“Weder rechtlich noch pädagogisch zu rechtfertigen”: Arbeitszeit von (Vollzeit-)Lehrkräften unterscheidet sich erheblich

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DRESDEN. Lehrkräfte in Deutschland sind sehr unterschiedlich zeitlich belastet, trotz formal gleicher Arbeitszeit. Das illustriert aktuell der Abschlussbericht der Arbeitszeituntersuchung (AZU), die das Sächsische Kultusministerium in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse der AZU hinsichtlich der gemessenen Gesamtarbeitszeit sind umstritten (News4teachers berichtete). Als gesichert kann aber die aufgezeigte erhebliche Ungleichverteilung der Arbeit gelten. Unterschiede gibt es demnach nicht nur zwischen den Schulformen – sondern auch schon zwischen den Fächern.

Feierabend. Illustration: Shutterstock

Lehrkräfte leisten nicht alle gleich viel – und das hat System. Der Abschlussbericht der Arbeitszeituntersuchung (AZU) in Sachsen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Schularten und Fächergruppen. Gymnasial- und Berufsschullehrkräfte arbeiten im Schnitt deutlich länger als ihre Kolleginnen und Kollegen an Grund- oder Förderschulen. Dazu kommen massive Unterschiede innerhalb der Schulformen – je nach Fächerkombination und Zusatzaufgaben.

Gymnasien und Berufsschulen an der Spitze

Laut AZU liegt die durchschnittliche Arbeitszeit von Vollzeitkräften in Schulwochen an Gymnasien und beruflichen Schulen bei rund 44 bis 46 Stunden pro Woche, während Grundschullehrkräfte im Mittel etwa 39 bis 41 Stunden arbeiten. An Förderschulen liegt die Belastung dazwischen.

Im Einzelfall fiel die zeitliche Belastung außerhalb der Ferienzeiten aber höchst unterschiedlich aus. „Rund 30 Prozent der Vollzeitlehrkräfte erfassten wöchentliche Durchschnittswerte im Intervall zwischen 40 und 44 Stunden, weitere rund 30 Prozent im Intervall zwischen 44 und 48 Stunden. 12 Prozent der Vollzeitlehrkräfte erfassten in Schulwochen durchschnittlich mehr als 48 Stunden“, so heißt es im Bericht.

Am unteren Ende der Skala standen demnach Lehrkräfte, deren wöchentliche Arbeitszeit in den Schulwochen nur bei etwa 35 Stunden liegt – meist Kolleginnen und Kollegen ohne Korrekturfächer, ohne Funktionsaufgaben und mit geringem Anteil an Prüfungsarbeit. Zwischen der am stärksten und der am geringsten belasteten Gruppe liegt damit eine Spanne von rund 15 Stunden pro Woche. Wohlgemerkt: bei formal gleicher Unterrichtsverpflichtung.

Diese Unterschiede haben strukturelle Ursachen: „Die Mehrbelastung von Lehrkräften an Gymnasien und beruflichen Schulen resultiert aus der hohen Zahl an Korrekturarbeiten, der Verantwortung für Abschlussprüfungen und einem überdurchschnittlichen Anteil an organisatorischen Aufgaben.“ Die Autoren betonen, dass sich die zeitliche Belastung über das Jahr hinweg zwar teilweise ausgleicht, „die strukturellen Unterschiede zwischen Schularten jedoch bestehen bleiben“.

Betont wird allerdings auch: Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen arbeiten zwar im Schnitt weniger Stunden, empfinden ihre Arbeit aber dennoch als stark beanspruchend. „Während Gymnasiallehrkräfte zeitlich stark überlastet sind, erleben Grundschullehrkräfte trotz geringerer Arbeitszeit eine vergleichbare Beanspruchung“, stellt der Bericht fest. Die emotionale Anforderung, die heterogene Schülerschaft und die vielen pädagogischen Zusatzaufgaben im Ganztag werden als Gründe genannt. „Eine geringere Wochenarbeitszeit ist nicht gleichzusetzen mit geringerer Beanspruchung. Pädagogische und emotionale Anforderungen sind in diesen Gruppen teilweise besonders hoch.“

Innerhalb der Schulformen: Korrekturfächer treiben die Arbeitszeit

Überraschender Befund: Besonders groß sind die zeitlichen Unterschiede allerdings nicht zwischen den Schularten – sondern innerhalb. Die AZU stellt fest: „Die Unterschiede innerhalb der Schularten sind erheblich. Fächer mit hohem Korrekturaufwand weisen deutlich höhere Arbeitszeiten auf als Fächer mit geringerer Nachbereitung.“

Lehrkräfte in Fächern wie Deutsch, Englisch oder Französisch arbeiten im Mittel mehrere Stunden pro Woche länger als Kolleginnen und Kollegen in naturwissenschaftlichen oder musisch-praktischen Fächern. Diese Differenz zieht sich durch alle Schularten – ist aber an Gymnasien am ausgeprägtesten.

