Schule der Zukunft: Weg vom Prinzip der Auslese! Experten empfehlen radikalen Kurswechsel in der Bildung

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GÜTERSLOH. Die Schule der Zukunft soll anders ticken: persönlicher, kooperativer, kompetenzorientierter. Eine Expert*innengruppe aus Bildungspolitik und Forschung hat konkrete Vorschläge erarbeitet, wie Schule Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereiten kann. Im Zentrum stehen individuelle Lernprozesse – und eine Prüfungskultur, die Entwicklung statt Defizite sichtbar macht.

Schule der Zukunft? Illustration: Shuttestock

Die neun Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Lern- und Prüfungskultur fordern nicht weniger als einen Paradigmenwechsel – weg von einer Schule, die auf Selektion und Noten fokussiert ist, hin zu einer Bildungsinstitution, die individuelle Lernprozesse begleitet, Kooperation stärkt und Prüfungen als Lerngelegenheiten versteht.

Die Empfehlungen sind das Ergebnis einer von der Bertelsmann-Stiftung initiierten Expert*innengruppe unter der Leitung von Martina Diedrich und Professor Kai Maaz vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Über ein Jahr lang entwickelten elf Vertreter:innen aus Bildungsministerien sowie Landesinstituten für Schule und Wissenschaft „eine gemeinsame Vision für eine veränderte Lern- und Prüfungskultur an Schulen“, wie es im Abschlussbericht heißt. Dabei erhielten sie punktuell Unterstützung von Fachleuten aus der Schulpraxis und der Wissenschaft.

Im Zentrum: ein weites Bildungsverständnis

Bereits zu Beginn ihres Empfehlungspapiers erklären die Autor*innen, dass Schule in ihrer bisherigen Form nicht mehr ausreicht, um Lernende für die Zukunft zu wappnen. „In Anbetracht der Geschwindigkeit, mit der sich die Welt verändert […] muss die Schule Heranwachsende vor allem darauf vorbereiten, mit einer lebenslangen Unsicherheit bezüglich ihres eigenen Wissens umzugehen und sich eigenständig neue Wissensbestände zu erschließen.“ Im Zentrum ihrer Empfehlungen steht daher ein erweitertes Bildungsverständnis. Neben sprachlicher und mathematischer Grundbildung geht es ebenso um überfachliche Kompetenzen, „im Sinne der Selbstregulation, Medien‑ und Digitalkompetenzen sowie demokratieerhaltender und ‑gestaltender Kompetenzen.“

Von Lehrerinnen und Lehrer sowie allen anderen „an Schule professionell Tätigen“ verlangen die Autor*innen deshalb „Commitment und Selbstverpflichtung“. Die Anstrengungen in schulischer Bildung und Erziehung sollen sich „konsequent darauf ausrichten, Heranwachsenden den Erwerb der für die Transformation notwendigen Kompetenzen zu ermöglichen“. Dazu müssten Lehrkräfte sowie pädagogisch Verantwortliche durch ihre Ausbildung oder durch Fortbildungen befähigt werden.

Ruf nach systematischer Diagnostik

Hinzu kommt der Anspruch, das Spannungsfeld zwischen Mindestanforderungen und individueller Exzellenz produktiv zu gestalten. So heißt es: „Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf Bildung […], die Gelegenheit zum Erwerb eines Bildungsminimums […]. Zugleich sollte sich schulisches Lernen darauf ausrichten, alle Kinder und Jugendlichen zu maximaler Potenzialentfaltung anzuleiten und ihnen ihr individuelles Bildungsmaximum zu ermöglichen.“

Für Lehrkräfte bedeutet das: Differenzierung wird zum durchgängigen Prinzip. Das verlangt nach systematischer Diagnostik, kontinuierlicher Lernverlaufsbeobachtung und maßgeschneiderten Förderangeboten. Unterstützung sollen Lehrkräfte dabei durch geeignete Instrumente der Lernverlaufsdiagnostik erhalten – deren Entwicklung und Bereitstellung sei Aufgabe der Wissenschaft, der Landesinstitute und der Bildungsadministration. „Daneben müssen entsprechende schulgesetzliche Regelungen seitens der Ministerien geschaffen werden, um die Erhebung und Nutzung individueller Verlaufsdaten sowie flexible Spielräume für individuelle Lern- und Entwicklungspfade zu eröffnen.“

Zwischen Individualisierung und Teamarbeit

Deutlich wird, dass die Expert*innen Lernen nicht nur als Einzelleistung verstehen, sondern auch als sozialen Prozess. So lautet die dritte Empfehlung: „Schulisches Lernen stellt eine Balance zwischen individuellen Lernwegen und kooperativer Problemlösung her. Dabei werden sowohl Räume für Partizipation und Selbstbestimmung geöffnet als auch die Ausrichtung auf eine soziale Lerngemeinschaft vermittelt.“

Lehrkräfte sollen Heranwachsende demnach als gleichwertiges Gegenüber anerkennen – mit der nötigen Struktur auf der einen und möglichst viel Autonomie auf der anderen Seite. Ergänzend sollen kooperative, kollaborative Lernformen die Fähigkeit der Schüler*innen zur Teamarbeit stärken. Dafür sollten Schulen so die Autor*innen über die Curricula die „notwendige Flexibilität für variable Lehr-Lern-Arrangements erhalten“. Ebenso brauche es schulische Konzepte für „die zeitliche Rhythmisierung, die adaptive Zusammensetzung von Lerngruppen und die flexible Raumnutzung“.

Für mehr Multiprofessionalität

Um allen Schülerinnen und Schülern bestmögliche Entwicklungsbedingungen zu bieten, fordern die Empfehlungen eine enge Zusammenarbeit verschiedener Professionen: Multiprofessionelle Expertise solle zum bestmöglichen Nutzen der Kinder und Jugendlichen mobilisiert werden. Kooperationen mit beispielsweise Psychologinnen, Sozialarbeitern oder Lern- und Bewegungstherapeut:innen ermöglichten einen umfassenden, multiperspektivischen und multiprofessionellen Blick auf Kinder und Jugendliche. Dafür brauche es nicht nur entsprechende Ressourcen, sondern auch rechtliche Grundlagen.

Darüber hinaus heben die Autor*innen die Bedeutung der Bildungsbiografie vor dem Schuleintritt hervor: Eine stärkere Verzahnung von Elementar- und Primarbereich sei notwendig, um Lernvoraussetzungen frühzeitig zu fördern. Denn die Basis für schulischen Kompetenzerwerb entstehe bereits vor Eintritt in die Schule.

Prüfungen als Lerngelegenheiten – nicht als Abschluss

Die für die Lernkultur gewünschten Änderungen haben auch Folgen für die Prüfungskultur; schließlich seien, so die Expert*innen, Lern- und Prüfungskultur „unmittelbar miteinander verschränkt“. Statt Selektion soll der individuelle Lernprozess im Mittelpunkt stehen. Der Kerngedanke: Prüfungen sollen nicht mehr primär selektieren, sondern das Lernen begleiten. Kinder und Jugendliche sollen schulische Prüfungen etwa als kohärenten Teil der eigenen Lernentwicklung erleben.

Die Autor*innen fordern die Bildungsministerien daher auf, die Prüfungsordnungen entsprechend weiterzuentwickeln. Das Ziel: Prüfungen sollen „weniger dem formalisierten Nachweis curricular festgeschriebener Lernziele dienen als vielmehr der Dokumentation des individuellen Lernfortschritts.“ Entsprechend rät das Gremium auch neue Prüfungsmodalitäten zuzulassen wie kooperativ erbrachte Prüfungsleistungen. Dies erfordere eine grundlegende Umgestaltung der Prüfungsmodalitäten. Neben klassischen Leistungsnachweisen sollen kooperative Prüfungen sowie alternative Formen der Leistungsdokumentation etabliert werden.

Die eigene Entwicklung im Mittelpunkt

Darüber hinaus sollten sich Prüfungen verstärkt auf die kriteriale und die individuelle Bezugsnorm ausrichten. Heißt: Prüfungsergebnisse sollten Lernfortschritte aufzeigen und diese ins Verhältnis zu klaren Kompetenzerwartungen und zur individuellen Entwicklung setzen. Vermieden werden sollte ein Vergleich mit anderen Schüler*innen. Dieser verstärke „Prozesse der eigenen Abwertung, da der Vergleich nach oben das eigene Nichtkönnen betont“. Vor diesem Hintergrund wiederholt sich die Empfehlung an Lehrkräfte, auf geeignete Instrumente der Lernverlaufsdiagnostik zu setzen, „die ein lernbegleitendes Feedback zu bereits Erreichtem ebenso wie noch zu Lernendem ermöglichen“.

Prüfungen sollen dem Expertengremium folgend also weniger Momentaufnahmen und mehr Teil kontinuierlicher Feedbackprozesse sein. Für die Schulorganisation bedeutet das: Prüfungsordnungen müssen geöffnet, Zeugnissysteme überdacht, Versetzungsregelungen angepasst werden.

„Unsere Schüler:innen sind auf mutige Entscheidungen und Veränderungen angewiesen […], damit sie den Herausforderungen von heute und morgen gewachsen sind und diese erfolgreich bewältigen können“, erklären die Autor*innen abschließend. Mit ihren Empfehlungen wollen sie die Bildungsakteure auf allen Ebenen motivieren, Schule neu zu denken und sich für entsprechende Veränderungen einzusetzen. „Wir meinen: Es lohnt sich!“ News4teachers

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Defence
2 Monate zuvor

Das ist ja alles schön und gut. Ich stimme sogar überwiegend zu.

Es gibt nur immer wieder die Probleme:

Raum: Haben die Superheros von der Stiftung in den letzten Jahren mal eine Schule von innen gesehen?

Geld: Immer High-Quality erwarten, aber möglichst nichts investieren, ist schon irgendwie Ponyhof.

Personal: Immer mehr Deprofessionalisierung im Beruf des Lehrers. Wer soll so eine Wunschvorstellung auf die Beine stellen?
Multiprofessionale Teams ist mal schnell dahingeklatscht. Was wir wirklich in den Schulen haben, möchte ich hier gar nicht aufschreiben.

Zeit: Individualisung bei einer Klassenstärke von 30 Schülerinnen und Schülern erfordert halt auch eine Menge zusätzliche Zeit, insbesondere in eine gute Vorbereitung. Ich frage mich ernsthaft, wie man das bei voller Stelle schaffen soll?

Mecker, mecker: Hier die Lösung:

Alles steht und fällt mit der Lehrkraft, die vorne steht. Schafft sie es eine Verbindung zu den Kids aufzubauen, geht sie respektvoll mit den Kindern und Eltern um, schafft sie es die Kids zu begeistern für das Fach, …- dann geht es schon gut.

Meiner Meinung nach muss Schule auch kein Erlebnispark werden, in der jeder möglichst komfortabel an das Bildungsziel gelangt.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin für Schulentwicklung und würde auch bei vielem mitgehen, aber ich sehe einfach Grenzen. Und wenn immer mehr gefordert wird, geht es IMMER auf Kosten der Lehrkräfte.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Defence

Nunja, Hattie forderte die Deimplementierung nicht effizienter Maßnahmen und Strukturen… (https://www.podcast.de/episode/641367791/spezial-de-implementierung-gespraech-mit-john-hattie-deutsche-ki-uebersetzung)
Aber fragen Sie mal die Leute im Forum, was sie von Vorschlägen Hatties prinzipiell halten 😉

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich glaube es liegt nicht nur an Prof. Hattie, sondern an allen Bildungs- und Reformideen der letzten Jahre, die eben genau nicht zu einem leistungssteigernden Schulsystem beitrugen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Wäre mir neu, wenn diese in Deutschland umgesetzt würden…

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Für ganz Deutschland kann ich es auch nicht sagen, aber die Einführung der Gemeinschaftsschulen, das Verwässern der Schularten, die überbordende Heterogenität in allen Schulformen (außer dem Gymnasium) in Baden-Württemberg zähle ich ganz klar zu diesen Reformideen, die alles besser machen sollten (es aber nicht taten).

Einige Dinge wurden eingeführt und dann auch wieder abgeschafft – aber erst einmal wars der “heiße Scheiß”: Ich erinnere hier beispielsweise an das Schreiben nach Gehör in Grundschulen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

“zähle ich ganz klar zu diesen Reformideen”

Und warum?
Belegen Sie diese Einschätzung noch oder ist das ausschließlich Ihre politische Meinung ohne wissenschaftliche Grundlage?

Lateinlehrer
2 Monate zuvor

Mittlerweile ist auch die Heterogenität am Gymnasium extrem. Vor 20 Jahren war es noch etwas ganz anderes. Heute gibt es ganze Klassen am Gymnasium, die leistungsschwach sind. Ich komme wohlgemerkt aus Bayern, wo noch etwas Leistung gefordert wird. Man kann mit dem Großteil der Schüler heute nicht mehr gut arbeiten und den Lehrplan, so wie er eben “geplant” wurde, erst recht nicht komplett erfüllen. Mich wundert es überhaupt nicht bei der hohen Übertrittsquote von der Grundschule. Viele Kinder sind schon in der fünften Klasse an der für sie falschen Schulart. Aber das Abi für alle und nachmittägliche Verwahrung bis 16h ist von den Eltern schlichtweg gewollt.

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie sollten anfangen Schulrechtsänderungsgesetze und die dazugehörigen Erlasse zu lesen. Da werden Sie ganz schnell merken, wie viele Reformen in den letzten 20 Jahren umgesetzt wurden.
In NRW: Abschaffung des Schulkinderkindergartens, Einführung der integrierten Schuleingangsphase (2005), Einführung Inklusion und einhergehend GL-Schulen (2014), Neugestaltung der Stundentafel (2025), um nur zwei ganz große und eine kleinere Reformen zu nennen….dann noch Einführung G8 (2001)….

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Und diese entsprachen nicht Ihrer politischen Vorstellung oder wo setzen Sie da an?

Ich will die vorherigen Systeme nicht kleinreden (habe da keine wissenschaftliche Grundlage zu), aber ich sehe nicht genau, wie die sich bezüglich Digitalisierung, Flüchtlingen, Rechtsruck, Tiktok und gesellschaftlichem/ wirtschaftlichem Wandel groß besser behauptet hätten.

Meist lese ich nur, dass es früher “funktioniert” habe, was bspw. die Abwesenheit/ Ignoranz von Migranten und das Ausbeuten von Müttern als unbezahlte Haushälterinnen und Erzieherinnen voraussetzte… :/

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie meinen, dass Tiktok, Digitalisierung, Flüchtlinge,Rechtsruck, Migranten in Schulrechtsänderungsgesetze festgeschrieben werden sollten?
Fazinierend!

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Da drückte ich mich wohl missverständlich aus. Nein, ich fordere es nicht, meine Verwunderung gilt der Gewissheit mancher, dass alte Strukturen, welche die genannten Herausforderungen nicht vor sich hatten, diese bewältigt hätten.

Zudem, wie ich schon schrieb, ist dies eine kleine Mogelpackung, da auch früher tausende Schüler*innen durch das Raster fielen (in einer Gesellschaft mit damals noch niederschwelligeren Arbeitsangeboten) und Mütter als unbezahlte Putzfrau und Nachhilfe zu schuften hatten und haben, da sonst das “bessere” System noch schlechter funktioniert hätte.
https://www.morgenpost.de/ratgeber-wissen/article407708300/muetter-familie-unbezahlte-care-arbeit-zerrissen-zwischen-liebe-und-last.html

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie sind ja wieder einmal sehr lustig.
Schulen sollen alles ausgleichen/richten, was in der Gesellschaft fehlt/nicht läuft.
Natürlich kann das nicht umgesetzt werden. Und das wohl nicht nur nicht in Deutschland, sondern nirgends, da das gar nicht geht, wenn einerseits die Gesellschaft nicht mitmacht und andererseits die Politik nicht die notwendigen Ressourcen (Menschen, finanzielle Mittel, Gesetze/Richtlinien, Räumlichkeiten, Ausstattung) bereitstellt.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Schulen sollen alles ausgleichen/richten, was in der Gesellschaft fehlt/nicht läuft.”

Tatsächlich war ich persönlich gegen die Bundeswehr, sondern sprach mit für die Ausbildung der Bevölkerung zwischen 25 und 50 aus – schien sich bei der Ukraine bewährt zu haben 🙂

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

//Am besten Lehrkräfte von 25 bis 50 machen den Wehrdienst, denn die werden ja nicht gebraucht.//

Ja, das ergibt genauso wenig Sinn wie ihr Post.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wehrdienst und Reserve sind keine Berufe. Was meinen Sie denn, wer aus der Bevölkerung an der Waffe ausgebildet werden muss?

“Hauptsächlich verschärft die Novelle die Regeln der Erfassung von Wehrfähigen. Mit Inkrafttreten sind alle Männer im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren verpflichtet, während des geltenden Kriegsrechts ihren Wehrpass bei sich zu führen.”
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-reform-mobilmachung-100.html

Man könnte fast den Eindruck haben, es wäre Krieg :/

Hysterican
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mhhmm und wenn der Rainer ganz zufällig oder wegen mangelnder Recherchekompetenz nicht auf die erwartbaren Ergebnisse stoßen sollte, dann könnte ich ihm eine kleine Auswahl an bildungspolitischen und bildungs(un)praktischen Maßnahmen aus den vergangenen 30 Jahren aufzählen, die hier (NRW) versucht wurden … Ich komme da – im direkten und schnellen Überschlag – ohne groß nachdenken zu müssen- auf locker 20 “Reformen” … hier könnte ein Kotz-Smiley stehen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

20 Reformen die Ihnen persönlich nicht gefielen, mit politischen/ gesellschaftlichen Veränderungen einhergingen oder während weltpolitischer/ wirtschaftlicher Krise stattfanden?

