BERLIN. Jede Woche am Limit – und darüber hinaus: Berliner Lehrkräfte leisten laut einer neuen Studie, die die GEW begleitet und unterstützt hat, jährlich über zwei Millionen Stunden unbezahlte Mehrarbeit. Ein Drittel von ihnen überschreitet regelmäßig die gesetzliche Arbeitszeitgrenze. Teilzeit wird zur Notbremse gegen Überlastung. Die erstmals systematisch erhobenen Daten zeichnen ein alarmierendes Bild vom Schulalltag. Jetzt fordert die Gewerkschaft: Schluss mit der chronischen Überarbeitung – und her mit einer realistischen Arbeitszeiterfassung!

Laut einer neuen Studie, die Wissenschaftler*innen der Georg-August-Universität Göttingen mit Unterstützung der GEW erstellt haben, arbeiten Berliner Lehrkräfte im empirischen Mittel rund 100 Stunden mehr pro Jahr als die für Berliner Beamt*innen und Angestellte mit einer 40-Stunden-Woche vorgesehenen 1.772 Stunden. Die laut Gewerkschaft erstmals für Berlin wissenschaftlich erhobenen Daten basieren auf einer umfassenden Erhebung der tatsächlichen Arbeitszeit über ein gesamtes Schuljahr.
Die Ergebnisse zeichnen ein drastisches Bild: Während der Schulwochen überschreiten durchschnittlich 30 Prozent der Vollzeit-Lehrkräfte die gesetzliche Arbeitsschutzgrenze von 48 Stunden pro Woche. Insgesamt leisten 64 Prozent der Lehrkräfte Mehrarbeit*. Besonders betroffen sind neben Schulleitungen und Gymnasiallehrkräften auch Teilzeitkräfte – je geringer der Teilzeitumfang, desto höher die Mehrarbeitsbelastung. „Dies deutet darauf hin, dass viele Lehrkräfte Teilzeit wählen, um die Aufgabenflut zu bewältigen und so faktisch ihren Arbeitsschutz selbst finanzieren“, schlussfolgert Martina Regulin, Vorsitzende der Berliner GEW.
„Diese Überlastung ist keine Ausnahme, sondern Alltag – mit Elterngesprächen am Abend, Korrekturen in der Nacht und Unterrichtsvorbereitungen am Wochenende“, so Regulin weiter.
„Das Deputatsystem bildet die tatsächlich geleistete Arbeit nicht ab“
„Der Senat spart auf Kosten der Lehrkräfte – das ist ein Skandal. Das Deputatsystem bildet die tatsächlich geleistete Arbeit nicht ab. Es regelt nur den Unterricht und Funktionen, also nur ein gutes Drittel der gesamten Tätigkeit, aber nicht die vielen Aufgaben, die unsere Kolleg*innen zusätzlich übernehmen müssen, um gute Bildungsqualität sicherzustellen. Wir fordern: Der Senat muss die tatsächliche Arbeitszeit vollständig erfassen und gemeinsam mit den Personalräten verbindliche Regelungen zum Abbau der Mehrarbeit* schaffen. Die chronische Überlastung muss gestoppt werden – für die Gesundheit der Lehrkräfte, für die Qualität der Bildung und um den Beruf wieder attraktiv zu machen“, betont Regulin.
Nach Angaben der Autoren summieren sich die unbezahlten, nicht angeordneten Überstunden auf mehr als zwei Millionen Stunden pro Jahr. Zum Ausgleich seien rechnerisch mehr als 1.300 zusätzliche Vollzeitstellen nötig, sagte Studienleiter Frank Mußmann. Zur Einordnung: Aktuell arbeiten laut Bildungsverwaltung rund 35.900 Lehrkräfte an Berlins Schulen, ein Teil davon in Teilzeit.
Laut Studie verwenden Berliner Lehrkräfte im Durchschnitt nur 31 Prozent ihrer Arbeitszeit für den eigentlichen Unterricht. Weitere 32 Prozent entfallen auf sogenannte unterrichtsnahe Lehrarbeit, darunter die Vor- und Nachbereitung. Der Rest umfasst alle möglichen Tätigkeiten, die mit dem eigentlichen Lehrberuf nur wenig zu tun haben – Tendenz steigend, wie Fachleute sagen.
Nach Einschätzung von Thomas Hardwig, der ebenfalls zu den Studienautoren gehört, bilden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung nur die «Spitze des Eisbergs» ab. Lehrerinnen und Lehrer müssten tendenziell immer mehr Aufgaben erfüllen, Folge seien gesundheitliche Belastungen bis hin zur psychischen Erschöpfung (burnout). «Wenn wir das verbessern wollen, reicht es nicht, die Arbeitszeit zu reduzieren. Auch die Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern», sagte er.
Bei der Vorstellung der Studie schilderten mehrere in der GEW organisierte Lehrkräfte ihren Alltag, der von Erschöpfung und Frustration geprägt sei. Als Ursachen für die aus ihrer Sicht stetig steigende Belastung nannten sie unter anderem eine zunehmende Zahl von Kindern mit Sprach- und Lernschwierigkeiten, viele verhaltensauffällige Schüler, größere Lerngruppen. Genannt wurden zudem eine teils nur schlecht umgesetzte Digitalisierung oder höhere Ansprüche der Eltern.
Caroline Muñoz del Rio, Lehrerin und Studienteilnehmerin, erklärt: „Seit Jahren werden die Belastungen durch zusätzliche, außerunterrichtliche Aufgaben, beispielsweise durch Digitalisierung und neue pädagogische Anforderungen, für Lehrkräfte immer mehr. Besonders schwierig sind teilweise wochenlange Spitzenbelastungen in den Prüfungsphasen, ohne ausreichend Möglichkeiten zur Erholung. Das hat gravierende negative Folgen für unsere Gesundheit und in Folge dessen die Qualität des Unterrichts. Es ist höchste Zeit, dass der Senat seine Fürsorgepflicht ernst nimmt und dafür sorgt, unsere Arbeitsbedingungen zu verbessern. Arbeits- und Gesundheitsschutz gilt auch für Lehrkräfte.“
„Diese Mehrarbeit ist keine Randerscheinung, sie ist systematisch und gesundheitsgefährdend“
Ralf Schäfer, Lehrer und Personalrat warnt: „Die Studie zeigt, dass jede Woche tausende Stunden unbezahlter Mehrarbeit* anfallen. Viele Kolleg*innen stoßen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Diese Mehrarbeit ist keine Randerscheinung, sie ist systematisch und gesundheitsgefährdend. Der Senat darf das nicht länger ignorieren. Wir fordern zum Einstieg ein einjähriges Pilotprojekt zur digitalen Arbeitszeiterfassung, das unter Mitbestimmung der Personalräte durchgeführt wird. Die Erfahrungen und Ergebnisse der Studie müssen hierbei einbezogen werden. Nur so kann eine Grundlage für faire und realistische Arbeitszeitregelungen geschaffen werden.“
Hintergrund: Das Bundesland Bremen hat unlängst den Start eines solchen Pilotprojekts für 2026 angekündigt (News4teachers berichtete). Die GEW betont: „Überlastung ist messbar! Arbeitszeiterfassung ist der Hebel für gerechte, faire und gesunde Arbeitsbedingungen. Jetzt ist der Senat am Zug.“ News4teachers
*Mehrarbeit: Hierbei handelt es sich den Studien-Autor*innen zufolge nicht um die Mehrarbeit nach § 9 der Berliner AZVO, die dienstlich angeordnet und auszugleichen bzw. zu vergüten ist, sondern um eine empirisch festgestellte Differenz von SOLL und IST und wird in Verbindung mit der Veröffentlichung der Studie umgangssprachlich in Abgrenzung zu „Überstunden“ und „Zuvielarbeit“ benutzt.
Hier geht es zur vollständigen Studie.
So geht es auch den Eltern und ihren Schulkindern.
Das Programm ist überladen und genau so schuften auch Kinder, die gute Noten schreiben wollen.
Solche Schüler arbeiten im Durchschnitt mehr als ein erwachsener Mensch am Tag.
Die Lehrer sind nicht ohne Grund überlastet: zu viele Tests, zu viel Stoff, jeden Tag etwas Neues, immer schneller, weiter, mehr.
Alle stehen kurz vor dem Zusammenbruch.
Offenbar hatte jemand eine „geniale“ Idee: Je mehr Stoff wir ins Programm stopfen, desto agiler werden die Lehrer und die Schüler werden dadurch klüger.
Gerade passiert das Gegenteil – und das in live Übertragung.
Mit dem Unterschied, dass Lehrer sich entscheiden können, diesen Beruf nicht auszuüben – oder sie wählen einfach Teilzeit. Und all das bricht dann wieder über die Schüler herein.
Die Qualität ist im Keller – so niedrig wie noch nie.
Seit Jahren wird nur draufgepackt, aber nichts weggenommen.
Schülerinnen und Schüler haben leider keine Wahl, sie können höchstens entscheiden, die Schule nicht abzuschließen.
Aber das ist für sie keine wirkliche Option.
“Mit dem Unterschied, dass Lehrer sich entscheiden können, diesen Beruf nicht auszuüben – oder sie wählen einfach Teilzeit. Und all das bricht dann wieder über die Schüler herein.”
Ja, wie jetzt? Lehrer “können” sich frei entscheiden, aber wenn sie das tun, dann lassen sie die Kinder im Stich, wie sie das so implizieren?
Aber ich bin gespannt, wie sich das alles in den nächsten 10 Jahren entwickeln wird. “Teilzeitverbot” gibt es ja stellenweise schon, wann komm die “Arbeitspflicht” für Lehrkräfte (und andere “systemrelevante Berufe”)? Corona hat ja schon einmal einen Ausblick gegeben,was Präsenzpflcihten und Arbeitsschutz betrifft…
“Ja, wie jetzt? Lehrer “können” sich frei entscheiden, aber wenn sie das tun, dann lassen sie die Kinder im Stich, wie sie das so implizieren?”
Nein, um Gottes willen. Sie haben die Wahlt und das ist gut so. Das alles ist verückt gewrodenl
Nein, um Gottes Willen. Sie haben die Wahl und das ist gut so. Das alles ist verrückt geworden! (Korrektur)
Und täglich grüßt das Murmeltier.
Der Unterschied ist vor allem, dass Lehrkräfte bereits etwas geleistet und sich qualifiziert haben, damit sie diesen/ einen Beruf ausüben und ihren Lebensunterhalt verdienen können. Schüler:innen müssen das erst noch, indem sie lernen und sich anstrengen. Das haben die Lehrkräfte bereits getan. Zu meiner Zeit war eine Belastung nicht geringer- das Niveau höher und nicht den ganzen technischen Schnickschnack als Support. Und das, was Sie als ‘zusätzlich draufgepackt’ zu bezeichnen geruhen, haben bei uns die Eltern erledigt: Benehmen, Ernährung, für Bewegung sorgen, Verhalten auf dem Schulweg… Von nichts kam
schon damals nichts.
Nutzen Sie die die Zeit dafür, dann musd das Murmeltier nicht täglich grüßen!
Sorry, was haben Lehrer bitte “geleistet”?
Sie wurden durchs Referendariat gequält. Ein System, das von Lehrern für Lehrer erfunden wurde und weiterhin durchexerziert wird. Hier jammern alle zu Recht. Aber das ist, was sich “Kollegen für Kollegen” ausgedacht haben.
Ich sehe eine zunehmende Anspruchshaltung bei Lehrern. Ein befreundetes Paar hat es mal treffend formuliert. Er ist Beamter in einem Ministerium, sie Lehrerin. Er: “ICH überarbeite mich schon nicht, aber SIE chillt sich den Hintern platt!”
Ihre Einzelbeobachtungen sind sicher gaaaanz wichtig und allgemeingültig. Und bei dem Satz “Beamter im Ministerium…” ist sowieso schon alles klar, wobei davon sicher auch die Frau profitiert.
Im Übrigen haben Lehrer Abitur, 5-6 Jahre Studium, 2 Jahre Ref., meist noch Zusatzqualifikationen und jedes Jahr mehr oder weniger sinnvolle Fortbidlungen. Und apropos Leistung: stellen Sie sich bitte mal 4 Wochen vor eine Klasse mit dem Ziel, den Schülern etwas beizubringen. Sie werden ganz schön ins Schwitzen kommen.
De Schüler und die Eltern dahinten auch.
Beschreiben Sie doch bitte einmal in ca. fünf Sätzen (nicht Kommentaren!), was Sie eigentlich wollen und erwarten.
“Sie werden ganz schön ins Schwitzen kommen” ist noch harmlos ausgedrückt.
“Er: “ICH überarbeite mich schon nicht, aber SIE chillt sich den Hintern platt!””
Und was hat “SIE” dazu gesagt? Vielleicht ist ER in seinem Ministerium auch einfach überfordert und projeziert das dann auf andere…
Ach ja… in Bundesministerien gibt’s noch die Regelbeförderung auf A15 nach wenigen Jahren. Die kommt ganz automatisch für Akademiker. Man darf nur keine goldenen Löffel klauen… Die Frau wird wahrscheinlich ewig auf A12 (oder A13) bleiben, egal wie sich anstrengt…
Sie hat gelacht.
A14. Keine Sorge, die beiden wissen, wie gut es ihnen geht und kosten das aus.
Die beiden überarbeiten sich in keinem Fall. Und sie geben das auch unverhohlen zu.
Nun, dann scheint der komplette Rest der Lehrerschaft ja was falsch zu machen.
Einen platten A habe ich auch – vom Vorbereiten, der Teilnahme an endlosen Konferenzen, Elterngesprächen, Korrigieren, Erstellen von ABs, die u.U. bewältigt werden können, Hilfebögen für die, die das nicht hinbekommen, …. , ach ja, und ich falle regelmäßig auf selbigen, weil das Benehmen der verhaltenskreatiefen SuS mich umhaut – täglich, stündlich und immer wieder.
Wer hier so mitschreibet, muss sich dann mal folgende Frage gefallen lassen:
Und was machen Sie so, dass Sie das meinen beurteilen zu können?
Okay, diese Frage ist rein rhetorischer Natur, denn wir wissen, dass Sie selbst zur Schule gegangen sind und Lehrer*innen aus irgendwelchen Gründen doof finden.
Also sparen Sie sich die Antwort.
Glückwunsch den beiden!
Und was haben Sie bisher so Wichtiges geleistet?
Das tut hier nichts zur Sache, aber wenn es Sie so brennend interessiert: ich habe arbeite als Tontechniker und Schnittmeister in einem kleinen Tonstudio. Davor war ich in Kosovo, Ruanda, Südsudan und Nordkolumbien als forensischer Archäologe tätig. Ich komme aus Spanien, habe dort und in England studiert, in der Schweiz promoviert. Ich habe eine Ausbildung in Leichenbergung, Tatortsicherung und völkerrechtlicher Dokumentation sowie eine Zusatzqualifikation in Umgang mit traumatisierten Zeugen.
Glauben Sie mir, ich kenne mich mit schwierigen Arbeitsbedingungen und schlechter Bezahlung aus.
Und? Hilft Ihnen das irgendwie weiter?
Also sind Sie keine Lehrkraft.
Dachten wir uns alle schon.
Wow! Sie haben ja anscheinend alles und gar nix gemacht. Klar, dass man dann weiß wie Lehrer geht. Hilft mir insofern weiter, als das es mich darin bestätigt, dass Sie sich eben nicht auskennen.
Einzelfälle, wie gesagt.
Wenn mein Mann über mich so sprechen würde, wäre ich ganz schnell weg.
Wenn Sie meinen.
Das lege ich mal unter “trolling” ab.
Danke für die Erweiterung.
Was langjährige Ehemänner im Freundeskreis nach ein paar Bier eben so über ihre Frauen raushauen… wer nimmt denn solche Schwätzer ernst?!
“Zu meiner Zeit war eine Belastung nicht geringer- das Niveau höher und nicht den ganzen technischen Schnickschnack als Support.”
Es war viel geringer, verbreiten Sie bitte keine Unwahrheiten. Keine von uns ist vom Baum gestern gefallen, der nicht mit älteren Generation in Kontakt steht. Latein Lehrer, Mathe, Lehrer, Physik Lehrer, Englisch Lehrer…you name it. Alle Generation 195.. und etwas…Alle staunen und freuen sich, dass sie nicht mehr dabei sein müssen.
Mathe umfasst heute schon in der 5. Klasse ganze 10 Lerneinheiten (Lektionen) pro Schulaufgabe – zehn! Ganz schenll, 3 pro Woche durchgenommen.
In Latein wird für jede folgende Schulaufgabe verlangt, dass die komplette Grammatik und der gesamte Vokabelstoff wiederholt werden. Dazu kommt noch das „Fundamentum“ – das sind mindestens 3 bis 6 zusätzliche A4-Seiten, neben dem Buch und das ist schon jede Menge.
So durften die Kinder für die letzte Schulaufgabe in den Ferien alle 30 Lektionen Vokabeln wiederholen, plus Grammatik, plus das Fundamentum mit gut 10 Seiten – und natürlich noch Übersetzen üben. Ferien? Erholung? Was ist das?
Englisch? Drei Wochen vor der Schulaufgabe wurden noch vier neue Grammatikthemen eingeführt – darunter ausgerechnet die komplexesten Modalverben. Diese wurden so erklärt, dass sogar eine Englischdozentin an einer NRW-Universität nur noch den Kopf schütteln konnte.
Die Textproduktion wurde zwei Tage vor der Schulaufgabe durchgenommen. Und so geht das immer weiter …
Also bitte – erzählen Sie nicht über Dinge, von denen Sie entweder nichts wissen oder nichts wissen wollen.
Diese Kinder werden behandelt, als wären sie das letzte Vieh, das man möglichst schnell aus dem Schulsystem rausdrängen will.
Und das sagt eine Mutter, deren Kinder regelmäßig zu den besten drei der Klasse gehören.
Solche Zustände und solche „Bildungsstrategien“ haben das System überhaupt erst an den Rand des Zusammenbruchs geführt.
Übrigens: Noch vor nur vier Jahren hat mein älteres Kind in Mathe und Latein nur die letzten fünf Lektionen für die Schulaufgabe geschrieben – das Fundamentum bestand einfach aus dem Buch.
In Englisch wurde mindestens zwei Wochen vor der Schulaufgabe noch ganz normal geübt.
Und jetzt, nur drei Jahre später?
Aus diesem Schulsystem wird langsam ein Monster.
Korrektur: Noch vor einem halben Jahr waren sie unter den Top 5, jetzt – unter diesem wahnsinnigen Leistungsdruck – gehören sie zu den Top 3.
Die Kinder sind ausgelaugt, verzweifelt und völlig überstrapaziert.
Sie können nicht mehr – und ich als Elternteil kann diesen ganzen monströsen Druck absolut nachvollziehen.
Zehn einhalb Monate, täglich wie Maschinen – und viele müssen zusätzlich noch in den Sommerferien arbeiten und Stoff nachholen.