Der Bericht stellt fest: „Dabei gilt zu beachten, dass ‚Korrektur‘ einen vergleichsweise hohen Anteil der Arbeitszeit von Gymnasiallehrkräften ausmachte … Gleichzeitig scheint der Anteil von ‚Korrektur‘ unabhängig von Mehr- oder Minderarbeit zu sein.“ Das bedeutet: Korrekturen sind zeitlich weitgehend vorgegeben – durch Schulart, Klassenstufe und Prüfungsformate. Hinzu kommen Zusatzfunktionen wie Klassenleitung, Fachbetreuung oder Mitarbeit in Steuergruppen, die den wöchentlichen Aufwand laut Bericht „im Mittel um vier bis fünf Stunden“ erhöhen. Der Bericht spricht von einer „ungleichen Belastungsverteilung“, die sich nicht aus individuellen Faktoren, sondern aus der Struktur der Arbeitsorganisation ergibt.

Rackles: „Das Deputatsmodell ist ungerecht“

Diese strukturelle Schieflage hatte bereits ein Gutachten des früheren Berliner Bildungsstaatssekretärs und heutigen Bremer Bildungssenators Mark Rackles (SPD) aus dem Jahr 2023 beleuchtet. Rackles analysierte darin im Auftrag der Telekom Stiftung die Lehrerarbeitszeit in Deutschland insgesamt – und sprach von einer „strukturell ungerechten Verteilung“. Er betonte: „Lehrkräfte leisten zwar formal die gleiche Wochenstundenzahl, faktisch aber höchst unterschiedliche Gesamtarbeitszeiten. Die Gleichbehandlung im Deputat führt zu realer Ungleichbehandlung.“

Rackles argumentierte, dass das gegenwärtige System der Unterrichtsverpflichtungen die komplexe Realität der Lehrerarbeit nicht abbildet. Während alle Lehrkräfte dieselbe Zahl an Unterrichtsstunden zu leisten haben, unterscheide sich der tatsächliche Zeitaufwand je nach Fach, Schulart und Zusatzverantwortung erheblich. „Die derzeitige Deputatsregelung berücksichtigt Korrekturaufwand, Abiturprüfungsvorbereitung, Projektkoordination oder Elternarbeit in keiner Weise ausreichend“, schrieb er.

Er nannte drei Hauptquellen der Ungerechtigkeit:

  1. Fachabhängiger Zeitaufwand – Korrekturfächer mit schriftlichen Prüfungen verursachen überdurchschnittlich viel Nacharbeit.
  2. Ungleichgewicht zwischen Schularten – Lehrkräfte an Gymnasien und beruflichen Schulen leisten deutlich mehr Stunden, ohne entsprechenden Ausgleich.
  3. Mangelnde Erfassung außerunterrichtlicher Tätigkeiten – insbesondere Schulentwicklung, Inklusion, Elternkommunikation und Ganztagskoordination.

„Die ungleiche Belastungsverteilung ist nicht nur pädagogisch, sondern auch arbeitsrechtlich problematisch“, heißt es in seinem Gutachten. „Gleiche Unterrichtsverpflichtung darf nicht länger als Synonym für gleiche Arbeitsbelastung gelten.“ Rackles plädierte für eine grundlegende Neuordnung der Lehrerarbeitszeit: „Die Zuweisung von Arbeitszeit nach Deputatstunden ist international überholt und abzulösen durch ein neues Zuweisungsmodell mit höherer Transparenz und Gerechtigkeit.“

Er schlug ein Jahresarbeitszeitmodell vor, das alle Tätigkeiten erfasst – Unterricht, Korrekturen, außerunterrichtliche Aufgaben – und in dem fächer- und schulartspezifische Unterschiede verbindlich berücksichtigt werden. „Nur wenn die reale Arbeitszeit differenziert erfasst und gesteuert wird, kann eine gerechte Verteilung erreicht werden“, schrieb Rackles. „Das jetzige System erzeugt strukturelle Mehrarbeit für bestimmte Gruppen von Lehrkräften, ohne dass dies sichtbar oder ausgleichbar wäre.“ Und das sei, so Rackles, „weder rechtlich noch pädagogisch zu rechtfertigen“.

