Schulbündnisse – Hessen führt neues inklusives Konzept ein

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WIESBADEN. Die Inklusion war ein großer Zankapfel bei den vielen Sitzungen des hessischen Bildungsgipfels. Das neue Konzept von Kultusminister Lorz bekommt von der Opposition erwartungsgemäß keinen Beifall.

Hessen ordnet das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht-behinderten Kindern in der Schule neu. Mit der Einführung von inklusiven Schulbündnissen sollen die sonderpädagogischen Lehrerstellen vor Ort flexibler auf die allgemeinen Schulen und die Förderschulen verteilte werden, kündigte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden an. Mit diesem Konzept sollen die Eltern mehr Wahlfreiheit erhalten, und es soll gewährleistet werden, dass jedem Kind in Hessen eine inklusive Beschulung an einer allgemeinen Schule ermöglicht werde.

Wähnt sich mit dem Bildungsgipfel auf dem Erfolgsweg: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 4.0
Wähnte sich mit dem Bildungsgipfel lange auf dem Erfolgsweg: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 4.0

Die inklusiven Schulbündnisse werden zum Beginn des Schuljahres 2016/17 starten und über die nächsten drei Schuljahre in drei Stufen eingeführt. Insgesamt 210 zusätzliche Stellen sollen dafür nach Angaben des Ministers zur Verfügung gestellt werden.

Die Struktur des neuen Konzepts sieht eine Kooperation verschiedener allgemeiner Schulen, der Förderschulen sowie regionaler und überregionaler Beratungs- und Förderzentren in einer Region vor. Innerhalb dieser Bündnisse wird nach Angaben des Ministeriums dann vereinbart, wie Schüler durch vorbeugende Maßnahmen unterstützt werden können.

Außerdem soll gewährleistet werden, dass Schüler, die eine sonderpädagogischen Förderung brauchen, von der ersten Klasse bis zum Erreichen des bestmöglichen Schulabschlusses beschult werden können. Diese Regelung gilt laut Kultusministerium sowohl für Förderschulen als auch das inklusive System.

Die Opposition im Wiesbadener Landtag und die Landesschülervertretung warnten davor, die zusätzlichen Stellen für die Inklusion an anderen Stellen im Bildungssystem zu streichen. Die Vorschläge vom Bildungsgipfel seien außerdem nicht umgesetzt worden. Nach Einschätzung von Landesschulsprecherin Svenja Appuhn reicht die Zahl der Pädagogen zudem nicht aus, eine qualitativ hochwertige inklusive Beschulung zu gewährleisten. dpa

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