Werden in der Schule die Kinder versaut? AfD meint, Sexualkunde ist Elternsache – und wirft Kurth „Umerziehung“ vor

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DRESDEN. Ein vom sächsischen Kultusministerium überarbeiteter Orientierungsrahmen zur Sexualkunde an den Schulen im Freistaat hat Diskussionen ausgelöst. Während die meisten der im Landtag vertretenen Parteien am Montag eine Aktualisierung der zehn Jahre alten Leitlinien an die geänderte rechtliche und gesellschaftliche Situation grundsätzlich begrüßten und teilweise als «längst überfällig» bezeichneten, kam von der AfD-Fraktion harsche Kritik.

Vertritt sie die "Position linksgrüner Gender-Ideologen", wie die AfD meint? Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth. (Foto: Sächsisches Kutlusministerium)
Vertritt sie die „Position linksgrüner Gender-Ideologen“, wie die AfD meint? Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth. (Foto: Sächsisches Kutlusministerium)

Sie warf der für das Kultusministerium verantwortlichen CDU vor, «die letzten Reste konservativer Politik über den Haufen» zu werfen. Sexualerziehung sei in allererster Linie Sache der Eltern. CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer verteidigte im Gegenzug die Richtlinie. «Aufklärung und Sexualkunde gehören in die Schule.»

Kultusministerin Brunhild Kurth habe mit dem Orientierungsrahmen «einen erfreulich selbstverständlichen Zugang» dazu gefunden, sagte Kretschmer auf Anfrage. Die bereits im Sommer vom Ministerium an die Schulen gegebenen Vorschläge zeigten, «dass diese Bildungsinhalte vermittelt werden können, ohne Protest oder Aufregung zu verursachen».

Vielfalt in den Klassenzimmern

Nach dem neuen Orientierungsrahmen solle den Schülerinnen und Schülern nicht mehr nur das klassische Familienbild von Vater, Mutter, Kind vermittelt werden, sondern auch, «dass heute durchaus auch gleichgeschlechtliche Partner Kinder erziehen», erläuterte Ministeriumssprecher Dirk Reelfs. Die Lehrer müssten sich zudem darauf einstellem, «dass es unter ihren Schülern auch solche gibt, die nicht nur hetero- oder homosexuell veranlagt sind, sondern darüber hinaus auch andere sexuelle Orientierungen entwickeln könnten».

«Was lange dauert, wird endlich besser», meinte die Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Linksfraktion, Sarah Buddeberg. «Der Orientierungsrahmen bietet gute Ansätze für eine zeitgemäße Familien- und Sexualerziehung.» Mit Blick auf die Unterstützung von trans- oder intersexuellen Kindern und Jugendlichen reiche der Orientierungsrahmen jedoch nicht aus.

Dass sich die gesellschaftliche Entwicklung auch in den Lehrplänen widerspiegeln müsse, hätten die Grünen schon lange gefordert, betonte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Petra Zais. «Die Differenzierung im Hinblick auf die Familienbilder war lange überfällig und ist ein wichtiger Schritt, um Vorurteile erst gar nicht entstehen zu lassen.»

Die AfD-Abgeordnete Andrea Kersten sprach hingegen von «sexueller Umerziehung», die in Schulen unterbleiben müsse, und warf der CDU vor, «Position linksgrüner Gender-Ideologen» zu vertreten.

Die AfD wirft Lehrern vor, Kinder durch Sexualaufklärung “akut zu gefährden” – Dragqueen Olivia Jones liest ihr dafür die Leviten

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Biene
7 Jahre zuvor

Die AfD-ler haben sicher alle Aufklärung von ihren Eltern erfahren und sich mit ihren pupertären Sorgen und Geheimnissen ihren konservativen Eltern anvertraut.*Ironie Ende*

Sicher Aufklärung hat auch in der elterlichen Erziehung ihren Platz, doch aus eigener Erfahrung wird jeder sagen können: „Meinen Eltern habe ich nicht alles gesagt!“
Die besten Freunde sind in der Regel die ersten Ansprechpartner, es wird gemeinsam getratscht und gelacht, aber auch geweint und gelitten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass alle Schüler in den Genuss des sexualkundlichen Unterrichtes kommen, ob nun nach Geschlecht getrennt oder nicht sollen die Betreffenden selbst entscheiden.
Die besten Freunde sind in der Pupertät eine wichitge Stütze im Leben der Jugendlichen und auch darüber hinaus.

