
Erstmals ist am Freitag die sogenannte Kindergarten-Kommission im Thüringer Landtag zusammengekommen. Das Gremium aus Wissenschaft, Kommunen und Kreisen, Elternvertretungen, Gewerkschaften und Politik soll Lösungen für das in Thüringen drohende Kita-Sterben finden.
Es sei ein großer Erfolg, dass alle Akteure an einem Tisch sitzen und sich das Problem vergegenwärtigt hätten, so die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Ulrike Grosse-Röthig. Es sei deutlich geworden, dass es dringend eine Landesstrategie brauche, in der kommunale und Kreisgrenzen keine Rolle spielen. «Im Moment wird es wirklich darauf ankommen, ein Moratorium zu bilden, damit uns die Fachkräfte nicht abwandern», erneuert Grosse-Röthig die Forderung der Linken nach einem Entlassungstopp in Kitas nach sächsischem Vorbild.
Mehr Betreuungsqualität durch weniger Kinder
Historisch niedrige Geburtenraten führen dazu, dass immer weniger Kinder in die Kindergärten kommen. Die Kommunen reagieren teils mit Kita-Schließungen, Träger reduzieren Wochenarbeitsstunden bei Erzieherinnen und Erziehern. Doch in dem Problem stecke auch eine Chance, so Grosse-Röthig. Denn weniger Kinder bei gleichbleibend viel Personal führten automatisch zu einer Verbesserung des Betreuungsschlüssels. «Wir haben jetzt die Chance, bei gleichbleibenden Kosten deutliche Qualitätsverbesserungen zu machen.»
Dirk Hoffmeister, bildungspolitischer Sprecher der BSW-Fraktion, verweist darauf, dass der vom Landtag verbesserte Betreuungsschlüssel erst von rund 60 Prozent der Thüringer Kitas umgesetzt worden ist. Es entstehe aktuell ein «Betreuungsmehrbedarf». Nun müsse es darum gehen «eine entsprechende Lösung zu finden, die im Sinne unserer Kinder ist».
CDU-Fraktionschef Bühl: Ergebnisse bis Mitte 2026
Die Landesregierung hatte noch unter Rot-Rot-Grün mit Hilfe der CDU das Kindergartengesetz geändert und den Betreuungsschlüssel verbessert. «Daran wollen wir festhalten», so die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Carolin Gerbothe. «Gleichzeitig müssen wir gemeinsam mit den kommunalen Vertretern ausloten, wo wir Einsparungen treffen können, um die Haushalte dauerhaft solide aufzustellen.» Der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Bühl spricht sich aus für «wohnortnahe Lösungen, die für alle Sinn ergeben.» Notwendig sei ein koordinierter Transformationsprozess. Ergebnisse fordert Bühl bis spätestens Mitte kommenden Jahres. News4teachers / mit Material der dpa
Trotz Kinderwunsch: Deutschlands Geburtenrate sinkt auf historischen Tiefstand
Ich sehe die Chance, dass es sich Paare zweimal überlegen werden, eine Familie in einem Bundesland zu gründen, welches sich nicht um den Nachwuchs kümmert, sondern anteilnahmslos zuschaut, bis es irgendwie passt (von lokalen Engpässen ganz abzusehen…)
Absolute Zustimmung von mir
Ich sehe eher die Wahrscheinlichkeit, dass der prognostizierte Geburtenrückgang in einigen Jahren zum Personalabbau führt — mindestens aber zur nicht weiteren Besetzung von frei werdenden Stellen. Wer sich also jetzt überlegt, ein Kind in die Welt zu setzen, muss hoffen, dass die KiTa-Situation in drei Jahren noch so ist, wie aktuell verlautbart.
Volle Zustimmung meinerseits!
Aber warten wir mal die Prognosen ab – in der Regel überstehen die nur einen Gipfel (jedweder Art) mit Trump -__-