Studie zeigt: Lehrkräfte schuften weit über die Grenze, dazu kommt “digitaler Stress” – Burnout-Risiko steigt dramatisch

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HAMBURG. Lehrer müsste man sein, mittags Feierabend und obendrauf gibt’s noch sechs Wochen Sommerferien. Eine Studie aus Hamburg räumt mit dieser Mär auf. Tatsächlich arbeiten Lehrkräfte mehr als normale Arbeitnehmer – ein Viertel überschreitet sogar die gesetzlich festgelegte Höchstarbeitszeit. Die GEW stellt einen Forderungskatalog auf. 

Über die Grenze (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Hamburgs Lehrkräfte arbeiten laut einer Studie deutlich mehr als ein durchschnittlicher Tarifbeschäftigter. So kommen Vollzeitlehrerinnen und -lehrer in der Hansestadt Woche für Woche auf 41 Stunden und 56 Minuten statt der eigentlich vorgesehenen 40 Stunden, wie Studienleiter Frank Mußmann von der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen sagte.

735 Lehrkräfte erfassten detailliert ihre Arbeitszeit

Für die Untersuchung haben den Angaben zufolge 735 Lehrerinnen und Lehrer ihre Arbeitszeit im zweiten Schulhalbjahr 2023/2024 detailliert erfasst, wodurch die Stadt nun erstmals wissenschaftliche Daten zur tatsächlichen Arbeitszeit ihrer Lehrkräfte habe. Für die Studie befragt wurden den Angaben zufolge Lehrkräfte von 67 Stadtteilschulen und 65 Gymnasien.

Das Ergebnis: Statt in dem gemessenen Schulhalbjahr wie im Lehrerarbeitszeitmodell vorgesehen 908 Stunden zu arbeiten, kamen Vollzeitkräfte auf 956 Stunden. Gewichtet und hochgerechnet auf das ganze Schuljahr 2023/24 entspricht dies den Angaben zufolge 1.845 Stunden. Verabredet seien eigentlich jedoch nur 1.770 Stunden, was umgerechnet auf 38 Schulwochen 46 Stunden und 34 Minuten wären, wie Mußmann sagte. Tatsächlich waren es der Studie zufolge rechnerisch jedoch etwa 48,5 Stunden.

Studie: 25 Prozent überschreiten gesetzliche Höchstarbeitszeit

Die rechnerische Dauerüberschreitung der im Arbeitsgesetz festgelegten Höchstarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche ergibt sich der Studie zufolge dadurch, dass etliche Lehrkräfte auch in den Ferien arbeiten. Ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten überschreite die Höchstarbeitszeit aber auch während der Schulzeit selbst, sagte Mußmann. Insgesamt leisteten 63 Prozent aller Lehrkräfte Mehrarbeit.

„Was unter Arbeitsschutz- und Gesundheitsaspekten sehr bedenklich ist, ist der hohe Anteil von Wochenendarbeit“, sagte Thomas Hardwig von der Kooperationsstelle. Das seien anderthalb Stunden am Samstag und zweieinhalb Stunden am Sonntag. Die Arbeitszeit sei aber nur die Spitze des Eisberges. Hinzu kämen unter anderem neue Belastungen durch die Digitalisierung, immer schwierigere Schülerinnen und Schüler, gestiegene Dokumentationspflichten. Die Folge: Mehr als 70 Prozent der Lehrkräfte hätten inzwischen ein Burn-out-Risiko.

Die Wissenschaftler weisen zudem auf einen bisher kaum beachteten Faktor hin: digitaler Stress. „Nicht fehlende Kompetenzen oder Schulungen sind das Problem, sondern unzureichend gestaltete digitale Systeme belasten zusätzlich und erhöhen den Druck. Es braucht gemeinsam gestaltete Konzepte und fachliche Unterstützung vor Ort“, betonte Bodo Haß, stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.

Bei rund 10.000 Lehrkräften in den Sekundarschulen entsprechen 75 Stunden Mehrarbeit der Studie zufolge unter Berücksichtigung der Teilzeitquote von 83 Prozent rund 625.000 Arbeitsstunden pro Jahr oder etwa 16.000 pro Woche. „Das entspricht 350 Vollzeitstellen, die fehlen, allein um diese Mehrarbeit, die im System steckt, auszugleichen“, sagte Mußmann.

Ältere Lehrkräfte arbeiten am längsten

Der Studie zufolge arbeiten die älteren Lehrkräfte ab 60 Jahren mit durchschnittlich 51 Stunden und 18 Minuten pro Woche am längsten. Festzustellen sei, dass sie sich für Korrekturen ein bis zwei Stunden mehr Zeit ließen, sagte Hardwig. Der Mehraufwand könne aber auch darin begründet sein, dass ältere Lehrkräfte oftmals wegen ihrer Erfahrung schwierigere und aufwändigere Klassen zugewiesen bekämen.

