MAINZ. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz jubelt: Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm und der von ihr geleitete Expertenrat im Bundeswirtschaftsministerium haben in einem „Impulspapier“ Reformen für eine neue Ruhestandsregelung vorgeschlagen, die eine Einbeziehung von Beamtinnen und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung ausdrücklich ausschließen. Für den Verband ein Grund, der Ökonomin Beifall zu spenden – doch er übersieht dabei, dass Grimm dafür den Beamtenstatus von Lehrkräften zur Disposition stellt.

Die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Cornelia Schwartz erklärt, sie begrüße die „eindeutige und mutige Positionierung“ des Expertenrats. „Es ist gut und sinnvoll, dass das aus hochkarätigen Ökonomen bestehende Gremium (…) es wagt, den populistisch geprägten Forderungen gewisser Politikerinnen und Politiker, die gesetzliche Rentenversicherung durch die Einbeziehung von Beamtinnen und Beamten zukunftsfest zu gestalten, entschieden widerspricht“, so Schwartz in einer Mitteilung. Damit habe die Wirtschaftsweise Grimm die Position des Philologenverbands übernommen.
Was Grimm und ihr Expertenrat vorschlagen
Tatsächlich fordert das von Grimm geleitete Gremium in dem „Impulspapier“, dessen Inhalte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nun vorgestellt wurden, tiefgreifende Reformen: eine Kopplung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung, die Anpassung von Bestandsrenten an die Inflation statt an Löhne, die Wiedereinführung des Nachhaltigkeitsfaktors und eine stärkere private Vorsorge.
Die Beamtenversorgung in die gesetzliche Rentenversicherung zu überführen (wie von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, SPD, unlängst vorgeschlagen), wird verworfen – mit dem Argument, es handle sich alles in allem um ein Nullsummenspiel. Mit Blick auf die gesetzliche Rentenversicherung heißt es: „Die höhere Lebenserwartung der Beamten ist für die Tragfähigkeit der Altersvorsorge eher ungünstiger.“
Und was der Philologenverband dabei übersieht
Neu ist das allerdings nicht. Schon im Mai hatte Grimm in einem Interview mit der Rheinischen Post erklärt, dass eine Überführung der bestehenden Beamten in die Rentenkasse kein Problem löse: „Es ist ein Nullsummenspiel.“ Dafür allerdings regte Grimm an, den Beamtenstatus drastisch einzuschränken. über eine Abschaffung der Verbeamtung von Lehrkräften und Professoren nachzudenken. Für Polizei und Justiz sprächen gewichtige Gründe für die Verbeamtung. „Bei Lehrkräften und Professoren könnte man zum Beispiel darüber nachdenken, sie nicht mehr zu verbeamten“, sagte sie damals wörtlich. Das dürfte dem Philologenverband allerdings nicht gefallen.
Tatsächlich warben Philologen-Bundesvorsitzende Prof. Susanne Lin-Klitzing und VBE-Vize-Vorsitzende Simone Fleischmann erst in dieser Woche in Bundestag dafür, den Beamtenstatus für Lehrkräfte zu erhalten. „Die Beschäftigten sind das Fundament unseres Bildungssystems. Es sind die Kolleginnen und Kollegen in den Kitas, Schulen und Hochschulen, die die Maßnahmen der Politik letztlich umsetzen müssen. Dafür braucht es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine erstklassige Ausbildung und attraktive Arbeitsbedingungen, damit die Beschäftigten Qualität, Chancengerechtigkeit und Teilhabe sichern und in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche ihrer zentralen Rolle in der Gesellschaft gerecht werden können“, erklärten sie bei einem Treffen mit Misbah Khan, der stellvertretenden Fraktionschefin der Grünen.
