DÜSSELDORF. Neun Ministerin für die CDU, drei für die Liberalen, so sieht es der heute vorgestellt Koalitionsvertrag der designierten schwarz-gelben Regierung in Nordrhein-Westfalen vor. Die FDP wird dabei den Schulminister stellen. Der Kölner FDP-Vorsitzenden Yvonne Gebauer werden nun beste Chancen auf das Amt eingeräumt.
FDP-Chef Christian Lindner sieht in der Übernahme des Schulministeriums durch die Liberalen in NRW einen logischen Schritt. «Wir wollen Verantwortung dafür übernehmen, den einzelnen stark zu machen», sagte Lindner Freitag bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags. Es gehe den Liberalen darum, Individualismus zu ermöglichen – dies sei aber damit verbunden, den einzelnen auch durch Bildung zu stärken. Dafür werde die FDP in der neuen nordrhein-westfälischen Landesregierung Verantwortung übernehmen. «Von Anfang an – von der Kita bis zum Ende der Schulpflicht», betonte Lindner.
Üblicherweise werden die Minister erst nach der Wahl des Ministerpräsidenten, benannt also nicht vor dem 27. Juni noch muss außerdem die Partei-Basis dem Koalitionsvertrag zustimmen. Aber bereits jetzt zeichnet sich ab, wer in der neuen Regierung eine Rolle spielen könnte. Favoritin für das Amt der Schulministerin ist nun die Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Köln, Yvonne Gebauer. Die Politikerin gehört seit 2012 dem Landtag an und war bislang die Schulexpertin ihrer Fraktion.
Auch in den Koalitionsverhandlungen hatte sie seitens der FDP die Federführung beim Thema Schulpolitik. Schulpolitische Kernpunkte des in nur rund einem Monat zustande gekommenen Vertrags sind die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium, der Erhalt der Förderschulen und eine bessere Kita-Finanzierung,. Mit einem Programm wollen es die Koalitionäre Schulen ermöglichen vermehrt Persönlichkeiten aus der beruflichen und akademischen Praxis in den Unterricht einbeziehen
Das ebenfalls FDP-geführte Ministerium für Familie und Integration werde in Nordrhein-Westfalen Aufgaben übernehmen, die in anderen Bundesländern im Innenressort angesiedelt seien. Außerdem will die FDP Akzente mit einem Querschnittsministerium für Wirtschaft und Digitales setzen. In diesem Bereich habe NRW einen großen Aufholbedarf. (News4teaches mit Material der dpa)
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