PADERBORN. Das Starterpaket der gesegneten Art: Vom katholischen Bonifatiuswerk gibt es zum Schulanfang Weihwasser und Heiligenbilder statt Schultüte mit Süßigkeiten. Mit einer bundesweiten Schulinitiative nimmt das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken die Erstklässler ins Visier. Dies berichtet “WDR.de”.
In der besinnlichen Starterbox zum Schulanfang sind neben einem Kindergebetbuch auch ein Fläschchen mit Weihwasser, Heiligenpostkarten zum Ausmalen sowie eine bischöfliche Glückwunschkarte enthalten.Die Geschenkidee für Strenggläubige gibt es bei den Missionaren für 14,90 Euro zu kaufen, ab zehn Stück gibt es einen Mengenrabatt. Laut Monsignore Georg Austen vom Bonifatiuswerk ein Angebot für Familien, Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden. “Rund 700.000 Kinder verlassen in diesen Tagen in Deutschland den Kindergarten und stehen vor ihrer Einschulung.” Dieser bedeutender Übergang auf dem Lebensweg sollte, so Monsignore Austen, nicht ohne Gottes Segen erfolgen.
Die Lehrergewerkschaft äußerte sich gegenüber “WDR.de” verhalten zur religiösen Schultüte. “Die Kirche hat das Recht, so etwas anzubieten. Es muss aber gewährleistet sein, dass katholische Grundschüler unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern diese Dose erhalten können”, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem Bericht zufolge.
Kritik gab es dagegen vom Grundschulverband: “Das ist Manipulation und hat an staatlichen Schulen nichts zu suchen”, sagte die Vorsitzende, Maresi Lassek, laut “WDR.de”. An der von ihr geleiteten Grundschule hätten an die 90 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund, deshalb sollten sich die Konfessionen möglichst ganz aus den Schulen heraushalten.
Auch Eugen Drewermann, prominenter katholischer Theologe und Kirchenkritiker, hält laut Bericht nichts von dieser Art der Missionierung, seiner Meinung nach ein “hilfloser Versuch”.