Die in der Debatte über den Beamtenstatus verbreitete Forderung, Lehrkräfte künftig nicht mehr zu verbeamten, wiesen die beiden Vertreterinnen des Deutschen Beamtenbundes dbb (dem Dachverband von Philologenverband und VBE) entschieden zurück: „Die Forderung verkennt die zentrale gesellschaftliche Relevanz von Lehrkräften und erweist dem Beruf sowie dem ganzen Bildungssystem einen Bärendienst. Der Beamtenstatus für Lehrkräfte ist unverzichtbar!“ News4teachers
 
                








Die Diskussion hat mittlerweile einen solchen Umfang angenommen, dass der Beamtenstatus für Neulehrer (und wahrscheinlich auch für Verwaltungsbeamte) fallen wird. Wir werden sehen, wie das in Zukunft läuft. Eventuell reicht es dann später trotzdem, um gute Leute anzuziehen, wenn man so sieht, was in anderen Wirtschaftsbereichen los ist. Aber die Menschen werden auch bereit sein früher zu kündigen und zu wechseln.
Den Status der jetzigen Beamten wird wohl keiner antasten. Könnte so laufen, wie bei der Post damals. Aber ich mach mir da keine Illusionen, dass ich die volle Pension bekommen werden. Irgendwann wird das Geld alle sein… Projekt Eigenfürsorge läuft auf Hochtouren.
Der Bund muss was tun, um die Länder zu entlasten. Die Personalkosten im Schulbereich bieten eben erhebliches Einsparpotentiales. Die Länder brauchen nämlich ganz dringend Kohle, um die Kommunen von den Altschulden zu befreien. Die Länderregierungen wissen nämlich auch nicht, wie sie als Zwangsverwalter anstelle der Kommunalverwaltungen deren Probleme in den Griff bekommen könnten.
“Die Personalkosten im Schulbereich bieten eben erhebliches Einsparpotentiales.”
Völlig richtig. Personalkosten machen über 40% der Länderetats aus und die größte und teuerste Gruppe sind…
Genau!
Nur dies steckt hinter der aktuellen medialen Kampagne.
Und jetzt soll auch noch das Pfand für “Leergut” erhöht werden.
Oh, gut! Meine Arbeitgeber, allesamt Säufer – denn ich finde fast nur Bierdosen, bieten mir also ne Gehaltserhöhung?
Wenn Lehrkräfte nicht mehr verbeamtet würden, sondern nach TVdL beschäftigt würden, wären die Personalkosten der Länder aber bis zur Versetzung in den Ruhestand deutlich höher als bei Beamten. Erst wenn diese höheren Kosten nach einer Zahl von X Jahren Ruhestand kompensiert wären, würde die Sparphase beginnen.
Die Zeit, in der beide Systeme parallel finanziert werden müssen, wird die Haushalte stark strapazieren. Die Frage stellt sich, ab welcher Anzahl von Ruhestandsbeamten ist der break-even erreicht.
Das wird u.a. auch davon abhängen, ob die bei aktiven Angestellten höheren Kosten bis zur Versetzung in den Ruhestand aufgezinst würden und falls ja mit welchen Zinssätzen.
Ausgangslage ist selbstverständlich das sozialversicherungspflichtige Brutto abzüglich der Sozialversicherungsbeiträge.
Warum sollte das so sein? Die Rechnungshöfe rechnen mit den gesamten Personalkosten für die jeweiligen Mitarbeiter. Das finde ich auch deutlich sinnvoller.
Weil sie es bei den Angestellten nur bis zum Ausscheiden aus dem sozialversicherungspflichtigen Erwerbsleben tun.
Aber bis zu diesem Zeitpunkt werden eben die gesamten anfallenden Personalkosten gerechnet, statt SV-Bruttogehalt abzüglich SV-Beiträge. .
Wie also die Vergleichbarkeit zur Besoldung rechnerisch erzeugen?
Die jeweiligen gesamten Personalkosten beider Gruppen gegenüberstellen, so wie es die Rechnungshöfe bisher auch getan haben?
Okay, dann anders ausgedrückt, ich hätte gerne die Aufstellung für angestellte und verbeamtete Lehrkräfte in Vollzeit aufgeteilt in die aktive und die passive Phase.
Während der aktiven Phase ist der Angestellte wegen Brutto-Entgelt + AG-Anteil an den SV-Beiträgen teurer. Ab Verrentung kostet er dann nichts mehr.
Auf der anderen Seite die verbeamteten Lehrkräfte, da müssen nur Bezüge und die Beihilfekosten getrennt nach Dienstzeit und Ruhestand gelistet werden. Daraus resultiert die Frage, ab welchem Alter bzw. nach wie vielen Jahren im Ruhestand der Beamte teurer wird als der Angestellte.