Manche Eltern fassen das „heiße Eisen“ Aufklärung nicht mal mit der Kneifzange an. Wie sollen denn diese Kinder von ihren Eltern, gemäß AfD Wunsch, über den Umgang mit der eigenen Sexualität und viel wichtiger über Verhütung und Krankheiten aufgeklärt werden?

Heike
7 Jahre zuvor
Antwortet  Biene

Der Unterricht in sexueller Vielfalt hat aber nur zum geringen Teil etwas mit der Aufklärung über die „eigene Sexualität und viel wichtiger über Verhütung und Krankheiten“ zu tun.
Sie, Biene, lenken den Blick auf den gewohnten Sexualunterricht und nicht den geplanten, der auf verbreitete Ablehnung stößt, weil er nicht nur vielen Eltern zu weit geht.
Mir geht er auch erheblich zu weit.

Anna
7 Jahre zuvor
Antwortet  Heike

Wo, glauben Sie, holen sich die lieben Kleinen denn sonst ihre Informationen, wenn nicht in der Schule – im Zeitalter frei verfügbarer Pornos? Jeder Jugendliche und auch schon viele Kinder kommen heute mit zwei Mausklicks auf Seiten, in denen jede Spielart menschlichen Miteinanders praktiziert wird. Glauben Sie ernsthaft, Eltern sprechen mit ihren Kindern über das, was dort geboten wird – und wie’s einzuordnen ist? Schule hat auch einen Erziehungsauftrag.

GriasDi
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Glauben Sie ernsthaft, mit Kindern in der Schule über Pornos reden zu können, ohne dass Sie massive Probleme mit den Eltern bekommen?

Anna
7 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich will nicht, dass in der Schule über Pornos geredet wird – ich möchte, dass in der Schule unverklemmt über Liebe und Sexualität gesprochen werden kann, ohne dass religiöse oder politische Eiferer daraus einen Skandal machen und Eltern aufhetzen.

Hinter dem Quatsch von der „Umerziehung“ steht doch die abstruse Annahme, man könne die sexuelle Orientierung von Menschen durchs Reden über Sex verändern, also aus braven Hetero-Jugendlichen böse Homosexuelle machen – darüber aufzuklären, dass das nicht geht, das wär‘ doch schon mal ein erster, dringend notwendiger Schritt. In vielen Köpfen scheint das noch nicht angekommen zu sein.

ein Vater
7 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

@Anna
Die Gender-„Wissenschaft“ lehrt uns aber etwas anderes. Sie hat angeblich bewiesen, dass unser Geschlecht nicht zwingend angeboren ist, weil es eine soziale Komponente gibt, die sexuelle Vorlieben und Praktiken entscheidend beeinflusst und prägt. Sie sorgt weitgehend für das 3. Geschlecht, genannt Gender-Geschlecht, das die Art und Weise unseres Sexuallebens bestimmt.

Da die Schule erheblichen Einfluss auf Kinder hat, ergibt sich die Frage, inwieweit sie unter dem Deckmantel einer „Erziehung zur Toleranz“ die Gender-Geschlechter, also die Interessen und Praktiken sexueller Minderheiten, anschaulich vorstellen und wohlwollend „anpreisen“ darf.

Sie nennen den Vorgang wahrscheinlich „sexuelle Aufklärung“, Andersdenkende sehen in solch einem Unterricht jedoch eine sexuelle Indoktrinierung und Frühsexualisierung der Kinder.

Haben skeptischen Menschen mit ihren nachvollziehbaren Überlegungen und Befürchtungen es verdient, dass sie der Intoleranz, Homophobie oder Feindlichkeit gegenüber sexuellen Minderheiten bezichtigt werden?
Ich denke nicht. Auch hier scheint mir wieder die Moralkeule eingesetzt zu werden, die wir zum Überdruss kennen, wenn begründeter Widerspruch erstickt und einseitiges Interesse rücksichtslos durchgedrückt werden soll.

Georg
7 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Lieber Vater,

ich habe das Gefühl, dass.sie die AfD und Demo gegen Einige – Broschüren zum Thema gelesen haben und die Ideen von Gender und modernem Sexualkundeunterricht genau durch diese Brille sehen.

