener couleur mit. Was ist daran falsch? So lernen sie auch auf diesem Gebiet Demokratie und Meinungsvielt.
Na ja, ich würde es auch nicht als Idealismus bezeichnen, wenn Schüler (noch) mehr Rechte für ihre Wünsche fordern, z.B. die Abschaffung von Hausaufgaben oder die Einführung einer “Green Card”, die ihnen das Recht gibt, sich zweimal pro Halbjahr vom Unterricht befreien zu lassen, um für Klausuren zu lernen. Anmerkung dazu: Wird in dieser Zeit tatsächlich gelernt oder…? Wie wird tatsächliches Lernen sichergestellt?
Der zentrale Punkt dieser und anderer Forderungen wird von den Schülern als “Demokratiebildung” bezeichnet. Demokratie müsse als “gelebtes” und nicht nur gelehrtes Prinzip vermittelt werden.
Das hört sich wunderbar an, doch worauf läuft es hinaus? Diese Frage möge sich jeder selbst beantworten.
Ich jedenfalls bin nicht der Meinung, dass die Schülervertreter mit ihren Forderungen Idealismus und kluges Demokratieverständnis zeigen.
Dass über ihre Forderungen diskutiert wird und werden sollte, steht auf einem anderen Blatt. Aber bitte nicht vor lauter Respekt und Bewunderung für den geschickt vorgetragenen Forderungskatalog wieder Reformen durchführen, die sich in der Praxis als falsch erweisen!
Demokratieverständnis lernt man nicht nur durch die Anmeldung eigener Interessen, sondern auch durch die Bereitschaft, andere Meinung gelten zu lassen und abschlägige Entscheidungen zu akzeptieren.
Ich bin – gleiches Recht für alle, demokratische Grundwerte – vor allem bei der Greencard dabei und bei dem Resilienzdingens. Zwei Mal pro Halbjahr um mich gezielt auf die nächste Unterrichtseinheit vorbereiten zu können, die Klausur korrigieren zu können oder mich einfach nur mal von dem ganzen Stress erholen zu können, ohne dass ich mich so wie jetzt immer gleich umständlich „krank“ schreiben lassen muss.
Und fix im Lehrplan: zwei Wochenstunden Resilienz für Lehrer. Ach ja und 27 Wochenstunden sind auch echt stressig.
Ansonsten stimme ich den Vorrednern voll und ganz zu und möchte ergänzen: die Hirnforschung hat längst herausgefunden, dass es keine sog. Lerntypen gibt. Die „zwei-r-Regel“ hilft jedem: rechtzeitig und regelmäßig. Das Buch „Akadämlich“ von Frau Gülbay-Peischard ist eine Empfehlung wert.
bieten mehr Freiheit und Flexibilität:
4-Tage Woche
Das geht von überall aus!
Ich verfolge Diskussionen zu diesem Thema immer mit Freude, auch wenn sie natürlich nie neu sind. Ein Teil der Diskutanten schreit stets reflexartig nach mehr Digitalisierung, eine andere Gruppe fordert ein Zurück zu alten Strukturen und wieder andere halten die jungen Menschen von heute für faul oder zumindest wenig motiviert. Und dann sind da noch die, die das deutsche Schulsystem (was es per se ja gar nicht so gibt!) grundsätzlich für gescheitert erklären. Und in diesem Zusammenhang wird dann gerne ins Ausland geschaut. Und das alles stets monokausal begründet. Doch sobald eine Schule mal etwas Neues versucht, wird das spontan abgelehnt, denn es gibt ja vielerorts so genannte Schulversuche. Leider habe ich nach über 25 Jahren Erfahrung als Lehrer immer wieder feststellen können, dass auch etliche Kolleginnen und Kollegen selbst nicht offen sind für Neuerungen, und seien sie auch noch so klein. Schade das!
Meinem Eindruck nach wurden in den vergangenen Jahren zu viele Reformen und Neuerungen durchgeführt anstatt zu wenige. Die Schulen wurden in ständiger Hektik gehalten, weil den “Experten” immer Neues einfiel, um alles besser zu machen. Schule und Lehrkräfte kamen nie zu der Ruhe, die sie gebraucht hätten, um sich aufs Neue einzustellen.
Und die Reformen sowohl am System als auch an den Methoden hatten auffallend oft nicht den Erfolg, der vorausgesagt wurde. Die Planungen gingen zu sehr von schönen Theorien aus und berücksichtigten zu wenig bewährtes Erfahrungswissen von der Realität.
Murks entsteht oft, wenn sich Theorie und Praxis zu weit voneinander entfernen und kaum mehr miteinander korrespondieren.
Deshalb finde ich sogar dringend nötig, wenn Praktiker, also Lehrer, nicht für alles offen sind, was wieder mal als verheißungsvolle Erneuerungsidee die Schlagzeilen bestimmt. Ich halte Kritik sogar für Lehrerpflicht, wenn der Beruf ernst genommen wird.
