Sächsischer Lehrerverband fordert: Generationenwechsel in den Schulen gestalten

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DRESDEN. Aus Anlass des Weltlehrertages am 5. Oktober macht der Sächsische Lehrerverband auf die steigenden Herausforderungen an den Lehrerberuf im 21. Jahrhundert aufmerksam.

„Lehrerinnen und Lehrer leisten einen wesentlichen Beitrag um junge Menschen auf das Leben vorzubereiten“, so heißt es in einer Erklärung. „Das Hauptaufgabenfeld der Pädagogen ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen. Der Anspruch an einen guten Unterricht ist vor dem Hintergrund des sich ständig vermehrenden Wissens und der globalen Vernetzung sehr hoch. Gleichzeitig erhöht sich die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler.“ In den Schulklassen lernten Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen, aus verschiedenen Kulturen und sozialen Milieus. „Die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer haben bei internationalen und nationalen Vergleichsstudien eindrucksvoll bewiesen, dass sie eine hervorragende Arbeit leisten“, betont Jens Weichelt, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes. In keinem anderen Bundeslandsei der Zusammenhang zwischen sozialem Hintergrund des Elternhauses und dem Bildungserfolg der Kinder so gering wie in Sachsen. Die hervorragende Arbeit der Pädagogen im Freistaat habe das Bildungssystem so erfolgreich gemacht. Die neue Generation auf ihre gesellschaftliche und persönliche Verantwortung vorzubereiten, bedürfe jedoch stets der gemeinsamen Anstrengung von Eltern, Schule, Bildungspolitik und Wirtschaft.

Der Weltlehrertag wird seit 1994 am 5. Oktober begangen. Das Datum soll an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ erinnern, die 1964 von der UNESCO beschlossen wurde. Der Sächsische Lehrerverband setzt sich nach eigenen Angaben für die weltweite Durchsetzung dieser Charta ein, gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung und weiteren 30 Millionen Lehrkräften weltweit, die sich im Gewerkschaftsdachverband „Education International“ (Bildungsinternationale) zusammengeschlossen haben. Bereits 1964 sei herausgestellt worden, dass Bildungsqualität nur mit gut qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern erreicht werden kann.

Der Sächsische Lehrerverband sieht deshalb in der Gestaltung des Generationenwechsels an den Schulen des Freistaates den Schlüssel zur Erhaltung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards. „Bildung – Made in Sachsen“ müsse weiterhin ein Qualitätssiegel bleiben. Bereits heute mangele es insbesondere an Grund-, Mittel und Förderschulen an qualifiziertem Lehrernachwuchs. „Wenn bis 2020 rund 9.000 der 31.000 Lehrkräfte in Rente gehen, muss bereits jetzt gegengesteuert werden – mit zusätzlichen Neueinstellungen und mit attraktiveren Arbeitsbedingungen“, so fordert der Sächsische Lehrerverband.

An die laufenden Tarifverhandlungen der Lehrergewerkschaften mit der sächsischen Staatsregierung stelle der Sächsische Lehrerverband hohe Erwartungen. „Es muss gelingen, den Generationenwechsel in den Lehrerzimmern generationengerecht zu gestalten – mit attraktiveren Arbeitsbedingungen, einer wettbewerbsfähigen Eingruppierung und Entlastungen, einschließlich Altersteilzeit“, sagt Weichelt.

 

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