Meine Empfehlung: ein Blick auf die wissenschaftliche und sozialpädagogische Debatte zum Thema.

Dann wären sie auch nicht so schnell mit der Moralkeulenkeule und dem Inloleranzvorwurf zur Hand und es ließe sich eine wirkliche Debatte führen

Und hätten auch nicht mehr so viel Angst um Ihre Kinder.

Heike
7 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

@ein Vater
im Gegensatz zu Georg finde ich Ihre Brille (sofern Sie denn überhaupt eine aufhaben) gut. Mir stellen sich die Dinge rund um die sogenannte „Sexualpädagogik der Vielfalt“ ähnlich dar wie Ihnen.

@Georg
Ich kann mir nicht vorstellen, dass mit Ihnen eine „wirkliche Debatte“ zu führen ist, solange Sie nicht vom hohen Ross herabsteigen und auf unpassende Seitenhiebe gegen Menschen, die anderer Meinung sind als Sie, verzichten.
Außerdem: Wenn Sie schon meinen, Andersdenkende mit einer Empfehlung belehren zu müssen, dann wäre es gut, wenn Sie über das, was sie empfehlen, selbst im Bilde wären. Dann wüssten Sie nämlich, dass „die wissenschaftliche und sozialpädagogische Debatte zum Thema“ keineswegs so klar ist und allein für Ihre Meinung spricht, wie Sie das mit einem Ihrer typischen Sätzchen suggerieren möchten.

Anna
7 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Es geht hier aber nicht um irgendeine imaginierte „Gender-Wissenschaft“, die zum Gottseibeiuns für alle Evangelikalen und Rechtspopulisten geworden ist – sondern um eine Modernisierung eines Sexualkunde-Lehrplans durch eine CDU-Kultusministerin, die völlig fern davon steht, bei Kindern Geschlechtsumwandlungen bewerben zu wollen. Oder unterstellen Sie Frau Kurth allen Ernstes, „die Interessen und Praktiken sexueller Minderheiten wohlwollend anzupreisen“?

Die AfD schürt hier (mal wieder) eine Hysterie, die mit den Realitäten nichts zu tun hat – und schürt Misstrauen unter Eltern, das Lehrkräften die Arbeit erschwert.

sofawolf
7 Jahre zuvor

Nein, ich finde Sexualkunde gehört in dei Schule. Man kann das nicht den Eltern überlassen, die nicht alle dazu in der Lage sind und wohl auch nicht alle willig sind. Sonst haben wir am Ende wieder Kinder – wie die Generation meiner Mutter – die glauben, dass man von einem Kuss schwanger wird. Ich verweise mal bei der Gelegenheit darauf, dass das Erziehungsrecht der Schule laut Gerichtsurteil dem Erziehungsrecht der Schule nicht untergeordnet, sondern GLEICHGEORDNET ist !

Die Frage ist nur, ab wann. Ich hätte das Thema in der 8. Klasse haben sollen (fiel aber wegen Lehrererkrankung aus). Das ist heutzutage viel zu spät. Es sollte schon ein paar Klassen früher sein – aber sicherlich noch nicht in Klasse 1 oder 2.

xxx
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

An das Wort gleichgeordnet müssen sich leider noch viele Eltern gewöhnen: Die einen halten sich aus der Erziehung raus, die anderen übertreiben es, weitere torpedieren jegliche Erziehungsarbeit der Schule. Das sind im Zweifel nur eine kleine Minderheit, die aber den gesamten Schulbetrieb massiv aufhält.

sofawolf
7 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ups, Sie haben den Tippfehler bemerkt und galant umgangen. Danke. 🙂

Das Erziehungsrecht der Schule ist laut Gerichtsurteil natürlich dem Erziehungsrecht der Eltern (!) nicht unter-, sondern gleichgeordnet.

mehrnachdenken
7 Jahre zuvor

Nach dem neuen Orientierungsrahmen solle den Schülerinnen und Schülern nicht mehr nur das klassische Familienbild von Vater, Mutter, Kind vermittelt werden, sondern auch, «dass heute durchaus auch gleichgeschlechtliche Partner Kinder erziehen», erläuterte Ministeriumssprecher Dirk Reelfs. Die Lehrer müssten sich zudem darauf einstellem, «dass es unter ihren Schülern auch solche gibt, die nicht nur hetero- oder homosexuell veranlagt sind, sondern darüber hinaus auch andere sexuelle Orientierungen entwickeln könnten».