Grundsätzlich Beifall zu klatschen, wenn wieder mal eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, ist m.E. falsch. Neues kann auch schlecht sein.
Keine Lehrkraft erzählt mir, dass sich durch Neuerungen der letzten 25 Jahre irgendetwas merklich etwas verbessert habe. Wahrscheinlich rührt die Skepsis daher.
EINE Besserung gabes in all den Jahren: Die Einführung des Zentralabiturs. Rettung der Weihnachtsferien.
Ansonsten…
Zustimmung!
Heute ist wieder ein imteressanter Artikel passend zum Thema. Es wird eine Berliner GS aus dem Prenzlauer Berg vorgestellt, die für den diesjährigen “Deutschen Schulpreis” nominiert wurde.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/mit-kinderhausmeistern-und-leseaquarien-zum-erfolg-diese-berliner-schule-ist-fur-den-deutschen-schulpreis-nominiert-13501195
(der link ist allerdings zu einer anderen Zeitung)
Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wie genau die “soziale Zusammensetzung” der Schüler dieser Schule ist. Also, wieviele bildungsaffine/bildungsferne Familien, wieviele ärmere Kinder, wieviele Nicht-Muttersprachler mit geringen oder keinen D-kenntnissen, wieviele Inklusionsschüler mit welchen Fö-Bedarfen … (= Einzugsgebiet der GS)
In der “Berliner Zeitung” fand ich nur folgendes:
“Die Schülerschaft kommt aus dem Ost-Berliner Einzugsgebiet. Sie wird nach den üblichen Kriterien vom Schulamt zugeteilt. Es gibt auch Heranwachsende mit herausforderndem Verhalten”, …”
“Inzwischen hat sich das Wunder dieser staatlichen Schule der besonderen Art in Berlin herumgesprochen. Sie kann sich vor Bewerbungen kaum noch retten. … Womöglich gehen die Mieten im Einzugsgebiet bald noch mal extra durch die Decke. …”
(Hervorhebungen von mir)
Der Prenzlauer Berg ist in Berlin jetzt schon als eher teures Akademiker-Szene-Viertel bekannt, also eher das Gegenteil von einem Brennpunktkiez.
(Artikel von Alexander Reich “Vom anderen Stern” in “Berliner zeitung 27. Mai 2025)
Frage: Wie sieht es da mit (sozialer) Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und Chancengleichheit für alle Schüler aus? Ich habe versucht, mehr darüber zu erfahren, bin aber nicht fündig geworden.
385 Schüler*innen, 30 Lehrkräfte, 18 Erzieherinnen, Montessori-Pädgogik. Aktive Mitwirkung der Eltern wird als entscheidend für die ganzheitliche und erfolgreiche Entwicklung der Kinder angesehen. Enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus soll Lernprozesse, Motivation und soziale Entwicklung fördern.
Wie passt das zusammen mit folgendem Artikel und vor allem mit den Kommentaren dazu??
https://www.news4teachers.de/2025/05/schulen-im-brennpunkt-beklagen-vor-allem-fehlende-unterstuetzung-der-eltern/#comment-692790
…oder zu den Problemen der Gräfenau-Grundschule?
“Mir wird von alledem so dumm, als ginge mir ein Mühlrad im Kopf herum.” (Goethe “Faust”)
Respektvolle und aktive Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften wäre nach meinen Informationen eines der Elemente der Montessori-Pädagogik. Ob und ggf. wie gut sich das an Schulen in sozialen Brennpunkten verwirklichen lässt, müssten wohl Lehrkräfte beurteilen, die an solchen Schulen arbeiten. Da wird es wohl schon Unterschiede geben.
Danke für die interessanten Infos!
Nun ja, viele Akademiker in einem Kiez, das kann man natürlich auch als Brennpunkt definieren – vor allem wenn ein großer Teil an Hipstern dazu gehört:)
Btw noch nie etwas vom akademischen Proletariat gehört?
Aber ob die sich die Mietpreise in einem Szene-Kiez leisten können? (Als soziale Aufsteiger wohl eher seltener.)
Die Erbengeneration schafft das schon.
Ausser Sarah gibt es doch noch viele andere Salonrevoluzer.
🙂 Müsste man dann nicht die Überschrift des Artikels ändern? Statt „Schule passt nicht mehr in unsere Zeit“ – besser “Nicht jede Schule passt in jedes Wohnviertel”? oder “Schule muss zum Einzugsbereich/zu den Eltern passen”?
