Elternvertreter der Gemeinschaftsschulen kritisieren KMK-Präsidentin Eisenmann: „Oberflächlich, ideologielastig und rückwärtsgewandt“

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STUTTGART. Mehr als 300 Gemeinschaftsschulen gibt es im Land Baden-Württemberg. Elternvertreter sehen die politische Unterstützung für die neue Schulart schwinden. Insbesondere der Ton von Kultusministerin Eisenmann, der Präsidentin der KMK, gefällt ihnen gar nicht – auch in der jüngsten Debatte um schlechte Ergebnisse im IQB-Viertklässlervergleich.

Auf Schulbesuch: Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann. Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg
In der Kritik: Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann. Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

Elternvertreter zeigen sich entsetzt über den Stil der politischen Bildungsdebatte und sorgen sich um die Zukunft der Gemeinschaftsschulen. Ulrike Felger vom Elternnetzwerk im Verein für Gemeinschaftsschulen sagte am Freitag in Stuttgart, dass die Schulart nach ihrem Eindruck unterschwellig zur Disposition stehe. In vielen Gesprächen und Schriftstücken komme die Gemeinschaftsschule gar nicht mehr vor. Die Elternvertreter wollen zusammen mit dem Landeselternbeirat eine Online-Petition auf den Weg bringen. Darin werden vor allem Äußerungen von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kritisiert. Diese seien oft oberflächlich, ideologielastig und rückwärtsgewandt. Eisenmann wies die Vorwürfe zurück.

KMK-Präsidentin Eisenmann: Schulen gehen mit zunehmend heterogener Schülerschaft “nicht gut um”

«Bei der Bildung regieren in unserem Land die Stammtische», heißt es in der Petition. Die Elternvertreter fordern, mit parteipolitischen Grabenkämpfen aufzuhören. Die Schüler dürften nicht in politischen Machtspielen verheizt werden. Gefordert wird eine Enquete-Kommission im Landtag zur Frage, wie Schulbildung in Baden-Württemberg künftig aussehen solle. Dazu müssten erst einmal Ziele definiert werden, sagte Felger. «Nur, wer weiß, wo es hingeht, kann den Weg auch finden.» Die grün-schwarze Landesregierung hatte sich aber zuletzt wenig offen für eine Enquete-Kommission gezeigt. Es dauere zu lange, bis da Ergebnisse vorlägen, hieß es. In mehreren Schülervergleichsstudien war Baden-Württemberg zum Teil dramatisch abgesackt. Eisenmann hatte dafür vor allem von Grundschullehrkräften genutzte Methoden wie „Schreiben wie Hören“ verantwortlich gemacht.

Die KMK-Präsidentin entgegnete, ihr Ministerium analysiere die Lage mithilfe eines wissenschaftlichen Beirats und beziehe auch Praktiker mit ein. «Wer hier behauptet, bei der Bildungspolitik regiere der Stammtisch, hat entweder einige Diskussionen offensichtlich verschlafen oder will Tatsachen schlicht nicht wahrhaben.» Den Vorwurf, das Land unterstütze die Gemeinschaftsschulen nicht ausreichend, wies sie ebenfalls zurück. «Wir haben ein klares Bekenntnis zu allen Schularten in Baden-Württemberg.» Alle Schularten würden gleich behandelt. «Doch klar ist, es gibt keinen Grund für eine Extrabehandlung.» Gemeinschaftsschulen hätten den niedrigsten Klassenteiler und bekämen mitunter die meisten Sachkosten. Einen «Sonderstatus» habe die Schulart nicht mehr nötig.

Die Grundschullehrer sollen schuld sein? Das IQB-Desaster spiegelt vor allem eins: die völlig vermurkste Inklusion!

Die SPD forderte mehr Gymnasiallehrer an Gemeinschaftsschulen, um einen guten Unterricht auf allen Lernniveaus zu gewährleisten. Bisher liege der Anteil der Gymnasialkräfte zwischen fünf und zehn Prozent, sagte Bildungsexperte Stefan Flust-Blei. Er bezog sich dabei auf eine Antwort des Kultusministeriums auf eine parlamentarische Anfrage seiner Landtagsfraktion vom Frühjahr dieses Jahres. Die Gemeinschaftsschule war unter der grün-roten Vorgängerregierung eingeführt worden. Mittlerweile gibt es davon im Land mehr als 300. Die CDU hatte die neue Schulform zu Oppositionszeiten bekämpft, stellt sie aber heute nicht mehr grundsätzlich infrage.

Nun steht allerdings die Einrichtung erster gymnasialer Oberstufen an Gemeinschaftsschulen an. Sie sollen zum Schuljahr 2018/2019 kommen. Eine Entwurf zur Schaffung der formalen Voraussetzungen dafür stand eigentlich für Dienstag (28.11) auf der Tagesordnung des Kabinetts. Das Thema wurde auf Drängen aus der CDU-Landtagsfraktion, die noch Gesprächsbedarf sieht, aber wieder runtergenommen. Knackpunkt ist der Fremdsprachenunterricht. Während die Grünen im Landtag erklären, man sei sich auf Fachebene längst einig, bestreitet die CDU dies. dpa

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xxx
6 Jahre zuvor

1. Die Elternvertreter sind mindestens genauso ideologielastig wie Frau Eisenmann.
2. Den Absturz in der IQB-Studie gab es mit der Machtübernahme durch die Grünen.
3. Gymnasiallehrer brauchen an Schulen ohne Sek II nicht eingesetzt zu werden.
4. Das Modell Gemeinschaftsschule ist gescheitert, wenn es wie derzeit nur zwei mit potenzieller Sek II gibt.

Andere Kommentierende hier dürfen meine Liste gerne fortsetzen.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Man macht es sich als Elternvertreter der gemeinschaftsschulen sehr einfach sich derart aus dem Fenster zu hängen und den Herold schlechter Nachrichten vorzuverurteilen bevor eine mögliche Misere bekannt wird.
Da soll eine Petition gegen eine Ministerin gestartet werde, die sich sachlich und gut informiert zu Problemen der Schulwirklichkeit äußert.
Es muss doch möglich sein, kritische Äußerungen über eventuelle Missstände sachlich vorzutragen zu können, ohne dass ideologische Lagerkämpfe ausbrechen, aus denen sich die Parteien heraushalten sollten.
Offensichtlich fürchten die besagten Elternvertreter dieser stark heterogen besetzten Schulformen Konsequenzen aus zu erwartenden schlechten Ergebnissen, oder wie erklärt sich sonst deren vorverurteilende Position einer kompetenten Ministerin.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Wie wäre es denn, wenn das „Elternnetzwerk im Verein für Gemeinschaftsschulen“ mal unter den Eltern abstimmen ließe, was die von dem Schreiben nach Gehör und der Anlauttabelle halten?
Und Kommissionen hatten wir genug. Eine Enquete-Kommission zu Schulen ist überflüssig. Es gibt halt keine Einigkeit zu den bildungspolitischen Zielen. Da hilft auch keine Abstimmung im Landtag. Man wird sehen, wie sich die verschiedenen Schulformen entwickeln.

Cavalieri
6 Jahre zuvor

„Die SPD forderte mehr Gymnasiallehrer an Gemeinschaftsschulen, um einen guten Unterricht auf allen Lernniveaus zu gewährleisten.“

So steht es in dem Artikel. Dieselben SPD-Genossen fordern doch die Einführung des Einheitslehrers. Wozu braucht man denn da noch Gymnasiallehrer??? Wieso garantieren denn Gymnasiallehrer ein höheres Lernniveau ??? Das sollen die rot-grünen Genossen mal bitte erklären.
Mein Eindruck: Das ist wieder mal was vom Typ „wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.“ Man möchte ein „gymnasiales Niveau“ auch an Gemeinschaftsschulen ankündigen, und gleichzeitig verkündet man, dass ein einheitlicher Sekundarstufenlehrer das Modell der Zukunft sei. Liebe Genossen: Etwas mehr Ehrlichkeit täte gut.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Da Lehrkräfte der Sekundarstufe I keinerlei Unterrichtserfahrung in der Oberstufe haben und somit auch nicht die Lehrpläne und Rahmenbedingungen der Oberstufe kennen, können sie ihre Schülerschaft auch nur in Hinblick auf die Kriterien die in der APO-SekI beschrieben sind und an den Erfordernissen der ZP10 unterrichten.
Mit Blick auf die notwendigen Kompetenzen, die benötigt werden, um die GOSt erfolgreich abschließen zu können, ist es hilfreich, wenn Lehrkräfte der SekII dieses Schülerklientel bereits vor Übertritt in die GOSt unterrichtet haben bzw. in den FAchschaften der Schulen Einfluss auf die Umsetzung der Vorgaben in schulinterne Curricula nehmen können. Die lehrpläne für die SekI und die SekII sind selbst innnerhalb der einzelnen Bundesländer nicht aufeinander abgestimmt. Gleiches gilt ebenfalls für den Übergang von der Grundschule zur allgemeinbildenden weiterführenden Schule.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Das kann ich bestätigen. Der Übergang von Sek I nach Sek II ist für Gymnasiasten schon schwer genug, weil die Arbeitsweise von der Holpflicht (des Lehrers) zur Bringschuld (des Schülers) umgekehrt wird.

