GEW Hessen startet Petition: „Keine weiteren Kürzungen bei der Bildung!“

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FRANKFURT/MAIN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen (GEW Hessen) ruft mit einer neuen Petition zur Unterstützung des Bildungsbereichs auf. Anlass sind die drohenden Einsparungen im Landeshaushalt, die nach Einschätzung der Gewerkschaft Schulen, Kitas, Soziale Arbeit und Hochschulen massiv treffen könnten. Die Forderungen richten sich direkt an Kultusminister Armin Schwarz (CDU) und Finanzminister Alexander Lorz (CDU).

Wird der Hahn zugedreht? (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, fand deutliche Worte: „Die Kürzungen im Hochschulpakt waren die Vorboten für den kommenden Landeshaushalt. Mit unserer Petition wollen wir deutlich machen, dass weitere Kürzungen unter anderem die Qualität von Bildung in Kitas und Schulen gefährden. Die Landesregierung wird sich warm anziehen müssen, wenn sie erneut plant, Einsparung zu Lasten der Beschäftigten durchdrücken zu wollen.“

Warnung vor verschärften Belastungen

Bereits zu Beginn dieses Jahres hatte die Landesregierung die tariflich vereinbarte Besoldungserhöhung verschoben – obwohl die Besoldung in Hessen nach Auffassung der GEW ohnehin schon verfassungsrechtlich zu niedrig sei. Hartmann betonte: „Wir wehren uns gegen alle Maßnahmen, die die Arbeitszeit der Beschäftigten verdichtet. Denn jede Einsparung in den Kitas und Schulen verschlechtert die Bildungsqualität der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

Drei zentrale Forderungen

Die Petition umfasst nach Angaben der GEW drei Kernpunkte:

  1. Verlässliche Planung: Investitionen in Fachkräfte und Bildungsinfrastruktur dürfen nicht länger von der jeweiligen Kassenlage abhängen. Nur so könne eine sichere Grundlage für die Zukunft der Bildung geschaffen werden.

  2. Mehr Wertschätzung: Arbeitsverdichtungen lehnt die Gewerkschaft kategorisch ab. Gefordert wird stattdessen faire Bezahlung, gute Ausbildung und verlässliche Strukturen für die Beschäftigten.

  3. Finanzierung sichern: Investitionen in die Gebäude müssten auch über Kredite ermöglicht werden. Parallel brauche es eine gerechte Besteuerung, insbesondere großer Vermögen.

Aufruf zur Unterstützung

Mit der Petition will die GEW nicht nur die Politik, sondern auch die Öffentlichkeit mobilisieren. Adressiert sind ausdrücklich auch Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Beschäftigte im Bildungswesen. Sie alle sollen aktiv werden und unterzeichnen. Hartmann appelliert: „Jede und jeder, dem Bildung als Grundlage für faire Chancen wichtig ist, sollte unsere Forderungen unterstützen.“ News4teachers

Die Petition kann online gezeichnet werden: www.gew-hessen-aktiv.de

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1 Kommentar
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sonderbar
2 Stunden zuvor

Petitionen sind ein Rohrkrepierer. Was hat es nicht alles schon für Petitionen gegeben?! Sogar mit tausenden und zehntausenden Unterschriften. Und gebracht hat es gar nichts. Man könnte Petitionen auch “Kautschkartoffel-Engagement” nennen. Das kann man nämlich so schön bequem vom Sofa aus am Laptop tun. Man muss sich fast gar nicht bewegen. Nicht rausgehen. Man kann neben fernsehen und Kaffee trinken oder sein Bierchen. Ein Klick. Oder zwei. Fertig.

Machtvolle Aktionen sehen anders aus. Dazu müsste man sich aber doch bewegen. Vielleicht sogar das Haus verlassen. Oh, mein Gott, vielleicht sogar bei Regen? Man kennt das als Demonstration oder Kundgebung. Und unter Arbeitnehmern sogar als Streik.