Gewerkschaft GEW fordert Ausgleich

Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Sven Quiring, erklärte: „Zwei Stunden pro Woche fehlen systematisch, neue Aufgaben summieren sich inzwischen auf über zehn Stunden wöchentlich.“ Pädagogische Kernaufgaben wie Klassenleitung sowie Vor- und Nachbereitung sprengten regelmäßig die Vorgaben. Und er ergänzte: „Es wird Zeit zum Handeln, es wird Zeit für echte Zeit!“

Und seine Stellvertreterin Yvonne Heimbüchel betonte: „Wenn im Durchschnitt ein Viertel der Lehrkräfte die gesetzliche Höchstarbeitszeit überschreitet, ist das ein klarer Verstoß gegen den Arbeitsschutz.“ Sie fügte hinzu: „Die Studie zeigt ein bedrückendes Bild der Arbeitsrealität an Hamburgs Schulen: Wachsende außerunterrichtliche Aufgaben, die sich immer stärker in den Arbeitsalltag schieben, sowie überlange Arbeitstage, wiederkehrende Spitzenbelastungen und fehlende Erholungsphasen führen häufig zu einer problematischen Work-Life-Balance und Konflikten bei Sorgearbeit.“

„Die Behörde muss die 2022 zurückgenommenen Vorgaben zum altersgerechten Arbeiten wieder einführen“, verlangte zudem Jan Voß, Vorsitzender des Gesamtpersonalrates.

Sechs konkrete Forderungen der GEW Hamburg

Um die akute Überlastung zu entschärfen, listet die Gewerkschaft ein Bündel an Maßnahmen auf:

  1. 350 zusätzliche Vollzeitstellen, um die jährlich anfallenden rund 625.000 Überstunden zu kompensieren.
  2. Eine verbindliche Arbeitszeiterfassung als Instrument für Arbeitsschutz und Belastungsmonitoring – nicht als Kontrollinstrument.
  3. Anpassung der Lehrerarbeitszeitverordnung durch die Erhöhung der Faktoren für unterrichtsbezogene Aufgaben, damit mehr Zeit für pädagogische Kernaufgaben bleibt.
  4. Eigenständige Zeitbudgets für Leitungsaufgaben, die zusätzlich ausgewiesen werden müssen.
  5. Strategien und Konzepte zur Digitalisierung und Medienbildung, um den Digitalisierungsstress zu mindern.
  6. Eine Dienstvereinbarung für altersgerechtes Arbeiten, damit Lehrkräfte länger gesund im Beruf bleiben können.

Schulbehörde weist Forderungen nach mehr Lehrerstellen zurück

Die Schulbehörde wies die Forderungen der GEW insbesondere nach mehr Lehrerstellen deutlich zurück: Hamburg habe seit 2011 mehr als 6.500 zusätzliche Stellen für pädagogisches Personal an allgemeinbildenden Schulen geschaffen, sagte ein Behördensprecher. Einen allgemeinen Lehrkräftemangel gebe es in Hamburg nicht. Die in der Studie berechneten 75 Überstunden pro Jahr bedeuteten umgerechnet weniger als zwei Überstunden pro Woche. „Bezogen auf rund 23.000 Hamburger Lehrkräfte macht die Gesamtzahl der Überstunden gerade mal 27 Überstunden pro Lehrperson pro Jahr aus.“

Eine auch nur minimale Anpassung der Faktoren des Lehrerarbeitszeitmodells hätte dagegen gravierende Auswirkungen und würde Hunderte von zusätzlichen Lehrerstellen bedeuten. „Zusammen mit den 350 geforderten Stellen zum Abbau von Überstunden kämen schnell 100 Millionen Euro Zusatzkosten pro Jahr zusammen“, sagte der Sprecher. Das sei nicht finanzierbar. News4teachers / mit Material der dpa

Hier lassen sich die Studienergebnisse im Detail herunterladen. 

Studie: Lehrkräfte schuften millionenfach unbezahlte Stunden – GEW fordert Arbeitszeiterfassung und Schutz vor Überlastung

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blau
1 Monat zuvor

Hallöchen,
hier 14 Stunden von 25.5 Teilzeit. Ich hab letzte Woche 46 Stunden gearbeitet. Dank Elternabend, 2 Klassenarbeiten korrigieren und letzte Vorbereitungen für die Klassenfahrt zusätzlich zu normaler Arbeit. Und es war eine Woche ohne Konferenz. Und nein, das ist keine Ausnahme. Seit Ende August hab ich jede Woche 40 Stunden gearbeitet. Warum? Weil ich den Unterricht so vorbereite und nachbereite, wie es ständig und überall von uns gefordert wird. Es ist vollkommen unrealistisch. Bei voller Stelle wäre ich jetzt tot.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Tot ist gut, da fällt dann zwar Unterricht aus, aber das Land hat deutlich geringere Personalkosten. Sie sollten auf Vollzeit gehen, damit dieser Zustand schneller eintritt.
<Ironie off>

Kim Gorecki
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Es gibt eine breite Linie zwischen Ironie und Geschmacklosigkeit.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Kim Gorecki

Die Japaner haben für dieses Phänomen sogar ein Wort. Tod durch Arbeit.

