KÖLN. Früher war alles besser? Von wegen: Auch in der Zeit des Nationalsozialismus und nach dem Krieg waren Eltern verunsichert – das belegt der Erfolg des Erziehungsratgebers „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“. Das Problem: Das Buch war der Inbegriff der NS-Pädagogik. Es dürfte Hundertausende von Familien jahrzehntelang geprägt haben. Die WDR-Radiosendung Zeitzeichen erinnerte nun an die (vor 125 Jahren geborene) Autorin und ihr Werk. Die Spuren dieser Schwarzen Pädagogik reichen bis heute.

„Wenn das Kind schreit und auch der Schnuller versagt, dann, liebe Mutter, werde hart.“ – dieser Satz steht für ein ganzes Kapitel deutscher Erziehungsgeschichte. Geschrieben hat ihn Johanna Haarer, Ärztin, Mutter von fünf Kindern und glühende Nationalsozialistin. Ihr Buch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“, 1934 erstmals erschienen, wurde im Dritten Reich fast 700.000 Mal verkauft – und prägte Generationen von Eltern weit über das Ende des NS-Regimes hinaus. Dass dieser Ratgeber zum Synonym für emotionale Kälte und autoritäre Strenge in der Kindererziehung wurde, daran erinnert jetzt das WDR-Zeitzeichen zum 125. Geburtstag der Autorin.
Eine Mutter für den Führer
Johanna Haarer war eine ehrgeizige Frau. 1900 geboren, schaffte sie es als eine der ersten Frauen in Deutschland zur approbierten Ärztin. Sie spezialisierte sich auf Lungenkrankheiten – und gab ihren Beruf auf, als sie selbst Mutter wurde. Von da an schrieb sie über Erziehung – und traf den Nerv der Zeit: Mütter, verunsichert zwischen Tradition und Moderne, suchten Orientierung. Haarer bot sie – in der Form von Gehorsam, Disziplin und emotionaler Kälte.
Ihr Buch wurde zur Pflichtlektüre in Schulungskursen der NS-Frauenschaft. Es versprach, „gesunde, gemeinschaftsfähige“ Kinder hervorzubringen – im Sinne des Regimes: hart, fügsam, anpassungsbereit. „Zärtlichkeit und Nachgiebigkeit produzieren Haustyrannen“, warnte Haarer. Hitler persönlich soll das Buch empfohlen haben.
Wie das WDR-Zeitzeichen berichtet, empfahl Haarer, Babys schreien zu lassen, sie keinesfalls zu trösten oder zu viel Zuneigung zu zeigen. Kinder sollten von Geburt an „abgehärtet“ werden – um sich später „der Gemeinschaft unterordnen“ zu können. Autor Christoph Vormweg fasst zusammen: „Disziplin und emotionale Distanz – das waren die Grundpfeiler von Haarers Pädagogik.“
Der lange Schatten der „deutschen Mutter“
Das Verstörende: Haarers Ratgeber blieb auch nach 1945 ein Bestseller. In der DDR verboten, erschien er in der Bundesrepublik in „bereinigter Form“ weiter – ohne offene NS-Ideologie, aber mit denselben pädagogischen Grundsätzen. Noch bis 1987 wurde das Buch aufgelegt, in Fachschulen eingesetzt und jungen Müttern geschenkt.
