Wüst kündigt an: Microsoft wird 200.000 Lehrkräften KI-Fortbildung anbieten

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BERLIN. Mit einer Ausbildungsoffensive will der US-Konzern in NRW die Nutzung von Künstlicher Intelligenz vorantreiben. So werden bis zu 200.000 Lehrkräfte geschult. Aber KI soll sie nicht ersetzen.

Lehrkräfte nicht ersetzen: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Foto: Land NRW / Tobias Koch

Der US-Softwareriese Microsoft will mehr als 300.000 Lehrkräfte, Auszubildende und Finanzverwaltungsbeschäftigte in Nordrhein-Westfalen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz schulen. Allen fast 200.000 Lehrkräften solle in den kommenden Monaten ein Angebot zur Fortbildung mit KI gemacht werden, teilte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gemeinsam mit Microsoft-Präsident Brad Smith in Berlin mit. Ziel sei, dass Lehrerinnen und Lehrer Künstliche Intelligenz praxisnah im Schulalltag einsetzen können.

Ein KI-Qualifizierungsprogramm werde auch für die rund 33.000 Beschäftigten der Finanzverwaltung angestrebt. Darüber hinaus will Microsoft auch das KI-Training von etwa 100.000 Auszubildenden in Industrie und Handwerk unterstützen. Die Prüfung, wie dieses Angebot umgesetzt werden könne, stehe allerdings noch am Anfang. «Wir begreifen KI-Bildung als ein Schlüsselthema, um unser Land fit zu machen für die Zukunft», sagte Wüst.

Milliarden-Investitionen in NRW

Für Microsoft ist NRW ein wichtiger Standort: Im vergangenen Jahr hatte der Konzern bekanntgegeben, 3,2 Milliarden Euro in KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten in Deutschland zu investieren. Der Schwerpunkt liegt in NRW. Microsoft will drei Rechenzentren für Anwendungen im Bereich Künstlicher Intelligenz und Cloud Computing in Rheinischen Revier bauen und hatte eine Aus- und Weiterbildungsoffensive angekündigt.

«Microsoft investiert Rekordsummen bei uns in Nordrhein-Westfalen im Rheinischen Revier», sagte Wüst. Damit trage das US-Unternehmen wesentlich dazu bei, dass der digitale Wandel der deutschen Wirtschaft vorangetrieben werde. Das Ziel der Landesregierung sei, NRW zum führenden KI-Standort in Deutschland und zu einem der Hotspots für KI in Europa zu machen. NRW habe jetzt die Chance auf den Ausbau eines Wettbewerbsvorteils und könne so auch gute Arbeitsplätze der Zukunft schaffen.

Smith betonte, das künftige KI-Zentrum im Herzen Europas biete den Menschen in NRW zwei Dinge: Arbeitsplätze und Chancen. Die geplanten Rechenzentren benötigten auch eine große Anzahl qualifizierter Arbeitskräfte wie etwa Elektriker, Elektroingenieure, Rohrschlosser und Chemieingenieure.

KI soll Lehrkräfte nicht ersetzen

Software oder Künstliche Intelligenz sollten allerdings Lehrerinnen und Lehrer niemals ersetzen, betonten Wüst und Smith. Die neue Technologie solle vielmehr den Arbeitsalltag in Schulen leichter machen. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) nannte als Beispiele Korrekturen, einfache Aufgaben zu stellen oder Texte zu formulieren. «KI bleibt ein Werkzeug, das pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden kann», sagte auch Feller. «KI wird nicht eine Lehrkraft ersetzen.»

Die Menschen dürften sich von neuen Technologien nicht bange machen lassen, sagte Wüst. Deswegen sei der souveräne Umgang auch mit KI wichtig und müsse Bestandteil von Bildung werden. Die Menschen müssten mit den Chancen umgehen, aber auch die Risiken abschätzen können. News4teachers / mit Material der dpa

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17 Kommentare
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Unfassbar
4 Monate zuvor

Ist es so ratsam, einem gewinnorientierten ausländischen Unternehmen so einen Auftrag zu geben? Ich habe da so meine Bedenken.

McFly
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ja!

real_anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Besser Logino?
Weiiiis ich jetzt nicht so genau.

Einer
3 Monate zuvor
Antwortet  real_anka

ALLES ist doch besser als Logino

Mimü
4 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Bei „ausländisch“ im Sinne „US-amerikanisch“, kann ich deine Kritik nachvollziehen. Aber was ist schlimm an „gewinnorientiert“? Das ist jeder Handwerker und lokales Beratungsunternehmen um die Ecke auch. Ich unterrichte auch nicht ohne Lohn. Kritisieren könnte man, wenn die Fortbildung nur die unternehmenseigenen Produkte bewirbt. Aber durch dieses Eigeninteresse kann MS die Fortbildung wohl sehr billig anbieten. Man muss halt ein Aufe drauf haben, was da passiert, bevor das in die Fläche geht.