Für Schüler von Sek I-Schulen inkl. Gesamtschulen kommen — FOR-Q hin oder her — noch erhebliche fachliche Rückstände hinzu, die besonders in Mathematik zu Tage treten. Nicht umsonst werden alle Realschüler in der EF in die Förderkurse Mathematik gesteckt und nur selten werden ehemalige Realschüler zu Leistungsträgern in den gewählten Fächern.

Dies kann man aber nicht den Schülern oder den Sek I-Lehrern vorwerfen. Wie die dickebank zutreffend schrieb, unterrichten Sek I-Lehrer und lernen die Schüler auf die ZAP hin. Eine Vorbereitung für eine erfolgreich bewältigbare Sek II ist das nicht, soll es aber konstruktionsbedingt auch nicht sein. Die Anforderungen für die ZAP in NRW sind mittlerweile so gering, dass ein halbwegs intelligenter Schüler ohne jemals Hausaufgaben gemacht zu haben, die FOR-Q schaffen kann. Diese Haltung rächt sich aber in der EF in Form eines massiven Notenabfalls. Zusätzlich merken diese Schüler, dass sie vielleicht doch nicht zur geistigen Elite gehören. Je nach Helikopterführerschein der Eltern wird dann der Lehrer mehr oder weniger dafür verantwortlich gemacht.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Mathe ist halt ein Arxxxloch.

Schüler, die den MSA mit einem Qualifizierungsvermerk schaffen und in Mathe lediglich auf G-Kurs-Nivea(u) uneterrichtet worden sind, haben es in der Oberstufe äußerst schwer. Ohne zusätzliche Förderung und Nachhilfe haben die es schon schwer die benötigte Punktzahl für die Fachhochschulreife am Ende der Q2 zusammen zu stoppeln.

Die ZP10 im Fach Mathematik beruht einzig und allein auf Aufgabenstellungen, die mit Hilfe des Dreisatzes gelöst werden können (proportionale/antiproportionale Zuordnung, Prozentrechnung und lineare Funktionen, Strahlensatz). Da zu kommt dann noch ein bischen Ebenen- und Körpergeometrie sowie Stochastik (Zufall).

Also wer bei Drei auf dem Baum ist, erhält mindestens ein „Ausreichend“ – wobei die ZP-Note meist besser ist als die Vornote … (es soll durchaus realistische, A12 besoldete Lehrkräfte geben, die einen klaren Blick auf das Leistungsvermögen ihres Klienteles haben und mathematische Fähigkeiten und Fertigkeiten bewerten und keine Kompetenzen hochjubeln).

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Auch die E-Kurs-Leute haben es schwer. Ansonsten gebe ich Ihnen recht.

Auch die Abiturklausuren sind häufig einfacher als meine Klausuren aus der Q-Phase — besonders wenn es die Kurszusammensetzung zulässt.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ist doch logisch, die SuS bereiten sich bestenfalls mit den ZP10- bzw- Abiklausuren der Vorjahre auf ihre Prüfungen vor. Im Regelfall lachen die sich dann schlapp; spätestens dann, wenn sie feststellen, dass die Kursarbeiten, die sie geschrieben haben, ein höheres Anforderungsniveau hatten. Da gute Schweine nur so hoch springen, wie sie müssen, werden die suS einen Teufel tun und sich besonders anstrengen. Es ist ja erwartbar, dass die Prüfungsleistung besser sein wird als die Vornote.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Diese einfachen Abschlussarbeiten sind ja auch politisch gewollt, weil ja ein möglichst guter Schnitt über alle Schüler erreicht werden soll.

In den paar Jahren mit Abschlussprüfungen an Gymnasien in NRW gab es vereinzelt Schüler, die nur aufgrund der Note in dieser Abschlussklausur die Zulassung für die Sek II geschafft haben. Diese unsinnige Klausur wurde aber im Rahmen der Umstellung auf G8 glücklicherweise wieder abgeschafft.

(Nebenbei: Die MSA-Aufgabe 2017 über den eingestürzten Eisberg kann an wunderbar in der Oberstufe als Anwendung der Integralrechnung verwenden.)

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

dickebank, xxx: Ist das nun ein Plädoyer für den Einheits-Sekundarstufenlehrer oder nicht? Wenn nicht, wie soll die Arbeitsaufteilung zwischen Gymnasiallehrern und anderen in einer Gemeinschaftsschule eigentlich sein, in der man keine A-, B-, C-Kurse, sondern die maximale Heterogenität in jeder Lerngruppe hat und auch haben will? So ist es in Baden-Württemberg nämlich vorgesehen, eingeführt von grün-rot.
Die A-, B-, C-Kurse gab’s wohl an klassischen Gesamtschulen, aber hat sich das eigentlich bewährt?

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

NRW kennt an GeS nur G- und E-Ebene – also HS- und RS-Niveau. In der SekI einer GeS unterrichten Lehrkräfte für die SekI (HRGe) und solche für die SekI+II (GY/BK) konkurrenzfrei nebeneinander. Der Einsatz in den E-Kursen ist nicht allein den Lehrkräften des vormals höheren Dienstes vorbehalten.

Die Heterogenität der Schülerschaft bezieht sich nur auf die Eingangsphase. ab Klasse 7 setzt die (Fach-)Leistungsdifferenzierung in den Hauptfächern und ab Klasse 9 in einer Naturwissenschaft ein. Daneben gibt es zusätzlich noch die Neigungsdifferenzierung im Wahlpflichtfach (4. Hauptfach), das bei einem breitemn Fächerangebot ebenfalls zur Minderung der Homogenität beiträgt. Die „Isch geh Mensa“-Sprachartisten bevölkern die Spanisch-/Französischkurse sowie die NW-Kurse eher zu einem geringeren Prozentsatz.

Ab der neunten Klasse haben Schüler an NRW-GeS lediglich GL, Sport, Kunst/Musik und Biologie sowie Arbeitslehre im Kernbereich gemeinsam. Lediglich in diesen Fächern muss man also mit der Leistungsheterogenität der Schülerschaft klar kommen.

Die mittlerweile um sich greifende Rückführung der äußeren Differenzierung bis zur Jahrgangsstufe 9 geschieht weniger aus pädagogischen als haushalterischen/finanzpolitischen Gründen und ist darüber hinaus der tatsache gedankt, dass es zu wenige Lehrkräfte für bestimmte Fächer der Fächergruppe I gibt.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Interessant, was es so für Unterschiede gibt. Aber der obige Artikel bezieht sich auf Baden-Württemberg. Und da ist es so wie ich es beschrieben habe, nämlich keine leistungsdifferenzierten Kurse in der Sek I an Gemeinschaftsschulen (Grafik auf Seite 11):

https://www.gruene-landtag-bw.de/fileadmin/media/LTF/bawue_gruenefraktion_de/bawue_gruenefraktion_de/abgeordnete/sckerl_uli/GMS_Brugger.pdf

Wie also sollen die Gymnasiallehrer da verteilt werden? Nach Zufall?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Mehr als „Zufall“ ist wahrscheinlich nicht möglich. Wenigstens für sinnvoll halte ich aber einen (schulinternen) Lehrplan für Gemeinschaftsschulen mit Sek II, der einen fachlich nahtlosen Übergang in die Sek II ermöglicht. Da solche Gemeinschaftsschulen im Zweifel recht groß sind, sollte man zumindest das Fach Mathematik zieldifferenziert unterrichten und den Gymnasialzweig durch den Gymnasiallehrer. Ja, die Sek I-Lehrer mit dem Rest haben dann noch mehr mit Unwillen und Unbegabung zu kämpfen als sonst schon, aber für die künftige Oberstufe und damit dem Aushängeschild dieser wenigen Gemeinschaftsschulen ist das essenziell.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Dass es keine äußere Differenzierung gibt, heißt ja nicht, dass nicht binnendifferenziert werden müsste.