„Unsere Mütter, Großmütter vor allen Dingen, hatten alle das Buch im Regal stehen“, sagt der Bindungsforscher Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch im SWR-Podcast „Das Wissen“. „Und sie bekamen es zur Geburt ihrer Kinder geschenkt – auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg.“
Brisch, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, warnt seit Jahren vor der „unterschätzten Fortwirkung“ dieser NS-Erziehung. „Viele Eltern glauben noch heute, sie müssten hart durchgreifen, um keine Tyrannen großzuziehen. Das ist ein Irrglaube – mit fatalen Folgen.“
Angst statt Urvertrauen
Kinder, die in dieser Pädagogik aufwuchsen, wurden früh in eine emotionale Leere geschickt. Zuwendung galt als Schwäche, Empathie als Gefahr. „Diese Kinder haben kein Urvertrauen entwickelt – sondern Urangst“, erklärt Brisch. „Das prägt das ganze weitere Leben: in Beziehungen, in der Elternrolle, im Selbstbild.“
Viele der Betroffenen litten als Erwachsene unter Depressionen, Suchtproblemen oder Bindungsstörungen. Die Psychoanalytikerin Prof. Dr. med. Luise Reddemann spricht im SWR-Beitrag von „transgenerationaler Weitergabe“: „Traumata, die nicht verarbeitet werden, wirken fort – über Generationen. Eltern, die in der Kindheit Härte erfahren haben, neigen dazu, sie an ihre Kinder weiterzugeben.“
Das erklärt, warum die Idee vom „verwöhnten Kind“ bis heute fortlebt. Noch immer gibt es Ratgeber, die Härte empfehlen – etwa das bekannte Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Reddemann sieht darin eine gefährliche Kontinuität: „Kinder sollen funktionieren, statt verstanden zu werden. Das ist ein Relikt der alten Pädagogik.“
Ein deutsches Erbe
Die Historikerin Prof. Sonja Levsen (Universität Trier) weist im WDR darauf hin, dass Haarer keine Erziehungsrevolutionärin war – sondern eine Vollstreckerin bestehender Strömungen. Schon vor 1933 habe es eine autoritäre, „bindungsarme“ Erziehung gegeben, oft aus medizinischen Kreisen. Haarer habe sie nur konsequent in den Dienst der nationalsozialistischen Ideologie gestellt: „Das Kind gehörte nicht der Familie, sondern dem Volk.“
Nach dem Krieg blieb diese Haltung ungebrochen – angepasst an die neue Zeit, aber tief verankert in der deutschen Nachkriegsseele. Der Soziologe Prof. Julius H. Schoeps nannte Haarers Buch später bitter-ironisch ein „Lehrstück unbefangener deutscher Vergangenheitsbewältigung“. Damit meinte er nicht etwa, dass Haarers Werk zur Aufarbeitung beigetragen habe – im Gegenteil: Für ihn ein gutes Beispiel, wie unreflektiert und unkritisch in der Bundesrepublik mit nationalsozialistischem Gedankengut umgegangen wurde.
Zwischen Aufarbeitung und Hoffnung
Heute wird zunehmend erforscht, wie sich solche Erziehungsmuster über Generationen fortsetzen. Die Langzeitstudie „TRANS-GEN“ am Universitätsklinikum Ulm untersucht seit 2013 den Einfluss mütterlicher Kindheitserfahrungen auf deren Kinder. Sie zeigt: Etwa 10 bis 30 Prozent der Eltern geben eigene traumatische Erfahrungen weiter – die Mehrheit aber kann sich davon lösen.
Therapeutinnen wie Luise Reddemann sehen darin einen Hoffnungsschimmer. „Es braucht Bewusstsein für das eigene Leiden – und die Entscheidung: Das will ich meinen Kindern nicht antun“, sagt sie. „Wenn Eltern sich Hilfe holen, wenn sie begreifen, dass Härte kein Schutz ist, sondern Zerstörung, dann kann sich etwas verändern.“
Auch Karl Heinz Brisch sieht Anzeichen eines Wandels: „Je mehr wir über die positiven Effekte einer liebevollen Erziehung sprechen, desto mehr Eltern werden nachdenklich. Wenn sie lernen, ihre eigenen Geschichten zu verstehen und zu heilen, gibt das Hoffnung, dass wir als Gesellschaft irgendwann friedvoller mit unseren Kindern umgehen.“
Johanna Haarer starb 1988 in München – unbelehrbar, wie ihre Tochter Gertrud später in einer Biografie schrieb: Die Mutter habe bis zuletzt an den Nationalsozialismus geglaubt, sei alkohol- und tablettenabhängig gewesen, und habe ihre Kinder mit der Härte erzogen, die sie propagierte. News4teachers
Hier geht es zum WDR-Zeitzeichen.









Frühes Aufstehen an Schultagen und Hausaufgaben sollen auch Schüler für die Berufswelt abhärten. Leider ist dies aber didaktisch kontraproduktiv.
Die Armen.
Richtig. Wer lernt schon gerne ineffizienter und anstrengender.
Ich tendiere eher dazu, dass die Kinder ihre Hausaufgaben generell nicht so gerne machen und auch lieber ausschlafen als um 8 Uhr in der Schule zu sein.
Was halten Sie denn vom englischen Schulbeginn um 9 Uhr? Da wären die Schüler ausgeschlafener, allerdings würde sich der Tagesablauf nach hinten schieben.