Sehe da nicht wirklich einen Anlass, den Expert*innen im Artikel im Voraus misstrauen zu müssen :/

Völligdesillusionierter
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Expert:innen” sagt bereits alles. Und in der 7, Klasse am Gymnasion können die Schüler Flächen nicht berechnen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Durchaus, darum frage ich Sie ja 🙂

Meines Wissens haben wir von Hattie nichts umgesetzt, geschweige begleiten lassen wie in Australien.

Nach was soll ich also googlen?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wie schön das wäre. Danke 🙂

Horst Költze
2 Monate zuvor
Antwortet  Defence

Die Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung zum Wandel der Lern und Prüfungskultur werden seit mehr als einem Jahrzehnt in der staatlichen Alemannenschule Wutöschingen mit Erfolg realisiert: Schulpreis 2019 und 2021, „Freiland-Abitur“ (Rektor Ruppana) mit besserem Ergebnis als der Landesdurchschnitt –
allerdings mit einer entscheidenden, fundamentalen Ausnahme:
den Schülerinnen und Schülern der Alemannenschule gelingen ihre Erfolge
–    ohne “datengestützte Lernverlaufsdiagnostik“ als Fußfessel und
–    ohne „konsequent datengestützte Steuerung auf allen Ebenen des Systems“.
Die reglementierenden Bedingungen der Empfehlungen 8 und 9 machen aus dem Raum für autonom selbstorganisiertes Lernen ein eingegrenztes Wildgehege mit vorgegaukelter Freiheit.
 

Canishine
2 Monate zuvor

Dazu müssten Lehrkräfte sowie pädagogisch Verantwortliche durch ihre Ausbildung oder durch Fortbildungen befähigt werden.“
Ich würde gerne meine Befähigungen erweitern und mich fortbilden Gibt es die Möglichkeit, bei Expert*innen mal einige Wochen oder sogar Monate zu hospitieren, gerne auch an Brennpunktschulen, um meinen Horizont zu erweitern?

AlterHase
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

In den Empfehlungen steht wörtlich: “Und vor allem brauchen wir bei jedem Schritt ein bedingungslos auf gemeinsames Lernen und Entwicklung ausgerichtetes Mindset aller schulischen Akteure …”
Im Klartext: Den Lehrern wird ihr “Mindset” (also ihre Einstellung, ihre Meinungen usw.) vorgeschrieben, nur leider kann man den Schülern deren “Mindset” nicht vorschreiben. Wenn die dann schwänzen oder gewalttätig sind oder im Extremfall alle vorgesehene Bildung einfach ablehnen, steht man doch hilflos da und verweist nur auf die Psychologen und die anderen im “multiprofessionellen Team”. Dann wird die “datengestützte Steuerung auf allen Ebenen” möglicherweise dazu missbraucht werden, das “Mindset” der Leute zu kontrollieren. Big Brother is watching you.

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  AlterHase

Wenn man die Kinder als schulische Akteure ansieht (man könnte ja auf die Idee kommen), ist gegen die Formulierung wenig einzuwenden. Prinzipiell ist mein „Mindset“ schon so ausgerichtet, aber das heißt nicht, dass ich „bei jedem Schritt“, der vorgegeben wird, „bedingungslos“ (ich hoffe, es ist nicht gemeint: egal, unter welchen Bedingungen) mitgehen kann.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  AlterHase

Ja, dafür scheinen auch diese Experten keine Lösung anzubieten.

Ideal ist – alle machen mit.

Das wäre auch jetzt schon der Hammer!

Was tun, wenn die Schülies nichts tun?

Rumhängen lassen? Müssen wir doch jetzt schon tun…

Teacher Andi
2 Monate zuvor

Das idealisierte Bild hier sieht mehr nach Kita als nach Schule aus. Na ja, dauerhafter kitaähnlicher Betrieb, ist auch eine Überlegung wert. Nur sehe ich da eine Menge Mehrarbeit auf die immer weniger werdenden Lehrkräfte zukommen, wenn das Ganze auch einen sinnvollen Effekt haben soll. Individuelle Lernfortschritte für jeden einzelen Schüler nachzuweisen stellt eine kaum umsetzbare Mammutaufgabe und Bürokratie dar, und Vieles muss sicher nachgearbeitet werden, da die Eltern vermehrt im Ring stehen werden.
Ich bezweifle auch, dass die Schüler damit auf die heutigen Herausforderungen vorbereitet werden, denn mit “Kevin hat für seine Begriffe schon gute Fortschritte gemacht (bleibt aber immer noch weit unter dem Standard)” kann man wohl im richtigen Leben nicht viel anfangen. Die Leistung und Leistungsbereitschaft werden noch mehr sinken.
Diese Experten gehen immer von optimalen Bedingungen und extrem lernmotivierten Schülern aus, dem ist aber leider nicht so. Ich wünschte mir mehr Expertisen auf dem Boden der Tatsachen. Und nein, KI ist nicht die Lösung, sondern das Problem bei Heranwachsenden, die ihre geistige Fähigkeit erst noch entwickeln müssen. Roboter ersetzen keine Lehrkräfte.

Alese20
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

KI kann aber gut helfen, um individualisierte Matrialien zu erstellen.

schwierig,schwierig,schwierig
2 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Früher ein Arbeitsblatt für alle – jetzt ein Arbeitsblatt für jeden einzeln –
der KI für jeden Schüler die Einschätzung des Schülers präzisse formulieren. Beim Verteilen des Materials darauf achten, dass auch jeder seins bekommt, den einelnen Schülern erklären, warum der Clemens die einfacheren Aufgaben bekommt.
….
Natürlich auch muss das Material vor Aisgabe gesichtet werden, damit nicht doch Schmarrn drinsteht.

Canishine
2 Monate zuvor

Und: Am Ende sollen (im Moment noch) möglichst alle die gleichen Kompetenzerwartungen des Lehrplans erfüllen und ein Zentralabitur ablegen.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Genau!

Manchmal ist eine halbe Stunde um, bis jeder sein individualisiertes Arbeitsblatt hat….

Teacher Andi
2 Monate zuvor

Mehrarbeit für Lehrer, denn die KI muss ja erstmal gefüttert werden, oder kann die in jeden Schüler reinschauen?
Un dwas soll das bringen, für jeden Schüler ein individuelles Arbeitsblatt? Ein Schüler darf Entchen zählen während ein anderer eine Sinuskurve bestimmen muss? Und beide bekommen ihren Abschluss? Bei allem Verständnis für Heterogenität in der Klasse und Fürsorge für jeden Schüler, aber das ist eine Farce.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Dann sollen die KuMis das mal machen.

Einer
2 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Ich habe im letzten Schuljahr in jeder Woche ca 200 verschiedene Schüler unterrichtet und Versuche (!) jedem davon eine Note pro Woche für die Mitarbeit zu geben. Diese Einschätzung der Leistung klappt nicht immer. Mal so mal so.
Die passgenauen Einschätzung des Könnens und somit auch der Defizite (nicht der Mitarbeit) ist für jeden Stunde mit 200 Schülern absolut unmöglich. Da muss mir keiner erzählen er wäre in der Lage dies zu leisten. Für einige Schüler geht dies, aber nicht für alle Deputatstunden und schon gar nicht für jeden Schüler.
Und wenn ich die Defizite nicht einschätzen kann, hilft mir auch keine KI bei der Erstellung von individuellen auf die Defizite und den Kernfortschritt angepassten Materialien.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Noten sollen doch laut den Visionären abgeschafft werden. Insofern ist das Problem doch bald beseitigt. Vergessen Sie aber nicht, Notizen für die Lernentwicklungsberichte anzufertigen!

Riesenzwerg
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Was man auch nicht so ganz vergessen darf…. Ich möchte nicht in der Haut eines Schülys stecken, der gefühlt auf Schritt und Tritt im Hinblick auf seine Lernfortschritte im Visier steht….

Alles bitte digital, funktionierend und fertig.

Kann keine Lehrkraft alleine wuppen, kann auch kein einziges Kollegium.

Aber vielleicht rotten sich mal endlich alle im Bildungsministerium zusammen und präsentieren uns – eine Lösung.

Man darf ja noch träumen….

Lucsch
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Genau, als Resultat solcher Schulen sind noch viel mehr Jugendliche überhaupt nicht auf das echte Berufsleben vorbereitet, da sie in ihrer Schulzeit nur nach Lust und Laune gelernt und Leistungen erbracht haben. Sie werden sich unmöglich an die Regeln und Pflichten der Arbeitswelt anpassen können, geschweige denn mit gut ausgebildeten internationalen Fachkräften konkurrenzfähig sein.

447
2 Monate zuvor

Das pure Ideologiesprech mal wieder.

Den angerissenen schulischen Himmel auf Erden mache ich übrigens gerne mit…
…wenn Personal, Stundenbudget, Räume und KI-Helfer dafür ganz konkret vor Ort in mriner Schule aufschlagen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

“Das pure Ideologiesprech mal wieder.”
Oder einfach eine von Ihnen abweichende Meinung, die sich ggf. auf Erhebungen erfolgreicherer Bildungsländer stützt?

Inwiefern soll es “purer” Ideologiesprech sein?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Puh… speziell Ihnen das zu erklären, wird kompliziert. Da müssten Sie erst auf das überüberübernächste Kompetenzniveau. Bislang gab es ja keinen individuellen Lernfortschritt bei Ihnen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Puh… speziell Ihnen das zu erklären, wird kompliziert.”
Ich habe da erheblich größeres Vertrauen in 447, als Sie verfügen 🙂

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich denke, 447 kann meine Frage beantworten, auch wenn es für Papo kompliziert wäre – ist halt kein 447 😉

GriasDi
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum nicht Singapur, Südkorea oder England kopieren bzw. Teile davon. Die zeigen, dass es auch im Dauerbetrieb funktioniert. Finnland zeigt ja gerade, dass die letzten Reformen nach hinten losgingen (Verlust eines Lernjahres durch Projektunterricht, Auflösung von Fächern, keine Bücher mehr).

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

in Finnland wurde als einer der Gründe für den Absturz bei PISA auch genannt, dass sich der Anteil der Schüler*innen mit Migrationshintergrund auf 7% verdoppelt hat und immer mehr der Migranten nicht aus Estland, Russland oder Schweden stammen.

GriasDi
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Die Forscher stellen aber auch fest, dass dieser Absturz auch in Regionen auftritt, in denen kaum Migranten zur Schule gehen.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ist in DE nicht viel anders. Auch hier versuchen es manche Politker*innen auf den gestiegenen Migrantenanteil zu schieben, selbst wenn der in ihrem Bundesland so niedrig ist wie in keinem anderen Bundesland im Westen der Republik.

Teacher Andi
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Auf 7%?? So viel? In Deutschland sind es mehr als 30%, Tendenz steigend. Die Schlüsse kann jeder selbst ziehen.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

In den OECD-Berichten kann man nachlesen wie sich die Stichproben in den einzelnen PISA-Ländern zusammensetzen. Neben Anteil ohne / mit Migrationshintergrund auch wie hoch die Anteile der sozial priviligierten Schüler*innen sind, wie hoch der Protentsatz an “low performer” war, der vorab aussortiert und nicht mitgeprüft wurde , wie groß die Unterschiede zwischen einzelnen Gruppen ausgefallen sind usw. usw. .

Erstaunlichweise scheinen das viele Bildungsexperten nicht zu wissen, zumindest diejenigen, die allein die Durchschnittspunktzahlen zur Beurteilung der Länder und deren Schulsystem heranziehen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

“als einer der Gründe”
Welche noch? Oder waren nur Ausländer und Digitalisierung an allem schuld? 😉

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wieder mal nichts mitbekommen und nicht in der Lage selber Informationen zu finden?

Machen wir einen deal.

Wenn Sie hier endlich mal belegen, auf welche Erhebungen in welchen erfolgreichen Bildungsländern sich die Meinung der Experten stützen soll, dann zeige ich Ihnen, was als weitere Gründe für den Absturz Finnlands bei PISA genannt wurden.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Passt schon. Es wird wohl in erster Linie an den Ausländern gelegen haben – sonst hätten Sie ja nicht ausschließlich diese genannt…

Meinen Sie ernsthaft ich bräuchte mehr solcher “Quellen”? 😉

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Scheinbar doch, sonst würden Sie ja wohl nicht ständig danach fragen.
Wenn Sie die Ironie nicht verstanden haben und das tatsächlich so glauben wollen, wie Sie oben schreiben, dann darf ich Ihnen mein Bedauern aussprechen.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also, ich wage mich jetzt mal vor: Die übermäßige und uneingeschränkte Nutzung des Smartphones ist für mich der Hauptfaktor.
Wenn bereits Erwachsene nicht mehr ohne klarkommen und ihre Kinder mit Smartphones ruhigstellen, statt ihnen die Aufmerksamkeit geben, die sie brauchen, dann kann man auch von den Kindern nichts erwarten.

Länder wie Singapur und Südkorea setzen auf Druck, um das auszugleichen.
Nicht, dass ich das so übernehmen wollte, aber es ist eine Erklärung dafür, weshalb es dort trotzdem noch funktioniert, dass die Schülys etwas lernen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Also, ich wage mich jetzt mal vor: Die übermäßige und uneingeschränkte Nutzung des Smartphones ist für mich der Hauptfaktor.”
Danke, das wäre doch ein toller Gesprächspunkt und Anlass, sich ernsthaft auszutauschen 🙂

Bezüglich Singapur kann ich wenig beitragen, bezüglich Südkoreas finde ich den Hype um Promi-Lehrkräfte persönlich entsetzlich und leider weiß ich nicht viel zu den Bildungsverlierer*innen dort.

Was die Ausgaben und das gesellschaftliche Prestige von Bildung betrifft, bin ich aber ganz bei Ihnen!

Petra
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Mehr Druck würde ich mir durchaus auch bei uns wünschen. Das käme allen zugute – nicht zuletzt den SuS.

unverzagte
2 Monate zuvor
Antwortet  Petra

Es gibt durchaus effektive Lernmethoden, die ohne Druck funktionieren – haben Sie persönlich nie anders gelernt ?

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Welche zum Beispiel? Bitte nennen Sie die beste Methode, die auch bei pubertierenden Jugendlichen funktioniert.

unverzagte
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Länder wie Singapur und Südkorea haben auch die höchte Suizidrate unter Studierenden , an den Gymnasien dürfte es ähnlich aussehen…

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Deshalb schrieb ich ja, dass ich das Modell SO nicht übernehmen wollen würde.
Allerdings finde ich die Erziehungsentwicklung in Deutschland auch für sehr bedenklich. Wenn nämlich immer mehr Kids “durch’s Handy erzogen werden”, dann kann das nichts werden.

unverzagte
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ein generelles Handyverbot an Schulen wäre ein Anfang.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Und Sie machen daraus in aller Wissenschaftsferne ‘ne bivariate Kausalkette – immer dasselbe DIY-social science Pseudoargument bei diesem Thema……… bilden Sie sich bitte zum Thema.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Schon mal überlegt wie hoch diese Werte bei jungen Menschen in dem skandinavischen Land sind, das von Bildungsexperten viele Jahre lang als vorbildliches Bildungsparadies präsentiert wurde?

Wenn bei PISA in Land A 14% der Schüler*innen angeben würden, sich an der Schule nicht wohl und fehl am Platz zu fühlen, in Land B 21%, würde ich persönlich allerdings die Verhältnisse in B nicht unbedingt paradiesischer einschätzen als In A.

unverzagte
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Finnland hat die höchste Suizidrate der EU.

Verhältnisse ist ein sehr weiter Begriff…

unverzagte
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Den Ausdruck “Ausländer” kenn ich nur noch von dieser Plattform. In meiner Stadt ist der abhanden gekommen. Haben Sie sich je als “Inländer” bezeichnet ?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Danke, dass Sie derart elndrucksvoll die recht engen Grenzen Ihrer Filterblase demonstrieren – zur Erhellung über die reale Welt (exemplarisch) ein Denkanstoß: Warum heißt das “Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet” wohl derart? Und: Wie nennen Sie einen Menschen, der nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat und aus dem Ausland kommt? Na? Und der Begriff, den Sie suchen, lautet nicht “Inländer”, sondern “Deutscher”, “(dt.) Staatsangehöriger/-bürger” etc. (s. Art. 116 Abs. 1 GG).

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich verwende den Begriff in der Regel nicht, bennene damit gelegentlich den deutlichen Rasissmus und/ oder die Fremdenfeindlichkeit von Forumsteilnehmenden, denen (zufällig) immer nur die Migration als Ursache (!) von Problemen einfällt 🙁

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ideologe rechgertigt sich vor Ideologin, weil er in ideologisches Minenfeld gestolpert ist – köstlich.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Der Ideologe rechtfertigt sich vor der Ideologin, weil er in das ideologische Minenfeld gesprungen ist, in dem niemand nehr weiß, wer wo warum welche Mine verlegt hat – köstlich.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Zustimmung zu Ersterem, aber sind andere Ansätze jetzt der Auslöser, von “purer Ideologie” zu schreiben?

Persönlich bereitet mir der… “populäre” Aspekt des südkoreanischen Bildungssystems Bauchschmerzen, aber es spricht doch nichts dagegen, sich alles wissenschaftlich anzuschauen, ohne sich mit falsch empfundener “Ideologie” zu verkrampfen

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Auch abweichende Meinung – allerdings liesse ich mich sehr gerne überzeugen und bin methodisch/didaktisch null festgelegt…wenn also die dafür notwendigen Ressourcen ankommen, bin ich gerne bereit dem ganzen eine positive, echte Chance zu geben.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Das erklärt nicht wirklich, was für Sie als “pure Ideologie” empfunden wird :/

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Praktisch jeder der Begriffe ist hyper-positiv verfälschend eingesetzt und Gegenindikatoren (wie die lästige Realität) werden nicht nur nicht berücksichtigt, sondern nicht einmal *erwähnt*.