Götz
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Karoshi. Klingt irgendwie niedlich.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

„Karoshi“ … ja es ist geschmacklos … aber v.a. seitens der verantwortlichen Behörden, die auf Kosten der Gesundheit ihrer anvertrauten LuL ihren Laden am Laufen halten wollen und dann bei berechtigten Forderungen immer wieder das selbe Argument aus der Tasche ziehen … kein Geld.

sprachlos
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Was sagte mein damaliger Fachleiter in Mathematik: “Wieso differenzierte Arbeitsblätter erstellen, wenn das Mathematikbuch schon differenziert???” Sparen Sie sich die Zeit, sonst gehen sie früher oder später kaputt…
So verfahre ich tatsächlich und es reicht…

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  sprachlos

Differenzierung in Mathe: a-c, d-f, g-i … fertig in drei Niveaus differenziert.

Gummibärchen
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Sieht in Deutsch gaaaanz anders aus!

blau
1 Monat zuvor
Antwortet  sprachlos

Unser Mathebuch differenziert kaum. Erst in den unteren Stufen wurde ein neues dreifach differenziertes Buch eingeführt.
Meine Vorbereitungszeit geht vor allem in die Methoden von “Teach like a champion” Von Doug Lemov.

Kim Gorecki
1 Monat zuvor
Antwortet  sprachlos

Ja, wenn ich mein Mathebuch selber aussuchen könnte …

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Weil ich den Unterricht so vorbereite und nachbereite, wie es ständig und überall von uns gefordert wird. Es ist vollkommen unrealistisch.

Im Ref hat mir meine Pädagogin mal etwas sehr Beruhgendes gesagt:

“Sie können nicht jede Stunde wie eine eine Besuchsstunde planen. – Und die Schüler würden es auch gar nicht überstehen, wenn jede Stunde mit so viel Aktivität, Methodenwechseln usw. einhergehen würde.”

Wir können nicht ständig Unterricht machen, der natürlich kooperativ, aber gleichzeitig individuell und schülerzentriert, handlungsorientiert mit selbstgeplanten Experimenten, ohne die Sprachförderung zu vernachlässigen, unter Einbeziehung von Berufsorientierung und geschlechtlicher Vielfalt, mit digialen Methoden [hier gerne weitere buzzwords einfügen…] und in jedem Fall zig mal differenziert ist, nebenbei aber zwangsläufig in das 45 min-Korsett passt. – Das ist einfach nicht möglich.

blau
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

Ich glaube, dass ich viele Kriterien davon trotzdem nicht erfülle

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Sie sollten die 80% Regel beherzigen….Perfektion bringt niemanden etwas….
Stichwort Effizienz und das Herunterschrauben des eigenen Anspruchs….so lebt man länger und gesünder (sagt die, der das auch schwerfällt)….

Abgrenzung
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Mein Rat: Erfasse deine Arbeitszeit und Plane und führe deinen Unterricht nur in dieser Arbeitszeit durch.
Verzichte auf das Erstellen von differenziertem Unterrichtsmaterial. Verwende nur Material, das in der Schule bereits vorhanden ist oder du zuhause hast. Natürlich leitet dann die Qualität. Sollte aber nicht dein Problem sein.

Unterricht vor und nachbereiten, wie es ständig von uns gefordert wird … das geht nur, wenn der Arbeitgeber auch die notwenigen Ressourcen bereitstellt und man das in der bezahlten Arbeitszeit machen kann. Sonst muss man es (leider) lassen.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Tipp: Auch mal Feierabend machen. Aufgrund meines miesen Stundenplans mit viel Nachmittag und Springstunden korrigiere ich nichts zuhause und meinen Unterricht bereite ich weitgehend sonntags vor. Ausnahme sind Klausuren, weil dafür der Sonntag alleine nicht reicht. Ich habe übrigens eine volle Stelle.

Mika
1 Monat zuvor

„ „Zusammen mit den 350 geforderten Stellen zum Abbau von Überstunden kämen schnell 100 Millionen Euro Zusatzkosten pro Jahr zusammen“, sagte der Sprecher. Das sei nicht finanzierbar. “

Dann schraubt die Anforderungen an Unterricht runter. Statt 4h Mathe die Woche halt nur noch 3. Und wenn das nicht reicht, nur noch 2.

Was ist das denn für ne bekloppte Argumentation? Überstunden sind systemisch unvermeidlich, aber wir bezahlen diese (resp. Lehrerstellen im gleichen Maß) nicht, weil: zu teuer?..
Da müsste die Staatsanwaltschaft eigentlich von sich aus tätig werden, weil die Landesregierung inzwischen vorsätzlich ihre Mitarbeiter zwingt, gegen die Arbeitsschutzverordnung zu verstoßen.

blau
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Nein, lieber 5 Stunden Mathe dafür aber weniger Stunden pro Lehrkraft

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Das wird mangels Personal nicht funktionieren.

Realistin
1 Monat zuvor

Runter von den 41 Stunden!
Wir brauchen 4-Tage Woche & 30 % Homeschoolinganteil.
Dazu eine angemessene Vergütung / Reallohnverlust ausgleichen.
Wir wollen keine 2. Klassengesellschaft, wo die einen Akademiker tagelang im Homeoffice sind (Geld, Zeit, Stress sparen) und Lehrer an 5-6 Tagen zur Schule pendeln.
Im Winter kommen dann noch Ansteckungsgefahren in den engen Räumen dazu.
Der Job ist nicht mehr wettbewerbsfähig!
Der Online-Unterricht muss ausgebaut werden, die digitalen Leitungen & Geräte sind weitgehend verfügbar in 2025.