Die sächsische AZU bestätigt den Befund. Das Fazit der Autoren lässt keinen Zweifel: „Das Deputatssystem bildet die Vielfalt der Tätigkeiten und Anforderungen nicht adäquat ab.“ News4teachers 

Hier lässt sich das vollständige Gutachten von Mark Rackles herunterladen.

“Ungerecht, unflexibel, ineffizient und tendenziell überlastend”: Studie verreißt das gängige Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte

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dickebank
7 Stunden zuvor

Klar, die Lehrkräfte an GS und FöS sind mit A13 überbezahlte Teilzeitkräfte.

Und jetzt wundern sich vermutlich alle, warum bei der hohen Belastung so viele Lehramt für die SekI+II studieren. Alles Masochist*innen, ich sag’s euch.

Uhrmacher
5 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

In den Debatten damals hieß es immer, “keiner” wolle mehr Grundschullehrer werden, weil die weniger verdienen als die anderen Lehrämtler. “Gegner” sagten immer, die meisten Lehrer haben sich die Schulart und die Fächer nach Neigung ausgesucht und nicht nach dem Gehalt. Ihre Ausführungen kann man auch als Bestätigung verstehen.

dickebank
4 Stunden zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Nur bei der Forderung nach A13 ging es primär nicht um die Bezahlung sondern um die Anerkennung des Hochschulabschlusses als Grundlage für den Einstieg in die Laufbahngrupp II, zweites Einstiegsamt nach bestandenem Vorbereitungsdienst. Nach wie vor ist es ja so, dass – hier in NRW – die GS-Lehrkräfte sowie Lehrkräfte an HS und RS 2,5 Deputatsstunden mehr unterrichten müssen als Gymnasial-, Berufsschul- und Gesamtschullehrkräfte. Bei 40 Unterrichtswochen sind das also 100 Deputatsstunden mehr. Das entspricht dann unabhängig von der Ratszulage einer 9,8% niedrigeren Vergütung bei gleicher Eingruppierung.
Hinzu kommt, dass vor allem GS-Lehrkräfte häufig ihre Wochenstundenzahl an die des Jahrgangs anpassen müssen, in dem sie eingesetzt sind, da das Lehrerdeputat höher ist als die Unterrichtsstundenzahl der SuS. Das betrifft nicht unbedingt jede sondern betrifft die Anzahl der Lehrerstunden an den Unterrichtsbedarf in Abhängigkeit von der genehmigten Stellenzahl.

Mika
2 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

„Das entspricht dann unabhängig von der Ratszulage einer 9,8% niedrigeren Vergütung bei gleicher Eingruppierung.“

Das ist falsch. Die Arbeitszeitstudien belegen, dass Gymnasiallehrkräfte TROTZ geringeren Deputats eine höhere durchschnittliche Wochenarbeitszeit haben als Grundschullehrer. Hätten beide dasselbe Deputat, würde die Schere noch weiter auseinandergehen. Die gleiche Eingruppierung ist logisch, gleiches Deputat nicht.

dickebank
2 Stunden zuvor
Antwortet  Mika

Dann heulen Sie nicht und wechseln an eine GS.

MrPlaguette
1 Stunde zuvor
Antwortet  dickebank

Wow, welch erwachsene und sachliche Antwort

Mika
1 Stunde zuvor
Antwortet  dickebank

Nicht ich heule, sondern Sie trollen.
Warum? Sie waren mal ein angenehmer Gesprächspartner.

Fräulein Rottenmeier
1 Stunde zuvor
Antwortet  dickebank

„Hinzu kommt, dass vor allem GS-Lehrkräfte häufig ihre Wochenstundenzahl an die des Jahrgangs anpassen müssen, in dem sie eingesetzt sind, da das Lehrerdeputat höher ist als die Unterrichtsstundenzahl der SuS.“

Also nein, das stimmt doch nicht. Niemand wird gezwungen in TZ zu arbeiten, nur weil er in Klasse 1 eingesetzt wird und dort nur 20 – 22 Stunden stattfinden. Alle Kollegen werden gemäß ihres Deputats eingesetzt, welches mit entsprechenden Anträgen jährlich geändert werden kann (also theoretisch). Aber das geschieht auf Betreiben der Kollegen und nicht auf Betreiben der Schule und korreliert schon gar nicht mit der zu unterrichtenden Klassen (-Stufe).