Halb neun und Unterrichtsstunden zu je 40 Minuten sind mein Vorschlag.
Warum nicht.
Frühes Aufstehen an Schultagen und bevorzugt auch noch lange Schultage will aber die Wirtschaft, damit die Eltern möglichst lange arbeiten können. Die Kinder werden nach ihren Wünschen nicht befragt. Könnte man mal tun. Ich befürchte, dass sich das von CDU bis Linkspartei präsentierte Programm nicht wirklich mit den Wünschen der Kinder decken wird.
Richtig. Die Politik richtet sich auf Kosten der Schüler und Familien zu sehr nach Unternehmensinteressen.
Und die Eltern erst. Oder meinen Sie, denen seien wirtschaftliche Interessen vollkommen egal. Also Kind in staatliche Ganztagsbetreuung, dreimal Urlaub im Jahr sind eben nicht umsonst zu haben.
Daher brauchen wir den Sechsstundentag für Akademiker.
Ich meine Arbeitnehmer statt Akademiker.
Aner derjenige, der die Leistung nimmt, ist doch der Arbeitnehmer. Der, der die Leistung erbringt, ist hingegen der Arbeitgeber.
Was?
Also ich nehme nur die Kohle. Lasse aber gerne auch noch das Land für mich arbeiten.
Also meine Kinder haben sich ab 9h fit für die Schule gefühlt. Es ist nicht alles nur für die Wirtschaft.
“In ihrem Parteiprogramm spricht die AfD von der “traditionellen” Frau, der “Mutter, Vater, Kind”-Familie. Welche weiteren Ansichten vertritt die Partei in Niedersachsen und was steht in ihrem Wahlprogramm? Die AfD drückt in ihrem Grundsatzprogramm klare Vorstellungen über die “einheimische” Frau aus: Traditionell soll sie sein, viele Kinder bekommen und sich in Vollzeit um die Familie kümmern können. Für Individualität bleibe da wenig Raum, denn diese “untergräbt die Familie als wertegebende gesellschaftliche Grundeinheit”, heißt es darin. Die AfD bestreitet eine ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Anlässlich des Internationalen Frauentags 2023 sagte Jessica Miriam Schülke, niedersächsische Landtagsabgeordnete der AfD, Schuld seien die Berufswahl und Teilzeittätigkeiten der Frauen. Eine Frauenquote lehnt die Partei ebenfalls ab. “Für jede fähige, leidenschaftliche Frau, die Karriere machen will, ist eine Frauenquote demütigend und stellt sie unweigerlich unter den Verdacht, ihre beruflichen Ziele nicht anders erreichen zu können”, so die AfD-Fraktion im Landtag Niedersachsen am 25. Januar 2023. Auch die Familie solle laut AfD Parteiprogramm “traditionell” sein. Sie bestehe aus “Vater, Mutter und Kindern”, bei der die Frau und der Mann möglichst verheiratet sein sollen. Die AfD in Niedersachsen drückt es nicht ganz so aus. Sie betont: “Andere Lebensmodelle lehnen wir nicht ab.” In Bezug auf Elternschaft gilt dies jedoch nicht. So äußert die AfD-Fraktion am 10. November 2023 im Landtag bei einer Debatte um queeres Leben: “Kinder brauchen Mutter und Vater”, und weiter: Eine Mehrelternschaft degradiere “Kinder zu Accessoires bei der Selbstverwirklichung von Erwachsenen.”
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Die-AfD-und-ihre-Positionen-zu-Frauen-und-Familie,afd3132.html
„Die AfD macht in ihren Programmen keinen Hehl aus ihren rückwärtsgewandten Frauen- und Familienbildern: Sie will hart erkämpften frauenpolitischen Fortschritt zurückdrehen und die heteronorme Kleinfamilie mit männlichem Oberhaupt reinstallieren. Sie will Ungleichheit und die Wiederherstellung einer vermeintlich natürlichen, patriarchalen Ordnung“, warnt die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Dr. Beate von Miquel.
https://www.frauenrat.de/nie-wieder-fuer-frauen-ist-die-afd-nicht-waehlbar/
Und das “Beste” kommt zum Schluss:” Um die Zahl der Abtreibungen zu reduzieren, spricht die AfD von einer “Willkommenskultur für Kinder”, will die Partei auf harte Konfrontation setzen. Frauen sollen beim Beratungsgespräch Bilder ihres Embryos präsentiert werden. Das soll geschehen, “damit sie sich über den Entwicklungsstand des Kindes im Klaren sind”. Suggeriert wird, dass Frauen sich die Entscheidung momentan zu einfach machen. Frauen sollen nach Vorstellung der AfD eine Rolle als Mutter einnehmen und erhalten sogar einen Baby-Bonus für jedes geborene Kind.” “Wo steht das?”: Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD – und was sie bedeuten – n-tv.de
Gibt es hier nur schwarz-weiß?