Wenn das der Sinn von Bildung ist, dann ist Bildung zu einer billigen Ware verkommen.
Denn nach all diesem Leistungsdruck bleibt kaum etwas im Kopf – aber Hauptsache, die Lehrer haben genügend Noten gemacht und das Programm ist abgehakt.
Zwei Mütter von Kindern, die mit unserem Kind befreundet sind, haben mich kontaktiert, sie wollten überprüfen, ob ihr Kind vielleicht etwas falsch aus dem Lateinunterricht abgeschrieben hat.
Nein, leider nicht.
Einer von ihnen musste Urlaub abbuchen, weil klar ist, dass das anders gar nicht mehr zu schaffen ist.
Die Schulaufgabe wird am zweiten Tag nach den Ferien geschrieben,
der Stoff ist neu und sitzt noch überhaupt nicht, von der Wiederholung aller 30 Lektionen und dem Lernen des Fundamentums ganz zu schweigen,
dieses Mal ist das so viel, als würden sie eine eigene Schulaufgabe nur zum AKL Geschichte schreiben und es geht eigentlich um Latein, das bei 90 % der Klasse nicht sitzt. Und so entstehen die Lücken.
Also bitte, verschonen Sie mich mit Ihren Predigten.
Verschonen Sie uns bitte mit “aber die anderen Eltern haben auch gesagt…”!
Monika, BY Beim Lesen Ihrer Texte tut mir der Kopf weh! Unglaublich, dieser Blödsinn und diese Vorurteile, die noch dazu überhaupt nicht stimmen! Bleiben wir gerne bei dem Beispiel mit dem Fach Latein, nachdem Sie immer wieder darauf herumgeritten haben. Ich selbst war in dem 80ern und 90ern Schülerin in Bayern, habe 2002 mein Abitur gemacht, besuchte u.a. einen Latein-Leistungskurs an einem humanistischen Gymnasium. Studiert habe ich in München. Ich bin, wenn auch aktuell in Elternzeit und außer Dienst, heute zufällig Lateinlehrerin an einem bayerischen Gymnasium und kann Ihnen aus erster Hand sagen, dass schon zum ersten G8 relativ viel Stoff aus dem Lehrplan gefallen ist. Wir mussten im ersten G9 noch1800 Wörter lernen und beherrschen, heute sind es nur noch 1100. Grammatikphänomene sind herausgefallen, z. B. das Supin, der NcI, außerdem auch verschiedene Kasusfunktionen (insbesondere beim Ablativ, Genitiv und Dativ), deren Kenntnis früher noch selbstverständlich war. Das ist alles komplett weg. Der nominale Abl. abs. wird nur noch in drei, vier festen Wendungen im Vokabular mitgelernt. Mehrere Autoren sind komplett aus dem Kanon gefallen, z.B. Livius, Quintilian, Lukrez, zwischendurch auch Petron und Sallust. Horaz wird heute nicht mehr geprüft, denn das ist den heutigen Schülern nicht zuzumuten, wenn sie nicht mal mehr mit Catulls kurzen, neoterischen Gedichten und Ovids Metamorphosen klarkommen, die vergleichsweise einfach sind. Seneca wird nur noch nur in Auszügen (kolloquial geprägte Briefliteratur) gelesen. Vergil wird ebenfalls deutlich weniger gelesen als früher. Früher gehörte die Aeneis zur ganz normalen Lektüre. Zusätzlich mussten wir auch vertiefte Kenntnisse haben aus Homers Illias und Odyssee, also auch griechische Werke gelesen haben. Auch beim Kulturwissen, Geschichte, Gattungen, Stil sind die Anforderungen im Vergleich zu früher heute deutlich geringer. Zudem kommt auch noch, dass man den Schülern bei der Bewertung von Prüfungen heute arg entgegenkommt. Im aktuellen neuen G9 z.B. werden in der 11. Jahrgangstufe Übersetzung und Kulturfragen (Fundamentum, wie Sie das an Ihrer Schule offensichtlich nennen) mittlerweile 1:1 gerechnet. Das war nie früher so. In der Lektürephase gab es stets die Berechnung 2:1, in der Spracherwebsphase 3:1. Aber es ist auch kein Wunder, denn die Leistungen vieler Schüler sind in Latein heutzutage unterirdisch. Wie sollten sie auch besser sein, wenn heute in städtischen Gebieten mehr als 40% eines Grundschuljahrgangs aufs Gymnasium drängen, weil das Mama und Papa so wollen, völlig ungeachtet Ihrer kognitiv-intellektuellen Fähigkeiten, ihrer Fähigkeit, sich zu konzentrieren, ihres Engagements, ihres Fleißes und ihrer allgemeinen Arbeitsweise? Wie sollten sie ferner besser sein, wenn der halbe Tag am Handy in WhatsApp-Gruppen herumgequatscht wird, auf Tiktok Blödsinn gelesen oder am PC irgendwelche Games gezockt werden? Dann wundert mich auch nicht, dass Ihre Kinder bis 3h nachts lernen. Ich war eine ausgezeichnete Schülern in der Schule -übrigens in allen Fächern!-, hatte deutlich höhere Anforderungen als die heutigen Schüler (so wie in Latein entwickelten sich auch die anderen Fächer mit einer Menge Streichungen etc.) und habe nach den täglichen Hausaufgaben, die recht schnell erledigt waren, jeden Tag maximal noch 30-45min gelernt. Damit war ich auch vorbereitet auf den nächsten Tag und die vier Exen, die da geschrieben wurden, die heute in diesem Umfang den Schülern auch nicht mehr zuzumuten sind (Vergleich: Amelies Petition zur Abschaffung der Stegreifaufgaben). Ich sage nicht, dass es einfach und stressfrei zugeht für Schüler in Bayern. Das sicherlich nicht. Trotzdem ist es kein Vergleich zu früher, wo es noch deutlich härter war. Mein Mathelehrer musste in den 60er Jahren noch in allen (!) Fächern ein Abitur ablegen.
Das verstehen die jungen Eltern nicht, vergebene Liebesmüh. Lernen ist nur noch Stress, Leistuing ist verpönt. Allerdings ist da auch kein Plan mehr, wie man im richtigen Leben zurecht kommen soll. Denn da sind die anforderungen nicht unbedingt gesunken.
Doch: Eltern und Kinder haben eine Wahl. Geht halt auf die euch entsprechend euren Leistungen empfohlen Schule.
Wir wollen doch jetzt nicht etwas mit der Realität und einer guten Idee dazu kommen 😉
Ah ja, und da haben wir es schon wieder und wieder und wieder…Ja, sie haben eine Wahl, ihre Kinder quellen zu lassen oder quellen zu lassen – da, die Lehrer nicht mehr ihr Job machen, nirgends..von GS abwärts. Gründe? Sie oben.
Wie bitte?
Sagen Sie bloß, Sie kennen nicht die Kinder, deren Eltern sie (auf)quellen und damit die eng anliegenden Leggins und T-Shirts (über)quellen lassen?
Ich wurde heute zufällig und unfreiwillig wieder Zeugin einer Sportstunde und kenne jetzt wieder ein paar mehr.
Wie quellen?
Wir machen unseren Job, der allerdings kaum noch zu schaffen ist. Wer den Job nicht mehr erledigt (Erziehungaufgaben) sind die Eltern, meiner Meinung nach. Ja, ich hab’s Ihnen schon 1000 mal gesagt: probieren Sie es auf der Realschule. Die Gymnasien sind voll mit Schülern, die den Stoff nicht schaffen, weil sie dort nicht hingehören. Das ist die Wahrheit. Ich kriege das Grausen, wenn ich höre wer von meinen Schülern aufs Gymnasium soll. Beherrschen keine Groß- und Kleinschreibung nicht, null Selbstständigkeit … es fehlt an allem.
“Lehrer…wählen einfach Teilzeit.”
Der war gut.
Genau das- und zwar die Altersteilzeit :-))
Natürlich wählen viele Teilzeit – aber was ich nicht verstehe, ist, wie man so oft in der Schule fehlen kann.
Wir haben mindestens dreimal pro Woche Vertretung, in ganz unterschiedlichen Fächern.
Der Stoff wird nicht zu Ende gebracht, sie schaffen es nicht, kein Wunder, wenn ständig jemand nicht da ist.
In keinem Unternehmen in der freien Wirtschaft wäre es möglich, so oft entschuldigt zu fehlen und das bei so vielen Mitarbeitenden.
Vermutlich kommt man auch in keinem Unternehmen der freien Wirtschaft in einen derart exorbitanten Kontakt mit Bazillen, Viren und irgendwie kontaminierten Körperflüssigkeiten und Sekreten.
Und nur in wenigen Unternehmen der freien Wirtschaft kann sich ein morgendliches Kratzen im Hals im Laufe eines Schultags durch entsprechende Belastung zur mehrtägigen stimmlichen Vollkatastrophe auswachsen.
Doch, auch in der freien Wirtschaft fehlen die Leute ohne Ende. Da kriegen Sie es nur nicht mit.
Wenn sie es nicht mitkriegt, ist das nur ein weiteres Indiz für ihre Realitätsferne bzw. ihre Vollfixierung und den Tunnelblick auf die Schule der Kinder.
– Autoreparaturen dauern ewig, weil kein Personal in der Werkstatt oder schon bei den Zulieferern. Es ist kein Leihfahrzeug zu bekommen, weil die alle bereits auf lange Sicht vergeben sind.
– auch andere Handwerker kommen gerade mal in akuten Notfällen und können dann oft nur behelfsmäßig reparieren, weil Ersatzteile und Personal überall fehlen
– Kostenvoranschläge bei egal welchem Handwerk dauern ewig und kommen dann mit dem Hinweis, dass in diesem Jahr nicht mehr mit den Arbeiten begonnen werden kann
– Anträge bei Behörden und Versicherung werden wochenlang nicht bearbeitet
– bei Anrufen erreicht man den AB, der einen sofort darauf hinweist, dass wegen Personalmangels nur noch eingeschränkte Erreichbarkeit besteht
– automatische E-Mail-Antworten weisen umgehend auf längere Bearbeitungszeiträume und Nichterreichbarkeit hin
– u.v.m.
Überall wird auf den Personalmangel hingewiesen und alle Probleme damit begründet, nur die Schulen müssen nach wie vor so tun, als wäre alles super und die Defizite über die allerletzten Ressourcen der Lehrer ausgleichen lassen.
Doch, bekommt jeder mit. Handwerkertermine sind nur schwer zu bekommen, Anfragen werden gar nicht beantwortet oder mit “Abwehrangeboten” beantwortet, Fertigstellungstermine verzögern sich usw. usf.
Übertragen Sie das jetzt einmal auf den Bereich Schule.
In den meisten Unternehmen der freien Wirtschaft kann man aber auch bei leichteren Unpässlichkeiten z.B. problemlos eine Toilette aufsuchen.
Noch mehr Vorurteile? Das kann man nur noch schwer ertragen. Es ist natürlich einfach, die Schuld immer nur bei anderen zu suchen.
Was die Schüler*innen ja eigentlich auch können. Einfach weniger für die Schule tun und im Unterricht nicht mitarbeiten. So wie TZ-Lehrkräfte dann weniger Geld verdienen, erwerben die dann eben weniger Wissen.
Allerdings hat @Monika,BY noch nie etwas von unteilbaren Aufgaben gehört, so dass sie nicht versteht, dass TZ-Lehrkräfte als z.B. Klassenlehrkraft genauso viel neben ihren unterrichtlichen Verpflichtungen zu tun haben wie VZ-Lehrkräfte. Und dass heutzutage gerade dort der Hase im Pfeffer liegt, weiß sie bestimmt auch nicht.
Vielleicht sind die Kinder von denen Sie reden dann einfach kognitiv nicht geeignet für die Schulform und den Abschluss, den die Eltern offensichtlich gerne hätten? Schon mal darüber nachgedacht?
Darüber will Monika aus Bayern nicht nachdenken!
“millionenfach unbezahlte Stunden”
Währenddessen in der “hammerharten”, “freien” Wirtschaft:
“Der Autokonzern Volkswagen hat einen umfassenden Masterplan entwickelt und fordert die Politik dazu auf, die Autoindustrie durch gezielte Maßnahmen zu fördern.”
https://www.focus.de/finanzen/boerse/innovation-investition-infrastruktur-wunschzettel-aus-wolfsburg-vw-fordert-von-politik-leasing-zuschuss-fuer-arme-haushalte_8bc95ace-d955-4715-9bae-23a296f881e4.html
Das war im März 2025…
Und die neue Regierung liefert prompt (04.06.2025):
“Kabinett beschließt Klingbeils Wachstumsbooster
…
Erst am Wochenende wurde der Gesetzentwurf von Lars Klingbeil bekannt, schon heute hat das Bundeskabinett den Entwurf des Finanzministers beschlossen.
…
Mega-Steuervorteile für Elektroautos als Firmenwagen
…
Sonderabschreibung auf E-Autos
…
Ausweitung des vergünstigten Dienstwagen-Steuersatzes
…”
https://www.focus.de/finanzen/steuern/sonderabschreibungen-fuer-unternehmen-milliarden-entlastungen-schon-ab-juli-das-steckt-in-klingbeils-investitionsbooster_82029bd4-6998-437b-84ad-209c4e676775.html
Und VW wusste gestern natürlich auch schon, was es mit dem Geldsegen so alles anstellen kann (03.06.2025):
“Rund 20.000 Austritte aus dem Unternehmen seien vertraglich fixiert, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian einer Mitteilung zufolge bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg.
…
Ausgeschlossen wurden dabei betriebsbedingte Kündigungen. Der Abbau soll vor allem über Vorruhestand und Abfindungen erfolgen.
…
Bis zu 400.000 Euro zahle der Autobauer in der Spitze an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Konzern verlassen, heißt es aus Unternehmenskreisen.”
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Stellenabbau-bei-VW-20000-Mitarbeiter-stimmen-Job-Verzicht-zu,vw6604.html
Steuersubventionen führen zwangsläufig auch bei den Ländern zu Steuerausfällen. Da werden demnächst aus den “Millionen unbezahlten Überstunden” wohl ein paar Millionen mehr… Aber: Ist doch für die “gute Sache”, oder? Also für “VW”, ich meine natürlich den “Standort Deutschland”, oder besser (das zieht immer):, Für “die Kiiiiinder!” und “Die Zuuukunft!” und so’n Zeugs. Wer kann da schon nein sagen. Da kann man auch einmal ein paar Runden umsonst arbeiten, oder? Notfalls bis 70 natürlich!
Gen Z: ….
ps: Stromdoktorchen, GENAUSO wie ich prognostiziert habe. Aber so ein echter “Wirtschaftskenner” wie SIe, der weiß es natürlich immer besser…
Ganz wie mein Schnucki 🙂
Grüße
Dann ruckizucki es dem Schnuckiputzi gleichtun.
Sich im Home-Office lümmeln und auf Terrassen ausruhn.
Der auf der Terasse oder verheimlichen Sie uns irgendwelche Fistanölchen?
FISTERNÖLLCHEN – ich hasse die Autokorrektur
Aha, da steht die dickebank wohl in Kölle?
Hat Schnucki noch kein Angebot erhalten und wurde ihm noch nicht signalisiert, dass man gerne auf ihn verzichten kann / will und bereit ist, viel Geld dafür zu zahlen?
Schade, dass dieses Zeichen der Wertschätzung noch nicht gegeben wurde.
“….woraufhin die Angestellten nur noch vier Tage pro Woche arbeiteten und auf bis zu 20 Prozent ihres Lohns verzichteten. ….”
Ich finde es befremdlich, wenn Arbeitsplatzverlust oder von mir aus “-verzicht” als erstrebenswert oder Vorteil dargestellt wird. Aber gut, jeder wie er es empfindet.
Aber vielleicht mag folgende Information die benachteiligten Foristen trösten
Im Jahr 2024 erhielten laut einer Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung etwa 52 % aller Beschäftigten in Deutschland Weihnachtsgeld. Also gar nicht ALLE.
Auch einen Dienstwagen haben nur 5% der AN.
Also ist alles gar nicht so ungerecht. Oder doch?
Bekommen womöglich mehr als 50% der Beamten Familienzuschlag? Oder mehr als 5% Kinderzuschlag?
Aber ein echter Beamtenkenner wie der Realist wird es schon besser wissen.
Beamte bekommen genauso wie Bürgergeldempfänger “Familienzuschlag”. Denn beide werden “alimentiert”. Ob das sinnvoll ist, darüber kann man bei beiden Gruppen streiten. Aber im Gegensatz zum Bürgergeldempfänger muss der Beamte morgens aufstehen und für den “Zuschlag” tatsächlich etwas leisten…
Muss man ja nicht gerecht, angebracht, in Ordnung finden, das mit den etlichen Zuschlägen.
Man muss schon Vergleichbares mit Vergleichbarem vergleichen… ist wie mit dem Verhältnis vom unbereinigten zum bereinigten (besser: ‘adjusted’) Gender Pay Gap.
Dann erläutern Sie doch stellvertretend, womit sich @Realist eigentlich vergleichen möchte.
Ist @Realist ggf. Jahrgang 1970 und älter und wartet auf einen goldenen Handschlag? Nach ihm die Sintflut?
Möchte @Realist gerne vergleichbare Arbeitsbedingungen? Z.B. eine 35 Stunden-Woche, einen disziplinarischen Vorgesetzen, der Aufgaben verteilt und Leistungen einmal jährlich bewertet. Privat für das Alter vorsorgt und sich ggf. vor Arbeitsplatzverlust bzw. Arbeitsplatzverlagerung oder Wegfall des Tätigkeitsfeldes fürchtet?
Möchte @Realist, dass auch nachfolgende Generationen noch finanzierbare soziale Sicherungssysteme vorfinden und die Last gleich verteilt wird?
Oder anders gefragt:
Wer soll eigentlich noch die Wertschöpfung in diesem Land erbringen?
Schon tragisch, wie selbstverständlich einige ihren Wohlstand herleiten…
Ach Stromi,
halten Sie mich nicht für naiv. In meiner Alterskohorte sind viele, die nur auf den passenden Anlass und den passenden Zeitpunkt für den Exit warten. Ich werde dann zwar leider keine 400-500 Tausend Euro als “goldenen Handschlag” mitnehmen können, aber es wird mir schon etwas einfallen, dass der Steuerzahler auch mir den vorgezogenen Ruhestand versüßt. So ganz dumm sind wir Lehrer auch nicht, und wenn der Staat so großzügig zu immer noch Milliardengewinne verdienenden Industrie ist und deren Managementversagen durchsubventioniert, braucht man da auch absolut kein schlechtes Gewissen zu haben.
Es gibt da mittlerweile ein paar rote Linie, die ich persönlich gezogen habe, und die sollten besser nicht überschritten werden. Eine davon wäre so eine Situation wie bei Corona: So einen Sch… mache ich als Lehrkraft bestimmt nicht noch einmal mit.