Wenn Sie das gerne so hätten, dann ist das halt so.
Ich finde es halt besser bei beiden Gruppen die gesamten anfallenden Personalkosten zu berechnen. Also z.B. Gesamtkosten für technischen Amtsrat vs Gesamtkosten für angestellten Ingenieur so wie das in den Gutachten der Rechnungshöfe getan wurde.
Die jeweiligen Gesamtkosten?
Bei einem Verhältnis von etwa 3:1.
Die jeweilen Gesamtkosten, die bei Anstellung und Dienstzeit als Beamter oder bei Anstellung und gleicher Dienstzeit im Angestelltenverhältnis anfallen würden.
Was mit 3:1 meinen, weiß ich nicht.
Und Sie ziehen daraus den Schluss…. lieber gar nichts tun und alles so lassen, bis das System kollabiert?
Wie kommen Sie darauf?
Es geht allein um die Berechnung der anfallenden Personalkosten für den Arbeitgeber. Ich kann halt nicht nachvollziehen, warum man da bei Angestellten nicht mir allen anfallenden Kosten rechnen sollte, sondern nur mit SV-Bruttogehalt abzüglich der SV-Beiträge.
Ich sehe das genauso wie Sie, allerdings glaube ich eher, dass das Niveau der dann neu angestellten Lehrkräfte deutlich niedriger sein wird. Es wird wesentlich größere Unterschiede zwischen den Schulen als heute geben, weil Privatschulen auf dem Personalmarkt schlagartig wettbewerbsfähiger werden würden. Die Fluktuation der Lehrkräfte wird zunehmen und der Lehrermangel in Brennpunkten und in strukturschwachen Regionen nimmt zu.
Ich hätte nichts dagegen, wenn man mir in ein paar Jahren den Vorruhestand anbieten würde, wie dies damals bei der Post gemacht wurde. Die Leistungsfähigkeit des Staates wird definitiv sinken und damit wird der Druck auf die Pensionen steigen. Ich sorge für diesen Fall ebenfalls schon lange privat vor.
Warum sollten Privatschulen auf dem Personalmarkt punkten? Privatschulen zahlen in der Regel schlechter als der ÖD.
Die haben aber zumeist die schnuckeligeren Schüler:innen. In der privaten Schule in der Nachbarschaft wollen die Kolleg:innen nur wegen einer Verbeamtung weg.
Unsere Waldorfprinzen und – prinzessinnen waren gar nicht schnuckelig und deren anspruchsvolle Eltern noch weniger.
Ich spreche von 2 privaten Gymnasien und nicht von Tingeltangel-Schulen.
Sagen aber nichts über die Schulträger.
Privatschulen haben aber häufig viel bessere Rahmenbedingungen! Das ist durchaus ein Kriterium!
Wenn Lehrkräfte nicht mehr verbeamtet werden, führt dies zu einer monatlichen Gehaltseinbuße von mehreren hundert Euro sowie dem Wegfall der PKV und der guten Altersversorgung. Damit näheren sich die Löhne und das finanzielle Gesamtpaket deutlich an das Niveau der Privatschulen an. Dort gibt es häufig bessere Arbeitsbedingungen und ein Teil der Lehrkräfte wird dann auf jeden Fall wechseln, wenn die Gehaltsunterschiede gering sind.
Sie selbst sind in Brandenburg vermutlich nicht davon betroffen, aber als Lehrer an einer Brennpunktschule in Berlin würde ich einen Wechsel in Betracht ziehen, auch wenn ich dann etwas weniger verdiene. Durch den Angestelltenstatus wird es generell auch einfacher unterschiedliche Schulen auszuprobieren und dann die für sich beste auszuwählen.
Der Hauptgrund, weshalb es heute vergleichsweise wenige Privatschulen in Deutschland gibt, ist der Beamtenstatus. Hierdurch werden Lehrkräfte an der aktuellen Schule festgezurrt und die Privatschulen können unmöglich ein höheres Gehalt bieten.
In den nächsten 10-15 Jahren wird ein “deutscher Milei” den Beamten (und allen anderen auch!) alle “Privilegien” nehmen… die Krise** wird es erzwingen.