Gibt es konkrete Prozenzahlen?

– Wie oft ist die klassische Familie (Vater, Mutter, Kind(er) in Deutschland vertreten?
– Wie viel Kinder leben bei gleichgeschlechtlichen Partnern?
– Wie hoch ist der Prozentsatz der nicht heterosexuell ausgerichteten Kinder/Schüler?
– Wie hoch ist der Prozentsatz, der weder heterosexuell noch homosexuell veranlagt ist?

Was ist dieser Satz zu verstehen?

…, «dass es unter ihren Schülern auch solche gibt, die nicht nur hetero- oder homosexuell veranlagt sind, sondern darüber hinaus auch andere sexuelle Orientierungen entwickeln könnten».

Soll das der diskrete Hinweis sein, dass es nach GM kein natürliches, sondern nur ein soziales Geschlecht
gibt, das beliebig veränderbar ist?

mehrnachdenken
7 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Korrekturen

Prozentzahlen – Wie ist dieser Satz zu verstehen?

ein Vater
7 Jahre zuvor

@sofawolf
Natürlich gehört Sexualkunde in die Schule. Ich habe den Eindruck, keiner hier hat etwas dagegen und Sie rennen offene Türen ein.
Die Frage ist doch nur, wann, wie und in welchem Maße über die Sexualität aufgeklärt werden soll.
Nach den Vorstellungen sexueller Minderheiten und der Gender-Ideologie, bei denen Heterosexualität und Familie im herkömmlichen Sinn eher am Rande stehen zugunsten sexueller Interessen, Praktiken und Lebensweisen von Minderheiten?
Das Ganze geschieht dann unter der Flagge „Erziehung zur Toleranz“, obwohl kaum ein Gegner der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ etwas gegen Toleranz gegenüber diesen Minderheiten hat. Deswegen müssen ich und andere aber doch noch lange nicht dafür sein, dass meine Kinder bereits in der Grundschule mit der ganzen Bandbreite sexueller Wünsche und Vorlieben konfrontiert werden, die sogar das Schamgefühl vieler Erwachsener ins Schwitzen bringt.
Von mir aus kann das, wenn es unbedingt sein muss, in einer erheblich späteren Altersstufe geschehen, aber auch da wünsche ich mir keinen Exzess durch einen Leitfaden, der sexuelle Unterschiede „fächerübergreifend“ durchzieht.
Wenn schon ein solcher Leitfaden, gegen den ich im Prinzip nichts habe, dann wünsche ich ihn mir in der Aufwertung der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen oder in der Erhöhung der Erziehungsanstrengungen zu mehr Sauberkeit, Ordnung oder Fleiß und auch zu weniger Egoismus, Wehleidigkeit, Rechthaberei und mehr Toleranz gegenüber denen, die zu dick oder dünn sind, Pickel haben, Klamotten ohne Markenzeichen tragen oder Eltern haben, die offensichtlich über ein geringeres Einkommen verfügen als die eigenen Eltern.
Hier könnte ich die Bedarfsliste endlos fortführen, überlasse sie aber Ihnen und Ihren Vorstellungen als erfahrener Lehrer über eine wirklich notwendige und nicht nur vorgeschobene Erziehung zur Toleranz.

sofawolf
7 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

Ich habe dazu noch keine feste Meinung. Ich würde sagen, in Klasse 4 sollte der Sexualkundeunterricht beginnen (innerhalb von Sachkunde).

ein Vater
7 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@sofawolf
Nochmals: WELCHEN Sexualkundeunterricht haben Sie überhaupt im Auge? Dass es sexuelle Aufklärung seitens der Schule geben muss, darüber besteht doch auf keiner Seite ein Zweifel.
Der Dissenz besteht allein in zwei Fragen. Die erste besteht in der Überlegung, wie sexuelle Aufklärung aussehen soll und welche Bedeutung der Heterosexualität und den sexuellen Minderheiten eingeräumt werden soll. Wenn das Ganze unter „Erziehung zur Toleranz“ läuft, ist klar, welcher sexuellen Widmung Priorität eingeräumt wird.