Ist auch für mich kein Geheimnis, dass man seinen früheren Ausstieg aus dem Lehramt “positiv beeinflussen” kann. Zumindest sind Sie ehrlich!
Auch ich werde in meinem Job nicht bis zum Ende durchziehen. Die Rahmenbedingungen sind gut, trotzdem schafft man seine Arbeit nicht. Leute mit einer gewissen Leistungsbereitschaft und Motivation werden in der Wirtschaft genauso ausgebeutet, wie es vermutlich in der Schule auch der Fall ist. In der Wirtschaft ist man häufig ein Kostenfaktor (FTE).
Wenn einem nicht alles egal ist, dann ist man am Ende genauso fertig wie im Schuldienst.
Diejenigen, die frühzeitig abgefunden werden, auf die kann man zumeist gut verzichten.
Vermutlich haben Sie ein Problem: Sie sind trotz Ihrer Verbitterung (noch zu) motiviert und wollen mit erhobenem Haupt Ihren beruflichen Weg positiv für sich abschließen und sich nicht einfach vom Acker machen.
Willkommen im Club.
Da Sie natürlich wieder k.A. haben, helfe ich Ihnen gerne: Es ist angemessen, Akademiker mit Akademikern zu vergleichen und nicht bspw. mit “etwa 52 % aller Beschäftigten in Deutschland” – bitteschön. Ansonsten: s.u.
Na dann “vergleichen” wir doch mal:
– 25% der Arbeitnehmer machen HO.
– Akademiker im Schnitt 1,6 Tage pro Woche.
– Im IT-Bereich bei 70%. Im Gesundheitswesen weniger. Führungskräfte 40%, Wissenschaftler 48%.
– Das durchschnittliche Einkommen von Akademikern liegt bei 60.000 € in BW, BY, Hessen. In Thüringen bei 47.000€
– durchschnittliche Urlaubstage pro Jahr: 28,3.
– durchschnittliches Renteneintrittsalter in Deutschland: 64,4 Jahre.
Durchschnittliche Pension von LK: 3.200 €. Nur ca. 90.000 Menschen überhaupt in Deutschland bekommen eine Rente in Höhe von 3.000 €.
– …
Mit wem möchten Sie jetzt verglichen werden bzw. welcher Vergleich wäre Ihrer Meinung nach legitim?
Best Of?
Ich möchte Ihre Zahlen nicht überprüfen; sie erscheinen plausibel.
Zu Ihrem vorhergehenden Kommentar:
Vermutlich haben viele, die hier um 60 sind dieses Problem ( letzter Absatz ).
Ich würde nicht unbedingt von “Verbitterung” sprechen, Stromdoktor, sondern von ungerecht Behandelten ( wir versuchen SuS gerecht zu sehen, wer aber uns ? Weiß schon, Idealistenträume, umd doch….)
So ist es wohl auch legitim, wenn uns schon keiner mit 58 ein Rucksäcken mit 200K packt, 🙂 ein Wahnsinn – von kleineren “Oldiezugeständnissen”, Stundenreduktion, mit 63 ? abzugslos gehen, Rentenangleichung der angestellten LuL an Verbeamtete……..zu träumen.
[zitat]
– 25% der Arbeitnehmer machen HO.
– Akademiker im Schnitt 1,6 Tage pro Woche.
– Im IT-Bereich bei 70%. Im Gesundheitswesen weniger. Führungskräfte 40%, Wissenschaftler 48%.
– Das durchschnittliche Einkommen von Akademikern liegt bei 60.000 € in BW, BY, Hessen. In Thüringen bei 47.000€
– durchschnittliche Urlaubstage pro Jahr: 28,3.
– durchschnittliches Renteneintrittsalter in Deutschland: 64,4 Jahre.
Durchschnittliche Pension von LK: 3.200 €. Nur ca. 90.000 Menschen überhaupt in Deutschland bekommen eine Rente in Höhe von 3.000 €.
[/zitat]
Sie müssen lediglich weitere Variablen bereinigen, um enigermaßen adäquate Vergleichwerte zu haben.
¯\_(ツ)_/¯
Tipps:
* Beim entsprechenden Punkt vergleichen Sie btw wieder mit allen Menschen hierzulande, was nicht das Thema ist. Wir wissen, dass wir im Vgl. ‘gut’ gestellt sind. Übrigens nicht “ober[e] 10%”, die es “nicht unter die oberen 5% geschafft” hätten, sondern z.B. in NRW irgendwo zwischen obere 9 bis 5 % bei A13… diesbzgl. haben wir wohl keinen Neid. Aber es geht wortwörtlich um den Vergleich mit dem Vergleichbaren. Und es sei lediglich am Rande erwähnt, dass wir in NRW bspw. verfassungswidrig niedrig (Alimentationsprinzip und so) besoldet werden.
P.S.: Was ist eigtl. Ihr Problem mit Lehrern (rhetorische Frage)?
Wenn ich 20% weniger arbeite, bekomme ich 20 % weniger Gehalt. Ist in jedem Teilzeitjob so. Als ich damals meine erste feste Stelle bekam, wurden wir auch in Zwangsteilzeit mit 75 % eingestellt. Zum Glück wurde diese Regelung verhältnismäßig schnell gekippt.
Bei Lehrkräften aber nun nicht….
20% weniger Unterricht ist nicht 20% weniger Arbeit. Alles unteilbare bleibt nämlich auf ‘Vollzeitniveau’. Bei mir ist das so.
Bin da auch selbst betroffen und kenne die bittere Realität der TZ-Kräfte vor Ort. Ich bezog mich eher auf Detlef, der sich echauffierte, dass man für weniger Arbeit auch weniger Geld bekommt.
Geht es Ihnen schlechter, nur weil es einigen besser geht?
Was soll denn diese Neiddebatte???
Neiddebatte ist das neue Totschlagargument oder was?
Hat nichts mit Neid zu tun, wenn man ebenfalls eine vernünftige work-life balance sowie eine angemessene Bezahlung für den Lehrberuf fordert. Andernfalls werden immer mehr Leute diesen Beruf meiden und die Probleme verschärfen sich weiter.
Übrigens, Subventionierung von schlecht geführten privatwirtschaftlichen Unternehmen ist keine zukunftsfähige Idee.
Bald sind ja wieder Tarifverhandlungen im öD der Länder (da die Öffentlichkeit den Unterschied zwischen TV-öD und TV-L nicht kennt, wird bald der mediale Aufschrei “Der gierige öffentliche Dienst will schon wieder mehr Geld!” starten…)
Und dann geht das Gejammere der Länder wieder los: Sinkende Steuereinahmen (klar, wenn man VW und Co. durchsubventioniert), steigender Unterstützungbedarf für die Kommunen (klar, wenn die gerade erst die Gehaltssteigerungen des TV-öD hinter sich haben), …
Und dann wird es wieder heißen: Kasse leer! Seid froh, dass ihr arbeiten dürft! 5% Lohnerhöhung (für drei Jahre… bei mindestens doppelt so hoher Inflation) und Verdi wird im Schulterschluss mit den Ländern wieder herausposaunen: “Bestes Ergebnis aller Zeiten! Diesmal wirklich! Großes Ehrenwort!”
sooo traurig 🙁
Realist, du bist wunderbar
Das (wirklich schlechte) Ergebnis im TV-öD wurde übrigens noch nicht auf die Bundesbeamten übertragen. Die alte Regierung meinte, dies müsse die neue regeln (aber Frau Faeser als Verhandlerin konnte man problemlos hinschicken). Die neue Regierung hat das anscheinend bisher immer „vergessen“ und macht auch gar keine Anstalten, das zu ändern…
Endlich doch noch was richtig gemacht. Das könnten die Länder glatt nachmachen, bis die Schere zwischen Besoldung und Tarifentgelten sich schließt.
Soso, die Bundespolizisten oder Bundeswehrangehörigen sollen Ihrer Meinung nach also mit einer Nullnummer durch die nächsten 2 Jahre kommen?
Ja, warum nicht? Im übrigen könnte die Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte auf die Bundespolizist*innen übertragen werden. Das brächte ungeheures Einsparpotential und der Bund müsste die Überstunden, die nicht mehr abgebummelt werden können, nicht mehr finanziell erstatten.
Ernsthaft jetzt? Die Leute, die unsere Grenzen sichern und in der halben Welt ihren “Hintern für uns hinhalten” und im Zweifel im Sarg nach Hause kommen, sollen kein angemessenes Gehalt bekommen (von einer Steigerung oberhalb der Inflationsrate ganz zu schweigen)?
Und trotz würden einige gerne mit Ihnen tauschen…
Sie haben es halt nur unter die oberen 10% und nicht unter die oberen 5% geschafft.
Zeit, sich damit abzufinden…und das Leben zu genießen. Die nächsten Ferien kommen bestimmt. Dann sind Sie in der eigenen Wahrnehmung hoffentlich kurzzeitig auf der Sonnenseite.
leider wahr. So wird es kommen,
rein wirtschaftlich betrachtet nur noch ein Wahnsinn /
Deputate schnell runter unter 19
Finanziell schwach
35.000 Arbeitsplätze weg. Macht 1/4 der deutschen Belegschaft.
Statt 1.400 Ausbildungsplätze nur noch 600 pro Jahr.
Beide Faktoren eine Katastrophe für die Region.
Kleinwagen lassen sich nicht mehr wirtschaftlich in Deutschland produzieren.
Gelingt die Transformation der Produktpalette nicht, war es das mit der Automobilindustrie in Deutschland.
Keine Ahnung, was es da für Sie zu feiern oder beneiden gibt.
Ich möchte nicht tauschen und bin froh dass sie vermutlich die kommenden Jahre weiterhin auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen sind und wir sie als treue Kunden begleiten werden. Ich freue mich jedenfalls über das Privileg, einen vermutlich sicheren Arbeitsplatz zu haben – sollten Sie ggfs. kennen.
Aus Solidarität (und natürlich Eigennutz / Stichwort: Elektrifizierung der Sektoren Verkehr und Wärme) fahre ich gerne Elektroauto…leider kommt der Wegfall der 70.000 € Grenze für mich zu spät und ich muss 0,5% GwV abdrücken…mache ich aber gerne, um den Laden am Laufen zu halten.
Hoffentlich haben die handelnden Politiker mehr Sachverstand und verstehen die Zusammenhänge besser als die “Realisten” in diesem Land.
“handelnden Politiker mehr Sachverstand”
Sehr wir ja seit Jahrzehnten, wie gut das in Deutschland klappt. ROTFL!
Es liegt nicht nur in der Verantwortung des Senats oder des Ministeriums, Lehrer vor Überarbeitung zu schützen. Auch die Schulleitungen neigen dazu, gerade bei Teilzeitkräften zu sagen: “Du hast doch heute früh Schluss. Kannst du bitte noch diese oder jene Zusatzaufgabe übernehmen?”
Da muss de:die Kolleg:in aber auch NEIN sagen. Mehr braucht es nicht.
Hab ich versucht. Dann wurden mir Paragraphen vorgelegt, wann und in welchem Umfang ich zu unbezahlter Mehrarbeit verpflichtet bin. So einfach ist es eben nicht.
Was ist denn das für ein Paragraph, in dem jemand zu unbezahlter Mehrarbeit verpflichtet wird?
Es sind nur 2 Stunden Mehrarbeit, da ab der dritten Mehrarbeitsstunde im Monat der Anspruch auf MAV besteht. Minusstunden werden allerdings berücksichtigt.
Mathematisch ausgedrückt:
Größer gleich drei , >=3.
Ähm, wenn ich mich recht erinnere ist bei Teilzeitlehrern die Mehrarbeit ab der ersten Stunde zu vergüten. Oder wurde da mittlerweile kassiert?
Kommt halt mal wieder auf das Bundesland an. Logisch, oder?
Bayern bspw.:
“Eine Ausgleichspflicht der geleisteten Mehrarbeit besteht dann, wenn mehr als drei Unterrichtsstunden im Kalendermonat über die individuelle Pflichtstundenzahl hinaus im Rahmen der Lehrbefähigung an der eigenen oder an einer anderen Schule der gleichen Schulart oder im Rahmen des Hausunterrichts Unterricht erteilt wird; dabei gelten die beruflichen Schulen als eine Schulart.”
[Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVwV270221/true%5D
Mehr als drei, mathematisch: > 3.
Für welches Bundesland soll diese Regelung gelten? Für NRW hätte z.B. ich im Runderlass unter 5.1. gelesen, dass Mehrarbeit nicht vergütet würde, wenn es weniger als 4 Unterrichtsstunden im Kalendermonat wären.
LehrerParagraph – nur den KuMis bekannt.
Kommt bestimmt aufs Land an. In RLP sdarf es 1/8 der wchtl. Arb.zeit nicht übersteigen (LBG)! Also bei zb. 14 Std höchstens eine Mehrarbeitsstunde – und nur, wenn es wg “geht nicht anders” angeordnet wird.
In NRW wird nur die Zahl der Aufsichten an die TZ-Quote angepasst, wenn eine entsprechende TZ-Vereinbarung beschlossen ist. Eine Begrenzung der Mehrarbeit hingegen gibt es nicht. Im Gegenteil, der durch die TZ entstehende Unterrichtseinsatzplan hat in der Regel sehr viele Freistunden, die hervorragenden Platz für Vertretungen erlauben.
“TZ-Kräften mit mindestens 75% einer Vollzeitstelle, ist nach Maßgabe des Stundenplanes ein freier Tag zu zu gestehen…” ist ein feuchter Traum. Es hanndelt sich schließlich um eine Kann- und keine Muss-Bestimmung. Besonders hervorragend sind dann freie Unterrichtstage, die auf dem üblichen Konferenztag liegen – yeah, da kommt richtig Freude auf. Auch Unterrichtseinsätze an Konferenztagen von 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr und anschließende Freizeit bis zum Konferenzbeginn um 14:00 Uhr sind eine echte Bereicherung.
61 LBG NRW – Mehrarbeit
(1) Die Beamtin oder der Beamte ist verpflichtet, ohne Entschädigung über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus Dienst zu tun, wenn zwingende dienstliche Verhältnisse es erfordern. Wird sie oder er durch eine dienstlich angeordnete oder genehmigte Mehrarbeit mehr als fünf Stunden im Monat über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus beansprucht, so ist ihr oder ihm innerhalb eines Jahres für die über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleistete Mehrarbeit entsprechende Dienstbefreiung zu gewähren. (Zitat)
5 Std bei voller Stelle (von Beamten allg. – nicht Lehrkräften)
Das ist analog zu 73 LBG von RLP
Sollte man vlt mal prüfen?
Ja, aber Ulla arbeitet TZ….zumindest habe ich so verstanden….
Gilt ja trotzdem? Zumindest in Bayern:
“Bei Teilzeitbeschäftigten ist die Grenze von drei Unterrichtsstunden entsprechend dem Verhältnis der ermäßigten zur regelmäßigen Unterrichtspflichtzeit herabzusetzen. ”
[Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVwV270221/true%5D
Ich habe wegen Teilzeit einen freien Tag. Wegen einer schulischen Veranstaltung sollte ich trotzdem kommen. Ohne Ausgleich und ohne Bezahlung. Dazu gibt es natürlich ein Gesetz, in dem sowas wie “wenn schulische Gründe es fordern” steht.
Der freie Tag steht dir aber nicht automatisch dienstrechtlich zu. Theoretisch kann dich das Planungsteam auch jeden Tag mindestens eine Stunde einplanen, 5 Stunden die Woche. Ist in der Praxis arschig, macht auch fast niemand mehr. Dennoch hast du kein Grundrecht auf einen freien Tag, daher wäre ich mit der Haltung vorsichtig. Ohne Bezahlung ist de facto auch falsch, weil solche Veranstaltungen (ebenso wie Konferenzen etc) vom Gehalt abgedeckt werden.
Diese Regelung ist in RLP gekippt. Bei uns wird Mehrarbeit ausgeglichen. Und mit Ü55 gibt’s ohnehin keine.
Diese Paragraphen zeigen Sie mir doch mal! Im Zweifel schlägt’s dann halt auf die Gesundheit ;-))
Auch Sie können Papiere vorlegen. Oder Fehler machen.
Lassen Sie sich schnellstmöglich von einem entsprechenden Anwalt beraten.
Dann soll die Schulleitung das halt schriftlich befehlen. Paragrafen wälzen kann ich auch.
Die Kinder bekommen in der Schule nur noch Stichpunkte und Mindmaps anstelle von richtigem Unterricht.
Dabei sind Stichpunkte und Mindmaps eigentlich Werkzeuge für die Schüler, damit sie selbst das, was sie im Unterricht bekommen und lernen, strukturieren und vertiefen können.
Aber jetzt ist alles auf den Kopf gestellt. Und warum?
Weil die Lehrkraft das Programm auf Befehl durchziehen muss, also wie soll sie das schaffen?
Sie erzählt irgendwas im Schnelldurchlauf, gibt ein paar Stichpunkte oder malt eine Mindmap an die Tafel und voilà:
„Hier, Kinder, fragt eure Eltern, sucht euch Nachhilfe, fragt Oma und Opa, falls die sich auskennen – oder setzt euch allein hin, und erarbeitet euch den Stoff selbst.
Bis Mitternacht. Oder – wie man aus der 11. und 12. Klasse hört und stets klar nicht hören möchte – jeden Tag bis 3 Uhr morgens.“
Ein Projekt nach dem anderen dazwischen reingestoppft, und so fast 11 Monate lang, pausenlos nicht für Lehrer nicht für Schüler, nichts wird erklärt, nichts gezeigt – natürlich nicht, wie und wann in 45 Minuten.
Die Schüler bekommen einfach ein ausgedrucktes A4-Blatt, auf dem alles schön draufsteht, was sie wissen sollen – von der PowerPoint-Präsentation bis hin zu allem anderen.
Und dann wagt es noch jemand, gegen Homeschooling zu meckern – dabei ist dieses System längst überreif für Homeschooling.
Bei uns ist’s nicht wie in Bavaria, wo der MP in royaler Gutsherrenart anordnet.
Ja, da haben Sie recht. Dem ist tatsächlich leider so.
Das ist leider sehr subjektiv dargestellt. Ich habe so noch nie unterrichtet.
Subjektiv? Das strotzt nur so von Ignoranz und ich denke nicht, dass Monika, BY auch nur irgendeine ernstzunehmende Kompetenz bzw. Erfahrungswerte hat, die nicht dem Hirngespinst einer frustrierten Mutter entspringen. Sie sollte sich mit Lotte Kühn solidarisieren, da ist sie im richtigen Umfeld.
Gut, leben Sie ruhig weiter in diesem Glauben.
Mein Ziel ist nicht, einen einzelnen Teacher Andy von dem zu überzeugen, was ich schreibe.
Mein Ziel ist, dass irgendjemand von „oben“ das hier liest und vielleicht einmal den Kopf einschaltet, wie z.B. Frau Fleischmann und vor allem jene, die diese absurden Lehrpläne schreiben, an die auch Sie sich halten müssen, ob Sie nun wollen oder nicht.