Ich demonstriere Ihnen das inhaltsleere Ideologiesprech mal durch Umkehrung, indem ich die 1950er-Paukerschule so beschreibe:

(Verfälschtes Zitat):

“Die neun Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Lern- und Prüfungskultur fordern nicht weniger als einen Paradigmenwechsel – weg von einer Schule, die auf (((ziellosen Stundenverbrauch))) und (((fahrlässige Unterforderung)))) fokussiert ist, hin zu einer Bildungsinstitution, die individuelle Lernprozesse (((durch genaues controlling))) begleitet, Kooperation stärkt und Prüfungen als Lerngelegenheiten (((mit transparentem, quantifizierbaren Feedback))) versteht…”

Merken Sie es?
Eben WEIL der Text inhaltsleer, apodiktisch und vollkommen einseitig ist, reichen kleinste Änderungen aus um für das ***glatte Gegenteil*** zu werben.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Ich merke, dass Sie das Zitat verfälschen, um “hyper-positive” Realtitätsverweigerung aufzuzeigen, wo dringender Handlungsbedarf festgestellt wurde (fand ich jetzt nicht soo positiv…)

Versuchen wir es gerne anders: Welche Teile des Textes lasen Sie als inhaltsleer? Ich denke, ich kann dann besser verstehen, wo Sie Ihre Kritik ansetzen

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Jagen Sie den Artikel nur mal durch das blablameter. Bei einem Absatz aus der Mitte bekam ich folgendes Ergebnis:

Ihr Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist – und wenn ja: wer soll das verstehen?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wo Sie schon darauf kommen: wussten Sie dass Sie mit einem einfachen Trick 20% Ihres Wasserverbrauchs einsparen können? 🙂

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was würden Sie von jemand halten, der den Begriff “Schüler*innen mit Migrationshintergrund” zu “die Ausländer” verfälschen würde?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ich würde annehmen die Person hat einen Grund. Vielleicht wundert sich der besagte, warum jemand von vielen Faktoren zuverlässlich die Schüler*innen mit Migrationshintergrund auswählt, um allgemein “Die Ausländer sind schuld” zu suggerieren

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mir würde zwar kein Grund einfallen solche Parolen zu verbreiten, aber die Menschen sind halt mal verschieden.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Das freut mich. Ich werde meine Schreibweise gerne ändern.

Schnappen Sie sich alle im Forum, die so schreiben! 🙂

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall

“was für Sie als “pure Ideologie” empfunden wird :/”

“für Sie … empfunden wird”
Sie meinen, dass Empfindungen kein aktives Geschehen sind?
(Augenroll 😉 )

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

‘Was Ihrer Aussage nach “pure Ideologie” sei.’

Besser?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Anführungszeichen im Zitat bitte einfach.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ist kein direktes Zitat und wollte da nichts unterstellen. Hielt die Zeichen für eine Option, aber haben Sie einen echten Vorschlag, wie hier geschrieben werden sollte?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“aber haben Sie einen echten Vorschlag, wie hier geschrieben werden sollte”
Den habe ich tatsächlich, nämlich wahrheitsgetreu, daten-, fakten- und argumentbasiert, inhaltsorientiert, redlich, inter- und intratextuell kohärent, intersubkeltivierbar bis objektiv, sprachl. korrekt, (mind.) basalster/n Netiquette resp. Regel eines ideologiefreien, offenen, aufgeklärten, demokratischen Diskurses folgend… das wäre aber kein Ort für Sie.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie kennen keine Zitate/ Paraphrasen??
Wow, sind Sie unproduktiv, wenn Sie nur noch im “Jesus Velociraptor-Modus” sind (ja, ein echtes Zitat! 😀 )

Ungeachtet Ihres typischen Geschreibsel hätte ich es ernsthaft interessant gefunden, wenn Sie da etwas Konstruktives beizuträgen hätten, aber da habe ich Sie wohl wieder überschätzt.
Ich komme aber auf Sie zurück, wenn ich etwas über Ballerspiele wissen will 😉

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Danke für die abermalige Bestätigung.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die erfolgreichsten Bildungsländer sind Singapur, Japan und Südkorea und die setzen eher auf Druck und Drill und nicht auf “Wir sind alle toll”-Pädagogik. Ich bin der Meinung: Die Mischung machts.

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor

Wenn man zu den Besten dazugehörigen möchte, dann braucht es die Schulen der Besten.
Oh je, dann waren die ganzen tollkühnen Reformen und Negativanpassungen der Lernziele wohl doch nicht das Richtige?
Konnte das jemand erahnen?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

“Wenn man zu den Besten dazugehörigen möchte, dann braucht es die Schulen der Besten.”

Ihnen ist schon klar, dass auch die übrigen Kinder eine schulische Versorgung benötigen, ja? 😀
Die werden nicht alle Selbstmord begehen, denke ich.

Aber bemerkenswert, dass Sie sich zufällig auf Konzepte stürzen, die Ihnen (aus durchaus nachvollziehbaren Gründen) missfallen und dabei die Klitzekleinigkeit der Finanzierung übersehen…
Könnte vielleicht auch Geld eine Rolle spielen? 😉

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was hat Ihr ‘Kommentar’ auch nur entfernt mit dem Beitrag von @Ureinwohner Nordost zu tun?

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wie ich schon schrieb: wenn… dann…
(Wenn nicht… dann nicht… )

Palim
2 Monate zuvor

“Wenn man zu den Besten dazugehörigen möchte, dann braucht es die Schulen der Besten.”

Sehe ich anders:
Wenn man insgesamt gut dastehen will, reicht es nicht aus, die Besten zu segregieren und zu unterstützen, denn die Besten allein können wenig bewegen.
Es braucht dir bestmögliche Förderung aller Beteiligter und das Einbinden aller in Bildung und Erziehung.

Und ja, das schließt auch Begabtenförderung mit ein, für alle – nicht nur für die, die es sich leisten können, eine Privatschule zu finanzieren oder den Kindern entsprechende Angebote oder Nachhilfe zu bieten. Wenn solche Angebote flächendeckend und niederschwellig sind, entdeckt man mehr Talente und kann diese unterstützen.

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Wie ich RZ schon schrieb. S.o.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Also “Druck und Drill” gegenüber “Wir-sind-toll-Pädagogik”…

Kann es sein, dass Sie sich selbst ein wenig schwertun mit Ihrer Ideologie? 😉

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Kann es sein, dass Sie auf die eigentliche Argumentation überhaupt nicht eingehen? Die besten Bildungsländer haben eben nicht das Schulsystem, dass die visionären Bildungsexperten für Deutschland auserkoren haben. Wenn man sich jedoch an den Besten orientieren möchte, müsste wieder mehr Leistung und Disziplin eingefordert werden. Diese Begriffe gelten in neuerlichen Schulkontexten aber als böse und verpönt.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man liest, dass der Erfolg Estlands auch auf dem großen Vertrauen in die Lehrkräfte beruhen soll, wundert man sich über das augenscheinliche Misstrauen der Experten in DE umso mehr.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Vielleicht lesen die Expert*innen das Forum mit 😛

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

+ “Kindergarten als Bildungseinrichtung” in Estland – die Kinder haben also schon einen Bildungsvorsprung bei der Einschulung gegenüber vielen Kindern in DE!

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Unironisch Danke!

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

https://estilang.com/de/einblicke-in-estnische-bildungstheorien/
Ergänzung: Viele Kinder in Estland lernen schon früh Fremdsprachen, da Filme nur sehr selten in Landessprache synchronisiert werden. Kinderfernsehen läuft dort meist in Englisch oder auch deutsch mit estnischen Untertiteln (schult gleichzeitig das Lesen). Das erzählte uns, bei einem Urlaub dort, ein 17jähriger Geschichtsstudent (er arbeitete in den Ferien als Reiseführer), der die Geschichte des Landes und der Sehenswürdigkeiten in perfektem D und En erklärte. Er meinte Dreisprachigkeit ist Minimum, um einen guten Job zu bekommen, 4- Sprachigkeit für Akademiker Durchschnitt.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Da würde ich nicht mitgehen. Zugang zu Fremdsprachen ist nicht schlecht, aber für nicht wenige Kinder in Deutschland IST Deutsch eine Fremdsprache.

Wir haben eine starke Synchronisationskultur und diese (vielleicht irgendwann auch KI) kann bei den … vielleicht drei Kinderserien einen positiven Einfluss ausüben – Begleitung durch Eltern steht hier außer Frage

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zu Estland sind wir aber … generell … paar Jährchen in einigen Bereichen hinten dran.
Wie schätzte man es für die Digitalisierung “wenn Deutschland so weitermacht, dann sind sie in 20 Jahren auf unserem Stand”. Ja. Gut. Dann sind wir vielleicht auch im Bereich der Bildung in 20 Jahren mal soweit wie Estland (jetzt)?
Estland hat doch auch eine andere Infrastruktur usw. bereits?

Klar kann und sollte man sich hier vergleichen. Kostet eben alles … Und das ist man anscheinend/offensichtlich nicht bereit hier zu zahlen. Und dann?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Wenn Sie die eine Seite als “Wir sind toll!”-Pädagogik bezeichnen, sehe ich eine gewisse Notwendigkeit eine Diskussionsebene herzustellen, sonst bedarf es keiner Argumente – Sie finden die anderen ja doof 😉

“Druck und Drill” (bezeichnen die Länder die auch so?), können wir gerne im Forum (bspw. wissenschaftlich) besprechen, wenn der ganze Frust gegen Grüne, Ganztag und Gemeinsames Lernen raus ist 😉

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und jetzt bitte nochmal sinnvoll neuformulieren. Danke. 🙂

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Gerne. “Wir sind toll-Pädagogik” ist abwertend und entspricht nicht dem Konzept.

So entsteht ein schiefer Vergleich mit einer anderen Richtung, die auf “Druck und Drill” und sehr, sehr viel Geld beruht.

Ich persönlich wünsche mir den Vergleich und das Lernen von anderen Bildungssystemen, aber dafür sollte Vehrenkamp seine Bias kurz ablegen, auch wenn er persönlich keine Ganztagsschulen mag.

Danke für die freundliche Nachfrage. Ich hoffe, ich konnte mich verständlicher ausdrücken 🙂

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Gerne. ‘Wir sind toll-Pädagogik’ ist […] ntspricht nicht dem Konzept.”
Nicht? Könnten Sie mir das Konzept bitte umfassend erläutern? Bitte mit Quellen und bitte nicht lediglich Links o.ä. kopieren, sondern die konkreten Inhalte, die Sie referieren möchten, subsumieren. Danke.

“So entsteht ein schiefer Vergleich mit einer anderen Richtung, die auf ‘Druck und Drill’ und sehr, sehr viel Geld beruht.”
Inwiefern sit der Vergleich der einen mit der anderen “Richtung” genau “schie[f]” o.ä.? Könnten Sie mir das Konzept bitte umfassend erläutern?

“Ich persönlich wünsche mir den Vergleich und das Lernen von anderen Bildungssystemen”
Inwiefern ist der Vergleich des dt. Bildungssystems mit denjenigen von “Singapur, Japan und Südkorea” kein Vergleich und inwiefern kann man Ihrer Meinung nach nicht von diesen Bildungssystemen lernen? Könnten Sie mir das bitte umfassend erläutern? Könnten Sie mir diesbzgl. meinem Verständnis zuliebe, auch bitte umfassend erläutern, was die jeweiligen Bildungssysteme konstutiert und wo die Vergleichsbarrieren exakt zu verorten sind? Bitte mit Quellen und bitte nicht lediglich Links o.ä. kopieren, sondern die korrketen Inhalte, die Sie referieren möchten, subsumieren. Danke.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Nicht? Könnten Sie mir das Konzept bitte umfassend erläutern? Bitte mit Quellen und bitte nicht lediglich Links o.ä. kopieren, sondern die konkreten Inhalte, die Sie referieren möchten, subsumieren. Danke.”

Hey, Sie wissen nicht, wie Quellennachweise funktionieren – welch Überraschung. Vehrenkamp schrieb dies, darum müssten Sie IHN dazu fragen.

Es ist ein wenig irritierend, dass ich Sie darauf hinweisen muss :/

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Aöso habem Sie keine Qiellen?
Wirklich absolut NICHTS?!
Schade… aber “welch Überraschung.”

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Ja, ich gehe erstmal darauf ein, dass Sie keine Diskussionsebene herstellen, sondern voreingenommen sind (“Wir sind toll-Pädagogik”).

Ich teile Ihre Meinung, dass wir viel, SEHR VIEL, aus dem Ausland lernen können. Mich sorgt Ihre Verächtlichmachung einer Pädagogik (der Sie nicht zustimmen müssen) und ich befürchte, dass Sie Ihnen passende Beispiele herauspicken, anstelle offen an die Problematik heranzugehen. :/

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Welche erfolgreichen Bildungsländer meinen Sie da konkret?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Bspw. die skandinavischen Länder geben recht viel auf Bildung.
Die justieren seit letzter PISA wieder nach, ist aber keine jahrzehnte eingefahrene Karre im Schlamm wie das deutsche Bildungssystem… :/

Die Finnen ziehen jetzt, JETZT die Offenheit und Digitalisierung zurück. Etwas – kein Vergleich zu Deutschland, welches noch lange nicht an dem Punkt ist, auf den sich die Finn*innen zurückziehen.

Meines Wissens richten sich die Skandinavischen Länder übrigens an Forschung aus anstelle von Bauchgefühl…

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Die Finnen ziehen jetzt, JETZT die Offenheit und Digitalisierung zurück. Etwas – kein Vergleich zu Deutschland, welches noch lange nicht an dem Punkt ist, auf den sich die Finn*innen zurückziehen.”
Ja… erstmal alle Fehler nachmachen. Sinnvoll – nicht.

BTW:
“Finn*innen”… ist das sowas wie Deutsch*innen?!

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Pl.: Deutsche (m., w. + d.)
Wie toll ist unsere Sprache eigentlich! Da hat jemand damals schon mitgedacht!

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Richtig… und analog dazu Pl. Finnen Pl.: Deutsche (m, w, d).
Wie toll ist unsere Sprache eigentlich?! Da hat jemand damals schon mitgedacht!

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie ziehen das echt bis zum Ende durch, hm? (augenroll)

Ich kenne eine Finnin, Sie kennen eine… 😉

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Finnische Frau?
Russische Frau?
Deutsche Frau?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Danke, Papo konnte diese Hilfe gut gebrauchen.

Ich wollte darauf hinweisen, dass es derzeit keine “Deutschin” gibt, wohl aber eine “Finnin” – ein Umstand, der Papo wohl nicht bekannt ist (“Finn*in”, “Deutsch*in”)

Kein Wunder, dass er gegen Gendern ist, offenbar bereitet es ihm tatsächliche Schwierigkeiten 🙁

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie meinen Finn*innen.
Eine Finnin fände das auch feiner.
Und ich Deutsche irgendwie auch.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das ist mutmaßlich quasi jedem Finnen egal, die haben das Pronomen “Hän” und das Finnische kennt auch ansonsten kein grammatisches Geschlecht (s. https://www.zeit.de/kultur/2024-05/gendern-finnland-geschlechtergerechte-sprache-haen-pronomen)… und wenn sie des Deutschen mächtig sind, dann wissen Finnen, dass Finnen deutsch Finnen genannt werden und dass ein “Finn*innen” so viel Sinn ergibt wie “Deutsch*innen” o.ä.
¯\_(ツ)_/¯

Aber hey, es muss hier nicht der x-te Thread binnen zwei, drei Wochen zum Gendersprachethread umfunktioniert werden, (a) haben wird dafür einen aktuellen Thread und (b) hat eine vermeintl. unverzagte Foristin hier damit bereits für einiges an Derailment gesorgt. Bleiben wir doch beim Artikelthema, ist anscheinend kontrovers genug. 🙂

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Aber vielleicht nicht ‘mitgemeint’?

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

m/w/d ==> männlich, weiß, deutsch?

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wie PaPo?;-)

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was Sie so alles zu wissen glauben.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Ja… erstmal alle Fehler nachmachen.”
Deutschland muss noch einen sehr langen Weg gehen und sehr viel Geld ausgeben, um die Stelle zu erreichen, auf welche Finnland nun zurück will:(

““Finn*innen”… ist das sowas wie Deutsch*innen?!”
Ich dachte immer, die Verwirrung der Menschen beim Gendern wären ein Witz gewesen, aber da haben wir jetzt tatsächlich ein erstes Beispiel in Deutschland gefunden!
Ja, ich bezog mich auf das Spektrum von Finninnen und Finnen, das haben Sie gut erraten. Aber Vorsicht! Es heißt nicht Deutscher und Deutschin!
Das ist aber ein guter Lernanlass gewesen, weiter so! 🙂

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Deutschland muss noch einen sehr langen Weg gehen und sehr viel Geld ausgeben, um die Stelle zu erreichen”
Faszinierend, wie kosnequent Sie die eigtl. Inhalte der Kommentare der Foristen hier zu ‘umschiffen’ versuchen. Gerne abermals: Sie meinen also, dass Deutschland erstmal sehenden Auges “die Offenheit und Digitalisierung” der Finnen imitieren und die gleichen Fehler machen, also nicht lediglich Ressourcen vergeuden, sondern den Erfahrungs- resp. Entwicklungsabstand gar nicht erst aufzuholen versuchen sollte, statt auch von Negativbeispielen zu lernen und evidente Fehler zu vermeiden? Aaaahjaaaaaaaaa………

“Ich dachte immer, die Verwirrung der Menschen beim Gendern wären ein Witz gewesen”
Sie missverstehen Amüsement, das evidente Probleme des Genderns mit Sonderzeichen ridikülisiert, mit Verwirrung. Insofern auch amüsant, dass ausgerechnet Sie angesichts dieses Textunverständnisses von “Verwirrung” schreiben und sich ihnen (auch infolge Ihres ideologischen Bias und defizitären Sprachkenntnisse) der Humor komplett entzieht – Realsatire. In der Tat, wäre “ein guter Lernanlass gewesen”, aber schade, dass Sie ihn nicht nutzten. 🙂

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Faszinierend, wie kosnequent Sie die eigtl. Inhalte der Kommentare der Foristen hier zu ‘umschiffen’ versuchen”
Ich weiß halt, dass Sie bei jedem Gendern komplett ausrasten und den Faden verlieren 😉

“also nicht lediglich Ressourcen vergeuden, sondern den Erfahrungs- resp. Entwicklungsabstand gar nicht erst aufzuholen versuchen sollte”
Das ist die Frage, auf welche ich bereits antwortete: Wir sind noch so weit entfernt, dass das Niveau, auf welches Finnland zurückruderte uns noch lange nicht betrifft.
(Nach dem Wort “Finn*innen” abgeschaltet?)