Andre Hoger
4 Monate zuvor

Ist Microsoft KI so schlecht wie Windows 11? Dann will ich es nicht.

real_anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Andre Hoger

noch nie den Copiloten ausprobiert? echt jetzt?

Einer
3 Monate zuvor
Antwortet  Andre Hoger

Microfost ist OpenAI. Oder nutzen Sie ausschließlich Claude? Vielleicht mal etwas informieren welche KI wem gehört.

Abgesehen davon, wieso soll W11 schlecht sein? Windows ist für IBM-kompatibel konzipiert und daher auf Millionen unterschiedlicher PC-Kombinationen lauffähig und da kann es aufgrund der Vielzahl auch zu Problemen kommen. Linux läuft auch auf einer Vielzahl von Hardware-Kombinationen. Und auch da kommt es zu Problemen. Nur nutzt der normale User kein Linux und die Linux-User beherrschen ihren Rechner und können mit solchen Problemen umgehen. Apple IOs läuft auf exakt einer einzigen Hardware-Kombination. Ja, und da kommt es logischerweise nicht zu Problemen.

Fragen Sie mal ihre Schüler wer noch einen richtigen PC Zuhause hat. Sie werden feststellen, dass mit dem Bildungsniveau der Eltern auch die Anzahl der PCs im Haushalt abnimmt. Je bildungsferner umso mehr wird nur noch hin und her gewischt. Ist jetzt meine Feststellung der letzten drei Schuljahre. Vielleicht wäre diese Frage mal eine wissenschaftliche Untersuchung wert.

Rainer Zufall
4 Monate zuvor

Na hoffen wir mal, dass wir uns nicht von Microsoft und den derzeit versagenden USA abhängig machen…

Naja, könnte schlimmer sein.
*Hust, Bundeswehrsoftware, Hust!”

Lehrkraft, hat kein Silbertablett
4 Monate zuvor

Wir vergrößern wieder einmal die Gewinne und die Abhängigkeit von einem der Tec- Giganten.
Und Bundeswehr nutzt jetzt die google-cloud.
Lesen Sie Martin Andrees Buch ‘Big-Tec muss weg”; da gehen einem die Augen auf.

mama51
4 Monate zuvor

Microsoft- Teams durfte in einigen Bundesländern während Corona nicht für Homeschooling verwendet werden… Und jetzt DAS???
Man reibt sich die Augen! 🙁

Mein_Senf
3 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Das ist ironischerweise gar nicht seltsam…wir bekommen vom KKM Microsoft 365, dürfen aber weder die Cloud, noch Teams benutzen – dazu gibt es Fortbildungen zu OneNote….so geht Logik im Bildungsbereich: Man stellt mir ein Auto hin, das ich nur im Schritttempo fahren und den Beifahrersitz und auch das Fenster nicht nutzen darf….

Martin Schmidt
4 Monate zuvor

Gratuliere Microsoft zu diesem erfolgreichen Vertragsabschluss.

real_anka
3 Monate zuvor

Wo kann ich mich anmelden?

Hans Malz
3 Monate zuvor

Wie wird die Fortbildung aussehen?
Ich prognostiziere mal: Microsoft Copilot im Zusammenspiel mit Office365. Integration von Coplilot in die Azure Domäne. Dazu müssen natürlich die Sicherheitseinstellungen aufgebohrt werden, schließlich sollen ja auch die Dokumente aus anderen Clouds oder lokal gelagerte einbezogen werden.

Das beste ist aber, dass das hier im Forum noch von den Lemmingen als “einzig moderne Arbeitsweise” abgefeiert wird. Als Argument kommt dann: “Die haben doch Milliarden investiert, wie sollen dann deutsche Unternehmen etwas Vergleichbares leisten?”
Diesen Leuten empfehle ich die geniale Recall Funktion von MS. Und immer im Hinterkopf haben, dass die Investoren irgendwann auch etwas für ihr Geld bekommen wollen…

Wann emanzipiert sich Europa endlich?

real_anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Klappt ja supi mit NRW-LOGINEO.

Hans Malz
3 Monate zuvor
Antwortet  real_anka

Ist das ne Antwort auf meinen Beitrag? Der strotzt ja nur so vor Fakten…

Mit LMS ja, mit dem Rest nein. Aber, jetzt mal so völlig rumgesponnen, alle Bundesländer würden eine Firma beauftrage ein einheitliches System für alle zu entwickeln und dann noch ein schönes Facelift für Moodle … nein, das ist zu phantastisch…