Fräulein Rottenmeier
1 Stunde zuvor
Antwortet  dickebank

Es gibt auch keine „genehmigte Stellenzahl“. Die Stellenzahl für eine Schule errechnet sich aus dem Grundbedarf (reine Schüleranzahl) und den Mehrbedarfen (diese bestehen aus Zusatzbedarfen für OGS, für Integration, für Anrechnungsstunden für ganz unterschiedliche Dinge, usw.). Hinten raus kommt dann der tatsächliche Stellenbedarf einer Schule. Eine 100% Abdeckung entspricht dann genau den Bedarf einer Schule, um die ermittelten Unterrichtsstunden abzudecken. Eine Unterschreitung bedeutet, dass weniger Stunden als benötigt zur Verfügung stehen, ein Überschreiten bedeutet das Gegenteil, so dass die Schule über mehr Stunden verfügt, die sie einsetzen kann.

Natürlich hat das Schulamt die Stellenbesetzung im Blick, aber es ist gar nicht möglich, die Ausstattung immer bei 100% zu halten. Erst bei einer massiven Überschreitung auf z.B. 120% (was bei uns etwa 40 Stunden ausmachen würde) würde wahrscheinlich eine Kollegin versetzt werden….aber btw so eine Ausstattung hatten wir noch nie….

UesdW
7 Stunden zuvor

Mangel erkannt und domkumentiert. Wie sieht dann das Modell zur Behebung des Mangels aus? Der Punkt Bezahlung wird hier nicht erwähnt, müsste dann in diesem Modell auch mit einfließen.

Achin
7 Stunden zuvor

Bei aller Kritik an diesem sächsischen Taschenspielertrick, wohl in allen Kollegien gibt es leider Lehrkräfte, welche die gängigen Vorurteile über unseren Beruf bestätigen.

Hier wünsche ich mir eine Doppelstrategie:

Enerseits die klare Benennung, dass das Bildungssystem unterfinanziert ist und die Schule eine Schule ist, keine Ersatzfamilie und keine gesellschaftliche Reparaturwerkstatt,
andererseits aber auch die klare Ansprache an jene schlimme Kolleg*innen, die Eltern, Schulverwaltung, Wissenschaft und Politik wohlfeile Argumente liefern.

Es gibt einen Unterschied zwischen Solidarität und Korpsgeist.

JonasG
7 Stunden zuvor

Na da arbeitet die Politik aber sehr akribisch daran, dass man die Arbeitsbelastung der angeblich nicht ausgelasteten Lehrkräfte weiter erhöhen kann. Nehmt euch in Acht wenn ihr Grundschullehrer oder Sportlehrer sein. Ich sehe dunkle Wolken aufziehen….

dickebank
4 Stunden zuvor
Antwortet  JonasG

Kooperation mit Sportvereinen und die Sportlehrkräfte können in korrekturintensiven Fächern eingesetzt werden.

Sepp
7 Stunden zuvor

“Lehrkräfte in Fächern wie Deutsch, Englisch oder Französisch arbeiten im Mittel mehrere Stunden pro Woche länger als Kolleginnen und Kollegen in naturwissenschaftlichen oder musisch-praktischen Fächern. Diese Differenz zieht sich durch alle Schularten – ist aber an Gymnasien am ausgeprägtesten.”

Ich frage mich, wie solche Unterschiede zustande kommen und ob das zwischen den Bundesländern so anders ist.

Zumindest bei uns schreiben wir in den Naturwissenschaften natürlich Arbeiten/ Klausuren und auch Tests.
Ebenso sind auch wir Klassenlehrer – mit allen entsprechenden Aufgaben. Und gerade an Gesamtschule mit Oberstufe müssen wir uns in der Sek I um Inklusion und Sprachbildung kümmern (sicher mehr als an Gymnasien) und haben dennoch Sek II-Unterricht mit Abiturprüfungen. Und da es bei uns wenige MINT-Lehrkräfte mit Sek II-Fakultas gibt, sind wir i.d.R. in jedem Jahr mit beiden Fächern im Abitur eingesetzt

Ein zusätzlicher Aufwand bei Naturwissenschaften ist es aber, dass man Experimente vorbereiten muss, wieder abräumen, spülen etc. Es passt nicht immer, aber wir versuchen doch, fast in jeder Chemiestunde zumindest ein kleines Experiment zu haben.
Für ein Chemie-Experiment in einer Oberstufenklausur ist man locker zwei Nachmittage mit Ausprobieren und Vorbereiten beschäftigt. Danach muss alles wieder abgeräumt und gereinigt werden.
Und wenn man am Puls der Zeit sein will, probiert man immer wieder neue Experimente aus und baut sie in den Unterricht ein.