“Sie missverstehen Amüsement, das evidente Probleme des Genderns mit Sonderzeichen ridikülisiert, mit Verwirrung.”
Das freut mich. In ein paar Jahren werden wir gemeinsam darüber lachen und selbstredend die (möglicherweise grundneue) Art des Genderns anwenden, die der Deutsche Rechtschreibrat empfiehlt und die unionsgeführten Bundesländer dementsprechend befehlen 🙂

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

q.e.d.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wo sind denn die die Erhebungen auf die Sie sich beziehen?
PISA kann es eigentlich nicht sein, denn dort hätten ja die Schüler*innen ohne Migrationshintergrund in Skandinavien schlechter abgeschnitten als die in DE. Die Schüler*innen mit Migrationshintergrund lagen dort auch deutlich weiter zurück als in DE und auch die Jungs ganz deutlich weiter hinter den Mädchen. Die Prozentanteile der Schüler*innen, die angaben sich an ihrer Schule nicht wohl und fehl am Platz zu fühlen lagen auch gut 50% höher als in DE.

Wenn man es allerdings als “erfolgreich” betrachten will, wenn die Leistungen zurückgehen, Jungs und Migranten massive Bildungsverlierer sind und viele Schüler*innen sich an der Schule nicht wohlfühlen, dann mang das ggf. so sehen.

Das wäre aber m.M. eine individuelle Einschätzung und kein Beleg.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ein guter Einwurf. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Quelle dazu teilen möchten.

Aber es geht ja um ein große Bildungssystem und dementsprechend müssen wir tatsächlich schauen, was funktioniert und wo wir besseres finden bzw. verfügen.
Wie toll könnte die Versorgung von Flüchtlingen im Deutschen Bildungssystem erst sein, wenn wir entsprechendes Geld reinstecken? Wie gut könnte es noch werden, wenn wir uns mit den Empfehlungen der Expert*innen auseinandersetzen, geschweige diese in Betracht ziehen, als wieder dem Bildungssystem jeden Cent abzuknapsen, weil irgendein Milliardär keine Steuer zahlen will? 😉

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wieder mal nicht in der Lage ohne fremde Hilfe Informationen zu finden?

Dann würde ich z.B. die OECD empfehlen, z.b. PISA 2022 Results Volume I könnte ganz hilfreich sein.

Welches “deutsches Bildungssystem” meinen Sie? Ich kenne nur 16 Systeme von 16 Bundeslädern.

Ob es allein an den höheren Investitionen liegt, dass die Integration von Geflüchtetetn in Bayern besser klappt als in anderen Bundesländern, kann ich nicht beurteilen.

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-by/presse/2024-28-pressemitteilung-integration-von-gefluchteten-in-bayern-gehts-gut-voran

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mit den Daten der OECD kann man dann leicht ausrechnen, warum die Schüler*innen mit Migrationshintergrund zum Beispiel in Finnland bei Gesamtschnitt Lesen von 490 Pkt, inkl. 7% Anteil mit Migrationshintergrund mit 92 Punkten Rückstand, schlechter abgeschnitten haben als die Pendants in DE bei Gesamtschnitt 480 Pkt, inkl. 26% Anteil MH mit 67 Pkt. Rückstand. Sollten Sie die Rechnung nicht hinbekommen, könnte ich Ihnen auch zeigen wie es geht.

Teacher Andi
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Eine abweichende Meinung darf man gerne haben, aber man muss auch damit umgehen können, dass diese mit Erfahrungswerten und Voraussetzungen verglichen und dann entsprechend eingeordnet wird.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sehe in dem Artikel immer noch nicht den “puren Ideologiesprech”, tut mir leid.

Teacher Andi
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, dann ist es halt so …….

Hysterican
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Kann ja auch nicht, weil du da einen 1a-blinden-Wahrnehmungsfleck hast – eben ideologisch bedingt.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Weil ich nachfrage, wo im Artikel der Unterschied zwischen anderer Meinung und Ideolgie gezogen werden kann, schreibt Andi: “Ja, dann ist es halt so …….”

Wollen Sie nicht eine Erklärung geben, bevor Sie mir einen (ideologischen) “blinden Fleck” zu attestieren? Wo im Artikel sehen Sie “puren Ideologiesprech”, der keine von Ihnen abweichende Meinung ist?

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vielleicht hat Andi einfach keinen Bock mit Ihnen in den weiteren Diskurs diesbezüglich zu gehen?
Sie verdrehen halt ständig Argumente und (fehl-)interpretieren höchst kreativ und eingebildet sämtliche Beiträge. Das macht einen Diskurs nicht einfach.
Und dann kommt halt möglicherweise sowas wie “Ja, dann ist es halt so …” dabei raus.
Sie können oder wollen es halt nicht verstehen. Jeder Mensch hat so seine Grenzen. Voll okay. Aber muss er sich deshalb hier “zäh” dieser Diskussion mit Ihnen “stellen”?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Stimmt schon. Ich kann da von mir nicht auf andere schließen, bei freundlicher Nachfrage zu erklären.

Aber ja, nach Andi sind alle anderen und ich halt “ideologisch verblendet” und es bedarf keiner weiteren Erklärung…

Entkräftet nicht wirklich nicht meine Bedenken, dass hier jemand anders ein wenig ideologisch aufgeladen ist, aber “Ja, dann ist es halt so …” 🙁

Welche Argumente verdrehte ich Ihrer Auffassung nach?

Teacher Andi
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Man kann Ihnen nichts erklären, da sie es nicht annehmen, wie ich im vorherigen Post geschrieben habe. Ihre Ansichten, Ihre Meinung, Ihre Ausführungen sind allgemeingültig und dulden keine Gegenargumente.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wir sollte es anders sein?
Mir wird ein ideologisch blinder Fleck attestiert und im Anschluss erklärt, dass mir deshalb nichts erklärt werde muss, wo die Grenze zwischen Ideologie und Meinung gezogen wird.

Hätte mir gerne (wissenschaftliche) Quellen gewünscht, eine gemeinsame Grundlage zu finden…
“Ja, dann ist es halt so …….” 🙁

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weil dazu aktuell wirklich sämtliche Ressourcen und Rahmenbedingungen fehlen.
Daher sind einige Punkte zwar sehr schön … Aber die kennt (nahezu) jeder und jede an Schule Arbeitende.

Es braucht auch hier:
– Ressourcen, also Materialien (gestellt von KI/AG/Institution/Schule/usw.)
– Räumlichkeiten (Sanieren, Neubauten, angepasst und zeitgemäß)
– Lehrkräfte (genug Lehrkräfte mit guten Qualifikationen)
– Multiprofessionelle Teams AN den Schulen
– “Partnerschaften” (Kita, Universitäten, Fachhochschulen, Museen, Vereine generell, Sportverein)
– Bereitschaft der Kinder
– Bereitschaft der Eltern
– Doppelte Klassenabdeckungen
– Funktionierende Schulleitungen (Deputat, Profil, Qulifikation, Lohn, und v. A. “Menschlichkeit”/persönliche Eignung)
– Kleine Klassen
– Deputatsangleichung (das dauert alles, was hier gewünscht wird … Daher müsste das Deputat angepasst werden. Und zwar [deutlich] nach unten)
-> Alternativ: Feste Stunden [bspw. 35/40 Stundenwoche]
– Vernünftiges Konzept (ja … Die Wünsche hier sehe ich nur bedingt als Konzept. Das sind eben – erstmal – Wunschvorstellungen bis Forderungen)
– Inklusion? [Konnte leider dazu nur “2 Suchergebnisse bei den neun Punkten finden … Diese als Beschreibung bei einem Experten … Gut. Oder ist das dann automatisch “inkludiert”? ]
– DAZ-Umgang? [Auch einfach “individualisiert? Wie denn?]
– usw. usf. …

“Wie” Schule besser gelingen KÖNNTE ist vielen doch absolut klar.

Man wird letztendlich immer bei:
– Qualitativer Ausbildung
– Genug Lehrpersonal
– Doppelte Besetzungen [(bestimmte) Stunden]
– Genug Multiprofessionelles Personal
– Genug Räumlichkeiten/Platz (Modern … Klima, Bedarfsgerecht, Flexibel, …)
– Genug Materialien (gestellt/vorgeschlagen/als Orientierung zur Nutzungsmöglichkeit, Qulitativ hochwertig, quantitativ genügend)
– Genug Zeit (Lehrplan anpassen, Deputat anpassen)
– Kinder und Eltern, welche “zugänglich” sind
– Sinnvolle Digitalisierung
– Gute Kommunikation
– Sinnevolle Partnerschaften (mit anderen und gleichen Bereichen)
– …
Herauskommen.
Absoluter No-Brainer für die meisten LuL.

Wie wäre es mal dies umzusetzen?
Ansonsten kann man viele Konzepte vorschlagen … Ohne die Grundbedingungen/Voraussetzungen scheitern diese meistens grundauf nach dem Aufschreiben der Theorie.

Und ja … Ist gut, wenn man dies auch hier wieder fordert … Umsetzen muss es eben dann eine andere Stelle. Hier sehe ich das Problem. Bei jeden guten “Modell” allerdings.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Bla

“Weil dazu aktuell wirklich sämtliche Ressourcen und Rahmenbedingungen fehlen.”

Im Artikel wird ja kritisiert, dass diese Ressourcen und Rahmenbedingungen NICHT GESCHAFFEN wurden.

Ich fürchte, Sie irren sich, wenn Sie meinen, der Bildungserfolg in Südkorea oder England wäre vom Baum gefallen :/

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Im Artikel wird ja kritisiert, dass diese Ressourcen und Rahmenbedingungen NICHT GESCHAFFEN wurden.”

Richtig. Absolut richtig.
Wie bei (nahezu) allen Pilotprojekten und sinnvolleren Konzepten.
Konzeptvorschläge sind doch einige da und bekannt. Da kann man noch 20 dazu nehmen.
Wenn dies nur als “Ausstellungsobjekt” bzw. “Musterprojekt” fungiert, dann bringt das gesamtgesehen relativ wenig. Zumindest für diese Schulen ist das angenehm(er) vielleicht.
Irgendwann muss man halt auch das Gerüst mal aufbauen.
Und absolute No-Brainer könnte man doch schonmal stellen … Die gibt es in nahezu jedem Konzept halt. Weil es sinnvoll ist.
Und daran scheitert es ja bereits. Wie sollen dann solche teilweise sehr umfangreichen und stark geförderten “Projektschulen” als generelle Form dann bestehen? Fehlt halt an den Basics oft bereits.

Und daher ist “Ideologiesprech” doch durchaus nachvollziehbar?
Vielleicht wird aus der “Ideologie” ja was … Da wären viele begeistert nehme ich an.

“Ich fürchte, Sie irren sich, wenn Sie meinen, der Bildungserfolg in Südkorea oder England wäre vom Baum gefallen :/”

Ich habe nie Südkorea oder England erwähnt.
Natürlich kann und sollte man von anderen System abschauen und vergleichen. Absolut klar.
Dabei sollte man auch auf die “Kulturen” und “Clienten” achten. Die sind hier durchaus ebenfalls verschieden.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Wenn Sie die Meinung mit den Verfasser*innen teilen, dass mehr Mittel notwendig ist, irritiert es mich, dass Sie die Maßnahmen unnötig als “Pilotschulen” kleinreden. Den anderen im Forum waren es noch zu große Worte, Sie schreiben plötzlich von Pilotschulen, die nicht skalierbar seien – war DAS Ihrer Meinung nach die Forderung des Artikels?

“Dabei sollte man auch auf die “Kulturen” und “Clienten” achten.”
Wieder die Ausländer an allem schuld? (augenroll)

Bla
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Wenn Sie die Meinung mit den Verfasser*innen teilen, dass mehr Mittel notwendig ist, irritiert es mich, dass Sie die Maßnahmen unnötig als “Pilotschulen” kleinreden.”

Sie haben aber schon meinen Beitrag verstanden? Anscheinend nicht.

“Den anderen im Forum waren es noch zu große Worte, Sie schreiben plötzlich von Pilotschulen, die nicht skalierbar seien – war DAS Ihrer Meinung nach die Forderung des Artikels?”

Nein, es geht darum, dass es so ähnliche Pilotschulen eben gibt.

Siehe unten den Beitrag von und zur Universitätsschule Dresden.

Und oft “wird das erst getestet”. Darauf bezieht sich auch der Beitrag.

Sie haben um Erklärung gefragt. Ich versuche es eben – aus meiner Sicht – zu erklären. Weiß jetzt auch nicht, was Sie hier großartig dann rumstänkern. Ist halt eben ein(e) Erklärung(sversuch).
Mit der Frage sind Sie gekommen … Bitte nicht “umkehren”.

““Dabei sollte man auch auf die “Kulturen” und “Clienten” achten.”
Wieder die Ausländer an allem schuld? (augenroll)”

Uff, also echt … Das bezog sich auf Ihren Einwand mit England und Südkorea. Nicht mehr und nicht weniger. Was Sie immer alles hier herein interpretieren ist ja der Wahnsinn. V. A., wenn diese “Topics” von Ihnen selbst eingebracht werden.

Ich würde Ihnen dazu “Äußerst kreativ und fantasievoll in der Auswertung von Beiträgen” als “Wertung” darauf geben. Das war’s aber auch schon.

Natürlich sind “Engländer” und “Südkoreaner” für uns Ausländer. Natürlich sind diese “in ihrem Land” keine Ausländer. Perspektivisch sind dort wir dann die Ausländer. Was das jetzt allerdings mit “Schuld” zu tun hat … Das müssten Sie erstmal erklären.
Und Sie wollen doch jetzt nicht behaupten, dass es keinen kulturellen Unterschied (auch im Hinbick auf Bildung) zwischen Deutschland und Südkorea/England gibt? Und dementsprechend sind “die Clienten” halt eben auch anders.

Bspw. ist der “Wert der Bildung” in China ebenfalls ein deutlich anderer, als in Deutschland.
Das kann man doch gar nicht bestreiten…?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Bla

“Sie haben aber schon meinen Beitrag verstanden? Anscheinend nicht.”

Würden Sie mir bitte Ihren Beitrag nochmal erklären?⅚

Mireille
2 Monate zuvor
Antwortet  447

Es wird auch eine klimatisierte Schule sein, mit ergonomisch ausgestatteten Arbeitsräumen, mit einer Tiefgarage und einer lichten, luftigen Cafeteria. Man wird stets Toilettenpapier und Seife vorfinden und Arbeitsmaterialien nicht mehr aus eigener Tasche zahlen müssen. Auf den Gängen werden keine Eimer mehr stehen, weil es nicht mehr durch das Dach tropft – usw. usf. einfach nur herrlich!

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Mireille

Hihi, habt ihr auch den Eimer ? 🙂

Allerdings geht es bei uns noch, wir haben halt “den Eimer” und nicht “die Eimer”.

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Mireille

Bin dabei, keine Einwände. Kann nach den Ferien sofort losgehen, bin bereit.

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  447

In dieser neuen Schule bräuchte ich nur einen schalldichten, wohltemperierten Raum mit einer Couch und einem riesigen Aquarium.
Eine kleine summende Klingel stellt die Verbindung zur gut gefütterten und damit nicht mehr schrumpfenden Schülerschaften her…

Leider bin ich schon Rentner und ich träume schon wieder 😉

Fräulein Rottenmeier
2 Monate zuvor

Mit den Empfehlungen gehe ich mit. Gerne würden wir das zukünftig umsetzen, wenn:

  • wir uns intensiv im Kollegium (Schilfs) fortbilden dürfen. Das heißt nach Bedarf und nicht zwei Schilftage im Schuljahr, wovon alle zwei Jahre für die Erste-Hilfe draufgeht. Das setzt auch höchst professionell ausgebildete Moderatoren voraus.
  • Nach geprüften Bedarf sofort Stellen ausgeschrieben werden dürfen. Nicht wie jetzt, wo ich zwar Bedarfe auf dem Papier habe, aber Ausschreibungen nicht möglich sind.
  • Diagnosetools für alle Schulen in einem gleichzeitigen Rollout zur Verfügung gestellt werden und erst nach einen Erprobungsphase in einem Erlass festgeschrieben werden.
  • räumliche Gegebenheiten berücksichtigt werden und zeitnah angepasst werden.
  • Klassengrößen dem Klientel angepasst werden und zwar permanent und nicht nur bei der Einschulung.
  • Angepasste mediale Ausstattung für alle Kollegen (nicht nur Tablet, sondern auch Laptop, wo mit Dashboards u.ä. Wirklich gearbeitet werden kann und eine vernünftige Unterrichtsvorbereitung sichergestellt wird)
  • Teamzeiten bereitsgestellt werden.
  • ….
Palim
2 Monate zuvor

… und

  • die Arbeitszeit erfasst und ausgeglichen wird,
  • die multiprofessionellen Teams existieren und nicht durch die multiprofessionellen Lehrkräfte allein abgebildet werden
ed840
2 Monate zuvor

” Prüfungen sollen „weniger dem formalisierten Nachweis curricular festgeschriebener Lernziele dienen als vielmehr der Dokumentation des individuellen Lernfortschritts.”