Und genau hier liegt Ihr Fehler – wie bei so vielen Lehrkräften:
Vermutung und Verurteilung.
Zum Glück gibt es das Fach Ethik, in dem Kinder solche Begriffe früh genug lernen.
Also Typisch.
Ihre Annahme ist, dass mich irgendeine persönliche Frustration antreibt –
und Ihr Urteil lautet:
„Ach, solche Mütter kenne ich – die bellen nur ihretwegen, nicht wegen des Dorfes.“
Sehen Sie, lieber Teacher Andy:
Mich treibt keine persönliche Frustration und das ist mein Vorteil.
Denn wir kommen mit diesem tatsächlich zerbrochenen Schulsystem noch sehr gut zurecht.
Aber wir sind kein abgeschotteter Inselstaat, sondern stehen ständig im Austausch mit vielen anderen Eltern und Kindern.
Und da müsste man blind sein, um das Muster nicht zu erkennen:
Unter all diesen Kindern gibt es eine große Zahl an sehr klugen und talentierten Kindern, die von diesem System schon ganz am Anfang erdrückt und erstickt werden.
Ihre Auslassungen sind ganz einfach nur extrem, pauschal und nur auf einen Blickwinkel ausgerichtet. Und viele Ihrer Behauptungen sind ganz einfach falsch und unbelegt. Das beste wird sein, man reagiert überhaupt nicht mehr darauf.
Ich verstehe, dass Sie das für subjektiv halten.
Lehrkräfte haben in der Regel keine Ahnung, was andere Lehrer in ihren Fächern machen, sie dürfen es nicht wissen und wollen es meist auch gar nicht wissen.
Und genau das ist ein großes Problem.
Nur weil Sie selbst nicht auf diese Weise unterrichten, heißt das noch lange nicht, dass nicht Ihr Kollege im Zimmer nebenan genau so unterrichtet.
Und solche Fälle gibt es leider sehr viele.
Man kann sehr gut an der ganzen Klasse erkennen, wie ein Lehrer unterrichtet.
Genau das haben wir letztes Jahr erlebt:
In den ersten Monaten hatten wir einen Chemielehrer, bei dem die große Mehrheit der Klasse stark abgerutscht ist.
Dann kam ein neuer Lehrer und plötzlich war der ganze Jahrgang wie ausgewechselt, die Leistungen stiegen deutlich.
Klar ist:
Das ist nicht fair, weder den Kindern gegenüber, noch generell.
Und es ist noch viel weniger in Ordnung, die Schüler dann als „nicht geeignet für eine bestimmte Schulform“ abzustempeln, obwohl das Problem beim Lehrer liegt und nicht beim Kind.
Oder geht man etwa davon aus, dass Kinder funktionieren wie Maschinen, die unter allen Bedingungen perfekt laufen egal, wie schlecht jemand unterrichtet?
Denn sie selbst sollen sich ja den Stoff irgendwie selbst beibringen.
Wenn das wirklich so ist dann verstehe ich nicht die ganze Ablehnung gegenüber Homeschooling.
Früher hätte man damit vielleicht sogar manche Kinder gerettet einfach weil sie nicht ständig von einem Lehrer gequält worden wären, der kaum noch Motivation hat, überhaupt irgendetwas zu erklären oder zu vermitteln.
Ich auch nicht.
Wenn Ihre Kinder bis 3 Uhr morgens lernen müssen, sind sie definitiv auf der falschen Schule.
Das wurde ihr hier schon mehrfach gesagt, aber es bringt nichts. Lassen Sie es einfach… Sie übertreibt auch maßlos. Meine Kinder gehen auch in BY auf ein Gymnasium und sie sind in aller Regel im Laufe des Nachmittags fertig mit Hausaufgaben und Lernen. (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Und schon wieder Vermutungen und Verurteilungen.
Nein, liebe*r Alex, meine Kinder lernen nicht bis 3 Uhr morgens.
Aber sehr viele andere – zu viele – tun es bereits.
Bedeutet das etwa, dass in Bayern nur 5 % der Kinder aufs Gymnasium gehören?
Oh, wenn das so ist, dann werden sich die bayerischen Lehrer sicher freuen:
Noch weniger Arbeit für sie.
Endlich mal Homeschooling probieren
Vielleicht 5 Stunden pro Woche! 🙂
Und Sie meinen, die Arbeitszeit der SuS reduziert sich WODURCH dann genau?
Mindmaps und Stichpunkte? Legitim, Volltexte versteht doch kaum ein Jugendlicher mehr. Auch Erwachsenen fehlt es immer öfter an Lesekompetenz. Würden Lehrkräfte nur mit Sachtexten arbeiten, hätten Sie gewiss wieder was dagegen…
Ihnen ist schon klar, dass im Homeschooling nicht mal mehr MindMaps von LKs erstellt werden und die Schülerys noch deutlich mehr alleine machen müssen….
Dann heißt es nicht: “Bis 3 dabei”, sondern “ich gehe gar nicht mehr zu Bett”.
Ist schon komisch, was Sie so fordern…..
Waren Sie jemals im Homeschooling mit Ihren eigenen Kindern?
Ich schon, zweieinhalb Jahre.
Es war eine Traumzeit:
Die Kinder waren spätestens um 15 Uhr mit allem fertig, einschließlich ihrer Instrumente.
Die Nachmittage waren komplett frei.
Und die Leistungen, oh heilige Leistung? Auf höchstem Niveau.
Und was am traurigsten oder für uns am schönsten ist:
Bis heute tragen sie das, was und wie sie im Homeschooling gearbeitet haben.
Sehr viele Vorteile.
Aber allein die Tatsache, wie Sie unterstellt haben, mich, meine Kinder und alles rund um die Schule zu kennen, sowie all die Kinder, die ständig in Schubladen gesteckt und sortiert werden sollen – spricht für sich selbst.
Ja, ich verstehe – es ist absolut frustrierend, wenn eine Mutter einem Lehrer ins Gesicht sagt, man mache seinen Job nicht richtig und sie könne es besser.
Aber in Wirklichkeit ist die Sache ganz einfach:
Man muss nur verstehen, wie genau das kindliche Gehirn funktioniert.
Alles andere ist Kinderspiel.
Und ja, wir wurden vollkommen allein gelassen – das war kein echtes Homeschooling, sondern eine krude Notlösung des bayerischen Systems:
„Wenn wir euch schon nicht zwingen können, in die Schule zu kommen,
dann schicken wir euch eben keine Materialien aber die Kinder müssen trotzdem zu den Schulaufgaben erscheinen.“
Klar, beide Schulen haben uns gehasst, weil wir haben genau das widerlegt, was seit Jahrzehnten durch die Flure geistert und tausende Kinder in die Knie zwingt:
Nämlich dass ein großer Teil der Lehrkräfte ihren Beruf nicht beherrscht.
Gott sei Dank gibt es heute das Internet, es gibt Bücher und Materialien überall.
Man kann sich sehr gut selbst helfen – oft sogar besser, als wenn man sich strikt an die schulischen Vorgaben hält.
Vor allem, wenn man einer einfachen Logik folgt:
Sprich und erkläre altersgerecht.
Aber vor allem: Erkläre es mit einfachen Darstellungen, dem Jahrgang angepasst und vor allem strukturiert.
Das ist eigentlich ganz einfach –
aber in den Schulen ist von solch einem Unterricht keine Spur.
“Erkläre es mit einfachen Darstellungen, dem Jahrgang angepasst und vor allem strukturiert.”
Tja, strukurieren, einfach darstellen könnte man z.B. mit Mindmaps. Aber die mögen Sie ja auch nicht…
“…es ist absolut frustrierend, wenn eine Mutter einem Lehrer ins Gesicht sagt, man mache seinen Job nicht richtig und sie könne es besser.”
Nein, ist es nicht.
Es ist absolut unverschämt.
In etwa so, als würde ich einer Mutter ins Gesicht sagen, sie sei eine schlechte und unfähige Mutter und ich könne es besser.
Hätte ich manchmal gute Lust und ganz viel Grund und Anlass dazu, aber meistens lasse ich es.
Ich glaube Ihnen aufs Wort, wenn Sie sagen, dass Sie den Lehrerjob besser können. Frei nach dem Motto: Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß…
Was genau qualifiziert sie noch einmal, zu entscheiden, was guter Unterricht ist? Vermutlich waren sie mal Schüler oder kennen jemanden, der Lehrer ist und aus dem Nähkästchen plaudert.
Wir Lehrer würden uns übrigens gerne die meisten Projekte sparen, fast alle finden aber statt, weil einige Eltern es nicht mehr schaffen, ihren Kindern elementare Grundlagen im Leben und im sozialen Miteinander zu vermitteln.
Bitte gehen Sie nicht immer von diesem offensichtlich einzigartige Gymnasium in Bayern aus, auf das Ihre Kinder gehen!
Und falls es an dieser Schule wirklich so ist, wie Sie es beschreiben, engagieren Sie sich doch im SEB und gehen über die Schulkonferenz. Die anderen Eltern sehen das doch bestimmt genauso und die S*S wohl auch.
Sie haben noch nie etwas darüber geschrieben, dass Sie dort aktiv geworden wären, obwohl Sie ja schon seit einiger Zeit immer wieder über diese ominöse Schule berichten.
Oder suchen Sie einfach eine andere Schule für Ihre Kinder.
Liebe Monika,
Ihre Schauermärchen gehen mir langsam echt auf die Nerven.
Ich kenne das bayerische Schulsystem sehr gut: habe selbst hier Abi gemacht, Lehramt für GS studiert und habe 3 Kinder durchs Schulsystem begleitet. 2 haben Abi gemacht und studieren jetzt, 1 Mittlere Reife jetzt Ausbildung.
Meine Kinder haben so nie Unterricht erlebt und nie so gelernt wie ihre Kinder und die ihrer vielen Bekannten! Ja, das Schulsystem hat Macken und über unseren Landesvater will ich nicht sprechen. Aber wenn ihre Kinder im Gymnasium so belastet sind, dann sind sie eindeutig an der falschen Schulart!!!!!!!!!
Was sie Fundamentum nennen, nannte man bei mir noch Grundwissen: heißt wenn man es mal gelernt hat, sollte es verfügbar sein bzw. Man frischt mal auf….. Wenn ihre Kinder das jedesmal wieder neu lernen müssen, dann stimmt was nicht.
Bitte, bitte verschonen sie uns mit den Geschichten über ihre Kinder. Abschulen auf die Realschule und alles ist gut!
Außerdem geht der Artikel auch um was anderes….
Schluss damit! Ich wundere mich hier teilweise über die Verblendung.
Beschrieben wurde es als Stockholm Syndrom.
Es ist doch klar, dass es mittlerweile 2. Klasse ist.
Wenn du 5 Tage pro Woche pendelst und alles in Präsenz machst, ist das anders als 3 Tage vor Ort und 2 Tage Homeoffice.
Es ist dadurch teurer und du hast bei 30 min Pendelzeit pro Woche nochmal 5 Stunden extra draufgelegt!
Verbaute Tage mit vor Ort Unterricht, Besprechungen und abends Elternabenden sind für junge Schulabgänger nicht mehr attraktiv.
Vieles wird heutzutage online gemacht. Sitzungen mit bis zu 200 Personen werden in Unternehmen weltweit! online abgehalten.
Das soll in der Schule nicht funktionieren? Quatsch
Deshalb:
4- Tage Woche. &
30 % Homeschoolinganteil( online-Unterricht)
Besprechungen digital
Reallohnverlust ausgleichen, flexible Ruhestandseintritte
Zuschuss zum D-Ticket
Langweilig…
Schluss mit dem Märchen vom überlasteten Präsenz-OpferWenn ich lese, Lehrer fordern Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder gar eine 4-Tage-Woche, dann platzt mir der Kragen. Denn sie haben längst all das – nur verpackt in das alte Beamtensystem mit maximaler Absicherung und minimaler Rechenschaft.
Lehrer sind längst im Homeoffice – jeden NachmittagSie arbeiten nachmittags von zu Hause, wann und wie sie wollen. Es gibt keine festen Bürozeiten, keine Meetings, keine Rechenschaft – das ist mehr Homeoffice, als sich viele in der freien Wirtschaft wünschen dürfen.
In der sogenannten „unterrichtsfreien Zeit“ wird oft nichts oder kaum etwas gearbeitet – das weiß jeder, der mal Einblick in den Schulbetrieb hatte.
Komplett freie Zeiteinteilung: Kein Arbeitszeiterfassungssystem. Kein Projektplan, kein Jour fixe, keine belegbare 40-Stunden-Woche. Wer behauptet, Lehrer würden „am Nachmittag hart arbeiten“, soll das bitte mit konkreten Nachweisen belegen – nicht mit gefühlter Belastung.13 Wochen Urlaub plus Feiertage und SonderregelungenDie „Ferien“ werden oft als Arbeitszeit dargestellt – realistisch wird in diesen Wochen allenfalls punktuell gearbeitet. Gleichzeitig fordern viele Lehrer noch mehr Vorteile wie das Deutschlandticket oder Sonderkonditionen bei Dienstgeräten.
Reallohnverlust? Für wen?Ein verbeamteter Lehrer der Besoldungsgruppe A13 oder A14 verdient netto deutlich mehr als ein angestellter Akademiker in der freien Wirtschaft – bei weniger Risiko, weniger Leistungsdruck und mehr Freizeit. Dazu kommt eine lebenslange Pension, Beihilfe zur Krankenversicherung, Zuschläge für Ehepartner und Kinder, und ein unkündbarer Arbeitsplatz.
Wer so viele Privilegien hat, sollte nicht auch noch fordernLehrer haben längst das, was andere fordern – nur besser abgesichert und steuerfinanziert. Statt ständig nach mehr Homeoffice, weniger Arbeitstagen und staatlichen Zuschüssen zu rufen, wäre es an der Zeit, ehrlich über das Ungleichgewicht zwischen öffentlichem Dienst und freier Wirtschaft zu sprechen.
Ich habe mir schon mal eine Tüte Popkorn bereitsgestellt, die ich gleich nach meinem Meeting ( Konferenz) essen werde und mir dabei die Antworten auf Ihren Beitrag durchlesen werde….
Süss oder salzig – das Popcorn?
Süß!
Jepp, jetzt mit Wein….rot herb….viel davon…
… und watt is mit nem Pülleken Pils?
Mein Popcorn ist schon alle – nur weil der Admin die neuesten Post noch nicht freigegeben hat …
bitte?
nachmittags Homeoffice?
Am Nachmittag gibt es Ganztag, Dienstbesprechungen, Betreuung, AG, Treffen, Planung etc in der Schule. Oft ist die Oberstufe am Nachmittag.
Es muss ein Homeofficetag pro Woche her, wo die Lehrkraft mal wirklich von daheim arbeiten kann!!!
Haben sie nichts von den Nullrunden gehört?
Sie liegen aber sowas von falsch, Pepe, dass das schon eine große Unverschämtheit ist!!!! 🙁
Der Beitrag trieft ja nur so vor Halbwissen und Hörensagen.
Watt ist denn die Hälfte von Nicht-wissen?
Stimmt schon, wollte nur nicht so stark drauf treten.
Da wird eine Studie vorgelegt, die nach x-anderen Studien (Hessen, Niedersachsen, …) belegt, das Lehrkräfte mehr arbeiten als der restliche öffentliche Dienst (also MEHR als andere Beamte und Angestellte und VIEL MEHR als die “freie Wirtschaft”: Metallindustrie 35-Stunden-Woche, d.h. der durchschnittliche Lehrer arbeitet pro Woche mindestens einen ganzen Tag (8 Stunden) mehr als der durchschnittliche Metaller, unter Berücksichtigung der Ferien) und schon kommt “Pepe” mit den ganzen Quatsch-Argumenten um die Ecke, die ALLE diese wissenschaftlichen(!) (hier wird doch “Wissenschaft” sonst immer so hofiert…) Studien schon x-mal widerlegt haben.
Und: Nach einem Präsenztag von 8-15 Uhr sich nachmittags und abends noch einmal an den selbstbezahlten(!) Schreibtisch zu setzen, weil die Arbeit sonst nicht zu schaffen ist, ebenso regelmäßig an Feiertagen zu arbeiten (da ist dann tatsächlich schulfrei), ist KEIN HOMEOFFICE. In anderen Branchen würde man Sie über so abstruse Interpretationen des Begriffes “Homeoffice” auslachen!
schlimm. Dazu kommt, dass die Ferien viele Feiertage enthalten.
Diese ganzen Extras wie Bildungsurlaub, Zeitausgleich, Feiertagszuschlag und Zulagen bekommen Lehrer bislang auch niente :O
Und wenn wir in der unterrichtsfreien Zeit krank sind, brauchen wir die entsprechende Anzahl an Tagen nicht in der Schule zu erscheinen und – NEIN – auch kein HO zu machen…..
Ein Träumchen, unser “Job” (den andere mit links machen…. nur die, die wirklich in diesem Bereich arbeiten, sind zu doof dafür….)
Nun bitte auf Ironie prüfen – kann nicht schaden.
Gähn
Ich bin so froh, dass Sie es endlich richtig verstanden haben und wir nun – nach Jahren des Darbens und Dauerjammerns – SIE auf unserer Seite haben!
Seht ihr Leute, steter Tropfen hölt auch den harten Realisten 😉
Sie haben keine Ahnung.
Alles 100%, ach was, mindestens 150% richtig…:)
Es werden immer noch Seiteneinsteiger gesucht- nur zu!
Eben. Man kann auch noch nachholen, wenn man früher die falsche Berufswahl getroffen hat.
Und dann erst die SOMMERFERIEN… ich freu mich so drauf! 🙂
Man muss auch gönnen können!
Und wenn du Pech hast, dann hast du nur Ferien und am Sommer hapert es.
Fangen wir mal gaaaaaanz unten an: Sind Sie studiert?
und soll ich Ihnen sagen, was das tolle ist? Lehrer haben all das, was Sie beschreiben auch verdient und sich erarbeitet.
Das war eine wunderbare Arbeitsplatzbeschreibung von Ihnen, Pepe!
Falls Sie noch nicht im Lehramt sind, bewerben Sie sich bitte umgehend, Sie werden gebraucht. Dann haben auch Sie wochenlang Ferien, Beihilfe und einen unkündbaren Arbeitsplatz. Es ist nicht zu spät, in diesen Traumjob einzusteigen!
Sie sind auch kein Lehrer, oder?
Kompletter Realitätsverlust?
Ich bin GS Lehrerin (seit mehr als 15 Jahren) und arbeite auf dem Land. Ich starte meinen Arbeitstag vor Ort um 7.45 Uhr, wenn ich Frühaufsicht habe um 7.20 Uhr. Und bin um 13.30 Uhr zuhause. Nachmittags bereite ich noch 2-3 Stunden vor. Elterngespräche fallen kaum an, die fallen überhaupt nicht ins Gewicht. Ja, es gibt auch Konferenzen und Dienstbesprechungen.
