BERLIN. Wegen Seines Lehrers hat Regisseur Detlef Buck seinerzeit den Englischunterricht abgewählt, eine Entscheidung, die er heute bedauere.
Der Regisseur Detlev Buck (53) hat zu Schulzeiten Englisch als Fach abgewählt, weil er den Lehrer nicht mochte. Dafür habe er Russisch genommen, erzählte Buck bei einer Podiumsdiskussion in Berlin. Im Rückblick bedauere er das. «Jetzt spreche ich nur Englisch in meinem Beruf – und ich hasse ihn (den Lehrer) dafür.» Ansonsten habe er gute Pädagogen gehabt. Ein schlechter Lehrer sei «eine Katastrophe», findet Buck, der in Schleswig-Holstein aufgewachsen ist.

Der Filmemacher («Knallhart», «Bibi & Tina») war Gast bei einer Diskussion über Bildung auf Schloss Bellevue. Eingeladen hatten Bundespräsidentengattin Daniela Schadt und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung. (dpa)
In ihrer Schulzeit lernen Kinder Englisch, Mathematik, Chemie und viele andere nützliche Sachen. Daneben lernen sie aber auch, sich beispielsweise in eine Gruppe einzufügen oder – wie im vorliegenden Fall – für jemanden hier in der Gestalt des Englischlehrers zu arbeiten, den sie eigentlich nicht mögen, und sie lernen, diese Situation auch über eine begrenzte Zeit auszuhalten. Wenn nun nicht überbesorgte Helikoptereltern sie dann – gerne auch mithilfe eines Anwalts – aus dieser Situation befreien, ist das Aushaltenkönnen m.E. eine nicht zu unterschätzende Qualifikation – oder wie man heute neupädagogisch sagen würde: Kompetenz – für das “richtige Leben” nach der Schulzeit…
schöner Kommentar. die Kompetenz “Aushalten können” habe ich in keinem Lehrplan gefunden. Die Kompetenzen “warten/Geduld” und “teilen” allerdings auch nicht.
Schlechte Schüler, womit ich faule, renitente und Unfrieden stiftende Kinder meine, sind allerdings auch eine Katastrophe, lieber Herr Buck, und zwar nicht nur für Lehrer, sondern auch für Mitschüler.
Was Sie sagen, ist eine Binsenweisheit und dazu noch eine halbe. Ist das die Qualifikation, die jemand braucht, um zu “einer Diskussion über Bildung auf Schloss Bellevue” eingeladen zu werden?
@ Alexander, auch ich stimme Ihnen zu.
Unangenehme oder einfach nicht-spaßige Situationen und Mitmenschen aushalten zu können, ist eine Kompetenz fürs Leben.
Schlechte Banker, schlechte Ingenieure, schlechte Handwerker, schlechte Regisseure, schlechte … übrigens auch.
Die Liste ließe sich beliebig verlängern.