Aufgrund der Heterogenität werden sich vier Leistungsebenen herauskristallisieren. Da sind zum einen die „Lerner“, die aufgrund eines abgeschlossenen AOSF-Verfahrens zieldifferent mit eventueller Unterstützung durch eine sonderpädagogische Fachkraft unterrichtet werden. Daneben sind voralem im Fach Mathematik die lernschwachen SuS, die teilweise mit den „Lernern“ gefördert werden müssen.
Die dritte Gruppe sind die „normalen“ SuS, die in Mathe je nach Themengebiet so halbwegs mittkommen und hin und wieder Förderunterricht als Stützungsangebot bekommen. Im Regelfall decken sie das Notenspektrum mit den Noten 3 bis 4 ab, wobei die Leistungen stark schwanken.
Die vierte Gruppe hat mit Maathematik keine Probleme, sie ist durch die vielen Wiederholungen von Grundlagen im Unterricht genervt und fordert zusätzliche Aufgaben mit höherem Schwierigkeitsgrad ein.

Durch meine Mitarbeit in der Fachschaft Mathematik an einer GeS in NRW weiß ich, dass die Kollegen und Kolleginnen der SekI+II in ihren Mathe-Kursen in 5 bis 10 auch nur mit „Wasser kochen können“. In der Fachschaftsarbeit ist es aber gut, dass sie die Anforderungen, die für den Oberstufenunterricht bei den SuS vorausgesetzt werden müssen, ab Klasse 8 verstärkt in den Focus nehmen und die SekI-Lehrkräfte auf diese Aspekte hinweisen und Zusatzmaterialien erstellen.

Ein weiterer Aspekt resultiert aus der Vorstelung der Eltern, „ihr Kind“ soll einmal Abi machen …
Da die Grundschulempfehlungen im Regelfall nicht als verbindlich angesehen werden, sind Eltern erst einmal überzeugt, dass ihr Kind das Abitur schaffen könne, wenn es nur ausreichend durch die Schule gefördert würde. Im Umkehrschluss bedeutet das aber – großer Dank an die Politik -, wenn Chantalle, Yvonne, Kevin und Patrick Schwierigkeiten haben, in die 10. Klasse versetzt zu werden, da das Notenbild die Zuerkennung des HA9 nicht zulässt, kommt der Vorwurf, dass der katastrophale Leistungsstand lediglich durch die mangelnde Förderung seitens der Schule erklärbar ist. Die Tatsache, dass das eigene Kind nicht ausreichend von zuhause mit Frühstück, Lernmaterialien, Zuwendung etc. unterstützt worden ist, einen hohen Medienkonsum hat, gelegentlich kifft, die Schule hin und wieder schwänzt etc., werden nicht als ausreichende Begründung für das schlechte Notenbild akzeptiert.

Da also die Badehose schuld ist, wenn der Bauer nicht schwimmen kann, hat die Politik die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen, und Lehrkräfte der SekI+II an die „Schulen des gemeinsamen Lernens“ abgeordnet. Es soll lediglich dem Vorwurf a priori begegnet werden, dass das Abi nur deshalb nicht geklappt haben könnte, weil bis Klasse 10 alle Lehrkräfte minderqualifiziert gewesen seien und das enorme Potential der Kevins, Yvonnes, Chantalles und Patricks nicht erkannt und gefördert gehabt hätten, denn sonst würde eine akademischen Karriere nichts im Wege gestanden haben…

Folglich haben seitens der Politik die SekI+II-Lehrkräfte in gewisser Hinsicht eine Alibi-Funktion. „Seht her, an den Lehrkräften kann es nicht gelegen haben, die haben die gleichen Voraussetzungen wie die am GY.“

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

dickebank: schön gesagt!
Das sollten mal alle gesamtschulbegeisterten Schulpolitiker lesen. Aber die scheinen sich bei anderen Quellen zu informieren. Man fragt sich auch, warum homogenere Lerngruppen mit vielleicht nur zwei der von Ihnen beschriebenen Nveaus so schlecht sein sollen.
Ein Genosse Gesamtschullehrer in NRW will sogar die Gymnasien abschaffen, er scheint die Gesamtschulen wunderbar zu finden:

https://www.derwesten.de/incoming/timm-linke-gymnasien-abschaffen-id2851761.html

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Gesamtschulbegeistert? Ja welche Form einer Gesamtschule wird den befürwortet? Die IGS oder die KGS?

Die Abschaffung der GY ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende Gesamtschule. Woher sollen sonst die leistungsstärkeren Kinder kommen? Mittlerweile entsprechen die GY in NRW bezüglich der Schülerschaft den Gesamtschulen in NRW zu Zeiten ihrer ersten Gründungsphase. Damals konnte bei der Klassenzusammensetzung noch von einer echten Drittelparität ausgegangen werden. Heute setzt sich die Schülerschaft aus HS-empfohlenen und bedingt RS-empfohlenen sowie ein paar bedingt gymnasialempfohlenen Kindern zusammen. Es fehlt de facto das leistungsstärkere Drittel bezogen auf einen Einschulungsjahrgang.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

„Die Abschaffung der GY ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende Gesamtschule.“
Dann aber auch die Abschaffung der Privatschulen, oder? Denn sonst gibt’s einen Privatschulboom. Aber dazu müsste an die Verfassung ändern.

Ich muss immer etwas schmunzeln, wenn vielfach (so auch von Senator Rabe in HH) hinsichtlich der Gesamtschulen mit der Übergangs-empfehlung argumentiert wird. Auf der anderen Seite wird nämlich immer geschimpft, die Gymnasialempfehlung erfolge „nach dem Geldbeutel der Eltern“. Wenn das stimmt, dann müssten doch logischerweise Massen von leistungsstärkeren Arbeiterkindern auf den Gesamtschulen sein. Oder wo sind die sonst? Vom Gymnasium hält man sie doch ungerechterweise fern, heißt es.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

„Gesamtschulbegeistert“

Auf jeden Fall sind diese Leute hier gesamtschulbegeistert. Für sie sind Gesamtschule und Demokratie schon fast synonyme Begriffe:

http://www.ggg-bund.de/

Den Begriffen „demokratiestiftend und inklusiv“ wird „populistisch“ gegenübergestellt. Damit soll bestimmt irgendetwas suggeriert werden.

stillmann
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wie heutzutage mit Begriffen herumgespielt, falsche Fährten und Vorstellungen geweckt werden, macht immer wieder fassungslos.
Die Elternfraktion „pro Gesamtschule“ ist bestes Beispiel für ein Schwelgen in schönen Parolen und realitätsfernen Wunschbehauptungen.

Sie haben Recht, Cavalieri, für diese Leute „sind Gesamtschule und Demokratie schon fast synonyme Begriffe“.
Und sie scheinen so beseelt von den rot-grün-beseelten Glaubenssätzen, dass sie die eigene Ideologisierung nicht mehr merken (oder merken wollen) und bei Widerspruch lieber ihre Meinungsgegner eines getrübten Blicks bezichtigen als sich einzugestehen, dass sie selbst nur mit gefühlsbeladenen Begriffen, hehren Phrasen und schönen, aber leeren Behauptungen zu Felde ziehen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Eindrucksvolles Beispiel für Begriffsspielerei sind Heterogenität und Diversität:

Beide bedeuten im Grunde das gleiche, nämlich ein großer Anteil Menschen ausländischer Herkunft. Nur sollen mit Heterogenität das schlechte Abschneiden der Schülerschaft oder soziale Probleme beschönigt werden. Der Begriff ist also negativ besetzt. Mit Diversität soll die kulturelle Bereicherung durch Migranten betont werden. Dieser Begriff ist also positiv besetzt.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Wieso? Privat vor Staat, ist die Devise.