Aber wisst Ihr was? In den Ferien mache ich tatsächlich NICHTS. Ich habe das mal grob überschlagen, ich komme auf die viel geforderten 35 Stunden. Ich bin A13. Und ich bin damit mehr als gut bezahlt. Mein Mann ist IT System Administrator bei einem Mittelständler. Bei einer 40+ Stundenwoche. Und wisst Ihr was: ICH bin die Hauptverdienerin.
Ich kann das Wehklagen hier nicht nachvollziehen.
Und ich glaube nicht, dass ich die alleinige Ausnahme bin.
Unterm Strich würde ich sagen, für die Arbeit die ich habe bin ich mehr als gut alimentiert. Und wir haben bald Pfingstferien. Wir fahren weg als Familie, 1 Woche gemeinsam, 1 Woche ich mit den Kindern. Mein Mann muss nämlich wieder arbeiten.
Lohnt sich für den einen Tag doch gar nicht.
Ein subjektives Beispiel vom Land an einer kleinen (wahrscheinlich größtenteils homogenen) Schule relativiert also alle wissenschaftlichen Studien?
Ich kann ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen, immerhin sollten sie während ihres Studiums auch ein wenig das Denken erlernt haben.
Ja, unser Beruf hat viele gute Seiten. Kommt auch drauf an, wo man landet. Ich bin ebenfalls GS Lehrerin (A12!), arbeite an einer Schwerpunktschule Inklusion. Nein, über mangelnde Arbeit und Belastung kann ich mich nicht beklagen. In den Ferien arbeite ich tatsächlich auch sehr wenig, ehrlicherweise. Allerdings sind die Belastungen vorher und nachher auch extrem. Vergleiche mit Berufen ähnlich langer Ausbildung: kommt sehr auf die Person an. Aber Leute, die in der freien Wirtschaft einigermaßen gut und leistungsfähig sind, verdienen schon mehr und zumindest betreffend die, die ich kenne: arbeiten wesentlich entspannter. Tja, und wenn man dann bei einem großen Konzern nach 20 Jahren entlassen wird, geht man mit einer hohen Abfindung. In der freien Wirtschaft kommt es halt auf die Leistung an, im Staatsdienst werden die schwarzen Schafe mitgeschleppt.
Mir geht es ähnlich gut – aber Sie schreiben doch schon, warum das so ist: Weil wir beide das unsagbare Glück haben, auf dem Land zu arbeiten, wo die Welt noch in Ordnung ist: Normale Kinder und relativ pflegeleichte Eltern an einer kleinen Dorfschule. Da fallen viele Nachmittagstermine wie Elterngespräche, Hilfeplangespräche, Förderpläne etc. einfach weg. Sprich: Wir arbeiten noch ungefähr so, wie zu der Zeit, als das Deputat für Lehrer festgelegt wurde. Das ist aber der Alltag für einen Bruchteil der Lehrer – schon an der GS im Nachbarort (Kleinstadt) oder an der GMS bei meinem Mann (auch ländlich, aber mit 750 Schülern) sieht das gaaaanz anders aus: Ständig ist irgendwas, was zusätzlich Arbeit macht. Und ich denke, bei der Frage nach einer fairen Deputatsbemessung sollte man sich nicht an den Glückspilzen orientieren, sondern am Durchschnitt!
Landschule? Jepp, war ich 15 Jahre und hatte genau das Leben, was Sie beschreiben….
Stadtschule, nicht mal annähernd, was Sie beschreiben….da muss man ganz klar differenzieren…auch im Gehalt!
Und wie unglaublich schade, dass Sie nicht in der Lage sind, über Ihren Tellerrrand zu schauen…..
Was unterstellen Sie mir? Natürlich ist jede Schule anders. Aber ich muss doch nicht das allergrößte Elend als für alle gegeben darstellen.
Ich kann schon verstehen, dass die Öffentlichkeit die Lehrer argwöhnisch beäugt.
Ich starte übrigens meinen Tag um 6:30 Uhr …..und bin dann sehr viele Stunden in der Schule….auch die meisten Kolleginnen trudeln um kurz nach 7 Uhr ein und niemand geht nach Abhalten der Stunden, denn danach geht es erst richtig los ….Vorbereitung, Elterngespräche, runde Tische, Telefonate, und und und…..
Fast hätten Sie mich:
“Mein Mann ist IT System Administrator bei einem Mittelständler. Bei einer 40+ Stundenwoche. Und wisst Ihr was: ICH bin die Hauptverdienerin.”
Hier war ich dann raus.
Entweder Ihr Mann macht das wirklich zum Spaß oder er hat keine Ahnung von seinem Marktwert (und ggf. Job?).
Oder Ihr Beitrag ist reine Satire. Dann gut gemacht. Beides geht leider nicht.
Ihre 35 Stunden glaube ich hingegen sofort. Auch die LuL gibt es … Muss man sich mal überlegen, dass im Schnitt andere dafür deutlich mehr arbeiten, damit sämtliche Studien nicht komplett verfehlen.
Aber gut … Da müsste man einen Schritt weiter schauen.
Das mit dem Geld kann schon stimmen, da Kinder vorhanden sind. Mit drei Kindern ist in NRW A13 quasi A16.
Verbeamtet, genug Kinder.
Dazu IT-Mann in einem eher schwach bezahlten Bereich (IT-Administrator).
Definitiv kann das stimmen. Wird es auch.
Allerdings kann oder will der ITler dann halt nichts anderes machen. Verkauft sich dann unter seinem Wert.
Darf man auch. Das machen viele Menschen so.
Aber als ITler kann man auch ganz andere Gehaltsklassen beziehen mit recht guten Rahmenbedingungen. Muss man eben auch mögen und wollen dann.
Mir geht es hier um die Möglichkeit seines Spektrums. Das ist bei ITlern als Spanne doch weiter als als Lehrkraft.
Sollte jetzt nicht abwertend sein. Einfach als Grundlage des Anspruchs zum Gehalt.
Mittelstand ist nicht groß. Und zahlt nicht gut. Vielleicht solle ich die Firma auch Kleinbetrieb nennen?
Mittelstand – so zwischen Kioskbesitzer, Handwerksbetrieb und Unternehmen wie Würth oder Herrenknecht oder Bosch.
Der Begriff sagt nichts aus, was auf die Unternehmensstrukturen und eventuelle Verdienstmöglichkeiten Rückschlüsse zulässt. Da fällt dann der Minijobber im Kiosk genauso wie der Geschäftsführer eines im MDAX gelisteten Unternehmens in die Kategorie “Beschäftigter eines mittelständischen Unternehmens”.
Selbst das Kürzel KMU (kleine mittelständische Unternehmen) sagt nicht viel aus, da auch hier die bandbreite der Unternehmen sehr groß ist
Aber dann “verkauft” er sich trotzdem unter seinem Marktwert.
Kann er ja auch machen. Vielleicht macht er es auch hauptsächlich aus anderen Gründen, als “maximales Geld”. Auch legitim.
Sie verdienen auch nicht schlecht. Also leben werden Sie/Ihre Familie schon gut davon können.
Je mehr Kinder als Beamtin, desto mehr Geld werden Sie im Verhältnis dann auch zu Ihrem Mann verdienen.
Sehe ich ebenfalls als Kritikpunkt des Beamtentums und … Ziemlich überholt.
Aber auch hier kann man Extrembeispiele [Personen] der Richtung IT heranziehen, welche die AI/KI für sich zu 90% arbeiten lässt und dann “nur” noch die Check-Ups macht.
Dann entscheidet man sich eben für Freizeit bei ggf. gleicher Effizienz, statt Effizienzwachstum aufgrund wachsenden technischen Fortschritts.
Darum geht es mir hier mehr an dieser Stelle.
Wir wohnen auch auf dem Land. Mein Mann arbeitete in einer 26 km entfernten Industriestadt im Ballungsraum einer Großstadt, und im Laufe der Zeit wurde aus dem Einzugsgebiet seiner Schule eine Hochhaussiedlung für die Arbeitskräfte eines weltbekannten Autokonzerns.
Und die Schule wurde, wie könnte es anders sein, zur Brennpunktschule. Und so einfach sich versetzen lassen geht als Beamter nicht.
Eine Herausforderung, die sich in keinster Weise mit dem relativ beschaulichen Arbeitsplatz der Kollegen hier auf dem Land vergleichen ließ. Hier gab es relativ wenig Kinder von Migranten in den Schulklassen, und es fiel nicht nur mit auf, dass sie erstaunlich häufig in die Förderschule überwechselten. So einfach kann es sich ein Lehrer an einer Brennpunktschule nicht machen. Da müsste er gleich fast die ganze Klasse abschieben.
Mein Mann entwickelte eine gute Überlebensstrategie. Es war eine Mischung aus Fokussierung des Wesentlichen und Akzeptanz des Unabänderlichen. Und so geht es eben vielen Lehrkräften, wie man hier in den letzten Wochen zu einschlägigen Artikeln lesen konnte.
Oft hörte ich übrigens zu Hause den Satz: ” Es kann nicht sein, dass ich mit 55 einen Herzinfarkt bekomme.” Und bei uns gab es an der GHS kein A13.
An der GS und kaum Elterngespräche?
Was Sie beschreiben, klingt nach einer Lehrkraft, der relativ viel egal ist.
Dann lass dich doch einmal abordnen oder versetzen, damit du etwas vom “richtigen Leben” mitbekommst.
Schön. Wir hier an der Gesamtschule arbeiten täglich bis 15.30 und arbeiten jeden Abend, am Wochenende, an Feiertagen und auch die Hälfte aller Ferienzeiten. In der Schule habe ich so gut wie keine freie Minute, immer ist irgendwas. In den kleinen Ferien fahren wir nie weg, weil wir 50% arbeiten und die anderen 50% alles gemacht werden muss, was wir in den Schulwochen nicht schaffen (Hausarbeit, Arzttermine…).
Glückwunsch. Ich bin auch Grundschullehrerin, aber kaum Elterngespräche? Ich arbeite an einer Schwerpunktschule im sozialen Brennpunkt. Alleine die Förderplangespräche sind zahlreich. Dazu kommen Dienstbesprechungen und Team. Die Zeugnisse für Klasse 2 sind ebenfalls sehr umfangreich. Natürlich gibt es auch Zeiten mit mehr Leerlauf, das will ich gar nicht abstreiten, aber im Moment? Projektwoche steht auch noch an. Übrigens bekomme ich noch A12 in RLP.
In welchem Bundesland arbeiten Sie denn, dass Sie A13 bekommen?
Über Pfingsten schreibe ich 25 Berichtszeugnisse, bzw fange damit an.
Dann sind sie eindeutig überbezahlt.
Versuchen Sie es doch mal an einem Gymnasium mit einer 35 Stunden Woche.
Na, das ist despektierlich! Es gibt diese Schulen, die ein Klientel bedienen, wovon die meisten nur träumen können. Meine kleine Landschule, an der ich war, war auch genauso wie Carola es beschreibt. Von BuT hatte ich damals nur was gehört, von Kindern, die kein Deutsch sprechen auch nur….dann und wann hatte man mal ein Kind, was zuhause Probleme hatte und etwas schwerfällig war. In den 15 Jahren dort hatte wir genau 2 AOSF…..
Und man kann wirklich sehr guten Unterricht machen und sich um die Kinder seiner Klasse kümmern und trotzdem die Nachmittage und Ferien frei haben…..
Es fallen all die zeitaufwändigen Dinge weg, die tägliches Brot einer Brennpunktschule sind (Runde Tische, Hilfeplangespräche, 100te Beratungsgespräche, Teamsitzungen, Fallbesprechungen, Dokumentationen, AOSFs, BuT-Anträge, Anträge zur Unterstützung, etc. etc.). da kann man sich voll auf seinen Unterricht konzentrieren und hat danach Feierabend. Dann und wann ist man bei den Eltern zum Kaffee eingeladen…..und andere schöne Dinge….
Und wenn es solche Streuung vom Mittelwert nach unten gibt, gibt es halt auch welche nach oben …
ABER ES GIBT SIE. und ich würde behaupten: nicht zu selten. Wäre schön, wenn wir uns in dieser Hinsicht ehrlich machen würden.
Wird Durchschnittsberechnung in den Schulen heute noch gelehrt? 🙂
Deshalb wären der Zentralwert und die Angabe der unteren sowie oberen Quartilgrenze auch wesentlich interessanter.
Also wie hoch ist der Medianwert des aussagekräftigen, mittleren 50%-Gruppe und wo liegen die Grenzen zu den unteren und oberen 25% der Arbeitszeitwerte der Befragten. So ein Boxplot ist viel aussagekräftiger als das arithmetische Mittel.
Sie verstehen sicherlich das Beispiel der Versuchsperson, deren Füße im offenen Feuer des lodernden Kamins liegen, während ihr Kopf im Gefrierfach des Kühlschrankes ruht. Im Mittel herrschen laut Berechnung wohlige Temperaturen und keiner versteht, warum der arme Kerl so schreit.
Jetzt kommse mich aber nich mit Stochastik – Sie Schlaumeier:)
Vielleicht bin ich einfach nur ehrlich.
Oder einfach daran interessiert viele Leute aufzubringen, da es den meisten eben nicht so “gut” geht. Gibt halt Leute die Spaß daran haben andere zu ärgern und bestimmte Stimmungen hervorzurufen…
Sie sind aber nur die Hauptverdienerin, weil sie Kinder haben und dafür horrende Zuschläge bekommen. Alle anderen Kollegen verdienen nicht so gut wie Sie.
Nein. Mein Mann verdient einfach unglaublich schlecht.
Das kommt dabei rum, wenn man aus Liebe heiratet.
Und ich bin Gymnasiallehrerin in Bayern mit zwei Haupftächern, Fremdsprachen und immer erster Klassleitung, auch Oberstufeneinsatz und Einsatz im Abitur. Ich saß unter der Woche nach dem Unterricht und nach dem Heimkommen von der Arbeit gegen 14h (2-3x wöchentlich langer Tag mit Nachmittagsunterricht in der Oberstufe oder OGS Ganztag bei den Kleinen mit Heimkommen um 16h) und dem verspäteten Mittagessen noch bis spät abends (ca. 20h/ 21h) am Schreibtisch, um meinen Unterricht, zusätzliches Übungsmaterial, Projekte oder Fahrten vorzubereiten, Hausaufgaben von Schülern (Aufsätze) zu korrigieren, Musterlösungen anzufertigen, außerdem zig E-Mails von Kollegen und Eltern zu beantworten, Protokolle über Sitzungen oder Klassenteammeetings zu schreiben oder Schulaufgaben für die Respizienz fertig zu machen. Nachdem ich Mutter wurde und ich mich auch um eigene Kinder sowie den Haushalt kümmern musste und notgedrungenerweise nicht am Stück arbeiten konnte, saß ich oft auch bis 23h oder Mitternacht am Schreibtisch, nur um um fünf, spätestens sechs Uhr morgens wieder aufzustehen. Teilweise habe ich sogar morgens vor der Schule noch irgendwas fertig machen müssen und wenn es nur das war, dass ich noch Noten auf die Prüfungen schreiben und Bleistifteintragungen wegradieren musste. Jedes Wochenende ab November bis Juli musste ich mindestens eine Schulaufgabe konzipieren (manchmal sogar zwei!) und parallel einen Klassensatz (27-32 Schüler) korrigieren. In Vollzeit hatte ich regulär 50-55 Stunden, in Hochzeiten vor Zeugnissen und nach dem Abitur auch 65. Das ist die absolute Wahrheit, was ich schreibe! Wenn es stimmt, was Sie sagen, ist eine Arbeitszeiterfassung und faire Aufteilung der Aufgaben umso dringlicher. Es kann nicht sein, dass ein Lehrer 35 Stunden arbeitet, ein anderer in derselben Woche aber 65 Stunden? Ist das etwa fair? Selbst dann, wenn der Gymnasiallehrer mehr verdienen sollte, sind diese Unterschiede in der Arbeitsbelastung nicht gerechtfertigt. Wenn der Gymnasiallehrer mit Korrekturfächern ein Burnout oder einen Herzinfarkt bekommt und früher sterben sollte, bringen ihm das Geld -genauso wie die anderen Privilegien als Beamter- gar nichts. Ich bin aktuell in Elternzeit und außer Dienst. Mir graut es aber schon vor dem Wiedereinstieg in einem Jahr!
Und sobald man etwas anspricht, wird es gleich so dargestellt, als wäre das Kind nicht für die jeweilige Schulform geeignet – was völliger Unsinn ist.
Auffällig ist, dass inzwischen schon in der Grundschule Lehrer die Eltern darauf hinweisen, dass sie ihre Kinder unterstützen müssen, weil es im Unterricht zeitlich nicht mehr möglich ist, alles abzudecken.
In den letzten drei Jahren war es kaum möglich, Gymnasiallehrer zu treffen, die nicht betonten, wie schwierig es ohne elterliche Hilfe geworden ist – sie sehen sich selbst oft nicht mehr in der Lage, den gesamten Stoff allein zu vermitteln.
Noch vor zehn Jahren, als unser erstes Kind in der Grundschule war, hieß es noch: „Nein, die Kinder müssen das alles alleine schaffen!“
Ja, klar.
Wenn schon nichts anderes, dann sagen die Lehrer inzwischen wenigstens endlich die Wahrheit.
Denn nach dieser absurden Logik wäre der Großteil der Kinder nicht einmal für die Grundschule geeignet – ja wofür denn dann? Für die Arbeit im Bergwerk mit acht Jahren?
Da fällt einem echt die Kinnlade runter.
Und jetzt haben wir schön das Ergebnis von all dem.
“nicht einmal für die Grundschule geeignet”
Wie wäre es einmal über den Rhein zu blicken? In Frankreich werden die Kinder mit drei Jahren zwangsweise in die Kita geschickt und lernen da die französische Sprache und Sozialverhalten. Dann sind sie auch fit für die “Grundschule”.
Und wenn man dann noch das Kindergeld (wie in Frankreich) radikal zusammenstreicht und stattdessen wirklich alles kostenlos für Kinder macht (Schulessen, Lehrmaterialien, Klassenfahrten, Betreuungsplätze,…) dann hätte man einen Ansatz.
Aber in Deutschland geht das natürlich nicht, wäre ja zuviel “Sozialismus”. Das hatten wir in der “Tätterätäää!” und deshalb wollen wir soviel Bevormundung nicht! Hier ist jeder frei mit seinen Kinder vor dem Grundschuleintritt und mit dem Kindergeld kann man sich auch einen Mercedes AMG leasen… (“Aber die Kleinen waren mit im Autohaus und die fanden den AMG am besten!”)
Aber Frankreich hat auch den bösen Ganztag!
Hier kann jeder mit dem Kindergeld einen Mercedes AMG leasen und mit Kinderzuschlag als Beamter noch viel mehr!
Frankreich hat in den Schulen auch festangestellte Mitarbeiter in den Schulmensen, Personen (keine Lehrkräfte), die Tätigkeiten wie Pausenaufsichten übernehmen, Schulpyschologen, Sozialarbeiter, Betreungspersonal am Nachmittag und (je nach Lage) sogar Sicherheitskräfte. Also alles, was deutsche Lehrkräfte so nebenbei erledigen müssen.