Dann sollten smarte Schüler*innen zu Beginn des Schuljahres möglichst schlechte Leistungsnachweise abliefern und sich die Einser für das Schuljahresende aufheben?

Wer konstant gute Leistungen erbrächte, wäre ja gekniffen, weil es keine Lernfortschritte gäbe.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Die Antwort würde wohl lauten, dass solche Schüler*innen andere Lerninhalte bräuchten, die sie eben noch nicht beherrschen.
Ihrem Beispiel folgend vergeuden diese ein ganzes Schuljahr ohne Lernzuwachs, einmal mit besserer, einmal mit schlechterer Note … :/

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bei einigen Kindern, die wir betreuen, brauchen wir eher eine Anleitung, wie wir diese “Mir ist alles egal und ich will am Handy chillen”-Haltung abtrainieren. Da liegts nicht an den Lerninhalten, sondern an der mangelnden Bereitschaft, sich mit ihnen zu befassen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Andere Probleme müssen ggf. anders gelöst werden, ja…

Aber das war ja nicht das Problem, welches ed840 beschrieb :/

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Werden denn mittlerweile ein Schuljahr lang immer wieder die gleichen Lerninhalte bearbeitet und immer wieder die gleichen Themen geprüft?

Zu meiner Schulzeit wurden regelmäßig Lerninhalte behandelt, abgeprüft und dann ging es mit neuen Lerninhalten und dazu passenden Prüfungen weiter.

Aber schon damals war es manchmal taktisch klug zum Ende des Schuljahres die besseren Noten zu schreiben und den Lehrkräften den Eindruck zu vermitteln, es wäre der Erfolg ihres Unterrichts gewesen.

Schüler mit umgekehrter Entwicklung hatte da tendenziell bei manchen Lehrkräften schlechtere Karten.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Mit Verlaub, wenn Sie anscheinend keine Lehrkraft sind, wie kommen Sie dann zu Ihrer Beobachtung/ Einschätzung, wie die Schüler*innen sich verhalten?

Sollten Sie von sich auf andere schätzen, habe ich ja eine Möglichkeit geschrieben, wie sie laut Artikel gefordert werden könnte, auch wenn Sie diese vor (vielen?) Jahren nicht erlebten :/

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wie ich darauf komme steht eigentlich oben beschrieben.

Haben Sie denn als Schüler gar nichts davon mitbekommen, wie sich Ihre Klassenkamerad*innen verhalten haben ?

Zu meiner Schulzeit wurde zu Beginn einer Lerneinheit tatsächlich kein Test geschriebenen um festzustellen wer den Stoff ggf. schon wie gut kann und dann zum Ende der Lerneinheit nochmal um die Lernfortschritte zu messen.

Bei uns gab es nur die Tests zum Ende der Lerneinheit und die waren auch für alle gleich.

Wie wird das aktuell gemacht? Werden bei jeder Lerneinheit Eingangstest und Abschlusstest durchgeführt und dann die Veränderungen gemessenen?

Und müssen die Schüler*innen, die im ersten Test eine 1 hatten und zwischenzeitlich anderen Lerninhalte bearbeiten sollten, den zweiten Test zur Überprüfung der Lernforschritte nochmal mitschreiben?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

“Haben Sie denn als Schüler gar nichts davon mitbekommen, wie sich Ihre Klassenkamerad*innen verhalten haben ?”

Die großen Pläne zur Notenoptimierung das die eigene Lernleistung zu manipulieren war zu meiner Zeit nicht in Mode…
Bei uns ging es in erster Linie um Lernen und Glück bei der Lehrkräftezuteilung, tut mir leid

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mit Verlaub, Sie sind ja auch keine Lehrkraft.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Tatsäch bin ich das immer noch. Arbeite als Sonderpädagoge mit Klassenleitung am SBBZ und zweimal die Woche (viel zu kurz) in der Inklusion.

Da fällt mir ein, haben Sie inzwischen Muße gefunden, über Ihre Inklusionsschüler*innen zu schreiben, wenn sich wieder alle über das Nichtfunktionieren aufregen?
Vielleicht sogar nen Rettungsplan für Ihr Rollstuhlkind ausgearbeitet? 😉

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Tatsäch bin ich das immer noch.”
Tatsächlich stimmt das nicht, wie Sie immer und immer wieder beweisen – Sie haben absolut k.A. vom/n Schulalltag, Schulrecht, Kindern und Jugendlichen, Pädagogik (insb. nicht der Sonderpädagogik) etc. etc etc. – fühlt man Ihnen auf den Zahn, kommt da nur Unsinn raus (mein highlight der letzten Wochen war ja Ihre kompetete Unkenntnis des § 90 SchG BW, den Sie ja meinten anzwunden, aber von dem Sie inhaltl. keinen Schimmer haben), weshalb Sie konrkete Antworten ja auch meiden wie der Teufel das Weihwasser. Also entweder ist Ihrerseits alles erfunden oder Sie sind der inkompetenteste Lehrer, von dem man je hörte (und jetzt bitte keine Jack Sparrow-Zitate…). 🙂

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“insb. nicht der Sonderpädagogik” Wie kommen Sie darauf?

Diese Antwort interessiert mich brennend! 😀

PaPo
2 Monate zuvor

Ja… die Wettbewerbsfähigkeit bei der globalen Konkurrenz werden wir danit sicher erhalten – nicht.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sondern? Haben Sie eine bessere Studie gelesen, von der wir stärker profitieren können?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum sollte ich eine nicht hinreichend (emprisch) elaborierte, nicht ökologisch valide “Vision” mit “eine[r] besseren Studie” konterkarieren? Ein Blick in die Länder, die uns global wirtschaftlich den Rang ab(ge)laufen (haben) ist hinreichend. Btw: Interessant, dass Sie zu glauben scheinen, die “Empfehlungen für eine veräderte Lern- und Prüfungskultur” seien eine Studie – das Plädoyer selbst mal wieder nicht gelesen?! Ach… Rainer………

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Schauchen wir dann endlich mal auf alle (demokratischen) Länder oder nur jene ohne “pädagogisches Blabla”? 😉

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall

“Schauchen wir dann endlich mal auf alle (demokratischen) Länder oder nur …”

Sie meinen “Schlauchen …. auf” sei eine Tätigkeit (ein Verb)?
Welche Bedeutung hat es?
Gibt es dazu Studien?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Ich verschreie mich nie! 😛

Aber wenn Sie Informationen zum Thema beisteuern möchten, würde ich mich sehr freuen

Hans Malz
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Aber: Gibt es dazu Studien?

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

@Hans Malz

Offensichtlich hat “unser” Rainer noch keine Studien geschlumpft … öh, sorry: “geschlaucht”. 😉

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Aus nem Witz heraus wird es zunhemend traurig, sollten Sie tatsächlich nichts beitragen können :/

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

So, wie es in der Wirklichkeit ist. Der Blick muss auf alle Länder gerichtet sein, ob “demokratisch” oder nicht. Am “großen Wettbewerb” nehmen alle teil.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Ähm… Nein??

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Stimmt, China und Co. spielen beim “großen Wettbewerb” überhaubt keine Rolle… wie konnten wir Dummerchen uns nur soooooooooo irren?!

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

-b+p

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie haben bestimmt recht, am Ende macht es doch keinen Unterschied, ob wir eine Diktatur werden…???

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ähm… doch

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Kein Problem mit Diktaturen – erschreckend, aber die Gesellschaft reder ja selten darüber, wann die Bildungsmisere begann
..

Ich hätte angenommen, (wieder mal) keine Diktatur zu werden, wäre irgendwo ein Mindeststandard :/

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Allerdings können Sie gern 3/4 der Menschheit als nicht existent betrachten. Die leben nämlich nicht in westlich orientierten Staaten.
Einige Beispiele wären… die BRICS.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Deutschland verbringt einen absoluten Anteil damit, 90% der Menschheit in absoluter Armut zu ignorieren, darin sind wir geübt -___-

Aber hey, Sie können gerne von Taschendieben, Warlords und Diktatoren lernen. Von denen gibt es ja viele und Demokratie scheint Ihnen da ein “oder” zum Bildungserfolg darzustellen….

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mit Blick in die Klassenzimmer, bin ich nicht sicher, ob diese Studien die Realität abbilden (auch wenn sie den Anspruch darauf konstatieren).

Pit2020
2 Monate zuvor

@Rüdiger Vehrenkamp

Der ” Blick in die Klassenzimmer” IST die Studie, aber das versteht “unser” Rainer zufällig ( 😉 wie immer) nicht, weil er diesen Blick nicht hat.

unverzagte
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Ohne destruktive Unterstellungen gehts bei Ihnen scheinbar nicht, schade.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Keine Sorge, Ihre Botschaft ist Oben angekommen: https://www.news4teachers.de/2025/07/bildungsministerin-alle-grundschulen-muessen-qualitaetskonzepte-fuer-den-neuen-ganztag-erarbeiten/

Ich kann nicht ermessen, wie sehr sich die Kolleg*innen gerade darüber freuen…

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Warum glotzen Sie in so viele Klassenzimmer bezüglich der Lernangebote?
Haben Sie nicht beide Hände damit voll, in Ihrem Beruf unglücklich zu sein und sich über faule Client*innen zu beschweren, die sich nicht selbst helfen (können)?

Es ist mir wahrlich ein Geheimnis, warum Sie nicht an einem Gymnasium arbeiten wollen oder (absichtlich?) missverstehen, wie landesweite Studien aufgebaut sind :/

Pauker_In
2 Monate zuvor

Sehr geil.
Ich sehe mich hinten an der Tafel Mathe erklären, alle Kinder hüpfen rum, Roboter wuseln dazwischen. In der anderen Raumecke schlägt eine Kollegin die Klampfe, und zur Krönung startet ein Verhaltenskreativer mit einem Raketenrucksack durch.
In so einem Irrenhaus will ich arbeiten!

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Halte auch nicht viel von diesem Bild… Wenn die Kinder in diesem Bild (!) aber tatsächlich mehr lernen würden, müssten wir uns mit diesem Umstand auseinandersetzen.

Was meinen Sie zu dem Artikel unter dem Bild?

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich bin zu lange dabei, um noch auf solche Worthülsen hereinzufallen.
Z. B.:
Statt Selektion soll der individuelle Lernprozess im Mittelpunkt stehen. Der Kerngedanke: Prüfungen sollen nicht mehr primär selektieren, sondern das Lernen begleiten.
Heißt für mich: “In der heutigen Schule steht die Selektion im Mittelpunkt. Prüfungen dienen auch primär der Selektion. Das alles finden wir doof. Aber wir haben uns etwas ganz Tolles ausgedacht, auf das vorher noch niemand gekommen ist!”
(Den Satz mit der Transformation habe ich übrigens nicht verstanden. Egal.)
Verschont mich bitte mit supitollen Visionen, die ich umsetzen soll, obwohl ALLE Vernunft und Erfahrung dagegen sprechen, und mit leerem Geschwätz a la
Darüber hinaus sollten sich Prüfungen verstärkt auf die kriteriale und die individuelle Bezugsnorm ausrichten. Heißt: Prüfungsergebnisse sollten Lernfortschritte aufzeigen und diese ins Verhältnis zu klaren Kompetenzerwartungen und zur individuellen Entwicklung setzen. Vermieden werden sollte ein Vergleich mit anderen Schüler*innen.
Einheitsschlbefürworter mögen begeistert sein. Ich gehöre nicht dazu.

Hysterican
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Du sprichst mir quasi aus der Seele!!
Danke!

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

“Verschont mich bitte mit supitollen Visionen, die ich umsetzen soll, obwohl ALLE Vernunft und Erfahrung dagegen sprechen, und mit leerem Geschwätz”

Klassen später denn früher zu teilen, wurde wissenschaftlich erhoben und entspringt keinem Bauchgefühl 😉

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“von den Praktikern lernen.
Ich weiß, da halten Bildungswissenschaftler nicht so viel von. Würde ja auch ihren Job kosten”
Letzteres funktioniert so nicht, aber ich schrieb weiter oben bereits, dass Hattie Deinplementierung fordert, dass nicht immer Neues draufgeworfen wird, sondern die Lehkräfte in ihrer Effizienz gesteigert.

In dem Podcast-Link erzählte er von Lehrkräften, denen die eigene Schulleitung empfahl, ihre Arbeitsteilung nicht weiter zu erzählen, da sie sonst (gesellschaftlich/ bildungspolitisch) als “faul” bezeichnet werden könnten 🙁

schwierig,schwierig,schwierig
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Das Klassenzimmer scheitert schon an der Brandschutzverordnung. Hat man bei der Erstellung durch die KI vermutlich vergessen.

Pauker_In
2 Monate zuvor

So kommt Hoffnung und Hilfe von unerwarteter Seite!

Cornelia
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

In so einem Irrenhaus will ich lernen! NICHT!!!!

Erinnert mich an meine Kindheit. Das Baby schreit im Stubenwagen, der kleine Bruder mit der schönen Singstimme singt alle Verse von “Wenn die Römer frech geworden”‘ , der etwas größere kleine Bruder schneidet witzige Grimassen dazu, der große Bruder sitzt am Esstisch und liest was, und ich denke, schöne Unterhaltung, da muss ich mir nichts mehr selbst ausdenken. Ja. Das pralle Leben.

Aber wenn wir Ältesten Hausaufgaben machen mussten, war das Baby im Schlafzimmer zum Mittagschlaf und die Kleinen nahm die Nachbarin mit in den Kindergarten.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

“Wir meinen: Es lohnt sich!”

Mit Blick darauf, dass die Schülerschaft schrumpft und Deutschland sein Möglichstes unternimmt, Zuwanderung abzuschrecken, könnte es sogar NOTWENDIG sein, die verbleibenden Schüler*innen bestmöglich auszubilden 🙁

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wäre es nicht besser gewesen, man hätte vor 20 Jahren damit angefangen, alle S*S viel besser zu bilden und auch in anderen Belangen mehr zu unterstützen? Dann bräuchten wir weniger Zuwanderung, da mehr Menschen wirklich sinnvolle Tätigkeiten ausüben würden usw.
Warum sollte man außerdem abwarten, bis die Anzahl der S*S tatsächlich sinkt? Und was, wenn sie nicht so sinken, wie irgendwer vorhersagt?

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Dann bräuchten wir weniger Zuwanderung”
So funktioniert die Demografie nicht.

“Und was, wenn sie nicht so sinken, wie irgendwer vorhersagt?”
Die sinken weltweit – Deutschland gibt sich nur besondere Mühe 🙂

Aber ob offene Gesellschaft oder Ausländerfeindlichkeit (Ungarn, USA): die Zahlen gehen zurück. Migration ist ein Faktor, aber weder DAS Problem noch DIE Lösung

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie müssen die Schülerschaft besser füttern, dann schrumpft sie auch nicht.
Das ist Ihr und Eltern-Job.
😉

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Ist das Ihre Copingstrategie, um sich nicht mit Migration anfreunden zu müssen? 😉

Realistin
2 Monate zuvor

viel digitaler und flexibler.

Wie in der Firma, weg von starrer 5-Tage Woche, hin zu 4-Tage Woche, 30 % Homeschoolinganteil,

kaum Frontal und mit Möglichkeit, sich von zuhause oder sonst wo zuzuschalten!

Warum arbeiten Lehrer 5 Tage vor Ort, Dauerpräsenz, während manche 3 Tage Homeoffice bei 34 Stunden arbeiten und mit 60 in Rente gehen??

Vor allem Lehrer haben kein 13. Monatsgehalt oder Extraboni
oben drauf, nebenher und mal so dazu.

Ulla
2 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Laaangweilig

Küstenfuchs
2 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Da Sie ohnehin Kinder hassen und vermutlich kaum ernsthaft arbeiten (ansonsten würden Sie diesen Unfig nicht unter wirklich jeden Artikel schreiben, egal ob es passt oder nicht), macht das doch bei Ihnen im Grund keinen Unterschied.

Sepp
2 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Wie mehrfach geschrieben würde Ihre Forderung nach einer 4-Tage-Woche die Arbeit nur deutlich mehr verdichten. Das würde nämlich bedeutet, dass man an den 4 Tagen bis zu 6 Unterrichtsstunden plus alle Aufsichten, Vertretungen, Vorbereitungen, Erstellen und Korrigieren von Klausuren, sämtliche Konferenzen und Dienstbesprechungen usw. hätte. Das möchte kaum jemand.

Insofern sollten Sie zunächst eine Reduzierung des Unterrichtsdeputats fordern.

Gerne würde ich auch lesen, wie Sie sich 30% Homeoffice vorstellen. Damit könnte man eben keine durchgehende Betreuung der Kinder ermöglichen.

In Kombination mit der 4-Tage Woche würde es dann übrigens bedeuten, dass selbst Vollzeitlehrkräfte nur an 3 Tage in der Schule sind. Das macht den geforderten Ganztagsbetrieb völlig utopisch.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

non sequitur-Fehlschlüsse

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

@Realistin

“oben drauf, nebenher und mal so dazu.”

