POTSDAM. An Brandenburgs Schulen sollen in den nächsten fünf Jahren 4300 neue Lehrer eingestellt und in den Kitas die Betreuung spürbar verbessert werden. Darauf einigten sich SPD und Linke in ihrer zweiten Verhandlungsrunde zur Fortsetzung ihrer seit 2009 bestehenden Koalition. Für bis zu Dreijährige soll die Gruppengröße pro Erzieher künftig bei fünf statt sechs Kindern liegen, für Drei- bis Sechsjährige bei elf statt zwölf, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Potsdam erläuterte. Außerdem sei das Ziel für den Landeshaushalt, bis 2019 keine neuen Schulden zu machen.
In ihren Wahlprogrammen hatten SPD und Linke 4000 beziehungsweise 4400 neue Lehrer gefordert, so dass die jetzt bekanntgegebene Zahl ein Kompromiss ist. Allerdings gehen im gleichen Zeitraum 3600 Lehrer in den Ruhestand. Die Veränderung des Betreuungsschlüssels in Kitas begründete Woidke mit der Bedeutung frühkindlicher Bildung. Mit ihr parierte er auch eine Wunschliste der Wirtschaft, die parallel zu den Koalitionsverhandlungen präsentiert wurde. Gute Bildung diene der Sicherung von Fachkräften, begründete der Regierungschef die Prioriätensetzung.
Offensichtlich ist die SPD ihrem Koalitionspartner bei dessen Forderung nach längerem gemeinsamen Lernen entgegenkommen. So sollen sich Schulen Woidke zufolge in Zukunft zu Schulzentren zusammenschließen können, wenn dies Schulträger und Eltern in der Region wünschten. Den Begriff «Gemeinschaftsschule», wie im Wahlprogramm der Linken, mied er jedoch. Zudem soll es künftig wieder 610 Stellen in der Schulsozialarbeit geben, nachdem sie zwischenzeitlich auf 510 reduziert worden waren. «Das ist alles finanzierbar», stellte der Landesvorsitzende der Linken, Finanzminister Christian Görke fest. «Hauptziel ist, eine Haushaltspolitik mit sozialem Augenmaß zu machen.» dpa