Jugend forscht: Mehr naturwissenschaftliche Zentren für Schüler notwendig – und mehr Mädchen im Wettbewerb

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LUDWIGSHAFEN. 195 Tüftler kämpfen in Ludwigshafen um den Sieg bei «Jugend forscht». Die Wettbewerbsträger sind mit den Leistungen der Nachwuchsforscher zufrieden, fordern aber mehr Fördereinrichtungen für sie.

Der Bundeswettbewerb ist der Höhepunkt der Wettbewerbsrunde. An der Veranstaltung nehmen alle Jungforscherinnen und Jungforscher teil, die bei einem der Jugend forscht Landeswettbewerbe den ersten Preis gewonnen haben. Foto: Stiftung Jugend forscht e. V.
Der Bundeswettbewerb ist der Höhepunkt der Wettbewerbsrunde. An der Veranstaltung nehmen alle Jungforscherinnen und Jungforscher teil, die bei einem der Jugend forscht Landeswettbewerbe den ersten Preis gewonnen haben. Foto: Stiftung Jugend forscht e. V.

Die Träger des Bundeswettbewerbs «Jugend forscht» stellen dem deutschen Wissenschaftler-Nachwuchs gute Noten aus. Sie fordern aber auch mehr Unterstützung für die Jungforscher. Bedauert wird nach wie vor ein vergleichsweise geringer Mädchenanteil, der beim diesjährigen Finale knapp 20 Prozent beträgt. Es gebe keinen Grund, damit zufrieden zu sein, sagte der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung Jugend forscht, Sven Baszio, am Dienstag vor dem Start des 50. Bundeswettbewerbs in Ludwigshafen.

Von den Wettbewerbsergebnissen her könne man sich «durchaus auch international messen», ergänzte er. So habe Deutschland beim weltweit größten Schülerwettbewerb – der International Science and Engineering Fair – vor zwei Wochen 17 Preise abgeräumt.

Die jungen Forscher bräuchten aber mehr Orte, an denen sie ihren Neigungen nachgehen könnten. Wenn Jugendliche in Deutschland Sport und Musik machen wollten, fänden sie überall Vereine, in denen sie gefördert würden. «Im naturwissenschaftlichen Bereich haben wir da massive Defizite.» Deshalb müsse es mehr Schülerforschungszentren geben. Derzeit gibt es laut Baszio etwa 30 dieser Einrichtungen, die von Vereinen, Kommunen oder Unternehmen getragen werden.

Am 50. Bundeswettbewerb, der am Mittwoch in die heiße Phase geht, nehmen 38 Mädchen und 157 Jungen mit insgesamt 113 Projekten in sieben Disziplinen teil. Den größten Anteil hat mit 23 Projekten der Bereich Mathematik/Informatik. Das habe überrascht, sei aber Zufall, sagte Baszio. 11.502 junge Menschen hatten sich angemeldet, 2014 waren es über 12.000.

Gastgeber ist zum dritten Mal der Chemiekonzern BASF, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert. Die Sieger werden am Samstag in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck geehrt. dpa

Zum Bericht: Was aus “Jugend forscht”-Gewinnern wurde: Vom Talent zum visionären Computergenie

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