Ich finde all das auch nicht sonderlich schlimm, habe mir meine Fächer ausgesucht und finde sie noch immer toll. Nur kann ich kaum glauben, dass wir Naturwissenschaftler deutlich weniger arbeiten als die Deutsch- oder Englisch-Kollegen.

Letztendlich hängt die Arbeitsbelastung vermutlich damit zusammen, wie hoch der eigene Anspruch und die eigene Motivation sind.

Walter Hasenbrot
4 Stunden zuvor
Antwortet  Sepp

Wie vieleArbeiten und Tests schreiben Sie denn in den Jahrgängen?

Die Korrektur eines Tests ist vom Arbeitsaufwand übrigens nicht vergleichbar mit der Korrektur einer Klassenarbeit oder Klausur.

dickebank
4 Stunden zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Jetzt hören Sie auf, zu heulen, nur weil Sie die Fakultas für die falschen Fächer haben:)

Walter Hasenbrot
2 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

Sie haben wohl auch schon vor längerer Zeit aufgegeben, sinnvolle Beiträge zu schreiben. Jetzt erschöpfen sich Ihre Beiträge in Trollereien.

Mika
2 Stunden zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ja, ist schade, find ich auch

dickebank
2 Stunden zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Dann sollten wir Debatten um die richtigen Themen führen und aufhören die Lehrerschaft nach dem Alter der unterrichten SuS aufzuspalten. Und das auch noch auf der Grundlage von vom Dienstherren bestellten Gefälligkeitsgutachten.
Forsträte und Brandräte haben auch die gleiche Eingruppierung, die Arbeitsbelastung lasse ich andere beurteilen.
PS der Standesdünkel von StR geht mir gehörig auf den Senkel.

Mika
1 Stunde zuvor
Antwortet  dickebank

Dass Gymnasiallehrer im Schnitt eine höhere Wochenarbeitszeit haben als Grundschule- und Oberschullehrer, haben auch schon vorige Arbeitszeitstudien ergeben. Standesdünkel von Studienräten habe ich hier in der Diskussion nicht festgestellt.
Und wenn es gerecht zugehen soll, muss eh die Arbeitszeit individuell erfasst werden. Ch verstehe nicht so ganz, was Sie erbost.

Sepp
1 Stunde zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

In der Sek I haben wir als Gesamtschule das Fach “Naturwissenschaften” als Hauptfach, mit 3-4 Stunden pro Woche. Entsprechend schreiben wir auch 3-4 Klassenarbeiten pro Schuljahr, ähnlich wie die anderen Hauptfächer.
In der Sek II ist es dann normal wie sm Gymnasium auch.

Bei Tests kommt es sehr auf die Jahrgänge an, aber in Jg-9 und Jg-10 schreiben wir schon alle 1-2 Wochen einen kurzen Test. Das läppert sich dann.

Wie gesagt, ich möchte da auch nicht jammern. Wir haben uns unsere Fächer doch ausgesucht. Ich hätte gar keine Lust gehabt, Sport oder Kunst zu studieren. Ebenso unterstelle ich, dass ein Deutschlehrer nicht Mathe studiert hätte, nur weil das vermeintlich (!) einfachere Korrekturen bedeutet.

Am Ende hat jedes Fach und jede Schulart doch besondere Belastungen. Zumindest das zeigt sich in der aktuellen Studie. Wir können froh sein, dass es genügend Grundschullehrkräfte gibt, die mit vermeintlich weniger Arbeitszeit dennoch eine höhere psychische Belastung haben.

Ça me fatigue
4 Stunden zuvor
Antwortet  Sepp

Ich schließe mich Ihrer Argumentation voll und ganz an!

Das Gleiche gilt für Physik!

Wenn ich in Mathe alle Folgefehler bei längeren Rechnungen suche, dauert die Korrektur auch ewig.

In Musik kostet das fachfremde Unterrichten viel Zeit nebenher (fachfremd wegen Mangel an Anwärtern, die das studiert haben und der Versuch, den Unterricht trotzdem am Laufen zu halten).

Musikinstrumente pflegen, praktische Übungen vorbereiten, häufig Klausurersatzleistungen, die zeitaufwändig sind, Beteiligung an Schulveranstaltungen oder anderen Veranstaltungen für außerschulische Auftraggeber mit musikalischen Beiträgen (alle schauen zu, nur eine oder einer arbeitet noch am Abend oder am Wochenende) – das macht musische Fächer nicht weniger zeitaufwändig.

Das ist für solche Aktionen eher wie eine zweite Klassenführung, besonders sobald der Veranstaltungsort außerhalb der Schule und außerhalb der Regelunterrichtszeit liegt.