Slideking02
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Liebe Realistin! Es ist inzwischen etwas ermüdend und nicht mehr nachvollziehbar. Wenn das Grün auf der anderen Seite des Zaunes so viel grüner ist, sollten Sie Ihre Konsequenzen ziehen.

Gelbe Tulpe
1 Monat zuvor
Antwortet  Slideking02

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Gummibärchen
1 Monat zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Falsches Forum dafür!

Oder lesen hier etwa unsere KuMis mit?

Bootsmann.auf.der.Scholle
1 Monat zuvor
Antwortet  Slideking02

Und deshalb soll sie aufhören, weil rückgratlose Gummibärchen sich getriggert fühlen?

Warum, glauben sie, haben Bahnmitarbeiter so viel bessere Abschlüsse?

Warum gibt es eigentlich in Deutschland nicht mehr die 6- und gar 7-Tage-Arbeitswoche?

Gummibärchen
1 Monat zuvor

MOMENT MAL!

Ich fühle mich nicht gut bei Ihrer Aussage.

Ich arbeite seit Jahren an meinem Rückgrat – es ist nämlich eins vorhanden.

JAWOHL 😉

Uta x
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Finde die 4 Tage Woche für Lehrer jetzt höchst attraktiv. Warum nicht?
Gibt es in anderen Berufen auch!!

Canishine
1 Monat zuvor

gerade mal 27 Überstunden pro Lehrperson pro Jahr aus.“
und
„Zusammen mit den 350 geforderten Stellen zum Abbau von Überstunden kämen schnell 100 Millionen Euro Zusatzkosten pro Jahr zusammen“
Und diese 100 Millionen Euro können uns die Lehrer durch unbezahlte Mehrarbeit ruhig mal schenken.

Petra OWL
1 Monat zuvor

Es passt ja irgendwie nicht, wenn die Akademiker hier wegen der Überlastung in TZ gehen und dann mit 1, 8 netto abgespeist werden!!! Dafür haben sie nicht jahrelang studiert!
Wir müssen, wie in anderen Branchen mittlerweile auch, die Deputate senken und die 4 Tage Woche einführen. Mein Schnucki sitzt 3 Tage zuhause auf meiner Terrasse und genießt voll und ganz sein Homeoffice. Es hat sich sowas von verändert. Wir haben damals gemeinsam angefangen, saßen im Hörsaal nebeneinander und jetzt verdient er doppelt. Erhält einen Bonus und ein 13. Monatsgehalt. In den Tarifverhandlungen haben die auch das doppelte rausgeholt. Was bleibt dem Lehrerberuf noch?
Wir brauchen die 4 Tage Woche und wir müssen den online Unterricht ausbauen. Es geht auch mal von zuhause!!!

sprachlos
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Tipp: Um Entlassung bitten.
Wieso genießen Sie denn nicht einfach den frühzeitigen Lebensabend. Das doppelte Gehalt eines Lehrers und dann Lohnsteuerklasse 3 bei Ihrem Schnucki müsste doch voll reichen.
Morgens zum Reiten oder zum Tennis, Abends noch ne Runde Golf….

Mr. Smith
1 Monat zuvor
Antwortet  sprachlos

Idiotischer Kommentar. Genau solche Sprüche verhindern, dass die Probleme der Lehrkräfte wahrgenommen werden .

Leon
1 Monat zuvor

Noch interessanter wäre die Berechnung, wenn man auch mal die Arbeitszeit der Teilzeitlehrkräfte mit einbezöge, da sich der Teilzeitfaktor hauptsächlich auf die reine Unterrichtszeit bezieht und nicht in gleichem Maße auf die außerunterrichtlichen Aufgaben und Stunden. Im Verhältnis müssten hier noch deutlich mehr “Überstunden” anfallen. Auch wenn diese nicht die “Höchstarbeitszeit” überschreiten, kommen bei 80% Teilzeit-Unterricht in der Regel deutlich mehr als nur 80% aller anderen Aufgaben dazu. Insbesondere an Grundschulen und bei Klassenleitungen und trotz diverser “Teilzeitpapiere”.
Eine Statistik habe ich dazu leider nicht parat.

Uta x
1 Monat zuvor
Antwortet  Leon

die verdienen doch viel viel weniger :/

Palim
1 Monat zuvor

Und das, trotz Hamburger Modell,
das einen Ausgleich schaffen soll und außerunterrichtliche Aufgaben mit berücksichtigt.

Es reicht nicht, Modelle zu fahren, eine Arbeitszeiterfassung nach EU-Recht gehört auch für Lehrkräfte umgesetzt.

Eddi
1 Monat zuvor

So, ich warte auf den klassischen Kommentar von Petra OWL, und frage mich, wie es Schnucki eigentlich so geht.

Kami
1 Monat zuvor
Antwortet  Eddi

Sorry, aber Sie sind zwei Stunden zu spät…..
Würde vermutlich nicht schnell genug veröffentlicht.
Meine Frau, die mit mir studiert hat, würde mich übrigens nie öffentlich als Schnucki verkaufen. Home Office haben wir beide nicht, dafür arbeiten wir an derselben Schule und müssen nicht neidisch aufeinander sein. Wer sich diesen Beruf ausgesucht hat, sollte meiner Meinung nach auch nicht scharf auf Home-Office sein, sondern auf den Umgang mit Menschen. Ob Petra OWL echt ist oder von einer KI erfunden wurde, die dieselbe Grundaussage unt jeden Artikel hier zimmert?
Übrigens keine Kritik an Ihrem Kommentar, nur so meine Gedanken zu Petras Sichtweise.