** Und ich vermute, die wird genau zu diesem Zweck inszeniert
und als triumphaler Sieg der Gerechtigkeit und Solidarität dargestellt.
Es ist für jeden mittlerweile möglich, eine Kostenschätzung selbst zu generieren. Gemini anwerfen, die aktuellen Beihilfekosten vergleichen lassen damit, wenn für allen aktiven Beamten und denen im Ruhestand KV Beiträge zu entrichten wären. Dann ausrechnen lassen, wenn für alle Beamten auch die anderen Pflichtbeiträge fällig werden, für Pensionäre bleibt es bei den Krankenkosten. Ca. 47 Milliarden Euro würden die Vorschläge, würden sie heute umgesetzt werden, kosten. Man muss dann aber auch die 7 % den “Beamten” zurückerstatten, die schon jetzt für die Pensionsrückstellungen seit 1953 jährlich vom Jahreslohn einbehalten werden. Damit würden aber auch die Einnahmen der „Kassen“ steigen, weil ja das dann höhere Jahreseinkommen zählt.
Die Mehrkosten lassen sich etwas schwieriger und nur sehr unsicher kalkulieren, ich komme auf ca. 6 bis 8,7 Mrd. Euro.
Das Land Hessen hatte bis 2020 die Pflicht , 60 Mrd. Euro in einen Pensionsfonds zu zahlen, davon sind 2 angekommen.
Also jetzt mal ehrlich, ist den Leuten klar, was da auf die Haushalte zukommen würde???
Da gibt es wirklich für niemanden was zu jjubeln , nur zu fragen, was für Deppen bisher Haushaltsplanungen machen durften
Keine “Deppen”, die wissen und wussten genau was sie tun…
Vom Staat selbst verwaltete “Pensionsfonds” sind wie die Wurst, die vom Hund bewacht wird (siehe Schleswig-Holsten + Norhtvolt).
Das mag alles so irgendwo niedergeschrieben sein. Juckt bloß keinen Politiker mehr, wenn keine Kohle mehr für Bildung ausgegeben werden kann (*hust*). Dann wird einfach eine Notsituation der Haushalte deklariert und es gibt eine Besoldungskürzung. Gab es doch schon mal, oder irre ich mich?
Liebe Studierende der Lehrämter,
es wird Zeit sich von einem nun wertlosen Studiengang abzuwenden und etwas Sinnvolles zu studieren.
Es wird in den nächsten Jahren keine Änderungen geben. Lehrer sind Landesbeamte. Die Länder werden sich niemals auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen.
Was sie auch nicht müssen. Stichwort: föderaler Wettbewerb
Bayern wird verbeamten und die Besten Lehrer abgrasen.
Da kann die Grimm reden soviel sie will…herrscht die Schulpflicht, muss der Dienstherr durch Verbeamtung tätig werden um flächendeckend die Schulversorgung zu gewährleisten.
Warum dann die angestellten Lehrer?
eben, die gibt es auch noch. hört auf mit jammern
Wer jammert denn hier?
Es jammert keiner…war nur ne Feststellung.
Weil manche nicht die Verbeamtungskriterien erfüllen.
Ja, schon blöd, wenn man jahrelang im falschen Bundesland gearbeitet hat, und nun die Altersgrenze reißt, nicht wahr?
Also wegen Altersdiskriminierung oder Bodyshaming …
Das sind finanzielle Überlegungen. Warum soll man jemanden, der sich mit 50 Jahren für den Lehrerberuf entscheidet, eine Pension bezahlen? Für die paar Jahre wäre das finanziell unverantwortlich. Es ergibt auch keinen Sinn für übergewichtige Menschen einen Beihilfeanspruch zu generieren, der dann dankend ausgenutzt wird.
Sie möchten ja scheinbar jeden verbeamten, egal welche Konsequenzen dies dann für die Landeskasse hätte.
Altersgrenze NRW nach Anhebung 38 Jahre, nicht 50. Es folgen also noch gut 30 Jahre beruflicher Tätigkeit.
Aber warum werden dann Beamte, die NACH ihrer Verbeamtung diese Kriterien nicht mehr erfüllen, ewig weiter privilegiert?