Um den unsinnigen Kulturkampf in NRW zu verstehen, muss man folgendes berücksichtigen. Zum bestehenden dreigliedrigen Schulsystem sollte die KOOP-Schule (also eine kooperative Schulform) gleichberechtigt kommen. Dieses wollten CDU und FDP mit allen Mitteln verhindern, wozu ihnen allerdings die parlamentarische Mehrheit fehlte. Also haben sie eine außerparlamentarische Opposition auf die Beine gestellt, die die Kampagne „Nein zu KOOP“ initiert und getragen hat.
Da die Regierung ebenfalls nicht ihr Gesicht verlieren wollte, hat man sich auf einen Schulversuch, der die Gründung integrierter Gesamtschulen, die im gebundenen Ganztag geführt werden müssen geeinigt. Ob die IGS jetzt die bessere Lösung als die ursprüngliche KGS sein könnte, spielte keine Rolle. Die einen wollten mit dem Schulversuch starten und die anderen wollten ihn mittels der aufgestellten Hürden verhindern. Landesweit gab es aber gerade in den Großstädten ausreichend viele Eltern, die diese neue Schulform wollten und unterstützten. So kamen die für die Schulgründungen erforderliochen Anmeldezahlen zusammen. In den kleineren Städten vor allem ländlichlichen Bereich haben CDU dominierte Stadt-/Gemeinderäte die Gründung neuer Gesamtschulen lange Zeit böykottiert.

Spannend wurde das Ganze erst als in diesen ländlichen Räumen vor rd. 12 Jahren die Anmeldezahlen für HS und RS zurückgingen, so dass diese Einrichtungen im ländlichen Raum leer zu laufen drohten. Aus diesem Grund hat die damalige CDU/FDP-Regierung den Schulversuch der Gemeinschaftsschulen gestartet. Diese GemS sind de facto KOOP-Schulen, die die gleichen Parteien Jahre zuvor noch versucht haben zu verhindern.

Unter der grünen Minsterin Löhrmann wurden diese GemS weitergeführt, Neugründungen hingegen gingen als (integrierte) Sekundarschulen an den Start, wenn sie für eine Gesamtschulgründung (Vierzügigkeit) erforderlichen 100 Anmeldungen nicht zusammen kamen.

Ihr Verweis auf die Grundschulempfehlung ist irreführend. Wie die Abschlüsse an den Gesamtschulen zeigen, erreichen viele SuS am Ende der 10 einen anderen als den prognostizierten Abschluss.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ihr Verweis auf die Grundschulempfehlung ist irreführend. Wie die Abschlüsse an den Gesamtschulen zeigen, erreichen viele SuS am Ende der 10 einen anderen als den prognostizierten Abschluss.“

Darf ich raten? Es werden mehr höhere Abschlüsse als vorhergesagt erreicht. Die Frage ist allerdings, warum die Grundschulen so häufig falsch lagen. Die geringen Anforderungen für die Abschlussprüfungen dürften eine Rolle spielen zusammen mit der möglicherweise auch noch verzerrten Ansichten der Grundschullehrer über das Niveau der weiterführenden Schulen. Das ist kein Vorwurf, weil die Grundschullehrer keinen Grund haben, sich tiefgehend mit der weiterführenden Schule abseits der der eigenen Kinder zu beschäftigen. Das ist dann aber eine eher emotionale als bildungspolitische Sichtweise.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@xxx – die Übertrittsquoten von HS und RS an GOSten sind doch ebenfalls eine nicht zu vernachlässigende Größe.
Um die zweite Seite der Medaille hervorzuholen; viele Gymnasiasten haben am Ende der SekI dermaßen desolate Zeugnisnoten bzw. Notenbilder mit einem Viererschnitt, dass sie an einer GeS keinen FOR-Q erhalten könnten. An den GY werden sie aber sang- und klanglos in die GOSt versetzt.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

„An den GY werden sie aber sang- und klanglos in die GOSt versetzt.“

Früher nicht! Da wurde schwachen Schülern nach Klasse 10 empfohlen mit einem Abgangszeugnis die Schule zu verlassen, das der mittleren Reife äquivalent war.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Grundschulempfehlung:
Da darf man 2 Dinge nicht in einen Topf werfen:
– die Empfehlung, welche Schulart nach dem bisherigen beobachteten Leistungs- und Arbeitsverhaltens des Schülers angemessen scheint
– den erreichten Schulabschluss nach vielen Jahren Schulbesuch inklusive Pubertät

Der Entwicklungsprozess von Schülern verläuft nicht immer gradlinig. Ein Grundschullehrer kann nur aufgrund seiner zurückliegenden Beobachtungen eine Empfehlung aussprechen. Eine Prognose, wie sich der Schüler in den nächsten 5-8 Jahren entwickeln wird, kann er nicht stellen.

Wir bekommen regelmäßig folgendes Feedback von den Lehrkräften der weiterführenden Schulen, das sie so auch den Eltern in den Informationsabenden kommunizieren:
Die Übertrittszeugnisse der Grundschule stimmen mit den weiteren Beobachtungen, die in den weiterführenden Schulen gemacht werden – und so die Aussage – überein. Oft wird von 100 Prozent gesprochen.
In Bayern ist das Übertrittszeugnis wie die anderen Zeugnisse auch ein zweiseitiges Berichtszeugnis mit ausführlichem Wortgutachten und den erreichten Noten. Dieses Übertrittszeugnis wird bei der Anmeldung an den weiterführenden Schulen abgegeben.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank Mit dem desolaten Schnitt haben Sie recht. Die Noten vieler Schüler fallen in der Einführungsphase zum Teil deutlich ab. Realschüler gehören verstärkt dazu, weil sie erhebliche fachliche Rückstände aus der Realschule mitbringen. Die durchgewunkenen Gymnasiasten fallen wegen ihrer Arbeitshaltung ab.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

xxx
Sie behaupten, es würden mehr höhere Abschlüsse als vorhergesagt erreicht – was niemand belegt – unterstellen, dass die Grundschulen „häufig“ falsch lagen und suchen nach Gründen.

In anderen Beiträgen beklagen gerade Sie sich, dass Sie am Gymnasium gerne nur die hochbegabten SuS haben möchten, mit denen sie ab Klasse 5 wissenschaftlich arbeiten können, die lernbereit und lernfähig sind, nahezu alles sofort verstehen und behalten…

Dann kommen Sie dazu, dass Grundschullehrkräfte eine verzerrte Wahrnehmung über das Niveau der weiterführenden Schulen hätten. Noch eine Behauptung.

„Das ist kein Vorwurf,“
Was denn dann?

„Das ist dann aber eine eher emotionale als bildungspolitische Sichtweise.“ Ah ja.

Ganz ehrlich:
Grundschullehrkräfte überlegen sich schon sehr genau, was sie in Beratungsgesprächen sagen. Dabei sind diese Gespräche keine „5 min einschließlich Tür öffnen, Handschütteln udn Notenbuch zücken“-Gespräche, sondern Beratungsgespräche, die in jdem Fall 10-15 min in Anspruch nehmen, häufig aber auch noch mehr Zeit, nicht dank der jetzt verpflichtend zu führenden Protokolle, sondern gerade weil es nicht allein um Benotung, sondern viel mehr um Arbeitsverhalten, Persönlichkeit u.a. geht.

Kinder, die so herausragend sind, wie Sie es sich wünschen, empfehle ich zum Gymnasium, andere nicht unbedingt. Das bedeutet nicht, dass ich letzteren nicht den Abschluss des Abiturs zutraue. Aber aus meiner Sicht sind manche Kinder zu diesem Zeitpunkt (Klasse 4, Klasse 5) an den örtlichen Gymnasien nicht gut aufgehoben, da die dortige Beschulung dem Anspruch, der Anstrengungsbereitschaft, den Interessen des Kindes zuwider läuft. Dennoch kann das Kind auf vielfache Weise das Abitur erreichen.
Und genau das kommt in dem Gespräch auch zur Sprache.