Da lässt sich der Ganztag auch besser aushalten!
So ein Blödsinn.
Kein Lehrer arbeitet in der Mensa.
Und ich hoffe, auch niemand als Psychologe. Aber das kann ich mir vorstellen, dass sich das manche anmaßen
Mensaaufsicht …
In vielen Schulmensas führen Lehrkräfte die Aufsicht. Auch wir Sozialarbeiter müssen manchmal eine psychologische Akutberatung durchführen, Lehrkräfte ebenso. Und jetzt dürfen Sie gerne raten, warum das so ist. Ich bin auf Ihre Antwort gespannt. Tipp: Mit Anmaßung hat es nichts zu tun.
Mensas, Kaktusse und Krokanten…
Die Pluralbildung von Fremdwörters ist aber auch …
Und von Sphinx -ohne Dr. google zu bemühen?
Da wäre ich mal gespannt, wenn die Aufsichfspflicht auf MensamitarbeiterInnen übertragen werden würde.
Wieviel kostet dann das Essen?
Naja, wir haben eine Mensaaufsicht, vielleicht ist sowas gemeint.
Betreuung in der Mensa? Natürlich!
Nichtauskenner.
… und dann noch die ganzen konfessionellen Schulträger der Privatschulen …
Mon dieu, gibt es in la France auch staatliche Schulen außerhalb der “banlieue”? – Ich frage für eine Freundin.
Sie wollen aber sicher keine frz. Lehrer*gehalt haben.
Vlt. zwei davon.
Warum ist es denn nicht möglich, im Unterricht alles abzudecken? Vielleicht mal einpaar Stichworte: Medienkonsum, nochmal Medienkonsum, fehlende Erziehung durch Elternhaus, Sozialverhalten, geringste Frustrationstoleranz, Anstrengungsvermeidung usf.
Es ist deshalb nicht möglich alles abzudecken, weil die Kinder bei Schuleintritt über grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht verfügen. Woran liegt das? Meiner Meinung nach an den Eltern. Zuviel Rumdaddeln, YouTube for Kids… Eltern reden auch nicht mehr mit den Kindern… dann kommen sie in die Schule und können kaum sprechen.
Ja, die LOOSER-LEHRERGENERATION ist schon ein lustiger, “fauler Säcke”-Haufen…. 🙂
Sie dürfen sich glücklich schätzen, so vielen individuelle Individuen kennengelernt zu haben.
Und ja – wir sind alle eingenordet worden auf “Ihr Kind ist dann wohl an der falschen Schule”, denn sonst würde man uns ja Ahnung und Kenntnis unterstellen – und das lehnen wir selbstverständlich ab.
Selbst denken – ist ja inzwischen auch verpönt. Wir haben lange gebraucht, es aber geschafft! Wir lassen es jetzt einfach sein.
Und schieben, ohne uns dabei auch nur ein Häuchlein anzustrengen, die Verantwortung (zumindest die Grundverantwortung) an die stets hilfsbereite Elternschaft zurück.
(Ich weiß und bin dankbar, dass es wirklich auch im Hier und Jetzt viele Kinderproduzenten gibt, die den Titel “Eltern” sehr verdient haben. Einfach, weil SIE sich um ihre Kinder kümmern und nicht den LehrerDeppen alles überlassen….)
Verzeihung – aber ich inzwischen die Krise krieg, wenn solche Beiträge ich lese.
(Auch bei Monika, BY lohnt sich – POPCORN!), obwohl ich gestehe, dass ich auch durchaus sehr sinnvolle Texte von ihr (?) gelesen habe.
@Riesenzwerg
“Auch bei Monika, BY lohnt sich – POPCORN!”
Seit Moni hier soviel schreibt … und rain 😉 zufällig auch von anderen große Kunst geteilt wird (danke danke), habe ich echt Angst, dass ich von dem dauernden Popcornfuttern
– schlechte Zähne
– Mehrgewicht
bekomme!
MannMannMann!
Wie das dann aussieht in Kombination mit den ganzen Lachfalten, die mir die beiden “Künstler” schon beschert haben … 🙂 🙂
@Mika
Bisher klassisch im Gesicht.
Aufm Bauch … Hat nicht jeder – warum nicht? 🙂
Jetzt übertreiben Sie aber, dass Ihre Kinder nichtmal für die Grundschule und „nur für ein Bergwerk“ geeignet sind, ist doch eine komplette Übertreibung. Hier wurde lediglich gesagt, dass unter den Dingen, die sie erzählen höchst wahrscheinlich Ihre Kinder nicht für diese Schulform auf der sie sind geeignet sind und dabei bleibt es auch. Was erwarten Sei denn, was ein Lehrer Ihnen sagt, wenn Sie am Elternsprechtag hingehen und fragen „Was können wir denn noch machen?“ oder „Mein Kind versteht das einfach nicht.“ Sie merken ja gerade, wie sie darauf reagieren, wenn man Ihnen sagt, dass Ihre Kinder auch ungeeignet sein könnten, da bleibt doch dann nichts mehr anderes übrig als sie oder eine Nachhilfe mit einzuspannen in die Lernarbeit.
Also ja ich sehe auch, dass meine Kinder in der Grundschule nicht so gefordert werden, wie ich es mir wünschen würde. Das liegt daran, dass in den Klassen so viele Kinder mit so vielen Problemen sind, dass keine Zeit für die Forderung der Starken bleibt. Zum Glück sind meine Kinder genügsam. Manche Hochbegabten drehen dort am Rad vor Langeweile. Dies ist aus meiner Sicht ein politisches Problem und kein Problem für das Lehrkräfte verantwortlich sind.
Die Arbeitszeiterfassung muss her. In den akademischen Berufen hat sich seit Covid so viel zum Positiven verändert. In der Schule ist man ins alte Fahrwasser zurückgekehrt.
Ich finde, Lehrer müssen 1000 Kröten mehr verdienen, weil sie noch vor Ort arbeiten.
Mein Liebster hat gerade 3 Tage Homeoffice und bleibt einfach zuhause. Er kann länger schlafen, in der Mittagspause kochen und zwischendurch die Tür aufmachen.
Er braucht kein Auto und hat Ruhe auf meiner Blumenterrasse.
Meine Lehrerfreundinnen regen sich nur noch über die Lautstärke und den Stress in fuseligen Klassen auf. Eine hat jetzt bis 58 aufgehört, weil sie es körperlich nicht mehr schafft in 6.
Wie will man das bis 70 machen? und wie unfair, wenn Realist schreibt, dass es woanders die Abfindungen ab 58 gibt.
Was soll das?
Mein Schnucki verdient jetzt schon mehr als ich, obwohl wir zusammen angefangen haben?!
Ich will definitiv die 4 Tage Woche und endlich mehr Geld!!!
Meine Meinung: Sie haben Ihren Beruf verfehlt. Wechseln Sie in die seligmachende freie Wirtschaft und verschonen Sie uns mit diesem penetranten Gezetere. Davon ist nicht mal die Hälfte so, wie Sie es darstellen.
Ich finde schon.
Es ist definitiv schlechter geworden im Sinne von Geld, Arbeitszeit, Stress und Zeit in Präsenz. Lehrer haben doch null der benefits abbekommen.
4 Tage Woche ist da eine sehr feine Idee 🙂
Es ist schlechter geworden? Es könnte auch sein, dass die Lehrkräfte nicht mehr so belastbar sind wie früher, oder? Wenn man den direkten Vergleich hat …..
Nein, die Angebote sind schon sehr vielfältig.
Ich hätte nie gedacht, dass die 34 Stunden Woche möglich wird und wir Lehrer noch über 42 Stunden arbeiten.
Alleine deshalb ist die 4 Tage Woche mehr als gerechtfertigt, oder nicht?
Die Gewerkschaft hat doch außerdem 4 Urlaubstage mehr rausgeholt?
“Die Gewerkschaft hat doch außerdem 4 Urlaubstage mehr rausgeholt?”
Die bekommen dann Lehrer selbstverständlich auch… in den Ferien!
Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten!
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/vier-tage-woche-ig-metall-100.html
Geht auch gar nicht, da die Verhaltenskreatiefen immer mehr werden und innerhalb einer U-Stunde max. Konzentration auf ALLES ausgerichtet sein muss.
Geht auch gar nicht, da bis abends …. usw.
Oder das Durchschnittsalter Ist zwischenzeitlich angestiegen.
Der Job ist deutlich härter geworden. Nach 6 Unterrichtsstunden sind selbst gestandene junge Kollegen am Ende ihrer Kräfte.
Erklären Sie das mal bitte.
Was war früher denn schwieriger? Welche Rahmenbedingungen im Vergleich?
Welche Erwartungen?
Welche Forderungen?
Welche Förderungen?
Natürlich ist der Beruf deutlich stressiger geworden.
Die Gesellschaft hat sich ebenfalls gewandelt.
Klar könnte die Belastbarkeit “frischerer” Lehrkräfte noch dazu kommen.
Da würde ich sogar (etwas) mitgehen.
Allerdings kenne und sehe ich nicht gerade selten gerade “ältere” LuL verweifeln …
– Digitalisierung
– Umgang “mit der/den neuen Generation(en)”
– Anpassung
– “Früher war alles besser”
– “Das hab ich schon 20 Jahre so gemacht … Ich behalte meine Kreide und meinen Overhead”
– “Brauche keine Fobis” [und dann trotzdem an manchen Stellen … Naja]
– Rückzug vom “Schulalltag”
– Vermeidung von “Zusatzaufgaben”
– “Das muss ich nicht mehr wissen/lernen/machen … Ich habe ja sowieso nur noch 5 Jahre bis Pension/Rente”
– … Usw.
So ist es jetzt nicht, als ob “nur” die “jüngeren” LuL ins Straucheln kommen.
Schwitzen schon auch ziemlich viele “aus der alten ‘Garde’ “.
Wo habe ich gesagt, dass es früher schwieriger war? Die Rahmenbedingungen waren völlig andere, in den Anfängen meines Lehrerberufes gab es noch kein Internet, heute für die Materialsuche völlig unverzichtbar und wesentlich zeitsparender. Schaubilder habe ich früher selbst “gebastelt” z.B., der Unterricht war sehr materiallastig. Ich möchte behaupten, dass die Vorbereitung zeitraubender und stressiger war.
Die Gesellschaft hat sich verändert, da gebe ich Ihnen Recht. Eine Klasse zu motivieren ist schwieriger geworden, das hängt aber auch mit der Reizüberflutung der Schüler zusammen, gegen die man nicht mehr ankommt. Zudem macht sich immer mehr Respektlosikkeit breit. Ich habe da schon viele Diskussionen mit Schülern gehabt, man muss die Dinge eben ansprechen.
Und was Sie da über die ältere Generation sagen, mag vielleicht in Einzelfällen zutreffen, ich habe als “ältere Generation” immer einen guten Draht zu den Schülern, gegenseitiger Respekt und Interesse an den Ansichten beider Seiten sind für mich da ausschlaggebend.
Früher war nicht alles besser, aber auch nicht alles schlechter, so einfach ist das. Man muss einen guten Mittelweg finden zwischen altbewährten und neuen Methoden.
“Das habe ich schon 20 Jahre so gemacht”, ja solche Lehrer gibt es, vor allem an Gymnasien zu finden, aber wenn man ehrlich ist, das geht nur bis zu einem gewissen Grad, kein Lehrer wird sich neuen und besseren Methoden verschließen.
Fobis sind Pflicht, davor kann man sich nicht drücken. Allerdings sind etliche Fortbildungen wenig zielführend und man macht sie nur, weil man muss, ich setze da mehr auf kollegialen Austausch und Multiplikatorfunktion, was bei uns sehr gut funtkioniert.
Vermeidung von Zusatzaugaben? Meine Erfahrung geht dahin, dass es meistens die älteren Kollegen sind, die zu so etwas bereit sind.
Und was verstehen Sie unter “Rückzug vom Schulalltag”?
Und dass Kollegen 5 Jahre vor der Pensionierung nicht mehr motiviert sind, dazu zu lernen, das halte ich für eine Verallgemeinerung, das kann ich bei uns jetzt nicht beobachten. Man könnte genauso behaupten, dass junge Kollegen nach 5 Jahren die Segel streichen und sich überfordert fühlen, was aber sicher auch nicht allgemeingültig ist.
Die Fehlzeiten durch Krankheit fällt eher bei den jüngeren Kollegen auf, die “Alten” halten den Laden oftmals zusammen. Auch das ist nur eine subjektive Beobachtung in unserer Schule, die ich sicher nicht verallgemeinern möchte.
Also ins “Schwitzen und Straucheln” komme ich nicht, ich weiß, warum ich den Lehrerberuf ergriffen habe. Aber ich weiß auch, dass ich ihn nicht unbedingt weiterempfehlen würde, was allerdings weniger mit dem Schulbetrieb, als vielmehr mit dem oft kritikwürdigen Verhalten des Dienstherrn zusammenhängt, und das war damals nicht besser als heute.
Würde ich weitestgehend mitgehen.
Ist halt jetzt die Frage, was “stressiger” ist … Materialerstellung oder die steigenden [Gesamt-](An-)Forderungen als Gesamtes.
Darauf wollte ich hinaus: Es ist sehr subjektiv von Schule zu Schule. Überall gibt es eben “solche und solche”.
“Es ist schlechter geworden? Es könnte auch sein, dass die Lehrkräfte nicht mehr so belastbar sind wie früher, oder? Wenn man den direkten Vergleich hat …..”
Wenn man den direkten Vergleich macht, wird man wohl schnell feststellen, dass
a die “belastbaren Lehrkräfte” früher ein sehr viel geringeres Stundendeputat hatten
b die Klassen viel kleiner und sogar noch homogener waren
c es viel weniger Kinder mit schwierigem Verhalten gab
Wir könnten noch viel mehr Argumente heranziehen, aber sie erkennen sicher auch so, dass ich glaube, dass sie viel Unsinn erzählen.
Ich würde es nicht als “Unsinn” bezeichnen, leider bedienen sich die jungen Lehrkräfte oft dieses abwertenden Vokabulars. Ich gehe andere Meinungen differenzierter an.
Jeder hat seine Erfahrungen, aber das geringere Stundendeputat, wie es angeblich früher gewesen sein sollte, nehme ich Ihnen nicht ab. Das ist eine Fehlinformation. Die Klassen waren sicher nciht kleiner, allerdings etwas homogener, das stimmt. Die Kinder mit schweirigem Verhalten bekommen wir auch gerade mit, die gab es früher in sieser Form nicht, aber gerade die älteren Kollegen gehen damit oft entspannter um als die jungen.
Übrigens, “Sie” schreibt man groß, falls es kein Tippfehler ist, so viel Respekt muss gegenüber älteren Kollegen schon sein.
Petra
Erstmal grüße nach Lippe
Du liegst nicht falsch. Es ist so, dass sich viele mit den schlechten Bedingungen abgefunden haben und eben kein Mann im Homeoffice haben. Wahrscheinlich, weil es Lehrerpaare sind.
Du legst den Finger natürlich ganz schön tief in die Wunde 😀
Naja klar, es ist dann folgerichtig, dass wir die 4 Tage Woche einführen- es sind ja auch 4 Tage in Präsenz.
4-Tage-Woche in Präsenz heißt aber, wenn wir schon beim Vergleich mit anderen Betrieben sind, volle 4×8 Stunden in der Schule für 1 freien Tag, so wird ein Schuh draus. Und Homeoffice haben die Lehrer sowieso schon zu mind. 30%, was soll also die Diskussion? Mir scheint, dass die “Digital Natives” die echte Kommunikation im Beruf eher scheuen und lieber über Monitore und Displays kommunizieren und gerne den realen Kontakt meiden, weil sie damit nicht mehr so recht umgehen können. Das ist meiner Meinung nach beim Lehrerberuf kontraindiziert.
Sie haben scheinbar immer noch nicht kapiert, was “Homeoffice” eigentlich ist.
Tipp: Es bedeutet NICHT jeden Tag 7 Zeitstunden in Präsenz abzuleisten und nachmittags / abends noch einmal 3 Stunden zusätzlich am selbstbezahlten Schreibtisch…
Doch ich habe “kapiert”, 4 Tage-Woche und einen Tag Homeoffice bzw. Homeschooling. Oder sollte es gar so sein, dass 1 Tag frei ist und zudem noch Homeschooling? Ich habe schon mitbekommen, dass 4 Tage Präsenz sein sollen. aber manche gehen ja schon so weit, dass sie überwiegend Homeschooling verlangen. Und hiermit betone ich es nochmal: unter diesen Voraussetzungen hätte ich nie den Lehrerberuf ergriffen, man kann diesen Beruf nicht mit Büroberufen vergleichen, es geht hier um Menschen. Kranken- und Altenpfleger, Sozialpädagogen, Ärzte, Psychologen, alle im Homeoffice? Denken Sie doch mal nach.
Und dann erklären Sie mir doch bitte mal, warum die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und anderen Tätigkeiten für die Schule, die man zuhause in seinem Arbeitszimmer erledigt, kein “Homeoffice” sind? Es ist doch einfach die freie Zeiteinteilung, die uns hier Vorteile bringt.
“Kranken- und Altenpfleger, Sozialpädagogen, Ärzte, Psychologen, alle im Homeoffice”
Keine Ahnung, wen Sie so kennen, aber ich kenne Ärzte, die diagnostizieren aus dem Homeoffice (in der Praxis dann nur die anderen Angestellten) und ich kenne auch Sozialpädagogen, die Homeoffice machen für Verwaltungszeug, Dokumentationen, Weiterbildungen usw.
Und zwar echtes Homeoffice, wo sie den ganzen Tag zu Hause sind.
Und was Sie meinen, interessiert die nachfolgenden Generationen überhaupt nicht. Für die Hälfte von Gen Z kommen Berufe ohne echtes Homeoffice an mehreren Tagen pro Woche überhaupt nicht mehr in Frage. Und die wollen Sie für die Schule gewinnen mit: “Ihr dürft von 8 bis 15 Uhr in der Schule vor Ort arbeiten und danach dürft ihr im selbstfinanzierten Homeoffice bis in den späten Abend alles das machen, wofür die Zeit in der Schule nicht reicht”.? Lächerlich!
Und ich habe eben auch eine Meinung und interessiere mich nicht für dieses kommunikationsarme Leben mancher aus der nachfolgenden Generation.
Das, was Lehrkräfte machen ist qua definitonem kein Homeoffice sondern mobiles Arbeiten.
Ach, mobiles Arbeiten? Wieder ein neuer Begriff. Kein Home Office. Die Angestellten, die einen Teil von zuhause arbeiten könnte man durchaus auch unter “mobiles Arbeiten” rangieren. Die Diskussion dreht sich da im Kreis.