Also, wenn ich zwei Jahre vor der Verbeamtung 50kg zunehme oder psychische Probleme bekomme, habe ich verloren. Wenn ich zwei Jahre nach der Verbeamtung 50kg zunehme oder psychische Probleme bekomme oder anderes und nichts mehr leisten kann, dann habe ich auf ewig ausgesorgt?
Das ist ein Gerechtigkeitsunding sondergleichen und wir reden hier ja wirklich über Leute, die genau dieselbe Arbeit ausüben.
Sie können direkt nach der Lebenszeitverbeamtung anfangen zuzunehmen. Sie müssen nicht bis 50 abwarten.
Man möchte gerechte Gleichbehandlung, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn jemand erst mit 50 Lehrer werden möchte und jemand anderes mit 28, dann ist die Ausgangslage nicht gleich und deshalb können hier auch nicht die gleichen Bedingungen greifen. Der ältere Bewerber weiß worauf er sich einlässt und er wird dann genauso behandelt wie die anderen angestellten Lehrkräfte.
Dann ist er in NRW 8 Jahre zu spät, die Altersgrenze für die Verbeamtung liegt mittlerweile bei 42 Jahren.
Wo soll der Nachteil sein, weder der jüngere, noch der ältere Lehrer zahlen je in die Pensionskasse ein, also ist es doch völlig egal, ob man mit 28 oder mit 45-50 verbeamtet wird, ist nicht teurer, aber füllt die Lücken …. Ich verstehe Ihre Argumentation nicht. Und jetzt kommen Sie mir nicht, dass ältere Kollegen öfter krankheitsbedingt ausfallen als jüngere, das stimmt nämlich keinesfalls.
Da fehlen das Basiswissen über die Berechnungsgrundlagen der Pensionshöhe.
Das Beamtensystem beruht auf einem lebenslangen Treueverhältnis. Wer erst mit 50 beginnt, hat seine besten Jahre beruflich anderweitig genutzt und dort hoffentlich auch gut verdient. Weshalb sollte der Staat dann eine besondere Fürsorgepflicht im Ruhestandsalter haben (Pension+Beihilfe), wenn die Person vielleicht nur 15 Jahre als Lehrkraft gearbeitet hat? Ehrlich gesagt verstehe ich überhaupt nicht, was es an solchen Selbstverständlichkeiten nicht zu verstehen gibt.
Der Glaube, dass alle Gehälter identisch sein müssen, ist einfach ein Irrglaube. Sowas wie Gerechtigkeit gibt es auch nicht. Selbst wenn alle auf den Cent genau das gleiche verdienen, unterscheidet sich der Arbeitseinsatz/die Qualität/die Verantwortung/die Schulfächer, was dann bei gleicher Bezahlung auch wieder ungerecht wäre. Wenn Sie unzufrieden sind, dann ändern Sie etwas an Ihrer Lage.
Die Gehälter der angestellten und verbeamteten Lehrer sollten aber sehr wohl identisch sein, und auch die Altersversorgung.
Ich bin nicht unzufrieden, aber in unserer heutigen Zeit, in der alle auf die Rentner (Boomer) losgehen, sollte man vielleicht auch den hohen Kostenfaktor Pensionen in die Überlegungen miteinbeziehen. Man sieht doch immer deutlicher, wie sehr die Privilegien ausgenutzt werden.
Schulpflicht gab es auch in den Bundesländern, die jahrelang Lehrkräfte nur im Angestelltenverhältnis beschäftigt haben.
Ja…solange Angestellte die Aufgaben der Beamten 1:1 klaglos fortsetzen hat der Arbeitgeber keinen Grund daran was zu ändern.
Aber jeden Bundesland verbeamtet doch mittlerweile wieder…das hatte doch auch seine Gründe.
Geil, wie Sie die Angestellten so entmündigen! Bevor Sie den Mund so aufreisen, sollten Sie genau darüber nachdenken, weshalb es sehr viele Angestellte im Schulberieb gibt und vielleicht über Ihre eigene Schule hinaus schauen.
Ich entmündige die angestellten Kollegen überhaupt nicht.
Aber wenn die Angestellten alles abfangen was von oben kommt und normalerweise arbeitsrechtlich schwierig ist ( Abordnungen, Verzicht auf Streik, §44) dann ist da halt auch nicht zu helfen.