Auch bei anderen weiterführenden Schulformen wäge ich ab, welche Unterrichtsformen, Differenzierungen und Bedingungen für das EINZELNE Kind zuträglich sind oder eben nicht und äußere mich dann hinsichtlich HS, RS, IGS, KGS (die heißt jetzt Oberschule) oder einer einzelnen Privatschule in der Region.

Wenn Eltern sich anders entscheiden, was in Niedersachsen seit Jahren möglich ist, müssen sie ihr Kind entsprechend fördern und unterstützen oder auffangen. Das ist möglich. Aber es kann eben auch scheitern. Für einige Kinder ist es nicht so schlimm, weil die Familie das gut begleitet, für andere ein Untergang, der sie schrecklich trifft und der vermeidbar gewesen wäre.

In meiner Region ist es so, dass man als abgebende Lehrkraft nach 6 Wochen von zumindest 2 Schulen eingeladen wird für einen Austausch. Zudem erhalten wird Rückmeldung in Form von Noten der nächsten beiden SJ. Die zeigen deutlich, ob das Kind den Anforderungen in Klasse 5+6 folgen kann.

Wenn dann aber über Jahre hinweg etliche SuS, die in der Grundschule per Beratung und Zeugnis ein mittelmäßiges Niveau bescheinigt bekommen, an den Gymnasien zufriedenstellend oder besser dem Unterricht folgen und entsprechend ihr Abitur meistern können, muss sich am Ende die Grundschullehrkraft überlegen, ob sie ihre Beratungen und Empfehlungen anders einstufen sollte?
Nicht dass man der Grundschullehrkraft am Ende vorwirft, ihr Bild über die weiterführenden Schulen sei falsch!

Einige Lehrkräfte der Gymnasien jammern hier laut und deutlich, dass ihnen die SuS zu dumm seine, der Unterricht zu anstrengend, die notwendige Erziehungsleistung nicht berufsadäquat… Gerne sind es die Grundschullehrkräfte, die nicht richtig vorbereiten, zu wenig trainieren etc.
Gleichzeitig wird nun kritiksiert, die Empfehlungen seien zu pessimistisch, sodass ja eigentlich mehr Kinder ans Gymnasium empfohlen werden müssten.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@cavallerie – das geht ja dank G(ute N)8 nicht. Am Ende der sekI haben die Gymnasiasten ja erst 9 Vollzeitbesuchsjahre auf dem Buckel und sind keine 16. Folglich sind sie weiterhin schulpflichtig. Den GY bleibt also nicht viel anderes übrig, als sie mit in die Ef zu schleppen.

@xxx nur die Gymnasiasten mit schlechter Arbeitseinstellung legen diese nicht ab, während die Realschüler evtl. nach einer Wiederholung der EF anfangen durchzustarten, da sie die richtige Arbeitseinstellung haben.

An GeS ist die EF auch kein Streichelzoo. Die erfolgsverwöhnten Dauerbesucher von E-Kursen des eigenen Hauses, haben mit einem Mal Konkurrenz, der ihnen aufzeigt, wo Bartels den Most holt. Ein Drittel der Elfer kommt nämlich von außerhalb – also HS oder RS.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

dickebank: „das geht ja dank G(ute N)8 nicht.“

Wenn man wollte, würde man einen Weg finden, etwa eine eingeschränkte Versetzung oder eine unter Bedingungen. Dann wäre das noch ein Jahr aufgeschoben. Überhaupt könnte man doch an das Ende der EF nach Klasse 10 denken, warum denn nicht?
Und zum Glück geht der Genosse Trend ja in Richtung G9 ! Danach gibt’s keine Ausreden mehr.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@ palim
Es gibt keinen Widerspruch zwischen Kinder werden für das Gymnasium empfohlen, werden am Gymnasium angemeldet und zu vielen Kindern auf dem Gymnasium.

Ich gebe aber zu, dass die Einschätzung für eine weiterführende Schulform, also auf die kommenden 6-9 Jahre inkl. Pubertät dazwischen, sehr schwierig ist.

Aus Interesse: Halten sich Grundschullehrkräfte über die Bedingungen an den einzelnen weiterführenden Schulen auf dem Laufenden? Wenn nicht, ist der Stand oftmals veraltet und auf die eigenen Kinder beschränkt. Genau das ist auch die emotionale statt bildungspolitische Bindung an diese Kinder.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

„Halten sich Grundschullehrkräfte über die Bedingungen an den einzelnen weiterführenden Schulen auf dem Laufenden?“

Dafür gibt es bei uns Kooperationsgruppen von Schulen zu Schulen oder sogar auf Schulamtsebene – mit gegenseitigen Hospitationsangeboten. In Bayern haben wir „Gelenkklassen“, wo Grundschullehrkräfte in den 5. Klassen mit unterrichten, die dann ihrerseits wieder Rückmeldung an die Grundschulen geben. Es setzt sich aber immer mehr die Erkenntnis durch, dass die langfristige schulische Entwicklung eines Kindes immer für Überraschungen gut ist.

Diese unqualifizierten Bemerkungen „Ihr habt uns die falschen Kinder geschickt“ sind von anno dazumal und kenne ich nur vom Hörensagen von früher. Außerdem ist nicht zu vergessen, dass es einige Eltern gibt, die sich gegen die Beratung der Grundschullehrer entscheiden. Bei Fällen dazwischen kann auch ein Grundschullehrer nicht klar raten, das geht nur bei klaren Fällen. Und ich habe jedes Mal Fälle dazwischen und Bauchweh, das sich entweder bewahrheitet oder nicht. Ich hatte z.B. eine Schülerin, die ging mit Ach und Krach auf die Realschule – da hatte ich große Bauchschmerzen, aber die Eltern wollten unbedingt. Zuerst bewahrheitete sich meine Einschätzung; sie hielt sich mit Nachhilfe über Wasser. Plötzlich wurde sie im 8. Schuljahr besser und kommt jetzt ohne Nachhilfe gut mit. Die Entwicklung so oder so herum kann man nicht mit Sicherheit voraussehen.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Die SPD sollte sich Mal lieber mehr Gedanken um ihre Zukunft machen, denn die Gesamtschule ist ebenso wie die Inklusion und die Gesamtschule/Gemeinschaftsschule gescheitert.Man hat sich von den falschen Leuten beraten lassen und wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Wirklich zielführende Inhalte vertritt die SPD in der Schulpolitik schon lange nicht mehr.

drd
6 Jahre zuvor

Die Ideologen formulieren den Vorwurf der Ideologie. Die rational argumentierende KMin wird von den grünroten Weltverbesserern als rückwärtsgewandt betitelt. Mit diesem Totschlagargument hat man bisher jede Kritik an der GMS attackiert. Weil es keine echten Argumente gibt für dieses leistungslose, gesellschaftsideologische Schulgeschwurbel.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  drd

Vorurteilen zufolge sind die grünroten Weltverbesserer intellektuell nicht in der Lage, das gesellschaftsideologische Schulgeschwurbel als solches zu erkennen. Alternativ erkennen sie es doch, wissen aber ganz genau, dass sie nur durch dessen Verfechtung in die finanziell gut gepolsterte Lage gekommen sind und unterlassen deshalb jegliche Kritik.

(Das Forschungsministerium finanziert auch Professuren alleine für Frauen, die es auf gewöhnlichem Wege aus gutem Grund nicht in eine Professur gebracht hätten. Leistung oder Befähigung zeichnet diese Frauen nicht aus, weil sie andernfalls auf regulärem Weg berufen worden wären.)

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Hier ist es wieder – das völlig zusammenhangslose Herumgemecker an angeblich falscher Gleichstellungspolitik. Sie haben eine Gender-Macke, xxx, oder besser gesagt: ein Frauenproblem!

Liegt hierin die Ursache für Ihre zum Teil absurd aggressiven Vorhaltungen gegen Gott und die (moderne) Welt?

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Aber hier ist auch wieder eine Kritik an Personen im Forum statt an schulischen Dingen. Das eigentliche Thema ist doch die Gemeinschaftsschule.
Und nur wer selbst keine Macke hat, sollte an den Macken anderer herummäkeln (in Abwandlung eines Bibelspruchs von Jesus).