Omg
1 Monat zuvor

Bei den ganzen Studien gibt es bei allen Ländern eine angesprochene Strategie: Man gründet ein Institut Gesunde Schule. Das ist billiger, als die Lehrkräfte zu entlassen. Bei mir bewirkt das nir das Gefühl, gewissen Leuten mit meine stramm angespannten Fingern……..

Soso
1 Monat zuvor

Wieso steigt das Burnout-Risiko immer noch, die Lehrer machen doch jetzt Yoga?

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Soso

….wenn sie Zeit dafür finden … Hach ja… es ist ein Dilemma … und wenn jetzt bestimmte Hohlköppe von den sich zurecht beklagenden KuK fordern, sie sollen doch den Schuldienst verlassen, weil diese mit ihrer destruktiven Grundhaltung den SuS keinen Gefallen bereiten würden und sich in der „freien Wirtschaft“ eine andere Zukunftsperspektive aufbauen sollten, dann kann ich gar nicht so schnell schlucken, wie ich kotzen muss.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Überhaupt keine Chance, in der freien Wirtschaft zu bestehen. Jeder ordentliche Betriebsrat würde die “zu Recht klagenden KuK” zu einem angemessenen Verhalten auffordern.

Da wird dann die Frage beantwortet, wer der “Hohlkopf” ist.

Wann der Betriebsfrieden gestört ist:

Provokationen und Beleidigungen: Grobe Beleidigungen oder ständige provokante Äußerungen können den Frieden stören.

Mobbing und Lästern: Anhaltendes Lästern über Kollegen oder Vorgesetzte ist ein Störfaktor.

Rassistische oder diskriminierende Äußerungen: Solches Verhalten stellt einen schweren Verstoß dar und kann sogar eine Straftat sein.

Verleumdung: Falsche Anschuldigungen können den Betriebsfrieden nachhaltig beeinträchtigen.

Störende Verhaltensweisen: Unangemessenes Verhalten oder störende Tätigkeiten am Arbeitsplatz können ebenfalls problematisch sein.

Folgen einer Störung:
Abmahnung: Der erste Schritt ist oft eine Abmahnung, die das störende Verhalten rügt.

Ordentliche Kündigung: Hält die Störung trotz Abmahnung an, kann eine ordentliche Kündigung drohen.

Fristlose Kündigung: In extremen Fällen, wenn die Zusammenarbeit unzumutbar wird, kann sogar eine fristlose Kündigung erfolgen.

Klage des Betriebsrats: Unter bestimmten Umständen kann der Betriebsrat beim Arbeitsgericht die Entlassung oder Versetzung eines störenden Arbeitnehmers beantragen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Was hat das jetzt mit Hystericans Post zu tun?

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Nix. Aber er musste es einfach mal schreiben. Warum auch immer.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ich glaube, er wollte damit ausdrücken, dass der Jammerlappen Lehrer in der freien Wirtschaft niemals einen Fuß an die Erde bekommen würde…..

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Als studierter Logopäde vermute ich schon länger eine Form der Logorrhoe bei ihm.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sprechdurchfall? Aaah, das erklärt einiges.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Nix.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Lol, träumen Sie weiter.

Jaja, die hammerharte Wirtschaft – verhielte sich ein AG auch nur IRGENDWIE so wie unser AG (z.B. offener Rechtsbruch von seit Jahren bestätigten Urteilen), da lacht höchstens der Arbeitnehmer – und zwar den ganzen langen Weg bis zum Arbeitsgericht, wo er krachend Recht bekommt.

Dass sehr viele AN sich weder wegbewerben noch kündigen noch prozessieren (und Betriebräte auch mal kooptiert sein können) – klar, solche Leute erfreuen jeden Chef. Mit denen kann man so einiges veranstalten.

GBS-Mensch
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Nicht jeder AN genießt Kündigungsschutz und im Anschluss am Weg zum Arbeitsgericht kann er dann den Weg zur Arbeitsagentur einschlagen.

Und nein…bei branchenüblichen “Phänomenen” hilft auch kein Wechsel des AGs.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Ungerechtfertigte Kündigung, am besten zeitlich klar erkennbar aus Rache über ‘nen verlorenen Prozess ?
Nächster Lacher…woanders vielleicht, aber in Deutschland?

Und ja, ganz recht: Bei branchenüblichen Missständen (oder überhaupt grundsätzlichen Problemen) WECHSELT man halt.

Ich finde das immer faszinierend, was Leute mit sich machen lassen…das ist doch einer der wenigen Vorteile als abhängig Beschäftigter…man kann einfach gehen.

GBS-Mensch
1 Monat zuvor
Antwortet  447

“Ungerechtfertigte Kündigung, am besten zeitlich klar erkennbar aus Rache über ‘nen verlorenen Prozess ?
Nächster Lacher…woanders vielleicht, aber in Deutschland?”

