SCHWERIN. Mit dem Ende des Schuljahres laufen in Mecklenburg-Vorpommern das Schulmilch- und das Obstprogramm für Grundschulen aus. Eine Nachfolgeregelung scheint gefunden: Ab 2017/2018 beteiligt sich das Land am neuen EU-Schulernährungsprogramm. Doch der Opposition im Landtag reicht das nicht.
An den Grundschulen in Mecklenburg-Vorpommern soll es künftig mehr Obst, Gemüse und Milch aus der Region geben. Das Land beteilige sich mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 am neuen Schulernährungsprogramm der EU, teilten das Agrar- und das Bildungsministerium in Schwerin mit.
Schulen, die teilnehmen wollen, müssen sich allerdings bewerben und ein Gesamtkonzept zur gesunden Ernährung einreichen. 30 bis 50 Schulen können teilnehmen. Den Schülern werden kostenlos einmal pro Woche ein viertel Liter Milch sowie eine 100-Gramm-Portion Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt. Das Programm koste rund 600 000 Euro und solle das alte EU-Schulmilchprogramm und die Landesmaßnahme «Apfelkiste» ablösen, die beide am Schuljahresende im Sommer auslaufen.
Kritik kam von der oppositionellen Linken, die von «irrwitzigen Umwegen zum Ziel einer gesunden Ernährung an den Schulen» sprach. Statt ein Landesprogramm «Kostenlose Schulmilch für Grundschüler» ins Leben zu rufen, sollten nur wenige Grundschulen in das EU-Programm aufgenommen werden. «Es ist ein Unding, dass man sich um gesunde Ernährung bewerben muss», monierte die Chefin der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg. Es müsse endlich selbstverständlich werden, dass vom Land täglich kostenlos Schulmilch für alle Kinder an den Grundschulen zur Verfügung gestellt wird. (dpa)
„Kinder anfixen mit zuckerigem Gratiszeug“: Schulmilch in der Kritik
Obst und Gemüse sind auf jeden Fall zu bevorzugen. Wir haben in Bayern schon einige Jahre die kostenlose Obstaktion, wo wir einmal wöchentlich auf Antrag kostenloses Bioobst und -gemüse erhalten.
Mich wundert, dass Milch immer noch als dermaßen gesundes Lebensmittel empfunden wird, wo Milchprodukte durch die Lactoseintoleranz und die Kaseinunverträglichkeit immer umstrittender werden.
Die Gene der Menschen in Deutschland orientieren sich zurück zu seinen Vorfahren, weil Skelette aus der Jungsteinzeit sowie Ötzi laktoseintolerant waren.
Die Bewerbungspflicht hat sich der Finanzminister ausgedacht, genauso wie die Beschränkung auf 0,25l Milch und einen halben Apfel, Kostenpunkt 15-20ct für die Milch und maximal 15-20ct für den halben Apfel pro teilnehmenden Schüler und Woche. Wesentlich gesünder wären 0,25l Milch und ein Apfel pro Schüler und Tag, was die Kosten allerdings ver-40-fachen würde (261 Grundschulen täglich mit doppelt so großer Obstportion im Vergleich zu 30-50 Grundschulen ein Mal wöchentlich).