Stefan B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Müssen Sie mal wieder jemandem, dessen Meinung Ihnen missfällt, beschimpfen?
Wenn Sie Zusammenhänge nicht erkennen oder sonstige Verständnisprobleme haben, könnte das auch an Ihnen liegen.

„Das Unbegreifliche stellt immer jenen Teil unseres Wissensschatzes dar, den wir niemals wahrhaben wollen.“ (M. G. Reisenberg)

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Lieber Bernd,

ich habe kein Problem mit Frauen. Ich habe ein Problem mit der Identifizierung von Gleichberechtigung mit Gleichstellung, genauso wie mit der Identifizierung von Toleranz mit Akzeptanz. Hier können Sie nachlesen, dass Quote vor Qualität bei der Hochschulforschung vorliegt:

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/auch-in-der-wissenschaft-gilt-mittlerweile-quote-statt-qualitaet/

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ich habe auch etwas gegen Förderung im Sinne von Ergebnisgleichheit.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

XXX
Danke für den Link.
Wann kommt endlich eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Förderung der Quantität an weiblichen Professuren mit dem 200 Millionen-Eurofond und für die Steigerung der Qualität der Bewerber.
Bernd
Es darf doch nicht sein, dass jemand nur auf Grund seines Geschlechts, seiner Herkunft oder seiner politischen Gesinnung bevorzugt wird.
Das sind Verhältnisse wie in der Athener Demokratie und diese deckken sich nicht mit unserer Verfassung.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Das wird nicht so einfach, weil sie beim Bundesverfassungsgericht an Susanne Baer vorbei müssten. Aus ihrer wikipedia:

„Seit 2002 ist sie Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Dieser Lehrstuhl wurde extra geschaffen, um Gender-Forschung interdisziplinär zu verankern und um die Gründung des GenderKompetenzZentrums vorzubereiten. Sie war von 2003 bis 2010 Leiterin des GenderKompetenzZentrums an der Humboldt Universität Berlin. Das GenderKompetenzZentrum war als Drittmittelprojekt am Lehrstuhl von Baer angesiedelt und wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis zur Einstellung der Finanzierung 2010 gefördert. […] Baer beschäftigt sich in ihren Werken und ihrer Forschung unter anderem mit den Themen Grundrechte und vergleichendes Verfassungsrecht, Genderstudien, Antidiskriminierungsrecht, feministische Rechtswissenschaft und Gleichstellungsrecht. Sie ordnete sich 1999 als Feministin ein.“

Man kann durchaus diskutieren, ob Frau Baer ohne die Förderung durch das Familienministerium überhaupt zur Professorin berufen worden wäre und ohne diese Berufung wäre sie niemals Bundesverfassungsrichterin geworden. Ihre Veröffentlichungen sind zum überwiegenden Teil feministisch-soziologischer und nicht juristischer Natur. Mit fachlicher Kompetenz auf einem streng wissenschaftlichen Niveau hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun.

Beim Urteil über das dritte Geschlecht kannten sich die Anwältin des Klägerins (kein Schreibfehler) und Baer persönlich und der Klägerin wirkte eher wie eine Marionette um ideologisierte Politik am Bundestag vorbei führen zu können.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Dann muss man also auf natürliche Alterungsprozesse warten, damit die Verfassungskonformität sich wieder einstellt ?
Armes Deutschland, denn der Einfluss der Gesinnung, des Geschlechts und der Herkunft auf die Berufung in öffentliche Ämter wird über das Allgemeingut der leiistungsabhängigen Berufung gestellt.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@ Ignatz Wrobel

Wenn man sich aber andererseits den „wissenschaftlichen“ Nachwuchs anschaut, schwant mir aber Übles. Beispielsweise wird auch schon Geschlechterforschung in der Informatik betrieben oder die Soziologie von Robotern untersucht.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Das Niveau der Diskussion ist unterhalb der Gürtellinie angekommen. Was soll das noch mit der Zahl der Professorinnen zu tun haben? Man bemüht sich allgemein, mehr Frauen auf Professuren zu berufen, aber die müssen auch erst nachwachsen. Ein prozentualer Anteil kann nicht plötzlich hochschnellen. Ich warte immer noch auf die Erläuterungen von Frauen, wie schön es für sie wäre, Professorin zu sein, angesichts des bekannten mit Risiken behafteten Werdegangs. Und ich warte auf Präzisierungen, warum die vielen Frauen, die das wollen, von der bösen Männerwelt (und nicht von anderen Faktoren) daran gehindert werden.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Haha, ein Wespennest.

Lauter Männer, die sich von Frauen bedroht fühlen.

Wie absurd das an der Wirklichkeit vorbei ist, lassen solche Geschichten erahnen:

https://www.news4teachers.de/2016/10/statistik-immer-mehr-frauen-studieren-und-lehren-an-den-hochschulen/

https://www.merkur.de/leben/karriere/warum-es-frauen-im-job-schwerer-haben-zr-7296817.html

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/frauen-dreifach-benachteiligt-1.3560979

Und Sie, XXX, regen sich über Pillepalle wie „geschlechtergerechte Sprache“ und Gender-Forschung auf (und zwar so sehr, dass Sie das Thema in jedem Forum auf N4t unterbringen) … Der Bluthochdruck der Neorechten ist fast ein Grund, sich dafür auszusprechen.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wieso sollten wir vor Frauen Angst haben,schließlich ist man verheiratet und hat Töchter, die man wie die Söhne fördert, wobei die Mädchen meistens besser abschneiden und das Gros der Einserabiturienten stellen.
Also was soll da die Bevorzugung durch den Gender-Mainstream anderes als Ungemach auslösen.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Und es stört Sie nicht, dass Ihre Töchter schlechtere Karrierechancen in Deutschland haben, ob nun im akademischen Bereich oder in der Wirtschaft – nur weil sie Mädchen sind?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Das mit dem Wespennest gilt genauso gut für Sie.

Die Erhöhung der Professurenanzahl ist auch auf die von mir weiter oben genannte Förderung bzw. positive Diskriminierung von Frauen zurückzuführen.

Ich habe kürzlich gelesen, dass Männer in Führungspositionen glücklicher werden, Frauen bleiben höchstens gleich.

Laut

https://www.express.de/ratgeber/gesundheit/aerztemangel-in-nrw-der-letzte-kinderarzt-in-koeln-chorweiler-schlaegt-jetzt-alarm-28825308

passen die Arbeitszeitwünsche der Frauen nicht zum Bedarf eines Kinderarztes. Veterinärinnen eröffnen lieber eine Kleintierpraxis in der Innenstadt als eine Nutztierpraxis auf dem Land.

Männer werden aber auch benachteiligt oder im Extremfall in ihrer beruflichen Existenz vernichtet, wenn Frauen fragen:

https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2017/nov/26/should-i-report-sexual-harassment-if-i-then-slept-with-the-man

Oder total bescheuert:

http://juliusdexheimer.blogspot.de/2017/11/aus-deutschen-gerichtssalen_25.html

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Jetzt wird’s lustig –

gerade mal 22 Prozent der Professoren in Deutschland sind weiblich, obwohl Frauen unter den Studierenden in der Mehrzahl sind.

Und die wenigen Professorinnen, die es gibt, sind es Ihrer Meinung nach aufgrund von „positiver Diskriminierung“ geworden – das heißt also: Wenn’s nach Ihnen ginge, gäb es noch weniger Professorinnen. Und mit der Bevorzugung von Männern hat dieses unausgewogene Geschlechterverhältnis gar nichts zu tun? Frauen sind halt, wenn ich Sie richtig verstehe, glücklich mit weniger. Also ein bisschen doof.

Na, dann ist ja alles in Butter, wenn die Töchter von Herrn Lintig trotz Einserabitur keine Karriere machen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Wie viele Frauen _wollen_ sich denn die akademische Karriere an den Universitäten mit den miesen Arbeitsbedingungen, befristeten und auf Drittmittel basierenden Verträgen, kaum Professurausschreibungen und das Ganze bis Ende 30 einschlagen? Außerhalb der Naturwissenschaften sind die Bedingungen übrigens wegen weniger Drittmittel noch schlechter. Zwischendurch tickt bei Frauen im Gegensatz zu Männern zudem die biologische Uhr.