Bei „Homeoffice“ ist der Arbeitgeber zur Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen im Arbeitsraum zu Hause verpflichtet. Daher ist das, was wir machen, rechtlich tatsächlich „mobiles Arbeiten“. https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/arbeitsrecht-was-mobilarbeit-von-homeoffice-unterscheidet_76_498118.html
Homeoffice ist ja auch total okay. Wenn Sie ein Deputat von 24 Stunden haben, unterrichten Sie an vier Tagen 6 Stunden und einen Tag verbringen Sie im HO, um Ihren Unterricht vor- und nachzubereiten. Das geht schon….ob Online-Unterricht auch möglich ist, hängt ganz sicher von der Schulform ab.
Ich habe als SL auch einen Tag HO, um meine Verwaltungsarbeiten und Unterrichtsvorbereitung zu machen….auch okay….
Man muss eben genau gucken, wann HO möglich ist und wann nicht….
1 Tag in Präsenz und 3 Tage Home-office sowie die freie Verfügbarkeit von mindestens 25% der vertraglichen Urlaubstage. Alles andere ist irrelevant.
“4-Tage-Woche in Präsenz heißt aber, wenn wir schon beim Vergleich mit anderen Betrieben sind, volle 4×8 Stunden in der Schule für 1 freien Tag, so wird ein Schuh draus.”
Ja, fordern doch einige auch. Raum und Materialien dazu gibts allerdings in mir bekannten Betrieben dann schon den [AG- und AN-]Erwartungen entsprechend.
Hätte ich persönlich absolut kein Problem mit, wenn man 4 Tage “volle Pflichtarbeitszeit” in der Schule hätte.
Alternativ bestimmte Zeiten als Homeoffice, wenn gewünscht von AG.
“Und Homeoffice haben die Lehrer sowieso schon zu mind. 30%, was soll also die Diskussion? ”
Oft aus “Zwang des Mangels” halber. Auch hier gilt … Raum und Materialien. Es ist für den AG halt leichter, wenn das privat geschieht. Die Überstunden jucken dann auch weniger den AG usw.
Aber ja, man arbeitet viel von Zuhause aus. Kann man als “Homeoffice” so halbwegs abstempeln. Würde ich bedingt mitgehen. Wenn man noch den Rahmen dazu gestellt bekäme, wäre ich sogar ganz bei Ihnen. Ist oft leider nicht so.
“Mir scheint, dass die “Digital Natives” die echte Kommunikation im Beruf eher scheuen”
Kann auch so sein in Ihrer Umgebung. Warum auch nicht. Sehe ich nicht als unwahrscheinlich.
Meiner Erfahrung nach haben bspw. (auch) viele “ältere” ‘Kolleginnen und Kollegen’ den Drang mal schnell nach Konferenzen zu gehen oder diese schnellstmöglich “hinter sich zu bringen”.
Einige Digitalisierung generell/überwiegend (ver)meiden.
“und lieber über Monitore und Displays kommunizieren”
Ist mir auch lieber, wenn es sinnvoll und zielführend ist. Warum sollte man dieses Tool denn nicht auch nutzen?
Natürlich sollte sich das ‘gesund’ verhalten.
Aber warum sollten bspw. alle LuL extra unbezahlt auf eigene Kosten in die Schule am Abend fahren für eine “wir besprechen xy” Konferenz?
Wo ist hier der Mehrwert, wenn man auch zusätzlich andere Konferenzen usw. in Präsenz hat?
Den Mehrwert bei digitaler Form … Weniger (Eigen)Kosten, weniger Zeitverlust, trotzdem sind auch hier “Menschen anwesend/’dahinter'”, oft bequemere Umgebung, häufig bessere Vereinbarkeit mit Familie [Kinder] und dadurch zeitlich flexibere Möglichkeiten der Konferenzen usw.
“und gerne den realen Kontakt meiden, weil sie damit nicht mehr so recht umgehen können.”
Das wäre traurig. Tatsächlich. Sollte sich halt alles im “gesunden Rahmen” halten meiner Meinung nach. Manches ist in Präsenz deutlich sinnvoller und manches halt nicht.
Gerade durch Digitalisierung können bspw. auch mehrere Gleichzeitig an Sachen arbeiten, wenn man in eine gemeinsame Erarbeitungsphase geht. Bspw. über Google Education.
Muss man eben immer überlegen, was man wie möchte und wie etwas sinnvoll und zielführend ist.
“Das ist meiner Meinung nach beim Lehrerberuf kontraindiziert.”
Wenn es rein auf digitalisierte Form rausläuft: Ja, definitiv.
Das sollte es halt auch nicht.
Man könnte einige Konferenzen/Besprechungen natürlich auch zeitlich bisschen besser planen. Dazu auch den jeweiligen Rahmen stellen.
Von Konferenzen und Besprechungen habe ich hinsichtlich der digitalen Medien gar nicht gesprochen, da macht es wirklich Sinn. Und die älteren Kollegen sind keine digital Natives, das wird sich sicher bald ändern, dann gibt es nur noch solche. Dennoch musste sich gerade unsere Generation die Kenntnisse hart erarbeiten, auch mit selbst finanzierten Computerkursen, denn die schulinternen Fortbildungen sind oft alles andere als nützlich und generell dünn gesät. Der Distanzunterricht zu Coronazeiten hat uns dann so richtig ins kalte Wasser geworfen, schlaflose Nächte und erhöhter Blutdruck inbegriffen. Das Feedback der Schüler über den Unterricht auf Distanz, digital natives, war im Übrigen nicht sonderlich positiv, im Gegenteil. Plötzlich kamen Sätze wie “wir wollen wieder in die Schule, wir sehen uns nach normalem Unterricht”, was vorher undenkbar gewesen wäre.
Alles in allem habe ich aufgrund dieser Erfahrungen ein zwiespältiges Verhältnis zur Digitalisierung. Gerne, wenn es Sinn macht, aber wirklich nur dann.
Mit dem letzten Satz bringen Sie es ja auf den Punkt: Jede der (ehemals) “neuen Säue”, die durch das “pädagogische Dorf” gejagt werden hat ganz stumpf Vor- und Nachteile.
So auch bei Fern-/Telearbeit:
– Konferenzen
– vielleicht auch Beschulung von absoluten Störkindern in Zukunft (?)
da passt es.
Natürlich kann man (ausser bei wenigen, ohnehin starken) SuS nicht durchgehend nur online arbeiten.
An meiner alten Regelschule war(/ist) Distanzunterricht nicht möglich (gewesen). Ganz einfach. Da gab es Briefverkehr und Materialien zur Abholung.
An meiner jetzigen Privatschule wurde sehr schnell zu Coronazeit digitalisiert. Das klappte auch mehr oder weniger. Einige SuS gingen regelrecht auf und haben sich massiv verbessert dadurch. Andere gingen unter. Auch das gehört zur Realität. Hier sprechen wir jedoch auch nicht von Grundschule. Das hinterlies bei vielen schon deutlichere Spuren.
Ja, damals war es mit Sicherheit nicht einfach für “ältere Kolleginnen und Kollegen”. Einige haben dadurch auch einen Mehrwert gezogen und arbeiten jetzt durchaus auch digital, wo sinnvoll. Andere verweigern es halt bis heute …
Möglichkeiten gibt es zumindest in Bayern genug. ALP-Dillingen macht hier einen sehr guten Job. Daran liegt es meines Erachtens nach nicht.
Skepsis gehört dazu. Ich persönlich würde in Grundschulen auch keine Digitalisierung als Primärziel setzen. In der 9./10. Klasse kann ich das jedoch durchaus für einen Tag/Woche in Betracht ziehen. Ggf. auch als “Projektwochen”.
Wenn Ressourcen dafür gegeben: Gerne als zusätzliches Zusatzangebot einmal die Woche am Nachmittag für Fragen/als Ansprechpartner/für “HA-Hilfe” oder was auch immer. Man wird sehen, ob das genutzt wird und Bedarf wäre.
Gerade in Abschlussklassen … Wären hier zumindest einige Anwesend. Aber gut, mag auch am “Clientel” liegen.
Ich kritisiere den Distanzunterricht nicht, weil ich es nicht beherrsche, sondern weil ich aus Erfahrung nicht überzeugt bin. Das Lehrerdasein hat durchaus eine wichtige soziale Komponente, Distanzunterricht macht dies zunichte.
In der Coronazeit war das ein Extrembeispiel … Es fehlten die Ressourcen und die Erfahrungen. Das kam relativ plötzlich. Zudem war der Distanzunterricht damals eher weniger konzeptionell eingebracht, sondern eine Notlösung an den meisten Stellen. Dazu eine zusätzliche Belastung zu anderen Faktoren der Coronazeit. Ebenfalls war sie “ausschließlich” distanziert an einigen Schulen [außer (später) Abschlussklassen].
Distanzunterricht macht diese soziale Kompontente nur zu nichte, wenn diese Kompenente nicht berücksichtigt wird.
Es geht mir hier nicht um “nur Distanzunterricht” oder “gar kein Distanzunterricht”. Es geht mir um eine potentielle Möglichkeit von Distanzunterricht (und Digitalisierung). Und die würde ich persönlich schon als gewinnbringend sehen, wenn eben sinnvoll geplant und umgesetzt. Jedoch absolut nicht als notwendig.
Beispielsweise:
– Alle SuS haben ein Endgerät
– Alle LuL haben ein Endgerät
– Kompetenzen und Umgang diesbezüglich werden mit berücksichtigt [Schulungen LuL + SuS]
– Höhere Klassen (ab Klasse 8 oder 9) hätten ANTEILIG Distanzunterricht [und/oder die Möglichkeit/Auswahl dazu]
Anteilige Möglichkeiten:
– 4 Tage Präsenz, 1 Tag Distanzunterricht
– Projektwochen als Distanzunterricht
– Zusatzangebot des Distanzunterrichts (bspw. zur Hilfe, Beratung, Förderung, Abschlussvorbereitungen, usw. usf.)
Warum sollte das – rein theoretisch – nicht funktionieren?
Warum funktioniert das im Rahmen von (professionellen) Privatunterrichts/Nachhilfe?
Als extremer Gegensatz müssten Sie ansonsten ja auch für eine 6-7 Tage Woche sein und/oder für Schulinternate als generelle Schulform für alle.(?)
Eine echte Viertagewoche würde aber auch bedeuten, dass man die 24-28 Unterrichtsstunden pro Woche auf 4 Tage verteilt. Das wäre also jeden Tag:
6-7 reine Unterrichtstunden
+ stundenplanbedingte Hohlstunden
+ Klassenleitung inklusive Papierkram
+ alle möglichen Gespräche mit SuS
+ Vorbereitungen, bspw. auch von Experimenten in NaWi
+ Aufsichten
+ Erstellen und Korrigieren von Prüfungen und Klausuren, inkl. Abi
+ Jahrgangsdienstbesprechungen, Fachdienstbesprechungen, LKKs
+ pädagogische Konferenzen, Zeugniskonferenzen
+ Elterngespräche
+ Planung diverser Veranstaltungen (Projektwochen, Klassenfahrten, Schulfeste, …)
Dazu noch ein bisschen Schulentwicklung wie Digitalisierung, Prävention, Gesunde Ernährung, BNE, Sexualaufklärung, Anti-Rassismus…
Wie lang sollen die Tage dann werden?
Wenn aber das Deputat nicht verringert wird, bedeutet das in Grundschulen täglich 7 Stunden Unterricht.
“Mein Liebster hat gerade 3 Tage Homeoffice und bleibt einfach zuhause.”
Ähm, das ist die Idee bei Homeoffice. Und ich bin sicher, er macht das ganz toll! Tür auf, Tür zu ….. direkt beim HO von zu Hause….
Für die vier-Tage-Woche muss das komplette System – auch DIE Wirtschaft – umgestellt werden. Ihr Wunsch in Ehren – meine Frage zu Recht: WAS machen Sie dann im HO? Ich zum Bsp. würde gerne in Ruhe und mit Konzentration die siebenhundert Klassenarbeiten korrigieren (Fächer mit sehr hohem Korrekturaufwand – der nicht verschwindet, nur weil ich die Fächer selbst gewählt habe).
Wie Wirtschaft umstellen? Muss ich mir dann etwa eine zusätzliche Stammkneipe suchen, weil alle nur noch 4 Tage geöffnet haben? So kann kein echtes Wirtschaftswachstum entstehen. Und um 2 deckel dauerhaft finanzieren zu können, müssen die Stundenlöhne erhöht werden – sonst sehe ich schwarz.
Und HO mit ner Kiste Bier ist inakzeptabel!
Hey, neue Geschichten von der Blumenterasse und dem Hasimausischnuckiputzibärchi!
Fräulein Rottenmeier, bitten reichen Sie mir das Popcorn.
Und ab nächstem Schuljahr kommt der Ganztag in Grundschulen mit nur 20 Schließtagen dazu. Bin mal gespannt, wer das in den Ferien übernimmt. Ich hab da so ne Ahnung…
Für das Betreuungsangebot in den Ferien ist die Stadt / Gemeinde als OGS-Träger zuständig. Die Lehrer werden vom Land bezahlt – also unterschiedliche „Töpfe“. Insofern ist das tatsächlich nicht meine Baustelle.
Dein Wort in Gottes Ohr. Ich befürchte, hier wird man darauf vertrauen, dass wir das abdecken. Unsere Gemeinde macht bislang keine Anstalten, sich um das benötigte Personal zu kümmern….
Setzt die Kids vor irgendwelche digitalen Endgeräte – finden viele Eltern klasse, machen sie ja schließlich auch……
Bewegung schadet ja auch nur – die können hinfallen…..
Deputate schnell runter
unter 19
die Arbeitszeiterfassung starten!!!
Da müsste man aber ganz schön was dazudichten, um auf die volle Arbeitszeit eines Angestellten in der freien Wirtschaft zu kommen. Und in den oberen Etagen wird da auch nicht unbedingt mit der Stechuhr gearbeitet.
In der Wirtschaft gibt es bei vergleichbaren Stellen die 35 Stunden Woche. Da kommt ein Lehrer mit 19 Deputats-Stunden schon gut hin.
Eine Lehrerjob mit den oberen Etagen zu vergleichen, ist Schmarrn: deutlich mehr Gehalt, deutlich mehr Gadgets: Dienstwagen, Tankkarte usw., dafür deutlich mehr Verantwortung.
“Jetzt fordert die Gewerkschaft: Schluss mit der chronischen Überarbeitung – und her mit einer realistischen Arbeitszeiterfassung!”
Als ob DAS was bringen würde! Die Arbeitszeit wird realistisch erfasst – es kommen 100 Überstunden oder mehr pro Jahr zusammen – und dann?
Fazit der KuMis: Da geht noch mehr!
Ziel muss die Forderung nach Entlastung sein, nicht nach einer realistischen AZ-Erfassung.
Ja, es muss dringend Abhilfe geschaffen werden.
Sparen wir noch mehr Lehrkräfte ein, lassen die anderen bis zum Umfallen arbeiten und sparen uns gleich die Renten- und Pensionszahlungen.
Ironie? Auch. Frust, Enttäuschung? Viel eher.
Sie bringen es auf den Punkt: Ziel muss die Forderung nach ENTLASTUNG sein. Und zwar sofort! Ich verstehe nicht, warum immer noch um den heißen Brei herumgeredet und Zeit verschwendet wird. Es gab in den letzten Jahren genügend Studien, die gezeigt haben, dass Lehrer deutlich mehr arbeiten als sie müssten und auch dürften. Eine Arbeitszeiterfassung -wenn, dann bitte flächendeckend in ganz Deutschland- ist sicher keine schlechte Sache, aber die Ergebnisse würden sicherlich auch nicht anders ausfallen.
Beispiele aus Berlin:https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/06/berlin-lehrer-arbeit-zu-viel-unbezahlt-gew-gewerkschaft.html
Ich möchte nur mal ergänzen. Mit 2 Fragen!
1. Warum finden sich so weit, weit überdurchschnittlich viele Lehrer in Burnout-Kliniken?
2. Warum gehen so überdurchschnittlich viele Lehrer in Frührente, mit vor allem bei den schlecht bezahlten Grundschullehrern massiven und gravierenden finanziellen Einbußen?
Nein, es liegt nicht an Faulheit!
Also ganz sicher gibt es Lehrkräfte, die in ihrer Arbeitszeit alles schaffen. Aber das ist vermutlich eher die Ausnahme. Die Belastung kann einfach total unterschiedlich sein:
-korrekturintensive Fächer (Deutsch, Englisch etc.)
-viele Klassen (viele Noten, hoher Organisationsaufwand, viele Konferenzen etc.)
-Abschlussprüfungen
-unterschiedliche Standorte
Ich habe immer so 15-17 verschiedene Klassen an zwei Standorten. Da schaffe ich zwei Wochen vor den Konferenzen kaum noch etwas Inhaltliches mehr. Ich organisiere mir die Noten von den zahlreichen Nachschreibern, schreibe letzte kleine Tests und mache die Noten sauber fertig. Und ja, die Abschlussprüfungen werden nebenbei auch korrigiert.
20. oder 21. Studie mit ähnlichen Ergebnissen. Und was passiert? Was mache GEW? Flasche leer?
die üben noch. Für den finalen Aufschlag. Wenn sie genug geübt haben, werden sie sehen, dass ihnen die MitgliederInnen abhanden gekommen sind und sich einen Job in der Personalverwaltung besorgen.
In den meisten europäischen Ländern sieht es leider seit den letzten 10 bis 20 Jahren so aus: Ausgebrannte Lehrer, Schüler und Eltern.
Der Schulerfolg der Kinder hängt inzwischen stark vom Elternhaus ab.
Die Lehrpläne sind überfrachtet, es wurde viel Neues hinzugefügt, um mit den aktuellen gesellschaftlichen Strömungen Schritt zu halten aber nichts wurde herausgenommen.
Die Anforderungen schießen in die Höhe: Was früher in der 8. Klasse gemacht wurde,
müssen heute zehnjährige Schulkinder bereits können.
Kein Wunder also, dass das Verhältnis zwischen Eltern und Lehrkräften zunehmend angespannt ist: Die Eltern sind gezwungen, den Job der Schule zu übernehmen.
Lehrer klagen überall darüber, dass sie überlastet, am Rande des Nervenzusammenbruchs und völlig ausgebrannt sind doch niemand hört hin.
Die Folge: Die ganze Situation bricht auf die Kinder und das Elternhaus herunter. Dabei sind es besonders die Kinder aus armen oder bildungsfernen Familien, die zu den größten Verlierern werden denn im Gegensatz zu früher haben sie heute kaum noch Chancen,
gesellschaftlich aufzusteigen.
Aber das Traurigste von allem ist, wenn Lehrkräfte ihre eigene Ohnmacht an Eltern und Kindern auslassen mit Aussagen wie:
„Dieses Kind ist nicht für diesen Schultyp geeignet.“
Das ist der Tiefpunkt.