Die zweite und in diesem Disput leider zu kurz kommende Frage lautet: Welche Hauptursachen für Diskriminierung sehen die Lehrer selbst ohne Einflüsterung von außen. Nehmen sie Diskriminierungern der Schüler untereinander vor allem auf Grund sexueller Kriterien wahr oder auf Grund anderer Dinge?

Sie, sofawolf, müssten als Praxiskenner besser als ich die alltäglichen Ursachen für intolerantes Schülerverhalten kennen. Stehen da sexuelle Dinge tatsächlich so sehr im Vordergrund, dass der herkömmlich aufklärende Sexualunterricht einer angeblichen Erziehung zur Toleranz weichen musste, die das Näherbringen sexuellen Lust- und Interesseempfindens von Minderheiten beinhaltet?
Kurz gesagt: Ist eine Sexualpädagogik der Vielfalt zur Toleranzerziehung glaubwürdig? Oder: Ist Sexualkunde vor allem wichtig, um das Lustempfinden und die Interessen sexueller Randgruppen näherzubringen?

Anna
7 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

„Dass es sexuelle Aufklärung seitens der Schule geben muss, darüber besteht doch auf keiner Seite ein Zweifel“, schreiben Sie, Vater.

Doch, daran besteht ein Zweifel, wenn die AfD tönt, Sexualerziehung sei in erster Linie Elternsache.

Pälzer
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Die AfD bezieht einen Teil ihrer Wählerunterstützung aus der traurigen Tatsache, dass viele Menschen den Eindruck haben, dass andere Parteien (von Kleinparteien abgesehen) die bisherige Sexualerziehung (bei der es um Mann und Frau, biologische Tatsachen wie Geschlechtsverkehr / Zeugung / Geburt / Kindesentwicklung, Zusammenleben in der Familie usw. geht) einseitig verändern wollen – in Hessen z.B. gegen das Votum der Elternvertreter. Nach bisheriger Praxis wird die Sexualerziehung im Konsens mit den Eltern durchgeführt; Elternabende sind z.B. üblich. Da gibt es nur in seltenen Fällen Dissens, oder haben Sie persönlich andere Erfahrungen aus Ihrer Schulpraxis?

U. B.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Es scheint eine Masche von Linkspopulisten zu sein, unerwünschte Meinungen, für deren Bekämpfung es nur dünne Sachargumente gibt, einfach mit der Erwähnung der AfD zu diffamieren und in die Flucht zu schlagen.
Die berüchtigte Nazikeule zeigt nicht mehr genug Wirkung, darum muss jetzt die AfD-Keule her. Sie ist noch relativ unverbraucht und den Bürgern wurde genügend eingeimpft, dass die AfD eine ganz schlimme Partei ist.
„Was du sagst, vertritt auch die AfD“ gilt offenbar als schlagendes Sachargument für Meinungsänderung.

Gibt es eigentlich den Ausdruck „Linkspopulisten“ oder ist der Populismus-Begriff reserviert für deren Meinungsgegner?

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Aber die AfD ist doch Auslöser des Beitrags oben und der Diskussion hier – darf man den Urheber des Unsinns nicht mal mehr nennen, ohne als Linkspopulist verunglimpft zu werden?

Die Linkspopulusten-Keule scheint eine üble Masche von Rechtspopulisten zu sein.

U. B.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Ich kenne „Populismus“ fast ausschließlich im Zusammenhang mit „Rechts“. Sie, Bernd, und ich haben hier offensichtlich eine völlig andere Wahrnehmung.
„Auslöser des Beitrags oben“ mag die AfD sein. Auslöser meines Beitrags ist allerdings Annas Kommentar, wie deutlich zu erkennen ist.

Pälzer
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Wenn Populismus allgemein bedeutet, einfache schlagwortartige Antworten ohne mühsame und durchdachte Betrachtung der Fakten zu geben, dann gibt es auch noch allerlei andere Populismen. Unter diesem Gesichtspunkt würde ich gerne mal alle derzeitigen Parteien betrachten.