Wissen Sie, wer eine ausgeschriebene Professur übernehmen soll? Ich schon: Die fachlich am Besten geeignete Person unabhängig von Geschlecht, Gender, politischer Auffassung.

Warum wollen Frauen denn nach der Geburt der Kinder so häufig nur noch Teilzeit arbeiten? In diesem Punkt muss die Gleichstellung versagt haben, die Biologie könnte da stärker wiegen. Das hat ja auch tausende Jahre funktioniert.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd
Die haben sogar bessere Chancen in den NC-Fächern einen Studienplatz zu erhalten.
Karriere ist nicht alles.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd
70 Prozent der Medizinstudenten sind Frauen.Am Ende will ein großer Teil mit Eintritt in die Elternschaft in Teilzeit arbeiten und das erfolgt wegen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.Da kann man nicht von gesellschaftlicher Benachteiligung schreiben.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Der Frauenanteil verteilt sich nicht gleichmäßig auf die Fächer. In den Ingenieurfächern werden Professoren meist aus der Industrie-Praxis berufen, seltener über eine reine Hochschullaufbahn. Aber schon bei den Studierenden in Ingenieurfächern sind die Frauen weit in der Minderzahl, erst recht bei mittleren Führungspositionen in der Industrie.
An den Pädagogischen Hochschulen dagegen haben wir einen hohen Frauenanteil. Aber Professorin für inklusive Pädagogik oder für Elektrotechnik zu sein, ist eben nicht dasselbe. Die Frauen müssten mal selbst sagen, warum sie das eine vor dem anderen bevorzugen.

Mark Steiner
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd

„Frauen sind halt, wenn ich Sie richtig verstehe, glücklich mit weniger. Also ein bisschen doof.“

Nö, aber im Gegensatz zu Männern können sie einfach hochheiraten. Frauen suchen ihre Partner „auf Augenhöhe und besser“ aus, Männer nicht (obwohl sie es besser sollten).

Frauen haben es also gar nicht nötig sich wirklich hochkämpfen zu müssen. Wie oft habe ich schon von Frauen gehört, dass ihnen nicht so wichtig ist wieviel sie verdienen, sondern (wenn) dass sie einen erfüllenden Beruf haben, der ihnen Spaß macht.
Ein Mann kann sich so eine Denke überhaupt nicht leisten (wer als Mann eine Familie gründen möchte, der erkauft sich das mit einer 6 Jahre früheren Sterblichkeit).

*und wie immer gilt: #notall und #feuerfrei

Maren
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Sie sagen: „…gerade mal 22 Prozent der Professoren in Deutschland sind weiblich, obwohl Frauen unter den Studierenden in der Mehrzahl sind.“
Bevor Sie die typische Benachteiligungsbehauptung aufstellen, sollten Sie sich vielleicht besser mal fragen, woran das wohl liegt.
Ich möchte umgekehrt fragen: Wie viel Gender Mainstreaming, Quotenzwang und Männerdiskriminierung braucht es noch, um Ihre primitive 50:50 Rechnung zu erfüllen?

Ihre Frage „Warum wollen Frauen denn nach der Geburt der Kinder so häufig nur noch Teilzeit arbeiten?“, will ich auch noch insofern beantworten, als Sie selbst ganz richtig von WOLLEN sprechen. Können Sie etwa nicht akzeptieren, dass Frauen anders sind und auf manchen Gebieten anders ticken als Männer? Dass es überhaupt genetisch bedingte Wesensunterschiede von Frauen und Männern gibt?

Eine größere Frauenverachtung durch Leugnung des weiblichen Wesens als Sie sie betreiben, kann ich mir kaum vorstellen. Und das auch noch im Mantel des edlen Frauenverstehers!
Was Sie hier als Einsatz für Gleichstellung verkaufen, ist nichts anderes als ein Aufruf zur Umerziehung des Willens von Frauen.
Wie realitätsfremd und ideologisch verbohrt muss man sein, um Menschen zu ihrem angeblichen Glück zwingen und ihr Wesen umkrempeln zu wollen?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Danke, liebe Maren, für den Kommentar. Gutmenschen wie Bernd wollen genetisch bedingte Geschlechtsunterschiede nicht sehen. Leider haben sich diese Haltungen in der Presse und Politik festgesetzt.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Frauen studieren also, weil sie sich anschließend hauptberuflich der Kindererziehung widmen wollen – und das sei genetisch bedingt.

Und Frauen wollen weniger verdienen – auch genetisch bedingt.

Männer dagegen studieren, weil sie sich anschließend als naturgegebene Kämpfer die Karriereleiter hocharbeiten wollen. Und dafür müssen sie früher sterben, die harten Kerle.

Und woher haben Sie diese Weisheiten, xxx, Maren und Mark Steiner? Gibt’s irgendwelche Umfragen unter jungen Frauen (und jungen Männern), die zu entsprechenden Ergebnissen kommen – oder haben Sie sich diesen Klischee-Stuss an den Haaren herbeigezogen? Wer definiert denn das „weibliche Wesen“ – Sie?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Lieber Bernd, ich antworte mal rein biologisch, auch wenn Sie es wahrscheinlich als sehr sexistisch auffassen werden:

Stellen Sie sich bitte eine Tierart vor, bei dem die Männchen den Weibchen körperlich überlegen sind, aber im ausgewachsenen Zustand einen vergleichsweise so großen Kopf haben, dass die Nachkommen über Jahre hinaus auf eine Dauerbetreuung angewiesen sind. Darüber hinaus ist das Weibchen nur wenige Tage pro Monat empfängnisbereit und hat eine recht lange Tragzeit, das Männchen ist wie in der Natur üblich in erster Linie an der Zeugung von Nachkommen interessiert. Das Weibchen hat nun das Problem, dass es sich dauerhaft um die Nachkommen kümmern muss, also keine Nahrung besorgen kann und sich nur begrenzt gegen Fressfeinde verteidigen kann.

Was macht die Natur dann? Die männlichen Instinkte überlisten, indem das Weibchen dafür sorgt, dass das Männchen im Tausch gegen Nahrung und Schutz nicht mehr weggehen möchte. Da die Männchen eher einfach gestrickt sind, brauchen die Weibchen die herbeigebrachte Nahrung nur zuzubereiten und sich zur Kopulation bereit zu halten. Den für die Fortpflanzung nicht notwendigen weiblichen Orgasmus hat die Natur erfunden, damit das Weibchen die Kopulation auch ohne unmittelbare Fortpflanzungsabsicht betreibt.

Als Aufgabe, lieber Bernd, übersetzen Sie das bitte auf die unterschiedlichen Lebensmodelle bei Mann und Frau. Weil Sie damit nicht einverstanden sein werden, widerlegen Sie sie bitte glaubhaft und sachlich, also ohne soziologische Worthülsen und ohne Bezug auf Gender Mainstream. Ich habe mich ja auch im Wesentlichen auf Darwins Evolutionstheorie bezogen. Nur beim Nutzen des weiblichen Orgasmus ist eigene Meinung (freiwillige Kopulation) dabei, weil der noch strittig ist. Freiwillige Kopulation zwecks Ruhestiftung in der Gruppe wurde aber schon bei Primaten beobachtet. Bei einer Gruppe mit einem Männchen und einem Weibchen ist es halt Monogamie. Meine Meinung ist damit zumindest nicht total abwegig.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bizarr, Ihr Frauenbild (überhaupt Ihr Menschenbild). „Nur beim Nutzen des weiblichen Orgasmus ist eigene Meinung (freiwillige Kopulation) dabei, weil der noch strittig ist“ – der Rest des Verhaltens ist also biologisch festgelegt? Und „freiwillige Kopulation“ dient dann der „Ruhestifung“? Au weia.

Nur mal so aus Interesse: Sind Sie verheiratet oder/und haben Sie Familie – gar Töchter? Oder treffen Sie sich mit Ihren Sozialpartnern im Zoo (und zwar auf der anderen Seite des Gehegezauns)? Hätten Sie engere Sozialkontakte zu Menschen, dann wäre Ihnen aufgefallen, dass sich das Verhalten unserer Spezies seit der Affenzeit doch entwickelt hat.