Ohne Kündigungsschutz ist es völlig egal und bedarf auch keiner Begründung.

Ganz abgesehen davon, dass solche Verfahren meistens in einem Vergleich enden, in dem das Arbeitsverhältnis aufgelöst wird.

Sorry, aber von dem Themenkomplex haben Sie keine Ahnung.

“Und ja, ganz recht: Bei branchenüblichen Missständen (oder überhaupt grundsätzlichen Problemen) WECHSELT man halt.”

Ah, so wie die vielen jammernden Lehrer hier wechseln?

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Stromi arbeitet doch beim Versorger, sozusagen “Beamte+” der “freien” Wirtschaft. 14 Monatsgehälter, faktische Unkündbarkeit, jedes Jahr quasi automatische Preiserhöhungen (ein Grund findet sich immer: mal sind es die Netzentgelte, mal die hohen Gaspreise, mal einfach nur die allgemeine “Inflation”…) und TVV >>> TVL (lässt sich überall nachlesen).

Da kann man gut über die “hammerharte, freie” Wirtschaft “filosophieren” (nein, das “f” ist hier gewollt”) …

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Nice, guter deal.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ja Stromi, ist ja so hart in der “hammerharten, freien” Wirtschaft. Aktuell bei Bosch:

“Ex-Bosch-Mitarbeiterin packt aus: “Wir standen nur rum und haben geputzt””
https://www.focus.de/finanzen/news/ex-bosch-mitarbeiterin-packt-aus-wir-standen-nur-rum-und-haben-geputzt_d8ca429b-d3e6-40ad-9f6d-803505e5e9b4.html

Und jetzt wahrscheinlich erst einmal in den steuerzahlersubventionierten Vorruhestand… und von der 35-Stunden-Woche erholen.

Eule81
1 Monat zuvor

Vorschlag: Anwesenheitspflichten für Vollzeitlehrer an Schulen täglich von 8 bis 17 Uhr an 46 Wochen im Jahr. Damit würde dann die Wochenendarbeit entfallen. Man kann aber halt dann nicht mehr schon um 3 nachmittags zum Sport oder die Einkäufe am Vormittag erledigen.
Freizeitstress erhöht übrigens auch die Burnoutgefahr. Und davon haben Lehrer tatsächlich viel.
Vielleicht sollte man Lehrern im Studium auch mitgeben, wie man sich selbst organisiert und strukturiert und effizient arbeitet.

Bootsmann.auf.der.Scholle
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Ich bin dafür. Bitte dann auch nicht mehr neu verbeamten und alte Verbeamtungen aufheben (ja ja, ich weiss… aber es bedarf nur genügend Richter, die das absegnen mit der passenden Rechtsauslegung – da wird sich sch etwas finden lassen)

Je früher man das Schulsystem zum Zusammenbruch führt, umso eher kann man anfangen etwas Neues aufzubauen.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Wenn Sie damit eine 40-Stunden-Woche mit Arbeitsplatz in der Schule und 30 Tage wählbarem Urlaub und freiem Wochenende meinen, wären wohl viele Lehrer gern dabei.
So eine schöne vorgegebene Struktur, die einem die Organisation erleichtert. Und aus Effizienzgründen fallen überflüssige Aufgaben dann weg.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Ja, ja, ja! Allerdings von 7.30 – 16 Uhr. Bin sofort dabei! Endlich einen Arbeitsplatz in der Schule und ich muss keinen mehr daheim vorhalten! Endlich freie Wochenenden! Endlich keine Überstunden mehr! Endlich die Klausuren/Tests/Abi nach 8h weglegen dürfen! Keine Eltern/Förderplan/Jugendamtstermine mehr nach 16 Uhr! Keine Klassenfahrten/Exkursionen außerhalb des Zeitfensters von 7.30 – 16 Uhr plus Ablösung in der Pause!
Ich bin sofort dabei! Wo gibt’s das?

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Sind Sie wirklich sicher, dass Sie genau so etwas wollen?
Für mich klingt das gruselig…..da hätte ich gleich sowas wie Finanzbeamter oder Banker werden können oder irgendwas mit Büro und auch Kundenkontakt…..
Ich fand an meinem Beruf immer schön, dass ich einen Teil meiner Arbeit in der Schule verbringe, aber mir den Rest frei und zu Hause einteilen kann….
Ich mag nicht den ganzen Tag in der Schule verbringen…..da ist es laut (OGS am Nachmittag), ich kann nicht meine Wohlfühlklamotten tragen und mein Mittagsschlaf würde auch wegfallen….ach nee….

DienstnachVorschrift
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Bin auch dafür. Bin aber mit einem sehr korrekturfreudigem Fach und einer hohen Klassenanzahl mit Arbeit an zwei Standorten schon sehr belastet. Dann würde sicher etwas wegfallen müssen.

GBS-Mensch
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

“Wo gibt’s das?”

An jeder Straßenecke!

Ich kann Ihnen einen privaten Bildungsträger empfehlen, bei dem ich einmal gearbeitet habe. Da bekommen Sie genau das und noch mehr. Was nicht mehr wird, sogar weniger, ist das Entgelt.
Und das ist wohl der Knackpunkt, nicht wahr?