Das wären Druckmittel…wir Beamte haben null Druckmittel. Können höchstens Klagen und dann hoffen, dass die Gerichte irgendwann mal was tun.
Sie haben vollkommen Recht. Ich bin neu in diesem Bereich und wirklich schockiert darüber, wie mundtot die Angestellten sind. Dennoch sehe ich auch die Gewerkschaften in der Mitverantwortung.
Diese Menschen – ahnungslos oder vielleicht auch informiert – müssen aufgeklärt werden. Meiner Einschätzung nach liegt es nicht im Interesse mancher Gewerkschaften, die besonderen Rechte der Angestellten hier konsequent zu verteidigen.
Auf der anderen Seite muss man erwähnen, dass alle, die die Verbeamtung annehmen, einen Teil ihrer Rechte praktisch „verkaufen“.
Der Arbeitsvertrag zwingt sie dazu.
Das hat funktioniert, solange die Arbeitslosigkeit hoch war, die Schülerzahl gesunken ist und mehr Lehrkräfte als benötigt ausgebildet wurden. Mittlerweile funktioniert das nicht mehr.
Wir sind gerade wieder auf dem Weg dahin. Im Automotive-Segment werden gerade sowohl bei den OEM als auch bei den Zulieferern höhere Zahlen von Beschäftigten freigestellt, darunter auch eine Vielzahl von Ingenieuren. Dazu kommt dann noch der Ing-Nachwuchs, der erst einmal nicht eingestellt wird.
Es wäre an der Zeit, detailliert die Knackpunkte/Privilegien im Beamtenrecht zu benennen und sie mit analogen Lösungen in den anderen Eu-laendern zu vergleichen.
Kein Problem – Rente wie in Frankreich oder Griechenland, Arbeitsbedingungen wie in Dänemark ?
Cool, ent-beamtet mich JETZT.
Ohne “be”.
Au ja, in Frankreich wäre ich jetzt schon 3 Jahre in Rente ohne Abschläge, wie geil ist das denn?
Was hat die von der Philologenverbandsvorsitzenden aufgeführte Begründung von “eine erstklassige Ausbildung und attraktive Arbeitsbedingungen”, die gesichert werden müssen, mit dem Beamtenstatus zu tun? Gerade bei diesen beiden Faktoren gibt es doch gewaltige Mängel, die u.U. auch mit der Verbeamtung zu tun haben, da man keiner Kritik ausgesetzt ist und keine Proteste zu erwarten hat. Die Angst um den Verlust der Pfründe und vielleicht das Ende des bequemen Abwartens scheint recht stark zu sein, wenn man solche unfundierten Argumente bringt.
In welcher Welt sind denn angestellte Lehrkräfte stärker “in der Kritik” ?
Die werden genau so “gehalten” oder “gefeuert” wie Beamte, macht in der Praxis keinen Unterschied.
Ansonsten wäre das “wirtschaftsübliche” Vorgehen für mich auch ok – da wäre meine Antwort dann sinngemäß :”Interessiert mich null, kündigt mich doch. Ach sooooo, könnt ihr garnicht, weil Mangel ? Ohhhhh schaaaaade…”
Mit den Vorteilen einer “Verwirtschaftlichung” ziehen dann eben die “Nachteile” auch ins Schulhaus mit ein… /shrug
Mit “Kritik ausgesetzt” meinte ich den Dienstherrn, denn der kann doch entscheiden, was er möchte, und sich dann bequem zurücklehnen, über jede Kritik erhaben. Ich “kritisierte” damit die Behauptung von Frau Lin-Klitzing, die den Beamtenstatus folgendermaßen verteidigt:
„Die Beschäftigten sind das Fundament unseres Bildungssystems. Es sind die Kolleginnen und Kollegen in den Kitas, Schulen und Hochschulen, die die Maßnahmen der Politik letztlich umsetzen müssen. Dafür braucht es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine erstklassige Ausbildung und attraktive Arbeitsbedingungen, damit die Beschäftigten Qualität, Chancengerechtigkeit und Teilhabe sichern und in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche ihrer zentralen Rolle in der Gesellschaft gerecht werden können“.
Es hört sich so an, als ob die Verbeamtung automatisch bessere Unterrichtsqualität mit sich bringt.
Joa, stimmt, das ist natürlich Unfug. Politiksprech halt.