Natürlich kann man die Frage stellen, weshalb solche Aktionen dann durchgeführt werden … der Applaus ist für die SuS eine große Bestätigung – hier Punkten auch die, die im Sportunterricht immer die letzten sind. Es handelt sich um echte Gemeinschaftsaktionen (miteinander, nicht gegeneinander), die Selbstbewusstsein auf eine andere Art schaffen. Außerdem “verlieren” sich manche SuS in der Musik … das wirkt im stressigen Alltag stressmindernd. Die Bestätigung bei Auftritten ist für viele SuS nach anfänglichem Lampenfieber eine große Erfahrung, an der sie wachsen und dann gelassener anderen Problemen begegnen – sie trauen sich mehr zu (Aussage von SuS)!

Leider ist der Stellenwert hierfür in unserer Gesellschaft nicht besonders groß.
Den Erfolg kann man nicht in Zahlen messen, denn er fließt nebenher in alle Bereiche des Lebens ein und er ist für die SuS auch erst nach längerer Zeit sichtbar (oft erst nach der Schulzeit)!

SekII-Lehrer
6 Stunden zuvor

Natürlich gibt es diese durch Schulform und Unterrichtsfach bedingten Unterschiede. Jeder weiß das. Und jeder weiß auch, dass Solidarität der weniger belasteten Kollegen nicht existiert. Deshalb muss das endlich mittels Arbeitszeiterfassung angegangen werden.
Die Kollegen, die deshalb aufschreien, sind die, die deswegen mehr arbeiten werden müssen. Und denen es bisher scheißegal war, dass andere dabei (fast) draufgehen.

JonasG
4 Stunden zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Es geht nicht nur um unterschiedliche Motivation, Fächerkombination und Schulform. Es geht auch um den Standort. Mehr Arbeitszeit ist sicher einfacher in schicken Gebäuden mit guten Schülern in Hamburg Blankenese abzuhalten, als im tiefsten Brennpunkt Duisburg Marxloh, mit alten Gebäuden und verdreckten Toiletten und teilweise gewalttätigen und schwer erziehbaren Kindern, die keinerlei Deutsch sprechen. Wird an solchen Schulen noch mehr aufgesattelt, dann sehe ich die Krankmeldung flattern.

Uhrmacher
4 Stunden zuvor
Antwortet  JonasG

Statt Stundenreduzierung, die ich in solchen Fällen für dringend geboten halte, gab es in Berlin zeitweise einen Gehaltsaufschlag. Das betrachte ich eher als “Schweigegeld”, denn nichts an den unhaltbaren Zuständen wurde besser dadurch. Inzwischen ist es wieder abgeschafft worden wegen der Sparmaßnahmen. Geld weg. Und die unhaltbaren Zustände sind immer noch da.

Walter Hasenbrot
4 Stunden zuvor
Antwortet  JonasG

Auch Beratungsgespräche und Ordnungsmaßnahmenkonferenzen gehören zur Arbeitszeit.

Ich sehe nicht, dass Sportlehrer an Brennpunktschulen unangemessen mehr belastet würden.

Im Gegenteil: Korrekturfachlehrer würden auch an Brennpuktschulen entlastet.

Teacher Andi
1 Stunde zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Jeder hat seine Fächer aus freien Stücke gewählt, er wurde nicht dazu gezwungen. Jetzt hier so ein Geschrei zu machen, weil man die Chance sieht, Gehör zu finden in der allgemeinen Zeiterfassungsdiskussion, ist einfach nur schäbig. Und wenn bei Ihnen die Solidarität der weniger belasteten Lehrkräfte nicht vorhanden ist, dann trifft das ja wohl nicht pauschal zu. Und ich kann mir gut vorstellen, dass gerade solche Erbsenzähler bei der Zeiterfassung dann unglaublich kreativ werden.
Ihr letzter Satz disqualifiziert Sie dann endgültig. Arrogant und ignorant, ziemlich gefrustet, was? Beruf verfehlt? Nett, solche Kollegen.

Simsalabim
5 Stunden zuvor

Das sind ja alles offene Geheimnisse. Aber genauso wie die Ergebnisse der Studie bestritten werden von denen, die immer über zu viel Arbeitsaufwand jammern, bestreiten die Lehrer unterschiedlicher Schularten den unterschiedlichen Arbeitsaufwand und die Lehrer verschiedener Fächer bestreiten den unterschiedlichen Aufwand pro Fach. Und genauso bestreiten die Beamten ihre Vorteile gegenüber den Angestellten usw.-usf. Alle verteidigen verbissen ihre “Privilegien” und wollen nichts davon abgeben. Siehe auch Rentenreform, siehe auch Bürgergeldreform, Krankenkassen, Migration und und und… Alle wissen, es geht nicht fair zu und es muss (sollte) sich was ändern, aber bitte immer nur bei den anderen.