Pälzer
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Außerhalb der Parlamente ist es am allerwenigsten die AfD, die gegen die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ spricht, sondern es sind Initiativen von Bürgern, vor allem Eltern und Pädagogen. Die hatten in vergangenen Jahren die CDU an ihrer Seite gewähnt, und daraus erklärt sich ein Teil der Empörung.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  ein Vater

So ist es, gegen die neuen Direktiven aus den Kultusministerien ging eine bunte Mischung von Leuten auf die Straße, darunter gewiss auch „Rechte“, aber von der AfD habe ich in diesem Zusammenhang nicht viel wahrgenommen, stattdessen viel von Berufschristen:
https://www.pro-medienmagazin.de/paedagogik/2016/10/31/fast-2000-demonstranten-gegen-indoktrinierende-sexualkunde-in-hessen/
Was übrigens die Islamverbände von der ganzen Sache halten, wurde nie berichtet. Ich nehme an, sie sind in einer Art Schockstarre, weil für sie das ein Tabuthema ist und weil sie schon mit gewöhnlicher Homosexualität gewaltige Probleme haben, erst recht mit Inter- und Transsexualität. Für konservative Religiöse aller Art (Zeugen Jehovas, Orthodoxe, Evangelikale, Pfingstkirchen usw.) ist sowas „des Teufels“, natürlich auch für Scientology.

Pälzer
4 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

In Ihrer Liste über „konservative Religiöse aller Art“ fehlt noch die größte Gruppe: Kirchgänger.

sofawolf
7 Jahre zuvor

@ein Vater. Bei Sexualkunde (innerhalb des Sachkundeunterrichts oder innerhalb der Biologie) meine ich vor allem, wie Kinder entstehen. Varianten der Sexualität sollen dabei ruhig auch vorkommen, meine ich – als Erziehung zur Toleranz, ja. Diese Erziehung zur Toleranz leisten wir nicht nur in Sexualkunde, sondern ständig, in jedem Streit, den wir klären; in allen möglichen Gesprächen zu historischen, politischen, religiösen, literarischen Themen; sogar in Musik, wenn ich frage, wie ein Lied gefällt und „jede Antwort“ ok ist (die man vernünftig begründen kann) usw.-usf.

g. h.
5 Jahre zuvor

Die Uni Bielefeld ist doch immer wieder für Überraschungen gut. Vielleicht könnten solche Kurse eine Anregung sein, auch die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ in den Schulen noch zu erweitern und praxisnäher zu gestalten.
https://www.wochenblatt.de/boulevard/altoetting/artikel/237752/masturbationskurs-an-der-uni-bielefeld

geli
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

Oh ja, es geht doch nichts übers sog. „Lernen mit allen Sinnen“.

aloha
4 Jahre zuvor

wtf.
Ich habe das eben gerade erst mitgekriegt das das jetzt wohl normal sei das kinder in der 1 und 2en klasse mit sexthemen beschäftigt werden.

also eines ist mir durchaus bewusst reine biologie ist für kinder nichts wovor sie sich ängstigen.
ich habe mal inner kita praktikum gehabt, und immer zum schlafen gehen oder aufstehen haben sich die kinder natürlich umgezogen , keine ahnung warum aber bei uns trugen die dann eben mal kurzfristig gar keine kleidung also eben nackt.
Und dann kam der eine junge zu mir zeigt mir so seinen penis und erklärt mir das er da jetzt operiert wird weil da was schief ist.

So da denkt man sich als erwachsener schon so ein wenig ähm kay, andererseits weiß man natürlich es ist ein kind und daher hat es einfach keine angst vor seiner eigenen biologie aber,
wenn ich einem kind die ganze zeit erzähle wie schädlich nicht zigarettenkonsum ist und ihm dauernd biologische krebs bilder vor die augen halte meint ihr nicht das das kind sich definitiv mehr mit zigaretten als mit seiner normalen gesundheit beschäfttigen wird?

Heutzutage gibt es weniger Raucher wie früher warum?
Die werbung darum wurde verboten es gibt immer weniger die das als Vorbild (ob nun bewusst oder unbewusst) tun und so gut wie niemanden der so wirkt als ob er cool sei beim rauchen.

Also haben Kinder und Jugendliche automatisch das interesse daran verloren, gut in einem Punkt hinkt der Vergleich natürlich, da die biologie automatisch irgendwann einsetzt und Tabak eben nie.