Na wird es Zeit für eine Homeoffice/Homeschooling online Schule?
Die Vorstellung, wenn die Schulen durch Streik dauernd lahm gelegt werden.
Schon jetzt verdienen Lehrer weniger als früher, kaum Steigerungen in Sicht, dann die 41 Stunden Woche.
Da locken doch 2 Tage Homeoffice, Bonus und 4-Tage Woche woanders!
Ich sehe hier einen möglichen, großen Irrtum der Redaktion:
Sie gehen davon aus, dass sich viele Lehrkräfte ein nachhaltiges System wünschen anstelle des eigenen Vorteils auf kurze Zeit und zum Nachteil anderer.
Was schert es Philologenverband, solange er Applaus von seinen Mitgliedern erhält? Dann motzen Sie in 10-20 Jahren wieder über zu wenig Verbeamtung – und erhalten wieder Beifall jener, die über sich hinaus nicht zu denken pflegen – SONST müssten wir am Ende das ganze System angehen! Wer will das schon -__+
Das, was unsere Elfenbeintürmler im Fall von “System angehen” bauen würden könnte auch in Ihrer Nische ankommen.
Das immer mitbedenken.
Konsequenten für Lehrkräfte? Wer im Forum erwarten dies schon ^^
Ich lass es gelegentlich sehr subtil durchscheinen, aber ich sehe einen gewaltigen Änderungsbedarf! Anders wie so manche Nostalgiekrieger*innen im Forum allerdings in einer möglichen Verbesserung, nicht in einem unmöglichen Rückgängigmachen XD
Wenn die Forschung (der Elfenbeinturm) etwas infrage stellt, was ich subjektiv gut finde, ist der der Anfang, sich über die eigenen Prioritäten ernsthafte Gedanken zu machen (Ergebnis nicht vorgegeben), anstatt über Studien zu heulen, die einem nicht gefallen oder die man zu ignorieren können glaubt, weil es (derzeit) nichts besseres gibt ^^
Solange die Beamten während der aktiven Phase Kostenvorteile bieten, wird das Berufsbeamtentum auch nicht für Lehrkräfte abgeschafft werden. Die Herausforderung besteht darin, die Kosten für die Ruhestandsbeamten zu senken und das durchschnittliche Pensionsniveau auf das des durchschnittlichen Rentenniveaus abzusenken.Die Durchschnittspension wird ohnehin höher ausfallen als die Durchschnittsrente.
Bei den Beamten sind wesentlich mehr Beamte in den Laufbahngruppen oberhalb der A8 als unterhalb der A8 eingruppiert. Dahingehend gehen in die Durchschnittsrente wesentlich mehr Grundrenten ein. Dafür sorgt schon die Beitragsbemessungsgrenze, die ja einen Deckel darstellt.
In der Durchschnittsrente sind viele Minijobber oder Teilzeit-Frauen dabei, dazu noch alle möglichen Personen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien. Sie sollten lieber schauen, was ein Vollzeit-Akademiker nach 40-45 Berufsjahren im Alter zur Verfügung hat und dies dann als Referenz für die Pensionshöhe heranziehen. Und da gibt es dann keinen besonders großen Reformbedarf mehr. Ferner gilt das Alimentationsprinzip und demnach muss der Staat auch im Ruhestandsalter für ein amtangemessenes Einkommen sorgen.
Nichts Anderes habe ich geschrieben.
Der hohe Anteil von akademischen Abschlüssen unter den Beamten ist verantwortlich für die höheren Durchschnittsvergütungen aka Besoldungen zwischen A9 und A16 – Inspektoren- und Ratslaufbahn.
Sie schreiben, dass Sie das durchschnittliche Pensionsniveau auf das durchschnittliche Rentenniveau absenken wollen. In diesem Fall ist doch dann die Durchschnittspension mit der Durchschnittsrente identisch.
Richtig. Die individuelle Höhe der Ruhestandsbezüge ist ja bei gesetzlich Rentenversicherten auch bei gleichem durchschnittlichen Rentenniveau unterschiedlich. Das Rentenniveau ist ja nur eine Bezugsgröße.
Sie wissen aber schon, dass die Renten gedeckelt sind und die Pensionen nicht?