MÜNCHEN/MONROVIA. Diese Woche haben viele Schulen in Liberia wieder mit dem Unterricht begonnen. Wegen der Ebola-Epidemie mussten die Schüler die vergangenen sechs Monate zu Hause bleiben. Das berichtet die Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit.
„Ich bin so glücklich und dankbar, dass ich zu den Überlebenden gehöre und jetzt wieder zur Schule darf“, sagt Claris*, Schülerin an der Internationalen SOS-Hermann-Gmeiner-Schule in Monrovia. In der Schule in Monrovia ging es am ersten Schultag nach der Zwangspause für 400 Schüler und 25 Lehrer wieder los.
Regulärer Unterricht fand an den ersten Unterrichtstagen noch nicht statt. Ein Team aus der angrenzenden Klinik klärte Schüler und Lehrer über Vorsichtsmaßnahmen auf. Hände schütteln und Umarmungen sind verboten, außerdem wird bei jedem Kind morgens Fieber gemessen und alle müssen sich die Hände mit chloriertem Wasser waschen. „Wir müssen sehr aufmerksam sein und alle Anweisungen strikt einhalten“, erklärte Schuldirektor Emmanuel Kyei. Seine Kollegin Quendi Appleton, Chefin des Notfall-Teams der Schule und Verwaltungsleiterin der Klinik, ergänzte: „Wir wissen, dass Ebola in unserem Land noch nicht ausgerottet ist, deshalb haben wir sehr strenge Richtlinien für den Schulalltag erarbeitet. Wir sind bereit für das Schuljahr – trotz der Ebola-Krise in unserem Land.“
Ein Problem ist immer noch der Zugang zu sauberem Wasser, der dringend notwendig ist, um Ebola-Ansteckungen zu vermeiden. SOS-Liberia baut derzeit mit Unterstützung der deutschen Regierung im Rahmen des Nothilfe-Programms Brunnen und Wasserpumpen für zehn öffentliche Schulen im Umland von Monrovia, damit auch dort der Unterricht wieder beginnen kann. Über 5000 Schüler werden bald von diesem Projekt profitieren und wieder Zugang zu Bildung haben. nin