Zum Glück sind Kinder in anderen Ländern wenigstens vor solchen Aussagen verschont dort dauert die Grundschule 8 oder 9 Jahre, und niemand kann einem Kind vorwerfen, es sei „nicht geeignet“ für diese Schulform.
Dort entscheiden sich die Schüler erst viel später, welchen Bildungsweg sie weitergehen wollen wenn sie reifer sind und den absurden Anforderungen der heutigen Schulsysteme besser gewachsen.
1.Der Schulerfolg hing schon immer vom Elternhaus ab.
2.Die Anforderungen nehmen nicht zu. Sie nehmen rasant ab!
3. ‚Dieses Kind ist nicht für diese Schulform gemacht.‘ Das ist nicht der Tiefpunkt. Das ist die Wahrheit, die niemand gerne hört. Früher hat man das nicht gesagt, weil die Eltern der Empfehlung gefolgt sind.
Zitat aus Ihrem Text: “Die Anforderungen schießen in die Höhe: Was früher in der 8. Klasse gemacht wurde, müssen heute zehnjährige Schulkinder bereits können.” Das ist absoluter Unsinn!
Die Bildungspläne sind eher im Niveau abwärts gegangen, Beispiel Mathe Kl. 5 Gymnasium, wenn man startet: Grundschulabgänger nach der 4. Klasse konnten früher sicher ein kleines Einmaleins – ist inzwischen selten. Schriftliches Dividieren geht bestenfalls mit einem einstelligen Divisor, wenn überhaupt, meistens gar nicht – nie gesehen… Textverständnis/Lesekompetenz häufig nicht vorhanden, daher sind Textaufgaben für viele der Horror, weil sie den Inhalt nicht entnehmen können.Und Sie werden nicht behaupten wollen, dass man in Bayern den Stoff von Mathe Kl. 8 nach der Grundschule können soll: Quadrat. Gleichungen, Wurzeln, Binom. Formeln, Lin. Gleichungssysteme usw. , sorry, Sie reden sehr viel , aber wissen offensichtlich nichts von den Bildungsplänen der verschiedenen Stufen.
Ich bitte um ein präzises Beispiel für Ihre Behauptungen.
Zum Thema Eltern: Der Schulerfolg eines Kindes hängt teils von den genetisch angelegten Begabungen und Interessen ab, aber um solche Anlagen jeglicher Art überhaupt entwickeln zu können, brauchen Kinder viel Ansprache, Vorlesen, zusammen basten und malen, in die Natur gehen, da reicht ein Park .. Das kostet “nur” Zeit, die man dem Kind widmet, und ist sehr wenig vom Geld abhängig. Leihbüchereien sind für Kinder gewöhnlich umsonst, da gibt es wunderbare Bücher zum Vorlesen, auch Großstädte haben Grünanlagen mit Spielplätzen. Papier, Farbstifte, Schere usw. müssen nicht teuer sein, einfach mal kein Bildschirm oder Handy an, sondern mit Mama/Papa/Oma/Onkel usw. kuscheln, rennen,verstecken, Höhle bauen mit Tisch und Decken, zusammen Gemüse schnippeln und kochen…
So fördert man sein Kind und schafft die Grundlagen für die Schule! Nicht jedes Kind hat dieselben Begabungen, da gibt es kognitive, praktische, soziale Stärken – alle sind gut. Daher ist auch die passende Schulwahl Förderung!
„Ich schufte wie ein Pferd“
– Ich helfe meinen Kindern nicht nur – ich schufte wie ein Pferd, sagt uns gleich zu Beginn ein akademisch gebildeter Vater zweier Töchter, die die 6. und 8. Klasse einer Grundschule besuchen.
– Ich helfe ihnen in jedem Fach, es gibt kein einziges, bei dem ich nicht die Hausaufgaben mitgemacht habe – sogar in Sport und Religion.
Für Sport habe ich mit Klara zwei Wochen lang jeden Tag den Purzelbaum vor- und rückwärts geübt, weil die Lehrerin sie einen „unfähigen Volltrottel“ genannt hat – dabei geht sie ins Schwimmtraining.
In Religion haben wir zusammen nach Hinweisen in der Natur gesucht, dass uns Jesus liebt – erzählt der Hausarzt augenzwinkernd, der seinen Alltag mit den Hausaufgaben seiner Töchter inzwischen fast schon ironisch betrachtet.
Er meint, die meisten Aufgaben würden Lehrer aus Langeweile aufgeben, weil sie nicht wüssten, was sie sonst tun sollen – oder einfach, weil ihre Kolleg*innen es genauso machen.
In den acht Jahren Grundschule unserer älteren Tochter haben meine Frau und ich mindestens 20 Präsentationen, rund zehn Animationen und für Kunst konzeptionelle Installationen aus Klopapierrollen gebaut.
Wir haben alles gemacht, was man sich vorstellen kann – sagt der Vater sarkastisch.
Die Mathelehrerin etwa sagt oft nur:
„Lernt die Lektion auf Seite XY – beim nächsten Mal frage ich euch ab.“
– Was bleibt mir da anderes übrig, als mit meiner Tochter zu lernen?
Meine Kinder haben nur Einsen, aber ohne unsere aktive Unterstützung – wie bei vielen anderen Eltern auch – wären diese heutigen „Musterschüler“ wohl höchstens auf Dreier-Niveau.
Er macht dabei nicht die Kinder für ihre Leistungen verantwortlich, sondern den Unterricht selbst.
Dass in den Schulen nicht alles gut läuft, sieht auch die Universitätsprofessorin und Psychologin Mirjana Nazor so.
– Die Art und Weise, wie unterrichtet wird, passt offensichtlich für die Mehrheit der Kinder nicht.
Ich höre selbst oft Klagen, dass Lehrer den Stoff nicht erklären, sondern einfach sagen:
„Bearbeitet das zu Hause selbst.“
Und viele reden nur „ihren Text runter“, ohne die Kinder zu fragen, ob sie überhaupt etwas verstanden haben – zählt Prof. Nazor auf.
Sie betont: Hausaufgaben machen nur dann Sinn,wenn man verhindert, dass Kinder voneinander abschreiben, und wenn sie nicht von den Eltern erledigt werden.
Ein weiterer Vater sagt offen:
– Als Vater bin ich unglücklich, weil ich mehr und mehr merke,
dass diese Schulen das Glück meiner Kinder zerstören und ihnen
die unbeschwerten Kindertage stehlen, die sie nie wieder zurückbekommen werden.
Ich wünsche mir, dass meine Kinder spielen, Freunde treffen und nicht den ganzen Tag lernen und Hausaufgaben machen.
Der Psychologe Prof. Dr. Josip Burušić erklärt:
Hausaufgaben sollen eigentlich eigenständiges Lernen fördern,
aber er warnt:
– In unserem Bildungssystem sind Hausaufgaben sinnlos und richten großen Schaden an.
Sie sind ein Mechanismus, durch den Kinder aus ärmeren Familien oder mit niedriger gebildeten Eltern benachteiligt werden.
Hausaufgaben seien so aufgebaut, dass sie intensive Unterstützung durch gebildete Eltern erfordern.
Burušić spricht sich dafür aus, dass alle schulischen Verpflichtungen während der Schulzeit erledigt werden sollten, und dass die Kinder außerhalb der Schule Zeit für Familie und Freundschaften haben sollen.
https://nastavnici.org/2016/02/09/6324/
Ok, dann habe ich jetzt meine Meinung geändert, dann liegt es nicht daran, dass Ihre Kinder an der Schule falsch sind, dann liegt es an Ihren vollkommen zu hohen Ansprüchen! Wieso ist es ein Drama, wenn Ihre Kinder am Gymnasium drei in den meisten Fächern stehen? Wieso? Wieso? Wieso?
Schicken sie ihre Kinder auf die Hauptschule, da werden sie auch mal Erfolgserlebnisse haben und sie können aufhören, uns hier auf die E*** zu gehen.
Deal?
Ich noch einmal. Es wird immer lustiger. Sie reden oben über Ihre Kinder und über eine Schule in Bayern, bringen dann aber plötzlich Artikel aus Kroatien. Ich bin zufällig gebürtig Halbkroatin bzw. habe doppelte Staatsbürgerschaft von Geburt an. Ich bin auch des Kroatischen mächtig (i to vam je istina!), habe Verwandte und Freunde dort und bin regelmäßig in Kroatien, wenn ich mal tatsächlich im Urlaub am Meer bin. Ebenfalls aus erster Hand kann ich Ihnen sagen, dass das Schulsystem dort -und generell die Bildung- ein Witz ist und in keinster Weise mit hier zu vergleichen ist. Ich war schockiert, zu was für einer Verschwörungstheoretikerin und Schwurblerin in Corona-Zeiten meine kroatische Freundin mutiert ist, die wohl gemerkt Grundschullehrerin in Zagreb ist. Das, was sie von sich gab, war erschreckend! Man hätte glauben können, dass man sich mit einer Person unterhält, die nicht nal die Volksschule beendet hat, geschweige denn einer studierten Akademikerin. Und vergleichen Sie gern das kroatische Abitur mit dem bayerischen. Die Prüfungen sind online einsehbar. Da liegen Welten dazwischen! Ich habe nur mal meine Fächer (Latein und Französisch) verglichen. In Kroatien bekommen die Schüler keine anspruchsvollen Übersetzungen vorgelegt und müssen auch keine Textausschnitte interpretieren, sondern es gibt u.a. Multiple choice-Fragen (einfacher geht gar nicht mehr, das ist vom didaktischen Gesichtspunkt her der niedrigste Anforderungsbereich! ) zu Themen, die hier in Bayern Stoff der neunten und zehnten Jahrgangsstufe sind. Teilweise könnte man richtige Antworten so sogar erraten. Dass das Niveau trotzdem europaweit abnimmt aus den Gründen, die ich schon oben dargelegt habe, mag ich allerdings nicht in Frage stellen. Und zum Thema Hausaufgaben: Hausaufgaben sind das A und O, wenn man in der Schule Erfolg haben will. Ohne Übung, Festigung, Vertiefung, Umwälzung des Stoffes in der Ruhe des heimischen Kinderzimmers ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Ach ja. Ich habe noch vergessen, zu erwähnen, dass die liebe Monika nur die Passagen aus dem Zeitungsbericht exzerpiert und übersetzt hat, die ihr in ihre Argumentation und ihren Kram passen. Aber verar… kann sie gern wen anders. Wie ich oben schon sagte, bin ich der Sprache mächtig und kann allen, die hier mitlesen und Kroatisch nicht verstehen (bestimmt 99% der Leserschaft), versichern, dass in diesem Bericht sehr wohl auch gegenteilige Meinungen vorgestellt wurden.
<Ralf Schäfer, Lehrer und Personalrat warnt: „… Wir fordern zum Einstieg ein einjähriges Pilotprojekt zur digitalen Arbeitszeiterfassung, …>
Wiese wird ein Pilotprojekt gefordert und nicht massiv die Arbeitszeiterfassung eingeklagt?
Pilotprojekte gab es doch mit den verschiedenen Studien bereits zu genüge; und die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass die Kultusminister das ganze aussitzen wollen. Warum also Zeit verspielen?
Wieso generieren die Lehrerverbände (samt Personalräte) nicht massiv Klagen auf eine Arbeitszeiterfassung? Es wurde bereits höchstrichterlich festgestellt, dass die Arbeitszeit zu erfassen ist und auch das die Personalräte ein Initiierungsrecht haben.
Der Philologenverband BW unterstützt juristisch die Klagen zweier Mitglieder wegen strukturell zu hoher Arbeitszeiten!!
https://www.phv-bw.de/phv-bw-zum-thema-arbeitszeit-von-lehrkraeften/
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/lehrer-klage-gegen-land-bw-unbezahlte-ueberstunden-100.html
So manche anderen reden nur – der PhV BW handelt im Interesse seiner Mitglieder!
Die ursprünglich schon 2024 eingereichten Klagen mussten zunächst aus juristischen Gründen nochmal zurückgezogen werden, weil der Dienstweg zuerst eine Überlastungsanzeige gegen den Arbeitgeber vorsieht. Erst nach Ablauf dieses Schrittes und der Widerspruchsfrist wurden die Klagen angenommen – jetzt liegen sie dem zuständigen Verwaltungsgericht vor.Leider mahlen diese Mühlen extrem langsam, es braucht Geduld. Der Verband als solcher kann selbst nicht Klage erheben, das können nur betroffene Personen, und diese werden als PhV-Mitglieder beraten und auf dem Rechtsweg kompetent unterstützt, wie es sich für eine gute und starke Lehrer-Interessenvertretung gehört.
Die logische Folge dieser systembedingt viel zu hohen Arbeitszeit muss dann eigentlich für das Land der Zwang (!) sein, endlich die reale Arbeitszeit seiner Lehrkräfte zu messen und dabei auch die Vorgaben der Gesetze und Richtlinien zum Gesundheitsschutz zu beachten.
Es ist ein Armutszeugnis und zeigt die Verachtung des Dienstherrn gegenüber seinen Lehrkräften, dass die Erfassung der Arbeitszeit bisher verweigert wird, weil es (noch) keine Sanktionen beim Verstoß gegen das Gesetz gibt.
Fassen wir zusammen, was ich hier sehe:
Lohnt sich nicht mehr
Nullrunden
Keine Prämien, keine Extras
schlechte Arbeitszeiten
zu viel Stress und Arbeit
Mein Vorschlag:
Bietet die 4 Tage Woche freiwillig an. Es gibt Lehrer, die sie wollen
kürzt die Deputate runter
macht die Konferenzen endlich online
probiert 3-4 Stunden pro Woche Homeschoolingunterricht in ausgewählten Klassen
Mit “Alle Konferenzen online” haben Sie schon ein sehr wesentliches Entlastungselement benannt.
“Konferenzen” im Lehramt sind (für nicht-unfähige und/oder labersüchtige Lehrer) jenseits bestimmter Ersteinweisungen zu über 90% reine Zeitverschwendung. (Ich erspare Ihnen Details, faktisch läuft es darauf hinaus, dass nichts REAL relevantes dort stattfindet)
Würden diese online stattfinden, könnte man das Gelaber ignorieren und dabei arbeiten.
Dies wäre sehr effektiv und würde sowohl Arbeitsbelastung als auch gelegentlich Heizkosten sparen.
Online-Konferenzen haben zudem den Vorteil, dass man sich nicht ins Wort fällt…..das gibt nämlich ein undefinierbares Gestammel….außerdem ist man disziplinierter unterwegs und auch redefreudige Kolleginnen überlegen sich, ob sie die Zeit mit Geplapper verlängern wollen…..
Darüber hinaus gibt es auch keine wirklich störenden Privatgespräche als Hintergrundrauschen…..
Und auch Eltern sind ganz begeistert für Schulpflegschaften oder Schulkonferenzen nicht mehr in die Schule kommen zu müssen….
“Darüber hinaus gibt es auch keine wirklich störenden Privatgespräche als Hintergrundrauschen”. Ich sag mal so, die Privatgespräche werden einfach durch Privatnachrichten ersetzt…Fällt in so einer Onlinekonferenz noch weniger auf als das Reden in Präsenz.
Das stört mich aber nicht….
Und ? Wen juckts?
Wenn Konferenzen gewinnbringend sind, dann beteiligt man sich normalerweise relativ gerne daran. Ist halt gewinnbringend und hilft einem weiter.
Sind sie es nicht … Dann weiter: Wen juckts?
Ist wie bei Fobis …
“*Mehrarbeit: Hierbei handelt es sich den Studien-Autor*innen zufolge nicht um die Mehrarbeit nach § 9 der Berliner AZVO, die dienstlich angeordnet und auszugleichen bzw. zu vergüten ist, sondern um eine empirisch festgestellte Differenz von SOLL und IST und wird in Verbindung mit der Veröffentlichung der Studie umgangssprachlich in Abgrenzung zu „Überstunden“ und „Zuvielarbeit“ benutzt. ”
Ich bin jedoch geneigt, demjenigen, der das Ganze mitspielt, eine Mitschuld zu geben. Wenn ich nicht bezahlt und/oder vertraglich dazu verpflichtet werde, arbeite ich doch nicht. Sollen die Eltern halt Selbstgespräche führen.
Wenn die GEW Schutz vor Überlastung fordert, sollte sie mal in sich gehen und überlegen, wie viel der Überlastung auf ihr Konto geht. Allein bei der immensen Ausweitung bürokratischer Aufgaben wie Berichts- und Protokollschreiberei war sie immer ganz vorn dabei. Ebenso bei der zunehmenden Verlagerung gesellschaftlicher Pflichten auf die Schulen. Wenn in Politik und Gesellschaft etwas schief lief, sollten die Schulen es richten durch die Übernahme von immer mehr Betreuungs- und Erziehungsaufgaben. Und das so ganz neben den schulischen Kernaufgaben wie dem Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen her. Die GEW zeigte sich stets aufgeschlossen für die Erweiterung des Aufgabenkatalogs für Lehrer.
Jetzt zu beklagen, dass Lehrkräfte überlastet sind von zu vielen Überstunden, zeugt von keinerlei Schuldbewusstsein für den eigenen Beitrag zu der beklagten Fehlentwicklung. Wozu ist eine Gewerkschaft denn da? Auf vielerlei Hochzeiten zu tanzen oder sich um das Wohlergehen ihrer Mitglieder zu kümmern, indem sie sie vor zu vielen Aufgaben schützt?
Siehe oben: Der PhV handelt!
https://www.phv-bw.de/phv-bw-zum-thema-arbeitszeit-von-lehrkraeften/
Das heißen ja auch nicht GEL mit L wie Lehrer*.
Ganz Deutschland rätselt, warum möchte niemensch mehr Lehrer werden? Im Homeoffice habe ich viel Zeit und mache gerne Spaziergänge – an den Schulen offenbaren sich die Zustände dann beim ersten Blick. Massivste Lärmbelästigung, gröbste Beleidigungen, alltägliche Gewalt. Während Menschen wie ich im Homeoffice sitzen und keineswegs Vollzeit arbeiten (aber so entlohnt werden), bedeutet das alltägliche “Office” im “Home” für unsere LuL nur noch mehr Arbeit. Wenn sich mehr junge Menschen für den Beruf des Lehrers entscheiden sollen, brauchen wir endlich eine radikale Kürzung der Arbeitszeit, Schutz vor Durchseuchung und härteres Durchgreifen bei Gewalt und Drohungen!
Aber das wird von meisten hier doch so interpretiert: HO=Freizeit….
Ich persönlich finden HO (habe einen Tag für reine Verwaltungssachen) als wirklich anstrengend und oft erwische ich mich dabei, dass diese Tage gar kein Ende finden…..Ich arbeite dann immer weiter (ach, das könnte ich jetzt noch rasch erledigen…)….Spaziergänge? Wäschewaschen?Einkaufen? Noch nie nebenbei gemacht….!
Ihr Beitrag liest sich nicht wie der einer Person, die wirklich im Homeoffice arbeitet, sondern eher wie eine Art fiktive Parteinahme für überbürdete Lehrkräfte. Mir persönlich ist das zu indirekt.