Vielleicht ergänzen Sie beim nächsten “Beitrag” noch “alles kann – nichts muss”? 😉

Tine
2 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Der Punkt der Dame ist doch, dass sich die Arbeitswelt völlig verändert hat und Lehrer eben zu viel arbeiten unter schlechten Bedingungen.
Wenn sie 4 Tage arbeiten, dann halt 5 Schulstunden und danach noch Korrektur. Fertig.

Und dann machen sie eben 1
Homeschoolingtag. Geht doch auch.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Tine

Wie “Geht doch auch”? Und wenn ich 27 Unterrichtsstunden (Vollzeitdeputat an GemS in SH) geben muss? Wie gehen da vier Tage, ohne dass ich nachher durch bin? Der fünfte Tag wäre ja dann der Homeoffice-Tag, also auch keine Regeneration.

Warum fordert die Dame nicht, dass Lerngruppen/Klassen verkleinert werden müssen, wir LK weniger Verwaltungskram machen müssen und es medizinische Fachkäfte, mehr Schulpädagog*innen und Schulpsycholog*innen geben muss?
DAS würde nicht nur mir, sondern – und das ist in unserem Beruf doch eigentlich wichtiger – den Kids helfen.

Mariechen
2 Monate zuvor

Die ExpertInnen haben eine Vision! Bitte nicht. Von diesen Visionen haben wir in der Realität arbeitenden LehrerInnen sowas von die Nase voll. Warum? Liebe ExpertInnen schaut euch die Schulen von innen an, dann seht ihr, dass eure Visionen Spinnereien sind, die nur noch alles schlimmer machen werden. Es gibt dafür schlicht kein Personal und keine Ausstattung. Und die wird es auch niemals geben. Und in der Zwischenzeit werden weiter LehrerInnen aufgrund von Visionen der ExpertInnnen in den Burnout getrieben, da dies überhaupt nicht leistbar ist. Leider glauben oft junge LehrerInnen diesen Unfang und machen sich innerhalb von 5 Jahren kaputt. Fangt mal bei den Basics an, da hapert es doch schon an allen Ecken und Enden. Außerdem: Differenzierung ist doch jetzt schon durchgängiges Prinzip (zumindest in der GS), ebenso Kompetenzorientierung. Wobei die Kompetenzorientierung in anderen Ländern bereits wieder abgeschafft, weil der Lernerfolg schlichtweg ausbleibt.

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
Aber warum dürfen sich ausgerechnet im Schulsystem all die Spinner austoben, die uns, vor allem aber den Schülern, mit ihrem Blödsinn das Leben schwer machen?

Teacher Andi
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Und auch noch von unseren Steuergeldern bezahlt werden……..

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

OMG, wenn schon die Experten Visionen haben,… dann müssen die zum Psychologen, … sich ordentlich austherapieren lassen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

“Die ExpertInnen haben eine Vision” ausgearbeitet, AUSGEARBEITET!
Können halt nicht alle unwichtige Schlümpfe sein, die ihr Bauchgefühl ins Forum schreiben – manche ARBEITEN 😉

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie bemühen, mal wieder, ein simples Autoritätsargument (also eigtl. gar kein Argument), s. https://dergoldenealuhut.de/autoritatsargument/.

Und zur Übung:
https://www.philovernetzt.de/wp-content/uploads/2022/11/c-iv-2.pdf

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Oh… sorry, mein Fehler: Die Aufgaben beinhalten auch Gruppenarbeiten. Ich wollte Sie nicht diskriminieren, Sie dürfen da gerne auch online mit Ihren Twitter-/X-Genoss’innen zusammen bearbeiten, dann müssen Sie nicht aus dem Keller.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie glauben, die Expert*innenempfehlung wäre auf Twitter zusammengeschrieben worden??
Kein Wunder, dass Sie flogen! XD

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das… ergibt meinen Sinn.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ja, geleistete wissenschaftliche Arbeit über das Bauchgefühl eines Internetposts zu stellen – Autoritätsargument (augenroll)

Sie sind wahrhaftig ein Meister der Argumentation, der hier keinen Unterschied zu sehen vermag 😀

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Danke für die Bestätigung.

PaPo
2 Monate zuvor

“Von Lehrerinnen und Lehrer sowie allen anderen ‘an Schule professionell Tätigen’ verlangen die Autor*innen deshalb ‘Commitment und Selbstverpflichtung’. ”

Und ich verlange vorher(!) Wertschätzung in Form von u.a. amtsangemessener Alimentation, geltender Arbeitsplatz(schutz)verordnungen, baulicher Instantsetzung von Schulen (Klimawandeltauglichkeit; Barrierefreiheit; akustische Optimierung etc.), adäquaten Lerngruppenteilern, Entbürokratisierung, HO etc. etc. etc. – quid pro quo.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Von Lehrerinnen und Lehrer sowie allen anderen ‘an Schule professionell Tätigen’

Ist eigentlich bei den Autoren jemand dabei, auf den eines dieser Kriterien zutrifft?

vhh
2 Monate zuvor

“…elf Vertreter:innen aus Bildungsministerien sowie Landesinstituten..” und “…punktuell Unterstützung….praxis…”, nein, da fällt natürlich nichts auf. Es ist schließlich seit Jahrzehnten gängige Praxis, Ideen und Theorien auszuarbeiten, selektiv zu testen und den, wenn überhaupt, Teilerfolg sofort als Vorgabe einzuführen. Bei einem Geschäftsmodell kennt man die Begriffe ‘Skalierbarkeit’ und ‘Ressourcen’ aber was kümmert das Bildungstheoretiker.
Abgesehen davon: haben sich die Beteiligten überhaupt zu irgendeinem Zeitpunkt mit der momentanen Realität befasst? So viele Allgemeinplätze und Buzzwords habe ich lange nicht mehr gelesen. Gegenvorschlag: wer das alles will, soll einfach klare Vorgaben machen, alles genau festschreiben, denn es ist nicht meine Aufgabe, aus dieser sogenannten Expertise mal eben ein neues Bildungssystem zu entwickeln. Bau ein Haus, da liegen die Steine, aber Werkzeug, Fenster, Ziegel usw musst du selber irgendwie ersetzen.
Noch mehr tolle Ideen? Ich habe einen Kernlehrplan NW mit ungefähr 50-60 Einzelkompetenzen gelesen und nur gelacht. Das Nette am Begriff Kompetenz ist eben, dass man für alles, was jemandem einfällt, einfach diese Kompetenzen erweitern kann. Aber nett ist die kleine Schwester von…

GriasDi
2 Monate zuvor

Wenn ich nicht weiß, wo die Defizite liegen, weiß ich auch nicht, woran ich noch arbeiten muss.

Marhat
2 Monate zuvor

Viele LN sind nur intrinsisch motiviert zu lernen, wenn die erworbenen Kompetenzen für sie von Vorteil sind.
… also wie schaffe ich, ohne mich großartig anzustrengen, mir einen bestmöglichen Lebensstandard zu sichern.
Was müsste dann auf dem Lehrplan stehen?
… Kampfsport, Strategie, Redekunst, …???

447
2 Monate zuvor
Antwortet  Marhat

Ihre (immer wieder geäußerte) Idee hat ein kleines Problemchen:

– wer “Kampfkunst” beherrschen will wird dazu nicht in der Lage sein, wenn schon sowas wie “Bundesjugendspiele” ‘nen Trauma auslöst, das nur durch Scheinurkunden geheilt werden kann

– “Strategie” setzt geographische Grundkenntnisse voraus, da der Feind nicht fair spielt und Karten eventuell fieserweise besser und schneller lesen kann, als das neueste Tiktok geswipt wird…und dann machen die nachts such einfach weiter, wo bleibt die work-life-balance?

– “Redekunst” erfordert Lesefähigkeit und sichere Textbeherrschung, da erhebt die üble Paukerschule ihr grässliches Haupt wieder…

DerechteNorden
2 Monate zuvor

“Be careful what you wish for”.
Es könnte nämlich jemand erkennen, welches Sparpotenzial darin verborgen liegt. Als Beispiel dient hier anschaulich Inklusion.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor

Die Experten stehen für mich Tag für Tag vor der Klasse und sitzen eben nicht in irgendwelchen Arbeitsgruppen in klimatisierten Universitätsbüros zum Verfassen von Thesenpapieren. Vielleicht sollte sich die “Schule der Zukunft” in Teilen an der Vergangenheit orientieren, vor allem in den Bereichen Anstrengungsbereitschaft, Leistungsbereitschaft und Disziplin.

Ganz nebenbei berichtet das Bundesland Hessen vom besten landesweiten Abischnitt seit 2018, also sind wir wohl (Achtung, Ironie!) auf dem richtigen Weg. Braucht es da also überhaupt Änderungen? Man könnte meinen: Nein!

Die Niveaus fallen, die Abischnitte werden besser, ausbildungsreif oder studierfähig sind die abgehenden Schülerinnen und Schüler in einigen Fällen aber trotzdem nicht. Ich bezweifele, dass die hier visionierte “Schule der Zukunft” daran viel ändern würde. Die Visionen der letzten Jahrzehnte führten mitunter zu den Problemen, die wir heute in Schulen haben.

Was fordert denn die freie Wirtschaft von den Schulen und ihren Abgängern? Das zu erfahren, wäre viel spannender, als die x-te unpraktikable Theorie irgendwelcher Bildungsforscher, zumal enorme Konkurrenz aus Asien die europäischen Schulsysteme unter Druck setzt. China, Japan, Südkorea sitzen auf den Pisa-Spitzenplätzen. Natürlich herrscht dort ein System aus Druck und Drill, das wir so gewiss nicht in Deutschland brauchen. Aber nicht alle diese Tugenden sind schlecht.

ed840
2 Monate zuvor

Wenn man bedenkt, dass in Hessen bei den IQB-Tests nur ca. 62% der Neuntklässler an Gymnasien den Regelstandard für den mittleren Schulabschluss erreichten, muss der Unterricht in der Oberstufe extrem erfolgreich gewesen sein.

Vielleicht sollten Bildungsdelgationen mal nach Hessen fahren und den Oberstufenunterricht evaluieren, statt nach Kanada zu reisen, wo die Zusammensetzung der Schülerschaft sich ja ganz anders darstellt als in deutschen Bundesländern.

ed840
2 Monate zuvor

Scheint nicht nur am Schulsystem in diesen Ländern zu liegen. Die Kinder von Migranten aus diesen Ländern schneiden auch in den Schulen vieler Einwanderungsländer im Schnitt deutlich besser ab als einheimische Kinder aus der gleichen sozialen Schicht.

Einer
2 Monate zuvor

Kompetenz entwickelt sich durch Fachwissen und dem Wissen wie dies angewandt wird. Ich “kämpfe” nun schon ca 10 Jahre mit der Kompetenzorientierung am Berufskolleg. Und die Idee ist toll und hört sich super an, aber die Schüler verstehen es nicht. Die Schüler sind es nicht gewohnt selbst zu denken! Sie wollen Lösungen vorgesetzt bekommen und den Weg dahin auswendig lernen. Noch dazu sind in vielen Fächern am BK durch die Einführung der kompetenzorientierten Bildungspläne absolut essentielle Bestandteile immer unwichtiger oder sogar komplett entfernt worden. Zum Beispiel Buchführung in BWL oder Tastschreiben in Textverarbeitung bei der Höheren Handelsschule. Dafür sind andere Inhalte dazu gekommen, die absolut über das Ziel hinausschießen, wie zum Beispiel Datenbanktherorie (Normalformen und ERM) im Fachabi Gesundheit und Soziales. Aber Papier ist geduldig. Meine Kollegen und ich schreiben schön auf was im Plan steht und machen das, was sinnvoll ist. Höh muss sich mit Buchführung auskennen und mit 8-10 Fingern blind schreiben können und Gesundheit und Soziales muss keine Datenbank entwerfen können.

Universitätsschule Dresden
2 Monate zuvor

Die Universitätsschule Dresden zeigt, wie die beschriebenen Veränderungen an einer Gemeinschaftsschule in öffentlicher Trägerschaft umgesetzt werden können. Sechs Jahre nach Schulgründung gab es nun den zweiten Abschlussjahrgang. Alle Prüfungsteilnehmer:innen für Förder-, Haupt und Realschulabschluss haben bestanden, einige Schülerinnen und Schüler mit ausgezeichneten Ergebnissen. Ein Teil bereitet sich nach den Sommerferien auf die Sekundarstufe II vor.

Im gemeinsamen Schulversuch von TU Dresden und Stadt Dresden wird die Schule der Zukunft erprobt und erforscht. Die Erkenntnisse aus einer schülerzentrierten und digital gestützten Schulorganisation stellen die Projektbeteiligten für die Schulentwicklung zur Verfügung.

ed840
2 Monate zuvor

Respekt, und das obwohl nur etwa 10% der Schülerinnen und Schüler neben Deutsch noch eine weitere Erstsprache sprechen.

https://www.news4teachers.de/2022/10/schueler-mit-migrationshintergrund-kommen-in-ostdeutschland-oefter-aufs-gymnasium-als-deutschstaemmige/

Wie schätzen Sie die Skalierbarkeit diese Schulversuchs auf Schulen in Offenbach, Duisburg , Ludwigshafen usw. ein?

DerechteNorden
2 Monate zuvor

Einige Hintergrundinformationen wären schön.
Von Interesse wären:
– Wie ist das Verhältnis LK:S*S?
– Können Sie sich die S*S aussuchen oder müssen Sie die nehmen, die kommen?
– Wie viel Geld steht Ihnen jährlich pro Schüler*in zur Verfügung?
– Wie sieht der soziale und psychische Hintergrund Ihrer Schüler*innen genau aus?
– Wie gehen Sie mit groben Regelverstößen (z.B. verbale/körperliche Gewalt gegen Mitschüler*innen und/oder LK, chronischem Absentismus von S*S …) um?
– …

vhh
2 Monate zuvor

‘Einige’ ist nicht genug, ‘ein Teil’ sagt auch nur wenig. Wir haben jeden Jahrgang ca. 25-30% mit Q-Vermerk, von denen etwa die Hälfte irgendeine Form der Oberstufe besucht, und zwar an einer stinknormalen Gesamtschule. Eine Schule der Zukunft, als wissenschaftlich begleitetes Modell, mit noch kleinen Jahrgängen, sollte mehr erreichen. Warum sonst das ganze System entsprechend ändern, mit viel Aufwand, wenn es nicht erfolgreicher ist als bisher? Weil man dieses Modell bestimmt noch erfolgreicher machen kann und alle Beteiligten es so toll finden? Das ist ein Merkmal eigener Projekte, die findet man meistens toll. Was könnte man in den ‘normalen’ Schulen erreichen, bei weniger Stundenausfall, besserer Inklusion usw.?

Canishine
2 Monate zuvor

Ich verfolge Ihr Schulmodell mit Interesse, gerade weil es unter Bedingungen arbeitet, die übertragbarer zu sein scheinen als so manch andere Modellschule.
Die „Empfehlungen für eine Lern- und Prüfungskultur“ legen jedoch in ihrer Einleitung eine ganz anders dimensionierte Messlatte an den Erfolg von Schule an als „nur“ erfolgreiche Schulabschlüsse (Glückwunsch an Ihre Schüler, Kollegen und Mitarbeiter). Man spricht von globalen Veränderungen, mit denen Schüler zurechtkommen müssen, der Bewältigung von enormen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen und Kompetenzen für ein demokratisches Miteinander. Es folgt eine etwa bescheidenere Auflistung von zu Lernendem im Sinne von 21st century skills und 4K.
Obwohl die Schule, an der ich arbeite, die Schülerinnen und Schüler ebenfalls erfolgreich zu Schulabschlüssen führt und sie in der Abiturrede ihre Schule als langjährige Heimat bezeichnet haben, sich also im Wesentlichen geborgen gefühlt haben (aber das gilt auch für andere Schulen in meiner Umgebung), würde ich die obige Messlatte nicht so ohne weiteres anlegen wollen, ohne die Sorge zu haben, vermessen zu sein.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Interessant finde ich auch, dass bei PISA 2022 in DE “nur” 14% der Schüler*innen angaben sich an ihrer Schule nicht wohl oder fehl am Platz zu fühlen, während die Werte in Ländern, die in dieser Beziehung von Bildungsexperten gerne als besonders vorbildlich gelobt werden, ca. 50% bis 100% höher lagen als in DE.

Tigrib
2 Monate zuvor

Bei uns an einer Regelschule haben alle den Abschluss bestanden. Einige auch mit exzellenten Noten.
Was ist daran besonders?

Einer
2 Monate zuvor

Und die Ausstattung (Räume, EDV, Mensa, Toiletten, Fenster, Lüftung, Lehrer) ist identisch mit einer normalen Schule in den alten Bundesländern? In den neuen Bundesländern wurde in den 90ern ja schon vieles erneuert. “Meine” Schule wurde Anfang der 80 gebaut und Jahre vorher geplant – und das sieht man auch.

Küstenfuchs
2 Monate zuvor

Nein, das zeigt die Schule in keinster Weise. Die Schule hat ein ausgesuchtes Schüler- und Elternklientel, was alleine durch die notwendige Beschäftigung des Konzepts seitens der Eltern bei der Anmeldung zustande kommt. Dazu ist die Schule besser mit Pädagogen und nichtschulischem Personal, das Lehrkräfte unterstützt, ausgestattet. Hier wird in meinen Augen bewusst mit Statistik gelogen, weil natürlich ein so teurer Versuch kein Misserfolg sein darf.