Karl Heinz
5 Stunden zuvor

“Lehrkräfte leisten nicht alle gleich viel – und das hat System”

Auch das kann man nichts fett genug schreiben.
Auf diese Weise kann man immer auf irgendwelche Durchschnittswerte verweisen oder gleich ganz auf die Gruppe der weniger leistenden.
Damit wälzt man wieder die Verantwortung auf die Einzelpersonen ab. Schaut her – die anderen kriegen es doch auch hin. Wer mehr Zeit braucht macht selber was verkehrt.
Sch… System

Uhrmacher
5 Stunden zuvor

Ich erinnere mal an die A-13-Debatte. Wie haben da die Grundschullehrer vehement bestritten, dass Gymnasiallehrer mehr Aufwand haben als sie. Nun haben wir einen wissenschaftlichen Beweis, aber der wird ja auch schon wieder zerredet.

Und wie oft hieß es, Lehrer mit “Korrekturfächern” hätten nicht mehr Aufwand als andere. Das SOLLTE sich endlich mal im Stundensoll oder halt in Anrechnungsstunden niederschlagen. Wäre aber ähnlich wie die kleineren Klassen mit mehr Lehrern verbunden und die haben wir ja nicht.

JonasG
5 Stunden zuvor
Antwortet  Uhrmacher

A13 war keine Frage des Arbeitsaufwandes, sondern eine Frage der Ausbildung. Da in vielen Bundesländern alle Lehrkräfte 10 Semester inklusive Masterstudium studieren, war eine weitere ungleiche Besoldung schlicht nicht mehr zu rechtfertigen

Uhrmacher
4 Stunden zuvor
Antwortet  JonasG

Trotzdem empfanden es viele als ungerecht. Eben, weil die Lehrämter nicht zu vergleichen sind. Weder in der Ausbildung noch in der Praxis. Jetzt ist es bestätigt worden. Das heißt, das einzige Gleiche ist die Dauer der Ausbildung. Nur die Dauer! Die Anzahl der Jahre.

JonasG
4 Stunden zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Nein. Nicht nur die Dauer. Auch die Qualität. Und das Beamtenrecht gliedert die Zuordnung zu den Laufbahnen (mittlerer Dienst, gehobener Dienst und höherer Dienst) nach der Qualität der Ausbildung. Höherer Dienst ist und war immer die Zuordnung akademisch ausgebildeter Beamte mit Mastertitel.
So gesehen ist es zumindest in NRW immer noch nicht ganz rechtssicher, dass Grundschullehrer nicht im höheren Beamtendienst sind. Schließlich muss die Besoldung auch eine Entschädigung für die langwierige Ausbildung darstellen

Ellenbogen
2 Stunden zuvor
Antwortet  JonasG

Es ist letztlich doch nur die Dauer. Sie betreiben Augenwischerei. Oder ist die Ausbildung der Grundschullehrer früher qualitativ schlechter gewesen, als sie kürzere Zeit studierten? Was genau war damals qualitativ schlechter? Die Lernergebnisse in den Schulen waren bekanntlich besser.

dickebank
4 Stunden zuvor
Antwortet  Uhrmacher

Die staatliche Alimentierung beruht aber auf dem akademischen Grad des Abschlusses. Und Master ist Master, egal an welcher Hochschule der akademische Grad erworben.

Ellenbogen
2 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

Mag sein. Es ist trotzdem ungerecht. Es wird nicht gerecht alleine dadurch, dass es nunmal so ist, wie es ist. Dann dürfte/bräuchte man nie etwas verändern. Alles ist so, wie es ist, weil es nunmal so ist.

Sanftleben
5 Stunden zuvor

Ich möchte nur sagen, DANKE, Prognos-Studie, DANKE! Alles, was immer wieder bestritten wird und wurde, ist hier belegt. DANKE!

Hans Malz
50 Minuten zuvor
Antwortet  Sanftleben

Also stimmen alle anderen Studien nicht? Gibt es da Belege für?

Walter Hasenbrot
4 Stunden zuvor

Auch die ungleiche Arbeitsbelastug unter den Lehrkräften schreit nach einer individuellen Arbeitszeiterfassung.

Die Länder sollten aufören, sich dagegen zu sträuben, wenn sogar die eigenne Gutachten die Notwendigkeit der Arbeitszeiterfassunng belegen.

