Brandenburg fehlen seit Jahren 90 Schulleitungen

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POTSDAM. Einige Schulen in Brandenburg müssen seit Jahren ohne Direktor oder Stellvertreter auskommen. Ministerin Münch hat dafür Verständnis.

An Brandenburgs staatlichen Schulen sind derzeit 34 Direktorenstellen unbesetzt. Das entspricht einem Anteil von 4,5 Prozent. Außerdem fehlen 53 stellvertretende Schulleiter – ein Anteil von fast zehn Prozent. Das geht aus einer Antwort von Bildungsministerin Martina Münch (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage des bildungspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion, Andreas Büttner, hervor. Während Münch die Situation als «nicht problematisch» bewertet, ist es aus Sicht Büttners «erschreckend», dass zahlreiche Leitungsstellen zum Teil schon seit mehreren Jahren unbesetzt sind. Das Land versucht, Lehrer mit speziellen Fortbildungen für die Aufgaben als Direktoren fit zu machen.

Mit 13 Prozent unbesetzten Stellen bei Schulleitern und 26 Prozent bei Stellvertretern sind Förderschulen besonders betroffen. Münch erklärte dies mit «schulentwicklungsplanerischen Gesichtspunkten». Außerdem sei die Zahl der Bewerber an Förderschulen, aber auch Grundschulen, generell am geringsten. Büttner hält die Situation an den Förderschulen für «dramatisch». «Gerade an diesen Schulen darf die Qualität der Arbeit nicht durch unbesetzte Stellen leiden», betonte er.

Kultusministerin, Ärztin, Mutter von sieben Kindern: Martina Münch (SPD).
Martina Münch (SPD) findet die unbesetzten Stellen nicht problematisch.

In allen Schulen ohne Leiter oder Stellvertreter sind laut Münch kommissarische Kräfte eingesetzt worden oder verschiedene Lehrer teilen sich die Aufgaben. Nicht alle unbesetzten Stellen sollen laut der Ministerin auch dauerhaft besetzt werden, da die Zukunft der Schulstandorte zum Teil unklar ist. Bei jeweils 13 Leitungs- und Stellvertreterposten sei eine dauerhafte Besetzung nicht geplant.

Die Gründe, warum Schulen ohne Direktoren oder Stellvertreter auskommen müssen, sind vielfältig. Zum Teil waren die Bewerber ungeeignet oder Schulkonferenzen verlangten Neuausschreibungen, weil ihnen nur ein Bewerber vorgeschlagen wurde. Darüber hinaus nannte Münch Rechtsstreitigkeiten zwischen Konkurrenten, Verzögerungen durch Erkrankungen der zuständigen Schulräte, lange Auswahlverfahren oder eine verspätete Ausschreibungen der Stellen als Ursachen. dpa

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