Aber mein Vergleich bezieht vor allem darauf wie man Wahrnehmung lenken kann.
Menschen sind so leicht manipulierbar.
Kuck mal da oben und alle starren in den Himmel selbst wenn dort nichts ist.
und genau das ist ein absoluter Grenzwert den man durchaus mit Indoktrinierung bezeichnen kann.
Ich weiß zu hundert Prozent das ein 6 J. sicher mal aus Neugierde fragt wo er herkommt aber mit absoluter 100 prozentiger sicherheit hat ein 6-8 j. noch keinerlei erfahrungen im sexuellen gemacht noch keine latte gemacht keine eregungen körperlicher Art gehabt und ist daher von sich aus überhaupt nicht daran interessiert.

Und ja es gibt Pornos.
Aber warum kuckt sich ein 8j sowas an?
nicht aus Interesse an sex sondern ganz einfach es ist möglich.
Die Neurologische Struktur des Menschen ist so aufgebaut das er Dinge erst wiederholt solange bis er versteht was es bedeutet und es dadurch dann in zusammenhang setzen kann das läuft eigentlich bei allen Themen so ab.
Heißt selbst wenn der 8j da aus irgendwelchen Gründen Pornos findet. wird er es nicht verstehen können, da ihm eine realistische Sichtweise dazu gar nicht möglich ist, (Gott sei dank) alles andere würde Böses bedeuten.

Aber genau das sind die zwei Punkte weshalb ich meine das ein Menschen ich sag mal unter 10 auf gar keinen Fall mit diesem Thema gepusht genötigt genervt sonst was gemacht werden sollte.

Denn dem Kind ist nicht bewusst ob ihm das jetzt etwas bringt oder nicht es speichert das ab und versucht zu begreifen.
Es ist absolut unnötig und wisst ihr was.
Das eine 12j Schwanger wird liegt nicht an der Porno industrie, sondern daran das alle Menschen den Kindern vorleben das ficken und Alkohol das LEBEN ist.
Das ist das was man wirklich überall liest egal ob dumme sprüche ob bekannte freunde familie egal wo instagramm whatsapp facebook twitter zeitschriften Logos.

Überall wird zum min prozentual gesehen allgemein mehr über Sex und Drogen geredet als alles andere.
Damals hatte man wenigstens noch den rockn roll der das ganze begrifflich machte.
aber heutzutage ist das absolut überspitzt und genau deshalb fangen Kinder an sich damit zu befassen.

Und nochwas wenn Eltern ihren Kindern keine Spamfilter einbauen dann sind sie ihrer Verantwortung nicht nachgekommen und zwar mal absolut. Also wegen Internet pc Handys ect.

Eine 12j die Schwanger wird, wird es also wohl kaum wegen Pornos oder fehlender Aufklärung sondern weil sie etwas sucht das sie zu hause nicht gefunden hat.
einfach mal geliebt zu sein.
Ich persönlich habe mal die Erfahrung gemacht wenn einem liebe fehlt sucht man sich welche und wo und wie ist einem dabei scheiß egal und wenn man weiß das es sex gibt und alle sagen das es besser ist wie drogen und das tollste überhaupt, dann ist klar warum man sich genau sowas sucht.

Andere gründe sind natürlich auch einfach mal neugierde, aber wisst ihr früher da zeigten sich mädchen und junge einfach untereinander wie sie sind und haben es dadurch begriffen auf der relaistischen ebene in diesem zustand infos der verhütung reinzustreuen wäre absolut perfekt natürlich nicht überall machbar, aber diese art und weise kann ein kind ja gar nicht mehr erleben in der art weil es sofort mit massen an wissen überschüttet wird das einfach in diesem maße und alter nicht BENÖTIGT ist.

Pälzer
4 Jahre zuvor

Bisher haben in jeder 5. Klasse, die ich im Fach Naturwissenschaft unterrichtete, die Kinder sich heftig dagegen gewehrt, Sexualität zum Thema zu machen (noch bevor ich irgendetwas dazu sagen oder falsch anfangen konnte.) Kinder wollen in Ruhe gelassen werden. In Klasse 6 ist dann ein Teil der Kinder offen dafür. Mit einem rein biologischen Herangehen und einem Fokus auf Familie, Heranwachsen, Babys usw. kann man sie dann interessieren. Aber die ganzen Gender-Themen und das Thematisieren von Homosexualität sind m.E. reine Indoktrination – nach der Vorstellung der LSBTTIQ-Aktivisten soll den Kindern eine positive Haltung eingepflanzt werden, noch bevor sie die Sache selber kennen. An den Interessen der Kinder geht es völlig vorbei.