HANNOVER. Die Staatsanwaltschaft Hannover geht Vorwürfen gegen die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) nach, sie habe sich bei einigen ihrer Studien beeinflussen lassen.
«Wir überprüfen, ob sich dieser Verdacht erhärten lässt», sagte Staatsanwältin Kathrin Söfker am Freitag in Hannover nach einem entsprechenden NDR-Bericht. Es habe vier Anzeigen gegeben. Eine industrienahe Stiftung soll Medien zufolge die BGR jahrelang über Preisgelder und Studienfinanzierungen unterstützt haben. Die enge Zusammenarbeit der Hans-Joachim-Martini-Stiftung und der BGR mit Sitz in Hannover geht aus Akten hervor, die WDR, NDR und «Süddeutscher Zeitung» vorliegen.

So sollen teils umstrittene Studien zum möglichen Atomendlager Gorleben, zu Fracking und Klimawandel unter zweifelhaften Umständen entstanden sein. Häufig soll die BGR in ihren Gutachten aufseiten der Industrie gestanden haben. Die Bundesanstalt hatte daraufhin ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit betont, die Stiftung dagegen hatte keine Details zu Spendern und Geldempfängern bekanntgegeben. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg forderte von der BGR, auf ihrer Homepage die Darstellungen zur Eignung Gorlebens als nukleares Endlager zu korrigieren. dpa