Andernfalls muss ich wohl an Ihrer Lebenstüchtigkeit zweifeln, wenn Sie wirklich so gar keine Ahnung haben, wo man das findet.

Aber Vorsicht, es sind vielfach Berufe, die hier gerne geringgeschätzt und verspottet werden…neben der finanziellen Verschlechterung.

In dem Bundesland, in dem ich arbeite wird man mit dem ersten Staatsexamen laut Positivliste als Äquivalent eines Erziehers anerkannt und kann sofort in die Kita.
Kernarbeitszeit 8-16 Uhr. Wenn es denn nur das ist.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Selbstverständlich ist das Geld der Knackpunkt – leuchtende Kinderaugen zahlen keine Butter.

GBS-Mensch
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Geld gibt es auch woanders, nur nicht in der Höhe von A13.

Man muss vielleicht auch einmal Prioritäten setzen.
Wachkoma-Arbeitsplätze mit geregelter Arbeitszeit gibt es wie Sand am Meer.
Viel Kohle (über oder weit über dem Median) ohne viel Stress oder viel Arbeit gibt es eben nicht, jedenfalls nicht durch Erwerbsarbeit und ganz sicher nicht wie Sand am mehr.

Unser Hausneister beispielsweise hat einen sehr “geregelten” Arbeitstag, arbeitet an einer Schule, aber eben nicht mit A13.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Ich HABE viele Jahre bei einem privaten Bildungsträger gearbeitet. Leider gabs da zwar schlechteres Gehalt und als Ausgleich mehr Arbeit, aber einen Arbeitsplatz in der Schule mit Anwesenheitspflicht nicht. Weil der Schulträger ganz genau weiß: hält er die Leute 40h pro Woche fest und besteht darauf, dass sie in den Ferien bis auf die 30 Tage Urlaub anwesend ist, kommt er zeitlich in die Miesen, da die Arbeit in dieser Zeit nicht zu schaffen ist. Kommt auch als Privatschule nicht so gut, wenn das Abitur nicht rechtzeitig korrigiert, mündliche Prüfungen nicht abgenommen und Zeugnisnoten mangels noch ausstehender Klassenarbeitskorrekturen nicht erteilt werden können.

Welchen Bildungsträger, der ein Gymnasium betreibt, kennen Sie, der obiges Modell fährt? Ich kenne keinen einzigen, also nennen Sie mir gern Ross und Reiter, wenn’s solche Schulen doch an jeder Straßenecke gibt.

Vielen Dank,
Mika

GBS-Mensch
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Sie (nicht nur Sie persönlich) wollen die eierlegende Wollmilchsau…schon verstanden.

Wenn Sie an einer (öffentlichen) Schule arbeiten wollen, ist das eben der Deal. Wobei es auch Schulen gibt, an denen es gemütlich und kuschelig ist.
Sie als Angestellter können da ja einigermaßen unkompliziert wechseln.

Wenn Sie einen 9 to 5-Wachkomajob haben wollen, bei dem alles geregelt ist und Sie Ihre Ruhe haben, dann suchen Sie sich so einen…gibt es, wie gesagt, an jeder Steaßenecke.

Decisions, decisions…

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

8 bis 17 Uhr an 46 Wochen im Jahr.”

So viel Unwissen in so einem kurzen Satz:

Während der Mittagspause (hier wohl großzügig eine Stunde angesetzt, eine halbe wäre Pflicht) gibt es keine “Anwesenheitspflicht”. Da müsste der gemeine Lehrer auch den kleinen Kevin nicht davon abhalten den kleinen Eran zu mobben, wenn er das in der Mittagspause beobachten würde…

Und bei den 46 Wochen natürlich vergessen:

  • ca .10 Feiertage, die regelmäßig in den Ferien liegen, sind wir schon bei 44 Wochen
  • Krankheit während des Urlaubs wird dann selbstverständlich als zusätzlicher Urlaub nachgeholt. In der Automobilindustrie (15% Krankenstand, wahrscheinlich wegen der krankmachenden 35-Stunden-Woche), wäre das noch einmal eine komplette Woche. Wir wollen ja von der Industrie lernen, und da nehmen wir doch unser Aushängeschild “Automobilindustrie”, oder? Von der “freien” Wirtschaft lernen heißt bekanntlich Siegen lernen. Also 43 Wochen.
  • Dann natürlich noch die Woche Bildungsurlaub, die dem öffentlichen Dienst tarifvertraglich zusteht, sind wir bei 42 Wochen.

42 Wochen von 8 bis 16:30 Uhr wäre ich dabei, ist ja nur zwei Wochen mehr als ein durchschnittliches Schuljahr hat. Und Unterricht von 8 bis 15 Uhr haben wie sowieso täglich. Dafür freie Abende (“Elternabend” gibt’s dann nicht mehr), keine Dienstbesprechungen nach der Unterrichtszeit, keine Telefonate und E-Mails mehr am Abend von selbstfinanzierten, heimischen Schreibtisch mehr, ein zusätzlicher Raum in der Wohnung frei (wird ja nicht mehr als “Arbeitsplatz” gebraucht), Bildschirmarbeitsplatz (vom Schulträger bezahlt) nach Arbeitsstättenverordnung in der Schule, Pausenräume in der Schule, wo einen kein Schüler belästigen kann (kein: “Herr XY, können sie mal schnell kommen, Z ist hingefallen und schreit ganz laut” in der “Pause”), freie Wochenende und Feiertage.