Sepp
44 Minuten zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Was wäre denn dann eigentlich die Konsequenz?

Die Grundschullehrkräfte arbeiten vermeintlich zu wenig, also sollen sie mehr arbeiten. Wird dadurch jemand anderes entlastet?

Wenn unsere drei Französisch- und Deutsch-Lehrkräfte in Arbeit versinken, hilft es Ihnen nicht, wenn der Sportlehrer zwei Stunden mehr arbeitet. Oder soll der dann deren Fanzösisch-Arbeiten korrigieren?

Wenn sich rausstellen sollte, dass wir MINT-Lehrkräfte zu viel arbeiten, soll der Latein-Lehrer dann fachfremd einen Kurs übernehmen und Chemie-Experimente mit den Schülern machen? Wir werden ja nicht mehr Physik- oder Chemie-Lehrer, nur weil ein anderer Lehrer mehr unterrichten müssen.

Klar, es muss eine ehrliche Arbeitszeit-Erfassung geben. Aber dann müsste man auch selbst schauen, wie man das individuell anpassen kann. Dann braucht die Korrektur eben länger, Unterricht wird auch mal weniger gut vorbereitet oder man muss eben außerunterrichtliche Aktivitäten streichen…

Pensionist
2 Stunden zuvor

Eines Nachmittags vor etlichen Jahren in der Physiksammlung unseres Gymnasiums. Mehrere Kollegen und ich sind dabei, Demonstrationsversuche vorzubereiten. Die Türe zum Flur steht offen.

Der Chef – auf dem Weg zur Tiefgarage – geht vorbei, sieht uns und äußert seine große Verwunderung, zu dieser Zeit hier noch jemanden vorzufinden.

Ich hab’s ihm so erklärt: “Tja, in der Physik wird vormittags gelehrt und nachmittags geforscht”.

Sepp
59 Minuten zuvor
Antwortet  Pensionist

Das ist eben ein Punkt, den man nicht versteht, wenn man keine NaWi-Fächer unterrichtet:

Wenn man guten Experimentalunterricht machen will, geht eben eine Menge Zeit drauf zum Ausprobieren, Vorbereiten, aber auch mit dem Abbauen, Entsorgen, Spülen und Wegräumen. Und wenn ein Versuch oder gar ein Gerät mal nicht funktioniert, kostet es eben auch Zeit.

Gerade in Chemie und in der Chemiedidaktik passiert so viel, dass man immer wieder akutelle Experimente ausprobieren kann.

Übrigens:
Wenn man es mit den schriftlichen Gefährdungsbeurteilungen wirklich ernst nehmen würde, hätte man ca. 3 Seiten schriftliche Beurteilungen für jedes einzelne Experiment, für jede Lerngruppe und jeden Raum neu. Damit käme man kaum noch zum Experimentieren.

Dennoch machen MINT-Fächer macht durchaus Spaß, aber wir haben dennoch Arbeit, die man in anderen Fächern nicht in der Form hat.

Lehrkörper
2 Stunden zuvor

„Eine geringere Wochenarbeitszeit ist nicht gleichzusetzen mit geringerer Beanspruchung.“

Das ist sein sehr sehr wichtiger und weiser Satz.
Gruß geht raus an alle, die Sportlehrkräfte pauschalisierend als Minusstundler an den Pranger stellen.

DieHoffnungstirbtzuletzt
2 Stunden zuvor

Die Pflichtstunden für Lehrer in Bayern variieren je nach Schulart: An Grundschulen beträgt sie 28 Wochenstunden, an Mittelschulen 27 Wochenstunden und an Gymnasien sowie Realschulen 23 Wochenstunden (wissenschaftliche Fächer) oder 26 Wochenstunden (Musik/Kunst/Sport). Ist das nur in Bayern so? Die unterschiedlichen Besoldungsmöglichkeiten lassen hier doch auch eine unterschiedliche monetäre Wertschätzung erkennen Grund und Mittelschule bis A13 , Realschule bis A15, Gymnasium bis A16…ich verstehe das Problem ned so ganz…Der Vergleich ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit…wenn ich auf meinen Gehaltszettel blicke bin ich zufrieden (A12Z) wenn ich sehe, das Kollegen mit 20 Jahren weniger Berufserfahrung A13 haben, könnte ich doch…Ich habe 27 Schüler, Kollegen haben nur 16….;-) muss ich aber nicht. In diesem Sinne…Ihr wusstet es doch vorher. Oder etwa nicht? Grüße aus Bayern