NRW: Weniger Geld für Vertretungsunterricht – Beckmann warnt

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DÜSSELDORF. Die Schulen in Nordrhein-Westfalen müssen Ausfälle von Lehrern stärker als bisher mit eigenen Mitteln ausgleichen. Wegen nötiger Kürzungen des Budgets sei zeitweiliger Unterrichtsausfall in Einzelfällen nicht auszuschließen, räumte NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) in einem Bericht an den Schulausschuss des Landtags ein. Der VBE kritisiert die Sparmaßnahme.

Fordert mehr flexible Mittel für den Vertretungsunterricht in Nordrhein-Westfalen: VBE-Chef Beckmann (hier auf einer Grünen-Veranstaltung). Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)
Fordert mehr flexible Mittel für den Vertretungsunterricht in Nordrhein-Westfalen: VBE-Chef Beckmann (hier auf einer Grünen-Veranstaltung). Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Die Landesregierung hatte bereits im Frühjahr 25 Millionen Euro und damit die Hälfte der flexiblen Mittel für Vertretungsunterricht vorläufig gesperrt. „Die Landesregierung will ihre Haushaltssanierung weiter auf dem Rücken der Lehrer austragen“, beklagte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. „Die Halbierung der flexiblen Mittel macht einen reibungslosen Schulablauf nahezu unmöglich“, so Beckmann. Damit nehme das Land sowohl zusätzlichen Unterrichtsausfall als auch eine höhere Belastung der Lehrkräfte in Kauf. „Verlässlichkeit sieht anders aus. Unterrichtsausfall flächendeckend zu verhindern, war schon mit den bisherigen Mitteln kaum möglich – jetzt beschneidet das Land diese Möglichkeiten noch weiter und greift indirekt in den Personalhaushalt ein“, sagte Beckmann. Die Einsparung entspreche einer Streichung von rund 500 Lehrerstellen.

„Die Schulleiter sollen für die im System beschäftigten Lehrer weitere ad-hoc-Mehrarbeit anordnen. Doch dieses Mittel ist bereits ausgereizt. Wer das fordert, geht fahrlässig mit der Gesundheit seiner Beschäftigten um. Noch mehr Mehrarbeit von den Lehrern zu fordern und ihnen gleichzeitig eine Nullrunde beim Einkommen zuzumuten, ist dreist“, betonte der VBE-Chef. Das Land müsse vielmehr sicherstellen, dass es immer eine zuverlässige und ausreichende Vertretungsreserve gebe, auf die Schulen zurückgreifen können, wenn Unterrichtsausfall tatsächlich vermieden werden solle.

 

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