STOCKHOLM. Jugend-forscht-Preisträgerin Julia Trapp aus dem bayerischen Grafrath ist am 10. Dezember in Stockholm zu Gast, wenn der schwedische König die diesjährigen Nobelpreise überreicht. Die 18-Jährige gehört zu den mehr als 1.000 geladenen Gästen des Festakts im Konzerthaus der schwedischen Hauptstadt. Der Besuch der Verleihung bildet für sie den Abschluss einer Woche, in der sie gemeinsam mit 24 weiteren jungen MINT-Talenten aus aller Welt am Stockholm International Youth Science Seminar teilnimmt.

Die Teilnahme an dieser internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen- und Nachwuchswissenschaftler-Woche hatte Trapp Anfang Juni 2025 beim 60. Bundesfinale von Jugend forscht in Hamburg gewonnen. Sie erhielt den Sonderpreis des SIYSS Unga Forskare und der Ernst A. C. Lange-Stiftung. Zusätzlich wurde ihr Projekt mit dem dritten Preis im Fachgebiet Chemie ausgezeichnet.
In ihrer Arbeit hatte sich Trapp auf die Suche nach einem Energiespeicher gemacht, der auf natürlichen, organischen Stoffen basiert. Ausgangspunkt war Nicotinamid, ein Molekül, das eine Rolle bei der Energiegewinnung in lebenden Zellen spielt und Elektronen aufnehmen sowie wieder abgeben kann. Trapp synthetisierte Derivate dieses Moleküls, baute eine galvanische Zelle und untersuchte in Messreihen, ob sich die Stoffe reversibel aufladen und entladen lassen, ohne sich zu zersetzen. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass Nicotinamide als Grundlage für organische Akkus geeignet sind. Das Projekt wurde am Ernst-Reisinger-Gymnasium im Landheim Schondorf betreut.
Nach der Nobelpreisverleihung nimmt Trapp gemeinsam mit den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie den Gästen der Veranstaltung am traditionellen Bankett teil. Im Anschluss steht der Ball im Stockholmer Rathaus auf dem Programm. Während der Seminarwoche haben die Teilnehmenden bereits zahlreiche wissenschaftliche und kulturelle Termine absolviert.
„Wer würde es sich als vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerin nicht wünschen, einmal auf Augenhöhe mit den eigenen wissenschaftlichen Vorbildern zu sprechen?“, sagt Jessica Bönsch, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht. Sie sieht in der Einladung zur Nobelpreisverleihung eine Chance, die Perspektive junger Forschender entscheidend zu erweitern. „Genau diese einzigartige Gelegenheit bietet die Teilnahme an der Nobelpreisverleihung. Ich bin überzeugt, dass diese Erfahrung für unsere Jungforscherin als besondere Motivation wirkt, selbst eine wissenschaftliche Karriere in den MINT-Fächern einzuschlagen.“ News4teachers
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