KIEL. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Das kann teuer werden, denn oft sind in touristisch geprägten Gegenden die Lebenshaltungskosten hoch. Schleswig-Holsteins Regierung plant nun einen Nachteilsausgleich ür Insel-Bedienstete.
Die schleswig-holsteinische Landesregierung erwägt nach einem Bericht der «Kieler Nachrichten» eine Inselzulage für Lehrer, Polizisten und andere Beamte. Dies hätten Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) und Innenminister Andreas Breitner (SPD) dem Blatt bestätigt, berichteten die «KN» am Samstag. Mit der Extra-Zulage sollten höhere Lebenshaltungskosten auf Sylt, Amrum, Föhr und Helgoland ausgeglichen werden.
«Das Land hat ein hohes Interesse daran, dass sich Landesbedienstete auch auf den Inseln auf freie Stellen bewerben», wurde Heinold zitiert. Damit Polizeibeamte im Ernstfall schnell vor Ort sein könnten, müssten die Inseln für diese bezahlbar bleiben, sagte Breitner. Auf Sylt wohnen nach dem «KN»-Bericht von den dort eingesetzten 49 Polizeibeamten nur 22 auf der Insel. Ähnlich sehe es bei den Lehrern aus: Von den 104 Sylter Lehrkräften wohnen 29 auf dem Festland. Die Lehrergewerkschaft GEW und die Polizeigewerkschaft GdP fordern seit langem einen Nachteilsausgleich für Insel-Bedienstete.
Nach Berechnungen des Innenministeriums sei Sylt der teuerste Dienstort Deutschlands, berichtete die Zeitung. Weit über dem Schnitt würden demnach auch Amrum, Föhr und Helgoland liegen. Das Finanzministerium wolle nun ermitteln, ob und in welcher Höhe eine Inselzulage nötig und bezahlbar sei. (dpa)
Beamte auf Schleswig-Holsteins Inseln erhalten möglicherweise bald