Pädagogische Fachkraft
2 Monate zuvor

Alle haben “bestanden”(Förder-, Haupt- und Realschüler: Wie groß waren die Unterschiede zwischen Einreichungsnoten und schriftlichen Prüfungsergebnissen – die Methode kennt man in BW von den GMS, dass da Schutz-Polster angelegt werden)… einige (nur? wieviele?) ausgezeichnete Ergebnisse (und die anderen halt gerade so?)… ein Teil (wie groß) bereitet sich (NACH der Sek1!) auf Sek2 vor (sollten die da eigentlich nicht die Eingangsvoraussetzungen für die Oberstufe haben?)…! Dieser Wischi-Waschi-Sprech zeigt, ähnlich wie der obige Artikel, dass viel Vision und wenig Substanz dahinter steckt.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor

Da wäre es doch spannend, Ihr Schulkonzept mal eins zu eins auf eine Schule wie die Gräfenau-Grundschule in Ludwigshafen zu übertragen, in der jährlich an die 40 Erstklässler die erste Klasse wiederholen müssen. Dann zeigt sich, wie erfolgreich es wirklich ist.

Unfassbar
2 Monate zuvor

Wieso müssen sich einige ihrer Absolventen noch auf die Oberstufe vorbereiten, während an anderen Schulen die Qualifikation für die Oberstufe mit dem Abschluss mit Q-Vermerk erreicht ist? Wie lange dauert diese Vorbereitung und was wird dabei inhaltlich gemacht?

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

In Saschen ist m.W. ein Schleifenjahr üblich, auch an anderen Schulen.

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

@Mika

“Ehrenrunde” … Vermutlich?

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Nein, es ist das zusätzliche Schuljahr, dass die Ossis gewöhnlich als Schauspielstudium bezeichnen, wenn dieses von Wessis abgelegt wird.

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ne, das “Schauspielstudium” ist das 13. Schuljahr bei G9. So bezeichnen Nordostdeutsche das. (Ostdeutschland grundsätzlich G8) 🙂

dickebank
2 Monate zuvor

Das 13. Schuljahr ist aber Teil der Qualifizierungsphase. die Klasse 11 als Einführungsphase ist ergo das eigentlich überflüssige Schuljahr. Umso willkürlicher war ja hier in NRW bzgl. G8 die Entscheidung die SekI an GY auf fünf Schulbesuchsjahre zu verkürzen und die GOSt dreijährig auszugestalten.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

So nennt man das scheinbar in Sachsen, wenn Schüler*innen mit mittlerem Abschluss nach der 10 Klasse auf Realschulniveau in die 10 Klasse auf dem Niveau der gymnasialen Oberstufe wechseln.

Das wäre also keine Besonderheit der Uni-Schule Dresden.

https://www.montessori-leipzig.de/gymnasium/item/12-schleifenjahr

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Kein Wunder für jemand, der aus BB kommt und dort an einer Schule arbeitet. Bei 16 Bundesländern, 16 Schulsystemen mit unterschiedlichen Schularten, Laufbahnen, Lehrplänen, Begriffen usw. sprechen vermutlich nur echte Bildungsexperten ohne Praxiserfahrung vom “deutschen Schulsystem” und glauben, dass die Durchschnittspunktzahlen bei PISA repräsentativ für alle Bundesländer wären usw. .

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Genau

TaMu
2 Monate zuvor

Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf Bildung […], die Gelegenheit zum Erwerb eines Bildungsminimums […].

Das erreichte Bildungsminimum wird dann genau wie definiert? Und darf im Abschlussbericht in Worten festgestellt werden, dass XY exakt das Bildungsminimum erreicht hat, oder ist das auch schon zu deutlich negativ?

Das Prinzip der Auslese lernen die Schülerinnen und Schüler dann nach der Schule kennen. Schule sollte aber auf das Arbeitsleben vorbereiten. Und schließlich wollen die Kinder und Jugendlichen später von irgend etwas leben, was bestenfalls ihren Neigungen entspricht. Da kommt es auf Leistung an und auf den Vergleich mit anderen Kolleginnen und Kollegen oder auch zwischen Selbständigen.
Es geht dann nicht mehr darum, ob ich mir vorstellen kann, morgen eventuell eine etwas schwierige Aufgabe zu lösen, sondern ob meine Geldgeber das von mir erwarten und ob ich übermorgen etwas mehr Geld auf dem Konto haben möchte oder es hinnehme, dass die Chance an jemand anderes geht.

Ich glaube, dass in einem solchen Bildungssystem sich auch ganz schnell die High- Performer von den Low-Performern absetzen werden und dass im Grunde genommen jeder weiß, wer „gut“ und wer „schlecht“ ist, nur dass es dafür keine Noten, sondern Wischi Waschi- Beschreibungen gibt, aus denen jeder selbst herauslesen muss, welche Leistung erbracht wurde. Und das finde ich besonders nachteilig für die richtig guten Schülerinnen und Schüler. Wie soll ihre Leistung auf dem tatsächlichen Niveau beschrieben werden, ohne bereits wieder eine „Auslese“ zum Erreicher des Bildungsminimums darzustellen?

RSDWeng
2 Monate zuvor

Es ist halt das übliche Geschafel. Wenn ich schon lesen muss “Prüfungen als Lerngelegenheiten” kann ich das Ganze nicht so richtig ernst nehmen.

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ohdochohdochohdoch! Meine Mathearbeiten sind IMMER auch Lerngelegenheiten, sage ich meinen Trainees immer wieder!
Gut, mental zeigen die mir natürlich den Vogel…

potschemutschka
2 Monate zuvor

Zum Wochenende etwas um die Stimmung aufzulockern. Das Video ist zwar schon etwas älter, aber mMn. immer noch aktuell. 🙂
https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=Wischmeier+youtube+Abiturienten&mid=97968CA5A967F8D2EC9D97968CA5A967F8D2EC9D&FORM=VIRE

TaMu
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke für den Lacher am Montagabend

DumDiDum
2 Monate zuvor

Das sind keine “konkreten Vorschläge”, sondern mit Blick auf die vorhandenen Ressourcen (kein Geld, zu wenig Lehrer pro Schüler, kaum Schulsozialarbeiter/Psychologen, teilweise problematische Schüler) Visionen einer besseren Schulwelt, die auf absehbare Zeit nicht mit den vorhandenen Mitteln zu realisieren sind.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor

Liebe Experten,
die meisten von uns wissen das schon längst.
Wir sind die falsche Adresse.

Richtig – an die KuMis müsst ihr euch wenden.

Viel Glück

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Vorsicht! So wie ich die mir bekannten Lehrkräfte verstehe, sind die Ministerien immer gerne für solche Experimente zu haben, die sie dann per Verordnung an die Schulen verteilen. Nur kosten dürfen sie eben nichts und mehr Ressourcen gibt es ebenfalls nicht.

Riesenzwerg
2 Monate zuvor

Ach, übrigens – die Kid müssen mitmachen wollen.

Bis zum jeweiligen Abschluss.

Wie sind denn da so die Ideen angekommen?

Ulla
2 Monate zuvor

Ich liebe Expertengruppen. Wie wird man denn bitte zum Experten, wenn man selbst gar nicht im System Schule arbeitet? Wie soll man das alles umsetzen, in Klassen mit 30 Schülern und mit Quereinsteigern, die als Lehrkräfte arbeiten?

Rüdiger Vehrenkamp
2 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

In der Vision sind Klassensysteme sowie der Einsatz traditioneller Lehrkräfte an Schulen doch komplett aufgelöst. Alle lernen gleichzeitig im Lernatelier, in der Begegnungsstätte oder auf dem Marktplatz an ihren jeweiligen, selbst gewählten Aufgaben am iPad, im jeweiligen Tempo, rein intrinsisch motiviert und schreiben ihre “Gelingensnachweise” wann und so oft sie wollen, um dann am Ende des Schuljahres einen mehrseitigen Lernentwicklungsbericht zu erhalten, in dem drinsteht, wie sich jeder verbessert hat.

Experten sagen, dass das so ganz toll super ist.

TaMu
2 Monate zuvor

Das war die beste kurze Zusammenfassung der im Artikel beschriebenen Vision! Vielen Dank.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Wie wird man denn bitte zum Experten, wenn man selbst gar nicht im System Schule arbeitet?”
Das muss man gar nicht, man braucht nur “Erziehungswissenschaften” studiert zu haben, erstellt dann irgendwelche Umfragen, die man dann auswertet, besser gesagt interpretiert. Auch andere Daten werden einfach interpretiert. Daraus leitet man im Büro sitzend irgendwelche Vorschläge ab, die man dann veröffentlicht.
Und das ist dann laut Redaktion genauso wie bei Klimaforscher*innen, die nämlich auch gar keine Landwirt*innen sein müssten, was wohl bedeutet “die sitzen ja auch nur in ihren Büros und können Prognosen und Empfehlungen abgeben.”.
Mein Einwand, dass Klimaforscher*innen ja echte Daten wie wirklich gemessene Temperaturen, Niederschlagsmenge, Satellitenaufnahmen u.a. hätten, weshalb ich da durchaus einen Unterschied zu “Bildungsexpert*innen” sähe, die Schulen nur aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend bzw. dem, was ihre eigenen Kids an einzelnen Schulen subjektiv erleben, kennen, wurde als unzutreffend bezeichnet.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Artikel enthält nichts, was mich vom Gegenteil überzeugen könnte.
Wie z.B. Vera tatsächlich abläuft, weiß ich, weil ich das jedes Jahr mitmache. Mein Fazit: Die Ergebnisse besagen nichts, wenn man nicht selbst beteiligt ist und die Lerngruppen sowie die Klientel der Schule kennt.
Das Gesamtergebnis der Schule im Land ist aufgrund der jeweiligen Kluentel auch wenig aussagekräftig. Nicht einmal der Bundesländervergleich, der gerne vorgenommen wird, ist sinnvoll, da die Bundesländer unterschiedliche Fachanforderungen haben. In SH haben wir außerdem noch schulinterne Fachcurricular.

Von daher können Sie sich die Mühe wirklich sparen, mir hier erzählen zu wollen, dass die Empfehlungen, die auf der Grundlage solcher Testungen entstehen, wirklich hilfreich sind.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Unterschiedliche “Klientel” in den Bundesländern? Denke ich mir auch oft , z.B. wenn Bildungspolitiker*innen schlechte Ergebnisse in ihren Bundesländern mit einem gestiegenen Migrantenanteil begründen wollen. Selbst wenn die Prozentanteile nur ein Drittel bis Hälfte von denen in Bundesländern im Süden und Westen ausmachen.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

? Ja, die Klientel in Kiel-Gaarden ist eine andere als die in Oststeinbeck oder in Satrup.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie finden Sie es denn, wenn Bildungspolitiker*innen die schlechten Ergebnisse im Bundesland mit dem auf 19% gestiegenen Migrantenanteil im Bundesland begründen?

Für mich klingt das eher nach Ausrede, denn nach schlüssiger Begründung.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Die hohe Migrantenquote kommt ja nur dadurch zustande, dass es den Politikern im gleichen Zeitraum nicht gelungen ist, eine entsprechend hohe Anzahl von einheimischen Binnenmigranten für ihr Bundesland zu gewinnen.

ed840
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Man kann auch die Voraussetzungen für das Merkmal “mit Migrationshintergrund” so setzen, dass die Werte möglichst hoch erscheinen. Es gibt z.B. Bundesländer, in denen Schüler*innen, die in DE als Kinder deutscher Staatsanghöriger geboren wurden und mit Deutsch als Familensprache aufgewachsen sind in der Statistik als “mit Migrationshintergrund” erfasst werden, wenn ein Elternteil im Ausland geboren wurde. In anderen Bundesländern spielen die Merkmale der Eltern bei der Zuweisung von “mit Migrationshintergrund” keine Rolle.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Damit mache ich mich jetzt nicht beliebter, den allg. Unmut teile ich auch, aber um der (bestenfalls) Wissenschaftsverdrossenheit entgegenzuwirken:

Man liest im Rahmen solcher Artikel u.ä. immer Kritik in der ein oder anderen Form an Bildungs-/Erziehungswissenschaftlern etc., diese könnten ja keine Experten sein, weil diese nicht selbst im System Schule arbeiten resp. gearbeitet haben, dies aber notwendige Bedingung für entsprechende Expertise sei, ggf. wird zeitgleich das Bild vom Elfenbeinturm gezeichnet.
Aber mit Verlaub: Man muss nicht selbst im System Schule arbeiten resp. gearbeitet haben, um Experte zu sein. Man kann die Realität im System Schule auch erschließen, wenn man nicht direktes Teil des Systems ist oder war (wir verlangen von einem Mediziner, der eine Studie zur Wirkung von Droge XYZ macht, ja auch nicht, Teil der Drogenszene zu sein). Wichtiger ist, dass man nicht im Elfenbeinturm sitzt…
Soll heißen: Experte ist jmd., der ganzheitlich daten- und faktenbasiert analysiert, extrapoliert, deduziert, induziert etc., dessen Expertise folglich auch deswegen tatsächliche Expertise ist, weil sie infolge dessen ökologisch valide (d.h. realistisch, die realen Bedingungen von Schulen, Lehrern, Schülern, Elternhäusern, Lehren, Lernene etc. abbildend) ist. Wir haben ja enorme Daten zu Schule. Und diese Experten wird es wohl auch geben. Wir sollten das Kind nicht mit dem Bade auskippen, nur weil der öffentliche Diskurs dominiert wird von… puh… weniger elaborierter Arbeit, oberflächlichen Datenerhebungen und bisweilen atemberaubender Naivität (die allesamt natürlich gem. publish or perish-Druck zu schnelleren Publikationen führen).

Bennen wir schlechte Froschung doch einfach als das, was sie ist, schlechte Forschung (oder img egenständlichen Fall: Realitätsferne Meinungsäußerungen, die die realen Begebenheiten von Schule verkärt bis ignoriert), aber bitte begründet, ohne direkt alle Forscher mitzuverdammen.

Ungeachtet dessen: Ja, natürlich… gerade in den Bildungs-/Erziehungswissenschaften ist die Menge an (bestenfalls) oberflächlichen Studien, Erhebungstools, Ratschlägen und Co. atemberaubend, kann man auch so benennen. Der disziplininterne Diskurs macht sich da selbst gegenseitig m.E. zu wenig Druck.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

? “Man kann die Realität im System Schule auch erschließen, wenn man nicht direktes Teil des Systems ist oder war (wir verlangen von einem Mediziner, der eine Studie zur Wirkung von Droge XYZ macht, ja auch nicht, Teil der Drogenszene zu sein).”

Das ist doch auch wieder etwas anderes, denn die Mediziner*innen haben ja auch echte Daten. Drogen werden doch auf Inhaltsstoffe analysiert. Drogensüchtigen wird Blut abgenommen, das analysiert wird. Drogentote werden obduziert usw.
Weshalb sollten sich Mediziner*innen also Teil der Drogenszene sein.
Wenn Bildungsexpert*innen meinen, dass S*S besser im Ganztag lernen z.B. , dann frage ich mich, woran die das festmachen. Dabei befürworte ich Ganztag sogar prinzipiell.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und andere Forscher haben keine “echte[n] Daten” oder was?!
Das ist doch exakt der Punkt:

Man bekommt taugliches Datenmaterial und kann dies methodisch-technisch adäquat,analysieren, ökologisch valide, multivariate Rückschlüsse daraus ziehen etc. etc. etc., auch ohne Teil des Systems Schule zu sein.
Man soll bitte nicht so tun, als stocherten Sozialwissenschaftler per se aus dem Elfenbeinturm im Nebel, sondern sollte schlechte, nicht strapazierbare Forschung, Rückschlüsse, Meinungsäußerungen u.ä. kriterienbasiert(!) als solche kritisieren.

Für Ihr Bsp. der Behauptung des besseren Lernens im Gsbztag gilt dann z.B., dass diejenigen Forscher, die das behaupten, auch mit strspazierbaren Daten u./o. logischen, ekaboeierten (ebenfalls datenbasierten) Argumentationsketten intersubjektivierbar machen. Tun sie das nicht, kann man das ganz konkret kritisieren. Um das zu tin, müssen sie aber nicht Teil des Systems Schule sein… das ist eine komplett irrigie Vorstellung von Wissenschafz.

Wo ich allerdings mitgehe, ist die Feststellung, dass in den Erziehungs-/Bildungswissenschaften ein erhebliches Defizit an belastbarer(!) empirischer Forsching (vulgo: Erhebliches an schlechter Forschung) herrscht und man das disziplinintern nicht wahrnimmt oder gar ignoriert.

Küstenfuchs
2 Monate zuvor

Ich lese die ersten Sätze noch halbwegs sinnerfassend, denke dann an die räumlichen, sächlichen und besonders personellen Ausstattungen der Schulen auf der einen und die Bereitschaft der Politik, wirklich Geld in Bildung zu investieren, auf der anderen Seite. Und danach verflüchtigt sich der ganze Schwulstwerk zu einem “bla bla, blablablabla, blabla”

Sepp
2 Monate zuvor

Der größte Witz an der Debatte:

Kinder sollen lernen, selbstständig zu lernen. Sie sollen befähigt werden, sich selbst Wissen anzueignen.
Aber das doch bitte so, dass die Lehrkraft eine ganz individuelle Diagnostik (nicht “Test”, das wäre böse) durchführt und dann für jedes einzelne Kind persönlich maßgeschneidertes Material bereitstellt…

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

@Sepp

Genau, der größte und auch der blödeste Witz.

“Kinder sollen lernen, selbstständig zu lernen.”

Ja wie jetzt?!

Sagten nicht einst wahrhaft himmlische Heerscharen von Bildungs-“Experten” (ernannt von sich selbst oder dem Sitznachbarn im “Experten”-Arbeitskreis(-Stuhlkreis? 😉 ) den ewiggestrigen Stümpern (aka Lehrern) an der Bildungsbasis (aka Schulen):
“Alle Kinder wollen lernen!”