Wenn man das auch als Brennpunkt definieren kann, dann ist das aber sicher ein Brennpunkt mit “bürgerlichen Standards”. Also eher kein “Problem-Brennpunkt” mit vielen dysfunktionalen Familien. 🙂
“Redaktion
3 Tage zuvor
Antwortet Besseranonym
… Gerne nochmal: Wie sollen Erwachsene, die den Wert von Bildung selbst nicht kennen, die die Bereitschaft, etwas für sich zu tun, selbst nicht haben – dies ihren Kindern vermitteln? Hier werden bürgerliche Standards auf größtenteils dysfunktionale Familien übertragen – und sollen sogar mit Zwang durchgesetzt werden. Halten wir für weltfremd.
Zumal auch Kinder, deren Eltern diese Ansprüche nicht erfüllen, ihrerseits ein Recht auf Bildung haben.
Herzliche Grüße
Die Redaktion”
Diese tolle, für den Schulpreis nominierte, Schule ist ein Beispiel für alle Schulen in DE, weil soziale Gerechtigkeit, Inklusion, Integration, Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit? Nein! Denn diese Schule kennt sicher kaum solche Eltern, die die Redaktion in dem zitierten Kommentar meint.
Jetzt fragen Sie doch nicht immer so viel 🙂 ..
…
(Fürwahr ein treffender Nickname 🙂 )
Nomen est omen!
Danke!
Allerdings trete ich mit meinen Fragen nicht nur öfter in Fettnäpfchen, manchmal falle ich damit gleich ganz in die Fritteuse! 🙂
“Wer, wie, was, warum – wer nicht fragt bleibt dumm…” Man kann viel lernen, wenn man fragt und Antworten erhält.
Noch mehr kann man aber auch aus “Nicht-Antworten” lernen! Das begriff ich schon in meiner Jugend! (Wenn Sie verstehen, was ich meine 🙂 )
Es hat mich schon immer fasziniert, welche “Eiertänze” auf manche meiner Fragen folgen oder welche Fragen TABU sind.
Wenn ich solche Artikel lese, denke ich, dass die Journalisten, die sie geschrieben haben, in einer parallelen utopischen Realität leben: Schule muss Spaß machen, keine Noten, keine Prüfungen, keine Übertrittskriterien, die Schüler sollten das erste Wort haben, eigene Erholung und Wohlbefinden sollten über alles gestellt werden…
In der echten Realität gibt es aber die KI, die fast ein Drittel der Berufen bald ersetzen wird (https://news.kununu.com/kuenstliche-intelligenz-welche-jobs-gefaehrdet-sind/
), die günstigere Arbeitskraft aus dem Ausland, die viele einfachen Jobs ( heißt Jobs ohne akademische Ausbildung) besetzen wird (https://www.swissinfo.ch/ger/alternde-gesellschaft/zuwanderung-eine-herausforderung-zwischen-arbeitskr%C3%A4ftemangel-und-sozialen-%C3%A4ngsten/88696744) oder auch die internationalen hochqualifizierten Fachkräfte, die häufig 2-3 akademischen Diplomen besitzen und bereit sind 24/7 zu arbeiten (https://www.tagesanzeiger.ch/zuwanderung-im-kanton-zuerich-zugezogene-sind-jung-und-hochqualifiziert-106117758701) usw und sofort. Wie kann man die echte Realität dermaßen ignorieren und das Bildungsniveau noch mehr schwächen, so dass unsere Jugendlichen später im realen Berufswelt noch weniger Überlebenschancen haben werden???
“Wenn ich solche Artikel lese, denke ich, dass die Journalisten, die sie geschrieben haben, in einer parallelen utopischen Realität leben.”
Erstens, Sie verwechseln die Boten der Nachricht mit den Urhebern der Nachricht.
Zweitens, Demokratie lebt vom Diskurs – wenn sachliche Diskussionen nicht mehr möglich sind, weil die Auseinandersetzung selbst mit rational begründbaren Positionen (die deshalb nicht richtig sein müssen) gefährlich erscheint, sind wir als demokratische Gesellschaft am Ende.
Drittens, junge Menschen, die von der Zukunft, die Sie beschreiben, am meisten betroffen sind und sich deshalb völlig zu Recht Gedanken darüber machen, durch impertinente Unterstellungen (“Wohlbefinden über alles”) herabzuwürdigen, ist ohnehin das Letzte.
Ihr Kommentar fällt auf Sie selbst zurück.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die GEW Organisation….tja, hat nicht diese Organisation vor einem Monat 130 Milliarden Euro gefordert (“Wir brauchen mindestens 130 Milliarden Euro aus einem Sondervermögen und jährlich zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung“)??? Ein “gutes” Betrag um sogar mehrere Schüler in ihrem Schulalltag zu stören und zu einer Demo zu mobilisieren ….
Und während die Schüler sich mit Organisieren von Demos, Gesprächgruppen usw fleißig beschäftigen, werden die besten/einfachsten Arbeitsplätze durch KI, hochqualifizierte internationale Fachkräfte und günstige Arbeitkraft aus dem Ausland besetzt/ersetzt… weiter so!!!!