Auf der einen Seite die, die die armen Kleinen bedauern, weil sie früh aufstehen müssen, lange Schultage haben, Hausaufgaben erledigen müssen etc., und auf der anderen Seite die Forderungen der AfD, die zu einem traditionellen Rollenbild von Frauen und Müttern zurück will.
So wie Kinder eigenständige Rechte haben, so haben sie auch mit zunehmendem Alter Pflichten zu übernehmen. Exemplarisch möchte ich hier auf die Novellierung der ausgesetzten Wehrpflicht verweisen. Klar rufen die betroffenen Kohorten nicht Hurra, dafür vollstes Verständnis meinerseits. Die wenigsten scheinen zu bedenken, dass sie von ihrem Recht auf Wehrdienstverweigerung im Spannungs- und Verteidigungsfall keinen Gebrauch machen können. Neben dem Wehrdienst gibt bzw. gab es ja auch den Ersatzdienst sowie den Zivildienst, der eine Befreiung von der Grundausbildung bei der Bundeswehr bedeutete.
Ebenfalls konnte der Ersatzdienst zu damaliger Zeit in einem geschlossennen Verband des BGS absolviert werden. Weitere Möglichkeit des Ersatzdienstes ist die Freistellung für den Zivil- und Katatstrophenschutz bei den Blaulicht-Organisationen gewesen. Für diesen Einsatzbereich waren 10% der wehrfähigen männlichen Bevölkerung eingeplant.
Dies hat den vielen freiwilligen Feuerwehren mit ihre Brandschutz- und Bergungseinheiten entsprechende pseronelle Ressourcen verschafft. Denn wenn die personelle Ausstattung des Brandschutzes heute nicht mehr über Freiwillige sicher gestellt werden kann, gibt es die rechtliche Möglichkeit eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen. Per Los werden dann Personen im entsprechenden Alter für den Feuerwehrdienst zwangsverpflichtet. Ob das die bessere Alternative zu einer wie auch immer gearteten Überarbeitung der lediglich ausgesetzten Wehrpflicht ist, lasse ich hier einmal offen.
Es ist also im Interesse der Gesellschaft, Kinder und Jugendliche schon früh an altersangemessene Pflichten heran zu führen, ihnen Aufgaben zu übertragen und deren Erledigung einzufordern. Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen ist dazu auch bereit.
Na ja, in meinem Abiturjahrgang haben ca. 3/4 den Wehrdienst verweigert. Soviel zur Bereitschaft.
Welcher Abiturjahrgang?
77 waren es um die 20%.
Um die Jahrtausendeende.
… als die Grundwehrdinestleistenden durch die Umstrukturierung zu einer Einsatzarmee getragen von Zeitsoldaten nicht mehr benötigt wurden und alle von der Friedensdividende träumten.
Wenn etwas nicht vergleichbar ist, sollte man es auch gar nicht erst versuchen. Auch die derzeitige Situation mit dem völkerichtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine ist nicht mit der des “Kalten Krieges” zu vergleichen. So muss eben jede epoche ihre eigenen Antworten finden und nicht versuchen, die rezepte vergangener Tage aufzuwärmen. Das heißt jedoch nicht, dass diese Rezepte nicht weiterentwickelt und aktualisiert werden könnten. Das Gebiet der Bundesrepublik ist heute kein Frontstaat mehr sondern Etappe, die andere Aufgaben – auch militärische hat – als zu Zeiten des “Kalten Krieges”. Insofern braucht’s auch nicht mehr die US Forces zur Verteidigung des Fulda Gaps oder die Briten für die niedersächsische Tiefebene.
Wenn Sie erst Feuerwehreinheiten trainieren wollen, wenn sich ein Feuer schon zu einem Großbrand entwickelt hat, dürfte es zu spät sein. Und wenn Sie für zukünftige Lagen gerüstet sein wollen, macht es auch sinnlos, auf Geburtsjahrgänge zurück greifen zu wollen, die allenfalls das “letzte Aufgebot” darstellen.
