Überproportional viele Jungen: Mehr Kinder an Förderschulen eingeschult – trotz Inklusion

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BERLIN. Während bundesweit weniger Kinder eingeschult werden, wächst der Anteil an Förderschulen – trotz UN-Behindertenrechtskonvention. Besonders auffällig: Der hohe Jungenanteil bleibt; fast sieben von zehn Schulanfängern dort sind männlich.

Junge mit Förderbedarf. Foto: Shutterstock

In Deutschland werden wieder mehr Kinder an Förderschulen eingeschult. Bundesweit begannen im Vergleich zum Vorjahr 0,5 Prozent mehr Kinder ihre Schullaufbahn an Förderschulen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg ihr Anteil an allen Schulanfängern zum Beginn des Schuljahres 2025/26 damit auf 3,5 Prozent (gegenüber 3,4 Prozent im Vorjahr).

Insgesamt wurden in Deutschland rund 811.500 Kinder eingeschult – 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Es war bereits der zweite Rückgang in Folge nach jahrelangem Anstieg. Grund dafür ist laut Behörde zum einen der demografische Wandel, also sinkende Geburtenzahlen, zum anderen der nachlassende Zuwanderungseffekt etwa durch geflüchtete Kinder aus der Ukraine.

Deutlich mehr Jungen an Förderschulen

Auffällig ist die ungleiche Geschlechterverteilung an Förderschulen: 69 Prozent der dort eingeschulten Kinder sind Jungen, nur 31 Prozent Mädchen. Im übrigen Schulsystem liegt das Verhältnis nahezu ausgeglichen bei 51 zu 49 Prozent. Die Vereinten Nationen hatten Deutschland vor zwei Jahren wegen seines Förderschulwesens gerügt. Deutschland hat 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifziert, die ein “integriertes Bildungssystem auf allen Ebenen” vorschreibt. News4teachers 

Verabschiedet sich Deutschland aus der Inklusion? Dutzende neue Förderschulen werden gebaut – trotz UN-Rüge

 

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