“Welch Erkenntnis!” konnte man noch vor etwa 25 Jahren milde lächelnd denken.
Dann kam PISA mit allen bekannten Folgeerscheinungen (mir fällt ehrlich keine positive ein).

“Welch Irrtum!” muss man heute denken, wenn man tatsächlich in Schulen arbeitet …

“Kinder sollen lernen, selbstständig zu lernen.”
Lernen ist IMMER eine AKTIVE Tätigkeit.

Aktiv = selbstständig.
(Das Gegenmodell wäre der “Nürnberger Trichter”?)

Ich kann dieses weltfremde Gewäsch der “Experten” nicht mehr ertragen ohne Ganzkörperherpes befürchten zu müssen.

Personalgewinnungsmaßnahme:
“Experten” SOFORT in die Brennpunkt-Schulen in feste, unbefristete 🙂 Arbeitsverhältnisse – DORT werdet Ihr gebraucht!
Gehet hin und tut Gutes! 🙂

Marion
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

“Ganzkörperherpes”, das merk ich mir.
Darf ich das bei Bedarf auch verwenden, oder muß ich eine Klage wegen Verletzung des Urheberrechts fürchten?

Pit2020
2 Monate zuvor
Antwortet  Marion

@Marion

“Ganzkörperherpes” ist freeware. 🙂

Marion
2 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke. Bei manchen Debatten werde ich in Zukunft einfach nur noch “Ganzkörperherpes” ausrufen.
Wenn’s sehr schlimm ist, sogar zweimal hintereinander und bei furchtbar schlimm dreimal.
Das spart Zeit und Worte und drückt doch so viel aus. 😉

Gelbe Tulpe
2 Monate zuvor

Die kleinen Roboter werden die Schüler als Arbeitskräfte ersetzen. Dann wird man die Schulen nur noch für die Eigner der Roboter und Computer finanzieren wollen.

Lucsch
2 Monate zuvor

Dauerhaft spielen statt lernen … oh je, oh je … Gut ausgebildete Eltern werden ihre Kinder niemals auf eine solche Schule schicken, da eine richtige Schule alles andere als ein Animationsort ist. Es ist nicht sinnvoll, darüber zu diskutieren, sorry.

Mondmatt
2 Monate zuvor

Bevor ich über das Konzept selbst nachdenke wird mir etwas anderes klar.

Um solch ein Konzept um zu setzen bedarf es, bei aller geforderten Lehrermotivation, einiger Vorbedingungen.

  • Umfassende Fortbildung aller Kollegen und Kolleginnen, da das geforderte Konzept in keinster Weise der bisherigen Lehrerausbildung entspricht.
  • Personelle Aufstockung um Klassengrößen auf maximal 12 SuS pro Lerngruppe zu reduzieren.
  • Multiprofessionelle Unterstützung von Sozialarbeitern, Sprachförderlehrer und Psychologen in erheblich größerem Umfang als bisher
  • Ausreichend Räume mit entsprechender Ausstattung.

Das Kostet natürlich Geld, welches keiner in der KMK hat oder auszugeben bereit ist.

Schön wenn das Thema damit vom Tisch wäre.

Ich denke aber man wird Hattie wieder hinter dem Schrank hervorzerren, völlig falsch interpretieren und dann anhand des utopischen Schüler-Bilds aus den Elfenbeinturm der KMK den ganzen Kram einfach auf die Lehrer abwälzen.

Etwa so:
Also wirklich, unsere SuS sind doch alle lernwillige, hochmotivierte kleine Menschen die vom Elternhaus alle nötigen Voraussetzungen mitbringen und praktisch mit ihrer ganzen Existenz nach Bildung hungern.
Bei solch traumhaften Bedingungen sollte es doch auch mit den jetzigen Voraussetzungen möglich sein so ein Konzept um zu setzen. Da muss man nur ein wenig motivierter arbeiten.
So jetzt mal Schluss mit dem Gemecker und frisch ans Werk.

TaMu
2 Monate zuvor
Antwortet  Mondmatt

Schüler aller Art sind doch diese Wesen mit den leuchtenden Kinderaugen, die grundsätzlich glücklich in der Schule sind und bei der richtigen, begeisternden Lernmethode jederzeit zur Höchstform auflaufen!

Ureinwohner Nordost
2 Monate zuvor
Antwortet  Mondmatt

Die Idee mit der zweiten Ebene im Klassenraum finde ich toll.
Die muss auch nicht sehr hoch sein nur, dass man auf dem Schlafsofa noch bequem sitzen und schlafen kann. Und schalldicht

Bogert
2 Monate zuvor

“In diesem Sinne erweitern die Bildungsministerien ihre Prüfungsordnungen und ermöglichen darüber hinaus fächergemeinsame Prüfungen. Letztlich bedarf es auch einer Hinterfragung der bestehenden Versetzungsregelungen, wenn Noten zugunsten von alternativen
Leistungsdokumentationen zurücktreten.”

Das läuft auf die Abschaffung von zentralen Prüfungen mit einer juristischen Vergleichbarkeit hinaus. Wer daran glaubt, ist ein pädagogischer Träumer. Dieses Papier kann wie viele andere zuvor gleich in die Tonne. Ich kann mir die Politikersprüche dazu schon selbst formulieren.

Sandkatze
2 Monate zuvor

Experten sind nach meinem Empfinden die Lehrer vor Ort, nicht Forscher in der Ferne.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Ich habe soo gute Nachrichten für Sie:
https://www.news4teachers.de/2025/07/bildungsministerin-alle-grundschulen-muessen-qualitaetskonzepte-fuer-den-neuen-ganztag-erarbeiten/

Glückwunsch! Die Experten vor Ort setzten sich durch! 😀

Brennpunktschule
2 Monate zuvor

Die Autoren schreiben: “Was sollten Kinder und Jugendliche in der Schule lernen? … Die Vermittlung tradierter, curricular verankerter Wissensbestände reicht deshalb schon lange nicht mehr aus. Vielmehr muss die Schule Heranwachsende vor allem darauf vorbereiten, mit einer lebenslangen Unsicherheit bezüglich ihres eigenen Wissens umzugehen und sich eigenständig neue Wissensbestände zu erschließen. “

Das ist natürlich schon seit sehr langer Zeit Aufgabe von Schule. Auch zu einer Zeit, als die Autoren des Papiers selber zur Schule gingen. Die Prämisse einer fundamentalen “Kluft” zwischen den Anforderungen der Welt und den schulischen Kompetenzen wird oft als gegeben angenommen, aber nicht nachgewiesen. Dazu zwei Anmerkungen – die erste aus behavioristischer, die zweite aus lerntheoretischer Sicht.

1) Beobachtete Defizite bei Schülern sind häufig weniger auf ein veraltetes System oder einen veralteten Lehrplan zurückzuführen, sondern auf das Scheitern bei der Umsetzung der Grundlage: eine sichere, störungsfreie Lernumgebung zu schaffen. Wenn Schüler nicht lernen, sich zu konzentrieren, zuzuhören und sich an grundlegende soziale Normen zu halten, können sie weder “traditionelles Wissen” noch die geforderten “neuen Kompetenzen” erwerben. Die “Kluft” entsteht nicht, weil das System falsch gedacht ist, sondern weil die grundlegenden Voraussetzungen für das Lehren und Lernen oft nicht konsequent umgesetzt werden.

2) Aus einer lerntheoretischen Perspektive heraus könnte die “Kluft” daraus resultieren, dass im Unterricht grundlegende kognitive Prinzipien ignoriert werden – wie die begrenzte Kapazität des Arbeitsgedächtnisses bei Anfängern. Dann scheitern Schüler daran, jenes tiefe, vernetzte Wissen (Schemas) aufzubauen, das für die Bewältigung komplexer Probleme notwendig ist. Das Problem ist also nicht unbedingt das Wissen an sich, sondern eine mangelhafte “Verkabelung” im Gehirn aufgrund schlechter Didaktik.

Kompetenz erfordert Wissen. Höhere kognitive Fähigkeiten wie kritisches Denken, Problemlösung oder Kreativität sind keine abstrakten, vom Inhalt losgelösten Fertigkeiten. Sie sind das Ergebnis von reichhaltigen, gut organisierten Wissensstrukturen im Langzeitgedächtnis – sogenannten Schemas. Ohne einen soliden Fundus an “tradierten Wissensbeständen” gibt es nichts, worüber man kritisch nachdenken, was man kreativ kombinieren oder auf neue Probleme anwenden könnte.

Die Forderung, Schüler müssten sich “eigenständig neue Wissensbestände erschließen”, klingt wie (ineffektives) Discovery Learning für Anfänger. Für Novizen in einem Gebiet ist eine klare, lehrergesteuerte Instruktion (“direct instruction”) entscheidend, um eine Überlastung des Arbeitsgedächtnisses (“cognitive load”) zu vermeiden und überhaupt erst ein Grundwissen aufzubauen, von dem aus sie später selbstständig agieren können. Die Autoren der Empfehlungen sind heute fähig, sich selbstständig Wissen zu erschließen, weil sie während ihrer Ausbildung durch ein strukturiertes, wissensbasiertes System die notwendigen Schemata im Langzeitgedächtnis aufgebaut haben. Die Autoren verwechseln die Fähigkeiten eines Experten (sie selbst) mit den Bedürfnissen eines Anfängers (der Schüler).

Die Autoren schreiben: “Es braucht Commitment und Selbstverpflichtung”.
Ihnen kann versichert werden: dieses Commitment und Selbstverständnis der professionellen Arbeit gibt es bereits. Es ist eine negative Illusion zu glauben, dass es nur mehr Anstrengung von Seiten der Lehrkräfte bedürfe, damit alle pädagogischen Wunder wahr werden. Die geforderte Schul- und Unterrichtsentwicklung muss sich in der Tat nicht auf die Umsetzung vager pädagogischer Moden (“variable Lehr-Lern-Arrangements”) richten, sondern auf die konsequente Anwendung evidenzbasierter, lernpsychologisch wirksamer Methoden und die Etablierung einer stabilen Verhaltenskultur.

Was die Autoren zum Thema Prüfungskultur vorschlagen, ist hochproblematisch und potenziell schädlich. 
Es gibt unverzichtbare Funktionen von Leistungsmessung und Bewertung. Zunächst ist der aktive Abruf von Lerninhalten eine der effektivsten Lernmethoden. Eine objektive, individuelle Rückmeldung ist nötig, damit Schüler nicht in die “Illusion of Competence” tappen – sie glauben, etwas zu können, aber es ist nicht abrufbar im Langzeitgedächtnis verankert. 
Schule ist nicht nur ein Lern-, sondern auch ein sozialer Raum, der auf das Leben vorbereitet. Dazu gehört auch der faire Wettbewerb. Eine klare, vergleichbare Leistungsbewertung ist ein Akt der Fairness und Transparenz. Sie ermöglicht eine gerechte Allokation von Chancen (Studienplätze, Ausbildungsplätze) basierend auf nachgewiesener Leistung. Alles andere wäre Willkür. 
Klare Kommunikation mit den Eltern ist essenziell. Eine Note oder eine klare Beurteilung ist ein unmissverständliches Signal, das Eltern hilft, die Leistung ihres Kindes einzuordnen und es zu unterstützen.

Der Vorschlag der “Empfehlungen”, Prüfungen kooperativ zu erbringen und Schülerfeedback in die Bewertung einzubeziehen (wie soll das genau aussehen), untergräbt diese fundamentalen Funktionen. 
“Kooperativ erbrachte Prüfungsleistungen” sind ein lernpsychologischer Widerspruch. Lernen ist ein individueller Prozess im Gehirn. Eine Gruppenprüfung kann nicht zuverlässig messen, was jeder einzelne Schüler wirklich in seinem Langzeitgedächtnis verankert hat. Sie misst eher die Dynamik der Gruppe oder die Leistung des stärksten Mitglieds. Sie verschleiert den individuellen Lernstand und beraubt den Schüler der wichtigsten Rückmeldung: “Was kann ich wirklich?” 
Zudem untergraben kooperativ erbrachte Prüfungsleistungen die individuelle Verantwortlichkeit. Bis jetzt ist diese noch die Grundlage unserer Gesellschaft (bei allen Einschränkungen, die sie unterliegt).
Es wird im Text nicht weiter ausgeführt, wie “Einbeziehung von Schüler:innenfeedback bei der Leistungsbewertung” aussehen soll. Man weiß allerdings sehr genau, dass Schüler, insbesondere leistungsschwächere, notorisch schlecht darin sind, ihre eigene Kompetenz einzuschätzen (Dunning-Kruger-Effekt). 

Das Papier verwechselt den Lernprozess mit der Leistungsmessung. Kooperatives Lernen ist wertvoll. Kooperatives Prüfen hingegen ist problematisch, weil es den individuellen Lernerfolg nicht mehr messbar macht. Es opfert Objektivität und Fairness auf dem Altar einer falsch verstandenen Partizipation. Die “mutige Steuerung”, die hier gefordert wird, wäre in der Praxis ein Schritt weg von klaren Standards und hin zu Beliebigkeit und Ungerechtigkeit. Es ignoriert die Notwendigkeit von “Desirable Difficulties” (wünschenswerten Schwierigkeiten). Eine Prüfung ist anstrengend und soll es auch sein. Der individuelle, aktive Abruf von Wissen unter Anstrengung ist der eigentliche Lernbooster. Diesen Prozess durch Gruppenarbeit zu erleichtern, mag die Prüfung angenehmer machen, reduziert aber ihren Lerneffekt drastisch.

real_anka
2 Monate zuvor
Antwortet  Brennpunktschule

Brennpunktschule: 1, Bertelsmann Stiftung: 0.
Chapeau!

Teacher Andi
2 Monate zuvor
Antwortet  Brennpunktschule

Volle Zustimmung, Experten wie Sie würden im Schulsystem mehr Sinn machen.

Karin B.
2 Monate zuvor

Sperrt doch einfach mal die “Expert*innen” weg und lasst uns in einem wieder stabilisierten und ineineinandergreifenden Schulsystem Unterricht halten und Erziehungsarbeit leisten. Lehrkräfte können und wollen das! Hilfreich wäre auch, sich beim Fachsimpeln im Elfenbeinturm an der Realität zu orientieren und nicht an den Vehältnissen von Wolkenkuckucksheim…

schwierig,schwierig,schwierig
2 Monate zuvor

Zukünftig werden die Länder den Wohlstand haben, die Toptechnologien entwickeln und auf den Markt bringen können. Wie und wo sollen den die Spitzenkräfte im Bereich Physik, Chemie, Biologie, Mathematik Robotik, Informatik, ….. herkommen, wenn nicht “eine Auslese” stattfindet und die Besten sich nicht zu Höchstleistungen motivieren.

Frankolikosky
2 Monate zuvor

Das Problem sind die mindestens 50% SchülerInnen die kein Interesse an Bildung haben. Das ist ein gesellschaftliches Problem. Die muss ganz klar auch Leistungsbereitschaft einfordern. Und als nächstes muss sich Bildung und Einsatz lohnen durch deutlich höhere Löhne und Aufstiegschancen.

Horst Költze
2 Monate zuvor

Die Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung zum Wandel der Lern und Prüfungskultur werden seit mehr als einem Jahrzehnt in der staatlichen Alemannenschule Wutöschingen mit Erfolg realisiert: Schulpreis 2019 und 2021, „Freiland-Abitur“ (Rektor Ruppana) mit besserem Ergebnis als der Landesdurchschnitt –
allerdings mit einer entscheidenden, fundamentalen Ausnahme:
den Schülerinnen und Schülern der Alemannenschule gelingen ihre Erfolge
–    ohne “datengestützte Lernverlaufsdiagnostik“ als Fußfessel und
–    ohne „konsequent datengestützte Steuerung auf allen Ebenen des Systems“.
Die reglementierenden Bedingungen der Empfehlungen 8 und 9 machen aus dem Raum für autonom selbstorganisiertes Lernen ein eingegrenztes Wildgehege mit vorgegaukelter Freiheit.
 

Marta
3 Tage zuvor

Ich bin aus dem Schuldienst 2021 ausgeschieden und habe in Berlin die Implementierung der neuen Rahmenpläne erlebt und an der angeordneten Erstellung schulinterner Curricula mitgewirkt. Zzsättliche Arbeit für alle Kolleg/innen.
In den Rahmenlehrplänen geht es nu noch um Kompetenzen, nicht um Lernwissen. Vielleicht sollten die Forscher diese Pläne mal lesen.

Dr. Schütze
3 Tage zuvor

Ja, Lernen können ist absolut wichtig in der Gesamtlebenszeit. Und lernen kann man es am “einfachsten” in der Schule. Und lernen ist schwer und aufwendig und erfordert viel Eigenmotivation.

Denken können ist auch wichtig. Funktioniert aber nur mit Hintergrundwissen, das man hat, denn wo nichts ist kann man auch nichts konstruktiv oder kausal verknüpfen.

Bulimie lernen ist hier bereits fatal.

Sapere aude ! funktioniert nur wenn eigenes Wissen besteht.

Ach ja. Stellen Sie mal Fragen an KI oder suchen die passende Fachliteratur, wenn sie zuwenig wissen um die Frage geeignet zu formulieren. Geht nicht.
Hilflos vor ChatGPT.

Ein breiter Wissensfundus ist immer hilfreich, auch wenn man unter Umständen die Politik dann nicht mehr versteht.

Aber vielleicht wird deshalb in Bayern die Schreibschrift (demnächst Lesen, Schreiben, Wissen lernen — kann ja alles KI) abgeschafft um einfachere Bayern zu haben, die leichter zu führen sind.