Studienbedingungen immer schlimmer! Auf einen Professor kommen im Bundesschnitt 67 Stundenten – NRW ist Schlusslicht bei Betreuungsrelation

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BERLIN. Immer mehr Studenten bei stagnierenden «Prof»-Zahlen: Bei der Betreuungsrelation an den deutschen Hochschulen klafft die Schere auseinander. Nach den bislang aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die für die Zeitschrift «Forschung & Lehre» (Januar 2017) erhoben wurden, erhöhte sich die Zahl der Universitätsprofessoren im Jahr 2015 nur leicht – von 26.773 (2014) auf 26.927. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Studierenden um 23.614 auf etwa 2,75 Millionen, im Wintersemester 2016/17 waren es noch einmal fast 50.000 mehr und damit zuletzt gut 2,8 Millionen.

Noch nie gab es so viele Studenten in Deutschland wie jetzt. Foto: Jonas K. / flickr (CC BY-NC-SA 2.0
Noch nie gab es so viele Studenten in Deutschland wie jetzt. Foto: Jonas K. / flickr (CC BY-NC-SA 2.0

Damit habe sich das Betreuungsverhältnis weiter verschlechtert, schreibt «Forschung und Lehre». Es lag im Durchschnitt bei 67 Studenten pro Professor. 2014 waren es 66 Studierende, 2010 noch 60. Erstmals seien auch die Betreuungsverhältnisse in den Bundesländern erhoben worden. Am besten sah es demnach in Thüringen und Bremen mit knapp 47 Studierenden pro Hochschullehrer aus, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (50). Schlusslichter waren Hessen (71) und – abgeschlagen – Nordrhein-Westfalen (89,6 Studierende pro Hochschullehrer). Auf 493.913 Studierende im Jahr 2015 kamen in NRW lediglich 5510 Universitätsprofessoren.

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Die Betreuungsverhältnisse wurden nun zwar erstmals auch in den Bundesländern erhoben. „Wir können aber mit Sicherheit sagen, dass das Betreuungsverhältnis in Nordrhein-Westfalen auch in den Jahren zuvor immer schlechter geworden ist“, sagte Matthias Jaroch, der Sprecher der Zeitschrift. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) wies die Kritik zurück. „Die Qualität der Lehre an den Hochschulen ist gewährleistet“, sagte sie. Es würden nur so viele Studierende aufgenommen, „wie Lehrpersonal in ausreichender Zahl zur Verfügung steht“. Die Opposition sieht das anders. „Schon wieder ist unser Land in einem wichtigen Bereich Schlusslicht.“ Die Studenten bekämen das jeden Tag in ihrem Studium zu spüren, sagte der wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Berger. dpa

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