Anna
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Maren, Sie schreiben Bernd: „Eine größere Frauenverachtung durch Leugnung des weiblichen Wesens als Sie sie betreiben, kann ich mir kaum vorstellen“ – weil er für Gleichberechtigung eintritt.

Und machen sich damit gemein mit jemandem, der Frauen für Affen hält.

geli
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ihr Kommentar um 08:51, Bernd, zeigt nur Verachtung gegenüber der wichtigen, vielseitigen und anspruchsvollen Erziehungsaufgabe von Eltern, speziell Müttern.
Offenbar haben Sie keine Ahnung von dem, was Kinder für eine gesunde Entwicklung (zumindest in den ersten Lebensjahren) brauchen.
Statt um Ihre geliebte Gendertheorie sollten Sie sich besser mal um Gesetzmäßigkeiten und Gebote der Natur kümmern, die gut erforscht sind und über die Kinderärzte und Psychologen Auskunft geben können. Leider spielen sie heutzutage die Rolle von Rufern in der Wüste.
Sie, Bernd, sind bestes Beispiel für diese genderpolitisch beflügelte Ignoranz. Immer mehr psychisch und sozial gestörte Kinder sind u. a. Ergebnis einer denaturierten Kinderaufzucht, die Sie zum angeblichen Wohl der Frauen lobpreisen, das Sie mehr in Geld und Karriere als im Kümmern um die eigenen Kinder sehen.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Verweisen Sie auch auf Affen als Beleg für „Gesetzmäßigkeiten und Gebote der Natur“? Oder legen Sie die selbst fest?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Es ist sehr amüsant, wie sehr bewusst zoologische Schreibweisen streng nach der Darwinschen Evolutionstheorie ins Gegenteil verkehrt werden, nur um der eigenen Ideologie gefallen zu können.

Übrigen halte ich Frauen nicht für Affen. Wenn überhaupt, dann eher die Männer, deren Penislänge gerne durch die Wahl des Autos betont oder kompensiert wird. Im Übrigen ist es wissenschaftlich unstrittig, dass Menschen keine Menschenaffen sind, aber gemeinsame Vorfahren haben und deshalb auch in gewissen Grenzen ähnliche Verhaltensweisen aufzeigen. Lippenstift bei Frauen und sich rot verfärbende Hinterteile bei empfängnisbereiten Pavianweibchen dienen im Endeffekt demselben Zweck. Die Brüste der Frauen sind im Laufe der Evolution gewachsen, weil durch den aufrechten Gang der Hintern als Lockmittel weniger wirkte. Dies können die Frauen durch hohe Absätze teilweise kompensieren.

Übrigens habe ich wenn überhaupt nur gegen Männer und ihr Haupthirn südlich des Bauchnabels gelästert. Frauen sollten sich geehrt fühlen, weil sie das ganz genau wissen und in einem gewissen Sinne manipulativ ausnutzen.

Menschen in meinem Umfeld haben mit Ihrer Genderauffassung, Bernd und Anna, glücklicherweise nichts am Hut. Wenn es nach Ihnen ginge, müssten Schminke, kurze Röcke, tiefe Ausschnitte und hohe Schule entweder verboten oder auch für Männer verpflichtend gemacht werden.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sorry, mein Beitrag ist nach oben verrutscht.

U. B.
6 Jahre zuvor
Antwortet  drd

Richtig, drd! Ich stimme Ihnen voll zu.

mississippi
6 Jahre zuvor

@ XXX: „Aus Interesse: Halten sich Grundschullehrkräfte über die Bedingungen an den einzelnen weiterführenden Schulen auf dem Laufenden?“ Ja, das tun wir. Wir besuchen regelmäßig die aufnehmenden weiterführenden Schulen in der Umgebung und haben einen guten Austausch. Hier wechseln auch nicht 50% eines Jahrgangs auf das Gymnasium, so wie Sie das immer behaupten.

Eins verstehe ich nicht, warum entledigen denn die Gymnasien sich nicht dieser „dummen“ Schüler (wie Sie gerne auch behaupten), sondern senken das Niveau und führen diese Dummköpfe alle zum Abitur? Würden die Gymnasien eine härtere Spur fahren, käme es vmtl. auch zu weniger Anmeldungen von ungeeignetem Schülerklientel.

Ihr seid doch selbst Schuld. Behaltet das Niveau bei, dann gibt es weniger dumme Abiturienten, ein Abitur das noch etwas wert ist und die Universitäten beklagen sich nicht weiter über fehlende Studierfähigkeit.

Da kann die Grundschule nichts dafür.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Danke für die Rückmeldung.

Die hohe Abiturquote ist politisch gewollt, die Schulleitung am Erhalt des Klassenteilers interessiert. Außerdem ist es nicht so einfach, Dummköpfe loszuwerden, ohne sich juristisch angreifbar zu machen und wenn man sich an den Lehrplan hält.

mississippi
6 Jahre zuvor

Wenn der Lehrplan erfüllt wird, liegt es auch nicht an der Grundschule.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Beim Lehrplan für weiterführende Schulen haben Sie zweifelsohne Recht. Dass der aktuelle Lehrplan für Grundschulen auch nicht das Gelbe vom Ei ist, wissen Sie selber, müssen wir aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Die weiterführenden Schulen können die Lehrpläne aber auch nicht großartig beeinflussen, weil der Rahmen von Außen vorgegeben wird und sich (derzeit leider) vom Leistungsprinzip abwendet.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Deshalb wurde in NRW auch die zweijährige Erprobungsphase eingeführt.Und an unserem Gymnasium verlassen ca. 35 Schüler von 110 wieder das Gymnasium.
EineKatstrophe waren die schriftlichen Testergebnisse in der Rechtschreibung.
Da fehlen einfach Kenntnisse der angewandten Rechtschreibregeln, die Fähigkeiten Konjunktionen anzuwenden,um durch Verknüpfungen abwechslungsreicher zu schreiben, Wortfelder sind nicht erarbeitet worden, Satzanänge werden nur bedingt variiert, Satzglieder können nicht bestimmt werden etc.,Frau Spitta/Brügelmann Ideologie der ewig gestrigen machen es möglich.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Wenn die „ewig gestrigen“ mal „ewig vorgestrig“ werden würden, hätten wir den von Ihnen genannten Unsinn zwar nicht, aber dafür wieder Mengenlehre in der Grundschule.

Die Frage ist aber immer noch, ob die Schüler die Rechtschreibung wirklich nicht können oder einfach nur nicht (genug) gelernt haben. Allerdings wird ein Schulwechsel nicht nur durch mangelnde Rechtschreibung verursacht. Mathematische Lücken und ganz massiv die falsche Arbeitshaltung kommen dazu. Über die Überschätzung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch die Eltern brauchen wir nicht weiter zu diskutieren.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

XXX
Würden Sie einen Computer mit einer Fehler behafteten Software aufspielen, um diesen dann anschließend wieder umzuprogrammieren?
Wohl kaum.
Und beim Menschen gelingt das nicht, weil Software und Hardware einen gemeinsamen Komplex bilden.Synapsen lösen sich nicht so einfach und das erstellen eigener Regeln durch unser Gehirn verhinderte eine nachhaltige Umprogrammierung,d.h. ein Umlernen.
Und die Einführung der Mengenlehre war einer der Meilensteine einer falsch gerichteten Bildungsreform, gefolgt von der Einführung der Vereinfachten Ausgangsschrift(Brugelmann), den Bestrebungen zur Einführung von Einheitsschulen,dem Jahrgang übergreifenden Unterricht, der Beschulung von Schulungsofen Fünfjährigen, LDS und Spracherfahrungsansatz im selbstgesteuerten Lernen ab der ersten Klasse.Dieses Prinzip des selbsterforschenden Lernens mit Bergen an Material wird inzwischen flächendeckend im Grundschulbereich eingesetzt.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

„Da fehlen einfach Kenntnisse der angewandten Rechtschreibregeln,“

Ja, und zusätzlich werden Rechtschreibfehler auch noch offiziell toleriert:

http://gymnasium.bildung.hessen.de/gym_sek_ii/Gesellschaft/powi/kl/f_ind.html

Man muss schon zahlreiche Rechtschreibfehler machen, damit ein Notenpunkt abgezogen wird, also aus einer 2 eines 2- oder aus einer 3+ eine 3 wird.