Btw die Wehrdienstverweigerung ist kein Schutz vor Rekrutierungen bzw. Verpflichtungen im Verteidigungsfall
Ich bin für eine anständig bezahlte Bundeswehr mit ca. 350.000 Zeit- und Berufssoldaten. Ca. 18 Brigaden des Feldheeres. Damit hätte man mehr als die Hälfte der Mannstärke von 1989. Das reicht, da Russland nur noch die Hälfte der Einwohner der UdSSR hat, der Warschauer Pakt fehlt und die Nato erheblich stärker als 1989 ist.
Das ersetzt aber nicht die aus Reservisten aufgestellten Heimatschutzregimenter.
? Wehrdienst und Zivildienst sind aber doch zwei verschiedene Dinge.
Wer den Wehrdienst verweigert hatte, war aber doch oft bereit den Zivildienst abzuleisten.
Aber auch nur, weil er es müsste.
Nannte sich Wehrgerechtigkeit.
Immer diese Zivildienstverweigerer.
Nannten sich einst Zuvieldienstverweigerer.
Zum Glück gab es auch damals schon Mütter, deren liebevolles Herz diese Art von Erziehung nicht mitgemacht hat. Sie hatten es allerdings schwer, weil ihr Umfeld natürlich angemerkt hat, dass sie „falsch erziehen“, wenn sie ihre Babies nach Bedarf gestillt oder sie aufgenommen und getröstet haben und wenn sie ihre heranwachsenden Kinder friedlich erzogen haben.
Schwierig wurde es vor allem, wenn die Väter wollten, dass ihre Frauen hart mit den Kindern werden. Es gab viele Familien, die zwei Gesichter zeigten, tagsüber mit den Müttern entspannt und liebevoll mit viel“aber erzähl das dem Papa nicht“ und am Feierabend dann streng und mucksmäuschenstill.
Meine Kinderbücher aus den 60igern und 70igern waren voll von solchen Geschichten. Häufig war eine Familie mitsamt Vater liebe- und verständnisvoll und kümmerte sich um das traurige, schüchterne Nachbarskind, das zu Hause geschlagen wurde.
Ich selbst habe beides unter meinen Freundinnen erlebt und fand meine Bücher völlig normal. Ich selbst durfte bei den kinderfreundlichen Eltern mit den modernen Ansichten aufwachsen.
Deutsche Kleinbürger sind leider oft penetrant in ihren dummen Ansichten. Daher das schwierige Umfeld. Ist möglicherweise auf das Kaiserreich, Calvinismus und Pietismus zurückzuführen und hat sich dann noch durch die Nazis verstärkt.
Kann eben nicht jeder zur oberen Mittelschicht gehören.
Ab welcher Körpergröße gehört man in die Gruppe der Kleinbürger?
Ab 1,65, ab 1,70 oder unter 1,50m?
Ich frage nur so aus reinem Interesse an diesem Begriff?
Siehe Kleinwüchsigkeit – Grenzwert: unter 1,50 m.
Studieren Sie doch etwas Soziologie, da erfahren Sie, was Kleinbürger sind
.
… oder besser etwas Gescheites
Ist das ein Aufmerksamkeitsdefizt oder eine verunglückte Provokation ?
Empfehlen Sie ihm lieber das Drama “Geschichten aus dem Wienerwald” von Oden von Horvàth. Da sind derartige kleinbürgerliche Spießer aus der Zeit des Beginn des nationalen Unglücks und der Wirtschaftskrise Ende der 20er Jahren des 19.Jht. etwas genauer in deren brutalen Verhalten charakterisiert. Das Buch ist aber nichts für die hier immer wieder auftretende A*D-Gemeinde, weil es deren Brutalität, die sich aus deren Denkweisen herleitet, in unverblümter Weise zur Geltung kommen lässt; und wohl auch deshalb, weil das Buch wohl in der Zeit des “großen Fliegenschiss” auf dem Index der Deutschnationalen und der Nazis stand. Geschichten aus dem Wiener Wald – Wikipedia
Interessant, wer Soziologie für ein weniger relevantes Studienfach hält, gilt für Sie als Spießer.
Dabei wäre ignorant besser. Die Soziologie (als Pendant zur Psychologie) ermöglicht es, eine Gesellschaft und ihre Wirkmächte zu verstehen – ist nicht so doof, wenn man gesellschaftliche Probleme lösen möchte.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
… und Nicht-Soziologen gelingt das nicht?