Deal? Ich bin dabei!

Eule81
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Na da wurden wieder fleißig die Rosinen rausgepickt. 35h Woche? Welcher Angestellte mit dem Einkommen eines Lehrers kann nach 8h seinen Bleistift fallen lassen? Vermutlich keiner. Führungskräfte machen regelmäßig Überstunden. Arbeit am Wochenende, Tagungen, Konferenzen, die weit über die 8h hinaus gehen. Zum Kranksein bleibt keine Zeit… zum Urlaubmachen auch nicht.
Bildungssurlaub? Hier wurde wieder der öffentliche Dienst rausgepickt. In Bayern und Sachsen gibt es für den Durchschnittsangestellten keinen Bildungsurlaub.

Frage mich, warum dann keiner von den Jammerlehrern in die ach so entspannte freie Wirtschaft wechselt. Nur zu, hier werden nämlich dringend Fachkräfte gesucht…

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Alle Beschäftigten in den Kommunen, den Ländern und dem Bund, wobei die Angestellten dort im Gegensatz zu Lehrkräften nur 38,5 Wochenstunden arbeiten. Also an vier Tagen 8 Stunden und Freitags 4,5 Stunden. Teilweise bei bis zu 60% HO.

Mr. Smith
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Ein Freund ist Industrieelektroniker bei Daimler, 36h Woche, er kommt locker auf mein Gehalt eines Studienrats.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Ach ja, glatt vergessen:

Eine einwöchige “Klassenreise” mit Rund-um-die-Uhr-Aufsichts- und “Garanten-” Pflicht, und schon werden aus den 42 Wochen 40 Wochen dank Freizeitausgleich… also ein ganz normales Schuljahr.

DieHoffnungstirbtzuletzt
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

…was für eine Frechheit. Freizeitstress führt zu Burnout bei Lehrern. Vielleicht sollten Sie hier nicht Ihren ganzen Schulfrust pauschal von sich geben.
Und Sie kennen sich mit dem Umfeld Schule aus, weil Sie was genau von Beruf sind?
Oder doch einfach nur jemand der gerne provoziert…und natürlich selbst in seinem Job zu den besten der besten zählt und deswegen sich so anmaßend äußern kann…

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Eule81

Können wir gerne einführen.

Zwar chille ich mit der jetztigen Regelung besser ab, seit ich Unterricht so mache wie Eltern und SuS das wünschen (diese Drohne ist “”””zeitgemäß”””” auf update) – aber einfach nur das entstehende Chaos beobachten, das wäre es mir wert.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Zusammen mit den 350 geforderten Stellen zum Abbau von Überstunden kämen schnell 100 Millionen Euro Zusatzkosten pro Jahr zusammen”
Zumindest wurde das Eigenversagen gut dokumentiert…

Chrissy
1 Monat zuvor

Hallo, ich kann den Studien nur beipflichten und bin selber in Gefahr an der wunderbaren Arbeit in der Schule zu erkranken. Ich arbeite an einer Förderschule als PF seit 40 Jahren. Meine pädagogische Arbeit macht mir noch immer viel Freude, allerdings stoße ich seit fast 2 Jahren auch an meine Grenzen. Habe eine Klasse 1-3 ( Geistigbehinderte mit Hörschädigung und ASS),
hierbei möchte ich mich klar äußern und zwar dass wir leider notorisch unterbesetzt sind und ich als Vollzeitkraft das Ganze neben der Lehrkraft mit 10 Unterrichtsstunde weniger Zeit als ich, mittragen muss.
Doch eine Lösung ist leider nicht oder auch noch nicht in Sicht, sodass ich nächstes Jahr meine Rente etwas früher einreichen werde- jüngere Kollegen:innen (PF) möchten nicht ganztags in der Klasse arbeiten, sodass ich ziemlich auf mich alleine gestellt bin und ein Klassenwechsel nicht möglich war.
Es ist schon lange überfällig, dass die Politik u.a. auch für die nachkommenden Generationen, sich endlich mal für ältere Menschen- die gerne arbeiten – einsetzen und auch die Herausfordernde Arbeit von Schüler:innen in der Sonderpädagogik mit besonders hohen Förderbedarf bei uns PF wertschätzen. Es wird nicht nur eigenständig Unterricht mit Vor- und Nachbereitung zu Hause angeboten, eigene Projekte gestaltet, Zeugniskommentare geschrieben , zusätzliche Vertretungen etc. sondern auch Mehrarbeiten leider nicht gewürdigt.
Doch ich hatte immer das Glück, mein Traumberuf in diesem Job gefunden zu haben.

Mr. Smith
1 Monat zuvor

Es muss eine Arbeitszeiterfassung her. Es ist kein Wunder, dass die Kultusminister*innen das Thema verschleppen und am liebsten vom Tisch wischen würden. Sitzung? Elternabend? Elterngespräche? Klassenfahrt organisieren? Bücherausgabe? Gerne. Dann schreibe ich mir auch die Stunden auf, denn es ist nunmal Arbeitszeit