Gelingt es Quacksalbern, Krankheiten zu heilen? Hin und wieder schon.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nicht-Mediziner = Quacksalber, interessant.
Ein Nicht-Mediziner, der medizinische Diagnosen vornimmt, ohne dafür qualifiziert zu sein – ist ein Quacksalber. Was denn sonst? Ist sogar strafbar.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Deshalb gibt es doch Diagnosegeräte, fragen Sie einmal den Kfz-Mechatroniker Ihres Vertrauens.
Wo schrieb ich gegen Soziologie ?
Und wie soll ich Ihre Replik verstehen?
Öden von Horvath beschreibt in diesem Drama “Geschichten aus dem Wienerwald” , benannt in Anlehnung an den Walzer von Johann Strauß, die Wiener Kleinbürger und der in deren Sprache verankerte Gewalt, die aus deren Ansichten schließlich erwächst.
Muss ich jetzt den Kleinbürger auf mich beziehen?
Wieso das denn, ein “Hysterican” verwendete den Begriff des Kleinbürger für die Körpergröße.
Eben deshalb kann ich ja auch nicht gemeint sein. Ich habe extra nochmals im Perso nachgesehen.
Ja, für mich auch.
Das wäre was?
Muss jeder unabhängig von Ihrer Empfehlung für sich selbst herausfinden.
Oder ganz allgemein:
Das Leben.
Ich wage mal eine These:
Eltern, die damals auf solche Ratschläge gehört haben und auch selber aufgrund fehlender Empathie und Selbstvertrauen keine besseren Ideen hatten und entsprechend drauf gehauen haben –
Und Eltern, die heute aus Angst, etwas falsch zu machen und deshalb gar nichts machen oder immer sich so verhalten, dass sie die Guten sind, auch wenn die Auswirkungen gar nicht gut sind ….
“dieselben”!
„Unsere Mütter, Großmütter vor allen Dingen, hatten alle das Buch im Regal stehen“, sagt der Bindungsforscher Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch im SWR-Podcast „Das Wissen“. „Und sie bekamen es zur Geburt ihrer Kinder geschenkt – auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg.“
Diese Aussage kommt mir sehr plakativ vor. Früher lebten Familien mir vielen Kindern sehr beengt. Ich stelle mir mal vor, dass einige keine Bücherregale hatten. Und selbst wenn so ein “Werk” als Geschenk im Haushalt landete, heißt das nicht, dass es gelesen wurde. Vielleicht mal kurz angelesen, aber ab einer gewissen Kinderzahl wohl kaum mit brennendem Interesse verschlungen. – Haarer konnte als Autorin Erfolg haben, weil sie mit dem damaligen Zeitgeist harmonierte. – Etwas, was immer noch als “Erfolgsrezept” taugt.
Wie stehen Pädagogen eigentlich zum “Babywatching” nach Prof. Dr. Brisch? https://www.khbrisch.de/fortbildungen/base.html
Ein Elternteil mit einem wenige Wochen alten Baby taucht einmal in der Woche in einem Kindergarten oder einer Schule auf, damit Kinder beobachten können, wie Erwachsene mir ihrem Kind (in einer gekünstelten Atmosphäre) interagieren. Das soll die Empathie ungemein stärken… Und alle Pädagogen, die noch gern ein Zertifikat erwerben möchten, können sich – siehe oben – fortbllden lassen. (Nicht kostenlos, es gibt ja ein “Zertifikat”. Und sofern sich nichts im Verhältnis zu früher geändert hat, wird der Besuch der Eltern mit ihrem Kinder nicht vergütet.
https://www.sueddeutsche.de/leben/erziehung-mit-babys-gegen-aggressionen-1.3973928 https://www.hna.de/kassel/babywatching-in-kitas-soll-kinder-einfuehlsamer-machen-9819660.html
Für mich sieht es sehr nach einem einseitigen Geschäftsmodell aus. Es könnte dafür sorgen, dass Bücher zum Longseller auf einem hart umkämpften Markt werdeb. Und wenn der Absatz nal schwächelt, kann das “Babywatching” noch mal mit netten Bildern im Regionalfernsehen ausgestrahlt werden. Dazu noch ein wohlwollender Bericht in einer Fachzeitschrift.